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Raaolder Tugblntt .Der Gesellschafter*

Donnerstag, den 27. Juli 193S

ffch^nur irgendetwas ereignet, was auf Schwierigkeiten der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit schließen läßt, wird es vom englischen Rundfunk durch den Aether posaunt, von den englischen Zeitungen gegen Deutschland ausgespielt- WeNit dagegen der stellvertretende tschechische Ministerpräsi­dent Havelka das größte englische Nachrichtenbüro Reuter über die loyalen Absichten der tschechischen Regierung unter­richtet, dann muß sich der englische Zeitungsleser Muhe ge­ben, dieses Interview überhaupt in irgendeiner verschwie­genen Ecks seiner Zeitung zu entdecken. So arbeitet Eng­lands Propaganda, die Deutschland stets vorwirft, es halte mn der Wahrheit hinter dem Berge und könne seinem Volke nicht alles sagen. Kein Wunder, daß die Erfolge solch plumper englischer Propaganda denkbar mager aus- fallen.

«Wir sollten uns schämen!"

Sm größten Teil des englischen Kolonialreiches herrscht

Hunger

London, 26. Juli. Nach dreijähriger Arbeit hat der von der britischen Regierung eingesetzte Wirtschaftsberatungsausschuß einen Bericht über die Ernährungsverhältnisse in den britischen Kolonien veröffentlicht, der von den meisten Londoner Blättern mit bemerkenswerter Kaltschnäuzig- Kit wiedergegeben wird. Der Untersuchungsausschuß, der die Verhältnisse von 55 Millionen Menschen in 48 verschie­denen Kolonialgebieten des britischen Weltreichs seit April W36 geprüft hat, ist zu dem Ergebnis gekommen, daß wie zHnn BeispielDaily Expreß" heute auf der ersten Seite in Fettdruck meldet die meisten der 55 Millionen Einwohner Ms britischen Kolonialreichs teils hungerten, teils nicht genü- Arnd bezahlt seien, um sich ausreichend ernähren zu können, viele rüemals Milch, Butter und Eier gesehen hätten, die Kleinkin­der mit Reiswasser und Tee großgezogen würden und daß Krankheiten und Armut weit verbreitet seien. Wir kennen, so fstgt das Blatt in Fettdruck hinzu, nur einen Kommentar: Schande!

Aeberall im Kolonialreich, so heißt es in dem Bericht des Untersuchungsausschusses weiter, liege das Einkommen eines sehr großen Teils der Bevölkerung unter dem notwen­digen Ernährungsminimum. Die in den eigenen Ge­bieten erzeugten Lebensmittel seien sehr oft unzureichend für die Ernährung. Die Unterernährung in den Städten sei natür­lich noch schlimmer als in den Landgebieten. Aus einem Bericht aus Barbados gehe hervor, daß die Löhne der Eltern meist nur zm Ernährung der Familie bis Mittwoch reichen. Donnerstags und Freitags müßten die Kinder hungrig in die Schule gehen. Aehnliche Beschreibungen gibt der Bericht über andere Kolonien.

Selbst dieTimes" gibt in einem Leitartikel zu, daß Schritte unternommen werden sollten, um Abhilfe zu schaffen.Daily Mail" schreibt, niemand könne sich stolz fühlen, über das eng­lische Kolonialreich, solange derartige Zustände herrschten. Der ganze Bericht sei ein bitteres Bild von Unterernährung, Armut, Unwissenheit und Krankheit, und er müsse das Gewissen des bri­tischen Volkes wachrufen.Daily Expreß" schreibt, die Englän­der sollten ihre Auge« Niederschlagen und sich schämen über den Hunger und die Krankheit in britischen Gebieten. Das sei also das englische Weltreich! Die Regierung habe zwar Polen und Griechenland Garantien gegeben, nun müsse man aber auch alles -Äaransetzen, damit zum Beispiel Barbados gegen den Hunger Änd Gambia gegen die Armutgarantiert" werden

28-3ahrseier der Schlacht Sei Taaaealers

Zeltstadt der VVV im Entstehen 53 Sonderzüge 15V vvv Volksgenossen kommen zur Feier nach Tannen­berg Besondere Pferdeparkplätze Große Feldparade

NSK. Königsberg (Pr.), 26. Juli. Die Vorbereitungen für die Riesenkundgebung in Tannenberg am 27. August 1939 an­läßlich der 25-Jahr-Feier der Schlacht bei Tannenberg sind in vollem Gange. DerOrganisationsstab Tannenberg" hat nun­mehr seine vollste Tätigkeit im VLrozug des Reichsautozuges Deutschland, der vor einigen Tagen in Tannenberg eingetroffen ist, ausgenommen.

