Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter" _ Donnerstag, den 24. August 1936
furchtbare Drangsalierungen
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aoer auch nm offenen Karten. Denn es ergab sich Lei dem Meinungsaustausch, wie- es in der Moskauer Meldung Heißt,, daß beide Länder wünschten, „das Spannungsmoment mrs Hren politischen Beziehungen zu entfernen, die drohende Kriegsgefahr zu beseitigen und einen Nichtangriffspakt. abzuschließen." Diese klare Stellungnahme gegen die. Krregstreibereien der Gegenwart hat die Wendung herbei- gefiihrt.
Der ungeheure Eindruck
ASA.-Preste im Zeichen des deutsch-sowjetrnssischen Paktes
Reuyork, 23. Aug. Die gesamte USA.-Presse bewertet fpakten- lang den Abschluß des deutsch-sowjetrussischen Nichtangriffspaktes als ein Ereignis von umwälzender internationaler Bedeutung mit vorläufig noch unabsehbaren Folgen. Washingtoner Amtskreife dagegen versuchen, nach in Reuyork vorliegenden inoffiziösen Auslassungen, die Tragweite eines solchen Abkommens zu bagatellisieren. ,Meuyork World Tele- gram" und andere Mütter erklären, dich die Westmächte den schwersten Schlag seit Beginn des Nervenkrieges gegen Hitler erhalten hätten. England habe monatelang mit dem Hut in der Hand Moskau beschworen, einen Militärpakt abzufchließen. Die „Reuyorker Staatszeitnng" bemerkt, Deutschland habe in einem Kampf, der Europa au den Rand des Abgrundes zu führen droht, einen Sieg errungen, dessen Auswirkungen auf das künftige Menschhsitsgeschick überhaupt nicht zu ermessen sei. Drastisch schildert der Londoner Korrespondent des „Reuyork Journal American" die völlige Fassungslosigkeit zweier britischer Kabi- nettsmitglreder, die der Korrespondent sofort nach Vekanntwer- den der Paktankündigung anrief. Ein Kabinettsmitglied habe ansgerufen: „Großer Gott, stimmt das wirklich?", das andere habe gesagt: „Dies ist die verheerendste Bombe, die im diplomatischen Nervenkrieg jemals geworfen wurde."
Me Aufnahme i« Spanien
Madrid, 23. Aug. Die Madrider Presse bringt seitenlange Berichte über den Eindruck, den die Nachricht vom bevorstehenden Abschluß eines deutsch-sowjstrussischen Nichtangriffspaktes in aller Welt gemacht hat. llebereinstimmend sprechen die Zeitungen von einem gewaltigen Sieg der deutschen Diplomatie und einem „jämmerlichen Zusammenbruch der demokratischen Einkreifungspolitik". „Alscazar" schreibt, der jetzige Erfolg sei der beste Lohn für die ständigen Friedensbemühungen Deutschlands. „Jnformaciones" hebt hervor, daß mit einem Schlage das ganze Gebäude der englischen „Garantien" zusammengestürzt sei.
Sensation auch für die Türkei
Istanbul, 23. Aug. In der letzten Zeit hat keine Nachricht in des politischen Kreisen der Türkei eine derart sensationelle Wirkung hervvrgerufen, wie die von der Reise des Reichsaußenmiui- Pers von Ribbentrop nach Moskau. Ln den Redakttonen der Istanbuler Zeitungen, die die bisherigen politischen Beziehungen zwischen Berlin und Moskau als eine unveränderte feste Krise erukalkuliert hatten, herrscht große Aufregung. Man gibt zu, daß' der größte Schlag der englisch-französischen Einkreisungspolitik zugesügt worden ist.
Kundgebung in PrsßLurg
Mach zum deutsch-sowjetrnssischen Nichtangriffspakt
Preßburg, 23. Aug. Die Nachricht von dem bevorstehenden Abschluß des Nichtangriffspaktes Berlin-Moskau hat in der Hauptstadt der Slowakei so sensationell gewirkt, daß die Hlinka- ,Garde eine Kundgebung abhielt, an der rund 110 OVO Menschen teilnahmen, darunter auch die Mannschaften der deutschen Frei- rvilligen-Schutzstaffel. Propagandachef Mach betonte in seiner Ansprache, daß die slowakische Politik die einzig richtige Linie ungeschlagen habe, als sie die deutsche Freundschaft als das ein- >zige reale Fundament für die slowakische Selbständigkett erwarten habe. Der Führer der deutschen Volksgruppe, Karmasin, !hob die treue Waffenbrüderschaft zwischen Deutschen und Slowaken hervor und prangerte den maßlosen Terror der Polen an.
