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dort noch vielleicht einzusetzende Batterie kümmern. Denn'das Ruhrgebiet werden wir auch nicht ««er einzigen Bombe feind­licher Flieger ausliefern.

Und dann war ich am Westwall. Dort Hab« ist die letzten Anweisungen für den weiteren Aufbau der Lnstverteidigungs- zone gegeben. Ich kann jetzt erklären, daß »ach dem heutigen Stand der Technik dort das Vollendetste geschaffen worden ist, was es überhaupt gibt. Der Westwall hält die Wacht am Rhein, die nie mehr ins Wanke« zu bringen ist, und mögen die andere» anch mit »och so großem Donnerhall dagegen ansahreu.

Der Irrtum der Einkreisungspolitiker

Es ist wirklich bedauerlich, daß nicht Staatsmänner, die sich zsr Zeit mit Einkreisungspolitik befassen, bei dieser Reife zu­gegen waren. Ich habe schon oft gesagt, man möge doch einmal die Verleger fremder Zeitnngen veranlassen, ihre Sonderbericht­erstatter in Deutschland wirklich unter das Volk zu schicken. Wir würden ihnen gerne alles zeigen. Heute sitzen diese Journalisten «l ihren Büros und kombinieren über politische Taktik. Sie ar­beiten völlig ins Leere hinein, weil sie gar nicht wissen, wie und was das deutsche Volk heute ist. Die fremden Staatsmänner erhalten darüber auch keine Berichte. Das Ergebnis ist ein völliger Irrtum über die wirkliche Kräft des d-eutschen Volkes und über die Gründe, die das ganze deutsche Volk veranlassen, mit aller Entschiedenheit für einen Frieden zu arbeiten, wie ihn das deutsche Volk will. Es ist un­möglich, dass ein so zu höchster Leistung emporgestiegenes Volk fih irgendwie von anderen Völkern Vorschriften darüber machen Ätzt, wie fein Friede und sein Leben gestaltet werden sollen. Wenn die fremden Staatsmänner vielleicht auf dieser Reise nicht begriffen hätten, weshalb wir nach bestimmten Methoden produ­zieren und Wirtschaft treiben, sie hätten zum mindesten erkannt, datz sie dieses deutsche Volk nicht auf andere Methoden festlegen Vnnmi. Auf jeden Fall aber hätten sie festgestellt, daß in Deutsch- Mmd nicht die geringste Nervosität z» spüren ist. Wir find voll­kommen rnhig und zuversichtlich, im Vertrauen auf den Führer r»rd in der Erwartung des Friedens, den wir wollen. Wir sind ober auch entschlossen, uns zu verteidigen, wenn die andere« etwa diesen Frieden uns nicht gönnen, oder wenn gar irgend -jemand eine Dummheit macht und Europa in einen Krieg jtür- follte. Zu mir hat auf der ganzen Reise kern Mensch vom -Krieg gesprochen, weder die Beauftragten der Partei und des Maates, mit denen ich stundenlange Unterhaltungen gehabt habe, »rwch die schaffenden Menschen. Sie haben alle nur von dem Ziel ikhrer Arbeit gesprochen, und das ist eben die Sicherung der deut­lichen Lebenskraft.

Eine Fahrt der Volksgemeinschaft

Wir werden wie bisher Weiterarbeiten und unsere Entschei­dungen nach den Gesetzen treffen, die für das in höchster Arbeit Md Leistung stehende Deutschland richtig sind. Das ist der Wille des ganzen deutschen Volkes, das haben Hunderttausende von Menschen, denen ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aus- Hrreche, dadurch zmu Ausdruck gebracht, datz sie mich während meiner Fahrt über die deutschen Wasserstraßen begrüßten. Sie Armen ans den Fabriken und von den in der Ernte stehenden Feldern, sie warteten oft stundenlang auf den Brücken und an den Ufern. Der stärkste Eindruck meiner Reise war, wie durch diese Demonstration der Beweis des Vertrauens zum Führer gegeben wurde, der mich in dieses große Aufgabengebiet ein­gesetzt hat. Ich habe noch nie mit solcher Eindeutigkeit den Willen der Massen empfunden, dem Führer und seinen Mitarbei­tern zu danken. Es war eine Fahrt der deutschen Volksgemein- schast."

