2. Seite Nr. 189

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Dienstag, den 15. August 183g

wirtschaftlichen Schwierigkeiten heraus, zugegeben haben, daß neue Methoden und Formen gefunden werden müssen. Solange der Freihandel blühte, erklärte Funk, konnte man ahne Schmie­rigkeiten da kaufen, wo die Preise am niedrigsten waren. Jetzt, da die alten Systeme vernichtet find und das Gold seiner frühe­rem Funktion entkleidet ist, müssen neue Wege be schrit­ten werden.

Funk glaubt, daßeineneueOrganifationdeszwi- scheustaatlichen Handels fich entwickeln muß in der Form, daß die verschiedenen Systeme aufeinander abgestimmt werden. Ein solches Vorgehen hält er auch zwischen den Ver­einigte« Staaten und Deutschland für durchaus möglich, denn es gibt keine Schwierigkeiten, die der Menschenverstand und der gute Wille nicht überwinden könnten.

Sie orakeln...

Paris in Aufregung

Paris, 11. Aug. Der Abschluß der Salzburger und Berchtes­gadener Besprechungen veranlaßt die Pariser Presse zu sehr lang­atmigen Betrachtungen über die nächsten Absichtenderbei­den Achsenmächte. Man schreibt, daß der sogenannte Ner­venkrieg nunmehr in seine letzte Phase eintrete und die kommen­den Tage den Höhepunkt der Spannung bringen würden. Wenn auch über die Absichten Berlins und Roms noch Unklarheit herrsche, so sei man hier nicht im Zweifel darüber, daß auf die eine oder andere Weise eine endgültige Lösung der noch offen­stehenden Fragen herbeigeführt wird.Journal" sagt, man trete unbestreitbar in eine kritische und entscheidende Periode des Ringens ein.Figaro" verlangt eine Versteifung der französisch­englischen Haltung. Der Berliner Berichterstatter der Agentur Haoas schreibt u. a., der Wunsch der Achse, die Weltkarte zu revi­dieren, fei nicht neu. Aber in die deutsche Verlautbarung habe man in dem deutsch-polnischen Problem einen neuen und weniger beruhigenden Gesichtspunkt eingeführt, nämlich die deutsche Ehre. Die Agentur Fournier meldet aus italienischen Konferenzkrei­sen, daß sie die Haltung Polens gegenüber Deutschland für un­erträglich erklärten.Oeuvre" teilt mit, daß Ciano und Ribben- trop fich so gezankt hätten, daß sie die höchste Autorität pro­grammwidrig Hütten anrufen müssen. Der Duce sei bei den letzten Manövern von seinen Soldaten außerordentlich enttäuscht worden und sei daherunsicher".

Bezeichnend ist, daß Ministerpräsident Daldier seinen Urlaub am Samstag abbrach und mit Außenminister Vonnet Unter­redungen hatte.

London ist »«sicher

London, 14. Aug. Da die Londoner Blätter keinerlei Infor­mationen über die Salzburger Besprechungen besitzen, find sie auf ein Rätselraten angewiesen. Sie könne» jedoch nicht an der Er­kenntnis vorbei, daß eine hundertprozentige Aebereinstimmung zwischen dem deutschen und dem italienischen Standpunkt vor­handen ist. DieTimes" meldet aus Berlin u. a.: Die Tatsache, daß beide Außenminister mit Hitler selbst konsultiert hätten, hebe die Salzburger Besprechungen aus dem Rahmen gewöhnlicher diplomatischer Geschäfte heraus. DieTimes" läßt im übrigen nach alter Taktik wieder einiges über das Themafriedliche Ver- tragsrevision" verlaute« und preist die staatsmännische Kunst, dieeine durch alle interessierten Mächte rückhaltos und frei an­genommene friedliche Regelung" herbeiführen würde. Im übri­gen spricht das Blatt dem polnischen Vasallen eifrig zu.Daily Telegraph" meldet aus Salzburg, daß zwischen Deutschland und Italien eine hundertprozentige Einigung erzielt sei. Das Blatt meldet weiter aus Rom, Italien sei mit den Salzburger Be­sprechungen völlig zufrieden. Es scheine, daß Italien nun die deutsche Forderung, daß Danzig zum Reich zurückkehren müsse, rückhaltos unterstütze. Zum Schluß überhäuft man Deutschland mit dunklen Drohungen

Warschau klammert fich au die Einpeitscher

Warschau, 14. Aug. Leber den Abschluß der deutsch-italienischen Besprechungen in Salzburg berichtet die polnische Presse zwar kurz, hält fich aber von einer eigenen Stellungnahme völlig zu­rück. Großen Raum schenkt man dafür den bekannten Meinungen der französischen Zeitungen.

