3. Seite Nr. 185

Donnerstag, de» 10. August 1939

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Nagold, den 10. August 1939 Mensch, all's was außer dir, das gibt dir keinen Wert, das Kleid macht keinen Mann, der Sattel macht kein Pferd,

Angelus Silesius.

1V. August: 955 Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld 1868 Dr. Eckener geb.

Dienstnachrichten

In den Ruhestand wurde verfehl Haupllehrer Marstaller in Dachtel Kreis Calw.

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Aaaoldsv aus MairdsOutzu» bssnGi seine Heimat

Nach verschiedenen schwierigen Pafstormalitäten ist gestern abend ein Sohn unserer Stadt. Lehrer Eugen Schill, der in Mandschukuo ansässig ist, in seiner Heimatstadt eingetroffen. Die Reifs ging um die halbe Welt. Er nahm die Route über San Franziska, wo er die dortige Weltausstellung besuchte, und fuhr, die Vereinigten Staaten durchquerend, nach Europa. Sein Aufenthalt in Nagold ist nur kurz bemessen: denn er wird uns in den nächsten Tagen verlassen, da ihn die Pflicht wieder in sein Arbeitsgebiet ruft. In längerem Aufenthalt im fernen Osten hat der Heimgekehrte neben der Ausübung seines Be­rufes Land und Leute, aber auch die Schönheit und - die Ge­fährlichkeit dieser Gegenden kennen gelernt. Herr Schill äußerte seine große Befriedigung über die Neugestaltung der Dinge in seiner deutschen Heimat und wird nach dem Besuche verschiedener Wirtschaftszentren des Eroßdeutschen Reiches beste Eindrücke in die ferne Welt mitnehmen. Wir wünschen ihm eine glückliche Heimkehr und alles Gute für die Zukunft!

Bes«ü8ur»ss-Abend -üv die wsftfättfchen rKdS.-GSfte

Das SlraßenoUo Ragolos war gestern sehr belebt, weilen doch zurzeit nickst weniger als 923 KdF. Urlauber neben einer sehr stattlichen Zahl anderer Gäste hier. Unsere Westfalen be­sichtigten unter Führung von Oberlehrer Günther die Se henswürdigkeiten der Stadt und machten sich mit ihrem städte­baulichen Charakter und ihrer wechseloollen Geschichte vertraut. Die Gäste sind voll des Lobes über die herrliche Schwarzwald­landschaft mit ihren abwechslungsreichen Spazierwegen und loben die gute schwäbische Kost.

Abends fand imLöwen" ein Begrüßungsabend statt, zu dem die Werkkameraden vollzählig erschienen waren. KdF-Ortswart Letsche hieß die Urlauber herzlich willkommen. Bürgermeister Maier entbot ihnen die Grüße der Stadtgemeinde und des gleichfalls anwesenden Ortsgruppenleiters Ratsch: er wünschte ihnen die erhoffte Erholung und Freude in unserem schönen Nagoldstädtchen. Die Stadtkapelle unter Stabführung ihres rüh­rigen Musikdirektors Rom et sch wartete mit einer Fülle tönender Darbietungen auf. die stärksten Beifall fanden. Dazu gab es noch eine humoristische Einlage eines Urlaubers. Bald herrschte eine frohbeschwingte Stimmung, die schnell ein Band der Gemeinschaft um Gäste und Naqolder schlang. Zum Schluß des offiziellen Teils sangen die Werkkameraden das Westfalen­lied. Tanz imLöwen" und in derTraube" schlossen sich an.

Heute Vvomsnade-^onrevt

Um 20.30 Uhr givl die Stadikapelle wieder em Promenade­konzert. Das Programm ist angeschlagen.

