Montaa, den 11. August 1838

8. Sei te Nr. 188 _Nagolder Taffblatt ..Der Gesellschafter"

ReiOsgavieZrvauias SitirttsavS

Kundgebung der deutschen Gärtner

Stuttgart, 13. Aug. Das festliche Hauptereignts des Reichs­gartenbautages war die Kundgebung, zu der sich am Sonntag vormittag die in großer Zahl nach Stuttgart gekommenen schaf­fenden Menschen des deutschen Gartenbaues auf dem dem Ein­gang der Reichsgartenschau gegenüberliegenden Wiesengelände versammelten. Die Anwesenheit von Vertretern von Partei, Staat, Wehrmacht, Reichsarbeitsdienst und Reichsnährstand, dar­unter Finanzminister Dr. Dehlinger, Ministerialdirektor Moritz und Ministerialdirigent Schuster vom Reichsernährungsministe­rium zeigte das rege Interesse, das heute von allen zuständigen Stellen den Belangen des Gartenbaues entgegeliFebracht wird.

Reichsobmann Gustav Vehreus

überbrachte den Gärtnern zunächst die Grüße des Neichsbauern- führers und entbot ihnen Dank und Anerkennung des Reichs­nährstandes für ihre Leistung und ihren Beitrag zur Sicherung der Ernährung des deutschen Volkes. Er beschäftigte sich sodann eingehend mit den Aufgaben und dem Ziel der Zu­kunft. Zweck und Ziel dieser Reichsgartenbautage sei es, einmal dem Gärtner seine Aufgabe in der Erzeugungsschlacht vor Augen zu führen und ihm zu zeigen, wo die Erzeugung be­sonders zu verstärken ist und wie er seine Arbeit erleichtern kann. Leistungssteigerung sei das große Ziel. Die Bevölkerung wachse von Tag zu Tag. Der Lebensstandard und die Arbeitsleistung des deutschen Volkes sei dauernd im Steigen begriffen. Der ! Wirtschaftsaufschwung Deutschlands stehe einzig in der Welt da. s Das habe zur Folge, daß größere Ansprüche an die Ernährung ! in bezug auf Menge und Qualität gestellt werden müssen. Da­her müsse aus dem gesamten deutschen Boden das Letzte hertius- geholt werden. Der Gärtner müsse in der Erzeugungsschlacht Seite an Seite mit dem Bauern und Landwirt seinen Mann stehen. Wenn auch schon viel geschehen sei, so gäbe es doch noch manche Möglichkeiten der Leistungssteigerung.Auch im Garten- . bau gibt es vorbildliche und rückständige Betriebe. Den rück­ständigen Betrieben gilt in erster Linie meine Aufforderung und ! meine Mahnung, durch verbesserte Bodenbearbeitung, bessere ^ Pflege und Düngung die Erträge noch zu steigern." Durch den ! richtigen Einsatz von Vor-, Zwischen- und Nachfriichten habe es ^ daneben der Gärtner in weit stärkerem Maße als der Bauer in : der Hand, zwei bis drei Ernten im Jahr von der Flüche zu er- i zielen. Diese Tatsache biete die Möglichkeit, dahin zu kommen, : daß eine ausreichende Belieferung mit Frischgemüse vor allem s im sehr zeitigen Frühjahr und späten Herbst erfolgt. Dies s sei die eine große Aufgabe des Gartenbaues. !

Eine ebenso wichtige Rolle spiele der deutsche Obstbau in s unserer Ernährungswirtschaft. Das beste Beispiel für die Mög- s lichkeiten in dieser Richtung biete England. Beträgt doch bei uns > der Marmeladenverbrauch je Kopf der Bevölkerung 2,2 Kilo- ! gramm, während er in England 7,7 Kilogramm erreicht, lieber ^ die Steigerung der Obsternten sei es also auch dem Gärtner und ! Obstbauer indirekt möglich, an der Schließung der Fettlücke tat­kräftig mitzuarbeiten. Die Erzeugung von ausreichenden Roh­stoffmengen zur Marmeladengewinnung rechtfertige auch die Ausdehnung des Beerenobstbaues durch die Hergabe von Reichs­beihilfen. Eine weitere planmäßige Ausdehnung der Obstbaum­pflanzung, insbesondere auch an Straßen und Wegen, erscheine durchaus notwendig.

