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Naaolder TagblnltDer Geselllchaster-

Donnerstag, den 27. Juli 183»

Neuer Oberbürgermeister von Tübingen

Tübingen, 26. Juli. Als Nachfolger für den vor einigen Mo­naten in den Ruhestand getretenen Oberbürgermeister Scheef wurde vom Beauftragten der NSDAP., Kreisieitcr R.rnschnabe!. mach Beratung mit den Tübinger Ratsherren der bisherige Erste «Beigeordnete von Tübingen, Bürgermeister Dr. Ern st Wein­mann, in Vorschlag gebracht. Gauleiter Reichsstatthalter Murr hat nunmehr die Ernennung Dr. Weinmanns zum neuen Ober­bürgermeister der Universitätsstadt Tübingen ausgesprochen. Die Amtseinsetzung findet am Freitag, 28. Juli, in Anwesenheit von Innenminister Dr. Schmid im Oberen Rathaussaal zu Tü­bingen statt.

Oberbürgermeister Dr. Weinmann wurde am 16. April 1967 in Frommenhausen, Kr. Tübingen, als Sohn des im Weltkrieg ge­fallenen Hauptlehrers Gustav Weinmann geboren. Er besuchte die Realschule in Rottweil nach Versetzung des Vaters dorthin. Vom April 1923 bis September 1926 arbeitete er als Volontär in den Werkstattbetrieben der IG. Farben, Werk Rottweil. Nach 1^ jähriger Vorbereitung auf die Reifeprüfung an der Ober­realschule Tübingen elgte er im Frühjahr 1928 an dieser Anstalt die Prüfung ab und studierte Zahnheilkunde an der Universität Tübingen. Im Frühjahr 1930 erledigte er die Vorprüfung, im Herbst 1931 das Staatsexamen und im Dezember 1931 die Doktor­prüfung, jeweils mit der Notesehr gut". Seit März 1932 ist Dr. Weinmann als selbständiger Zahnarzt in Tübingen tätig. Dr. Weinmann ist einer der ersten Nationalsozialisten im oberen Neckarbezirk gewesen. Im Jahre 1924 trat er der Landesleitung der NSDAP, bei und war Mitbegründer der Ortsgruppe Rott­weil im Jahre 1925. 1925 bis 1927 als Kassenwart und Schrift­führer der Ortsgruppe tätig, führte er noch die Schill-Jugend, die später geschlossen zur Hitlerjugend kam. 1928 trat er dem NS.-Studentenbund bei. 1931 dem NS.-Aerztebund. Seit 1932 bekleidete er in Tübingen das Amt eines Zellenleiters der NSDAP., im Jahre 1933 das des Ortsgruppenleiters und des stellv. Kreisleiters. Im Herbst 1937 wurde Pg. Weinmann zum SA.-Obersturmfnhrer ernannt, im Juli 1938 folgte die Über­nahme in die U als Obersturmführer und am 20. April 1938 seine Ernennung als ^-Hauptsturmsllhrer. Pg. Weinmann ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens. Gleich nach der Macht­übernahme übertrug der damalige Kommissar und Kreisleiter von Tübingen, Eaugeschäftsfiihrer Baumert, die Fraktionsfüh­rung im Eemeinderat an Pg. Weinmann. Im Jahre 1935 er­folgte seine Berufung als Erster Beigeordneter, ein verantwor­tungsvolles Amt, das er bis zu seiner Berufung zum Oberbürger­meister innehatte. In dieser Eigenschaft führte er verantwortlich die Städt. Technischen Werke, das gesamte städtische Verkehrs- i wesen und die der Gemeinde obliegenden polizeilichen Aufgaben Mit Oberbürgermeister Dr. Weinmann übernahm ein Mann die Führung Tübingens, der mit den Verhältnissen dieser Stadt bestens vertraut ist

Viertägige Aufklärungs-Ueburrg

Mösstngen, Kr. Tübingen, 26. Juli. Eine Ucbung, in deren Mittelpunkt das Kavallerie-Regiment 18 steht, spielt sich zur Zeit, wie wir bereits kurz berichteten, im Raume Münsingen GammertingenHechingenTübingenHerrenberg ab. Wer am Dienstag früh die Straße von Rottcnburg nach Obernau ent­lang fuhr, bemerkte schon von weitem, daß bei der dortigen Neckarbrücke irgend etwas im Gang war. Unmittelbar neben dergesprengten" Brücke war eine Pionierkompagnie dabei, eine neue, 52 Meter lange Brücke zu bauen. Gleichzeitig waren andere Abteilungen damit beschäftigt, mittels Floßsäckcn Rad­fahrer über den hochgeschwvllenen, reißenden Neckar zu setzen, die, kaum daß sie am anderen Ufer angelangt waren, sich aus ihre Räder schwangen und davonbrausten. Rot schasste sich bei Obernau eine Uebergangsstelle und schickte gleichzeitig schwache Kräfte durch Sicherung des Brückenschlages ins Vorgeländc. Auf beiden Ufern wurde emsig gearbeitet. Fähren brachten das auf dem seindwärts gelegenen Ufer benötigte Material hinüber. Jetzt waren die beiden Userstücke fertiggestellt und schon fuhren die einzelnen Fähren, an ihren Ankern schwimmend, zur Brücke ein, als plötzlich Trompetenklänge ertönten. Fast gleichzeitig ratterten und knatterten reichlich ein Dutzend Maschinengewehre und leichte Flaks los und jagten den aus den Wolken und hinter Bergkuppen hervorbrechenden blauen Fliegern ihre Garben ent­gegen. Fünfmal wiederholten die Flieger ihren Anflug, dann verschwanden sie ebenso schnell und überraschend, wie sie ge­kommen waren. An der Brücke, die nur geringe Beschädigungen erlitten hatte, wurde die Arbeit mit verdoppelter Energie fort­gesetzt, und kaum war der letzte Hammerschlag verhallt, als auch schon die ersten Truppen hinüberhasteten und im Vor­gelände verschwunden waren. Radfahrer, Kradschützen, Funk­wagen, Paks, Geschütze usw. folgten einander im schnellen Wech­sel. Inzwischen hatten sich an der Brücke beim Uebersetzen der schweren Fahrzeuge Beschädigungen herausgestellt, die zwar in halbstündiger Arbeit beseitigt werden konnten, immerhin aber Rot eine recht bedenkliche Verzögerung beim Uebersetzen ein­brachten, die auf die Erfüllung seines Auftrages nicht ohne Ein­fluß sein konnte. Denn die Reiterschwadronen des Regiments konnten ihren Vormarsch nunmehr erst mit erheblicher Ver­spätung antreten.

