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lg. Juli 1939
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Der Geseltscliakter
Fritz Müller
Amtsblatt
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Nr. 167
Donnerstag, äen 20. Juli 1939
113. Jahrgang
gäbe, Wetter- andwirtschaft- rt, Frühnach- cht, Marktbe- Morgen, 9.26 olksmusik und konzert, 13.00
13.15 Leichte s Drahtlosen nttagskonzert, en, 19.00 „Es n, 19.45 Kurz- s, 20.15 „Mit om Mißerfolg isen Dienstes, nnfahred der olks- und Un-
be, Wetterbe- avirtschaftliche ühnachrichten, tberichte, 8.10 Dich daheim, Ferien seid!, rbericht, 12.00 vienstes, Wet- des Drahtlo- n, 16.00 „Und .00 Heiterkeit 00 Einst und Kurzberichte, ließend: Hier konzert. 21.00 n des Draht- rbergische und ldira jamas", jtmusik. be, Wetterbewirtschaftliche ühnachrichten, tberichte. 8.10 daheim, 10.00 lsik und Bau- ct, 13.00 Nach- 3.15 Mittags- , 14.10 Bunte . 18.00 „Ton- l5 Glückes ge-
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Polnisches Maulheldentum
„Wir werden gegen den westlichen Nachbarn jeden Krieg gewinnen"
Thor«, 19. Juli. Bekanntlich fanden am vergangenen Sonntag in ganz Polen Erinnerungsfeiern statt an die Schlacht bei Tannenberg und Grunwald im Jahre 1410, in der die Kreuzritter der polisch-litauischen llebermacht durch schmählichen Verrat erlagen. Die Feiern wurden größtenteils von dem polnischen West markenverband organisiert. Sie waren Orgien des polnischen Chauvinismus', der sich an diesem einmaligen Erfolg gegen einen vom Reich verlassenen Ordensherrn berauschte. Folgende Auszüge aus den bei dieser Gelegenheit gehaltenen Reden sind bezeichnend für die Anstrengungen, die man macht, um eine Angriffspsychose gegen das Reich zu schaffen:
In Thorn führte der Hauptredner, ein Pfarrer Nowakoski, u. a. folgendes aus: Eine historische Stunde steht Polen bevor, welche es zur Erfüllung einer großen Aufgabe ruft zur Wiederholung eines zweiten Grunwalds. Unaufhaltsam nähert sich diese Stunde, in welcher unser siegreicher Adler den ewigen Feind Polens Demut lehren und ein zweites Grunwald wiederholen wird, nur noch größer und herrlicher. Bei der Feier in Grau- denz sprach der Präsident des Westmarkenverbandes, Michai- lowski, der sich zu dem Satz verflieg: „Der Sieg bei Grunwald ist ein klassischer Beweis für die Aufstellung der These, die nun unser westlicher Nachbar nicht gern hat, daß wir gegen ihn jeden Krieg gewinnen." Er schloß: Polen würde ihm eine solche Lehre geben, daß ihm ein zweites Grunwald bevorstünde. Weiter hielt bei dieser Feier ein Hauptmann Olgi-er Smolenski einen Vortrag über die Schlacht, den er mit der pathetischen Behauptung beendete: In nicht allzu langer Zeit werden über de» Städten Danzig, Königsberg, Elbing und anderen Städten die .polnischen Fahnen wehen.
Das letzte deutsche Denkmal ein Opser polnischer Haßausbrüche
Königshütte, 19. Juli. In der Nacht zum Dienstag würde von polnischen Horden das «eit über Oberschlesien hinaus bekannte Denkmal des Grafen Reden auf dem Reden-Berg zerstört. Das 6 Meter hohe Bronzestandbild wurde gewaltsam vom Sockel gestürzt und schwer zugerichtet. Im Auftrag des Kö- nigshütter Magistrats wurde das Zerstörungswerk am Dienstag vollendet.- Städtische Arbeiter brachen den Marmorsockel und die Umfriedung ab und schafften sie fort. Das Denkmal war 1853 zum Gedenken an den Begründer des schlesischen Bergbaus, den Grafen von Reden, von Gruben- und Hüttenwerken und den Knappschaften Schlesiens errichtet worden. Es bildete seitdem das Wahrzeichen der Industriestadt Königshütte. Mit dem Reden- Denkmal ist das letzte deutsche Denkmal in Ostoberschlesien dem Haß polnischer Chauvinisten zum Opfer gefallen.