Gegen Englands Verschleppung

Japanische Militärabordnung nach Tientsin zurückgekehrt

Tokio, 14. Aug. Die Abordnung der Tientsin-Armee für die Tokioter Konferenz unter Generalmajor Muto ist am Montag nach Tientsin zurückgekehrt, da, wie Muto erklärte,die Dele­gation ihren militärischen Pflichten in Tientsin Nachkommen mutz, statt hier in Tokio darauf zu warten, bis London neue Instruk­tionen schickt". Muto erklärte ferner, daß ohne die Zustimmung der Armee keine bindenden Abmachungen zwischen Tokio und London getroffen werden könnten. Falls die Konferenz über­haupt wieder ausgenommen würde, dann nur unter der Voraus­setzung, daß London uneingeschränkte Zugeständnisse mache.

Tfchungking protestiert in London

Tschungkiug, 14. Aug. (Ostasiendienst des DNB.) Die Tschurrg- king-Regierung hat in London gegen die Auslieferung der chine­sischen Terroristen aus der britischen Konzession in Tientsin an die Japaner protestiert. Das Außenamt in Tfchungking nennt den britischen Schritt ungesetzlich und um so unverständlicher, als von britischer amtlicher Stelle in Tfchungking zu verstehen gegeben worden sei, daß eine Auslieferung nicht erfolgen werde. Hieraus geht hervor, daß die Engländer ihr Versprechen mit Rücksicht auf die Verhandlungen in Tokio gebrochen haben.

1S7 Deserteure i« vier Wochen

Politische Soldaten wollen nicht Opfer der Wahnsinns­politik ihrer Regierung werden

Berlin, 14. Aug. Wie wir von maßgebender Stelle erfahren, haben allein im Laufe der letzte« vier Wochen 187 polnische De­serteure die deutsche Reichsgreuze überschritte«. Interessant ist dabei die Feststellung, daß es sich keineswegs nur um Angehö­rige der zahlreichen im polnischen Staate lebenden Minderhei­ten handelt, sondern daß 143 davon Nationalpolen sind. De« Rekord hierbei hielt das Schützenregiment 11 mit 48 Deserteu­ren; es folgen das Infanterie-Regiment 73 mit 40, das Infan­terie-Regiment 75 mit 22 und das Infanterie-Regiment 74 mit 13 Deserteuren.

Die Deserteure gaben als Gründe ihres Aeberlaufens teil­weise schlechte Behandlung durch ihre Vorgesetzten an. Ein gro­ßer Teil dieser Soldaten hat jedoch aus sehr ernsten und über­legten Gründen den Entschluß zum lleberschreiten der deutschen Grenze gefaßt, um nicht länger einem Regime dienen zu müs­sen, das bewußt auf den Krieg zusteuert. Es ist auch festgestellt worden, daß einzelne polnische Regimenter wegen allzu zahlrei­cher Desertierungen und allgemeiner Unzuverlässigkeit aus den polnischen Grenzgebieten wieder abtransportiert werden muh­ten.

Gegen die Kriegspsychose im Westen

Amerika soll ausländischen Verwicklungen sernbleiben

Neuyork, 14. Aug. DieNeuyork Times" bringt aus Berlin ein Interview mit dem in der Reichshauptstadt eingetroffenen Kongreßmitglied Hamilton Fish, dem Leiter der USA.-Abord- nung für die Tagung der Interparlamentarischen Union in Oslo.

Fish erklärte danach, einige leitende Mitglieder der franzö­sischen Regierung seien der Ansicht, daß der Krieg in Europa nicht eine Frage von Monaten, sondern nur von Wochen sei. Er selbst glaube das aber nicht, sonst wäre seine Familie nicht hier. Fish fuhr fort:Ich bin absolut entsetzt über die Kriegspsychose, die ich in Frankreich und in England, besonders aber in Frankreich, vorfand. Diese Psychose hat ebenso sehr das Volk er­griffen, das ganz gegen den Krieg ist, wie die Regierungskreise, bei denen überhaupt jegliches Friedensprogramm zu fehlen scheint. Diese Kreise nehmen eine defaitistische Haltung hinsicht­lich des Friedens ein und halten den Krieg für unvermeidlich."

