8. Seite Nr. 163

5. Juli 1939

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1.30 Uhr Predigt 15 Uhr Sonntags- r Pred. (Vögele). 5 Uhr Bibelstunde

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10 Uhr Gottesdienst 9 Uhr Nagold.

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Der Westwall

Die unbezwingbare Abwehrzoue von Nah»

Bon Generalleutnant Jacob, Inspekteur der Pioniere, Eisenbahnpioniere und der Festung««.

Als sich nach Abschluß der letzten Vestchtigungsreise des Führers durch das Gebiet der Westbesestigungmr der Ober­befehlshaber der das Reich im Westen schirmenden Trup­pen, General der Infanterie vbn Witzleb«:, beim Führer abmeldete, konnte er diesem die stolze Versicherung geben: »Der Westwall hält und wird gehalten, komme, was da wolle". Und mit diesen Worten hat er allen, die das Glück hatten, in der Begleitung des Führers diese große Vesich- tigungsreise an die Westfront mitzumachen und die gewal­tige Stärke der nunmehr vollendeten Befestigungszone selbst in allen Einzelheiten kenenzulernen, aus dem Herzen ge­sprochen.

Die Befehle des Führers, von denen er in seiner großen Rede auf dem Parteitag in Nürnberg im September 1938 und in seiner Ansprache an die Bevölkerung des Saarlan­des in Saarbrücken im Oktober 1938 der Welt Kenntnis ge­geben hatte, find voll verwirklicht.

Der Wall im Westen steht Md ist unbezwingbar. In der Tagespresse sind bereits hier und da Angaben über den Umfang des Ausbaues gemacht worden. Diese Zahlenanga­ben sind zum Teil überholt, zum Teil unvollständig, da sie nur Teilabschnitte umfassen konnten. Nach Vollendung des großen Werkes kann nun nochmals zusammenfas- sendüberdenEesamtausbau berichtet werden.

Die Schaffung des gewaltigenWestwalls", in dem nun der frühereLimes" mit derLuftverteidigungszone West" zu einer durchlaufenden, über 30 Kilometer tiefen Befe­stigungszone zusammengefaßt ist, war nur durch den ge­schlossenen Einsatz des ganzen Eroßdeutschland überhaupt möglich. Denn nicht nur die unmittelbar für den Bau ein­gesetzten Arbeiter und Ingenieure, Arbeitsmänner und Sol­daten haben am Werk mitgeschafft. Die ganze Industrie, die mit Ueberschichten arbeiten mußte, um die riesigen Mate­rialmengen zu liefern, die bei der Eisenbahn, in der Schiff­fahrt und sonst im Transportwesen Tätigen, sie alle trugen ja mit zu seinem Gelingen bei.

Deutschland hat keine Arbeitslosen mehr, im Gegenteil, es waren für diesen großen Einsatz nicht genügend freie Ar­beitskräfte vorhanden. So war es erforderlich, als Son­dermaßnahme für dieses, für das Schicksal der Nation so entscheidende Bauvorhaben die Pflichtarbeit einzuführen und aus vielen Betrieben Arbeiter herauszuziehen. Auch die Zurückbleibenden, die nun durch Mehrleistung den Aus­fall der zur Arbeit am Westwall einberufenen Gefolgschafts- Mitglieder ausgleichen mußten, haben dazu beigetragen, daß die Grenzen Großdeutschlands im Westen nun gesichert sind.

Und wenn auch der vertraute Postomnibus hier und da nicht mehr so häufig verkehrte oder durch ein Fahrzeug ei­nes privaten Unternehmens ersetzt wurde, weil viele Auto­busse der Reichspost zum Westen für den Transport der Arbeiter abgegeben waren, wenn auf manchen Strecken Einschränkungen des Eisenbahnverkehrs nötig waren, um die Transporte für den Westausbau zu sichern, wenn pri­vate Aufträge zugunsten der Fertigstellung des für den Westwall benötigten Materials Verzögerungen erlitten, so sah jeder die Notwendigkeit ein. Ging es doch um die Siche­rung des Reiches nach dem Willen des Führers. Und hatte nicht die Bevölkerung des Erenzlandes infolge der vielen Einquartierungen, durch den starken Straßenverkehr im Ausbaugebiet und durch die Abgaben von Land für den Vau der Vefestigungswerke im besonderen Maße Opfer zu bringen? Ueberall zeigte sich vorbildlicher nationalsoziali­stischer Gemeinschaftssinn in freudigem Einsatz für Volk und Reich. So kann jeder deutsche Volksgenosse, der mittelbar oder unmittelbar am großen Werk mitgeschafft hat, stolz sein, auf seinem Posten seine Pflicht zum Wohle der Volks­gemeinschaft getan zu haben.

