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Naaolder Tagbl«1t »Der Gesellschafter"

Montag, den 17. Juli 1839

Ml. WS kann ja auch nicht bestritten werden, daß beispielsweise Hie Architektur eines Theaters uns noch am ehesten dann an- Lpricht, wenn sie die Formensprache redet, die der kulturgeschicht­lichen Herkunft dieser Institution, die ja keine neue Erfindung sist, mehr oder weniger gerecht wird. Man kann sich eben aus chichem Grunde wohl gotische Kirchen, aber unter keinen Um­wänden ein gotisches Theater vorstellen, es sei denn, man wolle Die historisch bedingte, stilistisch-geschichtliche Empfindung der Besucher von vornherein aöstotzen und diese damit am Ende verwirren.

Dies gilt aber nicht nur für die Baukunst. Auch in deu> ander en Künsten leben die vergangenen Zeital­ter mit. Ihre Leistungen gehören nicht nur zum vorhandenen ^gesamten Kulturschatz eines Volkes als eine Art kostbarer Erb­masse, sondern darüber hinaus auch zum Vildungsgut, aus dem heraus und mittels dem weitergeschaffen und fortent- vnckelt wird. Das, was nun der ersten Eründungszeit des neuen Reiches den für uns so unbefriedigenden Charakterzug gab, liegt daher weniger in der Vielgestaltigkeit der damaligen künstlerischen Produktionen, als in dem ersichtlichen Unver­mögen, der neuen geschichtlichen Großtat einen ebenso großen kultur-eklen zusätzlichen eigenen .Ausdruck zu gebe», de h. also, außer oder trotz den zum Teil hervorragenden ^rzMÄbeiten auch noch die Kraft zu ei­ner Gesamtleistung zu finden, die der Würde eines so großen Zeitalters entsprochen hätte. Der tiefste Grund lag damals wohl in der Tatsache, daß eine ganze Anzahl Geschichte machender Männer, ich will nicht sagen amusisch veranlagt, aber zu mindest künstlerisch mehr oder weniger desinteressiert waren. Dies ging soweit, daß sich die erfolgreichen Staatsmänner, größten Feld- Herren und unsterblichen Künstler dieser sonst so großen Zeit in unserem Volke zum Beispiel meist überhaupt nicht einmal per­sönlich kannten. Eine eigentlich doch ebenso beschämende wie erschütternde Tatsache!

Es ist aber nun so, daß geschloffene und damit befriedigende -künstlerische Leistungen nur dann entstehen können, wenn sie zu tiefst von der eine Zeit beherrschenden Gedankenwelt ausgehen. 2n Epochen einer langsamen Auswirkung sieghafter politischer, weltanschaulicher oder religiöser Gedanken ist es natürlich, daß sich im Laufe der Zeiten die künstlerische Produktion von selbst schon aus Gründen der Marktfähigkeit in den Dienst der Herrschende» Ideale mehr und mehr zu stellen pflegt. In Zeiten schneller revolutionärer Entwicklungen kann eine solche Anpas­sung nur durch einen ordentlichen und leitenden Eingriff von ecken geschehe». Die Träger der politischen oder weltanschaulichen Formen der Völker müssen es versuchen, die künstle- r-'i scheu K'rL fte selbst auf die Gefahr schwerster Eingriffe Ml im Sanne der allgemeinen weltanschauli­chen Tendenzen und Erfordernisse auszurich- ten. Nur so Lrnn verhindert werden, daß sich die zurückblei­bende Kunst vom wirklichen Leben der Völker mehr und mehr trennt und damit endlich vereinsamt.

Natürlich genügt es dann nicht, den Künsten nur mitAn­regungen" zu helfen oder sie durch Verbote bzw. Anordnungen zu reglementieren! Nein: Man mutz ihnen vor allem die not­wendigen Arbeitsmöglichkeiten sichern, d. h. also die der Zeit dienenden Aufträge vergeben. Denn die zwingendste Beweis­kraft liegt nun einmal in der Tat. Wenn die Steine sprechen sollen, müssen sie erst gesetzt werden. Es war aber das Tragi­sche des hinter uns liegenden Zeitalters, daß gerade eine solche befruchtende Leitung der Künstler unterblieb.

