3. Seite Nr. 188

Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Montag, den 11. August 1939

«eue ^dS-rivlaubevziige

kommen in den »Kreis Calw und zwar weilen vom 17. bis 29. 8. im oberen Nagoldtal Urlauber aus dem Gau Westfalen- Süd, vom 19. bis 26. 8. im mittleren Nagoldtal Urlauber aus dem Gau Saarpsalz, vom 28. 8. bis 16. 9. im unteren Nagold- ral Urlauber aus dem Gau Düsseldorf, vom 28. 8. bis 16. 9. im Enztal Urlauber aus dem Gau Essen, vom 17. 9. bis 25. 9. im oberen Nadoldtal Urlauber aus dem Gau Köln-Aachen.

Slufvuf au urrfeve Lvauen

.Helsen" heißt die Parole. Unser Flachsacker ist reif zur Ernte. Die Frauen haben bei den Hack- und Jälarbeiten in freudiger Zusammenarbeit ihren Einsatz gezeigt. Wir hoffen, daß alle wieder so helfend beispringen, ja, daß noch mehr, auch diejenigen, die bei der ersten Arbeit gefehlt haben, kommen. Besonders ergeht die Bitte an die vom WHW.-Betreuten, daß auch sie wieder dabei sind, denn dadurch können sie ihre Dank­barkeit beweisen. Dasselbe gilt auch für die Erntehilfe. Zeigt oem Landwirt eure Hilfsbereitschaft, umso freigebiger ist er, wenn wir im Winter für euch bitten. Einen Nachmittag wird jwes opfern können. Wer selbst verhindert ist, hat vielleicht .in älteres Kind. Die Hausfrau kann allenfalls ihre Haus­gehilfin einen oder zwei Nachmittage entbehren. Aber jede Frau sollte das schöne Wort: »Hilfsbereischaft fürs Ganze" rn die Tat Umsetzern

Darum meldet euch alle sofort zur Flachsernte. Zelle 1 nnd 2 am Dienstag, Z.lle 3 und 4 am Mittwoch (siebe schwarzes Brett vom Samstag) und zur Erntehilfe bei eurer Blockleiterin oder bei der Ortsgruppenleiterin Frau Heid.

Bionrurev tu de« schwäbischen Sugendhevbevgen

Sommerzeit - Wanderzeit, Zeit der Fahrten und Lager. Ueberall im deutschen Land ist die Jugend aufgebrochen, ein großes Heer, das in kleinen Einheiten das Vaterland erwandert. Sommer in den schwäbischen Jugendherbergen. Friedrichshasen, eine der größten Herbergen, zählt 20 000 Uebernachtungen in einem Jahr. Auch im Schwarzwald begegnen uns zahlreiche Fahrtengruppen. In der Jugendherberge Frcudenstadt fallen viele fremde Laute auf: englisch, französisch, holländisch, schwe­disch und was sie alles durcheinander sprechen. Wir lassen uns vom Herbergswart das Herbergsbuch geben und ersehen daraus. Laß Freudenstadt eine der von Ausländern am meisten besuch­ten Herbergen ist. Kein Wunder, ist doch der Schwarzwald in der ganzen Welt bekannt. Ungarn, Rumänen, Schweizer, Jugo- slawier, Estländer, Belgier, Lettländer und Finnländer, Dänen haben sich eingetragen. Am zahlreichsten sind die Engländer und Amerikaner. Keine noch so üble Hetze hat sie abhalten kön­nen, Deutschland zu besuchen. In Altensteig kommt mit uns eine Gruppe Deutscher aus Amsterdam an. Die Herberge ist bis zum letzten Platz gefüllt. 40 Jungmädel haben hier ein Ferienlager. In der Jugendherberge Altensteig ist zur Zeit außerdem eine Jungenklasse aus Mainz zum Schullandheim-Aufenthalt. Es ist überall das gleiche Bild, wo wir hinkommen. In Wildbad, Calw und Tübingen. In Stuttgart übernachten jährlich 30 000.

Die Maul- und .^lauenssuwe

ist ausgsbrochen in der Gemeinde Eintürnen, Kreis Wangen.

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Darf öer Bloürhelfer Uniform tragen?

Durch den verstärkten Einsatz von Vlockhelfern bei der ört­lichen Neuorganisation der Partei ist die Frage aufgetaucht, ob der Vlockhelfer Politischer Leiter sei und Uniform tragen könne. Laut Schulungsbrief der NSDAP., Folge 8, kann der Kreisleiter emen Parteigenossen, der Blockhelfer ist, zum Politischen Leiter ernennen, und zwar mit dem Dienstrang eines Mitarbeiters der Ortsgruppe. Dann kann er natürlich Uniform tragen.