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Größenwahnsinnige Phantasien
über das „Sicherheitsdreieck Europas"
Warschau, 19. Juli. General Jronside, der bei Marschall Rydz-Smigly zu Gast war, wird noch den Mittwoch und Donnerstag in Warschau verbringen, um die vorgesehenen Einkreisungsbesprechungen mit den volnischen militärilckien
Stellen dnrchzuführcn. Von Warschau aus wird sich General Jronside in den sogenannten „Zentralen Jndustriebezirk" begeben, in dem bekanntlich — vor allem mit französischem Kapital — eine polnische Rüstungsindustrie entstehen soll.
Im Zusammenhang mit dem Besuch General Jronsides stellt Vas Regierungsblatt „Expreß Poranny" in völliger Verkennung der durchaus untergeordneten Trabantenrolle Polens fest, daß heute England, Polen und Frankreich durch ihre militärische Zusammenarbeit das „Sicherheitsdreieck Europas" bildeten. Polen könne sich heute mit Stolz sagen, daß es der einzige Staat in Europa ist, der im Laufe der letzten zwanzig Jahre von der grundsätzlichen Linie seiner Außenpolitik nicht abgewichen ist (?). Weiter versteift sich das Blatt zu der größenwahnsinnigen Behauptung, die polnische Armee sei heute „eine der mächtigsten in Europa" (!). Auch auf wirtschaftlichem Gebiet habe Polen „bedeutende Erfolge" aufzuweisen. Die Mission General Jronsides werde sicherlich zur weiteren Festigung des polnisch-französisch-englischen „Sichcrheitsdreiecks" beitragen.
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Polenseindliche Haltung der Ukrainer
Warschau, 19. Juli. „Kurjer Polski" bringt seine lebhafte Unzufriedenheit über die Haltung der Ukrainer in Polen zum Ausdruck. Unter den Ukrainern mache sich eine polenfeindliche Richtung in immer stärkerem Ausmaße geltend, mit der sich niemand in Polen einverstanden erklären könne.
Polnischer Haß gegen deutsche Kinder
Polen auf den Spuren des Venesch-Terrors
Kattomitz, 19. Juli. Der Haß des Polentums tobt sich, in letzter Zeit besonders stark gegen die wehrlosen deutschen Kinder aus. Wie bereits berichtet, war in der vergangenen Woche das Kindererholungsheim in dem Beskidenort Dziengelau Lei Loschen durch die zuständigen Behörden wegen angeblich baupolizeilicher Unzulässigkeit geschlossen worden, so daß 70 Kinder arbeitsloser deutscher Eltern, die vom deutschen Wohlfahrtsausschuß während der Ferien unter großen finanziellen Opfern dort untergebracht worden waren, um ihnen Erholung und einige Ferienfreuden zuteil werden zu lassen, sofort wieder in ihre Heimatorte zurück» kehren mußten.
Am Montag wurde die Aktion der Polen mit der Schließung der Schutzhütte auf dem Beskidenberg Soschow fortgesetzt, wo 66 erholungsbedürftige deutsche Kinder untergebracht worden waren. Die SchiLchütte, die seit zehn Jahren im Betrieb ist, genügte der zuständigen polnischen Behörde plötzlich nicht mehr. Sie stellte fest, daß sie gegen die baupolizeilichen Vorschriften verstoße. Bezeichnend ist, daß der Besitzer der Schutzhlltte, der Volksdeutsche Somozik, der wegen seines Eintretens für das Deutschtum bereits in tschechischen Kerkern viele Monate zubringen mußte, nunmehr von den Polen ohne Angabe von Gründen verhaftet worden ist. Daß bei allen diesen Maßnahmen politische Beweggründe maßgebend sind, geht aus den obigen Einzelheiten klar hervor.
Japan lehnt Kompromisse ab
Schwierige Verhandlungen in Tokio
Tokio, 19. Juli. Heber die Besprechung zwischen Außenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigie am Mittwoch vormittag wurde eine amtliche Verlautbarung herausgegeben, die besagt, Craigie habe die Ansichten seiner Regierung über die allgemeinen Fragen, die den Hintergrund der Tientsin-Frage bilden, erläutert, während der japanischen Außenminister ausführlich die Ansichten Japans klargelegt habe.