Wie schon betont, lag es an den in dieser Richtung nicht em­pfindenden damaligen Gestaltern des politischen Schicksals unse­res Volkes. Des weiteren allerdings wohl auch in der mehr staatlichen konstruktiven Aufgabenstellung der damaligen Zeit und vor allem in der mehr formellen Lösung dieser Aufgaben. Die deutsche Reichsgründung der 70er Jahre- war politisch eine gewaltige konstruktive Leistung, völkisch gesehen konnte sie nur das Vorspiel sein. Die Erfüllung und Vollendung mußte von der äußeren staatlichen Prägung des Reiches den Weg zur inneren Formung des Volkes ff in den. In den langen Jahren des Kampfes um die Macht Hatte die nationalsozialistische Bewegung natürlich keine Gele­genheit, diese von ihr übernommene Arbeit einer organischen Volksbildung auch kulturell durch praktische Arbeit zu ergän­zen. Erst mit dem Januar 1933, d. h. dem Tag der Machtüber­nahme, konnte es sich entscheiden, ob die Bewegung auch aus diesem Wege ihrer Mission gerecht wurde oder ob sie, wie das vergangene Zeitalter, in der kulturellen Verewigung ihres Wer­kes versagen würde.

Es war dabei begreiflich, daß (genau wie im politischen Le­ben) viele der in einer scheinbar unbegrenzten Freiheit, d. h. in Wirklichkeit ungehemmten Zügellosigkeit arbeitenden künstleri­schen Kräfte jede organische Ordnung als widerwärtig empfan­den und deshalb ablehnten. Ja, bei manchem mag dieser Wunsch zunächst geradezu als der Beweis für die Kunstfreundlichkeit des neuen Zeitalters gegolten haben. Ich rede dabei nur von den ernsten Künstlern, denn die in dieser scheinbar kulturellen Frei­heit aufwachsenden oder bester, die wie Pilze aus dem Boden schießenden Schwindler und Betrüger sahen ähnlich wie ihre politischen Kollegen im Beginn dieses neuen Zeitalters mit Recht das Ende ihrer Herrlichkeit. Je bescheidener ihr wirkliches Können war, umso lauter war deshalb verständlicherweise ihr entrüstetes Geschrei und es mochte damals wohl mancher ernst­haft ickassende Künstler b-'ürch^en. daß am Ende unter der Einwirkung dieser Kritik der Versuch, eine neue Blüte der deutschen Kunst herbeizuführen, scheitern würde.

Im Zuge der Eesamtordnnng unseres nationale« Lebens wurde nun diesen Elementen jenes Instrument weggenonuuen, dessen sie sich mangels sonstiger künstlerischer Befähigung im- smerhin noch am leichtesten zu bedienen vermochten. Die öffent­liche Publizistik hörte auf, ein Mittel zur Verwirrung des Vol­tes zu sein. Statt die Meinungen der Masten zu zerteilen und damit jede geschloffene Ansicht und Haltung auszuschließen, wurde im nationalsozialistischen Staat auch die Presse ^rmd darüber hinaus die ganze Publizistik, ein Hilfsmittel Her Volksführung, um nicht nur auf politischem, son­dern auch auf dem kulturellen Gebiet die einheitliche Ausrich­tung zu ermöglichen. Aber davon abgesehen: Entscheidend war, daß der neue Staat nicht nur die Bedeutung seiner volks- «nd machtpolitischen, sondern auch kulturellen Ausga­ben erkannte und diese als eine wichtige Mistion in ihrer vol­len Bedeutung würdigte und damit aber auch zur Tat werden Hieß.