Schutzpolizei nimmt Einstellungen vor

Der Kommandeur der Schutzpolizei-Ausbildungsstelle Heiden- Heim-Brenz (Württ.) stellt für Baden und Württemberg zum 1. Oktober 1939 eine größere Zahl von Bewerbern als Po­lizeiwachtmeister ein. Musiker und Funker werden bevorzugt. Um die Zulassung zur Laufbahn als Polizeiwachtmeister kann sich jeder Deutsche bewerben, der ledig ist und den Einstellungs- Bedingungen entspricht. Die Bewerbung hat unter Vorlage eines selbstverfaßten und eigenhändig geschriebenen Einstellungsgesuchs- bei der Schutzpolizei-Ausbildungsabteilung Heidenheim-Brcnz ----- Einstellungsstelle zu erfolgen.

Promeuadekonzert.

Bselshause«. Gestern gab die Sladtkapelle Naoold wieder ein gul besuchtes, sehr beifällig ausgenommenes Promenade­konzerl.

Vom Liederkranz Wildberg

Vergangene Woche hatte der Verein bei freudigen und trau­rigen Ereignissen mitzuwirken. Am Montag konnte das lang­jährige, treue passive Mitglied Briefträger Jakob Rost mit ^ seiner Gattin das Fest der silbernen Hochzeit begehen. Der i Verein ließ es sich nicht nehmen, ihnen bei anbrechender Dun­kelheit ein Ständchen zu bringen. Der Vorstand, Bürgermeister Frauer, übermittelte dem Jubelpaar die besten Wünsche des Vereins. Der Jubilar dankte und lud den Verein zu einem gemütlichen Schoppen in das Gasthaus zumSchwarzwald" ein, >no man noch einige Zeit fröhlich beisammensaß und passende Lieder zum Vortrag gebracht wurden. Dienstag abend be­grüßten wir die KdF.-Gäste aus dem Gau Westfalen-Süd im Hirsch-Saal mit einigen Liedern aus dem reichen Schatze des deutschen Männergesangs. Die Gäste spendeten reichen Beifall.

Auf diese beiden freudigen Ereignisse folgte ein trauriges. Das passive Mitglied W. Woche le riß der unerbittliche Tod aus den Reihen der Sänger. Der Verein übernahm den Erab- gesang und chng nach der Ehrensalve der Kriegerkameradschaft dem Wunsche des Verblichenen entsprechend das Reiterlied Morgenrot, Morgenrot, leuchtest mir zum frühen Tod". Möge er in Frieden ruhen!

Vom Calwer Rathaus

Einer Anordnung des Reichssührers ff entsprechend, wird für die Gemeindepolizei ein Kraftfahrzeug angeschafft, das auch den städt. Aemtern zur Verfügung steht. Weiter ist die Moto­risierung der Müllabfuhr geplant. Mit dem 1. April 1939 wird dos Lhoralblasen vom Turm der Ev. Stadtkirche voll von der Kirchengemeinde übernommen. Die Stadtkapelle erhält für die Mitwirkung an 6 Eroßfeiern im Jahr künftig den festen Betrag von 250 RM., ferner wird jeweils eine Sondervergütung von 5080 RM. für die Sommerkonzerte iin Stadtgarten einge­räumt.

Ein Welttreffen in Calw

Bereits im vergangenen Jahre wurde der Spöhrerschen Höheren Handelsschule von ehemaligen ausländischen Schülern der Lehranstalt, vor allem von italienischer Seite, der Wunsch übermittelt, ein Welttreffen ehemaliger deutscher und auslän­discher Schüler in Calw zur Festigung der früheren kamerad­schaftlichen Schulbeziehungsn zu veranstalten. Nach Fühlung­nahme mit einflußreichen Persönlichkeiten des Auslandes, die ehemalige Schüler der Lehranstalt in Calw waren, hat sich die Direktion der Schule entschlossen, dieses Welttreffen vom 25. bis 28. August in Stuttgart und Calw zu veranstalten. Der Gedänke staatlicher Behörden, bei der internationalen Zusammenarbeit eine große deutsche Privatschule einzuschalten, findet seine volle Berechtigung in der Tatsache, daß die Spöhrcrsche Höhere Handelsschule Calw und die ehemalige Neue Handelsschule Calw seit Jahrzehnten in der Intensität ihrer Schulbeziehungen zum Ausland und zum Auslandsdeutschtum an der Spitze sämtlicher deutscher Lehranstalten stehen. Die Auslandsmeldungen zu dem Welttreffen verteilen sich auf folgende Staaten: Italien 28, Norwegen 10, Schweden 5, Dänemark 5, Frankreich 5, Bulga­rien 5, Jugoslawien 4, Türkei 2, USA. 2, schwäbische Kolonie in Palästina 3, Griechenland 1. Insgesamt sind vorläufig nahe­zu 700 Meldungen eingelaufen. Unter den Teilnehmern befindet sich auch ein Mitglied des Großrats der Faschistischen Partei, General Aristide Chiappe mit Frau, ein persönlicher Freund Mussolinis, und sein Bruder Cino Chiappe, ein bekannter italienischer Großindustrieller.

