K. Seite Nr. 180

Freitag, de« 1. August 1939

Nagolder Ta gblatt ..Der Gese llschafter"

Augenblick scheinen wollte. Der Behang entwickelte sich sorten­weise recht befriedigend, sodaß wir mit einer guten Mit­te l e r n t e rechnen können. Weit weniger befriedigend als der Behang ist, wie es in einer Mitteilung des Pflanzenschutzamtes im Wochenblatt der Landesbauernschaft heißt, die Qualität der Früchte. Fast das ganze Jahr hindurch haben wir unter feuchter, naßkalter Witterung zu leiden gehabt, die dem Wachs­tum der Bäume hinderlich, der Entwicklung des Schorfes aber umso günstiger war. Anhaltende Wärme- und Trockenperioden, die das Wachstum des Schofpilzes hätten zum Stillstand brin­gen können, fehlten in diesem Jahre vollständig. Das Ergebnis dieser unnormalen Witterung ist ein Schorfbefall, wie er schlim­mer bald nicht sein kann. Manche Sorten wie Hohenheimer, Trierer Weinapfel, Voikenapsel, aber auch Goldparmänen, Baumanns Renette u. a. sehen, sofern sie nicht öfter gespritzt worden find, außerordentlich schlecht aus.

Bei dem starken Schorfbefall, wie wir ihn jetzt überall ha­ben, sollten aber vor der Ernte unbedingt alle Bäume noch einmal gespritzt werden. Mit Schwefelkalkbrühe allein kommt, man gegen den starken Beifall nicht mehr an. Die Verwendung von Schwefelkalk-Vreiarsen, das eine bessere Wirkung gegen Schorf haben würde, ist bei der fortgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr zu verantworten, weil das Bleiarsen sehr lange haf­tet und die Früchte bei der Ernte noch einen Belag von Blei­arsen aufweisen könnten. Es kommt als Mittel vor allem ein Kupferkalk-Fertigpräparat in Frage. Man spritzt mit 0,30,4 Prozent Kupferkalkbrühe. Wer ganz vorsichtig sein will, kann auch 1,52 Prozent Schwefelkalkbrühe unter Zusatz von 0,1 Prozent eines Kupferkalk-Fertigpräparates versuchen. Die Wir­kung gegen Schorf ist recht gut und man braucht nicht zu be­fürchten, daß bei einem Witterungsrückschlag die Bäume Schaden erleiden. Diese letzte Spritzung sollte, wenn irgend möglich, bei allen Sorten bald durchgeführt werden. Besonders das Obst, welches eingelagert werden soll, verdirbt sehr rasch, wenn die Spätschorf- oder .Lagerspritzung" weggelassen wird.

Marine-SA. fährt «ach Kiel

Bei den Wettkämpfen der SA.-Marinestandarte 18, die vor vier Wochen auf den ' Bodensee bei Radolfzell durchgeführt wur­den, hat der Marrnesturmbann 18 mit 2541 Punkten in über­legener Führung die Tagesbestleistung im Mannschafts-Fünf­kampf aufgestellt. Auf Grund dieses Erfolges wird die Mann­schaft dieses Sturmes, dessen Bereich sich auf die Standorte Stuttgart, Ludwigsburg, Eßlingen, Reutlingen und Tübingen erstreckt, ihr hervorragendes Können bei den bevorstehenden Reichswettkämpfen der Marine-SA. zu beweisen haben. Am Mittwoch abend trat die Mannschaft in Stärke von einem Füh­rer und 12 Mann von Stuttgart aus die Reise nach der Hafen­stadt an der Ostsee an. Auch der Führer der SA.-Marinestan- darte 18, Obersturmbannführer Vreitweg, wird über die Wüt- kampftage vom 4. bis 6. August ebenfalls in Kiel weilen. Die Mannschaft hatte schon im vorigen Jahr den zweiten Platz unter sämtlichen Mannschaften der Marine-SA. belegt, und der nächste Sonntag wird zeigen, ob Südwest auch die beste Marincmann- schaft aller SA.-Eruppen zu stellen in der Lage ist.

