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20 MWMHWd W Befestigung der Dardanellen

London, 20. Juli. Wie der Korrespondent nesEvening Stan­dard" meldet, hat Großbritannien sich in dem eng lisch-tür­kischen Abkommen dazu verpflichtet, der Türkei bei der Befestigung der Dardanellen zu helfen. Der Korrespondent will asls zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß England der Türkei e^n e neue Anleihe von 20 Millionen Pfund zum Kauf der für die Befestigung notwendigen Kriegsing.te.rULW ge» «Mren werde.

Die britischen ProvoLationsflüge

Paris, 20. Juli. Im Zusammenhang mit dem erneuten Provo­kationsflug von hundert britischen Maschinen über französischem Gebiet schreibt derJour", es handle sich hierbei um regelrechte Manöver, die die Besatzungen und Maschinen vor Aufgaben stellen, wie sie imErnstfälle" getroffen würden (?). Man brauche nur darauf hinzuweisen, daß die schweren Wellington- Bomber mit einer Bombenlast die Entfernung London Berlin und zurück, die kaum 2000 Kilometer betrage, leicht ^durch stehenkönnten. Das Blatt ergeht sich dann in einem Lob für die britischen Maschinen, ohne allerdings zu erwähnen, daß diese englischen Reklameveranstaltungen in keiner Weise fliegerische Leistungen darstellen. Man verschweigt natürlich auch, daß einem tatsächlichenErnstfälle" ganz andere Verhältnisse zu­grunde gelegt werden müssen,- denn die deutsche Flakwaffe, die sich im Spanien-Krieg aufs beste bewährte, ebenso wie die deut­schen Jagdgeschwader werden zur Genüge dafür Sorge tragen, daß den englischen Wellington-Bombern derartige Spazierflüge nach Berlin, wie sie der2our" offeriet, sehr schnell verleidet werden.

Türkische Ansprüche

als Folge der Einkreisungshetze

Nom, 20. Juli. Welches Maß von geistiger Verwirrung und llnrnhestiftung England mit seiner Einkreisungspolitik verschul­det hat, dafür sind nicht nur die täglichen Stilübungen des krankhaften polnischen Chauvinismus' ein bemitleidenswertes Zeichen, sondern auch die scharfe Tonart, in der sich neuerdings dietürkischePresse gefällt. Türkische Zeitungen, darunter auch das amtliche BlattUlus", machen plötzlich Ansprüche auf die italienischen Inseln des Dodekanes gel- stend, die sich seit 1911, seitdem Italien die Inseln im italienisch- türkischen Tripolis-Krieg besetzte, im Besitz Italiens befinden. Das gleiche Blatt ist sogar so offenherzig, diese in drohendem Tone erhobenen Besitzansprüche damit zu begründen, daß die Einkrei­sungspolitik einen noch deutlicheren Angriffscharakter erhalten müsse, um nicht durch den Anschein bloßer Abwehr schwächlich zu wirken.

Das römische Regierungsblatt nimmt zu diesen türkischen Aeutzerungen Stellung, indem es feststellt, die Sprache der tür­kischen Blätter bestätige, daß die von Italien auf dem Dode­kanes getroffenen militärischen Vorkehrungen nur eine notwen­dige Verteidigung gegen die türkische Angriffslust darstellen.

Eine politische Seefahrt

Bukarest, 20. Juli. König Carol von Rumänien hat von Constanza aus mit seiner Privatjacht eine längere Kreuz­fahrt angetreten, die ihn durch die Dardanellen bis ins Aegäische Meer dringen wird. Von unterrichteter Seite verlautet, der König werde diese Erholungsreise zu wichtigen Besprechungen mit politischen Persönlichkeiten der Tür­kei und Griechenlands benutzen. Man hält Begegnungen Carok!-Mit dem Präsidenten der türkischen Republik, Jsmed Jnönüp und König Georg von Griemen... ,ür sehr wahr­scheinlich.

