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Naqolder Tagblatt .Der Tesellschastrr

Donnerstag, den 13. Juli 193g

rieverlegung nationalgesinnter Männer sehen zu wollen, die sich um das Wohl und Wehe ihres Landes sorgen, sondern diese demokratischen Senatoren als Männer hinzustellen, die sich von Persönlicher Rachsucht leiten ließen.

Zahlreiche Zeitungen trösten sich aber in diesem Zusammen­hang mit der Zuversicht, daß im Kriegsfälle (wenn die Stim­mung erst einmal durch die rücksichtslose Ereuelhetze genügend vergiftet ist), das amerikanische Volk die Aufhebung der Wassen­ssperre fordern und alle Reutralitätsgesetze über den Haufen werfen werde. Vielfach gibt man auch der Ueberzeugung Aus­druck, daß es dem findigen Roosevelt gelingen werde, doch noch Lin Debakel vor dem Senatsplenum für das Gesetz zu erzwingen und so sein Manöver, das er bei der Währungsdebatte kürzlich mit Erfolg handhabte, zu wiederholen.

Kwantung-Armee meldet großen Sieg

Tokio, 12. Juli. (Ostasiendieust des DRV.) Das Hauptquartier der Kwantung-Armee gibt über die schweren Kämpfe zwischen japanisch-mandschurischen Truppen und Streit­kräften der Aeußereu Mongolei, die durch sowjetrusfische Ein­heiten verstärkt waren, einen ausführlichen Bericht. In neun­tägigen Kämpfen ist es darnach den Japanern gelungen, die sow- jetmongolischen Truppen vernichtend zu schlagen und über den die Grenze bildenden Kalka-Fluß zurückzudrängen. Nachdem jowjetmongolische Streitkräfte mandschurisches Gebiet besetzt hät­ten, seien die Japaner am 2. Juli zur Offensive übergegangen. Die Kwantung-Armee habe dabei große Erfolge errungen. In den Frontberichten werden die Schwierigkeiten der Kämpfe her­vorgehoben. Die sowjetischen Verluste sollen ISO« Tote betragen ! haben. Mehrere hundert Offiziere und Mannschaften der sowjet- j mongolischen Streitkräfte, darunter ein Bataillonskommandsur, s wurden gefangen genommen. 520 Flugzeuge wurden abgeschossen, gegen SÖO Tanks wurden zerstört. Ferner meldet der Heeres­bericht der Kwantung-Armee, daß 20 Tanks, 3 Feldgeschütze und zahlreiches anderes Kriegsmaterial den japanischen Streitkräften in die Hände gefallen sei. Kleinere Kämpfe an der Grenze gehen weiter. Nach dem japanischen Bericht sollen die Sowjetmongolen immer wieder Luftangriffe auf das mandschurische Hinterland durchführen. Auch Beschießungen der japanisch-mandschurischen Stellungen durch Sowjetartillerie dauern an.

Syrien wird Palästinas Schicksal bereitet!

Paris, 12. Juli. DieInformation" meldet aus Beirut, daß der französische Oberkommissar in Syrien, Puaux, augenblicklich einen Vorschlag prüfe, der darauf abziele, eine größere Anzahl jüdischer Emigranten in der Gegend von Nejeb anzusiedeln, einem Gebiet, das sich zwischen dem Golf von Rafal im Mittel­meer und dem Golf von Akaba am Roten Meer erstrecke. Damit gibt Paris also offen zu, wie verlogen die bisherigen Begrün­dungen zu den syrischen Maßnahmen waren, die man zur Be­ruhigung der entrüsteten Weltöffentlichkeit als dem Wohle der politisch noch unreifen" Syrer dienend hinzustellen beliebte. Information" schreibt dann weiter, man schätze die Zahl, die dort angesiedelt werden könne, auf etwa 500 000 und läßt damit durchblicken, daß Frankreich nach dembewährten Vorbilde" sei­nes Nachbarn jenseits des Kanals sich nicht scheut, Syrien gegen den Willen seiner Bevölkerung dasselbe Schicksal wie Palästina zu bereiten.

