Aus 8tadt und Kreis Calw
Oie Raucherkarte kommt
Für Männer über 18, Frauen über 25 Jahre
Im Interesse einer zweckmäßigere» und gerechteren Versorgung mit Tabakwareu ist nunmehr reichscinheitlich eine Kontrollkarte für den Einkauf von Tabakwaren aus Anordnung des Rcichswirtschaftsminniers eingeführt worden. Die Rancherkarte wird nach Maßgabe des Verbrauchs ausgegeben, ohne daß cm Anspruch auf bestimmte Mengen ,c,t- geicht wird. Nach der Anordnung des Reichs- Wirtschaftsministeriums erhalten Manner uber 18 Jahre auf Antrag eine Kontrollkarte U. die mit Tagesabschnitten versehen m und zum täglichen Einkauf in einer beliebigen Tabakwarenverkaufsstelle des Reiches, einschließlich der Gaststätten und Kantinen berechtigt. Frauen über 25 Jahre wird eine Kontrollkarte ? auf Antrag auSgehändigt, die mit der Hälfte der Tagesabschintte der Kontrollkarte Ü ausgestattet ist. Soldaten in der Hei- m a t erhalten durch ihre Wehrmachtsdlemt,teilen auch eine LI-Karte zum Einkauf ,n Wehrmachtskantinen oder einer beliebigen Tabak- warenverkaufsstelle. F r o n turla u b e r erhalten einen besonderen Kontrollauswets aus Grund ihres Urlaubsscheins von den Dienststellen. die für die Ausgabe der Ernahrungs- karte zuständig sind.
Eine Verkoppelung zwischen Rauchwaren und anderen Dingen erfolgt nicht Diese Entscheidung nimmt Rücksicht aus den Wunsch der Franc n. ihren Männern an der Front etwas schicken zn können. Die Verkäufer in den Tabakwarcngeschäften usw. stellen die Naucherkarte ans gegen Abtrennung des A b- schnitts der Reichs! leiderkarte. Ans technischen Gründen ist sür die Einführung in den einzelnen Laudeswirtschakts- ämtern eine Zeitspanne zwischen dem 26. Januar und dem l5. Februar gelassen.
Ein besonderer Vorteil der Kontrollkarte liegt darin, daß der Verbraucher nicht für den Bezug von Tabakwaren an eine bestimmte Verkaufsstelle gebnnden ist und daß ermöglicht werden soll, daß der Verbraucher, soweit die Bestände im Einzelhandel jeweils reichen, sich auch sür einen längeren Zeitabschnitt unter Hingabe der Kontrollmarken eindecken kann. Ein Vorgriffsrecht ist vorerst bis zu einem Monat gestattet, sofern eine regelmänig kaufende Tabakwarenabgabe der Verkaufsstellen gewährleistet ist. Nicht ansgenntzte Tagesabschnitte verfallen, mit Ausnahme der jeweils beiden letzten Abschnitte.
In Calw vorerst weiter Schulunterricht
Während in den Landgemeinden unseres Kreises der Schulunterricht mit Rücksicht ans die Koh- lcnvcrsorgung gestern bis auf weiteres eingestellt worden ist, bleiben >n der Kreisstadt sämtliche Schulen einschließlich der Berufsschule vorerst noch geöffnet.
Die Kulturelle Arbeit der Hitler-Jugend im Kreis Calw
ES ist ein besonderer Wunsch des Rcichsleitcrs Baldur von Schirach daß in der Hitlerjugend die hohen Werte deutscher Kultur gepflegt und gefördert werden Ans seinen ausdrücklichen Befehl hin sollen die jungen Deutschen in der Hitlerjugend nicht nur zu aufrechten Menschen und gläubigen Nationalsozialisten erzogen, sondern sie sollen auch mit den großen deutschen Kulturgütern vertraut gemacht werden. Tie Jugendarbeit legt während der Wintermonate hierauf verstärkten Wert. Zur kulturellen Erziehung gehören nicht allein Konzert- und Theaterbesuche, die ja in elfter Linie nur den Angehörigen größerer Stadt- einhciten zugute kommen, sondern jede, auch die kleinste Einheit soll sich kulturell selbst betätigen.