Fish fuhr fort: Statt zu versuchen, das Danzig-Problem mit friedlichen Mitteln zu lösen, sind die beteiligten Regierungen anscheinend in eine Sackgaffe geraten. Der einzige Ausweg sei, falls die bedauerliche Stockung anhalte, der Krieg. Ihm, Fish, scheine es aber unfaßbar, daß die Danziger Frage nicht ohne Waffen gelöst werden könne. Je mehr er von Europa sehe, desto überzeugter werde er davon, daß die Politik der Vereinigten Staaten korrekt wäre, wenn sie sich von allen ausländischen Verwicklungen und Kriegen fern­halten. Er bedauere die Tatsache, daß die LSA.-Regierung, also eine Regierung einer großen neutralen Ration, inmitten dieser Weltkrise, die die Zivilisation selbst wankend machen könne, kei­nen Botschafter in Berlin habe. Es sei der Gipfel der Stupidität, daß die Washingtoner Regierung ihren Botschafter Wilson in Amerika halte statt in Berlin, wo die Botschafter aller großen Nationen jetzt anwesend seien. Auf eine Frage erklärte Fish, die Aeußerung des llnterstaatssekretärs Erady, daß die Vereinig­ten Staaten nicht mit den totalitären Staaten Handel treiben können, sei unsinnig. Die totalitären Staaten machten ein Viertel der zivilsierten Welt aus. Wenn sie das Tauschhandelssystem benutzten, so sei das nicht ihre Schuld, da seine Anwendung ihnen durch den Devisenmangel aufgezwungen worden sei,

Ruin Mr Aegypten

Nahas Pascha rechnet mit Araber-Politik ab

Kairo, 14. Aug. Nahas Pascha hielt am Sonntag in Alexan­drien eine Rede, in der er die Engländer für die gegenwärtige politische Lage Aegyptens verantwortlich machte. Falls der englisch-ägyptische Vertrag, so' sagte Nahas Pascha, nicht dem Buchstaben und dem Sinn nach angewandt wird, muß er verschwinden nnd mit ihm die Freundschaft. Unter den gegenwärtigen Umständen bedeutet die Fortdauer des Vertrages Hungersnot und Ruin für Aegypten. Wenn England und Frank­reich ihre arabische Politik so weiter betreiben, werden sich die arabischen Länder und der Vordere Orient gemeinsam zur Ver­teidigung ihrer Interessen und ihrer Existenz erheben.

Flugzeugabsturz in Rio de Janeiro

14 Tote, 2 Verletzte

Rio de Janeiro» 14. Aug. Der Absturz des Flugzeuges der Panamerican Airways in Rio de Janeiro hat 14 Tote und zwei Verletzte gefordert. Unter den Toten befinden sich der amerikanische Finanzmann James Harwey Roggers und Prof. Pale, ein persönlicher Freund Roosevelts. Letzterer hat im Auf­träge des amerikanischen Präsidenten viele Reisen in Südame­rika unternommen. Das Flugzeug, das zwölf Fahrgäste und vier Mann Besatzung an Bord hatte, schlug beim Wassern gegen einen Schwimmsteg, wobei die Motoren explodierten. Der Flug­zeugführer Pearson, der getötet wurde, gehörte zu den Luftmil­ttonären der Panamerican Airways, bei der er schon zehn Jahre Dienst tat.

Reue LSgen des Mörders Grünspan

Berlin, 14. Aug. Wie aus Paris bekannt wird, hat der Jude Grünspan, der am 7. November 1938 den deutschen Gesandt- schaftsrat vom Rath ermordete, bei seiner Schlußvernehmung vor dem Untersuchungsrichter eine neue Lüge vorgebracht, um fich vor Strafe zu schützen. Er behauptet jetzt zum ersten Mal, daß er den Revolver, mit dem er vom Rath tötete, gar nicht geladen habe, sondern daß der Händler, der ihm die Waffe ver­kaufte, ohne sein Wissen aus Versehen beim Einpacken fünf Kugeln in der Trommel des Revolvers gelaffen haben müsse. Grünspan will damit die Mordabsicht ausräumen.

Dabei hat Grünspan bei seinen früheren Vernehmungen ge­nau geschildert, wie er den Revolver in der Toilette eines Pa­riser Kaffees, das er häufig besuchte, geladen hat. Er hat also genau so, wie der Jude Frankfurter, der Wilhelm Eustloff in Davos ermordete, seine Taktik vollständig geändert. Zuerst er­klärte er wie Frankfurter:Ich bin mir der Tat volkkommen bewußt. Ich bereue nichts. Ich wollte die Juden rächen, schade, daß Herr vom Rath nicht tot ist." Jetzt aber will er nicht ein­mal den Revolver geladen haben und bedauert aufs tiefste den Vorfall, für den er nicht verantwortlich sein will.