Fünffacher Automarder

Freudenstadt. Drei Stuttgarter Autobesitzern waren ihre DKW.-Wagen gestohlen worden. In allen drei Fällen war der Dieb dieselbe Person. Als er mit einem dieser Wagen in Pforz­heim angekommen war, ließ er denselben irgendwo stehen und bemächtigte sich eines vierten. Mit demselben unternahm er eine Spritztour nach Bergzabern. Von dort fuhr er nach Karlsruhe und wiederholte dasselbe Manöver; den Wagen überließ er seinem Schicksal und wechselte auf einen fünften Viersitzer über, in dem er noch 20 Mark Bargeld vorfand, mit dem er Treibstoff kaufte. Inzwischen war man in Karls-

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Schwarzes Brett

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bek Metteuschwaun Seveidigung Hovbeimavfib vov dem Lnsvekteuv

Eine ernstfallmäßige Hauptübung der männl. und weibl. Be­reitschaften des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisstelle Calw, fand gestern bei Welteuschwann statt. Eine sehr große Anzahl Gäste hatte sich dazu eingefunden, so der Inspekteur des Deutschen Roten Kreuzes im Wehrkreis V Generalstabsarzt Dr. Breckle, Oberstführer Schühle, Oberfeldsührer Köhler und Feldfüh­rerin Herdieckerhoff sämtliche von der Landesstelle, Oberst Sch aal vom Wehrbezirkskommando und Hauptmann Wit- kowski vom Wehrmeldeamt Calw, die auswärtigen Kreis- fllhrcr Landrat Dr. R a u n e ck e r-Böblingen und Landrat W e n z-Pforzheim mit ihren Stäben, Kreisleiter Wurster, eine Reihe von Ortsgruppenleitern, darunter Polizeimeister Rais ch-Nagold, Vertreter von SA. und verschiedene Indu­strielle, die Oberseldmeister Glazel und Lander, mehrere Bürgermeister, Kreisfeuerlöschinspektor Eberhard mit Ver­tretern der Feuerwehr, Oberstabsarzt Dr. Godron, Chefarzt des Luftwaffenlazaretts Wildbad mit vielen Aerzten, darunter Dr. Beck-Nagold, Vertreter des Reichsluftschutzbundes, Kreis- kriegerführer Major d. R. Küchle, Kreisbauernführer Kal mb ach, Kreisfrauenschaftsleiterin Treutle u. a. m.

Eine Vereidigung

der Angehörigen der Kreisstelle und der Bereitschaften (m.) und (w.) auf dem Sportplatz Altburg ging der Hebung voraus. Nach erstatteter Meldung begrüßte der Inspekteur die Rote- Kreuz-Männer und -Frauen mitHeil DRK.-Vereitschaften", worauf der Kreisführer Landrat Dr. Haegele die Gäste unter Hinweis auf die Bedeutung der Hauptübung willkommen hieß. Nach dem Abschreiten der Fronten, in die sich die Arbeitsmaiden des Altburger Lagers eingefügt hatten, sprach im Aufträge des Landesführers, Innenminister Schmid, Oberstführer Schühle Begrüßungsworte. Sein spezieller Gruß galt Landrat a. D. N i p p m a n n-Calw, dem er für besondere Verdienste um das Rote Kreuz die DRK.-Ehrennadel überreichte. Er appellierte dann an die Bereitschaften, stets zur Stelle zu sein, wenn es gilt, worauf Landrat Dr. Haegele die Vereidigung vornahm. Kreisleister Wurster hob hervor, daß der Eid auf den Führer besondere Verpflichtungen mit sich bringe, etwas Großes und

Heiliges sei es, dem Volke dienen zu dürfen, vor allem in die­ser Zeit voll Spannungen, nur der Tod entbinde von diesem Eide. Der Gruß an den Führer und die Lieder der Nation beendeten den hochfeierlichen Akt.