Greifen wir einiges heraus, was in unserem Kreis Calw in diesem Winter von der HI. an kultureller Arbeit geleistet wurde, so sind hier in erster Linie, die „Konzerte der Jugend" zu erwähnen, die im Dezember 1941 in Calw, Nagold und Wildbad begeisterten Anklang gefunden haben. Ferner wurde jedem Jungen in den ,^Jugcnd- nlmstundcn" regelmäßig Gelegenheit gegeben, Sie besten Erzeugnisse des deutschen Filmschaffens in sich anfzunebmen. Doch die Hitlcrjungen beschränken sich nicht nur auf Anhören und Ansehen, sie wollen auch selbst etwas bieten und leisten. Dies zeigte sich besonders an den Elternabenden, die in diesem Winter schon in verschiedenen Ortschaften unseres Kreises durchgeführt worden sind. Hier bieten Hitlerjungen u. BTM.- Mädcl oft erstaunliche Leistungen in der Pflege alter deutscher Volkskunst wie Laienspiel, Volkstanz u. a. m.
Ein kurzer Blick auf das Programm der kulturellen Arbeit der nächsten Zeit zeigt als nächste Veranstaltung einen großen Elternabend in Stammheim Ferner wird am 28. Februar in Calw ein bedeutender Dichter der Gegenwart, Walter von Molo, in einer „Dichterlesung"
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über seine Werke sprechen. Im darauffolgenden Monat soll wieder eine größere musikalische Veranstaltung stattfind-n.
Der große Preußenkönig
Morgenfeier der NS.-Frauenschast in Nagold
Die NS.-Frauenschast veranstaltete am Sonntag im Löwensaal inNagold eine Morgenfeier für die Frauen des Kreisabschnittes, welche die Persönlichkeit Friedrich des Großen zu dessen 230. Todestag zum Thema hatte. Kreisschulungsleiter Hang, Ernstmühl, schilderte in erhebender Fcieransprache die menschliche und charakterliche Größe des genialen Preußenkönigs, dessen Leben und Kämpfen Glauben und Kraft ausströmt über zwei Jahrhunderte. Hitlerjugend und Stadtkapelle schufen der Gedenkfeier den ihr gemäßen Rahmen.
Anschließend sprach Gaufrauenschaftsleiterin Hainolzu den Frauen. Sie betonte eingangs die Notwendigkeit des Zusammengehörigkeitsbe- wußtseins, dankte den Frauen sür ihre anerkennenswerten Leistungen auf allen Gebieten und forderte sie aus, über alle kleinlichen Sorgen des täglichen Lebens hinauszuwachsen. Dieser Krieg ist nicht nur ein Krieg der Waffen, sondern auch ein solcher der Stimmung, Gesinnung und Gemeinschaft. Da gilt es, die stolze innere, heroische Haltung zu bewahren. Auch die Frau hat wehrfähig in ihrem Denken zu sein und muß ihrerseits alles daran setzen, daß der Sieg unser sein wird. Kreisfrauenschastslciterin Treutle von Wildbad führte aus, daß in großen Zeiten nicht allein die Tastn der Männer entscheidend sind, sondern auch Herz und Seele der Frau. Zum Schluß nahm Kreislciter Wurster das Wort. Er dankte den Frauen für ihren Opfergeist, der sich wieder in dem gewaltigen Erfolg der Woll- fammlung zeigte, wies noch einmal auf das Ent
scheidende dieses Schickjalskainpfes des dcutjchen Volkes hm und schloß die Morgenfeier mit dem Gruß an den Führer und unsere herrliche Wehrmacht.