Engrands Parlament einberufen
Kritische Sitzung am heutigen Donnerstag
London, 23. Aug. Chambarlain hat »ach der Kabinettsbera- tung einen verantwortungsfchweren Schritt getan, der dazu geeignet ist, den europäischen Frieden aufs schwerste zu belasten. Wie offiziell bekannt gegeben worden ist, hat der Premierminister beide Häuser des Parlaments für Don- uerstagnachmittag zur Entgegennahme einer Regie rungserklärung einberufen. Auf der Tagesordnung stehi die Aussprache und sofortige Annahme in allen Lesungen des sog. besonderen Ermächtigungsgesetzes Zur Landesverteidigung.
Je mehr man in London Zeit hat, sich mit der neuen GntwW> stung im deutsch-sowjetrussischen Verhältnis zu befassen, dAo stärker wird hier die Erkenntnis, daß die „internationale Lüge sin völlig neue Bahnen" gerissen worden ist. Me englische Bevölkerung ist von der Nachricht geradezu aufgewühlt, wenn auch die Presse alles tut, um den lähmenden Eindruck über die briti- sihe diplomatische Niederlage nach Kräften abzuschwächeu. So versuchen die Blätter zu versichern, daß „noch nicht alles verloren sei, da die französischen und britischen Militärmissioneu vorläufig noch in Moskau bleiben würden." Die „Evening News" erklärt: „Der deutsch-russische Nettrag stellt einen diplomatischen Coup Deutschlands bester Vismarckscher Tradition dar, da er die größte Gefahr für Deutschland, einen Zweifrontenkrieg, Lannt. Dieser Vertrag ist eine große diplomatische Niederlage Großbritannien, und es hat den Anschein, als ob er zu- degekommen sei, ohne daß das Foreign Office die geringste Ahnung davon hatte.
Der König hat seinen Sommeraufenthalt' in Schottlarch abgebrochen. Ein außerordentlicher Kabiuettsrat ist für Donnerstag ernbersseu. Die Pattamentsferien sind unterbrochen, weil die-Regierung am Donnerstag vom Parlament erweiterte Dal l m achtenverlangen und wohl auch erhalten dürfte, wen« sie bei dieser Gelegenheit auch kaum ohne die schärfsten Vorwürfe von oppositioneller Seite in der außenpolitischen Debatte wegkommen wird, die sich an Erklärungen Lhamberlains im Unterhaus und Lord Halifax' im Oberhaus anschließen soll.
Deutsch-italienische Ausstellung in Wien. Am Mittwoch vormittag wurde im Rahmen der Studentenweltspiele in der Akademie der Bildenden Künste in Wien die gemeinsame deutsch-italienische Ausstellung von Arbeiten und Werken deutscher und italienischer Studenten, die sich „Junge Kunst" betitelt, in Anwesenheit des italienische« Kultusministers Vottai und des Reichsministers Rust eröffnet.
Breslau, 23. Aug. Die Ausschreitungen der Aufständischen, besonders in den polnischen Erenzbezirken, nehmen immer ern- ; stere Forme« und Ausmaße an. In Ostoberschlesien sollen die s Aufständischen in einer Versammlung die Zusage erhalten haben, i daß sie das Eigentum der von ihnen zur Aburteilung eingelieferten Deutschen erhalten würden. Alle Ladengeschäfte Volksdeutscher in Kattowitz und anderen ostoberschlestschen Städten sind, wie der „Kattowitzer Aufständische Jurek" meldet, bereits j unter die einzelnen Aufständischen „verteilt" worden. In den s Kreisen Pleß und Tarnowitz wird auch der Boden deutscher Bauern unter den Aufständischen aufgeteilt. Für Aufständische, die dabei nicht berücksichtigt werden können, wird das in Deutsch- ' Oberschlesien liegende Bauernland großzügigerweise herangezo- ! gen. An den llebergriffen gegen Volksdeutsche beteiligen sich in ! besonderem Matze auch Polizeibeamte. Auch in Posen ! und Pommerellen häufen sich die Terrormatznaymen ln er- i schreckendem Matze. s
Besonders schwer unter den Drangsalierungen der Polen hat i das 1 Kilometer von der Grenze gelegene DorfKähnerm ! Kreis Birnbaum gelitten. Von den 300 Einwohnern des Dorfes sind alle bis auf sechs deutsche Familien geflohen. Die zurückgebliebenen Deutschen bedroht der polnische Schulze Nowack mit ! Worten wie: „Euch deutschen Schweinen stechen wir die ! Augen aus und verscharren euch dann in Kiesgruben. Kei- i ner von euch kommt mit dem Leben davon." Ein etwa 60 Jahre s altes deutsches Ehepaar wurde von polnischen Soldaten ge- j zwungen, die Wohnung zu räumen und in den Keller zu ziehen, j Dort wird das Ehepaar von den Soldaten, die sich in der Woh-, I nung einquarttert haben, gefangen gehalten.
