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Napolder Tagblntt .Der Gesellschafter"

Samstag, 15. Juli 1S3S

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Die Große Deutsche Kunstausstellung

Adolf Hitler vor dem von Fritz Erler, München, geschaffenen Oelporträt.

(Presse-Hoffmann, Zander-M.)

artige Tanzfestfpiele und wunderbare Leistungen der Ausstat­tungskunst. Er ist ein Querschnitt durch den hohen Stand des deutschen Kulturschaffens.

Dr. Dietrich wandte sich nun den Beziehungen von Kunst und Presse zu und schloß: Wenn auch heute die Welt um uns in Waffen klirrt, es soll uns nicht daran hindern, dieses friedliche Aest der Kunst und der Lebensfreude zu feiern: Denn in unserem sReiche gibt es nicht mehr jenes Wort einer vergangenen Welt, 'daß unter den Waffen die Musen schweigen.

Die Antwort Dr. Goebbels

(Schluß.)

Der DurchschnittsenglLnder ist, wie Sie uns mitteilen,so entrüstet über die nach seiner Ansicht schandbare Art, in der die Deutsche Regierung das Abkommen von München verletzte, daß er immer nur zu der lleberzeugung kommt, daß Ihre Führer wenigstens Ribbentrop, Goebbels und Himmler ganz un- smögliche Menschen sind, mit denen man nie irgendwelche Ab- !kommen treffen kann, die gehalten werden". Dann müßten diese ^Herren eigentlich zu Engländern honoris causae ernannt wer­den; denn das, was Sie ihnen zu Unrecht vorwerfen, ist ja doch -seit einigen Jahrhunderten das wesentlichste Merkmal der eng­lischen Politik gewesen.

Vielleicht haben Sie bei Ihren Studien im englischen Insti­tut für auswärtige Angelegenheiten auch das Buch von John Vigelow, Major aus der USA.-Army, über englisch-amerika­nische Verträge gelesen, der bei seinen Untersuchungen zu dem Ergebnis kommt, daß von 39 Verträgen und Vereinbarungen -zwischen USA. und England in der Zeit von 1783 bis 1913 acht von England gebrochen und davon wieder fünf von USA. nach dem englischen Vorgang gebrochen wurden. Vigelow zieht dar­aus die Lehre: .Die englische Diplomatie versteht es immer, den Wortlaut von Verträgen so zu formulieren, daß, wenn es der britische« Regierung einmal nützlich erscheint, sie zum Scha­den der anderen Partei ihre eigene willkürliche Auffassung gel­lend machen kann."

Daß das sehr deutlich ist, werden Sie nicht bestreiten. Woher nehmen Sie dann aber die moralische Berechtigung, Deutschland etwas, was Sie nicht beweisen können, weil es, w i e Ih r g a n- zer Brief, erlogen ist, zum Vorwurf zu machen, was in der englischen Politik seit Jahrhunderten gang und gäbe ist?

Sie nehmen an, daß es schrecklich für uns klinge, aber Sie müssen es uns sagen:daß Hitlers Wort heute in England recht geringen Kurswert hat". Das klingt für uns gar nicht schrecklich. Schrecklich würde es nur sein, wenn es umgekehrt wäre. Denn: Hitlers Wort gilt in Deutschland! Vielleicht hängt sogar das eine mit dem anderen zusammen! Der Führer hat die deutsche Nation groß und stark gemacht. Er wird deshalb von Engländern Ihres Schlages aus vollem und tiefstem Herzen gehaßt. Darauf sind wir nur stolz. Dieser Haß ist nicht nur für den Führer selbst außerordentlich ehren­voll. Er stärkt unsere Liebe zu ihm. Denn Sie, Herr Propa­ganda-Kandidat, können natürlich doch nur jene Deutschen lie­be», die an unserem Volk Verräter sind.

Sie fügen hinzu, es bestehenicht die geringste Aussicht dafür, daß Großbritannien irgendwelche Konzessionen an Deutschland mache, bevor das Vertrauen an Deutschlands Wort wieder hergestellt sei". Sie verkennen in gründlichster Weise die Situation! Niemand bittet Sie um Kon­zessionen ! Niemand erwartet solche!