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und Gouverneur von Spanien war. Aber er hatte dem Senat noch nicht sein Ultimatum ausgehändigt. Er hatte noch nicht den Rubikon überschritten, er hatte noch nicht einmal Aegypten erobert und sich zum wirklichen Herrscher aufgeworfen. Auch Mohamed, der Prophet, war noch nicht auf der Höhe seines Ruhmes angelangt mit 50 Jahren. Aber er hatte alles Vor­bereitet, um nun die Araber in einer Religion zu vereinigen und darüber hinaus für seine Idee die Welt zu erobern. Er hatte noch nicht Mekka erobert, er hatte noch nicht Aegypten oder Persien gewonnen. Auch Cromwell hatte mit 50 Jahren noch nicht das geschafft, was ihm nachher den Titel eine ersten Diktators der modernen Geschichte einbrachte. Aber in den dann folgenden neun Jahren hob er gewissermaßen England aus den Angeln und trimphierte in Schottland, Irland und Holland. Auch George Washington war mit 50 noch nicht Präsident der Staaten. Er war eben erst Chefkommandeur der amerikanischen Armee. Karl der Große hatte mit 50 Jahren seinen Höhepunkt erreicht. Wilhelm der Eroberer schlug sich verzweifelt mit den Franzosen herum. Ludwig der Vierzehnte lag in schwerem Kampf. Friedrich der Große hatte gerade die Grundlagen seines Aufstiegs vorbereitet. Nur Napoleon war mit 50 Jahren ein erledigter Mann, der sein Waterloo hinter sich hatte. Aber sonst waren sie alle noch im Ausstieg begriffen mit 50 keineswegs erledigt, keineswegs alt, sondern aufbauend, schöpfend, siegend.,

Massenhochzeit im Sportstadion

Die größte Massenhochzeit, die jemals in Kanada gefeiert wurde, fand in diesen Tagen in dem Sportstadion von Montreal statt. Nicht weniger als 106 junge Paare marschierten auf dem Platz auf, wo sonst heftige Fußball- und Baseballkämpfe tob­ten. 25 000 Zuschauer hatten sich zu dem ungewöhnlichensport­lichen Ereignis" eingefunden. 100 Priester fungierten bei dem Trauakt. Sämtliche Hochzeitspaare waren einheitlich gekleidet. Der Beifall, der über das Stadion hinbrauste, war so stark, daß er den üblichen Veifallslärm bei sportlichen Veranstaltungen weitaus übertrumpfte.

Neun Brüder heiraten neun Schwestern

In einem Dorf bei Ankara fand kürzlich eine Massenhochzeit statt, die in ihrer Weise einzigartig dastehen dürfte. Neun Brü­der, Söhne eines Staatsbeamten, heirateten am selben Tage neun Schwestern, die Töchter eines Hausbesitzers. Der älteste der Brüder war 39 Jahre, der jüngste 23 Jahre alt. Die Schwestern hatten ein Alter von 15 bis 28 Jahren.

" Der älteste der frischen Ehemänner hatte bereits vor einem Jahrzehnt die Absicht, sich zu verheiraten. Da bat ihn sein Bru­der, der ein Jahr jünger ist, noch etwas zu warten, damit sie eine Doppelhochzeit feiern könnten. Wieder ein Jahr später sollte nun das große Fest stattfinden. Da kam der dritte Bruder mit der Bitte, noch etwas zu warten, dann könnte ein dreifache Hoch­zeit gefeiert werden. So schob sich das Fest von Jahr zu Jahr hinaus, bis auch der jüngste Bruder sich mit der jüngsten Tochter des Hausbesitzers verlobt hatte. Da kein weiterer Anwärter in der Familie des Staatsbeamten mehr vorhanden war, entschloß man sich. dlL Verlobungen in Ehen umzuwandeln.