Ungeheuer war der Einsatz an Material und Arbeits­kraft für die Ende Mai vorigen Jahres begonnene Errich­tung dieser das Reich gegen jeden Angriff im Westen schützenden Vefestigungszone. Ein Drittel aller in deutschen Bauindustrie und im Baugewerbe vorhandenen Betonma­schinen war für den Ausbau des Westwalls herangezogen. In ihnen wurden insgesamt rund K Millionen Tonnen Ze­ment verarbeitet. Das ist über ein Drittel der gesamten deutschen Zementproduktion. Der Bedarf an Holz betrug rund 895 KOK Kubikmeterr^Fllr die Panzerfertigung wur­den die Werke der deutschen Schwerttidustrie erheblich er­weitert. Von der Deutschen ReichshÄhn wurde sofort nach Beginn des Ausbaues der Abtransport der benötigten Baustoffe in große Umfange ausgenommen. Die anfängliche Höchstleistung von 6000 täglich nach dem Westen beförder­ten Waggons mit Baustoffen wurde nach kurzer Zeit auf weit über 8000 Waggons täglich gesteigert. Au­ßerdem waren die Binnenschiffahrt und das Kraftverkehrs­wesen sowie Feld- und Förderbahnen im weitesten Umfange für die Bewältigung der Transporte eingesetzt. Die Zahl der für Baustofftransporte im Westen aus dem ganzen Reich zusammengezogenen Lastkraftwagen betrug weit über 15 00 0. Als Ergänzung zur Eisenbahn und zum Schiffsverkehr hat der Lastkraftwagen auch hier die besten Dienste geleistet und war als Transportmittel zur Baustelle selbst unentbehrlich.

Nach Anlieferung der für die Betonbauten erforderlichen Baustoffe nahm der Umfang der Transporte nicht etwa ab. Denn nun mußten die Maschinen und Geräte für die In­nenausstattung der Westwallbauten, die Waffen-, Muni- tions- und Verpflegungs-Reserven, die in den Werken ein­gelagert sind, die Anlagen für den Gasschutz, die sanitäre Versorgung, kurz alles das, was der Besatzung auch im Eroßkampf ein Durchhalten auf lange Sicht ermöglicht, her­angeschafft und eingelagert werden.

Für die Herstellung der in mehreren breiten Streifen hintereinander verlaufenden Jnfanteriehindernisse, wurden nahezu rund drei Millionen Rollen Draht an­geliefert.

Unter Einsatz von aus ganz Deutschland zusammengezo­genen Großbaggergerüten wurden viele Kilometer unüber- jchreitbarer Kampfwagengräben geschaffen, teils künstlich, teils durch Verbreiterung und Vertiefung natürlicher Hin­dernisse. In anderen Abschnitten wieder wird durch Steil­hänge sowie durch oft in mehreren Linien hintereinander verlaufende Höckerhindernisse jeder Kampfwagen-Angriff aufgehalten. Dieser riesige Ausbau erforderte einen gewal­tigen Einsatz von Arbeitskräften.

Nachdem am 28. Mai 1938 vom Führer der Befehl zum Bau gegeben war. stieg dieZahlderbeickäitiaten

«»«older Tagbl»ttDer Gesellschafter»

Samstag» 15. Juli 1SZS

Arbeiter von Woche zu Woche. Bei der Organisation Todt allein waren 1938 beschäftigt:

am 20. Juli 35 000 Mann am 27. Juli 45 000 Mann am 3. Aug. 77 000 Mann am 10. Aug. 93 000 Mann am 17. Aug. 121000 Mann

am 34. Aug. 145 OVO Mann s am 31. Aug. 170 000 Mann ! am 7. Sept. 191 000 Mann ! am 28. Sept. 278 000 Mann am 6. Okt. 342 000 Mann

Dazu kamen rund 90 000 Arbeiter in den Bereichen der Festungspionierstäbe sowie 100 000 Mann Reichsarbeits­dienst.

