6. Sekte Nr. 160

Nuftolder TaM«tt »Der Gesellschafter-

Mittwoch, den 12. Juli 1633

3. Versacken von Teilen der Oberfläche, Sichtbarwerden von muldenartigen Vertiefungen im Heu (Ursache: ausgeblasene oder eingefallene sogenannte Wärmekammern im Innern der Vor­räte), 4. Sichtbarwerden von Brandkanälen auf der Oberfläche, Heuflecke. Bei Auftreten der erwähnten Erscheinungen ist die Untersuchung mit Heustocksonden notwendig. Inzwischen müssen die Tore verschlossen gehalten werden, um Zugluft zu vermeiden. Die eigenen Löschgeräte und Bedienungsinannschasten sind in erreichbarer Nähe bereitzuhalten.

Aus dem Gerichtss^al

Wegen Meineids ins Zuchthaus Ulm, 10. Juli. Vor dem Schwurgericht Ulm hatten sich der 47 Jahre alte Eugen Schräg und die 33 Jahre alte Katharina Bretzger aus Eislingen wegen Meineids und Anstiftung zum Meineid zu verantworten. Die Angeklagte Bretzger, die bei Schräg beschäftigt war, brachte in den Jahren 1934 bis 1937 drei Kinder zur Welt, deren Vater der Angeklagte Schräg war. Trotz­dem gab sie den Namen des Vaters vor dem Jugendamt nicht an und verfiel auf die unglaublichsten Ausreden. Beim dritten Kind erhob das Jugendamt Klage wegen der Unterhaltspflicht gegen die Angeklagten, wobei vor Gericht sowohl Schräg als auch die Bretzger unter Eid jegliche Beziehungen zueinander bestrit­ten. Vor dem Schwurgericht gaben die beiden ihre Tat im wesentlichen zu. Das Gericht verurteilte Schräg wegen Meineids und Anstiftung zum Meineid zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und dauernder Aberkennung der Eidesfähig­keit. Die Angeklagte Bretzger erhielt wegen Meineids ein Jahr Gefängnis unter Anrechnung von zwei Monaten Unter­suchungshaft.

Kurze Sportrundfchem

Vietigheimer Reit- und Springturnier

Schon am ersten Tag verzeichnet? das Vietigheimer Reit- und Epringturnier einen erfreulichen Besuch. Der Hauptwettbewcrb des Samstags war ein Jagdspringen der Klasse L. Der Kurs wies 15 Hindernisse aus. Hauptmann Krüger (8. IR. 13 Lud- ! wigsburg) auf Nixe belegte in 57 Sekunden den ersten Platz, i Mit Sekundenabstand folgte Feldwebel Stein (13. IR. 13 Lud­wigsburg) auf Odin.

Vietigheimer Reitturnier. Der zweite Tag des Vietigheimer s Reitturniers hatte mit 4000 Zuschauern einen ausgezeichneten ! Besuch gefunden. Unter den zahlreichen Ehrengästen sah man ! auch SA.-Obergruppenführer Ludin, Oberstarbeitsführer Eon- ' silius und den Stuttgarter Polizeipräsidenten Schweinle. Das sehr vielseitige Programm brachte bei gut besetzten Wettbewer- , ben ausgezeichnete sportliche Leistungen. Im Hauptwettbewerb i des Tages, im Jagdspringen der Klaffe M um den Preis des ! württ. Innenministers, siegte Feldwebel Stein (13. IN. 13) ans ! Odin vor Hauptmann Krüger auf Nixe und //-Bewerber Becker ^ auf Reck, die beide den zweiten Platz belegten. i

Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften vor 50 000 Zn- s schauern im Berliner Olympia-Stadion gab es am Sonntag noch folgende neue Meister: Männer: 200 Meter Scheuring-Ottenau 21,1 Sekunden, 400 Meter Hamann-Berlin 48,1 Sekunden; 110 Meter Hürden Knmpmann-Hagen 14,7 Sekunden; Hochsprung Eehmert-Berlin 1.95 Meter; Dreisprung: Zicbe-Dsffau 14 58 Nie­ter; Diskus: Lampert-München 49.35 Meter; Speer: Verg-Leip- § zig 69.48 Meter. Frauen: 100 Meter: Kühnel-München 12.1 Se­kunden; Speer: Gelius-München 44.34 Meter; Kugel: Mauer- meyer-München 13.53 Meter.