Die Neuordnung Ostasiens

j,Auf der Grundlage des Blocks Japan-Lhina-Mandschukuo"

, Tokio, 20. Juli. (Ostasiendienst des DRV.) Bei der Eröffnung der Vollsitzung des Zentral-Chinaamtes erklärte Premierminister Hiranuma, daß Japan fest entschlossen sei, die Neuordnung Ostasiens auf der Grundlage des Blockes Japan-China-Mandschu- kuo durchzusühre». Das Zentral-Chinaamt, das über zahlreiche Zweigstellen in ganz China verfüge, habe einen grundelgenden Plan für den Aufbau Ostasiens geschaffen. Nach diesem Plan Leien wichtigste Teile Chinas besetzt, Häfen und Zufahrtstraßen Mr Tschiangkaischek gesperrt und die Aufräumungsarbeiten fast völlig durchgeführt worden. Japan erwarte nun, daß diese Tat­sachen und die klaren japanischen Ziele von dritten Mächten voll- «ewürdigt und anerkannt würden. Die Mitarbeit aller Staaten, die der in Entwicklung begriffenen Neuordnung Rechnung trü­gen, sei willkommen. In diesem Zusammenhang hob Hiranuma Aervor, daß die freundschaftliche Mitarbeit der verständigungs- dereiten Staaten in keinem Falle abgelehnt würde, ebenso wenig swke auch deren Lnteressen geschmälert würden.

2V VVV Neubauernhöse aus Sizilien

Der Duce verkündet neues großartiges Friedens««!

Nom, 20. Juli. Mussolini richtete am Donnerstag anläßlich eines in Gegenwart der Mitglieder der Regierung im Palazzo Venezia abgehaltenen Rapports an die Parteiführer Si­ziliens eine kurze Ansprache, in der er die Inangriffnahme der planmäßigen Ueberführung des Sizilianischen Großgrund­besitzes in Bauernsiedlungen ankündigte. Die Verwirklichung die­ses Planes sei nicht nur von außerordentlich wirtschaftlicher Tragweite, sondern als ein seit Jahrhunderten ersehntes Ereig­nis dazu bestimmt, einen besonderen Platz in der Geschichte Ita­liens einzunshmen. Es handle sich nicht, wie der Duce betonte, mm eine Jmprovasion. Denn er habe bereits in seiner Rede vom 20. Juni 1937 in Palermo angekündigt, für Bauernhöfe und Bauerndörfer Platz zu machen, auf daß Sizilien einst doppelt so viele Menschen, wie seine heutige Vevölkerungszahl ernähren 4önne, und eines der fruchtbarsten Gebiete der Welt werde. Mit dem heutigen Tage beginne nun die Ausführung dieses Man­ischen Werkes, für dessen Vollendung das Regime seine gesamte Kraft einsetze.

Nach dem nicht enden wollenden Beifall, den die Worte des Duce auslösten, erstattete der Staatssekretär im Wirtschaftsmi­nisterium Bericht über die entsprechend den Weisungen Musso­linis ausgearbeiteten Plänen für die Durchführung dieser in- mLren Siedlungsaktion auf Sizilien. Darnach sollen in den nächsten zehn Jahren 800 000 Hektar Großgrundbesitz in LOLOO Bauerngüter verwandelt werden. Der Staat beteiligt Dch mit insgesamt einer Milliarde Lire an den Kosten dieser Umgestaltung des landwirtschaftlichen Besitzes, indem er in den Staatshaushalten der nächsten Jahre 100 Millionen für den Wau von Straßen, Wasserwerken und öffentlichen Bauten und ^00 Mill. Zuschüsse für den Vau von Bauernhöfen und Voden- meliorationsarbeit bereitgestellt werden. Lum Sckiluk kündiate

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mussolini an, daß die ersten 2000 Bauernhöfe schon am 28. Ok­tober 1910 ihrer Bestimmung übergeben würden.