Wir fordern von Ihnen keine Gnade, sonder« nnfer Recht! Wir stehen nicht als Bettler oder bittende Habenichtse vo: Ihre» kapitalistischen Demokratien. Verweigert man «ns »User Recht, so werde« wir uns dieses Recht selbst z» sicher« wissen, nur soll man sich dann nicht scheinheilig darüber beklagen, daß Europa von einer Krise in die andere stürzt.

Die Schuld daran tragen Ihre Auftraggeber, Herr Propa­ganda-Kandidat. Sie wollen plötzlich um dieFreiheit" der Tschechen besorgt sein. Sie weinen also Krokodilstränen um Völker, denen nichts geschieht und die Sie nichts angehen. Sie bleiben aber hart und ungerührt angesichts des nationalen Lei­des anderer Völker, die von England selbst gequält und blutig unterdrückt werden, wie z. B. jetzt in Palästina die unglücklichen Araber. Was würden Sie wohl erst sagen, wenn wir im Protek­torat ähnlich wie Sie in Palästina verfahren wollten? Wir tun es nicht, denn wir find Deutsche und keine Engländer.

In vielen Punkten, so sagen Sie, ist Ihnendie Politik Deutschlands unverständlich". Deshalb, werter Herr, sind Sie ja auch erst Kandidat, also Anfänger! Man kann in Ihrem Alter anscheinend eben noch nicht alles begreifen! Umso verständlicher ist die Politik des Führers dafür dem deutschen Volk; und es wirkt deshalb beinahe belästigend, wenn Sie die Frage aufwerfen, ob es uns unbekannt sei, daßbis zum Raub der Tschechen die ganze Frage unserer Kolonialansprüche in Großbritannien ernsthaft erörtert wurde?"

Und ob uns das bekannt ist, sogar hinreichend bekannt. Diese ernsthaften Erörterungen kennen wir auch an anderen Beispie­len. Sie haben ebenso ernsthaft unsere Abrüstungsforderungen erörtert, bis Deutschland sich endlich gezwungen sah, selbst aus­zurüsten. Sie haben wohl auch ernsthaft die Vergrößerung der deutschen Wehrmacht erörtert, so lange, bis Deutschland genö­tigt war, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen. Sie haben ernsthaft die Militarisierung des Rheinlandes erörtert, bis die deutschen Truppen Wer die Rheinbrücken marschierten und eine

, fertige Tatsache schufen. Sie haben ernsthaft das Oesterreich- s Problem erörtert, bis der Führer in Wien seine großdeutsche s Mission kraft seines geschichtlichen Auftrages vollzog. Sie haben ernsthaft die sudetendeutsche Frage erörtert, bis Sie vor ein § Fait accompli gestellt waren.

! Machen Sie sich doch nicht dümmer als Sie sind, halten Sie jedenfalls sonst aber das deutsche Volk nicht für dümmer, als Sie es selbst zu sein scheinen. Und'nun plötzlich verwahren Sie sich dagegen, wenn wir England zum Vorwurf machen, daß es den Versuch unternimmt, Deutschland einzukreisen. Das sagen wir nicht nur, das sehen und erleben wir. Werfen Sie also nicht scheinheilig die Frage auf, warum England wohl wün­schen sollte, uns einzukreisen; denn die Antwort liegt allzu nahe: Um uns zu erledigen! Weil wir mit unseren For­derungen nach unserem Lebensrecht England lästig sind! Weil Sie im Verlauf Ihrer düsteren Geschichte mit einem ohnmäch­tigen und wehrlosen Deutschland rechnen konnten und das heute nicht mehr der Fall ist! Weil Sie uns also das Leben nicht gön­nen. weil wir in Ihren Augen Habenichtse sind und Habenichtse bleiben sollen!

Daß ein wohlhabendes Deutschland ein Aktivposten für den Welthandel sei, ist eine ganz neue englische Theorie, die wir aus Ihrem Munde zum ersten Male vernehmen. Vor dem Weltkrieg behaupteten Sie das Gegenteil. Jedenfalls wird diese Ihre neue Erkenntnis auf das wirksamste unterstützt durch einen groß angelegten englischen Warenboykott gegen Deutschland in der ganzen Welt. Sie würden uns wirtschaftlich den Hals zuschnü­ren, wenn Sie könnten. Aber Sie können es gottseidank nicht mehr.

