7. Seite Nr. 178
Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Donnerstag, den 3. August 1838
Doch auf IM Ardeitsgefuche 195,8, also fast 200 offene Stellen gegenüber 176,6 im Vormonat. 774 000 Stellen insgesamt wurden von den Arbeitsämtern im Juni durch Vermittlung und Zuweisung besetzt, wobei die Dienstverpflichtungen nicht berücksichtigt sind. Die Zahl der unerledigten offenen Stellen hat sich weiter erhöht auf 772 000. Nur in der Landwirtschaft und in der Hauswirtschaft ist erfreulicherweise der ungedeckte Bedarf an Arbeitskräften etwas geringer geworden.
In das Pflichtjahr für Mädchen sind im Juni auf Grund von Zustimmungen der Arbeitsämter weitere 25 000 Mädchen eingetreten. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Pslichtjahrmüd- chen, soweit sie von den Arbeitsämtern betreut wurden, seit MäiH auf rund 200 000. An Bescheinigungen über die bereits erfolgte Ableistung des Pslichtjahres auf Grund der vorjährigen Meldungen wurden im Juni weitere 11060 erteilt. Befreiungen von der Ableistung des Pflichtjahres wurden rund 3000 ausgesprochen.
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Gegen die Klatschbasen in den Betrieben
Die amtliche Korrespondenz der DAF. schreibt: Ein einsichtsvoller Betriebsführer, dem die Zuträgerei im Herzen zuwider war, und der das auch die Zuträger deutlich fühlen liest, ordnete die Anbringung eines Spruches an seiner Tür an, auf dem folgende Worte standen: „Wer jemals die Schwelle mit Klatscherei betritt, den jag ich zur Hölle, erledigt, weg damit." Wer seine Betriebskameraden grundlos verdächtigt, der stört die Betriebsgemeinschaft, den Betriebsfrieden, und sollte schärfstens zur Verantwortung gezogen werden. Es gibt Menschen, denen es zur Gewohnheit geworden ist, zu klatschen, sie wollen sich entweder interessant machen oder aber sie verfolgen dabei egoistische Ziele. Der eine ist auf den anderen neidisch, weil er ein paar Mark mehr bekommt und meint, weil das eine Ungerechtigkeit sei, müsse er sich irgendwie revanchieren, und das tut er dann dadurch, daß er seiner üblen Lharakteroeranlagung freien Lauf läßt. Der Zuträger und Verleumder ist bei anständigen Menschen unten durch, seine Kameraden rücken von ihm ab, und der Betriebssichrer ist froh, wenn er einen solch üblen Burschen los ist. Wer etwas zu bemängeln hat, weil er fürchtet, daß das Interesse des Betriebes darunter leiden könnte, der mag offen- fein und für seine Verdächtigung auch gerade stehen, aber hinterher dann ableugnen und sagen, man habe das nicht so gemeint, Lafür kann man nur Verachtung haben. Ein solch trauriges Subjekt richtet sich ganz von selbst.
Das Fahrrad ist keine Tretmühle
Von vielen deutschen Volksgenossen, die morgens mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstätte fahren, wird das geduldige Stahlrost gar oft recht stiefmütterlich behandelt. Es ist ein langer Leidensweg vom Fahrrad bis zum „alten Karren". Wenn es noch neu ist, wird es gepflegt, aber sehr bald setzt nie Vermach- . lässigung ein, und aus dem Fahrrad ist nun die Tretmühle ge- j worden. Da ist es nicht zu verwundern, dast ein derart ver- ' wahrlostes und vielleicht auch defektes Rad zu einer Gefahr für die Straße wird. Der Besitzer, der mit Oel und mit den nötigen Reparaturen geknausert hat, must dann tief in den Beutel greisen, wenn durch sein Verhalten ein Verkehrsunsall passiert ist. So hat, um hier ein Beispiel anzuführen, die Vcrkehrserziebungs- woche für Radfahrer in München nicht weniger als 4851 Beanstandungen ergeben. In über 2300 Fällen erfolgte gebührenfreie Belehrung, in 808 Fällen Strafanzeige. 1000 Verkehrssünder wurden zum sonntäglichen Verkehrsunterricht geladen. Bei einer Fahrräderkontrolle in den Schulen wurden 1149 Fahrräder beanstandet. Der starke Radfahrverkehr in den Städten von und zu der Arbeitsstätte macht immer mehr die Anlage zweckmäßiger Radwege notwendig. Jeder, der täglich mit seinem Fahrrad zur Arbeitsstätte muß, sollte nicht nur auf die sorgsame Pflege seines Fahrrades bedacht sein, sondern auch genau auf die Verkehrsvorschriften achten. Das Fahrrad ist keine Tretmühle und die Verkehrsvorschristen sind nun einmal dafür da, dast sie befolgt werden «
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Heinold hat wieder jenes Lächeln um den Mund, das dem Kommissar gar keine Freude macht, fast könnte er wütend werden, wenn er es sieht.
