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Aus dem Führer-Hauptquartier, 36. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten anhaltende Kämpfe.
Im Secgebiet um England beschä- diglen Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht westlich Pembroke einen gröberen Frachter durch Bombenwurf so schwer, das; mit seinem Verlust zu rechnen ist. Weitere Nachtangriffe der Luftwaffe richtete» sich gegen einen Lasen an der Siidwestkiistc der Insel.
In Nordafrika stiegen die deutsch-italienischen Verbände den; geschlagenen Gegner nach und fügten ihm in heftigen Kämpfen weitere schwere Verluste an Menschen und Material zu. Allein am gestrigen Tage wurden 96 Panzer, 38 Geschütze und zahlreiches sonstiges Kriegsmaterial erbeutet oder vernichtet.
Im Mittel meergcbiet stellten deutsche Kampfflugzeuge nördlich Tobruk einen britischen Flottenverband und erzielten Bombenvolltreffer auf einen leichten Kreuzer.
Bei einem Tagcsangriff deutscher Kampfsliegerverbände aus den Flugplatz Halfar auf der Insel Malta wurden Bombeneinschläge in Hallen und zwischen abgcstellten Flugzeugen erzielt. Deutsche Jäger schossen hierbei in Lustkämpfen ohne eigene Verluste acht britische Jagdflugzeuge ab.
recht, wenn es gilt, Englands plutokratisch- imperialistifche Interessen gegen andere Völker durchzuictzen.
Ten Buren verkündete er im Jahre 1902: „Es gibt nur ein Mittel, den Widerstand der Buren zu brechen, das ist die härteste Unterdrückung — mit anderen Worten: Wir müssen die Eltern töten, damit ihre Kinder Respekt vor uns haben."
Zur Behandlung der Iren gab er 1917 folgendes Rezept: „Man must die Iren Niederschlagen wie Hunde."
Gegenüber Indien pries Churchill im April 1919 im Unterhaus das berüchtigte Blutbad von Amritsa, bei dem 379 unschuldige indische Männer, Frauen und Kinder erbarmungslos zusammengeschossen wurden.
Am 20. Januar 1910 erklärte Churchill über Finnlands Freiheitskampf: „Das Licht "der Freiheit, das so hell im eisigen Norden leuchtet, gibt zu der Hoffnung Veranlassung, das; ein Verkünder kommen und dem Fortschritt der Menschheit die Spur weisen werde." Als Finnland seine Freiheit erkämpft hatte, erklärte ClMrchill Finnland den Krieg, um es aufs neue den bolschewistischen Unterdrückern auszulicferu.
Das süngstc Beispiel für Churchills lügnerische Haltung gegenüber den freiheitswilligen Völkern bildet der britische Gewaltakt gegen den Ministerpräsidenten von B u r m a, U. Saw, der masivoll in London unter Hinweis auf den Freiheitswillen von 15 Millionen Burmesen den Dominion-Status für sein Land gefordert hatte, aber kalt abacwiescn und auf Geheiß Churchills der Nücckehr in seine Heimat durch die Verhaftung entzogen wurde.
7. Churchill und die Kriegsschuld
Oliurelii» erkl-irl« jüiignt i» Olwvei,: ,.England liut «len Krieg nicbt gevallt."
Aber schon im Jahre 1936 sagte er dem amerikanischen General Wood: „Deutschland wird zu stark — wir müssen Deutschland vernichten." Im übrigen schrieb er am 21. Juni 1939 im „Paris Soir": „Es liegt schon ein gutes Stück Wahrheit in den Vorwürfen der Einkreisnugspolitik der Westmächte — es ist heute nicht mehr möglich, die Wahrheit zu verbergen."
S. Churchill und England
13>>»«Ii!ll iiui versprockon: „11,er« «lll sl- bl! an Knglancl." (Kngland vird nie untergeben.!
Tatsächlich hat er an die Vereinigten Staaten abgetreten: Neufundland, die Bermuda- Inseln, die Vahama-Jnseln, Jamaika, Santa Lueia, Trinidad, Britisch-Guhana, Antigua.
Durch seine Kriegführung gingen verloren: Englands Ansehen in Europa und Asien.
