4. Teile

Nr. 107

Raaolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Donnerstag, den 20. Juli 1939

Stuttgart, 19. Juli. (Wiedersehensfeier.) Zu ei­

ner eindrucksvollen Wiedersehensfeier gestaltete sich die Zu­sammenkunft der Kameraden der ehem. württ. Radfahrer­kompanien Nr. 1 und 2, die dieser Tage in Stuttgart abge­halten wurde. Zu der Feier im Festsaal des Bürgermu­seums hatten sich zahlreiche Ehrengäste, darunter eine Ab­ordnung der Wehrmacht, eingefunden. Der ehem. Komman­deur der 26. württ. Reservedivision, General von Soden, wurde mit besonderer Freude begrüßt. Die Kampftätigkeit der beiden Radfahrerkompanien von 1914 bis 1918 stellte ein Lichtbildervortrag, gehalten von dem letzten Kompanie­führer der 1. Kompanie, Leutnant der Res. F. Koch, umfas­send dar. Der Toten gedachte Hauptmann d. L. Speidel.

JungeFranzosen. Stuttgart ist bekanntlich seit dem Jahre 1936 alljährlich in den Sommerferien das Reiseziel einer französischen Schülergruppe, die uirter Leitung von Professor Emile Delbös-Paris steht. Auch dieses Jahr ist es Professor Delbes gelungen, eine Gruppe von 48 französi­schen Schülern.zusammenzuftellen, die acht Wochen ihrer Sommerferein in Stuttgart verbringen werden. Die Be­treuung hat auch dieses Jahr wiederum der Deutsche Aka­demische Austauschdienst in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung übernommen. Die jungen Franzosen sind in ausgesuchten Stuttgarter Familien uinergebracht. Sie werden bei ihrem Aufenthalt in Stuttgart von ihren bei­den deutschen Vegleitlehrern in der deutschen Sprache unter­richtet, und es ist ihnen die Möglichkeit geboten, bei ver­schiedenen Veranstaltungen und Fahrten, Besichtigungen und Fabrikbesuchen sich ein wahrheitsgetreues Bild vom deutschen Leben und Schaffen zu machen.

Ttoud de? wichtigere» Tier'rrH:» in Württemberg. Nach den Berichten der beamteten Tierärzte war am 15. Juli 1939 verbreitet: Maul- und Klauenseuche in 5 Kreisen mit 5 Ge­meinden und 6 Gehöften; Kopfkrankheit der Pferde in 10 Krei­sen mit 19 Gemeinden und 19 Geholten: Ansteckende Blutarmut der Pferde in 24 Kreisen mit 81 Gemeinden und 94 Gehöften/ jSchweinepcst in 2 Kreisen nnt 3 Gemeinden und 3 Gehöften: Faulbrut der Bienen in 5 Kreisen mit 5 Gemeinden und 16 Gehöften.

Waiblingen» 19. Juli. (Landesbauernführerim llnwettergebiet.) Landesbauernführer Arnold un­ternahm zusammen mit Kreisleiter Dickert und Landrat Sinn eine Besichtigungsfahrt durch das am Samstag von einem Unwetter stark heimgesuchte untere Remstal. Die am stärksten betroffene Gemeinde Schnait war das erste Ziel der Fahrt. Weiter ging es über Beutelsbach, Geradstetten, Rohrbronn, Hößlinswart, Steinach, Oppelsbohm, Oedern- hardt, Birkenweißbuch, Vorderweißbuch, Necklinsberg, Kreh­winkel, Asperglen, Unterschlechtbach nach Rudersberg und wieder zurück nach Waiblingen. Durch die Besichtigung und die Aussprachen mit den Geschädigten konnten sich die Teil­nehmer an der Fahrt ein Bild von den schweren Verlusten machen, die das Unwetter zur Folge hatte.