Im Rad-Länderkampf der Amatsurstraßcnfahrer von Deutsch­land und Italien bei der Fernfahrt MailandMünchen siegte , im Gesamtergebnis der Italiener Ronconi in 18:48,37 Stunden s vor Vrotto-Jtalien und Meurer-Deutschland. In der Länder- ! Wertung fiel der Sieg dagegen an Deutschland mit 115:22.06 ! Stunden. Die letzte Tagesstrecke von Innsbruck nach München j wurde von Hörmann-Deutschland in 5:20,59 Stunden vor Sca- : traglio-Jtalien und Richter-Deutschland gewonnen. s

Deutscher Wafferballmeisier wurde in Hamburg Duisburg 98, Las den Titelverteidiger Wassersreunde Hannover knävv mit 3:2 !

IS

Und sie fährt fort, den verlorenen Freund zu loben. Overbeck kann sich den Grund dafür nicht recht vor­stellen. Warum erzählt sie, daß Facius stets so ver­schwenderisch mit dem Geld umgegangen sei, daß er ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen und erfüllt habe? Soll das für ihn vielleicht Hinweis und Wink sein für den Fall, daß er sich, als Onkel aus der Pro­vinz, lebhafter für Fräulein Lizzy interessiere? Und übertreibt ne? Oder hat sie ganz einfach nur das gerade in ihrer jetzigen Situation begreifliche Bedürf­nis, zu irgendeinem Menschen über den ihr so unver­mutet entrissenen Freund zu sprechen? Sicher fehlt er ihr, er und möglicherweise mehr noch seine für sie stets offene Brieftasche.

Wir wollten zusammen an die Riviera fahren", be­richtet sie,das wäre herrlich geworden, denn Adalbert war so großzügig, viel, viel großzügiger wie Hei­nold ..."

Die Namensnennung benutzt Overbeck zu einem neue!: Vorstoß.

Heinold sagten Sie gerade. Ist das gar der Heinold von Rögg, der vor ein paar Tagen verhaftet wurde?"

Ja, das ist er..."

Den kenne ich ja auch, und dann handelt es sich bei Ihrem ermordeten Freund um den Baron Facius, nicht wahr? Den habe ich auch oft getroffen..."

Lizzy scheint ein wenig bestürzt. Sie bedauert jetzt wohl bei sich, unter dem Einfluß des reichlich genosse­nen Weines so unbedacht geplaudert zu haben.

Sie kennen die Herren also. Woher denn?"

Wir sind des öfteren auf Jagden zusammenge- trofsen..."

Ach so..."

Aber wenn es sich um diese beiden handelt, da wird s doch überall erzählt, daß sie in der letzten Zeit vev- ^ feindet gewesen seien..." s

Ta weiß ich nichts davon, um Heinold habe ich mich ; ja auch nicht mehr gekümmert..." s

(0:2) besieget. Bei den Schwimm-Meisterschaften wurden am Sonntag folgende neuen Meister ermittelt: 200 Meter Brust: Heina-Gladüeck 2:43,8 Minuten. Viermal 100 Meter Kraul:- Bremischer SV. 4:11,2 Minuten. 200 Meter Kraul: Laskowski- Stettin 2:19,2 Minuten. 1500 Meter: Arendt-Berlin 20:16,4. 400 Meter Lagenstaffel: Bremischer SV. 5:07 Minuten. Frauen: 200 Meter Brust: Inge Schmidt-Eimsbüttel 3:02,2 Minuten. 100 Meter Kraul: Gisela Arendt-Berlin 1:09,2 Minuten. 100 Meter Rücken: Liefet Weber-Bayreuth 1:20,2 Minuten. Dreimal 100 Meter Kraul: Spandau 04 3:41,4. Kunstspringen: Daumerlang- Nürnberg 109,04 Punkte.