Das deutsche Obst bilde in frischem Zustand, in Form von Marmelade und konservieten Früchten, vor allem aber in Süß­most eine der größten Vitaminquellen für die Erährung des deut­schen Volkes. Der Reichsnährstand sei nun auch bemüht, die Ar­beit der Gärtner zu erleichtern und für die Sicherheit des Ab­satzes der Erzeugnisse einzustehen. Die Marktordnung sei heute schon etwas Selbstverständliches. Behrens beschäftigte sich so­dann abschließend mit dem Blumen- und Zierpflanzenanbau und der Garten- und Landschaftsgestaltung.

Zusammenfassend hob der Reichsobmann sodann folgende drei Punkte hervor:

1. Der Gartenbau wird innerhalb der deutschen Ernäh­rungswirtschaft einen immer größeren Abschnitt einneh­men. Daraus ergibt sich für den Reichsnährstand die Folgerung, die Arbeit des Gartenbaues noch mehr zu fördern als bisher.

2. Der deutsche Gartenbau setzt sich zum großen Teil zusammen aus Tausenden von Familienbetrieben, deren volkspoli­tische Bedeutung wir nicht unterschätzen dürfen. Wertvolle deutsche Menschen sind in diesen Betrieben an kleinste Flächen Grund und Bodens gebunden.

3. hat der Gartenbau eine große kulturpolitische Be­deutung. Das ergibt sich vor allen Dingen aus der Auflocke­rung der Städte, wo in den Kleingärten nicht nur Blumen, sondern auch Eartenbauerzeugnisse gewonnen werden."

Reichsfachwart Johannes Böttner

sprach überLageund EinsatzdesGartenbaue s". Er betonte zunächst die außerordentliche Vielgestaltigkeit des Garten­baues, der den Freiland-Feldgemiisebau wie die Orchideenzucht, den Straßenobstau oder den bäuerlichen Obstbau wie den Vlu- menbaubetrieb, den Blumenkünstler wie den Konservengemüse- Anbauer gleichermaßen umfasse, und führte dann u. a. aus:So verschieden wir auch sein mögen, in einem ist der Gartenbau ganz einig, in dem Willen zum Dienst am Aufbau und der rückhalt­losen Einmütigkeit aller deutschen Gärten zum vollen vor- behaltosen Einsatz är Volk und Staat." Der Redner streifte dann die verschiedenen Fachgebiete. Im Obst- und Gemüsebau ist noch nie jemand reich geworden. Unsere marktordnenden Maßnahmen haben dee'dringendste wirtschaftliche Absicherung der Berufskameraden zum Ziel. Den auch im Obst- und Gemüsebau stark fühlbaren Mangel an Arbeitskraft im Einzelbetrieb zu überwinden gibt es kein Allheilmittel. Es gibt nur den persön­lichen Einsatz des Betriebsführers, der Wege finden muß, dieser Not Herr zu werden. Ist unsere Arbeit weitgehend auch heute noch reine Handarbeit und nur bis zu einer gewissen Grenze durch Motorisierung herabzumindern, so soll und muß im einzel- "nen doch geschehen, was in diesen Dingen möglich ist. Zur Preis­frage übergehend, erklärte der Redner, daß der Gartenbau das allergrößte Interesse habe an niedrigen Preisen für seine Er­zeugnisse und daß jede überhöhte Preisbildung sich gegen ihn selbst wenden müsse. Wir wollen Preise, die jeder einzelne be­zahlen kann, durch die aber auch dem normalgelagerten und fleißig arbeitenden Betrieb seine Existenz gesichert ist. Das Kern­stück der gartenbaulichen Marktordnung ist der Mengenausglcich. Nachdem der Redner die Vorteile der Einrichtung der Vezirks- abgabestellen für Anbau, Absatz und Einfuhr erwähnte, erklärte er, daß nach den Ernteerträgen dieses Jahres der Gemüsebau in normalen Jahren durchaus in der Lage ist, dem Bedarf zu ent­sprechen, es müsse aber ein jeder bestrebt sein, Ruhe und Stabili­tät auch in seinen Anbau zu bringen, schon aus Gründen der eigenen Betriebssicherheit. Unsere Parole der Erzeugungsschlacht bleibt nach wie vor:Mehr erzeugen und aus der gleichen Flache besser erzeugen!" Im Obstbau ist die Bedarfsdeckung noch immer om unsichersten. Aus diesem Grunde sind die Maßnahmen der Reichsregierung zur Unterstützung und Ausweituna des Obit- '

