8. Seite - Nr. 194
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Montag, den 21. August 1839
Das Ludwigsburger Gaufeft
Die NSNL.-Führertagung in LudAigsburg
Die Führerschaft des Gaues 15 Württemberg im NSRL. versammelte sich im Zentral-Theater zu Ludwigsburg, um vom Reichssportführer die Parole für die weitere Arbeit zu erhalten.
Eauführer Dr. Klett dankte allen seinen Mitarbeitern und den Vereinen des Gaues für die unermüdliche Vorarbeit zum Gaufest, das das größte Deutschlands geworden sei. Er dankte vor allen Dingen dem Gauleiter für seine tatkräftige Unterstützung. Im Willkommensgruß von Oberbürgermeister Dr. Frank, Ludwigsburg, sagte dieser u. a., daß von diesem Ludwigsburger Eaufest, zu dem die Feststadt so herrliche Anlagen erstellt hat, eine stärkende werbende Kraft ausgehen möge.
Mit lebhaftem Beifall begrüßt, betrat dann Gauleiter Reichsstatthalter Murr die Bühne. Der Gauleiter unterstrich den Dank, den Dr. Klett seiner Mitarbeiterschaft bereits ausgesprochen hatte, noch besonders. Für den NSRL.- Eauführer, der gleichzeitig noch eine andere große Aufgabe, nämlich diejenige des Eauschulungsleiters, zu erfüllen hat, fand der Gauleiter herzliche und auszeichnende Worte hoher Anerkennung. Des Gauleiters Sorge und sein Bemühen, auch weiterhin dem NSRL. und seinen Vereinen zu helfen, bleibe immer gleich. Die NSDAP, hat sich zur Aufgabe gestellt, unserem Volk die Stelle zu verschaffen, die ihm auf Grund seiner Qualität zusteht. Die Aufgabe des NSRL. sei auch, hier mitzuhelfen und es gäbe nichts Schöneres, als sagen zu können, wir haben unsere Pflicht getan! Die Rede des Gauleiters wurde mit großem Beifall ausgenommen.
In einer grotzangelegten Rede sprach
der Reichssportführer
sodann über den Weg der deutschen Leibesübungen, ihren gegenwärtigen Stand und ihre zukünftige Aufgabe. Er ging dabei von dem Vertrauen aus, das der Führer dem NSRL. erwiesen habe, als er dieser Organisation den großen und in seiner Auswirkung noch nicht abzusehenden Auftrag der Leibeserziehung gegeben habe. Sodann streifte der Reichssportführer das Verhält- ! nis des NSRL. zu den Gliederungen der Bewe- ^ gung. Hierbei machte er es seiner Gefolgschaft zur unbedingten > Pflicht, mit allen kameradschaftlich zusammenzuarbeiten, insbesondere aber mit der SA. Diese Zusammenarbeit sei durch fach- ! liche Notwendigkeiten diktiert. Die SA. habe den großen Wehrerziehungsauftrag erhalten, der NSRL. iken Leibeserziehungsauftrag. Wehrerziehung aber und Leibeserziehung müßten sich gegenseitig bedingen und ergänzen.
Mit der HI. verbindet den NSRL., sagte der Reichssportfüh- rer weiter, feste kameradschaftliche Zusammenarbeit. Es sei die Aufgabe des NSRL., der Jugend alles zu geben, was er zu geben habe. Denn die Jugend sei einmal der Erbe des Erzie- lmngsauftrages des NSRL. Selbstverständlich erkenne der NSRL. auch in vollem Umfange den absoluten Führungsanspruch der HI. für die Jugenderziehung an, und zwar so unbedingt, daß nirgendwo mehr Zuständigkeitsfra- geu auftreten könnten. Angesichts dieser Tatsache sei es nicht erforderlich, bei der Frage der Zuständigkeit im einzelnen kleinlich zu sein. Es sei im Zweifelsfall immer noch besser, die Leibeserziehung werde in der Jugend von nicht ganz zuständigen Männern durchgesührt, als daß sie ganz unterbliebe.