Schorndorf» 19. Juli. (V e r k e h rs u n g l n ck.) Montag jfrüh fuhr ein Motorradfahrer zwei auf der Straße in glei- Her Richtung gehende Männer von hinten an. Einer der Fußgänger mußte mit sehr schweren Verletzungen in das Schorndorfer Kreiskrankenhaus eingeliefert werden, wäh- i rend der andere, der ebenfalls zur Seite geschleudert wor- ! den war, mit leichteren Verletzungen davonkam. Der Mo- j torradfahrer selbst stürzte so unglücklich, daß er kurz darauf ! an der Unfallstelle verickied. '

Nürtingen, 19. Juli. (Unwetter-Bilanz.) Der Schaden, der durch die Unwetter am letzten Freitag und Samstag in Aich, Erötzingen und Wolffchlugen angerichtet, wurde, ist amtlich auf 450 000 NM. geschätzt worden. Hinzu treten noch reichlich 40 000 RM.» die für Kunstdünger und Saatgut vergeblich aufgewandt worden sind. Auf einer Ee- samtgetreidefläche von 600 Hektar ist die Ernte zu rund 90 Prozent vernichtet. Der Eesamtschaden am Obstertrag be­läuft sich auf rund 200 000 RM.

Neidlingen, Kr. Nürtingen, 19. Juli. (Tödlicher Ab­sturz.) Der 79 Jahre alte Landwirt Christian Kuteruff stürzte am Montag beim Kirschenpflücken vom Baum, als ein Ast desselben brach. Ein Schädel- und Nippenbruch hatte in der darauffolgenden Nacht den Tod des alten Mannes zur Folge.

Kirchheim-Teck, 19. Juli. (V r an d.) Im Maschinenraum einer Eisengießerei entstand infolge Kurzschluß ein Brand, der leicht hätte gefährlich werden können, wenn nicht in­nerhalb kürzester Frist die Feuerwehr und die Autospritze einer anderen Firma am Vrandplatz erschienen wären. Nach halbstündiger Bekämpfung des Feuers konnte dieses ge­löscht werden.

Reutlingen, 19. Juli. (Mit der Kanone zur Mu­st e r u n g.) Bekanntlich hat sich das vor einigen Jahren be­gonnene Unternehmen eines Handwerkers in Holzelfingen auf der Alb, der aus Holz kleine Spielzeugkanonen herstellt, inzwischen zu einem bedeutsamen Betrieb entwickelt, der heute zahlreiche Eemeindemitglieder beschäftigt und er­nährt. Die Holzelfinger Rekruten hatten nun den originel­len Einfall, mit einer hölzernen Kanonein Lebensgröße" zur Musterung nach Reutlingen zu kommen, mit der sie viel Heiterkeit erregten. Immer wieder ließen sie während ihrer Fahrt durch die Straßen kräftiges Geschützfeuer aus ihrer Haubitze ertönen, was manchem den Schreck in die Glieder fahren ließ, bis er dann sah, daß es sich nur um einen wohlgelungenen Rekrutenspaß handelte.

Sigmaringen, 19. Juli. (Knabe ertrunken.) Der zwei Jahre alte Knabe Horst Horn, Sohn des Rangierauf­sehers Adolf Horn, entfernte sich in einem unbeaufsichtigten Augenblick vom Wohnhaus seiner Eltern und lief an die in der Nähe vorbeifließende Donau. Plötzlich fiel das Kind in die hochgehenden Fluten. Erst nach mehrstündigen Ber­gungsoersuchen konnte man die Leiche finden.

Memmingen, 19. Juli. (Durch Güllengase ver­giftet.) In Unterlandholz bei Legau ereignete sich bei Arbeiten in einer Eüllengrube ein schwerer Unglücksfall. Der bei dem Bauern Faller in Unterlandholz bsdienstete I. Heckelsmüller war in den Saugrohrschacht der Eüllen­grube gestiegen, um dort etwas in Ordnung zu bringen. Kaum war er unten, stürzte er, durch die Eüllengase be­täubt, bewußtlos zu Boden. Sein Bruder K. Heckelsmüller, der ihm zu Hilfe eilen wollte, wurde ebenfalls bewußtlos und fiel auch zu Boden. Einen Dritten, dem Dienstknecht P. Mendler, der den beiden helfen wollte, ereilte dasselbe Schicksal. Der Entschlossenheit des Bauern Kiechler, der ein nasses Tuch um das Gesicht band, war es zu verdanken, daß mit Hilfe von Nachbarn die drei Bewurßtlosen geborgen werden konnten. Die Wiederbelebungsversuche waren bei K. Heckelsmüller und P. Mendler von Erfolg begleitet, während sie bei dem zuerst verunglückten I. Heckelsmüller versagten.