baues außerordentlich zu begrüßen. Auf dem Gebiete der Baum­schulen und des Samenbaues sind die Qualitätsforderungen so ungeheuer, daß die Erfüllung dieser Forderungen auch eine gesetz­liche Mindestpreisbildung rechtfertigt. Die Entwicklung unserer Blumen- und Pflanzenbaubetriebe ist ohne Hemmungen vor sich gegangen. Der Redner forderte Wiederaufbau und Ausweitung der Ausfuhr. Ebenso ist der volle Einsatz erforderlich beim Gar­tengestalter und Eartenausführenden. ,

Schon wiederholt hat das, was die deutschen Gärtner auf der s 3. Reichsgartenschau Stuttgart 1939 aufgebaut haben, aus be- ! rufenem Munde höchste Anerkennung erfahren. Diese Anerken- s nung kam auch zum Ausdruck in den Worten des Landesbauern- ! sührers Arnold, der den deutschen Eartenbauern für ihren s Einsatz dankte. An der bereits erreichten Leistungssteigerung im ! deutschen Gartenbau habe der schwäbische Gärtner einen wesent- ' lichen Anteil. Stadtrat Dr. K ö n e k a m p - Stuttgart nahm die ; Gelegenheit wahr, um all den vielen Eartenbaufirmen und jedem ! einzelnen Gärtner und jeder Gärtnerin, die an der einzigartigen ! Leistungsschau des deutschen Gartenbaues in Stuttgart mit- ! gearbeitet haben, den Dank der Stadt Stuttgart zum Ausdruck zu i bringen.

DeuLsch!knd muß eiu Garierr werdZn

Stuttgart, 12. Aug. Aus Anlaß des 3. Reichsgartenbautages fand ein Prcssecmpiang statt, auf dem der Reichsaüteilungsleiter für Gartenbau im Reichsnährstand, Professor Dr. Ebert, Aus­führungen über die Leistung des deutschen Gartenbaues für Volk und Wirtschaft machte. Es ist, wie er betonte, unverkennbar ein ständiges Ansteigen des Interesses des ganzen Volkes an der Ent­wicklung des Gartenbaues festzustellen. Deutschland zum Garten des deutschen Volkes auszugestalten, ist nicht etwa ein billiges Schlagwort, sondern eine zwangsläufige Forderung. Unser völ­kisches Kulturleben ist ohne Gartenkultur überhaupt nicht mehr denkbar. Allein im Altreich haben von 17,8 Millionen Haushal­tungen über 8 Millionen eigene Gärten Dazu kommt noch das ungeheure Heer der Zimmer- und Zierpflanzenliebhaber.Der Besuch der Neichsgartenschau ist um ein Vielfaches größer als olle, die wir ja von diesen Dingen etwas verstehen, erwartet § hatten." Wie wir aus sachverständigem Munde erfahren, soll die ^ Reichsgartenschau 1941 nach Liegnitz und die Ausstellung 1943 > nach Leipzig kommen. !

Der deutsche Gartenbau steht noch im Anfang einer Entwick- i lung die in der Richtung der Beeinflussung des Klein- . klimas geht. Mit der Bepflanzung der Flußläufe hat man

ScrssM gewinnt den Preis des Führers

Großer Preis von Deutschland für Motorräder

309 000 Zuschauer umsäumten den 8,7 Kilometer langen Sach- senring im Erzgebirge, um Zeuge der großen Kämpfe um den Großen Preis von Deutschland für Motorräder zu sein. Zu dem Start der großen Klasse erschien dann auch noch das Luftschiff Graf Zeppelin" über der Rennstrecke, das von allen auf das freudigste begrüßt wurde.

