2. Seite - Nr. 183

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, deir 8. August 1S39

Mit den italienischen Truppe« im Manöver

Ein Mitglied der deutschen Ofsisiersabordnung richtet eine moderne Panzerabwehr-Kanone ein. Bemerkenswert ist, daß bei diesem Pakgeschütz die Räder (links) abzunehmen sind.

(Scherl-Bilderdienst, Zander-

Mulliplcx-K.)

Die italienischen Manöver

Turin, 7. Aug. Die Operationen in den großen norvttalie- nischen Manövern haben zum vollen strategischen Erfolg der blauen Partei" (Po-Armee) geführt. Die in der Frühe des Montags auf allen Fronten eingeleiteten Angriffe von Blau entwickelten sich planmäßig zur Verwirklichung der gestellten Aufgaben: den eingedrungenen Gegner anzugreifen, schlagen und vernichten. Daran hat weder, ein in der Rächt zum Montag unternommener massiver roter Fliegerangriff auf Turin etwas geändert, noch der Versuch starker roter Geschwader, die Attacken der Gegner im Keime zu ersticken. Die Luftabwehr der blauen Partei arbeitete vozüglich.

Der Haupt st wurde nach halbstündiger Artillerievorberei­tung an der Dora-Front gegen den von den Noten besetzten Engpaß San Ambrogio geführt, wo die motorisierte Division Triefte auf dem rechten Flügel, die gepanzerte Division Ariete in der Mitte und die schnelle Division Pada auf dem linken Flügel den sich hart wehrenden Gegner in die Zange nahmen. Nach einer von der Division Triefte unternommenen und ge­lungenen Ueberslügelungsaktion stieß die gepanzerte Division Ariete zum Durchbruch gegen die roten Stellungen vor. Der Durchbruch gelang, so daß die rote Front aufgerollt werden konnte. In den Nahkämpfen zeichneten sich einige Schwarzhem- dcn-Bataillone besonders aus.

An der Chisone-Front konnte die alpine Division Erpinia trotz schwerer Angriffsverluste die roten Abteilungen aus Susa im oberen Doratal zurückwerfen. Ebenso gelang es der autotrans­portablen Division Pasubio, den im Alpen-Erenzbezirk Cesana stehenden Gegner restlos aus seinen Stellungen zu vertreiben. Von einem Beobachtungsstand an der unteren Dora-Front, nahe dem Engpaß Ambrogio, wohnten der König und Kaiser, der Kronprinz sowie die Spitzen von Partei und Wehrmacht, die ausländischen Militärmijsionen und die in Rom akkreditierrcn Militär- und Luftattaches der Entwicklung des Endkampfes bei.

Am 9. August findet eine große Truppenparade vor dem König und Kaiser statt, bei der wahrscheinlich auch der Duce an­wesend sein wird.

Jedes Jahr voAkommener

Dr. Ley besichtigt Nürnberger Zeltlager

RSK. Nürnberg, 7. Aug. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley besuchte in Begleitung seines Stabsleiters Simon die für den Reichsparteitag aufgestellten Zeltlager. Es wurden die Lager der SA., U, HI., der Politischen Leiter, Ordensburgen, Werk­schare« und der Arbeitsmaiden besucht.

In jedem Jahre bester und vollkommener", so lautete der Wahlspruch für die Arbeit vor dem Reichsparteitag. Die Größe der Aufgabe, die von dem für die Zeltlager Verantwortlichen zu lösen ist, geht aus der gewaltigen Zahl von 370 000 Männern, die im Biwack unterzubringen sind, hervor. AN diesen Männern ein mrgetrübtes Erlebnis des Reichsparteitages zu vermitteln, das Hecht, dafür zu sorgen, daß die Unterbringung und die Ver­pflegung nichts zu wünschen übrig läßt, ist eine verantwortungs­volle Aufgabe. Um sie in jeder Beziehung zu meistern, ist in die­sem Jahre bereits frühzeitig mit dem Zeltaufbau und der Lager­errichtung begonnen worden. Ueberall, wohin der Reichsorgani­sationsleiter bei seiner Besichtigungsfahrt kam, waren schon die Zelte errichtet und die Arbeitskommandos mit der Herrichtung der Lagerplätze beschäftigt. 3000 Zelte mit 150 Stabs- und Vsr- pflegungsbaracken find errichtet.

