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5. Seite - Nr. 19K

Ragolder Tagblatt «Der Gesellschafter"

Mittwoch, den 23. August 1939

Bad Kreuznach, 21. Aug. Der Internationale Weinbaukongretz hat begonnen. Bis in den Sonntag hinein waren tausend Hände am Werk, dieStadt der Rosen und Nachtigallen" an der Nahe bräutlich zu schmücken, und schon am Samstag und Sonntag hatte die über und über geputzte Schöne viele Neugierige von außerhalb an sich gezogen.Ganz groß" ist das Kleid, das die Straßen angelegt haben, jede nach anderer Art. So klettern in der Kurhausstratze hoch über den Fahrdamm hinweg künstliche Reben, jede eine riesige Traube tragend, dazwischen festliche Be­leuchtung installiert, ähnlich in der Wilhelmstratze. Unzählige rotbekleidete und mit goldenem Laub besteckte Bogen, gekrönt vom Hoheitsadler, schaffen eine triumphale Durchfahrt und Fah­nen wehen von hundert Masten. Die Salinenstraße ist ein ein­ziges Fahnenspalier, ähnlich die Hindenburgstratze, die zahlreiche Pylonen mit dem Hoheitsadler zeigt, für jeden Besucher als Erinnerung an den Weltkrieg auch das Haus, in dem der greise Eeneralfeldmarschall vom Februar 1917 bis zum März 1918 wohnte. In einzelnen Straßen sieht man ungeheure Trauben hängen, jede einzelne Beere mit einem Lampion dargestellt.

Dis sonst so geruhsame und erholsame Stadt macht den Ein­druck eines frohgeschäftig aufgestörten Ameisenhaufens. Wie nach den mehr als 1560 ausländischen Anmeldungen zu erwar­ten ist, sind die Gäste von weither, meist schon am Samstag, ein­getroffen. In einem Schaufenster steht man den Ehrenbür­gerbrief der Stadt Kreuznach für Minister Darr« ausgestellt, in rotes Sasfianleder gebunden und mit einem metallgetriebenen Ausschnitt aus der schönen Nahelandschast ausgestattet. Die Urkunde wird dem Minister am Mittwoch durch die Stadt feierlich überreicht werden .,in dankbarer Würdigung seiner Verdienste um den deutschen Bauern und das deutsche Volk".

Der Montagvormittag brachte im herrlich geschmückten Fest­saale des Kreuznacher Kurhauses die feierliche Eröffnung des Internationalen Weinbaukongresses. Nach­dem WebersEuryanthe"-Ouvertüre verklungen war, begrüßte der Vorsitzende der Hauptvereinigung der Deutschen Weinbau­wirtschaft, Edmund Diehl, als geschäftsführender Präsident des Kongresses, an diesem Tag der Freude und des Stolzes für den gesamten Weinbau und die Weinbauwirtschaft der Welt, die Gäste wie alle zu gemeinsamer Arbeit Erschienenen, die sich über die Grenzen der Völker hinweg zu dieser Tatgemeinschaft berufsstündischen Denkens zusammengefunden. Ein besonderer Ehrentag sei mit dem Erscheinen der Vertreter so vieler Länder gegeben. Die auf dem letzten (Lissaboner) Internationalen Weinbaukongreß begonnenen Aufgaben sollen hier in Kreuz­nach ergänzt und der Klärung entgegengeführt werden, so daß der gegenwärtige Kongreß zu hohen wissenschaftlichen, fachlichen und wirtschaftlichen Erkenntnissen und Ergebnissen gelangen kann. Nach Dankesworten für die fördernde Unterstützung durch Minister Darrs und der Bitte um die tatkräftige Mitarbeit al­ler am gemeinsamen Werke schloß der Redner: Möge das Eoe- thewortDer Wein erhebt uns; er macht uns zum Herrn..." Wahrheit werden auf unserm Kongreß.