„Aha, Ihre fixe Idee... entschuldigen Sie den Ausdruck, aber mir mutz es fast so Vorkommen. Sie wollen mir auf diese Art mein Geheimnis entreißen. Sie glauben jetzt, nachdem Sie irgendwie auf Adalberts Spielverluste gekommen sind, daß wir deswegen stritten. Aber Sie irren wiederum. In unserer Auseinandersetzung ging es nicht um Spielleidenschaft und Spiel- Verluste. Das kann ich Ihnen sagen, mehr nicht, lassen Sie mich nur gleich wieder abführen, jede weitere Frage ist Zeitverlust."
„Ganz wie Sie wünschen", sagt Overbeck kalt und steif, während die Hand nach dem Klingelknopf tastet. Wie der Wachtmeister Heinold abführt, ist er sich bewußt, daß er wieder mal einen Lufthieb geführt hat.
„Viermalhunderttausend Mark im Spiel verloren!" 'grübelt Heinold in der Einsamkeit seiner Zelle. „Das ist ja ungeheuerlich! Wo hat er denn nur das Geld hergenommen? Altschönau wirft nicht so viel ab, daß es diese Belastung ertrüge. Er muß sein Vermögen angerissen haben. Nur gut, daß Ginas Erbteil gesondert angelegt und seinem Zugriff entzogen ist. Er hätte sich, im Bann seiner Leidenschaft, sicher nicht gescheut, sich an diesem zu vergreifen."
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Kommissar Overbeck sieht dem Bericht an den Polizeipräsidenten nicht mit großer Zuversicht entgegen. Wohl hat er das Gefühl, alles getan zu haben, was sich in dieser schwierigen Sache nur immer unternehmen ließ. Er hat sich keine Ruhe gegönnt in seiner Arbeit, er hat ganz hübsche Erfolge zu verzeichnen, aber er weiß doch «icht, ob er mit dem Erreichten bestehen wird. Die Untersuchung zieht sich schon ziemlich lange hin, man
Gelbes Schild mit grünem Rand
Im ganzen Reich gleiche Haltestellenzeichen für Straßenbahn und Omnibus
Für den Besucher einer größeren Stadt kn Deutschland ist es fast immer am Anfang schwierig, die Haltestellen der örtlichen Verkehrsmittel ausfindig zu machen. Denn in welche Stadt er auch kommt, überall sind die Haltestellenzeichsn verschieden. Nicht nur das Schild als solches ist unterschiedlich, sondern auch die Art der Anbringung. Entweder es befindet sich am Rand des Vür- ! gersteiges an einer Säule befestigt, oder es hängt über den Schienen an einem Drahtseil bezws befindet sich an einer Hauswand. Hier soll nun auf Grund einer Anordnung des Reichs- > Verkehrsministers im Einvernehmen mit dem Reichssührer ft ! und Chef der deutschen Polijei und dem Eeneralinspektor für das s deutsche Straßenwesen eine Vereinheitlichung herbeigeführt wer- i den. Das Zeichen für die Straßenbahnhaltestellen wird aus einer kreisrunden, gelben Scheibe mit grünem Rand und einem grünen H in der Mitte bestehen, während das Zeichen für die Kraftfahrlinien-Haltestellen (Omnibusverkehr) ein gelbes, grüngerändertes Schild in Form eines Signalarmes sein wird. Die Farben Gelb und Grün wurden deshalb gewählt, um ! möglichst Verwechslungen mit anderen Verkehrszeichen und -schildern auf der Straße zu vermeiden. Vis zum 1. April 1941 sollen alle Haltestellen mit den neuen einheitlichen Zeichen versehen ^ sein, unter bestimmten Voraussetzungen kann diese Frist bis zum 1. April 1942 verlängert werden.