In gut unterrichteten politischen Kreisen ist man der Meinung, daß, wie die Erklärungen Chamberlains vermuten ließen, Botschafter Craigie weder zur Frage des Kriegszustandes noch zur Frage der sich hieraus ergebenden Neutralität irgend welche bindenden Verpflichtungen Vorschlägen könne. Jedoch scheine Engend zu beabsichtigen, in Einzelfällen seine bisherige Politik zu modifizieren, ohne jedoch grundsätzlich auf seine besonderen Interessen ausdrücklich zu verzichten, oder die aus dem Ncumnächte- Vertrag sich ergebenden Rechte und Verpflichtungen preiszugeben. Da Japan grundsätzlich Kompromisse, die als Zugeständnisse an England ausgelegt werden können, ablehnt, wird die Besprechung als zwecklos angesehen, sofern nicht von englischer Seite Vorschläge kämen, die genügend Garantien für eine betonte Neutralität Englands im China-Konflikt böten.
Das Urteil der gesamten Presse über die Unterredung geht dahin, daß vorläufig eine Verständigung über gewisse Vorfragen nicht abzusehen sei. „Jomiuri Schimbun" behauptet, Tokio habe Zwei klare Grundfragen als Bedingungen Japans für die Einleitung offizieller Verhandlungen über die Tientsin-Frage aufgeworfen. England soll die zwischen China und Japan herrschenden Feindsoligkeiten als Kampfhandlungen anerkennen und es soll in diesem Kriegszustand absolute Neutralität auch in den Konzessionen bewahren.
Tokio, 19. Juli. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat das Zsntral- amt für China in Tokio beschlossen, jede Bindung der zentralchinesischen Währung mit der Tschiangkaischek-Regierung in Tschungking aufzuheben. Der Beschluß wurde in Anwesenheit des d^ier weilenden Vizegouverneurs der Huahsing-Handelsbank gefaßt. Ferner wurde angeordnet, daß die neue Währung in Zentralchina als allgemeines Zahlungsmittel anzusehen ist.
Müde Stimmung im Unterhaus
London, 19. Juli. Der Premierminister Chamberlain äußerte sich Mittwoch im Unterhaus in nichtssagenden Worten über den Gang der englisch-japanischen Verhandlungen. Der Konservative Sir Alfred Knox fragte ohne besonderen Erfolg den Premierminister, ob er nicht irgend welche Schritte anläßlich des Verfahrens gegen den von den Japanern verhafteten britischen Militärattache tun wolle. Ein weiterer Konservativer Abgeordne» ter forderte angesichts der japanischen Maßnahmen gegen britische Handelsinteressen in China sofortige Maßnahmen gegen Japan.
lleber den Stand der englisch-sowjetrussischen Verhandlungen gab Chamberlain im Unterhaus am Mittwoch wieder eine seiner üblichen kurzen Antworten. Er sagte, der Bericht der Botschaft über die Mittwoch-Besprechungen in Moskau werde zusammen mit der französischen Regierung geprüft. Als der Labour-Abgeordnete Dalton darauf fragte, ob man jetzt nach den vielen neuen Instruktionen und Anweisungen näher sei als vor einer Woche, gab Chamberlain die gewundene Antwort: „Wir haben bis jetzt noch kein Abkommen erreicht".
Chamberlain gab im Unterhaus bekannt, daß die zur Zeit in London mit Polen geführten Verhandlungen zu einem Abkommen führen könnten.
Die These vom Gleichgewicht
Das Ende eines verlogenen politischen Prinzips
NSK. In Europa überschneiden sich heute zwei verschiedene Zeitalter. Die Träger der Zukunft, Deutschland und Italien, stehen den Hütern der Vergangenheit, Frankreich und England, gegenüber. In diesem Widerstreit der Zeiten erzittert unser Erdteil. Während aber an der inneren Festigkeit der Achse diese Erschütterungen wirkungslos ab- prallen, befindet sich der Westen innervöserllnruhe.
Seine ganze diplomatisch-politische Tradition ist ins Wanken geraten. Das überlieferte Schema einer europäischen Eleichgewichtsordnung will mit den tatsächlichen Kräfteverhältnissen nicht mehr übereinstimmen.
Die klassische Eleichgewichtspolitik, durch Jahrhunderte geübt und bewährt, ist aus allen Fugen geraten. Sie wird heute ganz klar als eine mit richterlicher Objektivität g e - tarnte Sicherung westlicher Vorherrschaft über Europa erkannt. Bei ruhiger lleberlegung wäre das Abersterben dieser Ordnungsidee durchaus einleuchtend, denn sie hat, genau besehen, ein recht respektables Alter.
Kein Wunder, daß ihr das Schicksal alles Irdischen zuteil wird.
