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nach einen Rückgang der Zolltätigkeit und eine entsprechende 'Verminderung der Zahl der polnischen Zollinspektoren bedingen.

2. Der Personenverkehr über die ostpreußische Grenze ist in­folge der Volksverbundenheit Ostpreußens mit dem Reich auch sstüher nicht geringer gewesen als heute. Die Schmuggelgefahr ist jedoch wegen des hohen Standes der Reichsmark gegenüber

-dem Danziger Gulden eine viel geringere als früher.

3. Die Organisation der Danziger Zollverwaltung ist 'früher .genau die gleiche gewesen wie heute. Auch auf diesem Gebiete lsind keinerlei Beweisgründe für die Notwendigkeit einer Meh- >rung der polnischen Zollinspektoren zu erkennen.

Die Erhöhung der Zahl der Zollinspektoren auf polnischer Seite -steht also in direktem Widerspruch zu den Bestimmungen und -stellt eine Verfälschung des vertraglichen Zustan- ldes dar, die von Danzig nicht ruhig hingenommen werden kann. Die Danziger Regierung hat daher beschlossen, zur Wiederher- sstellung des vertraglichen Zustandes die Danziger Zolloerwal- j tnng anzuweisen, die polnischen sogenannteu Grenzer, die über­haupt keine zolltechnische Ausbildung erhalte« habe«, nicht mehr als polnische Zollbeamte zu behandeln.

Polens Ausrollrmgsfeldzrrg gegen Deutsche

Kattowktz, 1. Aug. Das Deutschtum muß ausgerottet werden, 'das ist das Ziel, daß sich die Polen gesteckt haben. Vor einiger 'Zeit war der Volksdeutsche Bruno Vurtzik aus Antonienhütte, der dort im Deutschtum eine führende Rolle spielte, von dem polnischen Gericht ohne Bewehr zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Verurteilung erfolgte lediglich auf die Angabe eines übel beleumundeten polnischen Burschen hin, Burtzik hätte bei einer der bekannten Störaktionen, die polnische Radaubrüder während eines deutschen Gottesdienstes in Anto­nienhütte veranstalteten, die polnische Hordeprovoziert". Nach­dem nun der Sohn unschädlich gemacht worden war, richtete sich die Rachsucht der Polen gegen den Vater des unschuldig Ver­urteilen, den Bäckermeister Anton Vurtzik in Antonienhütte. In feinem Betrieb erschien eins der bekanntenGesundheitskommis- fionen" der Polizei, die die Bäckerei, die weithin als vorbildlich eingerichtetes Unternehmen bekannt ist, schloß und versiegelte

Warschau, 1. Aug. Die in der Lodzer Industrie als Fach­leute beschäftigten Deutschen sollen scheinbar restlos auf die Straße gesetzt werden. Nachdem bereits in anderen Unternehmen zahlreiche Deutschen-Entlassungen erfolgt sind, hat jetzt die Lei­tung der größten Lodzer Zwirnfabrik, die sich in englischem Besitz befindet, und auch Betriebe in Warschau hat, zehn Deutschen, die als Meister, Obermeister und Abteilungsleiter beschäftigt waren, fristlos gekündigt. Die Fabrikleitung hat dabei zu ver­stehen gegeben, daß sie zu dieser Maßnahme auf Druck polnischer behördlicher Stellen genötigt sei.

Kattowitz, 1. Aug. In Antonienhütte haben sich in den letzten Tagen wieder schwere Ausschreitungen polnischer Horden gegenüber wehrlosen Deutschen zugetra­gen. Der Volksdeutsche Ludwig Siewitza wurde kurze Zeit, nachdem er sich von mehreren Kameraden in deutscher Sprache verabschiedet hatte, von einer Horde polnischer Burschen über­fallen und mit Knüppeln zusammengeschlagen. Aus dem gleichen Grunde überfielen polnische Horden die Volksdeutschen Miosga. Vater und Sohn, und Hager in Antonienhütte. Die drei Ueber- fällenen mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Der Boykott des deutsche« Films i« Polen

Warschau, 1. Aug. Der Verband der Lichtsplelhaüsvefitzer in Pole« hat mit dem Verband der Filmindustriellen (beide Or­ganisationen werden von Juden beherrscht) ein Abkommen über die Aufhebung aller Verträge zur Vorführung deutscher Filme getroffen. Auf diese Weise werden die Lichtspielhäuser aller Konsequenzen, die sich aus der Nichteinhaltung von vertraglichen Abmachungen zur Vorführung deutscher Filme ergeben, enthoben. Gleichzeitig wurde der Boykott für Filmstreifen und Photo­papiere, die bisher aus Deutschland bezogen wurden, beschlossen.