Himmelsrundschau für August
Von Dr. Walter Plön
Um den Scheitelpunkt des Himmels drängen sich (zu Monatsanfang um 23, Mitte 22, Ende 21 Uhr) Leier und Schwan, deren hellste Punkte, Wega und Deneb, in gleichen Abständen das Zenith flankieren. Auf der anderen Seite dieser beiden Sterne, genau im Süden, ist in Atair im Adler ein gleichfalls ausfallender Sommerstern zu erblicken. Noch tiefer in jener Richtung funkeln die Sterne des Schützen und des Steinbocks. Im Osten kommen neue Herbstkonstellationen herauf. Fische und Widder — an markanten Lichtpunkten arm — säumen die Horizontgegend, während Pegasus, Andromeda und Perseus schon die halbe Himelshöhe erreicht haben und gut zu beobachten sind.
Aus dem Gebiet des Perseus ist um den 12. herum der Sternschnuppenschwarm der Perseiden zu erwarten, der als der schönste des Sommers gilt und auch den Namen „Tränen des heiligen Laurentius" führt. Die Perseiden sind der Meteorschwarm, der sich jedes Jahr am reichsten und regelmäßigsten zeigt. Seit dem Jahre 830 n. Ehr. sind sie bereits bekannt. Sie leuchten durchschnittlich in einer Höhe von 131 Kilometer über der Erdoberfläche auf und erlöschen bei 86 Kilometern, die zurllckgelegte mittlere Weglänge beträgt 77 Kilometer, die sie mit einer Geschwindigkeit von 62 Kilometer in der Sekunde durcheilen.
Vom Perseus zum Horizont hin erstreckt sich der Fuhrmann, dessen Hauptpunkt, Capella, einsam im Norden funkelt. In größerer Höhe erblickt man hier und nach Nordwesten zu die zu allen Jahreszeiten sichtbaren Bilder Kepheus, Kassiopeia, Kleiner Bär, Drache und Großer Bär mit ihrem vielfältigen Sternengewimmel. 2m Sttdwestquadranten sind ebenfalls sehr sternreiche Konstellationen versammelt: Herkules, Schlange, Schlangenträger, Nördliche Krone und Bootes (mit dem gelben Arctur) füllen ihn aus. Waage und Skorpion beginnen zur angegebenen Abendzeit schon zu versinken. Von ihrem Gebiet aus erstreckt sich das glitzernde Band der Milchstraße über das Zenith zum vorher erwähnten Fuhrmann. Der schimmernde Vogen mit seinen zarten Verästelungen und Verdickungen, der von Südwcsten nach Nord- osten das ganze Firmaent umspannt, ist im August gut in all seiner Pracht zu erkennen.
Ein unvergeßlicher Anblick bietet sich dem, der zum erstenmal mit einem starken Instrument in das Sterngewimmel der Milchstraße an einer ihrer hellsten Stellen (etwa im Adler oder Schwan, die zur angegebenen Zeit hoch im Süden stehen) schaut. Wie Sand am Meer drängen sich da die Sonnen aneinander und vermitteln einen überwältigenden Eindruck von der Größe des
wird die Sache bald an die Staatsanwaltschaft abgeben müssen.
Vorher hätte er aber doch gar zu gern die Genugtuung gehabt, die in Heinold von Röggs Geständnis oder in der Aufklärung des der Feindschaft zugrunde liegenden Tatbestandes liegen würde.
Aber der Präsident erkennt seine bisherige Arbeit in vollem Umfang an, ermuntert ihn sogar, mit gleicher Konsequentheit weiter tätig zu sein.
„Sie wollen doch den vollen Erfolg haben, selber den Triumph einstecken wollen, den Fall geklärt zu haben", sagt er und verabschiedet den Kommissar mit einem Händedruck.
Wenn auch Overbeck versprochen hat, sein möglichstes zu tun, im Innern muß er sich doch fragen, worin das eigentlich bestehen soll.
Es ist fast eine Geste der Verlegenheit und Hilflosigkeit. daß er Ohrenschall nochmals nach Altschönau schickt. Was sein Assistent dort soll, ist ihm selber nicht ganz klar. Jedenfalls gibt er ihm den Auftrag, auf alles zu achten, was über den Fall Facius geredet wird. Aber ob Ohrenschall Neuss und Verwertbares mitbringen wird? Er erwartet es selber kaum.
Er selber nimmt sich eine andere Aufgabe vor, er will das tun, was Wischott ihm nahelegte: festzustellen versuchen, ob Rögg auch in Spielerkreisen verkehrte. Er vermag sich nicht recht vorzustellen, was ihm eine solche Kenntnis helfen soll, aber ihm bleibt ja bei dem hartnäckigen Leugnen des Gutsbesitzers nichts anderes, als im Dunkeln weiterzutappen und auf den Zufall zu vertrauen, der schon in vielen Fällen dem forschenden Kriminalbeamten zum Helfer geworden ist.