In 38 Sonderzügen werden die Teilnehmer aus allen Kreisen des Gaues Ostpreußen nach Tanennberg kommen. Ferner werden 10 060 Kraftwagen und Omnibusse im Gau mobilisiert unter be­sonders starker Unterstützung der Motorgruppe Ostland des NSKK. Mit den Sonderzügen werden 38 900 Volksgenossen und wettere 70 909 bis 80 099 Volksgenossen mit Omnibussen, Per­sonenkraftwagen und Lastkraftwagen nach Hohenstein befördert. Rund ein Viertel des gesamten ostpreußischen Kraftwagenbestan­des wird zur Beförderung der Teilnehmer nach Tannenberg ein­gesetzt sein.

Aus den übrigen Gauen des Reiches kommen etwa 15 Sonder­züge, die besonders die ehemaligen Teilnehmer der Schlacht Lei Tannenberg, die Mitglieder der RS.- Kriegsopferversorgung und des NS.-Reichskriegerbundes bringen werden. Das Gebiet 1 Ostland der Hitlerjugend führt einen Radfahrmarsch nach Tannenberg durch, der rund 20 009 Hitler- jungen auS dem ganzen Gau zur Kundgebung heranführen wird. Die Teilnehmer des Radsahrmarsches der HI. werden unterwegs in Zeltlagern wohnen.

1800 Meter südwestlich des Reichsehrenmales ist eine Zelt« jtadtfür20 OOOVolksgenossenim Entstehen begriffen. sDie Zeltstadt verfügt über ein eigenes kleines Wasserwerk, 650 >Wasserzapsstellen. ll. a. gehören zu der Zeltstadt sechs riesige Verpflegungszelte mit rund 4000 SitzplätzÄ,, eigene Lichtanlage» und Feuerwache.

Mustergültige Parkplätze werden eingerichtet, auf denen flie­gende Tankstellen, Werkstätten, Sanitätswachen und Verpfle­gungszelte vorhanden sein werden. Besondere Pferdeparkplätze mit Tränkanlagen und Futterplätzen nehmen die Pferdefuhr­werke auf. Ebenso werden für die Radfahrkolonnen besondere Parkplätze geschaffen.

An der'tzelegentlich derGroßkundgebunginTannen- Derg stattfindenden Kranzniederlegung am Ehrenmal nehmen alle die Fahnen der Regimenter, die bei der Schlacht bei Tannen­berg gekämpft haben, sowie die Fahnen der Traditionsregimenter «ms dem Reich teil.

Für die Feld parade find in einer Ausdehnung von 400 Meter Länge 40 sich Hintereinander staffelnde Stehtribünen fer- tiggestellt. Die Ehrentribüne wird 2000 Gäste der Reichsregie­rung aufnehmen. Allein auf den Stehtribünen haben 40 000 j Personen Platz. Alle übrigen Teilnehmer, können von bequemen Sichtplätzen aus der Feldparade beiwohnen.

Die Verpflegung der Zeltstadt übernimmt der Kilfszug Bayern, Her auch die Absperrmannschqsten verpflegen wird. Die NS.- ^ Gemeinschaft Kraft durch Freude wird durch Veranstaltungen imannigfacher Art dafür sorgen, daß den Bewohnern her Zeltstadt stzie Zeit nicht zu lang wird.