Glückwunschtelegramm Mussolinis an Franco

Rom, 20. Juli. Mussolini hat an General Franco folgendes Telegramm gerichtet:Während Sie und das spanische Volk im Jahre des Sieges den dritten Jahrestag des Beginnes Ihrer nationalen Revolution beginnen, möchte ich Ihnen mitteilen, daß die Regierung und das Volk Italiens brüderlich an dieser Feier teilnehmen. Ich möchte noch hinzufügen, daß das italieni­sche Volk mit größtem Interesse die Begeisterung und die Kund­gebungen verfolgt hat, die Sie und das spanische Volk dem Gra­fen Ciano zuteilwerden ließen, Kundgebungen, die in unmitz- verständlicherweise die politische und geistige Solidarität bewie­sen haben, die unsere beiden Völker verbindet. Empfangen Sie meine freundschaftlichsten persönlichen Grüße und herzlichen Wünsche. Mussolini."

Währrrngsabrverkmg in Argentinien?

Buenos Aires, 20. Juli. Im Zusammenhang mit einem Sturz der Weizenpreise spricht man hier von einer möglichen Abwertung des Pesos, und auch die zuständigen Stellen beschäf­tigen sich eingehend mit der wirtschaftlichen Lage. Im Laufe des Mittwochs fanden mehrere Besprechungen der entsprechenden Ressorts statt, nach deren Abschluß der Landwirtschaftsminister im Beisein des Finanzministers dem Staatspräsidenten Bericht erstattete. Eine amtliche Mitteilung, daß das Haushaltdefizit 110 Millionen Peso betrage, hat die allgemeine Beunruhigung noch vermehrt und den Gerüchten über geplante Währungs­maßnahmen neue Nahrung gegeben. Demgegenüber wird amtlich darauf hingewiesen, daß das Defizit durch die vorhandenen Re­serven und möglicherweise durch gewisse Steuererhöhungen ge­deckt werden könne.

Faschistische Frauenavordnung in Deutschland

Berlin, 20. Juli. Donnerstagmorgen traf, wie die NSK. mel­det, die italienische Frauendelegation unter Führung der Lei­terin der faschistischen Fasci Feminime, Marchesa Olga Medici del Vascello, in Deutschland ein. Die Reichsfrauenführerin und Gauleiter Hofer begrüßten die italienischen Frauen am Brenner. Nach einem Frühstück fuhr die Reichsfrauenführerin mit ihren Gästen nach München weiter, wo sie vom Stellvertre­ter des Führers, RudolfHeß, im Braunen Haus empfangen wurden. Am Abend leisteten Marchesa Olga Medici del Vas­cello, Signora Runcalli und Signora Pironti einer Einladung des Reichsstatthalters, Gauleiters Adolf Wagner, ins Theater Folge. Am Freitag wird die Reichsfrauenfllhrerin mit ihren Güsten über Nürnberg, wo Gauleiter Streicher der italienischen Abordnung das Reichstagsparteigelände zeigen wird, nach Ber­lin fahren. Dort werden die italienischen Frauenführerinnen am Abend an einem Empfang in der italienischen Botschaft teilneh­men.

Das Pflichtjahr für die weibliche Jugend

Zweites Halbjahr kann im Arbeitsdienst abgeleistet werden

Berlin, 20. Juli. Amtlich wird nochmals darauf hingewiesen, daß das durch den Beauftragten für den Vierjahresplan ein- geführte Pflichtjahr für die weibliche Jugend .ganzoderzurHälfteimRcichsarbeitsdienstab- sgeleistet werden kann. Eine Anzahl Mädchen leistet seit '^April d. I. einen Teil des Pflichtjahres in der Landwirtschaft oder Hauswirtschaft ab und will das restliche halbe Jahr im Neichsarbeitsdienst dienen. Für diese Gruppe ist eine entspre- fchende Anzahl von Plätzen im Neichsarbeitsdienst sreigehalten worden. Die Mädchen können sich daher jetzt noch zum Einstel­lungstermin 1. Oktober 1939 bei der zuständigen Bezirksleitung Des Neichsarbeitsdienstes melden.