//-Handballer siegten in Dettingen. In ihrem vorletzten Auf­stiegsspiel zur Handball-Eauliga konnten die //-Handballer gegen den VfL. Dettingen zu einem leichten 8:1-(2:1-)Sieg kommen. Nun benötigt die // aus dem letzten Spiel gegen TSE. Söf­lingen in Stuttgart noch einen Sieg, um aufzusteigen.

Die württembergische Eaumeisterschast im 100-Kilometer- Mannschaftsfahren wurde am Sonntag mit Start und Ziel in Tübingen entschieden. Stuttgardia Stuttgart gewann den Titel in 2:24,44 Stunden sicher vor dem RV. Union Wangen (Allgäu), der genau eine Minute später am Ziel eintraf. Den dritten Platz belegte die zweite Mannschaft der Stuttgardia vor Brenna- bor Bad Cannstatt und Wanderer Westend Stuttgart.

Eebietsmeisier im Mannschastsringen der württembergischen Hitlerjugend wurde bei den am Sonntag in Stuttgart-Münster ausgetragenen Titelkümpfen die Jugend des SV. Ebersbach, die ? im entscheidenden Tressen die Mannschaft Heidenheims mit 7:1 i besiegte. . ^

Rund um Schotten hatte mit 60 000 Zuschauern einen Rekord- ! besuch aufzuweisen. Bei den Motorrädern gab es folgende Sie- ! ger: Petruschke-DKW. (250 ccm), Richnow-Rudge (350 ccm) I und Lommel-DKW. (500 ccm). Bei den Sportwagen, deren ! Nennen für die deutsche Meisterschaft gewertet wurden, siegten ! Hanstein-BMW. (2000 ccm), Miüders-MG. (1500 ccm) und Rei- s menwallner-BMW. (1100 ccm). !

Ankauf gezogener Auslssungsrcchte der Anleiheablösung«- ; des Reiches. Die zur Einlösung am 1. Oktober 1939 gezogenen j Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Rei- ! ches werden bereits vor dem Fälligkeitstermin, und zwar am > 16. August 1939, unter Abzug eines zum jeweiligen Reichsbank- ! diskontsatzes zu berechnenden Diskonts, frei von Provision, an- i gekauft. Der Ankauf der Auslosungsscheine erfolgt durch die ; Reichsbankanstalten. Die Inhaber der Auslosungsscheine, die vor dem 1. Oktober 1939 in den Besitz des Einlösungsbetrags ge- i langen wollen, können schon jetzt ihre Stücke der nächstgelege- - nen Reichsbankanstalt zum Ankauf übergeben. Die Auszahlung ^ des Einlösungsbetrages, unter Abzug des Diskonts, erfolgt nach ; ! Prüfung der Stücke ab 16. August 1939. s

Deutsch-französische Vereinbarungen über die Ausfuhr aus ; Böhmen und Mähren. Zwischen der deutschen und der französi- ^ scheu Regierung ist mit dem Ziel der Aufrechterhaltung einer ; möglichst großen Ausfuhr des Protektorates Büh- ; men und Mähren nach Frankreich eine Liste der von Frank- : reich für die Einfuhr von Waren des Protektorates Böhmen > und Mähren zu erteilenden Kontingente vereinbart worden. ! Die Kontingentsliste wurde mit rückwirkender Kraft ab 1. April I 1939 ausgestellt. !