Deutsche Rüstung und Heerestechnik

Z»r heutigen Rede des Generalobersten von Brauchitsch vor den Rüstungsindustrie-Arbeitern

Zu der für den 16. August angesetzten Rede, die der Ober­befehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, vor der Gefolgschaft der Waffenschmiede von Rhein­metall Borsig halten, und die durch'Nundfunkübertragung

die Eefolgschaftsmitglieder auch der übrigen Rüstungsbetriebe des Heeres gerichtet sein wird, veröffentlicht der Chef des Wehr- rvaffenamtes, General der Artillerie Becker, imVB." einen Artikel, in dem er betont, daß zum deutschen Soldaten,nach altem Feindeszeugnis dem besten der Welt", der beste Arbeiter der Welt gehört. Das ist der deutsche, insbesondere der in der Rüstungsindustrie tätige Arbeiter.

Der Chef des Heereswaffenamtes weist an dem Beispiel des Weltkrieges nach, daß bei Kriegsausbruch zwar die Bewaffnung und Ausrüstung des Heeres auf voller Höhe stand, daß aber dieses im großen Ganzen durchaus bewährte Gerät alsbald wei­ter zu entwickeln und zahlenmäßig enorm zu vermehren war. Der Verfasser erwähnt hier das Gewehr 98, das Maschinen­gewehr, die Infanterie-Munition und die schwere Artillerie. Bei der Erinnerung an die noch in der Vorkriegszeit erfolgte Konstruktion der schwersten Steilfeuergeschütze schreibt der Ver­fasser:

Ihr Vorhandensein war von der deutschen Heeresverwaltung ans das strengste geheimgehakten worden und selbst innerhalb des Heeres nur ganz wenigen Persönlichkeiten bekannt. Trotz­dem war es nicht zu vermeide«, daß im Rahmen der Entwick­lung und Erprobung eine große Zahl von Ingenieuren, Tech­nikern, Werkmeister», Monteure», Facharbeitern und Schießplatz- cmgehörigen Kenntnis von diesen viele Jahre vor 1914 begonne­nen Arbeiten erhielt. Daß es trotzdem gelungen fft, das Ge­heimnis völlig zu wahren, ist wahrhaftig ein glänzendes Zeug­nis für den prachtvollen Geist, der alle an diesen Vorbereitungen Beteiligten, vom Eeneraldirektor bis herab zmu einfaiUteu Ar- Leitsmann, beseelte."

Als Beispiel von Kriegsschöpfungen erwähnt der Chef des Heereswaffenamtes die Feldkanone 16 und die leichte Feldhau- Litze 16, sowie die im Winter 1916/17 entstandene lange schwere Feldhaubitze 13 und den langen Mörser. Das Flugwesen und die Flakwasfe nahmen ebenso einen rasche» Ausstieg. Rur auf zwei Gebieten ist im Krieg der technische Fortschritt nicht im wünschenswerten Tempo geschehen: in der Entwicklung der Kampfwagen und der Tankabwehrwaffe.

Schon Lakd nach dem unglücklichen Kriegsende", so schreibt General der Artillerie Becker am Schluß seines Artikels,begann auch der Wiederaufbau der wehrtechnischen Arbeit. Zunächst wurden die eigenen und die fremden Kriegserfahrunge« mit den verschiedenen Heeresgeräten ausgewertet. Danach wurden die taktisch-technischen Forderungen ausgestellt und schließlich, trotz der zahlreichen Hemmungen, die durch innere und äußere Politik und durch die finanzielle Lage (Inflation) geschaffen waren, einzelne Versuchsstücke der neuen Konstruktion gebaut. Auch eine Maffenanfertigung wurde schon frühzeitig in aller Stille vorbereitet; die bei diesen Arbeiten zum Teil trotz feindlicher Besetzung durch die Rüstungsindustrie gewährte Unterstützung verdient eine ganz besondere Anerkennung, die wiederum dem

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Donnerstag, de« 16. August 1839

Was geht hier vor?