20 OW arabische Freiheitskämpfer hinter Stacheldraht

Jerusalem, 12. Juli. Ein arabischer Journalist, der soeben aus einem Konzentrationslager in Palästina herauskam, und dem es gelungen ist, seine Haftzeit zu Erhebungen über Anzahl und Jnsassenzahl sämtlicher Konzentrationslager in Palästina aus- zunutzcn, beziffert die Zahl dieser Lager im ganzen Lande auf 35 und die darin in Haft gehaltenen Araber gegenwärtig auf 20 000. (Die arabische Gesamtbevölkerung Palästinas wird auf etwa 900 000 geschätzt.) Es handelt sich hier im Gegensatz zu den Insassen der von der englischen Presse so oft erwähnten deutschen Konzentrationslager nicht um Berufsverbrecher, vor denen die Allgemeinhkeit geschützt werden muß, sondern um die Kämpfer für die Freiheit ihres von England mit Blut und Terror unter­drückten Vaterlandes.

Furchtbare Leiden arabischer Dörfer

Jerusalem, 12. Juli. Das im Norden von Jerusalem gelegene arabische Dorf Beit Hanina wurde jüngst das Opfer einer der üblichen englischen Militäraktionen. Eines Mor­gens erwachten die Einwohner des Dorfes von dem Gerassel eintreffender Panzerwagen. Die männlichen Einwohner flüchte­ten sofort in Nachbardörfer, da sie das ihnen sonst drohende Schicksal kannten. Das Militär schoß ohne jeden wirklichen Grund mit Maschinengewehren hinter ihnen her. Zurück blieben nur Frauen und Kinder und die drei Dorfältesten Achmed Saalin, Mustafa Schuman und Abdul Hamid Assad. Diese drei sandten über den Hergang folgendes Telegram an den briti­schen Hochkommissar, den Oberbefehlshaber der britischen Palästina-Truppen, General Haining, und den Militärbefehls­haber im Abschnitt Jerusalem, die jedoch sämtlich, wie längst üblich, überhaupt nicht mehr antworten:Militär verlangt von unserem Dorf Beit Hanina zwölf Gewehre und 1000 Schuß Mu­nition. Wir besitzen keine Waffen. Die Männer sind aus dem Dorf geflüchtet, und nur Frauen und Kinder sind zurückgeblie­ben. Die Saaten des Dorfes werden mutwillig vernichtet, u n - sereKinder hungern. Im Namen der Menschlichkeit und der britischen Gerechtigkeit: Wendet das Unglück von uns ab! Erbarmt euch der Säuglinge und der Frauen! Wir warten dringend auf Erfüllung unserer Bitte!"

Englischer Kredit für Griechenland

London, 12. Juli. Die britische Regierung hat der griechischen Regierung eine Garantie für rund 2 Millionen Pfund zur Fi­nanzierung griechischer Käufe in England gegeben. Die Zinsen belaufen sich auf 5 v. H. jährlich, und der Kredit ist innerhalb von 20 Jahren zurückzuzahlen.

Bulgarien und Jugoslawien

Cincar Markowitsch kommt nach Sofia

Belgrad, 12. Juli. Der bulgarische Ministerpräsident Kjossek- wanosf erklärte einem Vertreter derPolitika", daß er in Ber­lin volles Verständnis für die friedliebende Politik der bulga­rischen und der jugoslawischen Regierung gesunden habe. Mit dem befreundeten jugoslawischen Außenminster habe er bei mch- »eren Besprechungen in gegenseitigem Vertrauen und in aller Herzlichkeit, zugleich aber besorgt über die internationalen Vor­gang«, alle die beiden brüderlichen Nationen interessierenden Fragen erörtert. Der Pakt der ewigen Freundschaft zwi­schen Jugoslawien und Bulgarien gewinne immer mehr an Bedeutung und gebe beiden Ländern die Möglichkeit, gegenüber allen Vorgängen in der Welt ihre Ruhe zu bewahren und zugleich gemeinsam ihre Interessen zu schützen.

Deutschland auf dem Internationalen Städtebauerkongreß in Stockholm

Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Strölin eröffnete als Präsident der Internationalen Städtebauervereinigungen im Stockholmer Konzerthausgebäude den Kongreß.

IPrehe-yossmann, Zander-Multiplex-K.)

Italienischer Minister in München

Auf Einladung des Reichsminifters Dr. Goebbels

Berlin, 12. Juli. Der italienische Minister für Volkskultur, Dino Alfieri, wird auf Einladung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels am Tag der Deutschen Kunst in München teilnehmen. Minister Alfieri wird am Freitag, 14 Juli, eintreffen und auch den Veranstaltungen der nächsten Tage beiwohnen. Bei dieser Gelegenheit werden die in Wien begonnenen Besprechungen zwischen dem Reichs­minister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, und Minister Alfieri ihre Fortsetzung finden.