Ich vertrat in den Jahren vor und nach 1933 die Ueberzeu- igung, daß, sowie die ersten Bauten von uns stehen würden, das -Geschrei und Geschimpfe der Kritikaster zum Schweigen ver­dammt sein wird. Entscheidend war dann nicht mehr die Auf­fassung dieser wurzellosen Literaten, sondern die Meinung des Volkes. Denn je mehr die neue Kunst ihrer Aufgabe entspre­chen sollte, umso mehr mußte sie ja zum Volke reden, d. h. dem Volke zugänglich sein. Damit aber hörte die Kunst auf, das Mehr oder weniger interne Gesprächsthema schwindsüchtiger jAestheten zu sein, sondern sie begann ein kraftvolles Element junseres kulturellen Lebens zu werden.

Ganz gleich, was nun der Eine oder Andere darüber vielleicht

auch heute noch zu den kn beliebt, auf den neu entstandenen Plätzen entschei det nunmehr aber schon längst das Volk. Das Gewicht der Zustimmung von Millionen läßt jetzt die Mei­nung Einzelner völlig belanglos sein. Ihre Auftastung ist kul­turell genau so-unwichtig, wie es die Auftastung von politischen Eigenbrödlern ist. Die politische und kulturelle Emigration batte für das Volk in dem Augenblick jede Bedeutung verloren, in dem die Taten dem Volks als solche sichtbar wurden und da­mit das Interests an den rein theoretischen Abhandlungen die­ser Leute einmal für immer verschwand.

So wie das Reich gewachsen ist» so wächst nun auch seine Kunst. Die Denkmäler der Architektur find schon heute gewaltige Zeu­gen für die Kraft der neuen deutschen Erscheinung auch auf kul­turpolitischem Gebiet. So wie die einzelnen Stadion der natio­nalen Wehrerziehung, die in der Schaffung des Großdeutscheu Reiches ihre stolze Krönung erhielten, den politischen Nörgler erledigten, so erledigen die unvergänglichen Bauwerke des neuen Reiches den kulturellen. Daß die Architektur nunmehr aber auch eine immer würdigere Ergänzung auf dem Gebiet der Plastik und Malerei findet, kann nicht bestritten werden. Das erste Ziel unseres neuen deutschen Kunstschaffens ist ohne Zweifel heute schon erreicht. So, wie von dieser Stadt München die baukünstlerische Gesundung ihren Ausgang nahm, hat hier auch vor drei Jahren die Reinigung eingesetzt auf dem vielleicht noch mehr verwüsteten Gebiet der Plastik und Malerei. Der ganze Schwindelbetrieb einer dekadenten oder krankhaft verlo­genen Modekunst ist hinweggefegt. Ein anständiges allgemei­nes Niveau wurde erreicht. Änd dieses ist sehr viel. Denn aus ihm erst können sich die wahrhaft schöpferischen Genies erheben. Wir glauben nicht nur, sondern wir wissen es, daß sich heute bereits solche Sterne am Himmel unseres deutschen Kunstschaf­fens zeigen. Die dritte Ausstellung im neuen Haus der Deutschen Kunst bestärkt uns in diesem Glauben. Wir wollen aber deshalb erst recht hoffen und erwarten, daß die zur Kunst Berufenen mit einem wahrhaft heiligen Eifer zu ihrer Aufgabe stehen. Wir sind gewillt, nunmehr von Ausstellung zu Ausstellung einen strengeren Maß st ab anzu­wenden und aus dem allgemeinen anständigen Können nun die begnadeten Leistungen herauszusuchen. Wir haben dieses Mal schon ein Niveau, bei dem es schwer war, zwischen oft zwei und drei gleichwertigen Werken eine Entscheidung zu tref­fen. Ich habe mich daher entschlossen, so wie im vergangenen Jahre, anzuordnen, daß ein Teil ausgestellter Arbeiten nach ihrem Verkauf durch solche ebenbürtige ersetzt wird, die nur in­folge Mangels an Platz im Augenblick keine Berücksichtigung finden konnten. Ich möchte nun aber auch die Hoffnung aus- drücken, daß sich vielleicht einzelne Künstler von wirklichem Form'at in Zukunft innerlich den Erlebnissen, Geschehnissen und den gedanklichen Grundlagen der Zeit zuwenden, die ihnen selbst zunächst rein äußerlich die materiellen Voraussetzungen für ihre Arbeiten gibt.