An Territorialbesitz die hundertjährige britische Kronkolonie Hongkong, den ältlichen Eckpfeiler des Empires, Malaia, das Tor nach Indien, Britisch-Borneo, die Oelqnelle der britischen Ostasienflottc.
Die britischen Guthaben in US-Amerika betrugen zu Kriegsbeginn 4V- Milliarden Dollar — heute har England dort über 1 Milliarde Dollar Schuldem Dazu kommen etwa 3 Milliarden Dollar Kapitalverluste, die nach 1'/, Monaten Krieg in Ostasien bereits ein- getretcn sind.
9. Hasardeur Churchill verspielt das Empire
tlburcblll erlilsrle: „Unsere Aufgabe ist, «las Lmpir,.- und den Union IseK in der Welt aut recbirucrbslleri."
Im zweiten Jahre der Churchillschen Mini- sierpräsidentschast schließt Kanada ein Wäh- rungS-, Wirtschafts- und Verteidigungsabkom- mcn mit den Vereinigten Staaten und gibt die Zollgrenzen auf; verhandelt Australien unter Umgehung der Londoner Negierung mit Roosevelt über einen Militärpakt, und der australische Ministerpräsident erklärt: „Wir arbeiten für die USA.!", debattiert das Parlament der Südamerikanischen Union über einen Antrag aus Ausrufung einer selbständigen siidafrikanilchen Republik, für die sich mehr als ein Drittel der Abgeordneten aussprach.
Den Union Jack hält Churchill aufrecht, indem er seine Befehle in L., .stngton einholt und britische Admirale einem amerikanischen Oberbefehl unterstellt. Churchill hat das britische Einpire an Amerika ausgeliefcrt.
10. Einzige» Versprechen, das Churchill hielt Churchill ist der größte Schwindler unpolitische Betrüger aller Zeiten. Das einzige Versprechen, das er bisher gehakten hat, waren seine Worte: „Ich habe dem englischen Volk nichts anderes zu bieten als Blut, Schweiß «nd Tränen.*
Japanischer Luftangriff auf Port Darwin
kortsetzunx vor» 8eite 1
stellen fest, daß die Vernichtung der britischen Streitkräfte im Gebiet von Klang große Fortschritte macht. Die längs der Westküste vvrgehcnden japanischen Truppen eroberten den wichtigen Platz Baku Pa hat in Jo- hur, etwa 100 Kilometer vor Singapur, der von australischen Truppcu verteidigt wurde. Auf ihrem Rückzug durch schwieriges Sumpf- geländc mußten sich die Australier aller schweren Ausrüstungen entledigen, um sich überhaupt einigermaßen in Sicherheit bringen zu können.
Im Gebiet von Niederländisch - Indien haben die Japaner neue Landungen unternommen. Sie sind nach der Besetzung des nördlichen Teiles von Celebes nun auch im Süden der Insel au Land gegangen. Der Heeresbericht der niederländisch-indsichen Ar- lnee gibt bereits den Vertust der Stadt K c rill a r i zu. Gleichzeitig haben die Japaner eine neue Landung auf Niedcr ländischst ordbornco durchgeführt und zwar bei Balik Papan, einem überaus wichtigen Erdölbezirk.