Säuglingspflcgekurs in Bad Licbeiizell. Der
Mütterdieust cm Deutschen Fraucnwerk veranstaltet in den nächsten Wochen einen zwölf Abende umfassenden Säuglingspflegekurs in BadLicbenzell. Zu dem am Mittwoch, 26. Januar beginnenden Kurs nimmt die Orts- frauenschaftsleitcrin noch Anmeldungen cntge-
Oberweiler. BDM. und IM. aus Aichhalden und Obcrweilcr führten eine Schlittenfahrt nach Wildbad durch, um die dortigen verwundeten Soldaten zu besuchen. Sie kamen nicht mit leeren Händen, sondern brachten ihnen eine Spende von 21 Paar Strohschuhen, 11 Hcfenkränzcn und Obst. Sie machten damit den Soldaten eine große Freude, auch mit den Liedern, die sie vortrugcn.
Nagold. Der Leiter der Bcrsorguiigskuranstlkls Waldeck, Regierungsmedizinalrat Dr. Engelhardt, z. Zt. Marine-Oberstabsarzt im Felde, ist zum Oberregierungsmedizinalrat befördert worden.
Gündringcn. Am Freitag brach in dem alleinstehenden Anwesen an der Straße nach Nagold von Herbert Loh rer Feuer aus, welches in kurzer Zeit mit der Scheuer nicderbranutc.. Außer dem Vieh konnten noch ziemlich Mobiliar und Vorräte an Brettern gerettet werden.
Böhringen. Der Frachtfuhrmann Karl Stai- ger von hier, der seinen Lastwagen aus der Garage holen wollte, hatte unvorsichtigerweise außer acht gelassen, wegen der Vergiftungsgefahr durch Auspuffgase die Garagentürcn osfenzuhalten. Als feine Angehörigen Einiger vermißten und in der Garage nach ihm suchten, fanden sie den Verunglückten bereits tot vor.
^ Lin lustiger Roman von Hanno» 1'vter 8talp
Viktoria von Stansbergs braune Augen wurden ganz groß und rund vor plötzlichem Schreck.
„Wie?, Tante Klementine will uns schon wieder besuchen?" versetzte sie atemlos.
„Aber du lieber Himmel, sie war doch erst vor einem Vierteljahr auf vier Wochen hier.
Sie kann doch schließlich nicht — Papa, du machst nur Spaß?"
Dr. von Stansberg, der bekannte Psychia- _
ter, dessen Nervenheilanstalt ihrer Erfolge s „Viktoria", sagte Dr. von Stansberg hilf-
„fiirs Erste müssen wir uns schon drein- schicken. Kommt Zeit, kommt Rat. Es wird ! schon nicht so schlimm werden. Es ist nun l — na ja, man kann eben —."
„Papa!" kam Viktorias Stimme, dies- ' mal aber ganz energisch. „Schluß je«-t mit ! der Herumrederei um den Kern der Dinge. Nunmehr sagst du mir klipp und klar, wie lange sich Tante Klementine aus Stansberg i aufzuhalten gedenkt. Wieder vier Wochen? Oder gar zwei Monate?" ^
wegen sehr berühmt war. schüttelte düster den Kopf und sah seine Tochter mitleidig
an.
„Es tut mir wirklich leid Viktoria", sagt« er und strich dem schlanken, brünetten Mädchen über das Haar, „aber Tante kommt wirklich, und du wirst ihr wohl oder übel hier auf Stansberg allein Gesellschaft leisten müssen. Vor acht Tagen hat mir Tante Klementine ihre Ankunft angezeigt. Ich brachte bisher nicht den Mut auf, es dir mitzuteilrn. Aber nun. da ich heute ab- reiie. muß ich es dir schon sagen."
Viktoria von Stansberg stieß einen langen Seufzer aus.