Berlagsräume des Oberschlesischen Kuriers zertrümmert
Kattowitz, 23. Aug. Polnische Aufständischen-Horden suchten am Dienstag nachmittag die Verlagsräume des Oberschlesischon Kuriers in Königshüte heim, um hier schwere Verwüstungen anzurichten. Sie drangen gewaltsam am hellichten Tag in das im Stadtinnern gelegene Gebäude dieser Volksdeutschen Zeitung ein und schlugen die Einrichtungsgegenstände, die Schreibmaschinen, Mobiliar usw. kurz und klein. Der größte Teil der Räume wurde vollständig zertrümmert.
Eine ganze Familie «mgebracht
Stettin» 23. Aug. Wie der nach Polen entsandte Sondsrbericht- > erstatter des Stettiner Generalanzeigers aus Bromberg meldet, ereignete sich in der Nähe von Labischin im NetzegeLiet eine neue Wahnsinstat polnischer Aufständischer. In der Nacht zum 22. August verübte eine Gruppe schwer bewaffneter Polen einen zweifellos vorbereiteten Ueberfall auf das einsam gelegen Anwesen des Volksdeutschen Christian Malzcsk, der den polnischen Chauvinisten als deutschstämmiger Mann bekannt und verhaßt war. Gegen 22 Uhr wurde Malzcek durch laute Geräusche vor dem Hause aufmerksam gemacht und ging vor dis Tür, um fsst- zustellen, was los sei. Im gleichen Augenblick krachten mehrere Schüsse, die den Volksdeutschen nieder st reckten. Wie eine wilde Horde stürnurn die Banditen dann in das Haus, wo sie die Frau Malzcek und den 15jährigen Sohn antrasen. Auch, der Sohn erhielt zwei tödliche Schüsse und brach zusammen. Me Mutter, die sich auf den am Boden Liegenden warf, wurde von der entmenschten Horde mit einer Mistgabel so schwer verletzt, daß sie ebenfalls starb.
Eine Verwandte Malzceks, die 51jährige Marie Slowok, dis sich in der nebenan liegenden Küche befand, konnte, während i die Aufständischen im Wohnzimmer alle Schränke durchsuchten und die Möbel in sinnloser Wut zerstörten, durch den Garten in den Wald flüchten. Kurze Zeit darauf schlug aus dem Dach des Hauses eine Flamme und bald brannte das ganze Anwesen. Die Mordbrenner entfernten sich in der Richtung auf Schubin. Der Volksdeutschen in der Umgebung von Labischin hat sich über diesen verbrecherischen Feuerüberfall eine un- s geheure Empörung bemächtigt. j
Sinnlose polnische Zerstörungswut j
Kattowitz, 23. Aug. Aus vielen Ortschaften Ostoberschlesiens l kommen weitere Meldungen über Verwüstungen, die polnische l Aufständische in den Wohnungen geflüchteter deutscher Familien anrichteten. Besonders in den beiden Nächten zum Sonntag und zum Montag tobten sich die Aufständischen aus, indem sie die verlassenen Wohnungen von deutschen Familien heimsuchten, die inzwischen vor dem Schreckensregime des Woiwoden Graczynski nach Deutschland geflüchtet sind. Me Aufständischen zerstörten mit Steine die Eingangstüren und machten sich dann an die Vernichtung der Wohnungseinrichtung. Blindwütend wurde alles kurz und klein geschlagen. Es konnte auch festgestellt werden, daß die Aufständischen sich Wäsche und andere wertvolle Sachen einfach aneigneten und fortschleppten. Damit ist unzähligen aus dem Lande geflüchteten Volksdeutschen Hab ynhc Gut zerstört oder geraubt worden.
Ueberfälle, Verhaftungen, Mißhandlungen
Breslau, 23. Aug. Die Verhaftungen und Ueberfälle auf Reichsangehörige in Polen nehmen ständig zu. So sind in Pommerellen allein in den letzten Tagen neun Reichsangehörige verhaftet worden. Die Massenverhaftungen unter den Ukrainern Ostgaliziens, besonders in der Nähe der rumänischen Grenze bei Kolomea, werden fortgesetzt. Das Kreisgericht Czott- kow verurteilte acht Ukrainer wegen Zugehörigkeit zur „Nationalistischen Ukrainischen Organisation" zu je dreieinhalb Jahren Zuchthaus.