Die Hauptübung

im Gelände südlich von Weltenschwann verlief ganz programm­mäßig. Der Zweck derselben war, die Führer und Mannschaften des DRK. im neuen Großkreis zusammenzuführen- und zu prü­fen, welche Arbeit im ersten Jahre des Neuaufbaues geleistet wurde und wieweit ein Zusammenarbeiten im Verbände der vier Bereitschaften s3 männliche und 1 weibliche) zweckmäßig gestaltet werden kann. Ausarbeitung und Durchführung des Uebungsplanes lag in den bewährten Händen des ärztlichen Leiters Dr. G r a u b n e r-Teinach und speziell des Hauptfüh­rers E h n i ß-Nagold, denen vom Inspekteur in hohem Maße Tank und Anerkennung gezollt wurde. DieVerwundeten" stellte die Truppführerschule. Um der Uebung ernstfallmäßigen Charakter zu geben, wurde ein Sonderkommando (Nagold) be­auftragt, im Uebungsgelände Knallkörper abzugeben. Die zu lösende Aufgabe lautete: Die Sanitätskompagnie erhält den Auftrag in den Wald zwischen Weltenschwann und Rötenbach vorzugehen, denselben nach Verwundeten abzusuchen und zu bergen. Truppenverbandsplätze und Wagenhalteplätze sind an geeigneten Stellen zu errichten. Ein Hauptverbandsplatz ist in Altburg einzurichten. Gut orientierende Kartenskizzen hatte Bauingenieur Münz-Nagold angefertigt.

Bei der sich anschließenden Kritik sprach der Inspekteur den Bereitschaften seinen Dank aus und hielt mit Lob nicht zurück. Sein Dank galt vor allem auch Landrat Dr. Haegele. Die schöne Einkleidung und gute Ausrüstung habe einen vor­trefflichen Eindruck gemacht. Die Hebung selbst sei sehr gut an­gelegt und durchgefllhrt worden.

Ein Vorbeimarsch

vor dem Inspekteur und den Gästen beschloß die große Ver­anstaltung. Der kräftigen Feldküchenkost wurde sodann herz­haft zugesprochen.

Die Deutsche Arbeitsfront. Rechtsberatungsstelle Morgen Dienstag in der Zeit von 16 bis 18 Uhr findet auf der Dienststelle der DAF. Nagold. Altes Postamt, die Rechtsbera­tungsstunde für Gefolgschaftsleute statt.

NS.-Frauenschast Deutsches Frauenwerk Flachsernte.

Wir bitten die Helferinnen der Flachsernte recht zahlreich zu erscheinen und fürs Vesper^Becher oder Glas mitzubringen.

ruhe auf den Autoräuber aufmerksam geworden und verfolgte ihn. Der Täter wandte sich zunächst nach Vaihingen a. F., wo er herstammte, und lud dort einige Bekannte, unter denen sich auch eine weibliche Person befand, zu einer Fahrt in den Schwarzwald ein. In Freudenstadt übernachtete man. Als fest- gestellt wurde, daß der Wagen in der Badstraße parkte, begab sich der Obermeister der Schutzpolizei dorthin und traf die ganze Gesellschaft. Er zog unverzüglich mit dem Rufe:Hände hoch!" die Pistole und nahm alle fünf fest. Es stellte sich heraus, daß der eigentliche Täter ein schon wegen Diebstahls wiederholt vorbestrafter 19 Jahre alter Bursche namens Erwin Grau ist, der von seiner Dienststelle davongelaufen war und einen An­lasserschlüssel für das DKW.-Fabrikat besaß.

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»Graf Zeppelin" wieder im Luftschiffhafen Rhein-Main

Frankfurt Main. Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist am Sonntag um 22 Nhr nach Rückkehr von seiner Landungsfahrt nach Eger, wo sich 80100 000 Volksgenossen eingefunden hat­ten, im Luftschiffhafen Rhein-Main glatt gelandet.

Gemeinsamer Wille zu fester, unerschütterlicher Neutralität kann nicht in Zweifel gezogen werden!