Auf der Suche nach neuen Wegen

Britische Militärmission soll Moskauer Verhandlungen aus der Sackgaffe bringen

London, 26. Juli. Offensichtlich auf einen Wink von Paris hin wollen mehrere Londoner Blätter den Stand der Moskauer Verhandlungen optimistischer beurteilen können. Alle rechnen- damit, daß die britische Regierung jetzt wiederuum einer sow­jetrussischen Forderung gegenüber nachgegeben habe, mlich der, daß General stabsbesprech ungen abgehal­ten werden sollen. Die Blätter kündigen bereits die fest­stehende Tatsache an, daß in Bälde eine Militärmission nach Moskau fahren werde. Die SensationsblätterDaily Mail" undDaily Expreß" gehen sogar soweit, daß sie in großer Aus­machung ankündigen, daß einerfolgreicher Abschluß" in Mos­kau jetzt sicher sei. Der diplomatische Korrespondent derTi­mes" schildert die Lage wie folgt: Die britische Regierung ver­suche jetzt,neue Wege" zu finden, um der Schwierigkeiten in den Moskauer Verhandlungen Herr zu werden. Der britische Botschafter werde neue Instruktionen erhalten, und dann werde das ganze Problem wahrscheinlich von einemanderen Gesichtswinkel aus" in Angriff genommen werden. Der beab­sichtigte Pakt würde dann aus zwei Teilen bestehen, einem poli­tischen und einem militärischen. Bisher habe man sich haupt­sächlich mit dem politischen Teil befaßt, da abereinige Punkte" noch offen stünden, habe man jetzt angeregt, daß in Bälde militärische Besprechungen ausgenommen wer­den sollen. Folge man englischerseits dem Beispiel mit Po­len und der Türkei, dann würde eine sehr starke britische Mis­sion unter Führung eines hohen Offiziers, dem auch ein Ver­treter der Flotte beigeordnet werde, nach Moskau gehen, wenn dies auch noch nicht amtlich mitgeteilt worden sei. General Jronside würde der richtige Mann für Moskau sein, gegen seine Wahl spreche allerdings, daß er die britischen Streitkräfte in Murmansk und Archangelsk kommandiert habe.

Stellungnahme Hulls gegen Tokio

Amerika will Japan unter Druck setzen

Washington, 26. Juli. Offenbar um das Unbehagen, das Eng­lands Kapitulation vor Japan in den Vereinigten Staaten ausgelöst hat, etwas zu dämpfen, nahm Außenminister Hüll scharf gegen Japan Stellung. Er stellte dabei fest, daß Washington Japan für die Verletzungen von Amerikanern oder die Beschädigung ihres Eigentums als Folge der Sperre des Kanton-Flusses für verantwortlich halte. Die amerikanische Re­gierung erkenne keine Sonderrechte Japans an und werde in China den gleichen Kurs verfolgen, den sie seit Beginn der Feindseligkeiten einha'lte. Die amerikanische Regiej rung bestehe auf ihren, im Neunmächtevertrag und zahlreiche» Sonderverträgen mit China garantierten Rechten.

DieNeuyork Times" will wissen, daß das Staatsdepartement wahrscheinlich demnächst neue Schritte unternehmen werde, um Japan klarzumachen, daß die amerikanische Ostasienpolitik un­verändert bleibe. Man wolle jedoch die Entschließung des Au­ßenausschusses des Senats über die Vandenberg-Entschließung abwarten, in der die Kündigung des amerikanisch-japanischen Handelsvertrages von 1911 gefordert wird. Senator Pittmann, dessen eigener Vorschlag, die Waffenausfuhrsperre gegen Japan zu verhängen, aus Anraten Hulls fallen gelassen worden ist, sagte die Annahme dieser Entschließung voraus. Amerikanischen Erhebungen zufolge bezieht Japan 57 v. H. seiner Einfuhr von Kriegsmaterialien aus den Vereinigten Staaten.

Eine für England peinliche Feststellung

Chamberlains Auslegung des Tokioter Abkommens

Tokio, 26. Juli. (Ostasiendienst des DNB.) Der Sprecher des Außenamtes erklärte auf die Frage, wie er sich zu Chamberlains Unterhaus-Erklärung zum japanisch-englischen Abkommen stelle, daß dieses lediglich Chamberlains Auslegung des Abkommens sei. Auf eine weitere Frage, wie er selbst das Abkommen auf­fasse, erklärte er:Es wird bald die Zeit kommen, wo wir die­ses Abkommen vollkommen interpretieren werden." Befragt, ob das Abkommen entsprechend den Aeußerungen der japanischen Presse auf ganz China Anwendung finden werde, erwiderte der Sprecher des Außenamtes, nach dem Text werde das Abkom­men sich auf die militärisch besetzten Gebiete Chinas erstrecken.

Einigung üLsr die Kontrolle in Tientsin

Tokio, 26. Juli. Eine halbamtliche Verlautbarung über das bisherige Ergebnis der Besprechungen zur Lösung der Tientsin- Frage besagt, daß über die Grundfrage hinsichtlich einer ge­meinsamen Kontrolle aller antijapanischen Elemente inder britischen Konzession eine vorläu­fige Einigung erzielt worden sei, womit gleichzeitig gesagt wer­den könne, daß die Krise überwunden sei.