„Oh, diese Tante! Wenn die hier eingeht. laß alle Hoffnung fahren", machte sie sich mit einem wehleidigen Lächeln den Satz aus Dantes Inferno zur Illustrierung ihrer Stimmung zurecht. „Wie lange, schreibt Tante, will sie bleiben?" forschte sie dann weiter.
„Setz dich nur erst mal wieder, Kind", gebot Dr. von Stansberg, und er drückte d?s erregte Mädck'en in Len Sesiel zurück, aus dem es vor ein paar Minuten aufgesprungen war.
„Na, wenn du mich so fürsorglich zum Sitzen zwingst", sagte Viktoria, indem sie das schmale, schöne Gesicht zu einer ahnungsbangen Grimasse verzog, „dann hast du mir was Schlimmes mitzuteilen. Nun, wie lange gedenkt Tante zu bleiben? Hoffentlich doch nicht wieder vier Wochen?"
„Nein — nein", antwortete Dr. von Stansberq stockend.
„Gott sei Dank!" Viktoria atmete auf. „Es ist also nur ein kurzer Besuch?"
„Hör mich mal ruhig an, Kind. Du weißt doch, daß Tank Klementine beim Tode ihres Mannes und meines Bruders den Anteil Onkel Roberts an Schloß Stansberg erbte. Sie ist, gleich mir, sozusagen fllnf- zigprozentiger Besitzer von Schloß Stansberg. Es ist dir auch bekannt, daß ich schon viele Male Tante Klementine zu bewegen versucht habe, ihren Anteil zu realisieren, also sich diesen in barem Gelde von mir auszahlen zu lassen. Aber Tante hat mein Ansinnen bisher immer rundweg rbgelebnV
„Ja. das weiß ich. Und nun weiter?"
„Tante Klementine hat demnach ein Recht darauf, auf Schloß Stansbrrg zu sein. Ich kann nichts dagegen tun."
„Das weiß ich doch alles, Nava? Bitte, spanne mich nicht auf die Folter! Ich will doch nur wissen, w i e lange Tante hicrblel- ben will!"
Dr. von Stansberg rückte nervös an seinen Brillengläsern.
„Ach. Kind", begann er vorsichtig und getraute sich nicht, keine Tochter anzukeüen.
los, „Tante Klementine hat mir mitgeteilt, daß — daß sie für immer auf Stansberg Wobnung nehmen wird "
„Nun wirds Nacht!" platzte Viktoria erschrocken heraus. Ganz entsetzt starrte sie den Vater an. „Tante Klementine will — sür immer — alle guten Geister, das ist doch gar nicht auszudenken, Napa!'
„Es hilft nichts, wir müssen uns dreinschicken, Mädel", versetzte Dr. von Stansberg trübe.
„Und ich!" rief Viktoria schaudernd aus, „soll die ersten zwei Monate, vie du wegen der Tagung in Neuyork von hier fort bist, allein mit Tante auf Stansberg sein? Das halte ich nicht aus, nein, das halte ich nicht aus! Paß nur auf: eines Tages wirst du drüben in Neuyork die Nachricht bekommen, daß ich mich vergiftet oder aufgehängt habe!"
„Mädel, Mädel, beruhiae dich doch", bat der Gelehrte. „Trägs mit deinem Humor, und da wird alles schon nicht io schlimm sein, wie du es dir jetzt ausmalst."