Danach dankte der Präsident des Internationalen Weinamtes Paris, Eduard Bart he, namens der auf dem Kongreß ver­tretenen Nationen der deutschen Regierung und der Stadt Kreuz­nach für die großartige Veranstaltung. Auf diesem Kongreß in Deutschland, das auf seinen Wein stolz sein könne, würden alle Weinsachleute durch ein methodisches Studium der einschlägigen Fragen viel gewinnen können. Es sei von größtem Nutzen, daß in einer Zeit, in der die Regierungen mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, die überall in geringerem oder größerem Aus­maße zur Anwendung der Planwirtschaft nötigten, die angese­hensten Vertreter der Weinbauländer zusammenkämen. Die nach Jahren bitterster Not für die Winzer aller Länder entstandenen Probleme bedingten internationale Vereinbarungen in Verei­nigung aller Kräfte zum Schutze und zur Hebung des Weinver- brauchss. Die Millionen über die Welt verstreuten Winzer ver­dienen es, daß man sie besser gegen die Feinde ihrer Kulturen schützt und ihnen eine sorgenlose Zukunft sichert. Ein tragisches Geschick scheint ihnen nie die Ruhe zu gönnen; kaum sind sie der einen Plage Herr geworden, erhebt schon eine andere ihr Haupt. Aber selbst wenn sie von Unwettern heimgesucht werden und ihren vielen Gegnern zu erliegen drohen, verlieren sie die Hoff­nung nicht, wissen sie doch, daß sie durch ihre Arbeit bessere Ern­ten vorbereiten. Kein Land hat bester als Deutschland das Bei­spiel für die furchtbringende Zusammenarbeit fleißiger Winzer mit Wissenschaftlern aus Landwirtschaft und Chemie gegeben. Eine blühende Landwirtschaft wird immer die Grundlage der Wohlfahrt der Völker bleiben. Die Krisenzustände in der Land­wirtschaft aller Welt und die Ansätze zu einer bäuerlichen Selbst­hilfe hätten die Gründung des Internationalen Landwirtschafts­instituts und im weiteren Verfolg die im März 1933 zustande­gekommene Vereinbarung der Weinbauländer gezeitigt, deren tragende Gedanken waren: Festigung des Winzerbesitzes, Ver­teidigung der Qualität, Kampf gegen die Hybriden-Direktträ- ger, Ermittlung des Gleichgewichts zwischen der Leistungsfähig­keit des Erzeugers und der Aufnahmefähigkeit des Verbrau­chers. Vertrauensvolle Zusammenarbeit der Völker ist auf allen Gebieten erforderlich, auch im Weinbau. In dieser ernsten Stunde, in der der Kongreß zusammentrit, hängt es von uns ab, ob er der Welt eine große Wohltat bringt. Mit der gan­zen Kraft unserer Ueberzeugung und mit der ganzen Hoffnung halten wir große, weittragende Abkommen für möglich. Dankes­worte an Deutschlands Führer, an Minister Darre und dir Personen und Institutionen für den bereiteten Empfang und die Versicherung loyaler und uneingeschränkter Mitarbeit bildeten den Abschluß, der mit großem Beifall ausgenommen Rede.

Reichsmimster Walther Darre

gab feiner Freude Ausdruck, die Gäste, namentlich die so zahl­reich aus dem Au.slande erschienenen, namens des Führers, der Reichsregierung und der Schirmherren des Kongreßes begrüßen zu dürfen, und hob besonders die Vertreter des Internationa­len Landwirtschaftsinstituts in Rom und den Präsidenten Bar- the, die Vertreter der auswärtigen Regierungen, die Delega­tionsführer der vertretenen Staaten hervor, hieß alle Fachleute des Weinbaues und der Weinwirtschaft aus Wissenschaft und Praxis der ganzen Welt, schließlich die deutschen Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht wie auch die deutschen Kongreß­teilnehmer willkommen. Auch in Deutschland gehöre der Wein­bau zu den ältesten Kulturleistungen. Unermüdliches Streben und Schaffen der Winzer entwickelten ihn zu hoher Leistungs­fähigkeit. Der Weinbau und feine Erzeugnisse seien ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Volks- und Weltwirtschaft. Der bevölkerungspolitische Wert des Weinbaues liege darin begrün­det, daß in fast allen Ländern der Klein- und Kleinstbesitz vor­herrsche und so auf breiter Grundlage vielen Familien eine wirtschaftliche Existenz ermögliche. Von der Eesamtweinbaufläche Deutschlands befänden sich 97 v. H. im Besitz von Kleinland­wirten und-. Bauern. Familienbetriebe sind in aller Welt be­sonderes Kennzeichen des Weinbaues. Die Rebe, als langlebige Pflanze ständig Pflege verlangend, binde auch den Menschen an

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Die Schicksalsschlacht im August 1914

Eine Zeichnung von der Tannenberg-Schlacht im August 1914, die ein ein­drucksvolles Bild von der Umzingelung der Russne- armeen gibt.