Ueber die Landung der Japaner auf der I n sel Tarakan an der Nordostküste Borneos am 11. Januar werden in Tokio interessante Einzelheiten bekannt. Danach wurden vor der Landung der Japaner die Oeltanks auf Tarakan in Brand gesetzt. Das Feuer habe sich dann auch auf die Hafenanlagen der Insel ausgedehnt. Entlang der Küste seien befestigte Stellungen mit zahlreichen Hindernissen angelegt gewesen, die nach der Landung zum Teil erst hätten gesprengt werden müssen. Außerdem hätte auch eine Minensperre in der Tarakan-Bucht überwunden werden müssen. Da die Landung überraschend erfolgt sei, hätten sich Teile holländischer Truppen sofort ergeben. Nur an der Südwestküste hätte sich jedoch eine kleinere befestigte Stellung längere Zeit gehalten, deren Ucbergabe erst nach dem konzentrierten Feuer der japanischen Flottenein
heiten hatte erzwungen werden können. Nach einen, Bericht der japanischen Zeitung „Jo- m,uri Schimbun" seien am Landungstagc verschiedene japanische Minensucher in die Bucht von Tarakan eingedrungcn, um den Weg für den Angriff frcizumachen. Plötzlich hätte die feindliche Artillerie das Feuer ervsfnct. wodurch die Minensucher in eine schwierige Lage gekommen seien. In wenigen Minuten sei ein Boot schwer getroffen worden. hätte aber noch iu sinkendem Zustand das Feuer auf den Feind erwidert. Nach und nach sei cs dann dem Kommandanten gelungen. Teile der feindlichen Artillerie zum Schweigen zu bringen. Aber auch für das tapfere Minensuchboot sei dann der letzte Augenblick gekommen. Die gelandeten Truppen hätten mitansehen müssen, wie das noch feuernde Boot mit der gesamten Besatzung gesunken sei. Im übrigen seien heute bereits technische Abteilungen der Japaner damit beschäftigt, die Oelanlageu wicderherzustellen.
LIGA-Knegsschiffe im Südatlantik
In Ostasien ist es zu gefährlich!
Rom, 27. Januar. Zwei USA.-Kriegs- schisfc, die „sudamerikanische Gewässer schützen" sollen, haben in den letzten Tagen mehrere nordbrasilianische Häfen angelaufen. Es handelt sich um den 7050-Tonnen-Kreuzer „Omaha" und den 1850-Tonnen-Zerstörer „Somers". Daß diese Kriegsschiffe die in Rio versammelten Abordnungen beeindrucken sollten, ,st nicht schwer zu erraten, allerdings werden auch sie sich fragen, warum Knox seine Flotte nicht nach Ostasien schickt. Auch die englische Südatlantikflotte ist in Bewegung. Der 22 000 Tonnen große Hilfskreuzer „Astnrias" hat den Hafen Montevideo verlassen. An der Plata-Müiidung wurde der lOVOO-Tonncii-Krrilzer „Dorsetshirc" gesichtet, der angeblich ein Gefecht niit einer feindlichen Einheit hinter sich hat.
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Kairo verschweigt Rommels Gegenstöße
V^iLbtiZste LiüstenrerbinckuoA klar Cn^laacker deckiobt - Rüest^virieungen sui dlaliost
Vox vor-«««,
l>". S to ckh ol m, 2«. Januar. Das englische Oberkommando i» Kairo hat sich offenbar vör- genoiuinen, auf Rommels Gegenstöße nicht rinzugrhen. Infolgedessen wird die engliscqe Oesfcntlichkeit weiterhin abgespeist mit offiziösen Meldungen folgenden Stils: Die Kämpfe dauern in einem weiten Gebiet fort. Sie haben sich in nordöstlicher Richtung verlagert.
Ergänzend verlautet, ein „heftiges Handgemenge" zwischen Panzeravteiluiigeu und motorisierter Infanterie beider Heere sei im Gange. Es wird jedoch ziemlich kleinlaut zu- gegehen. offenbar sei es' dem Feind gelungen. beträchtliche Verstärkungen heranzuführen. Der englische Nachrichtendienst läßt stch aus Kairo meiden, RommeiS jetziger Erfolg sei errungen worden, während die englischen Streitkräftc halt machten znr Vorbereitung weiterer Offensiven. Die wichtigste K ü st c n v e r t> i nd u n g der Engländer sei, bedroht.
Die Rückwirkungen der englischen Schlappen in Nordasrika sind in den Ländern des Nahen Ostens »ach den ersten, in Rom eingelaufenen Berichten, für die Engländer stimmungsmäßig geradezu vcrheercnd. In Kairo, wo sich die britische Propaganda- zentrale für den Vorderen Orient befindet, weiß man jetzt nur zu gut, daß die zu Beginn der Libyen-Offensive hochgepeitschte Atmosphäre heute für London kühler ist denn je. Das Absiuken der Stimmung» hat auch militärische Bedeutung insofern, als die Garnisonen der britischen Besatzungstruppen in allen Nahost-Ländcrn durch den gewaltigen Mcnschenverbrauch in Nordafrika stark gelichtet wurden.