Kleinglattbach» Kr. Vaihingen, 19. Juli. (Lager- w e i h^e.) Der Neichsarbeitsdienst für die weibliche Jugend konnte in dem Elternhaus des Reichsprotektors Freiherr von Neurath ein neues Lager weihen. Dessen Bruder, Ernst Freiherr von Neurath, übergab das neue Lager seinen künftigen Besitzern mit einer kurzen Ansprache, in der er sagte, daß die Ärbeitsmaiden, die nun in diesem Haus aus- und eingehen werden, in dem einst seine Eltern und Vor­eltern wirkten, zu wahren Helfern der in diesem Dorf und seiner Umgebung wohnenden Menschen werden möchten. Die Führerin des Bezirkes 12, des RAD., WJ., Frl. Ham­mer, übernahm das schöne Lager mit Worten des Dankes und der Versicherung, daß es stets von nationalsozialisti­schem Geist durchdrungen sein werde. Nach einer weiteren Ansprache von Kreisleiter Bauer schloß die Feierstunde mit dem Feierlied der Arbeit.

Das Wetter

Der Einfluß des britischen Tiefdruckgebiets macht sich schon jetzt durch zunehmende Gewitterneigung bemerkbar. Von We­sten her wurde feuchte und kühlere Luft nach Süddeutschland ge­führt, die das unbeständige und zu Gewitterregen neigende Wet­ter anhalten läßt.

Voraussichtliche Witterung bis Donnerstagabend: Wechselnde Bewölkung mit gewittrigen Regenschauern. Winde aus Siidwest bis West, langsamer Temperaturrückgang, noch schwül.

Für Freitag: Bewölkt, nur mäßig warm und nicht ganz nie» Lcrschlagssrei.

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Zehn Tage Wetter voraus

Vom 20. bis 29. Juli

Herausgegeben von der Forschungsstelle des Reichswetterdienstes für langfristige Witterungsvorhersage in Bad Homburg v. d. H.

Anfänglich im Osten des Reiches noch warm und schwül, wol­kig bis heiter, trocken, in der Westhälfte des Reiches, d. h. west­lich der Linie BodenseeFichtelgebirgeRögen, zunehmendes Auftreten von Regensällen, teilweise in Verbindung mit Ge­wittern. Von Westen nach Osten fortschreitende Abkühlung.

Die weitere Entwicklung der Großwetterlage ist diesmal be­sonders schwer vorauszusagen. Wahrscheinlich ab Ende der Wo­che auch im Osten Uebergang zu unbeständigem und kühlem Wet­ter mit verbreiteten Regensällen.

In der ersten Hälfte der nächsten Woche im Westen allmäh­liche Wetterbesserung und Weitererwärmung, die sich langsam nach Osten ausbreitet. Besonders in Ostpreußen wird das Wet­ter in der nächsten Woche überwiegend freundlich sein. Anzahl her Tage mit Niederschlag meistenteils größer als fünf.

Gestorbene: Lina Leyh Baiersbronn / Marie Klein geb. Kallenbach, 82 I., Mitteltal / Friederike Epple geb. We­ber, 61 I., P f a l z gr a f e n w e i l e r.

Druck und Verlag desGesellschafters": E. W. Zaiser, Inhab»- Karl Zaiser : Verantwortlicher Schriftleiter: Frik Schlau, Verantwortlicher Anzeigenleiter Oskar Rösch, Nagold DA. VI. 1939: über 2900.

Zurreit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

Unser« beutige Nummer umfaßt 8 Seiten.

Stadt Nagold

Abwehr des KamffelWrs

Der nächste Suchtag findet am

Freitag, den 21. Juli 1939 statt. Zusammenkunft um 13.15 Uhr beim Rathaus.

Befreiung von der Teilnahme am kolonnenweisen Ab­suchen der Grundstücke kann nur in ganz dringenden Fäl­len erteilt werden. Der Antrag ist tags zuvor beim Bürger­meisteramt. Zimmer 3, zu stellen. Aus meine frühere Be­kanntmachung weise ich besonders hin.

Nagold, den 19. Juli 1939. 213

Der Bürgermeister.

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Wildberg, 19. Juli 1939

Todes-Anzeige

Gott dem Allmächtigen, hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester und Schwä­

gerin

Katharine Carle

geb. Schmid

im Alter von 61 Jahren, nach kurzem Leiden, in die ewige Heimat abzurufen.

In tiefer Trauer:

der Gatte Göttlich Carle mit Angehörigen Beerdigung Freitag 13 Uhr.

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