Nun beruht allerdings die herrschende Wirrnis in Europa, wie die Zerfahrenheit und Maßlosigkeit der westlichen Diplomatie, auf dem Mißverhältnis von Idee und Wirklichkeit. Man vermag sich in London und Paris von den liebgewordenen Vorstellungen über eine westliche Vorherrschaft nicht zu trennen. Man operiert mit den altehrwürdigen Methoden, als hätten sich nicht wesentliche Voraussetzungen! dieses Gleichgewichts ins Gegenteil verändert. Die Etaats- maxime der habsburgischen Hausmachtpolitik, das „divide et impera", war im Grund auch der Leitsatz westlicher Hegemonie. Wie aber der österreichische Nationalitätenstaat- -A an der Anteilbarkeit der zum vollen Selbstgefühl erwachten Völker seine Herrscherkraft einbüßte, so scheitert heute die westliche Hegemonie an ähnlichen llmwandlungsprozessen.
Denn für eine dauernde Ausbalancierung der Gewichte ist -nun. einmal deren Teilbarkeit eine notwendige Voraussetzung. Mitteleuropa ist aber heute schlechthin unteilbar! geworden.
Dies war freilich in der Hochblüte der Gleichgewichts- Politik anders. Das deutsche und italienische Volk war in eine^ Unzahl von Einzelstaaten aufgeteilt. Hier konnte der politische Krämer Europas die Schalen der Waage nach Belieben bis auf Unze und Gramm gleich auffüllen, und in beide Schalen konnten Teile eines Volkes geworfen werden.
Die innere Zerrissenheit des deutschen und italienischen Volkes bahnte allen Einflüssen den Weg. Dieses Mitteleuropa war käuflich in seinen Teilen, gegeneinander ausspielbar. anfällig allen Intrigen. Die westliche Diplomatie bediente sich geradezu arithmetischer Methoden; gar im Zeitalter der Aufklärung glaubte man an die mathematische Berechenbarkeit aller Machtkonstellationen, denn man brauchte ja nur die mehr oder minder absolutistischen Dynastien wie die Figuren auf einem Schachbrett gegeneinander in Stellung zu bringen.
Diese für die Westmächte so beruhigende Rechnung ging freilich nicht immer restlos auf. Den Rest aber bildeten entweder die Genialität eines Dynasten oder die irrationalen Kräfte erwachender Nationen. Daß Preußen unter Friedrich dem Großen eine Großmacht werden konnte, beruhte nur darauf, daß die politische und militärische Genialität über die erklügelte Koalition siegte. Daß Italien im Risorgimento allen Voraussagen und Wünschen zum Trotz seine politische Einheit gewinnen konnte, daß Oesterreich durch die Ungelöstheit seiner nationalen Probleme zunehmend an politischem Gewicht und Aktionsfähigkeit verlor, waren unwägbare Faktoren, die schon im vergangenen Jahrhundert die Unzulänglichkeit der westlichen Ordnungsideen offenbarten.
Freilich funktionierte auch die Eleichgewichtspraxis wie- . der in entscheidenden Phasen. Der österreichisch-preußische Dualismus war nur zu oft dieser Praxis dienstbar gemacht worden. Daß er überhaupt zu einer Austragung mit dem Schwerte und nicht zu einer organischen Kooperation kam, ist auch durch westliche Zwischenschaltungen bedingt. Unzählige Beispiele ließen sich für diesen Spannungsmechanismus anführen. Entscheidend bleibt aber schließlich nur, daß er sich ohne staatliche Zersplitterung Mitteleuropas nicht mehr als Instrument der westlichen Beherrschung gebrauchen läßt.
Versailles war der letzte Versuch, eine gestorbene Welt noch einmal zum Leben zu erwecken. Er zerbrach an der unberechenbaren Kraft deutschen Lebenswillens und der Genialität eines Mannes. Ueber den Trümmern dieses Friedens erhebt sich heute das Eroßdeutsche Reich, em konsoli? viertes Mitteleuropa, das wohlgefügte Gebäude der Achse. Ihr Eigengewicht ist so groß, daß die Emkre^ sungspolitiker an der Themse und Seine vergeblich nach Gegengewichten Ausschau halten. Nach überlieferten Methoden bemühen sie sich krampfhaft um die „große Alliance" gegen die zu mächtig gewordene Ach,e. Die Verwunderung darüber, daß so geheiligte Prinzipien wie ein europäisches Gleichgewicht plötzlich unbrauchbar geworden sind, verwandelt sich schnell in Entrüstung über die Frevler an der Ueberlieferung, um schließlich als hysterischer Haß den letzten Rest von Einsicht und Vernunft zu verlieren.