Churchills neue Blamage in Nordafrika wird auch deutlich aus dem Fiasko seines Londoner Nachrichtendienstes, der in der zweiten Novemberhälfte eine Siegesmeldung nach der andern in die Welt hinausjagte und stch sogar zu der Behauptung von der Un- überwindlichkeit des „Dreiecks ans britischem Stahl" verflieg. Wie es mit dieser Uiiüberwindlichkeit in Wirklichkeit bestellt ist, das zeigen die jüngsten Erfolge der deutschen
und italienischen Truppen. Das gepriesene Dreieck aus britischem Stahl zeigt offensichtlich eine Menge brüchiger Stellen, die deutsche und italienische Truppen beim raschen Zupackcn schnell herausgefunden haben, um dort zu erfolgreichen Gegenstößen anzusetzen.
Oie britische Niederlage in Noi dafrika
Der italienische Wehrmachtsbericht
Nom, 26. Januar. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: „Die im Gebiet nordöstlich Agedabia operierenden Motor- und Pauzerstreitkräfte der Achse haben gestern starke englische Panzerverbände angegriffen und ihnen sehr schwere Verluste zuaefligt. 38 Geschütze und 96 Kampfwagen und Straßenpanzerwagcn, darunter einige von neuestem amerikanischen Baumuster, 13 Flugzeuge, eine große Zahl Kraftfahrzeuge sowie sehr große Mengen an Munition und Kriegsmaterial wurden, wie festgestellt wird, an diesem siegreichen Tage zerstört oder erbeutet.
Die Niederlage des Gegners, deren Ausmaß noch zu wachsen scheint, kostete unseren Abteilungen äußerst geringe Verluste. Die feindliche n Verluste belaufen sich vom 21. bis zum 25. Januar auf insgesamt 118 Geschütze, 239 Kampfwagen und Straßen- panzerwagen, 28 Flugzeuge, über 1000 Gefangene und Kriegsmaterial sowie Krastfahr-. zeuge in sehr großer Menge.
Ein weiterer großer Geleitzug ist trotz heftiger und nachdrücklicher feindlicher Gegenwirkung in Libyen eingetrofsen. Eines der zahlreicyen Schiffe des Geleitzuges wurde getroffen und ging danach unter. Das Schiff hatte nur Truppen an Bord, die nahezu sämtlich auf im Geleitschutz fahrende Zerstörer übernommen wurden und ebenfalls am Bestimmungsort angekommcn sind. Die anderen Dämpfer und die Begleitschiffe trugen nicht den geringsten Schaden davon. Eines"unserer Unterseeboote ist nicht an seinen Stützpunkt zurückgckehrt. Die Ziele aus Malta wurden mit Bomben aller Kaliber angegriffen. Es entstanden große Brände und beträchtliche -Zerstörungen."
Ritt-rkreuz für rumänischen General
Auszeichnung für tapfere Waffrnhilfe dnk. Berlin, 26. Januar. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an den Brigadegeneral Mihai Lascar, Kommandeur einer rumänischen Gebirgsbrigade, der sich wegen seiner persönlichen Tapferkeit und der vorbildlichen Führung der von ihm befehligten Gebirgsbrigade wiederholt ausgezeichnet hat. Mit der Berleihung des Ritterkreuzes an General Lasear. der bei seinem persönlichen Mut und der oft bewiesenen Kaltblütigkeit seinen Soldaten ein Vorbild ist, wird auch seine tapfere Brigade geehrt, die im Verband de; anderen rumänischen Truppen seit dem 22. Juni auch in den harten Kämpfen des Winters nunmehr sieben Monate Seite an Seite mit dem deutschen Heer in treuer Waffenkameradschaft kämpft.