Ehina-PoMik mit doppeltem Boden

Peinliche Fragen im Unterhaus

London, 26. Juli. Ministerpräsident Chamberlain gab am Mittwoch im Unterhaus auf zwei Anfragen wiederum eine Er­klärung zu den englisch-japanischen Verhandlungen ab. Er er­klärte, daß die Besprechungen am 24. Juli in Tokio begonnen hätten, und daß die bisherigen Unterredungen sich lediglich mit dem Verhandlungsverfahren und der Feststellung von Tatsachen befaßt hätten. Auf irgend welche weiteren Zwischenfragen ließ Chamberlain sich nicht ein.

Im Rahmen der Kleinen Anfragen bestritt Staats­sekretär Butler, daß England die Rechte Ja­pans in China anerkannt habe, und daß alle weite­ren Verhandlungen zwischen England und Japan auf der Grund­lage der Anerkennung geführt würden, daß ein großer Teil Chinas von Japan erobert sei und jetzt unter dessen Herrschaft stehe. Der Labour-Abgeordnete MacLean gab sich jedoch mit dieser Antwort nicht zufrieden. Er fragte, wie es möglich sei, daß Verhandlungen zwischen der englischen und der japanischen Re­gierung in einem Gebiet geführt würden, das keinem von bei­den gehöre. Die Antwort Butlers lautete, daß der Premier­minister bereits darauf verwiesen habe, daß man es mit einer tatsächlichen Lage zu tun habe, die man in Rechnung stellen müsse". Mac Lean stellte nun die Frage, ob es nicht zutrefse, daß die Regierungen kein Recht hätten, eine Tatsache in Rech­nung zu stellen, die nicht sie angehe, sondern allein China. But­ler erwiderte, daß mau zuweilen Tatsachen berücksichtigen müsse, weun sie auch noch so unerfreulich seien (!j. Mac Lean schloß mit den Worten:Ich danke Ihnen, daß Sie das zugeben!" Auf weitere Fragen bestätigte Staatssekretär Butler dann wie­der ausdrücklich, daß das englisch-japanische Abkommen keinen Wechsel der allgemeinen britischen Haltung China gegenüber bedeute (!).

Lakonische Antworten Chamberlains

Lopdon, 26. Juli. Premierminister Chamberlain wurde am Mittwoch im Parlament wiederum von zwei Abgeordneten über den Stand der englisch-sowjetrussischen Verhandlungen gefragt. Er sagte daß am Dienstag abend neue Instruktionen an den britischen Botschafter in Moskau geschickt worden seien und daß er hoffe. Anfang nächster Woche eine Erklärung abgeben zu können. Der Labour-Abgeordnete Dalton fragte darauf, ob man übereingekommen sei, Armee- und Ma- Moskau zu Paktbesprechungen zu n ^"'-^Eberlams Antwort lautete, daß man dem britischen Botschafter gewisse Instruktionen geschickt habe, daß er, Cham- nicht über die Reaktion unterrichtet sei, die diese Instruktionen ausgelöst hätten. Der liberale Abgeordnete Man- darauf, ob die französische Regierung ebenfalls eine Militarmission nach Moskau schicken wolle. Chamberlain antwortete, daß er nicht namens der französischen Regierung er­widern könne, daß aber die französische und die britische Regie­rung zusammenarbeiteten. ^

Londons Furcht vor der Wahrheit

Unangenehme Besuche in ausgeplünderten Dörfern

Haifa, 26. Juli. Die furchtbaren Ereueltaten des englischen Militärs in Palästina haben einen so unverdächtigen Beobach­ter, wie den anglikanischen Bischof von Jerusa­lem schwer beunruhigt. Um die ihm übermittelten Berichte selbst nachzuprüfen, begab er sich vor einiger Zeit in das von britischen Soldatendurchsuchte" Dorf Kufr Passif im Bezirk Haifa. Die Feststellungen, die er dort machte, waren so erschüt­ternd, daß er sofort den englischen Militärkommandanten auf- s suchte und mit ihm eine äußerst scharfe Auseinandersetzung ! hatte. Sie endete damit» daß er in nicht gerade höflicher aber be- ^ stimmter Form hinausgeworsen wurde. Trotzdem reichte er ein j neues Gesuch ein, die Dörfer Halhul im Hebron-Gebiet und Beit s Rima im Ramallah-Bezirk besuchen zu dürfen. Dort spielten sich s bekanntlich in den letzten Monaten während wochenlanger Mi- i litäraktionen so unglaubliche Vorgänge ab. daß die verschieden­sten Zeiten Portestschritte unternahmen. Das Gesuch des ang­likanischen Bischofs wurde ohne weitere Begründung ab ge­lehnt. In arabischen Kreisen herrscht hierüber große Empö­rung. Man verweist dabei auf die Erklärungen des englischen Kolonialministers Macdonald im Unterhaus, der alle Meldun­gen über die Ereueltaten des englischen Militärs als unwahr bezeichnet und fragt mit Recht, warum denn die britische Re­gierung nicht mit der Entsendung einer neutralen Kommission einverstanden sei, die diese Meldungen an Ort und Stelle auf ihre Richtigkeit nachprüfen könnte.