Eine Aufnahme der berüchtig­ten »Westerplatte", die, mitten im deutschen Danzig gelegen, von den Polen als Munitionslager­platz benützt wird. Man sieht polnische Soldaten, mit der Er­richtung von Drahtverhauen be­schäftigt.

(Scherl Bilderdienst, Zander-Multiplex-K.)

MM

»

deutschen Werkmann ebenso gilt wie den Leitern der betreffen­den Werke.

Es ist eine in Laienkreisen häufig verbreitete Ansicht, datz man bei beginnender Wiederaufrüstung nur auf einen Knopf zu drücken brauche, um die neuen Waffen wie Pilze aus der Erde schießen zu lassen. Dem ist nicht so. Ohne diese stille und vor­bereitende Arbeit hätte die Wiederaufrüstung erheblich längere Zeit erfordert. Kein Geringerer als d e r F ü h r e r hat dies an­erkannt, als er am 21. September 1933 sich die Versuchsstücke der verschiedenen Waffen und Geräte vorführen ließ. Daß sich diese schwachen Keimzelle» aber rasch und kräftig entwickeln konn­te«, das verdankt das deutsche Volk und mit ihm auch die deutsche Rüstungsindustrie einzig und allein dem Nationalsozia­lismus und feinem Führer Adolf Hitler.

Es ist kein Zufall, daß die deutsche Rüstungsindustrie der Vor­kriegszeit, dem Beispiel der Schwerindustrie folgend, mit ihrem Schwerpunkt an Rhein und Ruhr lagerte. Verkehrsmittel, schiff­bare Ströme, Kohlen- und Vvaunkohlenvorkommen bildeten den Aryiehungspunkt nach dem Westen, lieber den deutschen Strom ! zogen vor nunmehr 25 Jahren die deutschen Heeresmassen in ! einer das ganze Volk durchströmenden Einmütigkeit, wie wir sie ! erst in unseren Tagen wieder erleben durften. Den deutschen ! Raum im Westen deckt heute der vom Führer geschaffene Wall i aus Stahl und Beton. In seinem Schutz schasst der deutsche Ar- l beiter in friedlichem Werk, in seinem Schuß schmiedet er aber ! auch die scharfe Waffe, die der deutsche Krieger im Kampf um ! Deutschlands Freiheit und Recht braucht."

Abschluß der Manöver kr Oberrtalien

Vorbeimarsch vor dem König und Kaiser

Turin, 9. Aug. Die großen oberitalienischen Manöver fanden am Mittwoch vormittag ihren eindrucksvollen Abschluß. Sämt­liche an den Manövern beteiligten Truppengattungen paradier­ten vor dem König und Kaiser, der vom Thronfolger, vom lln- terstaatssekretär im Kriegsministerium, General Pariani, Mar­schall Eraziani, den Quadrumvirn de Vono, Jtalo Balbo und bVeccchi sowie Vertretern von Regierung, Partei und Wehr­macht umgeben war. In der Loge des Herrschers hatten auch dre ausländischen Militärabordnungen, darunter die deutsche unter der Führung des Ehess des Generalstabes des Heeres, General der Artillerie Halder, und die in Rom akkreditierten Militär- und Luftfahrtattaches Aufstellung genommen. Eine riesige Men­schenmenge umsäumte die Allee, auf der der Vorbeimarsch start­fand, während Jagd- und Kampfgeschwader über dem Gelände kreuzten. Die Parade wurde eingeleitet mit dem Vorbeimarsch faschistischer Jugendwehr und der albanischen Leibgarde des Königs und Kaisers; hierauf delifierte das Oberkommando der Manöver unter General Vastico, anschließend folgten Truppen der roten und der blasen Partei. Besonders eindrucksvoll wirkte die gepanzerte Division Artete, die auch bei den Manövern den Ausschlag für den Sieg der blauen Partei gegeben hat.

Insgesamt haben 3666 Offiziere, 56 666 Mann, 16 666 Kraft­wagen und Motorräder, 4566 Pferde und Maulesel, 466 Kampf­wagen und 366 Geschütze an dem Vorbeimarsch teilgenommen, der rund drei Stunden dauerte und von der Menge immer wie­der mit Jubel begrüßt wurde.