Ferner verlieh der Führer das Ritterkreuz an Oberst Gustav v. Z ange n, Führer einer Jnf^Div.: Oberst .Sinilo Freiherr von Lüttwitz, Kommande»r eines Schntzen- Ngts.; Oberstleutnant Hubert Ritter von Heigl, Kommandeur eines Pionier-Batls.; Oberleutnant Paul Dowerk, Kompaniechef in einem Jnf.-Ngt.; Leutnant Hermann Ruppe rt. Zugführer in einem Jnf.Rqt.; Stabsfeldwebel Helmut Wierschin, Zugführer in einem Panzer-Rgt.; Oberfeldwebel Joses Reisig, Zugführer in einem Jnf.- Ngt.. und Gefreiter Jakob Pelzer in einem Jnf.-Ngt. sowie an Oberleutnant Waldemar Felaenhauer, Flugzeugführer in einer Ausklärerstassel.
Heldentat eines Zerstörers
Als Wrack britischen Zerstörer versenkt Nom, 26. Januar. Von der unbedingten Einsatzbereitschaft der italienischen Kriegsmarine und dem Opfermut der italienischen Offiziere und Mannschaften zeugt folgende Schilderung: Ein von Italien nach Afrika unterwegs befindlicher Geleitzug wurde kurz vor Erreichung der afrikanischen Küste mitten in der Nacht von starken feindlichen Einheiten angegriffen. Einer der den Gelcitzug schützenden italienischen Zerstörer ging gegen die überlegenen feindlichen Strritkräfte sofort zum Angriff über. Durch die Breitseite eines feindlichen Kreuzers getroffen und manövrierunfähig geworden, setzte der
Kampf fort. Der Zerstörer bildete nahezu ein Wrack, dessen Besatzung teils gefallen, teils verwundet war. Aber die Besatzung blieb auf ihrem Posten, und es gelang den Neberleben- den mit einer letzten Anstrengung das Schiff zu wenden und ans den unversehrt gelstie- benen Hecktorpedorohren drei Torpedos ans einen bis ans 500 Meter herangekommenen englischen Zerstörer der „Mohawk"-Klasse abznfenern. der gleichzeitig mit dem italienischen Zerstörer und seiner heldenhaften Besatzung in den Fluten versank.
Neichsminister ^r. Goebbels besichtigte gestern die italienische Buchausstellung »m Krön-
«Wtio is wtw?"
Parteibüros, in Schriftleitungen und in den Blichm-eien des Ober- und Unterhauses ^^t m diesen Tagen starke Nachfrage nach ^ ",b ° (-Wer ist's?") und anderen ^L^dhsschen Nachschlagwerken. Was gehl vor? England sucht neue Männer!
?bn Auseinandersetzungen zur Einlei- tssssä der Unterhausdebatte fielen drei Um- st?."dc zugunsten der Churchillschen Taktik, eine Kabinettsumbildung nach Möglichkeit zu vermeiden, ms Gewicht:
1. Der weitverbreitete Glaube an die U n - entbehr ichkeit Churchills, da England sonst keinen anderen habe, der den Krieg zu führen verstände.
rer einer energischen Neuordnung des Kabinetts. Kandidaten als Nachfolger der von ihnen bekämpften Minister zu benennen.
3. Neberwiegendc Kritik gerade gegen solche Minister, deren Kabinettszugehörigkeit noch nickt von langer Dauer ist.
Kurz geiagt: England hat keinen Nachwuchs für die verantwortlichen Aemter. Es glaubt, neben Churchill keinen Mann von gleichem Kaliber zu haben, so daß dieser allen für unersetzlich und unentbehrlich gilt — auch denen, die ihn früher als eine Gefahr erkannt und die sogar heute noch ein geheimes Grauen vor ihm haben. England hat aber auch für andere wichtige Posten so wenig geeignete Anwärter, daß eine Kabinettsumbildung meist ans das Spiel „Verwechselt das Bäumchen!" hinans- lauft.