Eransiges Verbrechen an einem Volksdeutschen
Der „Angriff" veröffentlicht folgenden Bericht seines nach Polen entsandten Sonderberichterstatters: Eine entsetzliche Bluttat polnischer Aufständischer an einem jungen Volksdeutschen ereignete sich am vergangenen Montag bei Kostschin im Pose- »er Bezirk. Der Landarbeiter Hans Stubbach befand sich mit seinem 10jährigen Bruder Georg auf dem Wege zur Stadt, itts plötzlich vier Polen, die schwere Knüppel bei sich trugen, hinter den beiden jungen Volksdeutschen hergelaufen kamen. Stubbach versuchte, mit seinem Bruder über das Feld zu entkommen. Die Polen hatten die Fliehenden jedoch bald eingeholt und stürzten sich mit Knüppeln und Messern auf ihre Opfer. Während Georg Stubbach, nachdem er mehrere rohe Schläge über Kopf und Schulter erhalten hatte, davonlausen konnte, hatten stch die Banditen über seinen älteren Bruder geworfen und traktierten den am Boden Liegenden mit ihren Waffen und mit Fußtritten. Die unmenschlichen Verbrecher nahmen dann mit einem Fleischermesser an dem schon lebensgefährlich Verletzten eine Entmannung vor. Das unglückliche Opfer wurde dann in einen Tümpel geworfen und war schon tot, als mehrere nicht wett von der Stätte des viehischen Mordes auf dem Felde arbeitende Volksdeutsche herbeigeeilt waren, die der Bruder alarmiert hatte. Von der Polizeibehörde wurde ledig- .ttch von der Tatsache des Todes Kenntnis genommen und die
Leiche beschlagnahmt. Die volksdevttche Bevölkerung ist von dem neuerlichen Blutopfer der polnischen Wahrrstnurhotze und der unmenschlichen Art dieses Verbrechens vor Entsetzen und Empörung wie gelähmt.
886 Deutsche Genossenschaften polnischer Mißwirtschaft ausgeliefert
Warschau, 23. Aug. Wie zu dem letzten Schlag gegen das Deutschtum, dem Entzug des Revisionsrechtes der deutschen Ee- nossenschaftsverbände bekannt wird, soll die Revision der 886 deutschen Genossenschaften in Posen und Pommerellen den polnischen Revisionsverbanden übertragen werden. Diese Verbünde sind aber sogar von polnischen Kritikern oft genug wegen ihrer außerordentlich miserablen Wirtschaftsmethoden gebrandmarkt worden. Mit brutaler Raffgier teilen die polnischen Behörden den Verwaltungsbssitz auf, der nunmehr den polnischen Rrvi- sionsverbändcn überantwortet werden soll: 91 deutsche Kreditgenossenschaften, 377 landwirtschaftliche Kreditgenossenschaften, 190 landwirtschaftliche Ein- und Verkaufsvereine, 102 Melkereigenossenschaften und 118 Genossenschaften verschiedener Art.
Tapfere Tat eines elfjährigen deutschen Jungen
Kattowitz, 23. Aug. Eins erschütternde Szene spielte sich am Dienstag im Erenzabschnitt Ruda-HiudenLurg ab. UeLer die grüne Grenze kam aus Polen ein elfjähriger deutscher Junge, der in seinem Arm ein sechs Monate altes Kind trug. Der tapfere Junge, dessen Bater vor kurzem gestorben ist, hatte unter Einsatz seines Lebens das Kind seiner Schwester herübergebracht, die bereits in Hindenburg in fieberhafter Angst auf die Ankunft der Kleine wartete. Die Schwester hatte eine einmalige Grenzkarts, um den Lohn ihres in Oberschlesien arbeitenden Mannes abholen zu können. Die Behörde hatte ihr jedoch verwehrt, das halbjährige Kind mitzunehmen. Da sie in Polen bereits seit längerer Zeit verfolgt wurde, ihre Wohnung häufig Ueberfällen seitens der Aufständischen ausgesetzt und ihre Familie oft mißhandelt worden war, benutzte sie die Gelegenheit, um sich nach Deutschland zu retten. Ihr sechs Monate altes Kindchen vertraute sie ihrem Bruder an, dem jetzt das große Wagnis der Flucht gelang.