Dev Kundfuntz tu Äasold

Im Eroßdeutschen Reiche d. h. im Altreich nebst Oesterreich, Sudetenland und Memelgebist (ohne Protektorat Böhmen und Mähren) gibt es rund 12,5 Millionen Rundfunkteilnehmer gegen­über 4,2 Millionen gegen Ende 1932, 5,6 Millionen gegen Ende 1934 und 9 Millionen gegen Ende 1937. In Nagold gibt es heute bei 1050 Haushaltungen und einer ortsanwesenden Be­völkerung von 4800 Personen 618 Rundfunkteilnehmer. Mithin entfallen auf 100Haushaltungen rund 58Rundfunkteilnehmer. Wir gewinnen einen Maßstab für die Rundfunkfreudigkeit der Stadt Nagold, wenn wir erfahren, daß am 1. April 1939 in Deutsch­land 59,8 aller Haushaltungen dem Rundfunkempfang ange­schlossen waren. Interessant dürfte auch sein, daß es in den nach­stehenden Orten: Nagold, Iselshausen, Ober- und Unterschwan­dorf, Beihingen, Vösingen, Egenhausen, Walddorf, Ebsrshardt, Wart, Wenden, Schönbronn, Effringen, Rotfelden, Pfrondorf, Mindersbach, Emmingen. Wildberg, Rohrdorf, Ebhausen, Eünd- ringen und Katterbach insgesamt 1793 Rundfunkteilnehmer gibt, wovon 179 gebührenfrei sind. Das Ziel der nationalsozialistischen Rundfunkpropaganda ist, die noch nicht dem Rundfunkempfang angeschlossenen Haushaltungen zu gewinnen. Denn Rundfunk soll jeder hören. Rundfunk ist Freude und Miterleben.

Arbeit kn dev ««-K^-Motovftaßfel m/LN 55

Der Führer der Motorstaffel IHM 55, Staffelführer Fritz­sche, berief die Führer, Unterführer u. Referenten der Stürme zu einer Arbeitstagung zusammen, um die einheitlichen Ausbildungs­gesichtspunkte festzulegen und die kameradschaftliche Zusammen­arbeit zu fördern. Die Referenten des Staffelstabes sprachen über ihre Sachgebiete. Staffelführer Fritzsche machte dann grund­sätzliche Ausführungen über die Arbeit in den Formationen des NSKK. Es gelte nicht nur, dem Willen des Führers gemäß, den Gedanken der Motorisierung in das deutsche Volk zu tragen, sondern auch der vormilitärischen Erziehung der deutschen Ju­gend durch tatkräftigste Unterstützung der Motor-HI zu dienen. Daß ferner jeder NSKK-Mann schon durch sein vorbildliches Verhalten im Verkehr erzieherisch auf alle Volksgenossen ein- wirken müsse, sei selbstverständlich. Besondere Ausführungen machte Staffelführer Fritzsche dann noch über dieWehr- mannschaften im NSKK". Für die Wehrmannschaften im NSKK kämen alle Reservisten in Frage, die während ihres Wehrdienstes an Kraftfahrzeugen ausgebildet seien und solche geführt hätten. Außer den Kraftfahrer-Reservisten der ausge­sprochenen motorisierten Truppenteile wie Panzertruppen, Panzerabwehr, motorisierte Nachrichtentruppen, motorisierte Artillerie, motorisierte Pioniere, Flak, den Kradschützen werden vom NSKK auch die des Bodenpersonals der Luftwaffe und der motorisierten Teile der Infanterie erfaßt. In den Wehrmann­schaften des NSKK erhalten alle diese Männer ihre nachmili­tärische Ausbildung in kameradschaftlicher Verbundenheit mit den Männern des NSKK.

Gvotze evnMallmSSkse «Santtatsübuug

des Deutschen Roten Kreuzes

Wie wir bereits mitgeteilt haben, findet am Sonntag, den '13. August 1939, in der Gegend von Altburg, Weltenschwann, Speßhardt und Rötenbach eine große. kriegsmäßige Sanitäts­übung der DRK-Vereitschaften des Großkreises Calw einschließ­lich derer von Nagold und Altensteig statt. Der Uebung voraus geht die Vereidigung der DRK-Vereitschaften. Die feierliche Vereidigung ist etwa um 8 Uhr auf dem Sportplatz zwischen . Altburg und Speßhardt. Der Beginn der Uebung ist auf 8.30 Uhr ! festgesetzt. Als Abschluß des Tages ist ein Vorbeimarsch in Alt- ^ bürg vor den Führern der Landesstelle V vorgesehen.