Auch über den Betriebssport und die Aufgabe des Sportamtes Kraft durch Freude äußerte sich der Reichssportsüh- rer freimütig. Er machte seiner Gefolgschaft klar, daß der KdF.-- Sport unbedingt zu bejahen sei und daß er eine große Aufgabe innerhalb des deutschen Volkes zu erfüllen habe. Diese Aufgabe sei die Heranführung der bisher unerfaßten Maste deutscher Männer und Frauen zu den Leibesübungen. Ebenso klar wie diese Aufgabe zu bejahen sei, sei aber abzulehnen, wenn der Versuch gemacht wird, bereits in der Organisation erfaßte und der Leibeserziehung schon unterworfene Männer und Frauen dort wegzuziehen und sie in den Betriebssport einzugliedern. Die große Aufgabe der Leibeserziehung des deutschen Volkes könne unter keinen Umständen dadurch erschwert werden, daß vorhandene und gewissermaßen gute Pflanzstätten der Leibeserziehung geschwächt oder gar gestört werden. Er hoffe, daß diese seine Ansicht auch überall verstanden würde und Beachtung findet.
Der NSRL. sei nicht im wesentlichen eine Wettkampf-Organisation und eine Organisation zur Züchtung von Spitzenleistungen, sondern habe vom Führer einen Erziehungsauftrag, der sich auf das ganze Volk beziehe, erhalten. Gerade die große Veiten« arbeit, die der NSRL. leistet, und zwar in einer Ausdehnung und in einer Güte, wie sie von keiner anderen Organisation erreicht werden könnte, sei ein besonderes Kennzeichen und sei das Dokument, auf dem seine übrigen Aufgaben erst systematisch aufgebaut werden. Der Reichssportführer wies zum Schluß auf die großen Ereignisse hin, die dem deutschen Sport in den Olympischen Winterspielen^und in Helsinki bevorstünden und den vollen Einsatz aller venangen.
Feierstunde am Samstagabend
„Der Eau Württemberg im RSNL. marschiert au erst«
Stelle-
Bei Beginn der Weihestunde am Samstagabend umfinmten 30 000 Zuschauer die Hauptkampfbahn. Auf der Ehrentribüne konnte Eauführer Dr. Klett den Gauleiter und Reichsstatthak« ter Murr, den Reichssportführer von Tschammer und Osten, Ministerpräsident Mergenthaler, Innenminister Dr. Schmid, Finanzminister Dr. Dehlinger, Generalleutnant Hansen, SA.- Obergrnppenführer Ludin und führende Männer der Partei, des Staates und der Wehrmacht begrüßen.
Was sich im Lichte der Scheinwerfer nun innerhalb zwei Stunden abspielte, war ein wohlgelungener und begeisternder Versa h, eine kulturelle Kundgebung für die Leibesübungen in die Abendstunden zu legen.
Fanfaren und der Ruf des Sprechers leiteten die bunte Schau ein. 600 Tänzerinnen zeigten herrliche Bilder, die immer wieder mit großem Beifall ausgenommen wurden. 200 Leichtathleten führten ihre Laufschule vor. Die großen Freiübungen, die man sonst auf den Sonntagnachmittag bei Eaufesten gelegt hatte, wurden im Rahmen dieser Weihestunde von 1600 Turnern und Turnerinnen gezeigt. Neu war auch, daß die letzte Gruppe ge- mc>nso,n vorgeführt wurde. Dann gaben die Turner und Turnerinnen eine breite Gasse in der Mitte des Feldes frei, durch die jetzt das Eaubanner mit 300 neuen Vereinsfahuen einzog. Eauführer Dr. Klett rief alle, die hinter deu Fahnen marschieren, zur höchsten Verpflichtung und zum letzten Einsatz für Volk und Führer auf. Der Sprecher nahm sodann die Weihe der neuen NSRL.-Gemeinschaftsfahnen vor und dann klang das Lied des guten Kameraden auf, während in einer ergreifenden Gedenkminute die Toten geehrt wurden.