Bahnbau TripoliHaifa

aus strategischen Gründen

Aleppo, 14. Aug. Wie die arabische ZeitungAl dom" berich­tet, hat die Eiseubahndirektion in Kairo den internationalen Lufsichtsrat der Gesellschaft .^Orient-Expreß" in Istanbul er­sucht, das alte Projekt eines Eisenbahnbaues zwischen der sy­risch-libanesischen Hafenstadt Tirpoli und dem palästinensischen Hafen Haifa nunmehr beschleunigt ausznführen. Wie verlautet» erfolgte dieses Ersuchen auf Wunsch und Druck englischer Militär kreise in Aegypten, die auf einer direkten Eisenbahnverbindung von Aegypten nach der Türkei aus be­greiflichen strategischen Interessen bestehen. Vemerkenswerter- weise waren es im vergangenen Jahrzehnt gerade die Englän­der, die ans Rivalität und Mißtrauen gegen die Franzosen den Bau der Eisenbahn TrivoliHaifa stets zu verhindern wußten.

Glanzleistung unserer Gebirgsjäger

Mit schwerem Granatwerfer durch die Eöll-Westwand Berchtesgaden, 14. Aug. Drei Mann der 9. Kompanie des Berchtesgadener Bataillons des Gebirgsjägerregiments 100, der Gefreite Ruppert, der Oberschütze Ruprecht und der Jäger Goll, haben in kriegsmäßiger Ausrüstung mit einem schweren Granat­

werfer den Aufstieg über die Göll-Westwand zum GöU-G'.psel bezwungen.

Es ist dies die schwierigste Kletterpartie des gesamten Eöll- Eebietes. Die Gebirgsjäger mußten den 400 Meter hohen, fast völlig senkrechten Riß, der mit der Ueberdachung abschließt, überwinden. Von dort aus zieht sich die Route zum höchsten Punkt des Göll-Gipfels. Der schwere Granatwerfer mit Muni­tion, ein Gewicht von 110 Kilogramm, und das ungewöhnlich schlechte Wetter mit Nebel und heftigen Regengüssen bildete», nahezu unüberwindliche Hindernisse und zwangen die Soldaten zum dreimaligen Biwakieren in der Wand. Nach zähem Ringen war am Montag früh der Eöll-Eipfel erreicht. Der Granat­werfer wurde in Feuerstellung gebracht und nenn Schüsse kün­deten den Erfolg einer militärisch-alpinen Glanzleistung, die sich würdig unrecht an die kürzliche Begehung der Palavicini- Rinne, der Fleischbank-Ostwand und der Dachl-Nordwand durch unsere deutschen Gebirgsjäger.

Kieme Nachrichten ans aller Wett

Staatspräsident Carmona in Pretoria. Der portugiesische Staatspräsident General Carmona, traf am Montagvor­mittag in Pretoria ein, wo er von General Hertzog und dem gesamten südafrikanischen Kabinett am Bahnhof begrüßt wurde.

Familientragödie. In der Nacht zum Sonntag sind in ei­nem Hause der Behaimstraße in München ein 62jähriger Kaufmann, seine 61 Jahre alte Ehefrau, sein verheirateter 38jähriger Sohn, eine verheiratete 34jährige Tochter und eine ledige 32jährige Tochter gemeinsam aus dem Leben gegangen. Das Unglück wurde durch den Schwiegersohn entdeckt, der wegen des Ausbleibens seiner Frau in der Wohnug der Schwiegereltern Nachschau halten wollte und die Wohnung verschlossen fand. Die durch ihn verständigte Polizei öffnete die versperrte Wohnung und fand die fünf Erwachsenen bereits der Gasvergiftung erlegen. Nach hin- terlassenen Briefen ist die ganze Familie freiwillig aus ^ dem Leben geschieden. Der Grund zu dieser Verzweiflungs-

- tragödie ist noch nicht geklärt.