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Me Gefährlichkeit des ikavtoffelkäfevS

ist schon oft betont worden. Und doch meint der eine oder andere, daß die systematisch durchzuführenden Suchaktionen zwar nicht überflüssig, aber doch eine starke Zumutung für die Besitzer von Kartoffeläckern seien. Wie gefährlich dieser Feind unserer Er­nährungswirtschaft in Wirklichkeit ist, zeigt eine Aeußerung eines Deutschamerikaners, der voriges Jahr im Schwarz- wald zum Besuch weilte. Er berichtete, daß er nach 14tägiger Abwesenheit von seinem Anwesendrüben" bei der Rückkehr mit Handbesen und Schaufel die Kartoffelkäfer eimerweise von den Stauden abfegen mußte. Man mache sich bei uns noch gar keinen Begriff von der ungeheuren Gefräßigkeit und Fortpflan- zungsfähigkeit dieses Schädlings. Wenn man nicht täglich dort seine Felder begeht und dem Feinde zu Leibe rückt, ist an gar keine Ernte zu denken. Da wollen wir es doch lieber gerne aus uns nehmen, jede Woche einmal nach den vereinzelten Vorposten dieses Feindes zu sehen, um ihm Einhalt zu gebieten, zumal immer mehr Käfer und Larven in den Schwarzwaldkreisen fest- gestellt werden!

Gegen die Wespe

Wie oft werden Bienen und Wespen in einem Atemzug ge­nannt! Nun weiß zwar ein jeder, daß die Biene ein recht nütz­liches Insekt ist, und Honig ißt ja nun einmal jeder gern. Aber einen Stachel hat eben die Sache" doch! Und so schlägt der ängst­liche, der bekanntlich in der Not immer das Falsche tut, nach beiden. Nach Bienen braucht man wahrlich nicht zu schlagen. Wer einmal einen Imker, den Freund der Bienen beobachtet hat, der weiß, wie ruhig jede seiner Bewegungen ist. Gerade die plötz­liche, unvermittelte und von der Biene als gefahrdrohend emp­fundene Bewegung reizt sie zum Stechen, sonst sucht sie nur Blüten auf und will vom Honigdieb Mensch nichts wissen. Die Wespe aber ist tückisch. Ihr Stich ist gemein, und wenn man auch nicht die Wesen der Natur nur nach dem Gesichtspunkt betrachten soll, ob sie dem egoistischen Menschen nützen oder schaden, so ist ihr Dasein trotzdem vollkommen entbehrlich im Haushalt der Natur sowohl auch für uns Menschen. Sie liebt Kuchen und Limonade, drückt sich immer in der Nähe von Menschen herum und ist überaus lästig. Vorsicht ist nötig. Ein Stück Beerenkuchen plus Wespe kann den Tod bedeuten. Nervöses llmsichschlagen ist nutzlos und töricht obendrein: die Wespe ist schneller, und ihr Stich ist im Bruchteil einer Sekunde erledigt. Man muß ihre Nester verbrennen, die überwinternden Mutterwespen vernichten und wenn man schon schlägt: treffen! Jawohl!