(Kartendienst, Zand.-M.)

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vre Dcyoue, ver er seine Kraft widme. Ein wirtschaftlich gesun­der Weinbau sei daher ein wertvoller Helfer im Kampf gegen die Landflucht. Da der Weinbau nicht Produzent lebenswich­tiger Güter ist, mutz er in Deutschland mit Rücksicht auf den vordringlicheren Bedarf an anderen Erzeugnissen im allgemei­nen auf Flächen beschränkt werden, die sich nicht für den Anbau ernährungswirtschaftlich wichtigerer Erzeugnisse eignen. Eine nennenswerte Ausdehnung der Weinbaufläche wird deshalb in Deutschland nicht möglich sein, wohl aber die Steigerung von Qualität und Ertrag im Weinbau. Der Minister lenkte dann den Blick auf die einschlägigen technischen und sonstigen Fort­schritte, die Schädlingsbekämpfung, die Weinbehandlung und -Pflege und die staatlich geförderte Gründung von Winzerge­nossenschaften, die vornehmlich den Kleinwinzer von der schwie­rigen Weinbehandlung und von der Absatzsorge befreien, und ging dann auf die marktmäßige Verwertung des Rebensaftes ein. Die Ordnung des Weinmarktes habe die Grundlage für eine sehr starke Beteiligung Deutschlands am zwischenstaatlichen Weinhandel geschaffen. So führte Deutschland z. B. im Jahre 1938 für rund 10 Millionen RM. deutschen Wein aus, während die Einfuhr im gleichen Zeitraum etwa 30 Millionen RM. be­trug. Es geht uns nicht darum, den Weinkonsum um jeden Preis zu heben, sondern den wirklichen Genuß am Wein, die Freude an ihm unter Beachtung gesundheitlicher Erfordernisse in weite Kreise zu tragen. Nicht dem gesteigerten Alkoholgenuß oder Mißbrauch reden wir das Wort, sondern stellen die guten, nicht gesundheitsschädlichen, vielmehr oft gesundheitsfördernden Ei­genschaften hochwertiger, möglichst naturreiner Weine heraus. Damit, daß die auf Deutschlands Antrag gebildeten ständigen Sektionen auf diesem Kongreß erstmalig zu arbeiten beginnen, ist ein weiterer Grundstein für den Austausch der wissenschaft­lichen Erkenntnisse und der praktischen Erfahrungen gelegt. Nach Dankesworten für alle Mitarbeit am gemeinsamen Werk, ei­nem Hinweis auf die Besichtigungsfahrten in die Weinbauge­biete der Nahe und der Mosel, des Rheines und der Pfalz mit ihrem aufstrebenden deutschen Weinbau und der herrlichen Landschaft und auf die am kommenden Sonntag hier beginnende zweite Neichstagung des deutschen Weinbaues als günstige Ge­legenheit zu einem gedrängten Einblick ins Schaffen des deut­schen Winzers schloß der Minister seine Eröffnungsansprache mit der Hoffnung, daß die Arbeit des Kongresses über den fach­lichen Rahmen hinaus dazu beitrage, die mit dem Weinbau und dem Wein verbundene« Menschen einander näher zu brin­gen und das gegenseitige Verständnis der friedliebenden Völker zu fördern. Die Gäste aber möchten nach erfolgreichen Beratun­gen und angenehmem Aufenthalt als Freunde Deutschlands in ihre Heimat zurückkehren.

Francisco Bilbao vom Internationalen Landwirtschaftlichen Institut in Rom überbrachte dem Minister wie allen Kongreß­teilnehmern die herzlichsten Grüße des Instituts und bat den Minister, dem Führer der großen deutschen Nation die Grüße des Instituts mit der Versicherung der Ergebenheit zu übermit­teln. Der Redner habe die Zuversicht, daß dis gemeinsame Ar­beit zur praktischen Lösung der Probleme beitragen werde. Er wünsche der Tagung den besten Erfolg zum Wohls der ganzen Weinbanwirtschaft.