Ueber 18 Millionen Faschisten

Eine Zahl, die den Demokraten zu denken geben müßte

Rom, 12. Juli. Parteisekretär Minister Starace hat in einem Bericht an den Duce die Zahl der Mitglieder der Faschistischen Partei und ihrer Gliederungen am 30. Juni mit insgesamt 18 479 000 angegeben. Die gesamte Presse hebt diese eindrucks­volle Zahl hervor, die, wieGiornale d'Jtalia" betont, nicht nur eine trockene Statistik darstelle, sondern die gewaltige Macht des Faschismus' zum Ausdruck bringe, der in Italien in die Breite und in die Tiefe gehe. Das demokratische Ausland möge sich diese Ziffern vor Augen halten und, wieLavoro Fascista" er­klärt, bedenken, daß gegen das Italien Mussolinis heute nichts unternommen werden kann.

«Soldaten zweiter Klaffe!«

Wie sich Fraukrerch den Kriegsdienst von Ausländern denkt Paris» 12. Juli. Wie die Presse meldet, sollen die in Frank­reich lebenden Ausländer, die denWunsch" haben, im Kriegs­fall« in der französischen Armee zu dienen, sich von nun ab mel­den! Die Möglichkeit des Dienstes in der französischen Armee für Ausländer geht auf eine Verordnung vom 27. Mai 1939 zurück. Die Verpflichtungen geben nur das Recht zum Dienst als Sol­datenzweiter Klasse" und keinen Anspruch auf irgend welche Prämie!

Wiederaufbau in Madrid

Sofortige Errichtung von 3888 Arbeiterwohnungen

Madrid, 12. Juli. Es wurde beschlossen, im Madrider Stadt­teil Villecas schleunigst 3000 billige Kleinwohnungen herzustel- len, die als Unterkunft für etwa 15 000 Arbeiter gebaut wer­den sollen. Der Bau dieser Wohnungen ist besonders dringend, da in den Madrider Vororten fast 60 Prozent der Häuser durch den Krieg zerstört worden sind.

Meine Nachrichten ans aller Wett

Reichsdeutscher von Polen verhaftet. In Schönberg, Kreis Karthaus, ist der Reichsdeutsche Lux, der Ortsgruppenlei­ter der NSDAP, ist, verhaftet worden. Es wird ihm vor­geworfen, er habe angeblich Volksdeutsche über die Grenze geschafft. Bei der Haussuchung beschlagnahmte man auch die Fahne der Ortsgruppe.

^ Wechsel im italienischen Justizministerium. Justizminister Solmi hat aus persönlichen Gründen um seine Entlassung nachgesucht. Mussolini hat seinem Wunsch stattgegeben und dem König und Kaiser vorgeschlagen, den italienischen Botschafter in London, Dino Erandi, auf diesen Posten zu berufen.

Britische Brutalität in Palästina. Während die britischen Militärgerichte jüdische Terroristen in Palästina durch die Art derBestrafung" geradezu belohnen, gehen sie mit un­glaublicher Brutalität gegen arabische Freiheitskämpfer vor. So wurde jetzt ein Araber, der in einem Gefecht am 19. Juni als einziger lleberlebender verwundet den Englän­dern in die Hände fiel, zum Tode verurteilt und hingerich­tet.

Die ersten ungarischen Arbeitsdienstmänner. Auf Grund der Bestimmungen des neuen Landesvertsidigungsgesetzes, das u. a. auch die Arbeitsdienstpflicht in Ungarn einführt, wird die erste Gruppe von etwa 6000 Arbeitsdienstmän­nern am kommenden Samstag in die Arbeitsdienstlager einrücken. Arbeitsdienstpflichtig sind nur jene Männer über 24 Jahre, die zum Militärdienst untauglich, jedoch zur Ar­beitsdienstleistung tauglich erscheinen. Nach der gegenwär­tigen Aufstellung sind etwa 23 000 Männer in Ungarn arbeitsdienstpflichtig.