„Mit Humor Tante Klementine nehmen? Zu solch einer Eiaantenleistunq bin ich nicht fähig. Denke doch nur an die ewige Nörgelei, an die widerwärtige Auszählung ihrer eingebildeten Leiden. Heute ist es das Herz bei ihr. morgen die Leber, dann die Nerven, später hat sie es mit dem Magen, kurz darauf bildet sie sich eine--Grippe ein, und mitten im Hochsommer müssen d-e Zimmer geheizt sein, daß normale Menschen Blut und Wasser schwitzen. And ibre ner. venzerfetzende Kritifisrerei an mir. Da sckn<?t es sich nicht, daß ich das Haar kurzgeschnitten trage, da verlangt sie. ich ,oll nur in hochgeschlossenen Kleidern herum, wandeln, in Empörungsschreie bricht sie aus. wenn ich in Breeches und nach Herrenart rm Sattel reite. Schamlos wäre es. mich in Shorts der Oeffentlichkeit zn zeigen. Und einmal sogar, du erinnerst dich doch noch, oa Ne! sie in Ohnmacht, als sie mich im Badeanzug auf der Wiese im Park liegen sah. wo ich ein Sonnenbad nahm. Es —
«Aber Kind. Mädel, so beruhige dich doch!" siebte Dr. von Stansberg, ganz änqst- uch geworden über diesen ungestümen Ausbruch.
Aber Viktoria fuhr unbeirrt fort: „Alle Welt hier im Schloß schikaniert und tyrannisiert sie! Einmal ist ihr der Kaffee zu heiß oder zu kalt, zu schwach oder zu stark; heute verlangt sie Mineralwasser, und stellt es dann andern Tags auf dem Tisch, fanck't sie ganz giftig herum, Wein wäre uns wobl sür sie zu teuer. Spiele ich einmal Klckvier, schreit sie „aufhören" wegen ihrer Migräne. Stehen die Fenster auf. verlangt sie gebie.
terisch deren Schließung. Man wäre wohl auf ibren Tod ans. und sie solle sich infolge des Zuges die Schwindiucbt holen. Sind die Fenster geschlossen, giftet sie sich darüber und wünscht ihre Oeffniinq, denn fri'^e Luft müsse sie haben. And draußen geht gerade ein stürmischer Gewitterregen nieder. so daß es Laim glücklich ins Zimmer hineinregnet. Nichts kann man ihr recht machen. An allem hat sie herumzunörgeln und heruinzukritteln; tagsüber ist sie zänkisch und streitsüchtig, und des Nachts weckt sie mich, ich möchte- in ibrem Zimmer schlafen, weil sie sich allein fürchte. Papa, mir werden auf Schloß Etansberg die Hölle aus Erden haben, sobald sich Tante Klementine erst mal hier fest eingeuistet bat."
„Aber Kind, ich kanns doch nicht ändern", 'seufzte Dr. von Stansberg. „Und überdies müssen wir auch daraus Rücksicht nehmen, daß Tante Klementine unsere Verwandte ist, die sich nun in dem Alter befindet, in welchem manche Menschen wunderlich wer-
„Ach. wunderlich! Ein alter Zankteufel, ein verschrobenes, streit-, zank- und herrschsüchtiges Geschöpf ist sie. Die Zähne sollte man ihr zeigen und nicht tu Demut und Duldsamkeit vor ihr wandeln. Na, das kann ia gut werden! Und sür die ersten zwei Monate bin ich mit ihr allein."
„Nein, Viktoria, allein bist du nicht mit ihr." Dr. von Stansberg nahm die Brille ab und putzte deren Gläser auf dem Aermel seines Jacketts. „Tante schreibt nämlich", fuhr er fort, „daß sie die Bekanntschaft eines Professors namens Mirlaza gemacht Labe. Mirlaza sei Perser und wissenschaftlicher Spiritist. Ja. Tante interessierte sich jetzt sehr für Spiritismus. Professor Mirlaza wird ebenfalls hier wohnen."
„Auf daß das Haus voll werde!" Viktoria rang die Hände. „Wer weiß, was dieser Perser für eine Nummer ist. Du. Papa, wenn mir cs mit den beiden zu dumm wird, streu ich ihnen Eist in den Kaffee, und dann sind wir sie los!"
„Na. Mädelchen. siehst du, ieüt nimmst du es schon nicht mehr so tragisch!" Der Gelehrte atmete befreit auf. Er tätschelte seiner Tochter die Wangen, und auf des jungen Mädchens schönem Gesicht erschien ein Lächeln.