Denn so tausendfältig auch die früheren geschichtlichen Vi­sionen oder sonstigen Lebenseindrllcke sein mögen, die den Künst­ler zu seinem Schaffen befruchten, ihm vorschweben oder ihn begeistern, so steht doch über allem die Großartigkeit seiner heutigen eigenen Zeit, die sich den erhaben­sten Epochen unserer deutschen Geschichte wohl als ebenbürtig zur Seite stellen kann. Manche Arbeiten, die sich in den Dienst dieser Aufgabe zu stellen versuchten, mußten wir zurückweisen, weil die Kraft der Gestaltung leider nicht gniigte, um das Ge­wollte so zu bringen, daß es den Vergleich mit den aus ähn­lichem Geist geschaffenen Werken vergangener Zeiten und damit einer letzten Prüfung hätten standhalten können. Wenn aus ihnen wie so oft aber die Einfalt eines tiefen Gemütes spricht, dann verdienen sie trotzdem unseren Dank. Ihr, ich

§ möchte fast sagen, frommes Beginnen, mutzte eine Verpflichtung sein für diejenigen, denen die Vorsehung di e Gnade gab, in vollendeterer Form das ausdrücken zu können, was alle fühlen­den und denkenden Menschen in unserer heutigen Zeit belebt.

Ich will nun diese Stunde nicht Vorbeigehen lasten, ohne ihnen und damit allen jenen Deutschen, die sei es aus ihrem Beruf heraus oder sei es sonst als kunstbegeisterte Menschen an dem neuen Aufstieg unserer Kunst mit heißem Herzen hän­gen, auch einen kurzen Einblick in die geplante Weiterentwick­lung dieses Hauses zu geben. Dank dem Einsatz der schon mit der Finanzierung des heutigen Hauses der Deutschen Kunst Be­auftragten und der großherzigen Hilfsbereitschaft deutscher Kunstmäzenen ist es gelungen, die finanziellen Grund­lagen für den Ergäuzungsbau sicherzu st eilen. Er soll in erster Linie der Ausstellung der Meisterwerke un­serer Plastik dienen. PrcHestor Gall hat einen wundervol­len Plan hierfür geschaffen, der bald entsteht an der gegen­überliegenden Seite dieser einmaligen Straße. Es wird dann x-n Zukunft möglich sein, die große Deutsche Kunstausstellung alle Gebiete des Schaffens der Bildenden Künste umfassen zu. lasten, die Meisterwerke unserer Architektur, der Malerei und i der Plastik als eine Kesamtscban der Arbeit deutscher Künstler. Noch Heuer soll die Grundstei"^-"'"-, erfolgen. Wenige Jahre später hoffen wir, das Werk seiner Bestimmung übergeben zu können. Es wird mithelfen, die Bedeutung einer Veranstaltung zu steigern, deren diesmalige Eröffnung ich nunmehr erkläre."

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Nach der mit stürmischem Beifall aufgenommenen Rede Adolf Hitlers schließt Präsident von Finck diese der Kunst geweihte Feststunde mit dem Heil auf den Schöpfer und Förderer der deutschen Kunst. »

Im Anschluß an den Festakt besichtigten der Führer und die Ehrengäste die Große Deutsche Kunstausstellung 1939, die ein beglückendes Zeugnis ablegt von der Schaffensfreude und der Kraft deutschen Künstlertums. Die Heilrufe, mit denen der

> Führer beim Verlassen des Hauses der Deutschen Kunst begleitet wurde, waren ein Ausdruck des Dankes dafür, daß er dem deutschen Kulturschaffen wieder Sinn und Inhalt gegeben und das Volk wieder hineingestellt hat in den Strom lebendiger deutscher Kultur.