Der Latte Terror in Polen

Existenzen von Deutsche« am laufende« Baud vernichtet

Pose«, 1. Aug. Die Maßnahmen der durch London gedeckte« -Pole« erstrecke» sich jetzt auch in größerem Maße auf deut­sche Geschäfte. So wurde i» Lzemprn das Kolonialwaren- geschäft von Otto Sonnenberg unter Berufung aufsanitäre Bestimmungen" geschlossen. Auch der Bäckermeister Oskar Schnei­der erhielt dieser Tage den Schließungsbefehl für seine Bäckerei mit der gleichen Begründung. Die Bäckerei befand sich seit SS Jahren im Besitz des Schneider, dessen Familie dort etwa 100 Jahre ansässig ist. Das gleiche Schicksal traf die Bäckerei rum Oskar Stark in Jafin (Kreis Kosten). Wiederum wurden auch zwei deutsche Molkereien geschloffen, und zwar die Privatmol­kerei in Pemperstn (Kreis Vandsburg-Pommerellen). Im zwei­ten Fackle handelt es sich um die deutsche Privatmolkerei in Ero» maden, Kreis Schubin. Auch hier erfolgte die Schließung aus sanitäre« Gründen".

Das Schulkuratorium hat den derzeitige« Kurator der deut­schen Privatschule in Rawitsch benachrichtigt, daß die Schule Mit dem 31. August aufgelöst ist. Als Grund wurde angegeben, haß die Schule ohne Eigentümer nicht bestehen könne. Der ehe­malige deutsche Lehrer Otto Lange, gegenwärtig Kantor der evangelischen Dorfgemeinde in Karwofieki bei Plock ist von der Starvstei zu Plock zu drei Monaten Gefängnis verurteilt wor­be«; 'angeblich im Zusammenhang damit, daß er während des 'Religionsunterrichtes die Kinder zum Lese« der Biblischen Ge­schichte i« deutscher Sprache anhielt. Der Verurteilte habe seine Strafe am 29. Juli angetreten. Das Bezirksgericht in Kroto- !schi» verhandelte gegen die beiden Deutschen Wilhelm Ludwig u»d Leo Vautz aus Grotz-Koschmin. Beiden wurdeVerbrei­tung falscher Nachrichten" vorgeworfen. Das Gericht verurteilte Ludwig zu sechs Monaten Gefängnis mit fünfjähriger Bewäh­rungsfrist, Leo Vautz zu drei Monaten Gefängnis mit dreijäh­riger Bewährungsfrist. Die Schwestern der evangelischen Dia- konissenstatio« iir Wissek haben vom Kreisstarosten in Wirfitz einen Ausweisungsbefehl aus der kleinen Grenzzone erhalte».

Thor«, 1. Aug. Am Sonntag, den 30. Juli, abends gegen 11 Uhr, fand ein kaum glaublicher NeLerfall einer Horde von etwa 80 polnischen Rowdies auf das Anwesen des Volksdeutschen Tischlers Tonn in Eurny Wymiary, Kreis Kulm, statt. Tonn wurde schwer verletzt. 2» feinem Anwesen wurden die Fenster­scheiben, Fensterkreuze, di- Türen und das Mobiliar beinahe restlos zertrümmert. Die Polizei, die sofort verständigt wurde, hatte es nicht für nötig befunden, zu erscheinen.

Aalleuische Presse zur Entsendung der MilitSruWoum

Rom, 1. Aug. Das verlegen Plädoyer Thamberlains im Un­terhaus wird von der römischen Presse als das übliche Dllarmschlagen charakterisiert. Lhamberlain habe nichts Neues gesagt. Der sonderbare Entschluß, Milttärsachverständige «ach Moskau zu entsenden, bevor man überhaupt wisse, ob der

Ragotder TagblnttDer Gelellschaster"

,oweilru»i>ai-vemokratilche Pakt abgeschlossen weroen tonne, ve- weise lediglich, daß man in London und in Paris vor allem aus innerpolitischen Gründen bereit sei, vor den Sowjets auf der ganzen Linie zu kapitulieren. Im übrigen habe, wiePopolo di Roma" sagt, Lhamberlain die Unzufrieden­heit und die Sorge der Demokratien um die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Einkreisungspolitik durchblicken lassen, aber keinerlei praktische Auswege aus der verfahrenen Lage anzusühren vermocht.