Vomöenexplofion auf einem LonLsner Bahnhof

16 Verletzte Erheblicher Schaden

London, 26. Juli. Auf dem Londoner Bahnhof Kings Croß wurde Mittwoch wieder ein Bombenattentat verübt. In dem Gepäckausbewahrungsraum, in dem die Explosion erfolgte, wurde erheblicher Schaden angerichtet. Insgesamt 16 Personen sind verletzt worden. Der Zustand eines Verletzten soll Besorgnis er­regend sein.

ZtacN u.

Nagold, den 27. Juli 1939 Der Gewaltigste war in des Vaterlands Marken, der Stärkste der unzerbrechliche Stein. Solange klinget von deutschen Lippen Gesang, wird klingen des mächtigen Na­mens Klang. Arndt.

27. Juli: 1808 Freisetzung der Domänenbauern in Ost- und Westpreußen. 1880 Juli-Revolution in Paris.

Veiründevunqen beim ÄvbeiLsanrt Äasold

Dr. Hauger und Assessor Fischer nach Prag beordert Dr. Wildermuth wieder Vorstand

Am 17. 7. wurde mit sofortiger Wirkung auf Anordnung des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland der seitherige Leiter des Arbeitsamts Nagold, Dr. Hauger, sowie der bisherige stell­vertretende Leiter Eerichtsassessor Fischer, in das Protektorat Böhmen-Mähren nach Prag beordert. Mit der Leitung des Ar­beitsamts Nagold wurde der frühere Amtsleiter, Regierungs­rat Dr. Wildermuth, welcher ja hier kein Unbekannter ist, mit sofortiger Wirkung betraut. Regierungsrat Dr. Wilder­muth wurde auf seinen eigenen Wunsch nach Nagold zurück­berufen. Er war seither Leiter des Arbeitsamts Schwäbisch Hall.

8V Sahve alt

Heute wird Frau Christine Maier geb. Rath, jetzt im Haus der Barmherzigkeit in Wildberg. 89 Jahre alt. Sie ist erfreu­licherweise noch rüstig und hofft, noch manches Jährlein zu erleben. Wir gratulieren und wünschen, daß sie ihren späten Lebensabend in Gesundheit verbringen möge.

Heute Vvomenade-^onzevt

Um 20 Uhr findet heute im Musikpavillon auf dem Hinden- burgplatz ein Promenadekonzert statt, das von den vielen KdF.- Urlaubern und Kurgästen gewiß als angenehme Abwechslung begrüßt wird.

Nochmals SchotteumSdel

Reverend Graves über KdF. in Nagold

Der große Erfolg, den die Schottenmädel und die übrigen Künstler vorgestern in Nagold erzielten, veranlaßte die NS.- GemeinschaftKraft durch Freude", dieselben für heute noch­mals zu verpflichten. Der Führer der Mädelgruppe, Reve­rend Graves, äußerte sich übrigens sehr anerkennend über die KdF.-Organisation in Nagold, die sich gerade in dieser Woche glänzend bewährte, wo neben 650 Soldaten 850 KdF.- Eäste glatt und gut unteraebracht wurden, was selbst in grö­ßeren Städten Schwierigkeiten mit sich bringt. Reverend Graves meinte, so wie hier habe es mit der KdF.-Organisation noch nirgends geklappt, er werde nicht versäumen, das auch an den maßgebenden Stellen zum Ausdruck zu bringen.

BkdS-Sühvuus

Der Mittwoch war einer Wanderung mit den Gästen aus dem Gau Essen gewidmet, die trotz des drohenden Regens auf die Vollmaringer Höhe mit spärlicher Fernsicht auf die Schwäbische Alb und den Schwarzwald über Jselshausen aus­geführt wurde. Die Teilnehmer waren von dem Gesehenen und Gehörten voll befriedigt. Ein Tanzabend ließ die Tanzlustigen auf ihre Rechnung kommen.