Die Klage über den Mangel an Nachwuchs bewegte schon Baldwin, der keinen anderen Ausweg wußte, als den alternden Ehamber- lain an seinen Platz zu bringen. Sie lastet unausgesprochen genau so ans Churchill, nur mit dem Unterschied, daß dieser im Grunde recht froh ist, keinen Rivalen, der ihm irgendwie gefährlich werden könnte, in der Nähe zu wissen. Am fatalsten ist der Tatbestand des Versagens der bisher ausprolüerten neuen Männer für die Labour-Party. Denn sic hatte bei ihrem Eintritt in die „Nationale Sammlung" mit einem Schlage die Möglichkeit, einer ganzen Reihe wartender Minister- kandidaien dekorative Sessel anznbieten. Das Ergebnis besteht in besonders schnellem Ab- wirtschaften gerade der Labour-Wiirdenträgir. Ein sprechendes Beispiel dafür liefert der derzeitige Finaiizminisicr Kings ley Wood' der schon zahllose Posten innehatte und oft genug, selbst nach Ansicht -von Freunden, gröbste Fehler gemacht hat, aber für Zeit und Ewigkeit Minister bleibt, weil cs Ersatz für einen solchen Tausendsassa nicht mehr gibt.
Die britische Erziehung ist mit Recht für vieles verantwortlich gemacht worden, ivas heute aus England lastet. Die englischen Colleges erzeugen zwar gute Niidermannschaften und Funktionäre zur Verwaltung primitiver Völkerschaften, formvollendete Debattenredner und allenfalls Diplomaten zur wirksamen Bespitzelung anderer Länder. Aber die Zeiten, in denen dieser Boden reich genug war, um große Staatsmänner in Fülle emporsprießen zu lassen, sind vorbei. Die früher bewährten Methoden haben sich zwar technisch der modernen Zeit anpassen lassen, aber der Geist der Colleges wird vielfach von Flirt und Alkohol, Plimpwirtschaft und bloßer Spekulation mir die einflußreichen Väter, Vettern oder Onkel beherrscht.
Ein Zweites: Der alte Parteien-Klüngel die Klubs, die finanziell gelenkten und lenkenden Macher hinter den Wahlen liegen wie eine dicke Kruste über den parlamentarischen Mistbeetscheiben, so daß, selbst wenn der Boden noch so fett wäre, nicht viel Gutes gezüchtet werden könnte. Das frühere System der Sekretäre, die allmählich Mitarbeiter oder schließlich Minister wurden, versagten heute. Der letzte „junge Politiker", dessen Entdeckung seinerzeit riesiges Aufsehen erregte und England inzwischen entsprechend viel gekostet hat, war Anthony Eden.
Das plutokratische System, von dem auch ie nur nach Teilhaberschaft strebende Oppo- ition ai'gestcckt ist, erstickt die Fähigkeit, eines Zolles, wirkliche Führer hervorzuhrmaem >ie Zeit tut hier ein Uebriges. Große Anf- äbcn lassen einem Volk, das an. sich glaubt, Ränner reisen wie Adolf Hitler oder Benito Russolini. England dagegen hat einen Spie- er wie Winston Churchill als einzigen Netter".
England ist auf Churchill gekommen — s hat sonst niemanden. Nicht einmal Beaver- rook oder Bevin, die noch vor einiger Zelt ls kommende Attraktionen angcpriesen waren waren, ziehen mehr. Oder gibt es doch inen andern Mann? Sir Stafford C ripps st soeben unter Umgehung Indiens direkt in Mister Eile nach England zurlickgekchrt. Er crichtet bewundernd von den Bolschewisten, nß diese es verstanden hatten, überall junge Ranner in maßgebende Posten zu bringen. Ran munkelt, daß Cripvs, infolge seiner Ulten Beziehungen zu den Sowiets. entweder ms Indien- oder das neu zu schaffende oberste Lrobuktionsministerium erhalten soll, , mit lern er eine Schlüsselstellung im Kabinett ickäme. Sollte wenigstens in Stafford Cripps ine kommende Größe erstanden , sein? Der sowjetisierungsmillionär wäre ein würdiger lufgehenher Stern — ein Stern mit rot- ickem Schimmer über dem Abstieg Englands.
Curün aegen Churcktll
Offene Sprache des australischen Premiers Schanghai, 26. Januar. Der australische Ministerpräsident Curtin richtete, wir Reuter meldet, in einer Nundfunkansprachr einen scharfen Angriff gegen Churchill. Keme Na. tion könne, so führte Curtin aus, ihr Schicksal von der Unfehlbarkeit eines einzigen Mannes abhängig machen und das Recht aufgcben, wegen der sich selbst zugcschriebenen Allwissen, heit Englands seine eigene Meinung zu be- hauptrn.