Das Ergebnis der Manöver in Oberitalien

Turin, 9. Aug. Der Unterstaatssekretär im Kriegsministerium, General Pariani, empfing am Mittwoch mittag die Vertreter der italienischen und der ausländischen Presse, um ihnen seine Anerkennung für die verständnisvolle Mitarbeit während der Manöver zum Ausdruck zu bringen. Besonders lobend äußerte er sich über die Berichterstattung der deutschen Presse. General Pariani wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß die Manöver sämtliche Erwartungen der Obersten italienischen Hee­resleitung, namentlich was die Einsatzfähigkeit der motorisierten Abteilungen anlange, übertroffen hätten und nur dazu anregen könnten, auf dem einmal beschrittenen Wege fortzusahren.

Der König und Kaiser hat den an den Manövern beteiligten Truppen rn einem Tagesbefehl die Anerkennung für die Haltung und die während der anstrengenden Tage bewiesenen Leistungen ausgesprochen.

Derteidigungsketten durchbrochen

Amtlicher Bericht über die britischen Lnstmanöoer

London» 9. Aug. Zn den seit Dienstag im Gang befindliche« britfchen Lustmanöveru hat das Luftsahrtministerinm eine Er­klärung veröffentlicht, aus der hervsrgeht, daß es bei den nächt­lichen Bombenangriffen einer Anzahl von Angreifern ausOst­land" gelungen ist, die Derteidigungsketten zu durchbrechen und Ortschaften anzugreffen. Die Flugzeuge, die die Verteidigungs­linien durchbrochen haben, find dann nach dem Manöverberrcht später aber alle aufgefangen worden. Schwere und leichte Flak­artillerie hat sich an der Abwehr beteiligt. Ei« Angriff auf Portsmouth wurde von Jagdflugzeuge« «rd Flakartilleme ab­gewehrt.

Am Mittwoch abend begannen in London und werten Teilen Englands die großen Luftschutzübungeu, bei denen etwa 1366 Flugzeuge eingesetzt werden Die FkuMNge werde« bei ihrem Angriff zum Teil von französischem Boden aus starten, zum Teil weit in die Nordsee hinaussliege« und von hier zu ihrem Vorstoß ansetzen. Dom Luftschutz werden etwa 266 666 Mann bei diesen Hebungen eingesetzt werden.

Polen fehlen die Reserven

Kleinlaute Feststellungen derGazeta Polska"

Warschau, 9. Aug.Eazeta Polska" gelangt in ihrem Leitauf­satz zu der kleinlauten Feststellung, daß Polen bis jetzt ohne wirtschaftliche Reserven gearbeitet habe, datz aber Re­serven und Vorräte jeder Art eine der Hauptgrundlagen für die Bereitschaft zum Kriege" seien. Darum interessiere man sich in Polen heute immer lebhafter für das Problem der Reserven. Man habe bis jetzt ohne Rohstoffvorräte und ohne Kräftevorrat in der Industrie und ohne Warenvorräte im Handel gewirtschaf- tet; damit müsse heute Schluß gemacht werden. Man müsse im Polen lernen, mit Reserven zu wirtschaften. Seit eingen Mona­ten sei man auf dieOrganisierung einer Voratswirtschaft" be­dacht. Diese Arbeit müsse noch viel stärker werden. Der Vau« Speichern und Elevatoren müsse rasch vorwärts schreiten; es müßten Reserven an Rohstoffen und Lebensmitteln geschaffen werden, damit manden Weg zur Kraft für den . Fall eines Krieges und zum Reichtum für Friedenszeiten" Leschreiten kann, außerdem sichere man sich so vor unangenehmen Ueberraschungen durch den Gegner.