Mit großer Begeisterung wurde die. Aukvrache de»
Reichssportführers ausgenommen. Er dankte seinem Eauführer Dr. Klett und allen, die mitgearbsitet hatten an dem Aufbau des NSRL., mit bewegten Worten. Schließlich erklärte der Reichssportführer unter dem Jubel der vieltausendköpfigen Menge: ,Aer Gau Württemberg im NSRL. marschiert an erster Stelle". Alle im NSRL. zusammengeschlostenen Männer und Frauen blicken in grenzenlosem Vertrauen zum Führer und die NSRL.-Angehörigen verpflichten sich, alles einzusetzen für die große Zeit und ihren Schöpfer Adolf Hitler.
Von den 30 000 wurde dann das Lied „Heilig Vaterland" gesungen und dann marschierten Soldaten vom Standort Ludwigsburg mit strammem Paradeschritt zum Großen Zapfenstreich. Die Lieder der Nation verklangen, Scheinwerfer erloschen — eine Kundgebung war zu Ende gegangen, die einen einzigartigen Höhepunkt des großen Gaufestes darstellt.
Appell der 1VV0 Vereine
18 vüü Turner und Sportler im Mannschaftskampf
Wenn es noch eines Beweises der Tiesenarbeit unserer NSRL.-Vereine bedurfte, so wurde er am Sonntagvormittag geliefert, an dem alle Vereine des Gaues zum Pflichtmannschaftskampf antraten. Je nach Größe der Einheiten wurden Riegen abgestellt, die in Stärke von durchschnittlich 12 bis 00 Mann ihre Hebungen vorführten. Es standen dabei auf 00 j Kampfplätze» kleine Landvereine neben den bekannten Großvereinen der Eauhauptstadt, um ebenfalls Zeugnis zu geben, von der körperlichen Ertüchtigung. Es war ein wirklich imposantes Bild, das sich vom Kommandoturm aus bot. Der festliche Eindruck wurde noch erhöht durch die bunte Sportkleidung, in der Frauen und Mädel zu ihren Hebungen antraten, während bei den Männern vorwiegend das schlichte Weiß in Gleichtracht überwog. Der ganze Pflichtmannschaftskampf bestand aus einer Pflichtübung und einer selbstgewählten llebung. Für die Turner waren dabei die Turnfestfreiübung, für die übrigen Vereine die Pflichtübungen nach Meusel vorgesehen, während in der freigewählten llebung jeder Verein nach Belieben aktiv sein konnte. Exaktheit der Ausführung sowohl der einzelnen Kämpfer als der Mannschaft und die Haltung wurden bewertet. In der freigewählten llebung kam noch der ^ Schwierigkeitsgrad dazu. Es wurden dabei kervorragende Lei- j stungen gezeigt und Reichssportführer von Tsezammer und Osten, der sich auf allen Kampfplätzen einfand, hatte seine Helle Freude j und zollte deu Riegenführern für besonders gelungene Vorführungen seine Anerkennung. Eine besondere Auszeichnung erfuhr so die Männerriege der Turngemeinde Schwäbisch Gmünd, die großartige llebungen an der schwedischen Bank zeigte und eine Einladung erhielt, während des Winters ihr Können bei einer turnerischen Großveranstaltung in Berlin zu zeigen. Sorgfältige Vorbereitung und mühevolle Kleinarbeit erhielten so ihren verdienten Lohn. Von den großen Sportvereinen überraschten die Stuttgarter Kickers durch eine mustergültig vorgeführte llebung ihrer etwa 60 Mann starken Mannschaft, in der fast alle die brannten Leichtathleten, Fußballer und Handballer der erste« Mannschaften sich befanden. Die Altersriege des Turnerbundes Ulm, die Riege des MTV. Ludwigsburg mit ihrer Balkenübung, die Mädel der TSE. Friedrichshafen, die Frauen des Turnerbundes, die sauber vorgeführte gymnastische llebungen, teilweise mit Geräten zeigten, und viele andere Einheiten erhielten lebhaften Beifall von den Zuschauern, die sich im Lause des Vormittags wieder zu Tausenden eingesunden hatten.