Das Problem, das den Zeltbauern das meiste Kopfzerbrechen und die größte Arbeit bereitet, lautet:Trockenhaltung der Zelte und Lagerplätze, auch wenn einmal ein Unwetter kommt." Man­cher Lagerbewohner vergangener Parteitage denkt mit einem nassen und einem trockenen Auge an die oftmals nur schwer und mit langen Stiefeln zu überbrückendenMasurischen Seen". Um­fassende Drainierungsarbeiten, und wo keine andere Abhilfe möglich war, Lagerverlegungen, haben diese Gefahr ein für allemal gebannt. Die starken Regenfülle der letzten Zeit waren die Generalprobe, die glänzend bestanden wurde. In einem Großteil der Lager find unter den Strohschütten noch Bret­terunterlagen eingefügt. Es wurde auch alles getan, um die Zelte wohnlicher zu gestalten.

7000 Arbeiter erleben Bayreuth

Mer Tage Wagner-Festspiele im Auftrag Dr. Leys

Bayreuth, 7. Aug. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley hat das Festspielhaus in Bayreuth, in dem in jedem Jahr das deutsche Kulturleben mit erlesensten Aufführungen unvergleichlicher Wagner-Opern einen Höhepunkt findet, für vier Tage für den deutschen Arbeiter gewonnen. 7000 Arbeiter ans allen Gauen Eroßdeutschlands werden am 8., 10., 12. und 14. August »ach Bayreuth kommen und dort die einzigartigen Festspielauffüh­rungen erleben.

Die Teilnehmer wurden von den KdF.-Dienststellen sorgfältig ausgewahlt. Männer und Frauen aller Berufe sind vertreten, auch IM Reichsautobahner zählen zu den Teilnehmern. De^ Gedanke der Betriebsgemeinfchaft findet einen schönen Ausdruck in der Teilnahme von Betriebsführern, die zusammen mit einer Anzahl ihrer Eefolgschaftsmiiglieder nach Bayreuth kommen.

klm den Teilnehmern ein volles Erleben der Opern zu ver­mitteln, wurden in allen Gauen Einsührungsvorträge in die Wagner-Opern abgehalten. In Bayreuth selbst findet vor Be­ginn einer jeden Oper eine Einführung in das auf dem Spiel­plan stehende Werk Richard Wagners statt. Zur Aufführung gelangen:Der Fliegende Holländer",Tristan und Isolde" und Parsifal".

Gervitterstrrrm über dem Riesengebirge

Hunderte von Häusern beschädigt Mehrere Verletzte

Hohenelbe, 7. Aug. Am Sonntag gegen 14 Uhr erlebten die Bewohner des sudetendeutschen Riesengebirges ein schweres Unwetter, das erheblichen Schaden anrichtete. Auf das drückend heiße, hochsommerliche Wetter der letzten Tage folgte ein ungewöhnlich starkes Gewitter, das von einem heftigen Wir­belsturm begleitet war. Das Unwetter wütete nur eine Viertel­stunde lang, aber diese kurze Zeit genügte, um unermeßlichen Schaden anzurichten. In Hohenelbe wurden zahlreiche Dächer beschädigt und teilweise abgedeckt. Licht- und Telephonleitungen wurden zerstört, der Verkehr für lange Zeit unterbrochen. In den Ostböhmischen Kalkwerken wurde das hohe Fabrikdach mit dem Gebälk weggerissen und auf das Maschinenhaus geworfen, das durchschlagen wurde. Eine Anzahl Wochenendhäuschen wur­den umgelegt. Die Obstgärten und Getreidefelder bieten ein trauriges Bild der Verwüstung. Im Schwimmbad wurde ein SA.-Mann durch Teile einer vom Sturm fortgerissenen Bade­kabine schwer verletzt. In den benachbarten Gebirgstälern sind fast alle Häuser schwer beschädigt worden. In Langenau wurde ein Mann von einem stürzenden Baum getroffen und in schwer­verletztem Zustande in das Hohenelber Krankenhaus gebracht. Ln Niederhof wurde eine Fran ebenfalls schwer verletzt. Ueberall wurde« die Feuerwehren und die SA. alarmiert, die in an- «estrengter Arbeit die Straßen für den Verkehr wieder frei- Machen.