Und dann verbreiten Sie sich über das Thema Krieg. Sie werden lachen, aber es ist so? Dieses Thema wird heute in Deutschland kaum diskutiert. Die sogenannte Nerven- krise gibt es nur bei Ihnen. Sie sagen, es müßteein kurzer Krieg sein, ein Blitzkrieg, das geben selbst unsere Fach­leute zu".

Ob ein Krieg kommt, das hängt ganz von England ab: Wie er verläuft, lassen Sie unsere Sache sein. Wir haben nicht den Eindruck, daß England gerade heute so ausgezeichnete Chancen hat, um einen solchen Krieg siegreich zu bestehen. Vielleicht wis­sen Sie das nicht, aber das deutsche Volk befindet sich nunmehr in einer Verfassung, in der es entschlossen ist, seine nationale Ehre und Existenz bis zum letzten Atemzuge zu verteidigen.

Ohne ein 1918 hätten Sie schon den Weltkrieg niemals ge­wonnen. Damals wurde aber leider in Deutschland die Politik von Kandidaten gemacht. Heute machen die Kandidaten in Eng­land Propaganda, die Politik in Deutschland zu meistern. Wer es noch nicht wißen sollte, dem wird es vielleicht noch aufgehen.

Und dann ziehen Sie über die Italiener los. Wir neh­men an, daß die Italiener, wenn Sie das ihnen gegenüber per­sönlich vorbrächten, Ihnen die nötige Antwort nicht schuldig bleiben würden. Sie sagen, die Italiener seien knapp an Roh­materialien und hätten keine große Widerstandskraft usw. Wa­rum haben Sie dann im Abessinienkonflikt nicht eingegriffen? Sie haben doch immer damit gedroht, Sie wollten! Oder konnten Sie das etwa nicht?

Und dann drohen Sie liebenswürdigerweise in einem kom­menden Krieg, den Sie als Schreckgespenst an die Wand malen, mit der britischen Blockade. Genau so. wie im vergangenen Krieg, genau so, Herr englischer Menschenfreund! Und diesen Zynismus wollen Sie als Propagandaargument gegen uns verwenden, Sie Anfänger Sie!

Sie sagen:Nach einem solchen Krieg würde es einen Frie­densvertrag geben, mit dem verglichen der Versailler Vertrag ein Kinderspiel sei!" Und damit lasten Sie die Katze aus dem Sack. Wir misten also, woran wir sind. Sie sprechen das offen aus, was wir schon längst ahnten und ver­muteten; ein Grund mehr für uns, uns für solche Fälle bereit zu machen und dafür zu sorgen, daß, wenn Sie Deutschland über­fallen sollten, Ihr Angriff nicht wie 1914 ein wirtschaftlich wehrloses und militärisch schlecht vorbereitetes Volk trifft.

Je mehr Sie über diese Dinge Nachdenken, desto stärker kom­men Sie, wie Sie schreiben, zu dem Ergebnis, daß Menschen wie Sie und wir gemeinsam überlegen sollten, wie dieses Er­gebnis verhindert werden könnte." Ueberlegen Sie nur ruhig gemeinsam, Herr! Aber ohne uns! Bei uns überlegt zur Zeit der Führer. Bei ihm wissen wir wenigstens, daß er ruhig, sachlich und in unserem Interesse überlegt. Englische Ge­burtshelfer find dabei wie es die Geschichte des letzten Jah­res erwies nicht notig.

Die endgültige Entscheidung, meinen Sie, liegt bei uns?Es ist Ihr Führer, nicht mein alter Premierminister, der das Sig­nal zum Angriff geben wird, wenn alle Stricke reißen, und, offen gestanden, ich fürchte, daß Goebbels und Ribbentrop ihm (dem Führer) wichtige Informationen vorenthalten." So unge­fähr stellen sich Lord Halifax, Stephen King-Hall und der kleine Moritz die deutsche Außenpolitik vor. Es wäre zum Weinen, wenn es nicht zum Lachen wäre, und es fällt schwer, daraus keine Satire zu schreiben.