Niederlage für Roosevelts Darlehens­programm

Senat vewiMgt nur 75 von 5VV Millionen Dollar

Washington, 1. Äug. Der Vundessenat bereitete Roosevelt am Montag eine neue Niederlage bei seinem Versuch, die ameri­kanische Wirtschaft vor den nächstjährigen Wahlen mit neuen Dollarmillionen künstlich anzukurbeln. Nach einer heftigen Aus­sprache bewilligte der Senat mit 44 gegen 33 Stimmen 75 Mil­lionen Dollar von insgesamt SOÜ Millionen Dollar, die Roosevelt innerhalb seines noch schwebenden Darlehensprogramms als Kredite für ausländische Käufer amerikani­scher Waren angefordert hatte. Die Opposition beanstandete die Kreditgewährung insbesondere daher, weil erfahrungsgemäß die Rückzahlung Schwierigkeiten bereite. Die Präsidentschafts­anwärter Taft und Vandenberg hatten ursprünglich sogar eine Beschränkung auf 25 Millionen Dollar verlangt.

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Der Senat streicht Roosevelts Wirtschaftsprogramm zusammen

Washington, 1. Aug. Nach einwöchiger scharfer Debatte ver­abschiedete der Bundessenat mit 52 gegen 28 Stimmen den Dar­lehensplan der Bundesregierung zur Wiederankurbe­lung der USA. -Wirtschaft, den die Opposition als ver­schleierten Versuch, die Bundesschuld über die erlaubte Höchst­grenze von 45 Milliarden Dollar hinauszutreiben, bezeichnet und den ursprünglich geforderten Betrag von 2,8 auf 1,615 Milliarden Dollar zusammengestrichen hatte. Der Senat hieß nur folgende Programmpunkte der vorgesehenen öffentlichen Arbeiten gut, wie Brücken, Schulen, Elektrifizierung von Landdistrikten, Bodenver­besserung sowie den Auslandskunden gewährte Darlehen für USA.-Einkäufe. Dagegen lehnte der Senat den 750 Millionen Dollar vorsehenden Bau von Landstraßen und die 600 Millionen Dollar umfassende Erneuerung von Eisenbahngerät ab und strich ferner 425 Millionen Dollar von dem bereits erwähnten aus­ländischen Darlehensplan zur Hebung des USA.-Exports. Die Vorlage geht jetzt dem Abgeordnetenhaus zu, dessen Banken­ausschuß den Darlehensplan bereits von sich aus auf 1,95 Mil­liarden Dollar beschnitten hatte.

Beginn der italienischen Manöver

Abwehr eines Einfalls in die Po-Ebene

Rom, 1. Aug. Der Staatssekretär im italienischen Kriegsmini- sterium, General Pariani, empfing am Dienstag die in Mai­land versammelten Sonderberichterstatter der italienischen und Italien befreundeten Presse, um ihnen Aufgabe und Bedeutung der in der Nacht zum Dienstag auf Mittwoch beginnenden gro­ßen Manöver in der Po-Ebene zu erläutern. Der Grundsatz fa­schistischer KriegsführungDurchstoßen und den Erfolg entspre­chend auszuwerten, um ihn in den Endsieg zu verwandeln", mache eine zweckentsprechende Vorbereitung und Konzentrierung aller Mittel notwendig. Diesem Grundsatz liege der Aufbau der

London, 1. Aug. Der diplomatische Korrespondent derTimes" berichtet, daß die britische Regierung der Tschungking-Regierung ei«e lange Erklärung über die britische China-Politik habe zu­kommen lassen. Sie besage, daß der britische Versuch, in Nord- china den Tatsachen ins Auge zu sehen, keineswegs eine Aende- rung der britischen Politik in China bedeute oder, offen gesagt, daß man China nicht im Stich lassen werde. In London sei man sich klar, daß die Verhandlungen in Tokio ein ent­scheidendes Stadium erreicht hätten. Die japanische Forderung hinsichtlich der chinesischen Silberwährung könne von Großbritannien nicht angenommen verden. Andere Mächte, ge­nannt wird Frankreich, würden in gleicher Weise berührt und über alles, was bei den Verhandlungen vor sich gehe, unter­richtet. Welche Maßnahmen Amerika treffe, gehe Amerika allein an. Die britischen und die amerikanischen Probleme verliefen aber im großen und ganzen parallel. Der diplomatische Korre­spondent desDaily Herald" erklärt, daß bereits regelrechte Konsultationen zwischen London, Paris und Washington über Fernost-Fragen im Gange seien.