Prüfident Dr. Lehnich schwer verunglückt

Marienbad, 7. Aug. Auf der Fahrt von Wien nach Karlsbad stieß in einer Kurve der Kraftwagen des früheren Präsidenten der Reichsfilmkammer, des Staatsministers a. D. Professor Dr. Lehnich, auf der Reichsstraße zwischen Petschau und Karlsbad in der Nacht zum Montag gegen einen Baum. Professor Lehnich wurde schwer verletzt, doch gibt sein Zustand zu Besorgnis keinen Anlaß. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und Quetschwunden im Gesicht und am Kopf. Dr. Lehnich befindet sich in einem Ma­rienbader Krankenhaus. Der Fahrer des Wagens trug ebenfalls eine Gehirnerschütterung und Rippcnbrüche davon.

Dr. Goebbels fährt nach Venedig. Auf Einladung des Ministers für Volkskultur, Alfieri, wird sich Reichsminister Dr. Goebbels zur Eröffnung derBiennale 1939" am 8. August nach Venedig begeben. Auf seiner Reise wird er von Reichspressechef Dr. Dietrich, Gauleiter Staatsrat Erohe sowie einer Reihe Mitarbeiter begleitet sein.

Freundschaftsfahrt RomBerlin. Auf ihrer großen sAeundschaftsfahrt trafen die 440 Jungfaschisten und Hitler­jungen in der Stadt der Reichsparteitage ein. Tausende von Volksgenossen hatten sich auf dem mit den italienischen und deutschen Flaggen geschmückten Hans-Sachs-Platz ein­gesunden, die die Radfahrkolonnen der italienischen und der deutschen Jugend mit stürmischem Jubct begrüßten.

20-Jahr-Feier der Befreiung Ungarns vom Bolschewis­mus. In Szegedin fand am Sonntag im Beisein des Reichs­verwesers und sämtlicher Mitglieder der Regierung unter Teilnahme der Gesandten Deutschlands, Italiens und Ja­pans die Feier der 20. Jahreswende der ungarischen Gegen­revolution statt, die unter Führung von Horthy von Szege­din ihren Ausgang nahm und zum Sturz der Kommunisten­herrschaft in Ungarn führte.

Truppenbewegungen in Deutsch-Ostafrika. Wie Reuter aus Daressalam meldet, will man, um die Verteidigung von Deutsch-Ostafrika wirksamer zu gestalten, die Vertei­lung der Südbrigade neu und zweckmäßiger vornehmen. Die hierfür notwendigen Truppenbewegungen sollen sofort beginnen.

Zogu reist durch die Welt. Exkönig Zogu traf am Mon­tag von Oslo kommend im Hafen von Antwerpen ein. Er wird sich von hier mit seinem Gefolge nach Brüssel begeben.

Italienisches Wasserflugzeug abgestürzt. Ein dreimotori­ges Wasserflugzeug der italienischen Luftwaffe ist in der Nähe von Brindisi aus geringer Höhe ins Meer gestürzt. Bei dem Unglück ist die aus fünf Mann bestehende Be­satzung ums Leben gekommen.

Britischer Flugpostdieust nach Amerika. Das britische FlugbootLaribou" hat den britischen Flugpostdienst nach Amerika eröffnet. Es traf nach Ueberquerung des Atlantiks am Sonntag mittag auf Neufundland ein. In Southampton wasserte am Sonntag derAmerican Clipper" mit 22 Fahr- gäestn. Das Flugboot hat die Strecke NeuyorkNeufund­landIrlandEngland in etwas mehr als 24 Stunden zurückgelegt.