In der 260-ccm-Klasse ist den Italienern nach unendlich viel aufgewandten Mühen und nach vielen Mißerfolgen endlich ein­mal der große Wurf gelungen. Vom Start weg zogen die beiden Italiener Sandri und Pagani auf Euzzi überlegen, sich dauernd in der Führung abwechselnd, vor dem übrigen Feld einher, um systematisch von Runde zu Runde drei Sekunden gegen unseren Europameister Kluge gutzumachen. Kluge auf DKW. setzte zwar seine ganze Fahrkunst ein, konnte es aber nicht verhindern, daß die beiden Italiener auf immer größeren Abstand davonzogen. Pagani konnte mit Radlänge gegen seinen Markengefächrten Sandri gewinnen. An dritter Stelle kommt Kluge vor Berger und Meier.

2n der 380-ecm-Klo.sse setzten sich die drei DKW.-Fahrsr Fleischmann, Wünsche und Hamelehle sofort an die Spitze und hetzten sich in I-Meter-Abständen derart, daß diese wilde Jagd auf die Dauer nicht gut gehen konnte. Fleischmann mußte in der 15. Runde infolge Eetriebedefekts aufgeben. Wünsches Ma­schine machte die tolle Jagd auch nur bis zur 25. Runde mit und mußte dann ausscheidcn. Der Sindelfinger Hamelehle wurde Sieger.

Das Hauptinteresse dieser in jeder Beziehung wohlgelungenen Veranstaltung bildete die Klasse bis 500 ccm, in der die beiden schnellsten Fabrikate der Welt, die deutschen BMW. und die italienischen Eilera-Maschinen, erneut aufeinandertrafen. Für Eilera waren Serafini und Vailati im Sattel, während BMW. Mansfeld, den Engländer West und die Nachwuchsfahrer Leder­in eier und Ruhrschneck einsetzte. Mansfeld stürzte, kam jedoch mit leichten Verletzungen davon. Der JtalienerSerafini lag damit gefahrlos in Front. Vailtai mußte, in vierter Position liegend, in der 32. Runde infglge Maschinendefekts aufgeben. Serafini gewann den Preis des Führers vor Rührschneck und Lodermeier auf BMW.

Obergau Württemberg nach Chemnitz

Handball-Ausscheidungsturnier des VdM. in Göppingen

In Göppingen ermittelten die süddeutschen Obergaue des BdM. ihren Vertreter für die Handballmeisterschaft der Hitler­jugend in Chemnitz. Wiederum konnten sich die schwäbischen Ver­treter durchsetzen, und wiederum war es die Auswahl aus dem Untergau 429 Achalm, nachdem bei der männlichen Jugend der Bann Achalm sich die Fahrkarte nach Chemnitz verdiente. Zu- ; nächst traf der Obergau Baden auf die Elf von Hessen-Nassau, wobei die Badener Mädel mit 5:1 (3:1) in einem gleichmäßigen Kampf unerwartet klar siegten. Wesentlich leichter hatte es dann Württemberg, um mit 10:2 (6:1) den Obergau Saarpfalz aus­zuschalten. Die Schwabenmädel spielten nur in der ersten Halb­zeit mit ganzer Kraft und schonten sich dann für das Endspiel mit dem Gau Baden, das einen spannenden Verlauf nahm. Die Achalm-Mädel siegten verdient mit 7:3 (5:2).

Fußball

Freundschaftsspiel«: Stuttgarter Kickers SV. Waldhof 2:4; Sportfr. Stuttgart VfL. Neckarau 3:1; VfR. Heilbronn gegen VfR. Mannheim 2:8; VfL. Sindelfingen BC. Augsburg 1:9; FV. Zuffenhausen TV. Feuerbach 4:0; FV. Saarbrücken gegen VfB. Stuttgart 2:3; FC. Schweinfurt Union Vöckingen 3:1; FC. Rheinfelden Stuttgarter SC. 0:1; VfL Böblingen gegen VfB. Obereßlingen 4:3; SpVgg. Cannstatt SSV. Reutlingen. 3:2; TV. Wangen TSV. Münster 2:3; Allianz Stuttgart i gegen VfL. Pfullingen.