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Grenzverletzung durch polnische Flugzeuge
Mährisch-Ostrau, 23. Aug. Eine aus Mährisch-Ostrau vorliegend- Meldung besagt, daß die Polen trotz der von ihnen immer. wieder betonten „freundschaftlichen Gefühle" für die Slowaken, den Ausbau ihrer Befestigungen durch die Anlage von Schützengräben und Drahtverhauen an der slowakischen Grenze mit fieberhafter Eile durchführen. Außerdem werden Munitions- und Sprengstofflager angelegt. Wie aus verschiedenen slowakische-*. Orten in der Zips gemeldet wird, wurde dieses Gebiet von polnischen Flugzeugen überflogen.
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18 VSV Teilnehmer der NSKOB. an der Tannenbergfeisr. An der 25-Jahr-Feier der Schlacht bei Tannenberg nehmen seitens der NSKOV. 18 000 krisgsbeschädigte Frontsoldaten, ehemalige Tannenbergkämpfer, unter Fübrung des Reichskriegsopferführers, SA.-Gruppenflihrer Oberlindober, teil. Ferner kommt mit der NSKOV. eine große Anzahl Väter und Mütter, Witwen und Warfen gefallener Kameraden der Tannenbergschlacht. Die Teilnehmer kommen aus 24 Gauen nach Hohenstein. Fünf Sonderzüge werden notwendig. Besonders stark vertreten sind die Kameraden aus den Gauen Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Mark Brandenburg und Berlin.
Mißglückter Antoraub. Ein 17jähriger junger Mann aus einem Kölner Vorort mietete von einem Droschkenhalteplatz eine Kraftdroschke zu einer Fahrt nach Euskirchen. Unterwegs erzählte er dem Fahrer, daß seine Mutter im Sterben liege. Kurz hinter der Ortschaft Derkum, acht Kilometer vor Euskirchen, ließ der Burschen den Wagen halten und gab an, es sei ihm schlecht geworden. Der Fahrer forderte nun den Fahrgast auf, neben ihm Platz zu nehmen, um ihn bis zum nächsten Haus zu fahren, er werde ihm dort Wasser besorgen. Als der Fahrer starten wollte, zog der jugendliche Fahrgast eine Pistole und schoß auf ihn. Der Schutz ging unterhalb des Kiefers durch den Hals. Der Fahrer wurde einen Augenblick bewußtlos, fetzte sich dann aber, als der Täter ihn aus dem Wagen werfen wollte, zur Wehr und sprang aus dem Wagen. Als der Angreifer sah, datz der Fahrer lebte und hinter ihnen andere Kraftwagen nahten, verließ er ebenfalls den Wagen und schoß sich eine Kugel durch den Kopf. Beide Verletzte wurden in das Krankenhaus Euskirchen eingeliefert. Dort ist der Täter, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, feinen Verletzungen erlegen. Der verletzte Fahrer befindet sich außer Lebensgefahr.
Tod auf der Hochzeitsreise. Auf der Reichsstraße Hamburg —Kiel kam ein schwerer, mit vier Personen besetzter norwegischer Personenkraftwagen ins Schleudern. Der Wagen drehte sich einige Male um sich selbst. Dabei öffnete sich eine Wagentür an der Seite des Fahrers, der halb herausge- fchleudert und beim Umschlagen der Tür festgehalten wurde. Der Wagen fauste dann noch um ein Stück weiter, wobei der Kopf des Fahrers — es handelt sich um den norwegischen Arzt Dr. Ragnar-Lium, der sich mit seiner jungen Frau und einem befreundeten Ehepaar auf der Hochzeitsreise befand — ständig auf das Straßenpflaster geschlagen wurde. Der Wagen blieb schließlich vor einem Baum schwer beschädigt liegen. Der Arzt hatte so schwere Verletzungen erhalten, daß er kurz darauf verschied. Sein Mitfahrer erlitt einen Schliffselbeinbruch, während die beiden Frauen re durch ein Wunder unverletzt davonkamen.
Dis vermitzten Mnlhaufer Kinder aufgefunde«. Die beiden feit etwa zehn Tagen vermitzten Kinder des Kaufmanns Traber sind am Sonntag in den Vogesen aufgefunden worden. Die Zigeunerin, die die Kinder entführt hat. hatte sie, als sie sich verfolgt sah, verlassen, und einfach im Gebirge ihrem Schicksal überlasten. Zwei Tage irrten die Kinder i« den Vogesen herum. Sie wurden von einem Autofahrer entdeckt, der sofort die Gendarmerie verständigte.
Streik auf den englischen Eisenbahnlinien am Samstag? Die dem Lokomotivführer- und Heizerverband angehörenden Eisenbahnangestellten beschlosten am Dienstag, am Samstag in den Streik zu treten, da ihren Lohnforderungen nicht entsprochen worden ist. Von diesem Streik dürften, wenn er zur Durchführung gelangt, alle großn Eisenbahnlinien Englands betroffen werden.