Vor der feierlichen Eröffnung der großen deutschen Kunstaus­stellung 1939 ehrte der Führer das Andenken des unvergeß­lichen Schöpfers des neuen Hauses der Deutschen Kunst, Pro­fessor Paul Ludwig Trost und legte am Grabe des genialen Baumeisters einen mit der Führerstandarte geschmückten Lor- , beerkranz nieder.

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! Der große Festzng

! »?!-oo Fahre deutsche Kunst"

? München, 16. Juli. Festlicher Höhepunkt des großen Gemein- ! fchaftslebens deutscher Kunst war am Sonntagnachmittag der große Festzug2000 Jo're deutsche Kunst", der, erweitert durch viele bezaubernd schöne Gruppen mit Symbolen aus den zum Reich heimgekehrten Gebieten, den begeisterten Beifall der Hun­derttausende in den Feststraßen erweckte. Sie ließen sich nicht i einmal von den Regengüssen vertreiben, die zeitweise heftig her-

> niederrauschten. Wohl waren diesmal viele der Festwagen die ! gleichen wie im Vorjahre. Schöner aber und reicher waren fast ! alle ausgestattet worden. Am lautesten aber wurden jene Dar- ! stellungen begrüßt, in denen die bedeutsamen historischen Ereig- ! niste des vergangenen Jahres ihren Ausdruck fanden.

Polen würde im Ernstfall vernichtet werden

Madrid, IS. Juli. Francisco Franco, der Staatschef des spani­schen Volkes, hat in einem Interview, das er dem Direktor des LissabonerDiario de Noticias", Augusto deCastro, gewährte, erstmalig auf diesem Wege zur Außenpolitik Stellung- genom­men. In bemerkenswert klarer und scharfer Art skizziert der Generalissimus die gegenwärtige Lage, um rls Führer eines großen europäischen Kulturvolkes, das der Zivilisation des Abendlandes soeben erst enorme Opfer brachte, unmißverständ­lich seine Meinung über die an der Krise Europas Schuldigen zum Ausdruck zu bringen.

Der Caudillo führte dabei insbesondere Polen und dem hinter ihm stehenden England die Folgen ihrer Jntransigenz vor Augen: Ein Krieg, so äußert General Franco, würde unver­meidbar das weitere System der Verbindungswege zerstören, das Englands imperiale Struktur begründet. Italiens Militär­macht, mit der als Realität gerechnet werden müsse, würde sämt­liche Bewegungen und Verbindungen Großbritanniens im Mit­telmeer unterbrechen, ganz zu schweigen von den serienmäßig zu erwartenden Aufstandsbswegungen, die im Imperium unver­meidbar sein würden. Den in traditionellem Leichtsinn den eige­nen Staat gefährdenden Polen führt General Franco in seinem Interview das ernste Menetekl der Vernichtung durch die Achse vor.

Was den Danzig er Streitpunkt angeht, heißt es in dem Text desDiario de Noticias", so lohne es sich wahrscheinlich nicht für Europa, darum Krieg zu führen, selbst für Polen sei es nicht dieser Mühe wert. Viele Völker lebten ohne Zugang zum Meer und ermöglichten Außenhandelsverkehr durch fremdes Gebiet mit Hilfe von Zollkonventionen und Handelsverträgen.

Franco schließt seine von höchster Eindringlichkeit und größ­tem sittlichen Ernst getragenen Ausführungen mit dem Hinweis auf die furchtbaren Folgen des von England und Polen dauernd an die Wand gemalten Krieges.