Der Festzug der 28 V9ll
Ein glanzvoller Höhepunkt des Ludwigsburger Eanfestes war am Sonntagmittag der Festzug, mit dem eine alte und jedem liebgewordenen Tradition auch bei diesem ersten großen Fest des NSRL-, der jüngsten Parteiformation, ihre Fortsetzung fand.
25 000 Festteilnehmer und Festteilnehmerinnen, die sich zum größten Teil auch aktiv betätigt hatten, marschierten durch die Straßen Ludwigsburgs, die von einer dichten Menschenmauec umsäumt waren. Zwei verschiedene Züge waren aufgestellt und sie trafen sich im Gegenzug im Schlotzgarten, wo auf der Ehrentribüne Gauleiter Reichsstatthalter Murr und Neichssportfüh- rer von Tschammer und Osten den Vorbeimarsch abnahmen. Eauführer Dr. Klett marschierte an der Spitze seiner Vereine in den Schloßgarten und nahm dann zwischen Gauleiter Murr und Reichssportführer von Tschammer und Osten Platz.
Die SA. und die Hitler-Jugend bildeten die Spitzen der beiden Züge und dokumentierten damit auch nach außen die geschlossene Front mit dem NSRL.. dessen Ziel es ist, ein „Volk in
Bei Bern fand am Sonntag das Rennen um den Großen Preis der Schweiz über 30 Runden gleich 218,4 Kilometer, statt, das zum dritten Mal von Mercedes-Bergfahrern gewonnen wurde. Hermann Lang, der erfolgreichste Rennfahrer des Jahres, hat nach seinen sechs Siegen in dieser Saison seinen größten Sieg im „Großen Preis von Bern" gefeiert. Er wurde in den letzten Runden «och scharf von Rudolf Laracciola bedrängt, konnte aber bis zum Ziel seine Spitzenposition behaupten und hat damit bewiesen, in welch unerhörter Rennform sich heute der junge Cannstatter befindet.
Ergebnisse: 1. Hermann Lang 1 Stunde 24 Minuten 47,6 Sek.: 2. Rudolf Laracciola, 3. Manfred v. Vrauchitsch (alle drei Mercedes-Benz), 4. Hermann Müller, 5. Nuvolari (beide Auto- Union), 6. Hartmann, Mercedes-Benz. Spezialklassement für die 15VO-ccm-Klasse: 1. Farina, Alfa Romeo, 2. Biondetti (Alfa-Ro- meo), 3. Wakefield (Maserati). 4. Ansel (ERA.).: Paul Pietsch hatte schon zu Beginn des Rennens aufgeben müssen.
Fußball in Zahlen 1. Tschammerpokal-Nunde
BfN. Mannheim — Westende Hamborn 2:3 nach Verlängerung, VfL. Köln — Wormatia Worms 9:0 (!!), Thüringen Weida — Berliner SV. 92 1:2, U.-Oberschöneweide — Blau- «eitz — Berlin 1:2, Hertha BSC. Berlin — Planitzrr SL. 2:6.
Württemberg: Ludwigsburg: Württemberg — Baden 3:3, Württemberg — Vezirksklasse 7:3.
Kreis Tirol — Kreis Braunenberg 4:3, Innsbrucker AL. — Kreis Braunenberg 3:3, Allianz Stuttgart — VfL. Sindelfin- gen 2:0, SpV. Hall — Hall-Steinbach 4:2.
FC. Lustenau — AL. Innsbruck 0:1, SpV. Feldkirch — Rcichs- bahn-2pV. Innsbruck 4:1, FL. Lindenberg — FC. Memmingen 0 : 10 .