vomLiebesapfel" zuv vitaminreichen Tomate

Die Entdeckung der Tomate als Speisefrucht ist in Deutsch­land noch nicht einmal ein halbes Jahrhundert alt. Wir konnten sie auch in deutschen Bauerngärten antreffen, aber damals galt sie als Zierstrauch und wurde nichtTomate" genannt, sondern Liebesapfel". Den Kindern, die nach den leuchtenden roten Früchten griffen, wurde gesagt, sie seien nicht eßhar, vielleicht sogar giftig. In südeuropäischen Ländern war damals schon die Tomatentunke und -suppe allgemein beliebt. Und dann probierte man eines Tages auch hei uns die vorher geschmähte Frucht und stellte fest, daß sie erfrischend und-sehr hekömmlich sei. Mar. wußte damals noch kaum etwas von Vitaminen. Später erst kam die Wissenschaft mit dieser Erklärung für die Bekömmlich­keit der Tomate, die sie tatsächlich durch außergewöhnlich hohen Vitamingehalt auszeichnet. Der Tomatenhunger, der im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts einsetzte, konnte in Deutschland immer befriedigt werden, denn die Tomate ist nicht wählerisch und verlangt keinesfalls alten Kulturboden. Sie braucht nur viel Wärme und viel Stickstoff DerLiebesapfel" von einst ist im Laufe der Jahre zu einer den Küchenbedürfnissen besserent­sprechenden Speisefrucht veredelt worden. Die vielteilig einge- kerbte Form ist verschwunden» heute ist sie glatt und rund. Von der kernreichen ..Safttomate" ist man zur kernlosenFleisch­tomate" gekommen, die sich als Brotbelag unD für Salate in feste Scheiben schneiden läßt. Nicht nur durch sorgfältiges Lagern in Torfmull im frostfreien Keller kann man guthaltbare Sorten noch einige Monate aufbewahren: auch das ungekochte, nur pa­steurisierte Tomatenmark in Flaschen, aus dem sich herrliche Tunken und Suppen bereiten lassen, spielt eine wichtige Rolle in der Vorratswirtschaft, Man sollte daher im Spätsommer die Hochflut der billigen Tomaten ausnutzen, um sich diese zuver­lässige und billige Vitaminquelle für das ganze Jahr zu sichern.

Frecher Raubiiberfall

Mötzingen. Der im 18. Lebensjahr stehende Bürgerssohn Linus Raible, Sohn des Metzgers und Unterhändlers Raible in Göttelfingen (Horb) nahm Montag abend eine Kalbin nach Mötzingen, die von seinem Vater dorthin verkauft wurde. Den Erlös von über 500 RM. nahm er auch sofort dort ein. Ohne größeren Aufenthalt in Mötzingen begab sich Linus Raible zwi­schen 21.00 und 21.30 Uhr auf den Heimweg mit dem Fahrrad. Auf halbem Wege zwischen Mötzingen und Baisingen wurde er plötzlich von einem fremden großen Manne angefallen und vom Fahrrad gerissen, so daß er zu Boden kam. Der freche Räuber Mächte sich sofort an seinen Rocktaschen zu schaffen und wollte ihn des Geldes berauben. Raible gelang es, den Angreifer von sich ab und zu Boden zu bringen, worauf er mit dem Fahrrad schleunigst davonfuhr. Seinen Angreifer kann er beschreiben. Anzeige wurde sofort erstattet.

Kleine Ursachen . . .

Calw. Vor einer Wcrkstätte in der Stuttgärterstraße wurden Autoreifen (Mäntel) abgeladen. Hierbei entglitt einer den Händen und rollte mit wachsender Geschwindigkeit in die Schau­fensterauslage eines Geschäftes in der Bahnhofstraße. Es gab Scherben und Aerger.

Tödlicher Unfall

Pforzheim. Gestern früh wurde in der Westlichen Karl-Fried- richstraße die 80 Jahre alte Witwe Ostertag tot aufgefunden. Neben ihr lag die 50 Jahre alte Tochter, die noch schwache Le­benszeichen von sich gab. Diese wurde sofort ins Städt. Kran­kenhaus eingeliefert, wo Wiederbelebungsversuche von Erfolg waren. In beiden Fällen liegen schwere Vergiftungen durch ausströmendes Gas vor.