Flugzeugunglück bei Konstanz

Sechs Tote

Konstanz, 20. Juli. Donnerstagnachmittag verunglückte das planmäßige Schweizer Verkehrsflugzeug HBITA der Strecke WienZürich gegen 17 Uhr in der unmittelbaren Nähe des Flughafens Konstanz, als es eine Notlandung vornehmen wollte. Die aus Flugkapitän Ackermann und Flugmaschinist Mallhart bestehende Besatzung sowie vier Fluggäste kamen da­bei ums Leben. Dieser Unfall trifft die Schweizer Luftfahrt ganz besonders hart, da die Suisseair in Flugkapitän Ackermann einen ihrer bewährtesten Pioniere verliert. Ackermann war nicht nur einer der bekanntesten Verkehrsflieger, sondern hat sich auch als Schriftsteller durch eine Reihe viel beachteter und er­folgreicher Bücher einen Namen gemacht.

Kleine Nachrichten ins aller Welt

Jugoslawische Blei- und Zinkgruben bestreikt. Die ge­samte 2500 Arbeiter zählende Belegschaft der von den eng­lischen Treptscha-Mmen-Gesellschaft ausgebeuteten jugosla­wischen Blei- und Zinkgruben ist in den Streik getreten, da die Londoner Verwaltung die begründeten und sehr gemä­ßigten Forderungen der Arbeiterschaft nach einer Besserung der Arbeitsverhältnisse sowie Erhöhung der Löhne rund­weg abgelehnt hat.

Erdgas bei Hamburg. Auf dem Erdölgebiet von Neuen- gamme in den Vierlanden bei Hamburg brach am Dienstag eine Erdgasfontäne aus, die noch jetzt mit 40 bis SO At­mosphären aus dem Boden schießt. Neben dem Gas werden iauch große Mengen von Schlick und Wasser in die Luft ge- Meudert, so daß in der Umgebung der Bohrstelle bereits eine Ueberschwemmung entstanden ist. Ungefähr zwei Ki­lometer von dieser Stelle entfernt ist vor 29 Jahren be­reits einmal ein Easausbruch erfolgt. Ebenso wie damals Wandelt es sich um Sumpfgas, das in den unterirdischen Ge- lfteinskküften eingeschlossen ist.

Nieseubrand in einer Londoner Markthalle. In der Nacht MM Donnerstag brach in der großen Halle des Londoner Eemüsemarktes ein Feuer aus, das sich schnell zu einem Niesenbrand entwickelte. Die Flammen durchbrachen die Decke der Halle und beschädigten die Starkstromleitung der nach Süden gehenden Londoner Vorortbahn. Der gesamte Verkehr wurde unterbrochen. Tausende von Londoner The­ater- und Kinobesucher mußten in der Stadt bleiben. Mehr als 20 Feuerwehrzüge wurden eingesetzt, um den Brand zu bekämpfen. Zehn Feuerwehrleute sind durch herabstürzende Mauerteile leicht verletzt worden.

Erdbeben in der Türkei. Die Türkei Mrdtz von vier Erd­beben heimgesucht, durch die schwerer Sachschaden angerich- ,tet worden ist. Besonders stark waren die Auswirkungen /der Beben in der Gegend von Smyrna, wo zahlreiche Häuser einstürzten. Tausend von Personen find obdachlos.

Freitag, den 21. Juli 1939

1200 Bergleute gerettet. Im Steinkohlenbergwerk Lim. burg-Maas bei Lüttich waren durch Störung der Stromzu» fuhr 1200 Bergleute in'Erstickungsgefahr, da die Belüftung nrcht arbeitete. Es gelang aber rechtzeitig, die Stromzufuhr-

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Nagold, den 21. Juli 1939 Mensch, werde wesentlich: denn wann die Welt vergeht, so fällt der Zufall weg, das Wesen, das besteht.