Leivesübungen" zu schassen. Dann zogen in bunter Reihenfolge die Tausende von Männer und Frauen in ihren Vereinen vorbei — ein Bild, das in seiner Vielfältigkeit, in seiner Farbenpracht mit seiner Vielzahl der Fahnen jeden begeisterte. Selten wohl kam in einem Festzug so klar und deutlich die Idee der nationalsozialistischen Leibesertüchtigung zum Durchbruch, die im NSRL. dank der Verbindung von guter alter Tradition mit dem neuen nationalsozialistischen Wollen eine so vorbildliche Pflegestätte gefunden hat. Eine gute Stunde dauerte der Vorbeimarsch und immer wieder erfreuten neue Bilder die Zu- schauer. Großen Beifall hatten vor allem die Trachtengruppen und die Abordnung aus dem Weinbaugebiet des Neckartales, die Gauleiter und Reichssportführer eine dankbar entgegengenommene Kostprobe ihrer heimatlichen Trauben überreichte.
SchlrrßLundgebrmg und Siegerehrung
Als die Festzüge in der Horst-Wessel-Kampfbahn angetrete« waren, begann in Anwesenheit des Reichssportführers und der anderen hohen Ehrengäste die Schlußveranstaltung, die noch einmal in gedrängter Form einen Ausschnitt aus den im NS.- RL. Gau Württemberg betriebenen Leibesübungen gab. Hervorragende Leistungen wurden bei den Ausschnitten aus den Pflichtmannschaftskämpfen gezeigt, wo die besten Mannschaften noch einmal vor dem großen Publikum mit ihren originellen Kürübungen antraten.
Bei den Frauen merkte man deutlich das Bestreben, anstatt der unweiblichen Kraftübungen die rhythmische und tänzerische Anmut ganz in den Vordergrund zu stellen. Prächtig war die von verschiedenen Frauenabteilungen eigens für die Ludwigsburger Festtage entworfene Kleidung. Ein eindrucksvolles Bild männlicher Kraft boten die Rundgewichtsübungen von 200 Schwerathleten, exakt ausgeführt mit Musikbegleitung.
Die Leichtathleten kamen in den Pendelstaffeln für Männer (50 mal 100 Meter) und Frauen (20 mal 100 Meter) zu Wort. Beide Male siegte der Kreis Stuttgart überlegen, bei den Frauen belegte der Kreis Enz-Murr den zweiten und der Kreis Vraunenberg den dritten Platz, während bei den Männern der KreisAchalm Zweiter und der Kreis Nagold Dritter wurde.
Ein Turnen der Eauriege am Hochreck, wo die besten würt- tembergischen Eeräteturner antraten, sowie ein Faustballspiel zwischen MTV. Stuttgart und Stuttgarter TV. leiteten über zu der imponierenden Siegerehrung.
Es marschierten die 4000 Sieger und Siegerinnen ins Kampffeld. In acht langen Säulen zogen die Sieger und Siegerinnen über den Rasen nach vorn. Kammerbauer, der Sieger im deutschen Zwölfkampf, und Frau Dietl, die Vierkampfsiegerin, wurden vor die Tribüne gerufen. Gemeinsam sang man das Lied: „Spiele sind aus, Spiele sind aus. Freudig in freudigem Schwarme, stärkten wir Herzen und Arme, ziehe« jetzt nach Haus".
Eaudieiwart Köhler sprach ein Gedicht „Der Sieger", durch das er die Sieger ermahnte, den Kranz als höchstes Gut zu bewahren. Kammerbauer und Frau Dietl wurden sodann durch Eausportwart Karl Rupp besonders geehrt, indem er ihnen den Eichenkranz mit den roten Schleifen aufs Haupt setzte. Mit dem alten Kampflied: „Ein junges Volk steht auf", marschierten die Sieger und Siegerinnen wieder aus und überließen die Kampfbahn den Fußballern.