1V 888 Morgen Wald i« Flammen. Wie aus Denver ge­meldet wird, wütet im Nationalpark in den Schwarzen Ber­gen in Süddakota ein riesiger Waldbrand, dem bereits 10 000 Morgen Wald zum Opfer gefallen sind. Mehrere Dörfer sind eingeäschert worden. Das Feuer, das sich infolge der starken Hitze der ganze Mittelwesten verzeichnet 45 Grad Celsius im Schatten und der furcht­baren Dürre rasend schnell ausbreitet, wird immer von neuem durch starke Winde angefacht. Die Forstbehörden ha­ben 3500 Mann zur Bekämpfung aufgeboten.

Bergwerksnugliick in Toscana. Bei einer Explosion im Braunkholenbergwerk Carpineta in Toscana wurden sechs Arbeiter verschüttet. Vier ohne ihnen waren auf der Stelle tot. zwei weitere erlitten schwere Verletzungen.

Was bringt die Reichsgartenschau?

Stuttgart, 12. Juli. In dieser Woche wurde die Freilichtbühne im Vorsührgarten, die sich bei den akustischen Proben so aus­gezeichnet bewährt hat, zu einer Theateraufsührung benutzt. Es sollen laufend Freilichtaufführungen größeren Stils durchgeführt werden. Zunächst hat die OperDas Nachtlager von Granada", von Konradin Kreutzer, die Zuschauer begeistert. Gerade diese Oper eignet sich besonders für die Freilichtbühne. Es ist ein musikalisches Werk echt deutscher Herkunft, dessen prachtvolle Chöre unter freiem Himmel voll zur Geltung kamen.

Das Theater der Puppen wetteifert mit den Darbietungen im Vorsührgarten und bringt das schöne Hans-Sachs-SpielDer fahrende Schüler im Paradeis", das den jugendlichen Besuchen der Marionettenspiele altes Volkstum in leicht verständlicher Form nahebringt.

Eine große Anziehungskraft wird neben allein Blühen draußen die Hallen-SonderschauRosen und Bcerenobst" haben. Wer einmal durch das Tal der Rosen gegangen ist, hat eine Vor­stellung davon, welche Farbefülle und welcher Duft diese Schau erfüllen wird. Sicher wird sie, wie all ihre Vorgängerinnen, wie­der ein großer Erfolg und wird in den wenigen'Taaen.sie dauert nur vom 15. bis 17. Juli Tausende und Abertausende begeisterter Besucher anlocken. Am gleichen Tage, dem 15. Juli, wird überdies eine große AusstellungBlume und Heim" eröffnet, die bis zum 30. Juli dauert. An guten Beispielen soll hier gezeigt werden, wie Blumenschmuck die Wohnung verschönt, wenn er richtig angewendet wird. Gleichzeitig will die Aus­stellung ein Bild deutscher Wohn- und Eeschmackskultur geben.

Für 22. Juli ist ein großes Sommernachtssest vorbereitet, das unter dem MottoSommernacht auf dem Killesberg" wieder einmal einen farbenfrohen, lichterfüllten heiteren Abend bringen wird.

Stuttgart, 12. Juli. (Zur Erntehilfe nach Ost­preußen.) Ueber 2500 Studenten der Hoch- und Fach­schulen des Gaues fahren in der Frühe des Donnerstag in zwei Sonderzügen nach Ostpreußen, wo sie hauptsächlich im Kreis Allenstein zur Einbringung der bevorstehenden Ernte eingesetzt werden. In Anbetracht des bedeutenden politischen und volkswirtschaftlichen Dienstes, den sie damit für die Grenz- und Volkstumsarbeit des deutschen Volkes leisten, wird den Studenten eine feierliche Verabschiedung durch führende Männer von Partei und Staat zuteil werden.

Empfang der Reichssieger. Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler lud am Dienstagnachmit­tag die schwäbischen Reichssieger und Reichssiegerinnen des, Reichsberufswettkampfes 1939, soweit sie württ. Schulen und Hochschulen besuchen, zu einem Empfang in die Reichs- gartenschaü. In einer Ansprache betonte er, wie notwen­dig Höchstleistungen für die Widerstandskraft unseres Vol­kes seien, und wie diese Leistungen aufs engste Zusammen­hängen mit der Gesinnung. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß im Reichsberufswettkampf dieser innere Zu­sammenhang zwischen fachlichem Können und nationalsozia­listischer Einsatzbereitschaft erkannt worden sei, und dankte den Reichssiegern für ihren Einsatz. Einer der Reichssieger dankte für seine Kameraden und Kameradinnen uüd ver­sprach,. daß sie alle stets treue Gefolgsleute Adolf Hitlers sein und bleiben wollten. Ein Mittagessen und ein mehr­stündiges Zusammensein im Hauptrestaurant der Reichs­gartenschau schloß sich an.