Die Außenminister Schwedens und Norwegens und der dänische Innenminister sprachen aus einer Kundgebung an der schwedisch-norwegischen Grenze

Arvika. Auf einer Kundgebung beim Denkmal an der schwedisch-norwegischen Grenze, das im Jahre 1914 zur Er­innerung an den 100jährigen Frieden zwischen den skandinavi­schen Völkern und an die vor 34 Jahren durchgeführte Aus­lösung der schwedisch-norwegischen Union errichtet wurde, spra­chen der schwedische Außenminister Sandler, der norwegische Außenminister Koht und der dänische Innenminister Dahlgaard. In ihren Reden betonten sie stark den Gedanken des Friedens, der Zusammenarbeit und der Neutralität.

13 Tote bei einem Zugunglück in Rumänien Infolge falscher Weichenstellung entgleist

Bukarest. Am Sonntag früh entgleiste aus der Hauptstrecke Bukarest-Temeschnurg in dem 78 Klm. von Bukarest entfernten Bahnhof Pietroaia der Personenzug Bukarest- Hermannstadt. 13 Personen wurden getötet und 35 verletzt, darunter 9 schwer. Das Unglück ist aus falsche Weichenstellung zurückzuführen.

Bankkrach in Holland

Amsterdam, 12. Aug. Der Zusammenbruch des jüdischen Bank­hauses Mendelssohn u. Co. Amsterdem hat in den europäischen Hauptstädten große lleberraschung ausgelöst. Das holländische Wirtschaftsleben steht völlig unter dem Eindruck dieses Zusam­menbruchs. Wie aus Amsterdem verlautet, ist die Stellung der Bank unter Eeschäftsaufsicht darauf zurückzuführen. daß das Bankhaus Mendelssohn starke Verluste bei Emissionsgeschäften französischer Staatsanleihen erlitten hat. Die näheren Begleit­umstände dieses Zusammenbruchs, der bereits 24 Stunden nach dem Tode des einen Inhabers erfolgte, lasten darauf schließen, daß außer den Verlusten im französischen Geschäft auch andere Ursachen bestehen mästen. In holländischen Finanzkreisen wird der Rückschluß gezogen, daß das Institut unter Leitung des Ju­den Mannheimer Angriffe gegen den Euldenkurs durchgeführt habe, und daß die vielfach geäußerte Beschuldigung, Mannheimer habe es darauf angelegt, den Stand des Guldens zu untergraben, zu Recht erhoben worden sei,

Württemberg

Stuttgart, 12. Aug. (K ulturbauam t") Nach einem Erlaß des Reichsministers für Ernährung und Landwirt­schaft sollen die auf dem Gebiete der Wasserwirtschaft in der Stufe des Kreises tätigen Staatsbehörden außerhalb der Reichswasserstraßenverwaltung künftig einheitlich im ganzen Reich als Wasserwirtschaftsämter bezeichnet wer­den. Der württ. Wirtschaftsminister hat deshalb verordnet, daß die württembergischen Kulturbauämter vom 15. August d. I. ab die BezeichnungWasserwirtschaftsamt" führen-,

Erhöhung des Standgeldes. Die Neichsbahn- direktion Stuttgart hat sich genötigt gesehen, das Wagen­standgeld vorübergehend auf das Dreifache zu erhöhen. Durch diese Maßnahme soll im Interesse aller Verfrachter eine rasche Beladung und Entladung der Güterwagen und damit ein beschleunigter Eüterwagenumlauf erreicht werdsa.

Hundeschau. Die Landesfachgruppe V (Baden-Würt» tmmberg) der Reichfachgruppe Deutsches Hundewesen ver­anstaltet am 9. und 10. September in Stuttgart eine Inter­nationale Rassehundeausstellung, mit der die Entscheidung über das Internationale Schönheits-Championat der besten Hunde aller Raffen verbunden sein wird. Diese Ausstellung, die in der Stadthalle stattfindet, verspricht ein großer Er­folg zu werden, da mindestens 1000 Hunde aus aller Her­ren Länder, neben Deutschland insbesondere aus Frank­reich, der Schweiz, Italien, Belgien und Holland erwartet werden.

nsg. Tübingen, 12. Aug. (Glückwunsch des Gau­leiters.) Gauleiter Reichsstatthalter Murr hat gleich­zeitig als Schirmherr des Schwäbischen Dichterkreises ^ dem Dichter Wilhelm Schüssen zu seinem 66. Geburtsag telegraphisch seine Glückwünsche zum Ausdruck gebracht: Zu Ihrem 65. Geburtstag spreche ich Ihnen meine besten Glückwünsche aus und wünsche auch Ihrem weiteren Schaf­fen vollen Erfolg."