Der Reichssportführer von Tschammer und Osten verabschiedete sich bei Halbzeit des Fußballspieles und verließ das Eaufest mit den allergünstigsten Eindrücken. Zur größten Ueberra- schung erschien dann der Reichssportführer mit einem Reiseflugzeug von Böblingen kommend, plötzlich über der Horst-Wes- sel-Kampfbahn. Mit einem Rosenstrauß „An die Ludwigsburger" abzugeben, übermittelte er, nachdem er zwei Schleifen über dem Gelände geflogen war, stürmisch begrüßt den über hunderttausend Festbesuchern einen Gruß zum Abschied.
Das Eaufest-Radrennen
Das über 50 Runden gleich 45 Kilometer führende Nund- streckenrennen, zu dem sich aus zwei Vorläufen 32 Fahrer die Teilnahme erkämpften, endete mit einem Siege von Pfeif fer-Zuffenhausen, der seinen Sieg allerdings erst im letzten von den 19 Spurt sicherstellen konnte, denn König-Mm bedrängte ihn lange Zeit recht hart und nur 1 Punkt trennte die Beiden voneinander. Den 3. Platz belegte Bühler-Stuttgar- dia, dem auf den nächsten Plätzen Renz und Kimmig (Stuttgart) folgten. Die Zeit des Siegers betrug 1:23:18 Stunden. Die Jugendfahrer kämpften über 15 Runden gleich 13,5 Kilometer. Hier trug Schwarz-Feuerbach vor Schumann-Zuffenhausen den Sieg davon.
Baden: Union Heidelberg — SK. Ostrau 1:5, Phönix Karlsruhe — Tura Bonn 2:3, Karlsruher FV. — BL. Augsburg 4^, FC. Rheinfelden — 1. FC. Pforzheim 2:2.
Bayern: SpVgg. Fürth — Slavia Prag Samst.) 5:3, 1880 München — Post München (Samst.) 6:0, Wiener Sportklub — Alte Heide München (Samst.) 1:0.
Kleines Sportallerlei
Deutschlands Leichtathleten gestalteten auch den Länderkamps gegen England zu einem großen Sieg. Vor über 40 000 Zuschauern wurden die Engländer im Kölner Stadion mit 93,5:42,5 Punkten klar distanziert und somit die letzte deutsche Niederlage von London ausgemerzt. Wie überlegen die deutschen Athleten waren, beweist am besten die Tatsache, daß sie in allen Wettbewerben siegreich waren. Nur im 110 Meter Hürdenlauf konnte Lockton-England gegen Pollmanns-D. in 15 Sekunde« ei» totes Rennen erzwingen. Die Sensation des Tages war der neue deutsche Rekord des als Ersatzmann gestarteten Müncheners Kaindl im 1500 Meter-Lauf. Kaindl lief 3:50,2 Min. und strich damit Dr. Peltzer (3:51,0 Min.) aus der Rekordliste. Harbig gewann sein 400 Meter-Rennen leicht in 46,9 Set, der „berühmte" Engländer Brown wurde nur Vierter.
Beim Große« Motorradpreis von Ulster am Samstag ginge« die deutschen Vertreter einmal ohne Sieg aus. In der Halbliter- klasse fuhr der Italiener Serafini auf Gilera die Tagesbestzett, bei den 350er Maschinen fuhr Stanley Woos-Jrland auf Velo- cette die beste Zeit vor den DKW.-Fahrern Fleischmann und Wünsche, während bei den „Kleinen" der Engländer Martin auf Velocette triumphierte.
Die Baden-Badener Rennwoche brachte zum Auftakt am Sonntag in Iffezheim das überlieferte Fürstenbergrennen. Der Schlenderhaner Octavianus (E. Streit) siegte mit einer halbe« Länge vor Sonueuordes und Organdy.
Dreifacher Sieg von Mercedes-Venz
Großer Preis der Schweiz