Während diese Arbeiter für die Herstellung der reinen Betonbauten eingesetzt waren, deren Bau vielfache Vor­bereitungen erforderte, und wie aus den oben angegebenen Arbeiterzahlen ersichtlich ist, erst nach und nach anliefen, wurden auf Befehl des Führers sofort nach Einleitung des Ausbaues zahlreiche Infanterie-Divisionen und Pionier- Bataillone im Westen zusammengezogen. Im Rahmen gro­ßer Geländeübungen unter kriegsmäßigen Voraussetzungen wurden durch den Einsatz dieser Divisionen die bereits vor­liegenden Erkundungen überprüft und ergänzt. Die Truppe war jedoch nicht nur hierdurch an der Vorbereitung des ständigen Ausbaues beteiligt, sondern in erheblichem Um­fange auch für den Ausbau selbst eingesetzt. Neben der Her­stellung von Hindernissen aller Art und Sperren wurde der Vau der Nachrichtenverbindungen, der Wegebau und die Tarnung fretiggestellter Anlagen zu einem großen Teil durch die eingesetzte Truppe ausgesührt.

Die Truppenteile waren immer nur eine gewisse Zeit lang eingesetzt und wurden dann durch andere Einheiten ausgetauscht. Durch diesen Einsatz wurde ein doppelter Zweck erreicht: FllrdieTruppeeineSchulung im Einsatz und in der Herstellung von Befestigungsanlagen unter kriegsmäßigen Voraussetzungen, für den Westwall eine erhebliche Beschleunigung seines Ausbaus und gleich­zeitig eine beträchtliche Verstärkung seiner Verteidigungs­fähigkeit. Die Truppe hat sich diesem unerwarteten Einsatz in jeder Beziehung gewachsen gezeigt, sie löste ihre Aufgabe in vorbildlicher Weise und bewies auch hier ihre vorzüg­liche Allsbildung.

Die Unterbringung aller am Ausbau des West­walls Beteiligten in den Ortschaften, vor allem im dün­ner besiedelten Bergland der Eifel, machte anfänglich Schwierigkeiten. Durch Errichtung von über 200 großen Arbeitslagern konnte jedoch bald Abhilfe geschaffen werden. Die eingesetzten Reichsarbeitsdienstabteilungen waren aus­nahmslos in eigenen Lagern untergebracht.

Um Zeitverluste für An- und Abmarsch zur Arbeitsstelle zu sparen und die Kräfte zu schonen, waren weit über 5000 Kraftomnibusse bereitgestellt, die täglich rund 180 000 Ar­beiter von den weiter abseits von ihren Arbeitsstellen ge­legenen Quartieren zu den Baustellen beförderten. Hierzu hatte die Deutsche Reichspost rund 68 vom Hundert ihres ! Bestandes an Kraftomnibussen nach dem Westen abgegeben, s

Neben den oben angegebenen Arbeiterzahlen können selbstverständlich diejenigen Arbeitskräfte, die in den ver­schiedensten Industrien ausschließlich mit Fertigungsarbei­ten für den Westwall beschäftigt waren, zahlenmäßig eben­sowenig angegeben werden, wie der Arbeitereinsatz für die Heranfchaffung der Baumaterialien und des Arniierungs- gerätes.,

DerWestwall steht! Als Bollwerk von Stahl und Beton verläuft seine bis zu 50 Kilometer tiefe Vefesti­gungszone von der Ebene des Niederrheins durch die Eifel und das Saargebiet bis zum Rhein und am Oberrhein ent­lang bis zur Schweizer Grenze. Die zunächst vom Führer vorgesehenen 17 0 0 0 Be 1 onwerke, die dann durch sei­nen ergänzenden Befehl für den weiteren Ausbau auf über 22 000 erhöht worden sind, umfassen zahllose schwere Panzerwerke und find mit allem ausgestattet, was die kampfgeschulte Besatzung braucht, um-jeden, auch mit den stärksten Mitteln und größtem Einsatz durchgeführten Angriff erfolgreich abwehren zu können. Für Sicherung der Nachrichtenverbindungen, die eine erfolgreiche Führungauch im schwersten Kampf ermöglichen, ist ebenso Vorsorge getroffen wie für Abwehr jeder Easgefahr. In den tief in die Erde unter starken, gegen jeden Beschuß sicheren Betondecken liegenden Ruheräumen finden die ab­gelösten Teile der Besatzung, dem Kampflärm entzogen, wirkliche Ruhe und dank den vorbildlichen sanitären Ein­richtungen schnelle Erholung von den zermürbenden Ein­flüssen eines modernen Großkampfes. Außer Munition sind naturgemäß auch Verpflegung und Wasserversorgung im reichsten Maße für eine lange Kampfdauer gesichert.