Die allen Teilnehmern schon im Augenblick der Rede elek­trisch gedolmetschteu Ansprachen lösten aufrichtigen Beifall aus.

Merimssonaler Kongreß für Archäologie

Reichsminister Rust über die Aufgaben der Archäologie

Berlin, 21. Aug. In der neuen Aula der Universität Berlin wurde von Reichsminister Rust der VI. Internationale Kongreß für Archäologie eröffnet. Vor dem Portal des Aulagebäudes wei­ten die Fahnen des Reiches und aller 34 am Kongreß teilneh­menden Nationen. Nach einem Musikvortrag sprach der Präsi­dent des Kongresses und Präsident des Archäologischen Reichs­instituts, Dr. Martin Schede-Berlin. Er ging aus von dem ersten Kongreß für Archäologie im Jahre 1905 und erinnerte an die weiteren Kongresse, deren letzter 1930 in Algier stattgefun- den hatte. Damals sei als nächster Kongreßort einstimmig Berlin gewählt worden. In großzügiger Weise habe die Reichsregie­rung die Mittel zur Abhaltung dieses Kongresses zur Verfügung gestellt. In der stattlichen Zahl der ausländischen Teilnehmer erkennt Deutschland, wie viel Vertrauen die archäologische Zunft dem Ernst der deutschen wissenschaftlichen Bestrebungen entgegen­bringe. Deutschland sei seinerseits bestrebt, auch in diesem Falle allen Erwartungen in seine organisatorischen Fähigkeiten zu ent­sprechen. Im Auftrag des Kongresses sandte dann Dr. Schede an den Führer ein Gruß-Telegramm. Dann sprach

Neichsminrfter Rust

Er führte n. a. aus: Aus 33jährigem Brauch heraus hat sich das Arbeitsfeld der archäologischen Kongresse zu einem weiten, aber klar umgrenzten Bereich entwickelt. Wenn Archäologie ursprüng­lich nichts anderes bedeutet als Erzählung alter Geschichten,- so sind wir seit Besinn des 19. Jahrhunderts dazu gekommen, die Archäologie als die Wissenschaft von den Kunstdenkmälern des Altertums zu verstehen und zwar zunächst fast ausschließlich des

klassischen Altertums, weil nur die klassische, ja nur die hoch- klassische Epoche des Phidias und Praxiteles unmittelbaren Bil- dungswert für die Gegenwart zu besitzen schien. Diese Auffassung von Archäologie hat seitdem ebenso wie die von der gesamten Altertumskunde tiefgehende Wandlungen durchgemacht, deren ge­waltigste in unsere eigene gewaltige Zeit fällt. Aufgabe der klassischen Altertumskunde ist es, die griechisch-römische Antike mit allem, was hier organisch verbunden ist, zum einheitlichen Bilde zusammenzuschließen.' Die Antike ist uns überliefert im Zustande gewaltsamer Zerstörung und gleichgültiger Vernach­lässigung; wir stehen vor ihr äks vor einem Trümmerhaufen, in dem die Kulturzeugen eines Jahrtausends wahllos durch- einandergewürfelt sind. Wir können uns der Antike gegenüber nicht der Pflicht des Geschichtsforschers entziehen: Zu scheiden zwischen früh und spät, wertvoll und wertlos, wichtig und un­wichtig. Wir haben unserem Zeitalter gemäß in steigendem Maße die Hilfe der Technik angerufen, um unsere Schlußfolge­rungen mit der Unbestechlichkeit der Naturgesetze nachzuprüfen. Das gilt insbesondere für die Ausgrabung. Sie ist das wich­tigste und bezeichnendste Forschungsmittel der Archäologie.

Es ist der Wille der deutschen Staatsführung, der großen Tra­dition der deutschen Altertumsforschung und dem Bekenntnis zu den antiken Bildungswerten treu zu bleiben. Dieser Wille ver­bindet uns mit all denen, die dem Geiste von Hellas und Rom sich verbunden fühlen, die ihre Schöpfungen für sich fruchtbar werden lassen und einer immer klareren und wahreren Kennt­nis durch ernste Forschung zustreben. Aus solchem Geiste heraus erfüllt Deutschland das 1936 gegebene Versprechen, die 6. Tagung durchzuführen, und begrüßt alle Teilnehmer mit herzlicher Freude und dem Wunsche, daß ihre Arbeit erfolgreich sei.