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Reichsbankausweis iw»t Ende Juli

In Anbetracht verschiedener Fälligkeiten, die in der letzten Juliwoche zur Verfügung standen, nahmen die Ansprüche an die Neichsbank zum Monatsschluß kein sehr großes Ausmaß an. Nach dem Ausweis des Noteninstituts vom 31. Juli hat sich die Kapitalanlage seit dem vorhergehenden Stichtag um 685 Mill. aus 9711 Mill. RM. erhöht, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß rund 185,6 Mill. RM. auf den Girokonten stehen geblieben sind. Die Bestünde an Gold und Devisen weisen eine geringfügige Abnahme um 0,2 auf 76,7 Mill. RM. auf. Der Umlauf an Neichsbanknoten hat sich in der Berichtswoche um 761 auf 8989 Mill. RM., der an Rentenbankscheinen um 5 auf 379 Mill. NM. und an Scheidemünzen um 67 auf 1841 Mill. RM. er­höht, so daß sich der gesamte Zahlungsmittelumlauf am Mo­natsende auf 11209 Mill. RM. stellte gegenüber 10 376 Mill. NM. am Ende der Vorwoche.

Zur Börsenlage. Die Aufhebung der Spekulationssteuer durch die Verordnung über die Nichtbesteuerung der Einkünfte aus Weripapierveräußerungen hat wieder in stärkerem Maße die Aufmerksamkeit auf die Entwicklung an der Börse gelenkt. In der Tat zeigten sich in den ersten Tagen am Aktienmarkt gewisse Velebungserscheinungen. Da irgendwelche nennenswerte neue Momente nicht Vorlagen, muß die sich hier vollzogene Kursstei­gerung hauptsächlich aus psychologische Rückwirkungen dieser Steuerbefreiung zurückgeführt werden. Es bleibt abzuwarten, ob der Impuls so stark ist, daß die Anregung sich weiter fort­setzen kann.

Keine Abgabe von Altweizen aus Reichsbeständen. Von zu­ständiger Seite wird derLandware" mitgeteilt, daß eine Ab­gabe von Reichsbeständen an alterntigem Weizen, wie sie für die Noggenbestünde erfolgt, für die nächsten Monate nicht zu er­warten ist.

Weiterer Ausbau der Energieversorgung Schwaben. Die durch Zusammenschluß der württ. Elektrizitätswirtschaft gebildete Energieversorgung Schwaben AG. hielt am Dienstag ihren er­sten Betriebsappell ab, mit dem zugleich die Verabschiedung des Vorstandes der früheren Oberschwäbischen Elektrizitätswerke, Regierungsrat Dr. Frauer und Abteilungsdirektor Christian Oberlinger, sowie die Einführung des Betriebsführers des neuen Unternehmens, Direktor Dr. Speidel, verbunden war. Dr. Frauer und Direktor Oberlinger nahmen nach 26jähriger Tätig­keit Abschied von der Gefolgschaft. Direktor Christaller wür­digte die Verdienste der Scheidenden um die Entwicklung der OEM.

Die Elektrizitätswerk Vraunsbach eEmbH., die 1103 Mitglie­der mit nom. 220 600 NM. Geschäftsanteilen zählt, hat im Ge­schäftsjahr 1938/39 einen Reingewinn von 18 464 RM. ein­schließlich 5572 RM. Gewinnvortrag erzielt, aus dem eine Di­vidende von wiederum 5 Prozent zur Auszahlung gelangt. Dem in der Bilanz ausgewiesenen Vermögen von 521000 RM. stehen 185 000 RM. Verbindlichkeiten gegenüber.

Moriz Hausch AG., Pforzheim. Das mit 1,10 Mill. RM. AK. arbeitende Familienunternehmen (Schmuckmaren) erzielte in dem am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr 1938/39 einen Reingewinn von 11 887 (50 311) RM., um den sich der noch be­stehende Verlustvortrag von 28 981 RM. aus 17 091 RM. er­mäßigt

Buntes Allerlei i

Berühmte Männer mit Jahren >

Während man vor einigen Jahren noch oft den Standpunkt s vertrat, der Mann sei mit 50 Jahren zu alt zu großen Taten, ist s man heute skeptischer in bezug auf die Jugend, glaubt dagegen s mehr an den Mann von 50 Jahren. Denn man übernahm nicht !