Aufgabe der Festungspionierdienststellen wird es sei«, ständig an der Verbesserung des Westwalls zu arbeiten mst» dafür zu sorgen, daß die jetzt vorhandene Ueberlegenhert des Ausbaues gegenüber jedem Angriff auch für die Zu­kunft allezeit erhalten bleibt. Stahl und Beton sind an sich tote Dinge. Träger der Abwehrkraft ist die stets einsatzbe­reite und ständig wachsame Besatzung. Ihren Geist kenn­zeichnet die eingangs bereits erwähnte Meldung des Ober­befehlshaber der Heeresgruppe 2 an den Führer.

Gewiß hat dieses ungeheure Werk auch große Kosten ver­ursacht. Aber schon dadurch, daß der Westwall bereits im ersten Ausbau im September des vergangenen Jahres dem Führer die Möglichkeit gab, unter Vermeidung eines Krie­ges wertvolles deutsches Land mit 3,5 Millionen deutscher Einwohner ins Reich heimzuholen, haben sich diese Aufwen­dungen um ein Vielfaches bezahlt gemacht. And wer wird daran zweifeln, daß eine einzige Kriegswoche, ganz abgese­hen von den Verlusten an Menschenleben, weit mehr an Kosten verursacht hätte?

Der schönste Dank für alle, die an dieser Sicherung des Reiches im Westen mitgearbeitet haben, waren die Morte des Führers in seinem nach Abschluß seiner Besichtigungs­reise erlassenen Tagesbefehl:DieBesichtigungdes We st walls hat mich von seiner Unoezwing- barkeit überzeug t."

Roosevelts katastrophale Politik

Washington, 13. Juli. Die unsinnige Außenhandelspolitik der Roosevelt-Regierung, die sich weigert, mit dem größten möglichen Weltkunden, dem Eroßdeutschen Reich mit seinen 87 Millionen Menschen, in vernünftige Handelsbeziehungen einzutreten, führt eine neue Wirtschaftskatastrophe für den amerikanischen Binnen­markt herauf. Das Landwirtschastsministerium gibt jetzt be­kannt, daß eine den Durchschnitt weit übersteigende Mais­ernte in diesem Jahre zu erwarten ist. Die Tabakernte wird die größte in der Geschichte der USA. sein. Ebenso wird der B au mw 0 l lüb ers ch u tz die Rekordhöhe von 14350009 Ballen erreichen. Dazu kommen außergewöhnlich hohe lleber - schüsse in Weizen, Reis, Eiern, Fett und Obst. Nachdem es der Wirtschaftspolitik Roosevelts nicht gelungen ist, den amerikanischen Arbeitsmarkt zu beleben und die rund 12 Millionen Arbeitslosen als Käufer einzuschalte«, finden alle diese Produkte auf dem inneramerikanischen Markt nnr geringe Absatzmöglichkeiten. Die diesjährige Maisernte wird auf 2 570 795 000 Vushel geschätzt. Dabei ist noch vom vergangenen '--Jahr ein Uebcrschuß von 450 Millionen Bushel vorhanden. Die Tabakernte beträgt 1651622 000 Pfund. Das sind 300 Millionen Pfund mehr als in normalen Jahren. Die Farmer befürchten schwere Preisstürze in beiden Artikeln. Die Regierung hat 828 Millionen Dollar bcreitgestellt, um einen völlige« Markt­zusammenbruch zu verhindern. Auch diese Millionen werden ebenso wenig wie die Milliarden der vergangenen Jahre in der Lage sein, eine wirkliche Gesundung herbeizuführen. 203 Mil­lionen Dollar sollen davon verwendet werden, um mindestens einen Teil der Ueberschüsse unterzubringen. So will die Bun-

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Zur Besetzung der Insel Tschusan durch die Japaner