Angelus Silesius

21. Juli: 1762 Schlacht bei Burkersdorf, 1852 Friedrich Fröbel, Pädagoge, gestorben.

Dienstnachrichten

Zur planmäßigen Lehrerin für Handarbeit und Hauswirtschaft ernannt wurde Pauline Digel in Eberstadt (Krs. Heilbronns, ab 1. September 1939 in Nagold.

Äahlveithe Btdrk-41vlaribev

kommen heute und in den nächsten Tagen nach Nagold

Nach kurzer Pause erhielt Nagold wieder den Besuch von .KdF.-Urlaubern. Heute früh trafen etwa 350 Gäste aus dem Gau Essen mit einem Sonderzug ein und wurden von KdF.- Ortswart Letsche willkommen geheißen. Auch wir begrüßen die Urlauber recht herzlich in unserem schönen Nagold und wün­schen ihnen beste Erholung. Morgen kommt ein weiterer Transport Arbeitskameraden und -kameradinnen hierher: 250 Saarpfälzer treffen mit einem llrlanberzug gegen 11 Uhr ein. Mit Omnibussen kommen am Montag zwischen 17 und 18 Uhr 170 Urlauber aus dem Gau München nach Nagold. Auch eine stattliche Zahl Kurgäste beherbergt Nagold zurzeit. Wie bereits berichtet, sind von Montag auf Dienstag ferner 600 Soldaten hier im Quartier. Am Dienstag kommen die S ch o t t e n m ä d e l, die gegen 16 Uhr in der Calwerstraße abgeholt werden, durch die Stadt marschie­ren und auf dem Adolf Hitlerplatz ein kleines Konzert geben. Begrüßungsabende für die KdF.-Urlauber sind heute imLöwen", morgen in derTraube" und am Diens- wieder imLöwen", während in derTraube" ein Varieteabend mit den Dudelsackpfeiferinnen stattfindet. Gestern machten auf einer Schwarzwaldfahrt 56 uniformierte Schüler der Acker­bauschule Hohenheim in Nagold Halt.

Stuttgavtev Kivnia feievte GeftbS-tsjubklSum kn Kasold

Mehrere Omnibusse brachten dieser Tage eine größere Anzahl gutgelaunter Gäste nach Nagold, die durch die Vermittlung der Deutschen Arbeitsfront im GasthausZum Waldhorn" zu Be­such weilten. Es handelt sich um die Betriebsführung und Ge- solgschaft der Firma Stuttgarter Stahlfedermatratzen-Fabrik Nößle und Warmer, die hier gleichzeitig eine würdige Feier ihres 25jähriges Geschäftsjubiläums veranstalteten.

Aagoldev besuchen die Rekchsgavtenschau

Täglich besuchen Nagolder einzeln und in Gruppen die Reichsgartenschau in Stuttgart. In der vorigen Woche weilten mehrere Schulklassen dort. Auch der Obstbauverein stattete der Reichsgartenschau vergangene Woche einen Besuch ab. Am Mittwoch fuhren zwei Omnibusse der Firma Benz etwa 80 Landwirte und Landwirtsfrauen zunächst noch Hohenheim, wo manches für den Landwirt Interessante im Bereich der Landwirtschaftlichen Hochschule zu sehen war, und dann nach Stuttgart, wo die Reichsgartenschau in Augenschein genommen wurde. Jeden Tag durchfahren zahlreiche Omnibusse unsere Stadt, die Besucher der Reichsgartenschau aus dem Hin­teren Nagoldtal in die Gauhauptstadt bringen. Nicht uner­wähnt wollen wir lassen, daß die meisten KdF.-Urlauber und Kurgäste dieser herrlichen Schau in der Gartenstadt Stuttgart einen Besuch abstatteten und noch abstatten.