Sie fragen uns,warum wir nicht einmal selbständig Nach­denken wollen", denken Sie doch selbst einmal selbständig nach! Und raten uns an,mit unseren Freunden zu sprechen und Ihnen diesen Brief zu zeigen". Das können wir nicht; den Brief brauchen wir für bessere Zwecke. Unsere Bemerkungen dazu, die Sie gewünscht haben, stehen hier. Wir haben Ihrer Aufforderung gemäß kein Blatt vor den Mund genommen. Sie wissen jetzt auch hoffentlich,,worin Sie nach unserer Meinung Unrecht Haben und worin wrr mit Ihnen einer Meinung sind."

Und damit kämen wir zum Kern. Wir sind mit Absicht so aus führlich geworden; denn es erscheint uns notwendig, Ihr ganzes Phrasengedresch einmal gründlichst zu demaskieren. Hoffentlich ist Ihnen danach nicht die Lust vergangen, uns mit weiteren Briefen zu beehren. Den« mit Ihnen, Herr Kandidat, zu dis­kutieren, ist nützlich und bringt Gewinn. Uebrigeno: Wenn Dummheit weh täte, dann müßte Ihr Geschrei durch das ganze englische Weltreich zu vernehmen sein; aber sie tut Ihnen wohl infolge langer Gewöhnung nicht weh.

Jedenfalls lasten Sie sich folgende? gesagt sein: Ihre englischen Propagandakenntniste sind lächerlich. Wir Nationalsozialisten haben einmal in einer Zeit, in der wir gar keine Macht be­saßen, unsere innerpolitischen Gegner zu Boden geworfen; da haben wir gelernt, was Propaganda ist. Sie trafen 1914 bis 1918 auf ein materiell nur sehr unvollkommen gerüstetes Volk. Das ist allein schon heute anders. Darüber hinaus aber sind wir jetzt ein politisches Volk geworden. Wir wissen, worum es geht. Mit Mätzchen, wie Ihre Briefe, benebelt man das deut­sche Volk uicht mehr, Sie oller ehrlicher britischer Seemann,

TiL!"

Stuttgart, 14. Juli. (Gartenbauliche Tagun- a e n.) Aus Anlaß der Reichsgartenschau finden über das Wochenende drei interessante gartenbauliche Tagungen in Stuttgart statt, und zwar hat in Verbindung mit der Rosen-Sonderschau der Verein Deutscher Rosenfreunde e. V. seine Mitglieder nach Stuttgart geladen. Im Hospiz Vik­toria tagt die Gesellschaft der Orchideenfreunde, zu deren Tagung im Tropenhaus der Neichsgartenschau eine neue Orchideenschau eröffnet wurde. Als dritte Tagung verzeich­net man über dieses Wochenende ein Treffen der Württ. Baumschulisten, die sich zu fachlichen Besprechungen zusam- menfindsn und im Anschluß daran die Neichsgartenschau besichtigen.

Lustnau, Kr. Tübingen, 14. Juli. (Zwei Fälle von spinaler Kinderlähmung.) Zwei Kinder sind in den letzten acht Tagen in Lustnau an spinaler Kinderläh­mung erkrankt. Die Erkrankten wurden sofort in die Kli­nik gebracht. Von den Behörden wurden die erforderlichen Schutzmaßnahmen angeordnet.

Urach, Kr. Reutlingen. 14. Juli. (Tödlich verun­glückt.) Einem schweren Verkehrsunfall fielen der 25jäh- rige Bauführer Delle und die 23 Jahre alte Franziska Berner, beide aus Urach, die sich mit einem Motorrad aus einer Urlaubsreise befanden, zum Opfer. Der folgenschwere Unfall ereignete sich am Ortseingang von Sand bei Kehl. Delle wollte in einer unübersichtlichen Kurve ein Fuhrwerk' überholen bezw. zwischen dem Fuhrwerk und einem ent­gegenkommenden Lastwagen durchfahren. Aus ungeklärter Ursache fuhr er jedoch auf den Lastwagen auf. Delle und. seine Begleiterin waren sofort tot.

Ludwtgsburg, 14. Juli. (Den Verletzungen erle­gen.) Eine 49 Jahre alte Frau, die sich vor einigen Tagen infolge geistiger Umnachtung aus einem Fenster ihrer Wohnung im ersten Stock gestürzt hat, ist nunmehr ihren dabei erlittenen Verletzungen erlegen.