Meldungen

Der Führer bet den Salzburger Festspielen Salzburg. Am Mittwoch abend besuchte zum ersten Male der Führer die Salzburger Festspiele und wohnte der Aufführung von MozartsDon Giovanni' bei.

Schwere Anwetterkatastrophe im Salzkammergut 14 Brücke« weggerissen

Linz. Einzelne Teile von Oberdonau wurden von schweren Unwettern heimgesucht. Im Aurach- und Wesenaurach-Tal wurden 14 Brücken wWerissen. Eine bettlägerige alte Frau ertrank. Die Wassermassen überraschten die Bewohner des Aurach- und des Wesenaurach-Tales innerhalb von fünf Minuten mit solcher Gewalt, daß die beiden Täler tosenden Wildflüssen glichen. Die gesamten Brennholzvorräte der Talbewohner spülten die Fluten fort. Auch das Atterseegebiet wurde von dem Un­wetter hrimgesucht. Ein dreistündiger Wolkenbruch brachte viel

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Schwarzes Brett

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Ortsgruppe Tübingen

Vom 10. August bis 30. September ds. I. finden keine Sprechstunden statt. Während dieser Zeit bittet der Obmann, nur in dringenden Fällen sich schriftlich an ihn zu wenden.

NS-Fraueuschaft Deutsches Frauenwerk Abteilung Hilfsdienst

Unsere Landwirte benötigen zur Einbringung der Ernte dringend Helferinnen. Die Frauen, sowie die Betreuten ins WHW. mögen sich recht zahlreich bei ihren Blockleiterinnen zur örtlichen Hilfe melden.

Erdmassen ins Rutschen, so daß z. B. der Verkehr auf der Straße von Nußdorf nach Unterach unierbunden wurde. In Weyregg wurden mehrere Häuser völlig unter Wasser gesetzt.

Meine Nachrichten ans Mer WM

Strang wird Bericht erstatten. Der Leiter der zentral- europäischen Abteilung im Foreign Ofice, Strang, der nach Beendigung seiner Tätigkeit aus Moskau zurückgekehrt ist»: wird am Donnerstag eine Besprechung mit Außenminister Lord Halifax haben, um ihm über die Verhandlungslage Bericht zu erstatten.

KVfacher Mörder verhaftet. Die spanische Polizei verhaf­tete einen Anarchistenhäuptling, der 00 Morde an Rechts­personen eingestanden hat. Ein Mitglied des Revolutions- komites, das 18 Morde auf dem Gewissen hat, wurde gleich­falls verhaftet.

Britisches Militärflugzeug abgestürzt. Ein Flugboot der englischen Luftwaffe, das sich auf dem Wege von London nach dem Irak befand, stürzte an der ägyptischen Küste bei Abukir ab und verbrannte. Von der achtköpsigen Besatzung wurden zwei Mann getötet und einer schwer verletzt.

Kiistenpatrouillen-Boot fährt Weltrekord. Die Pacht- und Bootswerft Friedrich Luerssen, Vegesack» führte auf der We­ser eine Weltrekordversuchsfahrt mit einem seetüchtigen Küstenpatrouillen-Boot durch. Die Versuchsfahrt» die unter Aufsicht der Obersten Nationalen Sportbehörde stattfand, gestaltete sich zu einem vollen Erfolg. Das mit Daimler- Benz-Spezial-Dieselmotor des Typs Bof 9 ausgerüstete Küstenpatrouillen-Boot durchfuhr die genauestens ver­messene Meile unterhalb von Brake in dem für diese Boots­klasse bisher nicht erreichten Stundenmittel von 68,13 Kilo­meter. Diese Leistung bedeutet einen neuen Weltrekord» der an dieUnion Internationale de Pachting Automobile" zur Anerkennung weitergeleitet worden ist.