vereits ven Anfang gemacht, um durch Bäume und Heckenpflanzen den Wind zu brechen und die Obstlandschaften vor dem Einbruch von Kaltluftströmen zu schützen. Ein derartiger Großversuch wird ja gegenwärtig gerade auch in Württemberg, im Sulmtal, durchgeführt. Wie wichtig die Ertragssicherheit des Obstbaues ist, die in der Hauptsache durch die Eindämmung der Früh­jahrsfrostgefahr bedingt wird, zeigen die überaus schwe­ren wirtschaftlichen Verluste des Obstbaues 1938, die auch durch die diesjährige mittelgute Ernte nicht ausgeglichen werden kön­nen. Der deutsche Gärtner ist ein von Natur aus fleißiger Mensch, und der schwäbische Gärtner erst recht. Am deutlichsten zeigt dies das Beispiel des Stuttgarter Gärtners Emil Diette- rich, der seine diamantene Hochezit gefeiert hat und schon Jahre lang, auch jetzt noch mit 85 Jahren, im Gartenbau tätig ist.

Derttschlandlager der Auslandslehrer 1939

NSK. Stuttgart, 12. Aug. Die Gauwaltung Ausland des NS.-Lehrerbundes wird in diesem Jahre ihrDrittes Deutsch­landlager der Auslandslehrer" durchführen. Im Lager Jung- born bei Nürtingen werden in der Zeit vom 20. bis 26. August die Amtswalter des Gaues Ausland und die Direktoren deutscher Auslandsschulen, vorwiegend aus dem osteuropäischen Ausland, vereinigt sein. Das Lager steht unter dem LeitthemaDie deutsche Auslandsschule im Mittelpunkt deutscher Kulturarbeit im Auslande" Sowohl kür dieses Thema als auch für die welt­anschauliche Schulung sind richtungweise Referate vorgesehen.

Oßweil, Kr. Ludwigsburg. 12. Aug. (Jugendlicher Ausreißer verunglückt.) Ein läjä'hriger Jnn-ze, dem es in der Lehre nicht mehr gefiel, lief seinem Meister in Ludwigsburg davon. Auf dem Wege nach Stuttgart nächtigte er in einer hiesigen Scheune. Als der Junge sein Lager wieder verlassen wollte, stürzte er vom Oberling auf die Tenne; dabei brach er sich einen Oberschenkel.

V-sighsim, 12 Aug. (Lebensmüde.) Eine ältere, schon längere Zeit leidende Frau sprang in einem Anfall von Schwermut in den Neckar. Die Leiche wurde inzwischen geländet.

Heilbronn, 12. Aug. (630 italienische Urlau- b e r.) Am Freitag abend trafen 630 italienische Urlauber der Fiat-Werke in Turin, die im Wege des Austauschver­fahrens zwischen Dopolavoro und KdF. zu einem achttägi­gen Aufenthalt nach Berlin gefahren waren, im Sonder­zug in Heilbronn ein. Abordnungen der Werkscharen ver­schiedener Betriebe und der Kreisstab der DAF. Heilbronn waren am Bahnhof zur Begrüßung erschienen. Vom Bahn­hof aus begaben sich die Gäste in die Quartiere. Am Sams­tag nachmittag verließen sie wieder Heilbronn nach Besich­tigung der NSU.-Fiat-Werke Heilbronn.

Freundschaftsspiele in Süddeutschland: Karlsruher FV. gegen Slavia Prag 1:10; 1860 München Vienna Wien 2:3; SpVgg. Fürth Stadtelf Danzig 10:3; FSV. Frankfurt Lyn Oslo 3:3; Kickers Offenbach Wiener SC. 1:1; JE. Frankfurt gegen 1. FC. Pforzheim 4:4; TSE. 61 Ludwigshafen FC. Hanau 93 3:1; Borussia Neunkirchen SpVgg. Sandhofen 3:0; Blau- Weiß Berlin Bayern München 0:0; SC. 03 Kassel Ein­tracht Frankfurt 4:2; FL. Tiengen FC. 08 Villingen 0:9; Wormatia Worms Poung Fellows in Tiengen 4:1.