Holla«ds neue Negierung

Koalitionsregierung unter de Geer gebildet

Den Haag, 19. Aug. Wie amtlich mitgeteilt wird, ist es de Geer gelungen, eine Regierung zu bilden. Nachdem am Mittwoch eine konstituierende Sitzung des neuen Kabinetts statt­gefunden hatte, wird die Ministerliste der Königin vorgelegt werden. In der neuen Regierung sind die Christlich-Historische Union, die Römisch-Katholische Staatspartei, die Sozialdemo­kraten und die Freiwilligen Demokraten vertreten. Ferner wer­den einige Ministerien durch Fachmänner besetzt .^

Die vorläufige Ministerliste lautet:

Ministerpräsident und Finanzminister: de Geer (Christlich- Historische Union); Auswärtiges: van Kleffens (früher Lei­ter der diplomatischen Abteilung des Autzenminsteriums), van Kleffens wurde vor einiger Zeit zum Gesandten in Bern er­nannt, hat seinen Posten jedoch noch nicht angetreten; Verteidi­gung: Oberstleutnant im Generalstab Dijxhoorn; Wirtschaft: Dr. Steenberghs (Römisch-Katholische Staatspartei); Kolonien: Weiter (Römisch-Katholisech Staatspartei); Inneres: Voeyen (Christlich-Historische Union); die drei Letztgenannten haben die­selben Ministerien auch im Kabinett Eolijn bekleidet; Sozial- ministcrium: van den Tempel (Sozialdemokratische Partei); Ver­kehr: Albarda (Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten in der zweiten Kammer); Unterricht: Bolekstein (Freiwilliger Demo­krat) ; Justiz: Professor Eerbrandy (bisher Präsident des Rund- fturkrates).

Bewaffnung der Palästina-Juden rückgängig gemacht?

Jerusalem, 9. Ang. Die in Jaffa erscheinende arabische Zei­tungFalastin" meldet, datz die britischen Behörden beabsichti­gen, drei Viertel aller den Juden überlassenen Wasfendepots einzuziehen und sämtliche Waffenlizenzeu und Erlaubnisscheine für den Verkauf oder Besitz von Sprengstoffen zu widerrufen.

Es ist eine außerhalb Palästinas wenig beachtete ungeheuer­liche Tatsache, daß die England«: in HkrlWina den Juden und jüdischen Siedlungen Wasfendepots zur Benutzung zur Ver­fügung gestellt habe«, während den Araber« alle Waffe« vor- enthalten werden und sogar die arabische Poltzei» als einzige Po­lizei der Welt, ebenfalls ihre Waffen abgebe« «mßte und nicht einmal einen Gummiknüpel trage» darf. Wird ein Araber mit der Waffe in der Hand betroffen, so ist ihm Todesstrafe gewch. Die unterschiedliche Behandlung von Juden und Arabern in Palästina durch di« Engländer tritt nirgends so deutlich hervor als in dieser Waffensrage.

USA.-WirLfchgstsminister hetzt

Dreiste Einmischung mit gefälschte« Statistiken

Washington, 9. Aug. Das amerikanische Wirtschaftsministe­rium beteiligt sich neuerdings ganz offen und in übelster Weise an der Hetze gegen Deutschland. Es vergeht kaum eine Woche» ohne daß Hopkins, der neue Minister, tendenziös gefälschte oder entstellte statistische Erhebungen über rein innenpolitische, den amerikanischen Wirtschaftsminister wirklich gar nichts angehende deutsche Verhältnisse zum besten gibt, die darauf abzielen, das Ansehen Deutschlands zu schädigen. Am Dienstag beispielsweise wartete der Wirtschastsminister mit der in der ganzen Presse veröffentlichten Behauptung auf, daß die durchschnittliche deutsche Arbeiterfamilie nur einmal jährlich ins Kino gehe und daß sich ein Fünftel aller Familien überhaupt seinen Kinobesuch leisten könnten (!). Damit verglichen werden dann die Zustände im Schlaraffenland Amerika", wo wöchentlich angeblich 85 Mil­lionen Menschen die Kinos besuchen vor allem wohl die Millionenmassen der Arbeitslosen und der verelendeten Farmer, deren Wiedereinschaltung in das Wirtschaftsleben wahrhaftig eine notwendigere Aufgabe sür einen amerikanischen Wirtschafts- Minister wäre.