Verlassen darf er sich auf den Zufall nicht, er darf nur auf ihn hoffen. Und die Hoffnung auf ihn ist so vage wie die auf das Große Los. In letzter Hinsicht rechtfertigt er sein neues Vorgehen damit, daß er dem Vorwurf entgehen will, nicht alles zur Ermittlung des Tatbestandes getan zu haben.
Das äußerst magere Ergebnis seiner neuen Untersuchungen hält er Rögg vor, aber der leugnet gar nicht, früher manchmal zu den Karten gegriffen zu haben.
„Aber das ist verjährt, Herr Kommissar", spöttelt er. „Und was nützt Ihnen schon dieses Eingeständnis in unserem Fall? Sie hätten übrigens diese Ermittlungen nicht anzustellen brauchen, ich hätte es auf Ihre Frage Ihnen ohne weiteres zugegeben."
So verläßt Overbeck verdrießlich Röggs Zelle und kehrt in sein Zimmer zurück.
Dre Nachforschungen in dieser Hinsicht waren also nutzlos und brauchen nicht fortgeführt zu werden. Aber was soll er nunmehr tun?
Universums. Zwischen Kepheus und Schwan liegt ein interessanter Fleck der Milchstraße, ein sogenannter „Kohlensack", eine Stelle, die wie eine dunkle Insel in dem umgebenden Lichtstrom wirkt. Sie ist darauf zurückzuführen, daß eine Wolke kosmischer Staub- und Gasmengen zwischen uns und jenem Teil der Milchstraße irgendwo im Weltall schwebt, um zwar verhältnismäßig nahe zu uns hin.
Von den Planeten beherrscht den Abendhimmel Mars mit seinem blutroten Licht, das nun langsam abzunehmen beginnt. Bis zur zweiten Morgenstunde ist der Wandelstern sichtbar. Gegen 21 Uhr kommt der ebenfalls Helle Jupiter im Bilde der Fische und eine Stunde später der bleiche Saturn im Widder über den Gesichtskreis. In letztgenanntem Bilde kann auch Uranus in der Nähe des Siebengestirns ausgesucht werden.
Die Sonne tritt am 23. August aus dem Zeichen des Löwen in das der Jungfrau, die Dauer des Tages sinkt von 15 Stunden 30 Minuten am 1. auf 13 Stunden 45 Minuten am 31. Der Mond zeigt folgende Hauptlichtgestalten: Letztes Viertel am 8. um 10 Uhr 18 Minuten, Neumond am 15. um 4 Uhr 53 Minuten, Erstes Viertel am 21. um 22 Uhr 21 Minuten und Vollmond am 29. um 23 Uhr 9 Minuten.
Hilfe bei Blitzschlagverletzungen
Es besteht kein Zweifel, daß dieses Jahr ganz besonders gewitterreich ist und daß damit die Gefahr, vom Blitze getroffen zu werden, besonders groß sein wird. Man soll jedenfalls nicht sagen, daß heute im Zeitalter der Technik die Gefahr, vom Blitze erschlagen zu werden, beinahe gleich Null sei! Noch immer ist die Zahl der Toten nicht zu gering einzufchätzen. Wurden doch im Jahre 1935 noch immer 133 Menschen in Deutschland tödlich getroffen, und zwar 107 Männer und 26 Frauen. Dies ist nur die Zahl derer, die durch den Blitz ihr Leben verloren. Wie groß die Zahl derer ist, die durch ihn vorübergehend oder auch dauernd geschädigt wurden, ist unbekannt. Sie beträgt selbstverständlich j ein Vielfaches davon. Es lohnt sich also, auch für uns mo- ! derne Menschen trotz Blitzableitern und sonstigen Blitz- i schutzmaßnahmen noch einiges Augenmerk auf alle die Fra- > gen zu richten, die mit der Vorbeugung von Blitzschäden und ! hpr Behandlung von Blitzgetroffenen zu tun haben.
Zuerst einige Worte darüber, wie man der Blitzschlaggefahr nach Möglichkeit aus dem Wege gehen kann. Da ist zunächst zu sagen, daß einzeln stehende Häuser fast immer gefährdeter sind als Häusergruppen, und daß Gebäude mit einer weichen Bedachung stärker einer Ein- fchlagsgefahr ausgesetzt sind, als solche mit harter. Bewohnt man ein Haus, das besonders von Blitzschlägen heimgesuchi wird, oder nach Lage der Dinge wenigstens als besonders gefährdet anzusehen ist, so ist es zum mindest ratsam, sich von größeren Metallmassen, Leitungsrohrenden, Kronleuchtern und Haustüren entfernt zu halten!