Nach der Rede des Ministers gab der Rektor der Universität Berlin, Professor Dr. Hoppe, als Hausherr seiner besonderen, Freude darüber Ausdruck, diesen Kongreß beherbergen zu können.^ .

Von den ausländischen Gelehrten brachten dann in kurzen An­sprachen Professor Dr. Albertiui-Paris und Exz. Professor Dr. Paribeni den Dank der ausländischen Delegattonen für die Aufnahme in Berlin aus. Professor Paribeni gedachte beson­ders seines Freundes und, wie er sagte, loyalen Gegners Theo- dar Wiegand, des Schöpfers des Pergamon-Museums, dem er in Palästina im Schützengraben gegenüber gelegen habe und den er zuerst vor allen großen Deutschen nach dem großen Ringen wieder habe umarmen dürfen. '

Mit Waffer, Feuer und Magneten

Wie die neuen deutschen Erzlager ausgebeutet werden

Die deutsche Eisenindustrie ist durch den Vierfahresplan vor ganz neue Aufgaben gestellt worden. Die besondere Be­schaffenheit der heimischen Erzlager erfordert völlig neue Verfahren der Ausbeute. Vor allem muß der unterschied­lichen Natur der Gangarten, der unerwünschten Beimengun­gen, Rechnung getragen werden. Hierbei handelt es sich um Stoffe, die sich im Hochofen nicht in Metall überführen las­sen, wie Kalk, Kieselsäure und Tonerde, die in Gestalt ei­ner flüssigen Schlacke abgetrennt werden müssen. Die kalk- reichere Schlacke ist dünnflüssiger. Ein stärkerer Gehalt an Kieselsäure dagegen macht sie so zähe, daß sie nicht aus dem Ofen fließt. Es liegt also nahe, die verschiedenen Erze so

"miteinander zu vermischen, daß eine Schlage der gewünsch­ten Zusammensetzung daraus entsteht.

Dem Hochofen wird die Arbeit natürlich erschwert, wen« er ein besonders schlackenreiches Erz eingeflößt erhält. Maa hat darum Verfahren ersonnen, die ihm einen Teil seiner Tätigkeit vorwegnehmen. In besonders einleuchtender Weise schildert diese Methoden Hanns Wentrup-Essen in der Chemiker-Zeitung. Danach ist das Eisenoxyd in den Er­zen von Salzgitter, im fränkischen und schwäbischen Jura in I der Gestalt feiner Kugeln enthalten, der sogenannten Ooli- then, winziger Körper, die im Höchstfälle einen Durchmesser von zwei Millimetern aufweisen. Sie entstanden dadurch, daß sich das Erz um Quarzkörner und um Skelette aus Kie­selsäure herumlegte. Durch die sogenannten Gangarten find dann alle diese Kügelchen zu größeren Massen zusammen­gekittet worden. Es gilt nun, diese Gangarten zu beseitigen.

Die Tätigkeit, die das Erz soweit von der Gangart be­freit, daß die Verhüttung im Hochofen mit normaler Schlackenführung vor sich gehen kann, die sogenannte Auf­bereitung steht heute vier verschiedene Verfahren vor.

Da wird einmal das Wasser in Dienst gestellt. Man zer­kleinert das Erz so etwa im württembergischen Geis­lingen und schlämmt es aus. Dann setzen sich die ei­senreicheren Teile auf dem Boden ab, weil sie schwerer sind. Nach der Trocknung tritt ein Magnet in Tätigkeit, der eine weitere Konzentration des Eisens bewirkt.

Ein zweites Verfahren greift dort Platz, wo die winzige« Oolithe von vornherein magnetisch find, im fränkischen Pegnitz zum Beispiel. In dem zerkleinerten und getrock­neten Erz erfolgt durch Windsichtung die erste grobe Schei­dung. Dann nimmt der Magnet die endgültige Trennung vor. Wo jene magnetischen Eigenschaften noch nickt vor-