„Du bist natürlich für die erste Zeit- fein raus, Papa", erklärte sie in komischem Neid. „Heute dampfst du in Richtung Neuyork ab, kommst erst nach zwei Monaten wieder, und ich armes, schwaches Mädchen muß dei Kampf gegen den Drachen allein aufnehmen. Aber", fuhr sie in neuerwachendcm trotzigem Tatendrang fort, „das ,age ich dir schon iet>t: aesallen lasse ich mir nichts!
(Fortsetzung folgt.»
Angebrochener Lebenswille
Nach einem Bericht des Statistischen Reichsamtes zeigt die Geburtenentwicklung im dritten Vierteljahr 1941 den ungebrochenen Lebenswillen des deutschen Volkes. Mit insgesamt 4l9680Lebendgeborenen kamen in diesem Zeitraum 4.8 vom Hundert Kinder mehr zur Welt als im dritten Vierteljahr 1940. Auch die Gesundheitsverhältnisse des deutschen Volkes waren am Ende des zweiten Kriegsiahres dank der vorsorglichen Maßnahmen der Reichsgekundheitsführung durchaus gut. Denn die allgemeine Sterbeziffer war im dritten Vierteljahr l94i mit 10,4 Sterbesällen von Zivilpersonen je 1000 Einwohnern ungefähr die gleiche wie im entsprechenden Zeitraum der beiden Vorjahre, was im Hinblick ans den zunehmenden Anteil der alten und anfälligen Personen in der Gesamtbevölkerung ein recht günstiges Ergebnis ist. Auch die Säuglingssterblichkeit war mit 5.6 Sterbesällen von über ein Jahr alten Kindern ie lOO Lcbeiidgeboreiicn niedriger als im dritten Vierteljahr >940. Die Zahl der Eheschließungen war im dritten Vierteljahr 1941 mit >28 608 zwar um 7,1 vom Hundert niedriger als im Vorjahr; dieser Rückgang ist in Anbetracht der außerordentlich hohen Zahl von Kriegstrauiingen zu Beginn des Krieges und im Winter 1910/41 als sehr klein anzusprechen.
Deutscher Rcichspost-Kalcnder 1942. Herausgegeben mit Unterstützung des Reichspostministe- rinms. Konkordia-Verlag Reinh. Rudolph, Leipzig. Preis RM. 2,80. Zu Beginn des neuen Jähes ist der Deutsche Reichspost-Kalender in seiner 14. Folge als Kunstabreißkalender erschienen. Er gibt in Wort und Bild einen anschaulichen Bericht über die Tätigkeit der Deutschen Rcichspost, deren Wirkungskreis als Zweig her Reichsver-, Wallung und Dienerin der Nation durch den' Krieg, durch das Werden des Großdentschen Reiches und die Neugestaltung Europas an Umfang und Vielseitigkeit beträchtlich gewachsen ist. Auch will der Kalender dem Einzelnen ein Praktischer Berater sein und ihn über alle Neuerungen im Post- und Fcrnmeldewescn kur; unterrichten. Der Kalender zeichnet sich durch gediegene Aufmachung. wirkungsvolle Bilder,' knappe und' klare Texte und guicn Druck aus. Er wird seinen Zweck, die Oeffentlichkeit anregend und zuverlässig über das Deutsche Post- iknd Fernmeldewcse» zu unterrichten, glich im neuen Jahrgang erfüllen. ,
Dienstplan der HZ.
BDM-Wcrk. Gruppe 1/401. Arbeitsgemeinschaft Kochen Dienstag, 19.30 Uhr Kaffeehaus. — Arbeitsgemeinschaft Nähen Mittwoch, 20 Uhr Salzkasten. Arbeitsgemcinschast Persönlich«! Lebensgestaltung Freitag, 20 Uhr Frauenschasts^ heim.