Schwere Unwetter in OLeritalien. Ueber das Industrie­gebiet von Biella ging am Sonntag abend ein Wolkenbruch nieder, der die Gebirgsbäche anschwellen ließ und große Ueberschwemmungen anrichtete. Mehrere Wollfabriken wurden unter Wasser gesetzt und die Maschinen beschädigt. Von der Riviera werden gleichfalls Gewitterschäden ge­meldet. Im Kurort Cannes wurden während des Unwet­ters drei Personen von einem Erdrutsch in den See gerissen; sie kamen in den Fluten um.

Wirbelsturm über West-Argentinien. Die an Chile gren­zenden argentinische Provinz Mendoza wurde von einem .Wirbelsturm heimgesucht, der zeitweise orkanartige Aus­maße annahm. Dem Sturm ging ein dichtes Schneetreiben voraus. In verschiedenen Ortschaften wurden zahlreiche Dächer abgedeckt und sonstige Verwüstungen angerichtet.

Reichswirtschaftsminister Funk eröffnet Deutsche Ostmesse. Die diesjährige Deutsche Ostmesse, dre in den Tagen vom- -20. bis 23. August in Königsberg stattfindet, wird in ihrer Bedeutung besonders durch den Besuch des Reichswirt­schaftsministers und Neichsbankpräsidenten Funk unterstri­chen. Er wird diese als Vertreter der Reichsregierung er­öffnen.

Mit 02:30 Punkten besiegten die deutschen Leichtathletinnen, im dritten Länderkamps die holländischen Frauen überlegen. Nur einmal waren die Holländerinnen im Aachener Stadion siegreich, während die übrigen acht Kämpfe von den Deutschen gewonnen wurden. Gisela Mauermeyer belegte im Diskuswerfen mit 46.21 und im Kugelstoßen mit 13.83 Meter allein zwei erste Plätze.

Reichsgesetze im ersten Halbjahr 1S3S

Im ersten Halbjahr 1939 hat die Reichsregierung, abgesehen von ihrer Verordnungstätigkeit, genau 50 Reichsgesetze erlasse«, wie sich aus den Veröffentlichungen im Reichsgesetzblatt ergibt. Auch dieser Eesetzgebungsabschnitt ist, wie das seit der Macht­übernahme durch Adolf Hitler regelmäßig festzustellen war, durch eine Reihe Gesetze ausgezeichnet, die eine große Bedeutung haben. Es sei in die Erinnerung gerufen das Gesell über die

Deutsche Reichsbank, das Gesetz über die Wiedervereinigung des Memellandes mit dem Deutschen Reich, das Gesetz über die Tech­nische Nothilfe, das Heilpraktiker-Gesetz, die bedeutsame Neuord­nung des Einkommensteuergesetzes, das Zweckverbandsgesetz, das Gesetz über die Führung akademischer Grade und die Fortsetzung der Trennung des deutschen Volkes vom Judentum durch das Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden.

*

Zlvei IaMnZe Mdchen lege» MV die Reise-riisll»g ad

Wie der Reichserziehungsminister bekanntgibt, legen Ostern 1940 an den höheren Mädchenschulen zwei Jahrgänge, der eine nach neun und der andere nach acht Schuljahren, die Reifeprü­fung ab. Mit Rücksicht auf die für die Schulen damit verbun­dene Mehrarbeit ordnet der Minister an, daß die Vorbereitungen für die Reifeprüfungen des neunten Jahrganges so zeitig zu § treffen sind, daß die mündliche Reifeprüfung im Januar 1940 ab- > gelegt wird. Die Anordnung gilt nicht für Oesterreich und de» ! Sudetengau.

7,3 Milliarde» RM. MKlage der Ren-enveWerung

Die beiden Rentenversicherungszweige der deutschen Sozialver­sicherung, die Invaliden- und die Angestellten-Versicherung, be­saßen am Ende des ersten Halbjahres 1939 eine versicherungs­technische Rücklage im Gesamtbeträge von 7,5 Milliarden RM.» wie die neuesten Berichte der beiden Versicherungen ausweisen. Rund 123 Millionen RM. beträgt augenblicklich die monatliche Rentenleistung dieser beiden Sozialvcrsicherungszweige. Ein Betrag in dieser Höhe befindet sich jeweils am Ende eines Mo­nats bereits auf dem Wege zum Empfänger, da die Renten- leistungen stets in den letzten Tagen des Vormonats für den kommenden Monat geleistet werden.