Phrasen, die irgendwo aufgebracht worden waren, sondern un-. ! tersuchte einfach einmal die Geschichte und das Leben bedeuten- ! der Männer, um dann feststellen zu müssen, daß die großen Ta- ! ten mit niedrigerem Alter Seltenheiten sind, die Taten mit 50 j Jahren aber zum Durchschnitt der Eroßleistungen gehören. Neh- ! men wir zum Beispiel einen Mann wie Kolumbus. Er verzwei- s felte an seinem Glück und an der Welt mit 50 Jahren. Aber mit j 51 hatte er Amerika wiederentdeckt hatte er nach seiner Mei- ^ nung Indien gefunden. Oder Julius Caesar. Er war mit 50 >

Jahren ein volkstümlicher General, der Gallien erobert hatte (Scherl-Vilderdienst-M.)

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Ich denke schon, mir scheint's sogar sehr wichtig, ich möchte aber hier nicht mit Erzählen anfangen. Sie können Ihre .Geschäftstour' abbrechen, Ohrenschall, ^ drinnen erfahren Sie alles."

Wird gemacht, Herr Kommissar, hier außen wurde > es doch schon verdammt stumpfsinnig ..."

, Overbeck hat guten Grund gehabt, seinen Assistenten aus Altschöuau zurückzuberufeu. Nachdem Köhue bei ! ihm gewesen ist, hat er sich immer wieder fragen müssen, ob nicht angebracht sei, sich einmal um jene Leute zu kümmern, die beim Wildern aus den Fluren von Alt­schönau, Zinnberg und Lindenborn gestellt worden waren. Er hatte die Akten des Gerichts beigezogen und nach deren Studium veranlaßt, daß einer seiner Leute sich mal nach ihnen umsah.

Aus sieben Mann hatte damals die Wilddiebsbande j bestanden und alle waren sie nach der Festnahme zu mehr oder weniger langen Freiheitsstrafen verurteilt worden, der Rädelsführer saß noch bis vor wenigen Monaten im Gefängnis.

Zwei d-er Männer scheiden von vornherein aus dem Kreise der Verdächtigten aus. Sie sind nach Verbüßung ihrer Strafe an entfernte Orte verzogen, eine vorsorg­lich au die dortige Behörde gerichtete Anfrage ergab, daß keiner von ihnen seinen Wohnort verlassen hat.

Ein anderer hat in der Fabrik einen Unglücksfall er­litten, der ein starkes Nachlassen der Sehkraft beider Augen zur Folge hatte. Er dürfte nicht in der Lage fein, jetzt noch mit einer Schußwaffe umzugehen.

Aber auch was die restlichen vier angeht, so haben Overbecks Recherchen keinen anderen Erfolg als den, daß sie Nachweisen, daß am Tage des Mordes keiner von ihnen die Stadt verlassen hat.

Er hat diese Leute zu sich aufs Polizeipräsidium be­stellt. Nicht um sie wegen des Mordes zu befragen, er will nur wissen, ob nicht doch einer der Burschen aus dem Dorfe mit ihnen gemeinsame Sache gemacht hat.

Aber sie bestreiten es. Nein, nur sie allein wären auf verbotene Jagd ausgegnngen.

Enttäuscht hat er die Leute wieder nach Hause ge­schickt.

Aber dann hat es eine neue Überraschung gegeben. Bei einem Trödler, in dessen Lager man nach Hehlergut suchte, findet sich eine Büchse veralteter Konstruktion, eine Expreßbüchse, wie Overbeck, dem man das Gewehr vorlegt, sofort erkennt. Und die Befragung des Trödlers ergibt das seltsame Vorkommnis, daß die Waffe eben von demjenigen der Altschönauer Wilddiebe stammt, der als Anführer der Bande dis strengste Strafe er­halten hat.

Es ist eine Büchse vom Kaliber der Mordwaffe, Over­beck gibt sie unverzüglich an den Sachverständigen der Polizei weiter, damit dieser prüfen kann, ob sich an aogefeuerten Bleigeschossen ähnliche Eindrücke des Dralls zeigen wie an der zum Mord an Facius verwendeten Kugel.

Gleichzeitig läßt er sich den Führer der Wilddiebs- Lands vorführen.

Ja", gibt der zu,die Büchse habe ich dem Trödler verkauft."

Overbeck will den Grund dafür wissen.

Vom Wildern habe ich genug", erklärt Her Mann. Und ich habe mir vorgenommen, ein neues Leben an- zusangen, ich wandere aus."