! Luxuszug in USA. entgleist. Während der nächtlichen ! Ueberfahrt entgleisten auf einer Brücke über den Humboldt Fluß in einer engen Schlucht unweit von Carlin neun Wa­gen eines Luxusznges der Southern-Pazific-Eisenbahn. Der Speisewagen stürzte in den Fluß. 22 Reisende wurden getötet und über 60 verletzt. Der Lokomotivführer, der kurz vor der Brücke eine verdächtige Stelle bemerkt hatte, eilte dorthin zurück und stellte fest, daß an dem Gleis ein Eck­band entfernt worden war, wodurch die Schienen auseinan­dergedrückt wurden.

Amerikanisches Passagierflugzeug abgesturzt. Nach einer Meldung aus Miami in Florida teilte die Panamerican Airways mit, daß eines ihrer Paffagierflugzeuge bei der Landung in Rio de Janeiro abgestürzt sei. Man befürchtet, daß alle 16 Insassen getötet worden seien.

! Flugzeugunglück bei der schwedischen Luftwaffe. Bon ei- j nem schweren Flugzeugunglück, das drei Menschen Las Le- i ben kostete, wurde am Sonntagnachmittag die schwedische i Luftwaffe betroffen. Bei einem Demonstrationsflug über dem Flugplatz Hägernäs stürzte ein mit drei Personen be- i setztes Militärflugzeug bei einem Lnndungsversuch ab. Das

- Flugzeug geriet bei dem Aufprall auf den Boden in Brand. ! Die Besatzung war sofort tot.

Aus u.

Nagold, den 15. August 1939

Nicht dem Leben aus dem Wege gehen! Keinen Tag!

Keiner Frage! Gorch Fock.

15. August: 1740 der Dichter Matthias Claudius geboren, 1925 Räumung des Ruhrgebiets.

«Das beMae Tuch"

Nur ein ehrvergessenes, seiner nationalen Würde verlustig gegangenes Volk mag achtlos an dem Vorbeigehen, was uns allen höchstes Symbol und heiligste Verpflichtung ist: die Fahne. Uns ward der Ruf - Dir Fahne, die Gewalt!" dies war auch der Leitgedanke, der die Sonntag-Morgenfeier der SA- Gruppe Südwest in Wort und Lied beherrschte. Im Mittelpunkt der Programmfolge stand die Lesung des aus dem unmittel­baren Erlebnis heraus gestalteten AbschnittsDas Heilige Tuch" aus dem bekannten Buch von Reichsminister Dr. Goeb­belsDer Angriff". Das deutsche Volk wird nie mehr vergessen, was es seiner Fahne schuldig ist, denn:Mit den Fahnen und Standarten zieht es brausend in die Ewigkeit!"

Evsotse unsevev Lungsliesev

Vom 23. 7. bis 13. 8. führte der NSFK.-Sturm 4/101 ans dem Wächtersberg bei Wildberg 2 Segelfliegerlager durch, an denen sich auch die Flieger-HI. beteiligte. Aus Nagold nahmen 7 Angehörige der Fliegerschar bzw. der Aufbauschule, die alle ihr Ziel erreichten, daran teil. Die C-Prüfung haben abgelegt: Franz Müller und Hans Meinert (Aufbauschule); die B-Prüfung: Kurt Seifried (Aufbauschule); die A-Prüfung: Ernst Kaupp, Wolfgang Ott, Kurt Maag (Aufbauschule), Hans Schmettert (Aufbauschule). Es gibt also auch in Na­gold tüchtige Jungflieger. Bemerkenswert ist u. a., daß es dem Fliegerscharführer Franz Müller gelang, 7 Minuten über Wildberg zu kreisen, was eine schöne Leistung bedeutet. Herz­liche Glückwünsche zu den Erfolgen!

Ein Rütkfalldleb vov dev Stvafkamrnev

An der Sicherungsverwahrung vorbei

Vom Holzbildhauer über den Hoteldiener ins Kloster so dachte sich der 31jähr. ledige Karlheinrich K. von Nagold seinen Lebensgang, der ihn bereits wegen schweren Rückfallsdiebstahls zu einem über zweijährigen Zwangsaufenthalt ins Zuchthaus geführt hat. Vor zwei Jahren schon hatte der mit 9 Vorstrafen Behaftete als reuiger Sünder an die Klosterpforte gepocht und Einlaß begehrt; die Brüder hießen ihn aber, seine Sinnes­änderung erst einmal im weltlichen Leben ein paar Jahre unter Beweis zu stellen. Diesen Beweis vermochte er nicht zu erbrin­gen, obwohl ihm nach Verbüßung seiner Zuchthausstrafe Ge­legenheit geboten wurde, als Hoteldiener in Stuttgart mit