Winzerhausen, Kr. Ludwigsburg, 14. Juli. (Kartof­felkäfer.) Aus allen Teilen des Landes werden in den letzten Tagen Funde des gefährlichen Kartoffelkäfers oder dessen Larven gemeldet.

Tübingen, 14. Juli. (Wüstling verurteilt.) Der 26 Jahre alte Wilhelm Knaus aus Neutlingen-Sondelfln- gen wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er sich im verflossenen Frühjahr an zwei Schülerinnen vergangen hatte.

Reutlingen, 14. Juli. (Zwei Schwerverletzte.) In den Abendstunden des Donnerstag stieß ein mit zwei Personen besetztes Motorrad gegen ein Kraftfahrzeug. Da­bei wurden der Lenker und der Beifahrer des Motorrades so schwer verletzt, daß sie einem Krankenhaus zugeführt werden mußten.

Münsingen, 14. Juli. (M i n i st e r b e s u ch.) Zu der am Donnerstag durchgeführten Pferdeschau der Landesbauern­schaft Württemberg hatte sich auch der württembergische In- nen- und Wirtschaftsminister Dr. Schmid einaefunden. Der Minister hatte am Tag zuvor dem Gut Maßhalderbuch so­wie den Landgestllten Offenhausen und St. Johann einen Besuch abgestattet. Die Pferdeschau selbst gab ein eindrucks­volles Bild von dem hohen Stand der Pferdezucht im Kreis Münsingen.

Schramberg, 14. Juli. (Den Verletzungen erle­gen.) Die vor einigen Tagen bei einem Motorradunfalh schwer verletzte Ehefrau des zur Zeit seiner Militärdienst­pflicht genügenden Moser ist ihren Verletzungen erlegen.; Der Fahrer des Motorrads hatte sich nur leichtere Ver- letzungen zugezogen.

Schramberg, 14. Juli. (Sturz mit dem Motor- r a d.) Bei einem Sturz mit einem Motorrad erlitt der Jn-i Haber des Ilhrenhauses Schweizer, Kuno Schweizer, sehr! schwere Verletzungen, darunter einige Knochenbrüche.

Neukirch, Kr. Friedrichshafen, 14. Juli. (Der Schütze; festgestellt.) Vor einigen Tagen wurde, wie schon be­richtet, der 56 Jahre alte Bauer Albert Mohrhauser aus Neukirch vor seinem Anwesen von einer Kugel getroffen und so schwer verletzt, daß er heute noch sin Lebensgefahr schwebt. Die Untersuchungen haben ergeben,^daß ein Nach»; bar des Schwerverletzten, der Baumwart Rohm, den ver­hängnisvollen Schuß abgegeben hatte. Rohm, der bis zur völligen Klärung in Haft genommen wurde, wollte von seinem Schlafzimmer durch einen Schreckschuß aus einer Flinte die zahlreich auftretenden Amseln verscheuche«. Un­glücklicherweise traf er den etwa 700 Meter entfernten ; Mohrhauser.

Friedrichshafen, 14. Juli. (Naturschutzgebiet Eriskircher Ried".) Der württ. Kultminister als höhere Naturschutzbehörde hat das westlich von Eriskirch zwischen der Eisenbahnstrecke LindauFttedrichshafen und dem Bodensee in den Gemarkungen Eriskirch und Fried­richshafen liegende Ried in das Reichsnaturschutzbuch ern- getragen und damit unter den Schutz des Reichsnaturschutz­gesetzes gestellt. Das Schutzgebiet umfaßt insgesamt 221 Hek­tar.

Bisingen i. Hohz., 14. Juli. (V o m Z ug erf a ß t.) Am Mittvoch wurde der 68 Jahre alte Arbeiter Eottlieb Fecker aus Neinhofen, der mit Eleisausbesserungsarbeiten be­schäftigt war und die Gleise vor dem Tübinger Eilzug nicht rechtzeitig verlaßen hatte, von der Maschine zur Seite ge­schleudert. Mit schwere» Verl-kunaen wurde er in die Tu-j binger Klinik gebracht.