Kekniatgvütze

Der tägliche Heimatgruß in die Ferne, wo wir den Urlaub verbringen, ist die Heimatzeitung. Es sollte niemand glauben, sie entbehren zu können. Wenn die ersten Tage der Entspan­nung vorüber sind, verlangt man, von daheim zu hören. Erst draußen fühlt man, wie man eigentlich mit dem Stück Heimat verwachsen ist, mit den Menschen seiner Umgebung. Und wenn auch die Zeitung in dieser Zeit durchaus nichts besonderes aus dem Heimatort zu berichten wüßte, vielleicht ist auch das eine Beruhigung, es zu wissen. Aber man liest doch vertraute Dinge. Der Blick wandert über den Anzeigenteil. Bekannte Namen grüßen. Man überfliegt den örtlichen Teil, die amt­lichen Bekanntmachungen. Man fühlt, daheim geht alles so wei­ter, wie es war, als man selbst im Tagewerk stand, und ist glücklich, einmal herausgerissen zu sein, ganz sich selbst gegeben. Die Heimatzeitung erhält in jedem Jahre Briefe mit der Bitte um Nachsendung aus Urlaubsorten. Warum erst die Ver­zögerung? Geben Sie uns vor der Abreise Ihre Anschrift! Als erster Sendbote der Heimat wird man die Zeitung grüßen zu­gleich mit frohen Wünschen für einen glücklichen Urlaub.

1VSV kein Tannenzapfenjahv

Bekanntlich braucht es zwanzig Jahre, bis in unserer Gegend eine Rottanne zum ersten Male Tannenfrüchte, Tannenzapfen trägt. Immerhin vergehen drei oder vier Jahre, bis die Tan­nen, die Weiß- und Rottannen, mitunter auch die sogenannten Fichten" (Forchen) Zapfen in größeren Mengen trägen. Das letzte Jahr konnte im Juni eine nicht gerade volle, aber immer­hin reichliche Tannenzapfenbliite beobachtet werden. Auch der Ansatz von Tannenzapfen an Weißtannen war bedeutend. Heuer haben wenig Tannen Blüten angesetzt. Dagegen sind die alten Zapfen allmählich dürr geworden. Nach und nach gelangen diese in kommender Zeit zum Abfall. Besonders wenn der Wind, der Gewitter- und Regensturm an den Tannenriesen rüttelt und zerrt, dann fallen sie ab, daß es im Tannengeäst nur so rauscht und klappert. Die Tannenzapfen der Rottannen beson­ders werden von fleißgen Holzsammlern und Holzsammlerin­nen eingebracht zu Brennzwecken. Auch in den Herden und Zim­meröfen kann man die harzigen, rasch aufflammenden Tannen­zapfen verwenden. Ganz anders die rasch zerbröckelnden plum­pen, nach dem Abfall rasch zerfallenden Riesenzapfen der Edel­oder Weißtannen, die bei uns bisweilen von den hohen Tan­nenwipfeln gebrochen werden und bei der Herstellung chemi­scher Substanzen Verwendung finden.

Skrre Seuche gebt zu Sude k

Der Rückgang der Maul- und Klauenseuche, die im Jahre 1938 eine Geißel der Viehwirtschaft und damit der gesamten Volkswirtschaft war, ist gewaltig. Dank der umfassenden Vor­sichtsmaßnahmen konnten wir einer Seuche Herr werden, die un­geheuer schwer zu bekämpfen ist, weil der Mensch selbst Träger des Krankheitsstosfes und so Verbreiter der Krankheit wird, ohne selbst krank zu sein. Hoffen wir. daß im Jahre 1939 die Seuche ganz abklingt. Für den Bauern ergaben sich auch nach Ueberwindung der Seuche in seinem Gehöft eine ganze Menge