Antibritische Kundgebung in Tokio

Tokio, 1. Aug. Die antibritischen Demonstraitonen, die am Montag in Tokio stattfanden, wurden mit einerOstasiatischen Massenveranstaltung" in der Hibiyahalle in Tokio beendet. Hier sprachen Vertreter der provisorischen Regierung in China, Ab­gesandte von den Philippinen, aus Jndochina, aus Indien, aus der Türkei, aus der Mongolei, aus Annam und aus Siam zu den Demonstranten. Von japanischer Seite nahm u a. auch der frühere Botschafter in Berlin, Honda, das Wort. Alle Redner verlangten die unerschütterliche Entschlossenheit Japans bei der Ausschaltung des britische» Einflusses in Ostasien.

Erfolglose Verhandlungen

Die englisch-japanische Konferenz in Tokio in Frage gestellt?

Tokio, 1. Aug. Die japanisch-englischen Verhandlungen über die Tientsiner Wirtschaftsfragen sind am Dienstag, was die Währungsfrage anbetrifft, bisher ohne Erfolg geblieben. Ja­pans Stellungnahme und seine Forderungen gegenüber England sind folgende:

1. Die Befriedung Nordchinas ist so lange gefährdet, wie der Tschunking-Dollar in Tientsin zugelassen ist, während er sonst in Nordchina allgemein verboten ist.

2. Der Tschunking-Dollar in der britischen Konzession von Tientsin stellt ein Bindeglied zwischen der Tschunking-Regierung und den Aktivisten in der Konzession dar.

3. Der Silbervorrat in der britischen Konzession gehört der nordchinesischen Regierung.

4. Die britische Konzession soll deshalb das Silber an die nord­chinesische Regierung ausliefern.

Ein britischer Gegenvorschlag, diese Fragen Finanzsachverstän­digen vorzulegen, wurde von Japan abaelelmt. In volttikcken

Mittwoch, den 2. August 1939

neuen Po-Armee mit ihrer Einteilung in ein schnelles, ein ge- ^ panzertes und ein sogenanntes autotransportables Korps zu- ^ gründe. Pariani teilte abschließend mit, daß der Duce bereits i am Mittwoch früh den Manövern persönlich, zunächst vom Flug- ! zeug aus beiwohnen werde. Die Militärmissionen der Italien ! befreundeten Länder, darunter die deutsche unter Führung von i General Halde r, sind inzwischen in Mailand eingetroffen.

Das allgemeine, den Manövern zugrunde liegende Thema lautet: Die rote Partei, bestehend aus einer Infanterie-Division, einem Regiment Berfaglieri, einem Kavallerie-Regiment und drei Bataillonen Schwarzhemden, durchbrechen den italienischen Grenzschutz gegen Frankreich, dringt in die hochgelagerten Tä­ler ein und droht in die Po-Eben einzufallen. Die blaue Par­tei, bestehend aus sieben Divisionen der Po-Armee, hat die Aus­gabe, sich in Eilmärschen nach Westen zu begeben, den vordrin­genden Gegner aufzuhalten, ihn zum Rückzug zu zwingen und endgültig zurückzuschlagen

Schweben verbittet sich Garantie

Außenminister Sandler zur Neutralitätsfrage

Stockholm, 1. Aug. In einem Vortrag betonte der schwedische Außenminister Sandler, daß die schwedische Neutralitätspoli­tik durch irgendeine besondere Deklaration nicht weiter mani­festiert zu werden brauche.Wo wir stehen und was wir wollen, ist eine überall bekannte Sache. Es gilt, durch die Tat, und zwar durch die der neutralen Bereitschaft vor der dunklen Un­gewißheit der Zukunft unseren von Eroßmach tinter­essen unabhängigen festen Willen zu behaup­ten, unseren Frieden dadurch zu sichern, daß wir uns nicht in einen eventuellen Großmachtkonflikt hineinziehen lassen." Mi­nister Sandler hob dann weiter hervor, daß im Anschluß an die letzte Tagung der nordeuropäischen Außenminister die gemein­same Parole hinausging, daß die nordischen Länder sich nicht zum Objekt in machtpolitischen Kombinationen verwandelt se­hen wollten. Es unterliege keinem Zweifel, führte Sandler in s Hinsicht auf die Machenschaften der Einkreiser weiter aus, daß Finnland Gegenstand von Eroßmachterörterungen gewesen ist, die mit diesem Grundsatz nicht vereinbar sind". Es dürfe keine Unklarheit darüber bestehen, daß dadurch auch Schwedens Inter­essen ernsthaften Schaden.erfahren würden.

Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, begab sich nach Saßnitz auf Rügen, von wo er sich auf dem SchlachtschiffEneisenau" einschiffte, um an einem Kaliberschießen des Flottenflaggschifses teil- junehmen.