Rudolf Harbig-Dresden, unser Weltrckordmann über 800 Me­ter, holte sich nun auch die Weltbestleistung im 400-Meter-Lauf. Harbig traf am Samstag abend beim Internationalen Sportfest der Eintracht Frankfurt vor 10 000 Zuschauern erneut mit dem Italiener Lanzi zusammen, diesmal auf der 400-Mteter- Strecke. Harbig siegte klar in der neuen Weltrekordzeit von ge­nau 46 Sekunden vor Lanzig (47,2 Sekunden), Strassen-Berlin (48,6 Sekunden) und Kramer ()l Stuttgart) in 49,3 Sekunden. Bisheriger Weltrekordinhaber war seit 1936 der Amerikaner Archie Williams mit 46,1 Sekunden.

Beim Schwimm-Länderkampf Deutschland Frankreich in München erkämpfte sich Deutschland am Samstag eine sichere 24:8-Führung. Die deutschen Schwimmer stellten in allen Wett­bewerben die Sieger.

Württembergs HI. qualifizierte sich im Jnselbad Untertürk­heim zur deutschen Wasserball-Jugendmeisterschaft. Ergebnisse im Wasserball: Württemberg Baden 7:3; Württemberg Fran­ken 4:1; Franken Baden 4:3.

In Greifswald fielen am Samstag weitere Entscheidungen bei den Reichswettkämpfen der Studenten. Dessecker-Stuttgart kam dabei im 1500-Meter-Lauf in 3:59,7 Minuten zum Siege. In den schwimmsportlichen Wettbewerben triumphierte in den bei­den Staffeln die Vertretung der Universität Heidelberg. Im Fußballspiel schlug eine Mannschaft der Studenten die Gauelf von Pommern hoch mit 7:0.

Das Internationale Kriterium in Wangen i. A. endete vor 15 000 Zuschauern mit einem Schweizer Ueberraschungssieg. Das 60 Runden lange Rennen (98,1 Kilometer) gewann der Schwei­zer Stöcker nach einer Fahrzeit von 228,05 Stunden und 38 Punk­ten vor seinem Landsmann Zaugg (30 Punkte) und dem sehr gut fahrenden Karlsruher Brendle. Alle übrigen Fahrer wur­den überrundet. Der deutsche Meister Hörmann-Münchcn führte das Feld an vor Buriani-Jtalien und Vösch-Lustenau. In der Länderwertung fiel der Sieg an die deutsche Mannschaft mit 19 Punkten vor Italien mit 20 und Schweiz mit 21 Punkten. Ungarn schied vorzeitig aus, Jugoslawien konnte seine Meldung nicht erfüllen.

Eine» italienischen Sieg gab es beim Internationalen Rund­streckenrennen in Lörrach. In dem 87,5 Kilometer langen Rundstreckenrennen holte sich Cenzi-Jtalien nach einer Fahrzeit von 2:14,44 Stunden den Spurtsieg vor Vastian-Haltingen, Keß­ler-Nürnberg, Fischer-Basel und Hütter-Haltingen. Mit einer Runde Rückstand folgten Vessegger-Zürich und der württember- gische Vergmeister Schneider-Fluorn.

Die Schweizer Radrundfahrt wurde am Samstag mit der Etappe Rorschach-Zürich über 218 Kilometer abgeschlossen. Die Etappe selbst gewann Mersch-Luxemburg in 6:12,28 Stunden im Spurt vor Johann Meier-Schweiz. Mit fünfMinuten Abstand folgte das Hauptfeld. Es siegte im Gesamtergebnis der Schwei­zer Zimmermann in 48:55,08 Stunden vor Bolliger-Schweiz, Di­dier-Luxemburg und Paul Egli-Schweiz. In der Nationenwer­tung triumphierte die Schweiz mit 146:47,10 Stunden vor Ita­lien, Belgien und Deutschland.

Einen Trainingsunfall erlitt der Mercedes-Benz-Nachwuchs- fahrer Heinz Vrendel bei Versuchsfahrten auf dem Nürburgrmg. Sein Wagen geriet in Brand und nur mit letzter Kraft konnte sich Vrendel «och in Sicherheit bringe«.