Schulturnfest. Der festliche Teil des Stuttgarter Schulturnfestes 1939 findet am kommenden Freitag ab 15 Uhr in der Adolf-Hitler-Kampfbahn Stuttgart statt. Die Ausscheidungen aus sämtlichen Groß-Stuttgarter Schulen in Mehrrämpfen, Schwimmstaffeln, Laufstaffeln, Handball- und Korbballspielen sind bereits durchgeführt, sodaß am Freitag noch spannende Entscheidungskämpfe zu erwarten sind.

Schorndorf, 12. Juli. (Wandbild am Rathaus.) Das Sgrafsito-WandbildDie Weiber von Schorndorf" an der Nordseite des Rathauses war durch die zerstörenden Ein­flüsse der Witterung so sehr mitgenommen worden, daß es erneuert werden mußte. Kunstmaler Dr. Ehmann wurde vor eineinhalb Jahren beauftragt, Schorndorf bedeutendstes historisches Ereignis im Bild neu erstehen zu lassen. Das in buntem Fresko ausgeführte Bild wird am kommenden Mon­tag ,am Tage des Schorndorfer Kinderfestes, feierlich ent­hüllt.

Schorndorf, 12. Juli. (Das Messer.) Zwischen jungen Leuten kam es in der Nacht zum Sonntag in einer Wirt­schaft zu einem Wortwechsel, der sich schließlich zu einer Kei­lerei auf der Straße entwickelte. Dabei wurde einer der Burschen durch einen tiefen Messerstich im Rücken verletzt. Der Täter wurde festgenommen.

Heilbronn, 12. Juli. (Anhängerumgestürzt.) Am Dienstag früh kam ein Lastkraftwagen mit Anhänger, der mit Schlachtvieh beladen war, auf der Straße nach Sont­heim ins Schleudern. Der Anhänger stürzte dabei um, und das Vieh wurde auf die Straße geschleudert. Zwei Stück Großvieh mußten an Ort und Stelle notgeschlachtet wer­den. Personen wurden nicht verletzt.

Lauffen a. N., 12. Juli. (UnvorsichtigerSchütze.) Ein verheirateter Mann hantierte in seiner Wohnung un­vorsichtig mit einer Pistole, bis ein Schuß losging und ein Fenster des gegenüberliegenden Hauses durchschlug. Ein dort im Zimmer befindliches Mädchen kam glücklicherweise mit dem Schrecken davon.

Nellingen, 12. Juli. (Z u s a m men sto ß.) Am Montag früh ereignete sich auf der Reichsautobahn beim Kilometer 138 ein tödlicher Unfall. Bei dem starken Regen bemerkte ein Motorradfahrer einen hart rechts parkenden Lastkraft­wagen nicht und fuhr in voller Fahrt gegen ihn. Der Fah­rer, der 34 Jahre alte Bauaufseher Johann Engelhard aus Unterfahlheim bei Eünzburg, war auf der Stelle tot.

Gomaringen, Kr. Reutlingen, 12. Juli. (Schwerer Sturz.) Die 30 Jahre alte Hilde Wörner stürzte beim Kirschenpflücken 8 Meter tief von der Leiter. Sie erlitt nen Bruch der Wirbelsäule und andere Verletzungen.

Hermaringen, Kr. Heidenheim, 12. Juli. (Branddu rch Selb stentzündung.) Am Montagabend brannte der Stadel mit angebautem Schuppen des Bauern Eugen Schmid vollständig nieder. Die gesamten Heu- und Stroh­vorräte wurden vernichtet. Dem raschen Eingreifen der Feuerwehr war es zu verdanken, daß das angebaute Wohn­haus mit Stall gerettet wurde.

-Crailsheim, 12. Juli. (Weichenwärter überfah­ren.) Am 11. Juli nachmittags ist auf dem Bahnhof Crailsheim der 33 Jahre alte verheiratete Vahnhofsarbei- ter Wilhelm Hutzenlaub aus Altenmünster beim Weichen­reinigen von einem einfahrenden Personenzug überfahren, und getötet worden. Untersuchung ist eingeleitet.