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Ergebnis des Ciano-Vesuches in Spanien

Völlige llebereinstimmung, Förderung der Zusammenarbeit

Sa« Sebastian, 15. Juli. Während eines Banketts im -Monte Jgueldo" bei San Sebastian gab Innenminister Serrano Suner die amtliche Verlautbarung über die Besprechungen des italie­nischen Außenministers Graf Liano mit der spanischen Regierung bekannt. Die amtliche Mitteilung besagt:

Während der Unterhaltungen, die der italienische East, Außen­minister Graf Ciano. mit dem Caudillo und der spanischen Re­gierung führte, wurden sämtliche Probleme über­prüf t, die beide Länder direkt angehen. Die Besprechungen fan­den statt im Geiste absoluter Offenheit und des Einverständnisses und bestätigten die völlige Uebereinstimmnng beider Länder, die zusammen mit Deutschland dem gemeinsame« Feind die Stirn boten und siegten. Erneut bestätigt wurden die freundschaft­lichen Beziehungen, die ihren sprechenden Ausdruck fanden in der freundlichen Begrüßung des Grafen Ciano in Spanien und in der völligen llebereinstimmung der Gesichtspunkte. Beide Länder beschlossen die Förderung der Zusammen­

arbeit, damit ihre Freundschaft untereinander, die eine Tat­sache ist, den beabsichtigten Zwecken entsprechen möge zum Wohle beider Nationen und darüber hinaus der europäischen Zivili­sation.

Rom, 15. Juli. Das vorstehende amtliche Communigus steht im Mittelpunkt der Presse. In großen Schlagzeilen wird die volle Solidarität Nationalspaniens mit Italien und der Achse unterstrichen. Die Blätter weisen ferner auf die zwischen dem Sendboten des Duce und dem Caudillo gewechselten Trinksprllche hin und auf eine Erklärung des spanischen Innenministers Su­ner vor den italienischen Pressevertretern, wonach das spanische Volk mit denen marschiere, die ihm in der schwierigen Stunde des Aufstiegs geholfen hätten. Besonderer Nachdruck wird auf die Tatsache gelegt, daß die amtliche Verlautbarung jede Hoffnung der Franzosen und Engländer, Spanien von seinem natürlichen Weg an der Seite der Achsenmächte in die neue europäische Ord­nung abzubringen, zunichte mache.

Neue englische Rüstungsanleihe

Beunruhigung in der englischen Oeffentlichkeit

London, 15. Juli. Sir John Simon kündigte im Unterhaus an, daß eine neue beträchtliche Rüstungsanleihe notwendig ge­worden ist. Diese Mitteilung hat anscheinend auf die englischen Nerven störend gewirkt, denn die Blätter versichern zwar, daß die britische Oeffentlichkeit diese neue Last bereitwillig tragen werde, kommen aber doch nicht um die offensichtliche Beunruhigung herum, die die Oeffentlichkeit ergriffen hat.

So stelltDaily Telegraph" fest, daß die englischen Rüstungs- ausgaben allein für das laufende Jahr sich bereits auf vier Fünftel der gesamten Ausgaben beim Ausbruch des Weltkrieges stellten. Wenn auch der Steuerzahler an einer sofortigen Steuer­erhöhung vorbeigekommen sei, so sei es doch klar, daß eine Steuererhöhung notwendig würde, wenn man weiter fortfahre, solche Rüstungsausgaben zu machen. Man solle sich auch nicht dadurch in Sicherheit geben, daß im Augenblick der Schatten einer Inflation noch nicht sichtbar sei. Im übrigen brächten die Rüstungskredite fürbefreundete" Länder eine neue Anspannung der britischen Finanz- und Arbeitskraft mit sich. DieNews Chronicle" schreibt, diese gewaltigen Ausgaben würfen schwere Bedenken für die Zukunft auf und würden ernste und störende Auswirkungen aus das Wirtschaftsleben haben.

Paris fordert de« Lohn

Französische Militiironssisn i« Istanbul sst-mbul, 1«. Juli. In Istanbul ist am Sonntag eine frau- schs Militärmission eingetrosfen. Sie wird von General ntzinger geführt, dem langjährigen Befehlshaber der fran- schen Levantearmee in Syrien und Mitglied des Obersten ieqsrates. Die Mission reist nach Ankara, um dre Bespre­ngen über die türkisch-franzöMstche militärische sammenarbeitim Sinne des Hilfelmstungsabkommens zunehmen. Die französischen Offiziere^werSen nach Achcchuß Verhandlungen in Ankara ebMMsMaeMeise durch die