Am 23. Juni besetzten japanische Truppen di« Insel Tschusan und ihren Haupthafen Tinghai. Die Insel sst 200 Kilometer süd­lich von Schanghai in der Hangchow-Vucht gelegen und war die erste englische Niederlassung an der chinesischen Küste. Unser Bild: Ein japanisches Landungskorps nähert sich bei Tinghai der Küste der Insel Tschusan.

rcsregierung Lebensmittel ankaufen, um sie an die Arbeitsloseu­familien zu verteilen. Den Exporteuren werden große Emtschädi- gungszahkungen geleistet, da sie angesichts des Ueberangebots die meisten Agrarprodukte nur zu Dumpingpreisen im Ausland« absetzen können, nachdem die Regierung künstlich aus politischen Gründen den größten überseeischen Absatzmarkt Großdeutsch­land ausgeschaltet hat. Der Landwirtschaftsminifter Wallace will an die Farmer 725 Millionen Dollar auszahlen. Diese un­geheure Summe sollen die Farmer erhalten, die sich bereit er­klären, ihre nutzbaren Ackerflächen brach liegen zu lassen. Vor Jahren hat Wallace das gleiche Experiment schon einmal durchgeführt. Auch damals erhielten die Farmer für das Unterpflügen ihrer Weizen- und Maisbestände und für die Ver­nichtung ihres Viehbestandes Hunderte von Millionen Dollar von der Regierung. Wie die heutige Lage der amerikanischen Landwirtschaft zeigt, hat diese Vernichtungswirtjchast keinerlei dauernden Erfolg bringen können.

Illegale Iudeneinwimdernirg

Macdonald kündigt »Gegenmaßnahmen" an

London, 13. Juli. Veranlaßt durch eine Anfrage im Unter­haus, mußte Kolonialminister Macdonald den Skandal der illegalen jüdischen Einwanderung in Palästina zugeben. Die Zahl dieser illegalen Einwanderer, die zum Teil bekanntlich mit Hilfe britischer Behörden in das Land eindringen konnten, ist wie Macdonald mitteilt in der letzten Zeit derart bedroh­lich angewachsen, daß sie die Quote der legalen Einwanderung längst erschöpft. Der britische Kolonialminister hat darum de« Oberkommissar in Palästina anweisen müssen, bis zum 31. März nächsten Jahres keine Einwanderungsquote mehr zu veröffent- ttchen. In Zukunft werde, so versicherte Macdonald, regelmäßig die Zahl der illegalen Einwanderer von der legalen Quote ab­gesetzt werden. Er hatte sich vorher beeilt, zu erklären, daß die britische Regierung selbstverständlich die jüdische Ansiedlung in Palästina weiter fördern werde.

Berliner Brief

Ferienfahrten zwischen Silos und Erbhöfen Besuche in Klein-Hambnrg" an der Spree lleber die Hälfte Ber­lins ist »Land" Erbhofbauern vor den Mietskasernen

Berlinern, die nicht verreisen können, bieten sich auch da­heim Ferienfreuden aller Art. Tag für Tag starten im Zen­trum der Siadt die Ausflugsdampfer, die ferienfrohe Men­schen hinaustragen zu den grünen Usern der Havel oder der Oberspree und den vielen herrlichen Seen inmitten der märkischen Landschaft. Seit ein paar Tagen aber gibt es für die Berliner ein neues Feriengeschenk: die regelmäßi­gen Hafenrundfahrten! Schon um acht Uhr drängelt man sich an der Abfahrtsstelle der Motorboote an der Weiden­dammer Brücke, dicht am Bahnhof Friedrichstraße inmitten der Stadt. Hafenrundfahrt in Berlin wie sollte es nicht Hunderte von Berlinern locken, Berlin einmal ganz von der Wasserfeite ans kennen zu lernen? Wer weiß über­haupt etwas von demHafen Berlin"? Punkt neun Uhr setzt sich dand die ersteKutsche", mit fröhlichen Berlinern beladen, in Bewegung, und unter dem gleichmäßigen Tucken des Motors,sticht man in See", spreeaufwärts spreeab- wärts. Der Reichstag, von der Wasserseite betrachtet, sieht noch größer und imponierender aus als von der Straß«, und ein Stückchen weiter, wo am Königsplatz die großen Umbauarbeiten im Gange sind, an die der Fußgänger nie­mals so richtig heranlommt, kann man einmal wirklich hinter den Kulissen" schauen: so also wird der guten Spree