Ricaragua-Kanal wird vermessen. Eine Kommission von acht amerikanischen Ingenieuren reist, wie das Staats­departement bekanntgab, am Donnerstag zu Vermesfungs- zwecken nach Nicaragua ab. Die Ingenieure werden für den geplanten Vau des Kanals, der für Schiffe mit mäßi­gem Tiefgang berechnet ist, sowie für den Vau einer Auto­straße längs des Sanjuanflufses vorläufige Vermessungen vornehmen.

Wirbelsturm zerstörte über 158 Häuser. Rach einer Mel­dung aus der kolumbianischen Hauptstadt Bogota hat ein Wirbelsturm die Stadt Villeta im Departement Cundina- marca verwüstet. Lieber 150 Häuser find vollkommen zer­stört worden. Sämtliche Verbindungen sind abgeschlchtten.

Bombenexplosion auf britischem PÄizeiboot. Das Küsten- Patrouillenboot der britischen Palästina-PolizeiSincad" ist bei Wadi Falik südlich von Nathania infolge einer Bom- benexplofion gesunken. Von der siebesköpfige« Besatzung wurde ein britischer Polizeisergeant durch die Bombe zer­rissen. Ein britischer Polizist und ei» jüdischer wurden verletzt nach Haifa ins Hospital gebracht.

Italienische Marineoffiziere bei Torpedo- und Artillerie- Schießübungen der Kriegsmarine. Eine Abordnung italie­nischer Marineoffiziere unter Führung von Konteradmiral Graf de Lourten weilt zur Teilnahme am Torpedo- und Artillerieschieben der Flotte auf Einladung des Ober­befehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, in Deutschland und hat sich auf Einheiten der Kriegsmarine eingeschifft.

Württemberg

Der geheimnisvolle DrmrevkiGlam-Fimd

bei Kirchenfirnberg

Stuttgart, 9. Aug. Vor drei Jahren, am 18. September 1936, sind in einer Waldschneise an der Straße MurrhardtKirchen­kirnberg in Württemberg Leichenteile einer 50- bis 80jährigen Frau (Körper ohne Kopf und Hände, Beine abgetrennt) ge­funden worden. Nach Spuren auf der Straße und an ihnen selbst waren die Leichenteile aus einem Fahrzeug, in dem sie auf Holz­wolle gelagert hatten, abgeworfen worden. Wer die Tote ist und wie sie ums Leben kam, ist heute noch nicht festgestellt. Jemand, der mit ihrer Beseitigung im Zusammenhang stehen muß, schrieb damals der Polizei, die Frau sei infolge unvorsichtigen Ge­brauchs eines elektrischen Maffageaparates beim Baden einer Herzlähmung erlegen, die Leiche sei nur beseitigt worden, weil zu befürchten gewesen sei, daß beim ordnungsmäßigen Anmslde» des Todesfalles andere Straftaten aufkommen, und schicke zur Begleichung der Beerdigungskosten insgesamt ISO RM. Die Angelegenheit ist in den Jahren 1936 und 1937 in der Presse eingehend erörtert worden. Die Bevölkerung antwortete aus allen Teilen des Reiches mit Hinweisen auf Vermißte: die Ver­mißten wurden durchweg ermittelt, das Rätsel um die Tote blieb aber ungelöst.

Die Kriminalpolizei führt die Ermittlungen weiter, einerlei, ob die Todesursache in einem Verbrechen oder in einem Unglücks­fall liegt. Die Fahndungsmöglichkeiten find, wenn die Bevölke­rung die Arbeit der Kriminalpolizei erneut unterstützt, noch nicht erschöpft. Man sollte meinen, daß die Frau nicht verschwinde« konnte, ohne von Verwandten oder Bekannten, von Mitbewoh­nern oder Nachbarn, oder von sonst jemand vermißt zu werden. Die Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart ruft deshalb die Bevölke­rung erneut zur Mitarbeit auf und bittet, ihr oder der nächsten Polizei- oder Gendarmcricstelle Nachrichten zukommen zu lassen, die zur Aufklärung führen könnten. Es handelt sich um eine Frau im Alter von schätzungsweise 50 bis 60 Jahren, die kckion.