Diese Monte geben dem Kommissar zu denken. Aber dann muß er doch den jäh ausgewachsenen Verdacht fallen lassen, nachdem ihm der Wilddieb seine Pläne und deren Vorgeschichte genau erläutert hat.

Ich Habs den Plan schon im Gefängnis gefaßt, Herr Kommissar", erfährt dieser nämlich.Und das läßt sich beweisen, die Briefe find doch durch die Aufsicht ge­gangen, in denen ich das meiner Frau geschrieben habe, und die wieder hat, noch während ich saß, an ihre Verwandten nach Santos geschrieben, ob sie für uns kein Unterkommen wüßten. Die Sache gewann feste Ge­stalt, ehe ich entlassen wurde. Und wie ich dann wieder draußen war, habe ich gleich Ernst gemacht, mit der Verwirklichung zu beginnen, bin aufs Rathaus und znm Konsul gelaufen, das müssen Ihnen diese Stellen bestätigen, Herr Kommissar... und wenn Sie noch bei der Schiffahrtsgesellschaft anfragen wollen, erfahren Sie, daß ich die Fahrkarten mindestens vier Wochen vor dem Tode des Barons bestellt habe..."

Das mag ja alles stimmen, wie wäre es aber, wenn wir behaupten wollten, daß Sie sich schnell noch an Baron Facius rächen wollten, ehe Sie Deutschland ver­ließen?"

. Der ander« «rschrickt.

Um Gottes willen, Herr Kommissar! Sie wissen ja, daß ich an dem Tag mein Alibi Nachweisen kann. Tags­über war ich in der Fabrik, wo man mich wieder ange- stellt hat, und zum Abend war die Hauptversammlung von unserem Kleingärtnerverein, da können alle be­stätigen, daß ich dort war, mein Name steht auch in der Anwesenheitsliste..."

Aber die Versammlung war schon kurz nach zehn Uhr zu Ende!"

Ich bin aber länger dort geblieben. Das bekunden doch meine Zeugen, mit denen ich Skat spielte. Und wie in der Zeitung stand, wurde die Leiche doch zu einer viel früheren Stunde gefunden..."

Wie sind Sie denn zu dem Gewehr gekommen? ES ist eine Expreßüüchse, hat das gleiche Kaliber wie di« zum Mord verwendete Waffe..."

Die Büchse... ja, dis habe ich mal von einem Kum­pan erstanden, der Geld gebraucht hat, ich habe sie aber nie benutzt, Herr Kommissar, das können auch mein« Freunde bestätigen, mit denen ich damals nach Alt­schönau fuhr, ich habe da immer die Repetierbüchss mitgenommen, dis hernach auch beschlagnahmt und ein­gezogen worden ist."

Warum wurde aber das Gewehr nicht gefunden, als die Polizei bei Ihnen Haussuchung hielt?"

Tja, das war so 'ne Sache, das geht aüf meine Frau zurück Wissen Sie, Herr Kommissar, als ich an dem Tag, wo die Grünen uns schnappten, nicht heimkam, da hatte die so 'ne Ahnung, als wenn was passiert sein könnte, und rechnete damit, daß die Polizei käme. So war's ja nachher auch wirklich. Da hat sie schnell das Gewehr genommen und zu Freunden getragen, die es in ihrer Gartenlaube versteckt haben. Wie ich dann entlassen wurde, habe ich es mir wieder geholt. Aber nicht, um wieder ranszugehen, Herr Kommissar, das nicht. Ich habe es dann zum Trödler getragen, weil ich doch alles zu Geld machen mußte für die Über­fahrt ..."

Wir werden ja sehen, ob das stimmt", will Overbeck sagen, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelt. Interessiert hört der Kommissar hin.

Sie haben Glück", erklärt er dann dem Auswands- rnngslustigsn,unser Sachverständiger teilt mir gerade mit, daß die Büchse unmöglich zu dem Mord an Bavon Facius verwendet sein könne..."

Sein Gegenüber atmet auf .

Das hätte sich aber auch anders beweisen lassen, Herr Kommissar", meint er schließlich,denn der Trödler hätte Ihnen sagen können, daß ich ihm das Gewehr mindestens drei Wochen vor dem Mord an Facius ver­kauft habe..." iHenieYun« focht.>.