Gedachtnistafel für die Freikorpskämpfer im Neichsshren»

mal. Im Aufträge des NS.-Reichskriegerbundes hat der Berliner Bildhauer Otto Christian Winter zum Gedächtnis der gefallenen Freikorpskämpfer eine Gedenktafel herge­stellt, die in den nächsten Tagen im Reichsehrenmal Dan­nenberg angebracht wird. Sie trägt über einer Figuren- i gruppe als Schriftbild den Anfang des Freikorpsliedes jWir sind die Letzten die vorm Feinde blieben".

! C«n schweizer Bergführer aögesiürzt. Der bekannte Wen- gener Bergführer Hans Schlunegger ist am Lobhorn töd­lich abgestürzt. Die von dem Verunglückten geführte Dreier­partie ist wohlbehalten zurückgekehrt. Das Unglück hat sich beim Abstieg zugetragen. Schlunegger hatte einen Felskopf i erklettert in der Absicht, das um diesen geschlungene Seil. ! das er beim Abseilen nicht hatte lösen können, freizuma- ! chen. Dabei hatte er das Gleichgewicht verloren und war 80 bis 100 Meter tief abgestllrzt.

rrretsen vermutet man. daß, wie es auch deutlich aus Londoner Berichten hervorgeht, England in der Währungsfrage mit Ame­rika zusammenarbeiten wolle und deshalb seine Entscheidung so lange hinauszögere, bis Washingtons Ansicht eingeholt sei. Da Tokio die Einmischung Dritter in die Tientsin-Frage ablehne, so halte man es für möglich, daß die ganze Konferenz in Tokio in Frage gestellt sei, falls England eine Zusammenarbeit mit Amerika gegen Japan anstrebe.

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Noch keine Einigung

Die Auslieferung der vier mordverdächtigen Chinesen

London, 1. Aug. Wie der diplomatische Korrespondent des Reuter-Büros erfahren hat, ist es bei den Tokioter Verhand­lungen noch zu keiner Einigung über die Auslieferung der vier des Mordes verdächtigen Chinesen, die sich zurzeit in der briti­schen Niederlassung in Tientsin befinden, gekommen. In London sei ein neuer Bericht des britischen Botschafters in Tokio einge­troffen. Auf seinen Freitagbericht, in dem der Botschafter die Währungsfragen behandelt habe, sei englischerseits noch keine Antwort erteilt worden, ebensowenig auf den letzten Bericht.

Gegen wen rüstet Kanada?

London, 1. Aug. Das kanadische Verteidigungsministerium gab einer Meldung aus Ottawa zufolge bekannt, daß sich die kana­dische Armee in den letzten drei Jahren verdoppelt habe. Die Armee zähle heute 220 Schützen-Bataillone und 220 Ma­schinengewehr-Bataillone gegenüber 109 bezw. 90 im Jahre 1936. Die Tankwaffe, die vor drei Jahren überhaupt nicht vorhanden gewesen sei, verfüge heute über 84 Bataillone. In demselben Matze hätten die Kavallerie, die Artillerie und Nachrichten- Einheiten zugenommen. Der Rekrutenzustrom zu der nichtständi­gen Miliz habe ebenfalls eine beträchtliche Steigerung erfahren. Beide Küsten, die atlantische und die pazifische, die vor einem Jahr noch ohne Verteidigungsanlage gewesen seien, verfügen heute über schwere Küstenbatterien.

TrupperrverstSrkrmgeir für Singapore

London, 1. Aug. Zu dem amtlich bekanntgegebenen Beschluß, die britischen Truppen in den Malaienstaaten dutch indische Kontingente zu verstärken, meldet dieTimes" aus Singa­pore, daß die Verstärkung wahrscheinlich sehr beträchtlich sein werde. Die ersten Einheiten es dürfte sich um indische, mo­dern ausgerüstete mobile Truppen handeln würden etwa in einer Woche eintreffen. Es sei als sicher anzunehmen, daß sie für die Dauer der internationalen Spannung dort bleiben, und daß sogar weitere Verstärkungen aus Indien hinzugezogen wür­den. Die gegenwärtige Garnison in den Malaienstaaten setze sich aus drei Jnfanteriebataillonen in Singaore und einem ma­laiischen sowie einem indischen Bataillon zusammen. Außerdem liege in Singapore ein beträchtliches indisches Artilleriekontin­gent.

Englands Doppelspiel in Fernost

Fühlungnahme Englands mit Frankreich und USA. wegen der Tokio-Verhandlungen