348 M6 KrasiWZklW im erste» HaUühr Welchen

Die Motorisierung Deutschlands geht unentwegt weiter. Das zeigt auch der Bericht über die Neuzulassungen im ersten Halb­jahr 1939. Danach sind in der Berichtszeit im Deutschen Reich insgesamt 340 645 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr gekommen, und zwar 186 217 Krafträder, 107 964 Personenkraftwagen, 29 429 Lastkraftwagen, 15 899 Schlepper und 1136 Kraftomnibusse. Ge­genüber dem ersten Halbjahr 1938 lag das Eesamtzulassungs- ergebnis im Berichtsjahr um 12,7 v. H. höher. Bestimmend hier­für waren vor allem vermehrte Zulassungen an Krafträdern (plus 25,7 v. H.) und Zugmaschinen (plus 104,9 v. H.). Bei den Personenwagen, Lastkraftwagen und Kraftominbussen ist eine Erhöhung der Ausfuhr hervorzuheben. In der Ostmark und im Sudetengau war in der Berichtszeit bei allen Fahrzeugarten eine erheblichere Steigerung als im Altreich festzustellen, ein Zeichen dafür, daß die heimgekehrten Gebiete bestrebt sind, auch in der Motorisierung den Vorsprung des Reiches einzuholen. So lag im Sudetcngau das Zulassungsergebnis durchweg um das Dop­pelte höher als im ersten Halbjahr 1938, in der Ostmark sogar um das Fünffache.

Ztsclt u. I_sist6

Nagold, den 8. August 1939

Das deutsche Wesen ist noch garnicht da. es muß erst werden, es muß irgendwann einmal herausgeboren werden, damit es vor allem sichtbar und ehrlich vor sich selber sei. Aber jede Geburt ist schmerzlich und gewaltsam. Nietzsche.

8. August: 1929 erster Zeppelin-Weltflug.

»

Die -SdS-Gäfte aus Westfale«

treffen heule uin 22.36 iibr em.

Lins Vvotektovat VSHmen-MSbve« bevufe«

Regierungsrat Nagel, einer der Beamten, die vor der Auf­lösung des Oberamts Nagold hier tätig waren und bei der Schaffung des Großkreises nach Calw übersiedelten, wurde nach Gitschin im Protektorat Böhmen-Mähren berufen. Der stets freundliche Herr genoß in Nagold allgemeine Sympathie.

GS knlftevt und arlbt im Getreidefeld

Allmählich wird es im Getreidefeld gelb, und ein leises Kni­stern ist zu hören, besonders an heißen Nachmittagen. Der Weizen wird von Tag zu Tag reifer, die Halme bekommen ein fahles Aussehen, die Blätter schimmern in gelblicher Färbung aus den immer praller werdenden Aehrenkolben hervor. Im ganzen Be­zirk Nagold werden Frühgetreidearten bei günstiger Witterung schon in den kommenden Tagen geschnitten. Aeltere Leute ge­brauchen immer noch gerne das WortSchneiden". Unsere junge Generation ist schon mehr auf das Maschinenmäßige eingestellt und spricht bei der Heu- und Getreideernte vom Mähen. Wenn man bedenkt, daß gewisse Felder zwischenhin noch ein grasgrünes Aussehen haben und auch das etwas reifere Getreide erst in der zweiten Hälfte des August geschnitten werden kann, findet die Haupt-oder Hochernte, die Getreideernte verhältnismäßig spät statt. Wir konnten schon Getreide mähen anfangs August, aus­gangs Juli. Jetzt noch längere Zeit Sonnenschein und Trocken­heit, dann geht es aber rasch vorwärts. Die Eetreideaussichten sind, abgesehen die alljährlich unvermeidlichen Ablagerungen, durchaus befriedigend. Aber noch über eine Woche werden die Bauern und Vorübergehenden auf das eigenartige Knistern lauschen, das sich gerade so anhört, als ob winzige Wesen, Hein-