Darüber hinaus ist es schon seit dem Altertum bekannt daß die einzelnen Bäume sehr verschiedentlich vom Blitze getroffen werden. Ein alter Spruch sagt: „Vor Eichen sollst du weichen, Weiden sollst du meiden, vor Fichten sollst du flüchten, Buchen sollst du suchen!" 2m allgemeinen treffen solche Regeln wohl zu, da die elektrische Leitfähigkeit des Holzes und der Wasserreichtum des Standortes der Bäume sicher von Bedeutung sind. Ebenso erleichtert eins größere Zahl trockener Aeste in der Krone den Uebergang der elektrischen Funken. Auf keinen Fall trifft diese Vaum- regel jedoch auch nur annähernd hundertprozentig zu, wie neuere Zählungen ergeben haben. Es ist daher grundsätzlich i ratsamer, bei einem Gewitter Bäume überhaupt zu meiden.
Sieht man sich in Gefahr, vom Blitze getroffen werden zu ! können, so ist es noch immer das beste, sie in einer Furche oder einem Graben flach auszustrecken, auch wenn man sich dabei recht beschmutzt.
Welche Erscheinungen deuten nun darauf hin, daß ein Mensch, den wir irgendwo finden, tatsächlich vom Blitze getroffen ist und nicht etwa nur das Opfer eines Schlaganfalles oder irgendeiner inneren Erkrankung wurde. Es ist
Ja, Kommissar Overbeck wird recht verlegen, wenn man ihn danach fragt. Er wüßte keine befriedigende Antwort zu geben. Und das ist es, was ihn am meisten ärgert.
He
„Langweilig ist das, fürchterlich langweilig, was soll ich nur noch hier?" fragt sich Ohrenschall gähnend und überlegt, ob er sich noch ein drittes Glas Bier bestellen soll.
Und dabei gleitet sein Blick durch die Stube zum offenstehenden Fenster hin. Er sieht hinaus auf die Dorfstraße. Es ist ganz still und ruhig draußen, kein Mensch ist zu erblicken. Nur ein paar Gänse wackeln gravitätisch über den Weg.
Plötzlich jedoch ergreifen sie angstvoll aufschnatternd die Flucht.
Ein Auto ist blitzschnell aufgetaucht, vor dem Wirtshaus kreischen die Bremsen.
Das Geräusch weckt den Wirt aus seinem Dösen. „Nanu", sagt er und folgt Ohrenschalls Blick, „das ist ja der Mann von der Versicherung ..."
„Nehmen Sie sich nur in acht", warnt ihn Ohrenschall dringlich, „jetzt ist er wahrscheinlich mit seinen Geschäften drüben im Herrenhaus fertig, jetzt wird er versuchen, daß er im Dorf jemand versichern kann. Die Leute kriegen nie genug ..."
„Bei mir hat er kein Schwein..."
„Das hat schon mancher vorher gesagt, und dann haben sie ihn doch eingewickelt. Wenn so 'n Versicherungsmensch mal ins Reden kommt... ist immer am besten, man läßt sich gar nicht sehen..."
„Hm, da werde ich mich auch drücken und die Magd reinschicken, daß sie ihm sein Bier gibt. Sagen Sie ihm nicht, daß ich da bin, ich Hab' heute in der Stadt zu tun. verstanden!"
Ohrenschall nickt lachend.
„Wird gemacht, Herr Wirt. Und nun verschwinden Sie, ehe er reinkommt."
Der Dicke entfernt sich eilig, es ist auch höchste Zeit, denn kaum eine Minute später tritt Overbeck in die Stube. Er sieht, daß sein Assistent allein ist.
„Tag. Ohrenschall, ist die Luft rein?"
„Jawohl, Herr Kommissar, ich habe den Wirt rausgeekelt- habe ihm gesagt, Sie kämen von 'ner Versicherung und wollten mit ihm 'n Geschäft machen."
„Das zieht immer! Da reißen sie alle aus. Ich war in Zinnberg, Ohrenschall, die Sache scheint mir jetzt klar..."
Ohrenschall ist neugierig.
„Was Wichtiges festgestellt, Herr Kommissar?"
(ForZc ::nz folgt>