Bei Blau ist man inzwischen auch nicht müßig gewesen. Der Führer von Blau hat seine Aufklärungs-Abteilung gegen Horb oorgeschickt, wo er den Eegirrr zuerst erwartet, La die dortige Brücke nicht mehr zerstört werden konnte.

Im allgemeinen hatte Rot im Süden seines Abschnittes am Dienstag abend sein Ziel erreicht. Dagegen war ihm Blau im nördlichen Abschnitt zuvorgekommen, wobei sich zum Teil die Situation so darstellte, daß beide Gegner, ohne voneinander zu wissen, sich gegenseitig im Rücken saßen; ein Bild, das in einem Begegnungsgefecht auch im Kriege durchaus nichts llngewöhn- > liches an sich hat.

Sport

Bannvergleichskamps im Boxen am 29. Juli 1939 in Dornstetten

Nächsten Samstag trägt der Bann 401 seinen dritten Mann­schaftskampf gegen den Bann 126 Freudenstadt in Dornstetten aus. Daran nimmt die gleiche Mannschaft wie beim letzten Wettkampf in Leonberg teil. Ein Sieg für den Bann 401 dürfe außer Zweifel stehen.

Zehn Tage Weiter voraus

vom 27. Juli bis 5. August

Herausgegeben von der Forschungsstelle für langfristige Witt»- Vorhersage der Reichswetterdienstelle in Bad Homburg v. dH. rungsvorhersage in Bad Homburg v. d. H.

In den nSchsteu Tagen im norddeutsche« Tiefland westlich der Oder und in der Westhälste des Reiches überwiegend freund­liches und vielfach aufgeheitertes Wetter mit ansteigende« Tem­peraturen. Im Nordosten sowie vor allem im Alpengebiet da­gegen häufige, teilweise sehr ergiebige Niederschläge.

Nachdem auch im Osten und Südosten eine kurze Wetterbesse­rung eingetreten sein wird, erfolgt von Westen erneut Auslebe« der unbeständigen und kühlen Witterung mit starke« Regen­fällen vielfach in Verbindung mit Gewittern. Dazwischen lie­gende Aufheiterung und Erwärmung nur vorübergehend und zwar erst iu der zweiten Hälfte der nächsten Woche von mehr als ganztägiger Dauer.

Temperaturen in der Mehrzahl der Tage unter dem Regel­wert, höchstens an drei Tagen über 25 Grad und nur ganz aus­nahmsweise im Südoften vielleicht einmal über 30 Grad. Ge­samtsonnenscheindauer meistenteils zwischen 50 und 70 Stun­den, im Küstengeuiet und vielleicht auch im Südwesten des Rei­ches vielerorts über 70 Stunden. Zahl der Tage mit Nieder­schlag verschieden.

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung bis Donnerstagabend: lleverwie- gend stark bewölkt und zwischendurch wieder Regen, Winde um West, Temperaturen wenig verändert.

Für Freitag: Leichte Wetterbesserung, etwas wärmer.

Druck und Verlag desGesellschafters": E. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser: Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlau« : Verantwortlicher Anzeigenleiter Oskar Rösch, Nagold DA. VI. 1939: über 2999.

Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

Unsere heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.

Stadt Nagold

Mehr d?§ MtnffelWrs

Der nächste Suchtag findet am

Freitag, den 28. Juli 1939

statt. Zusammenkunft um 13.15 Uhr beim Rathaus.

Befreiung von der Teilnahme am kolonnenweisen Ab­suchen der Grundstücke kann nur in ganz dringenden Fäl­len erteilt werden. Der Antrag ist tags zuvor beim Bürger­meisteramt. Zimmer 3, zu stellen. Auf meine frühere Be­kanntmachung weise ich besonders hin.

Nagold, den 26. Juli 1939.

Der Bürgermeister.

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Hochzeits-Einladung

Wir beehren uns hiemit, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am 1324

Samstag, den 29. Juli 1939

im Gasthaus z.Lamm* in Jselshausen stattfinbenden Hochzeitsfeier freundlichst einzuladen

Fritz Helber

Küfermeister, Sohn des Friedrich Helber, Kübler- meister in Jselshausen

Franziska Klink

Tochter des Rudolf Klink in Untertalheim

Wir bitten, dies statt jeder besonderen Einladung entgegen­zunehmen.

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Georg Xübler

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