Hohenzollerische Landesbahn A6. Die Aufwärtsentwicklung . der Hohenzollerischen Landesbahn AE. in Sigmaringen hat im Geschäftsjahr 1938 angehalten. Die Verkehrsleistungen lagen s durchweg über denen des Vorjahres. An Betriebseinnahmen s ! ohne Besörderungssteuer wurden im Jahre 1938 insgesamt s ' 973 167 RM. gegenüber 871507 RM. im Vorjahr erzielt. Von j den Gesamteinnahmen entfallen 25,5 Prozent auf den Perso- I nen-, 73,1 Prozent auf den Güterverkehr und 1,4 Prozent auf ! sonstige Einnahmen. Die Betriebsausgaben betragen 869 302 ; RM.'gegenüber 743 581 RM. im Jahre 1937. Nach Abzug der ; Betriebsausgaben von den Betriebseinnahmen beträgt der ! Rohüberschuß 103 864 RM. Nach Zuweisung der Pflichtrücklage von 112 800 RM. an den Erneuerungsstock verleibt ein Verlust s von 8935 RM. Aus erlassener Beförderungssteuer kommen hinzu z 61093 RM., sodaß sich nach Abzug des vorgenannten Verlustes s noch ein verfügbarer Ileberschuß von 52167 RM. ergibt. i

Reue Schweinepreise ab 17. Juli. Mit Wirkung von Montag, den 17. Juli, treten neue Schweinepreise in Kraft. Auf die seit dem 29. Mai ds. Js. gültigen Grundpreise kommt der jahreszeit­lich höchste Zuschlag von 3 RM. je 50 Kilo Lebendgewicht. Die obere Preisgrenze darf bei allen Schlachtwertklassen nicht über­schritten werden und soweit eine untere Preisgrenze festgesetzt ist, diese nicht unterschritten wexden. Die Höchstpreise für Schweinefleisch erfahren dadurch keine Aenderung.

Die Eugen Kentner AG. in Stuttgart weist nach der im RA. veröffentlichten Bilanz für das Geschäftsjahr 1938 einen Rein­gewinn von 79 635 (71994) RM. aus Ueber die Verwendung werden bei diesem Familienunternehmen keine näheren Anga­ben gemacht.

Reichsbank in der ersten Juli-Woche

In der ersten Juli-Woche haben die Kreditrückflüffe bei der deutschen Reichsbank in normalem Umfang eingesetzt. Die ge­samte Kapitalanlage des Instituts hat um 376 auf 9034 Mill. RM. abgenommen, was einem Abbau der zusätzlichen Ultimo- spitze von Juni um 53,3 v. H. gleichkommt. Der Deckungsbcstand an'Gold und Devisen beträgt fast unverändert rund 77 Mill. RM. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat sich um 200 auf 8531 Mill. RM., an Rentenbankscheinen um 8 auf 376 Mill. RM. und an Scheidemünzen um 3 auf 1817 Mill. RM. ermäßigt. Mitbin stellte sich der gesamte Zahlungsmittelumlauf auf rund 10 723 Mill. RM. gegenüber 10 934 Mill. RM. Ende der Vor­woche.

stilnüsunk

Donnerstag, 13. Juli: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter­bericht. Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaft­liche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30'Frühkonzert, Frühnach­richten, 8.00 Wasferstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktbe­richte, 8.10 Gymnastik, 8.30Ohne Sorgen jeder Morgen", 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Volksliedfingen, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mit­tagskonzert, 11.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 Aller guten Dinge sind Drei, 16.00 Nachmittagskomert, 18.00 Abendständchen, 18.45 Aus Zeit und Leben, 19.00Aeiffa, Ka- threinerle, schnür dir die Schuh", 19.45 Kurzberichte, 20.00 Nach­richten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 Der Diener zweier Herrn, 21.00 Hans Bund spielt, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dien­stes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Volks- und Unterhal­tungsmusik, 24.00 Nachtmusik.

Freitag, 14. Juli: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbe­richt, Wiederholung der 2. Abendnachrichten. Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten. 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht. Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Morgenmusik. 9.20 Für Dich daheim,10 00 Raumordnung schafft Raummehrung", 10.30 Heim aufs Land!, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wet­terbericht, 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Nachrichten des Drahtlo­sen Dienstes, 14.10 Bel canto, 16.00Und nun klingt Danzig auf!", 17.00 Musik zum Tee, 18.00 Friedrich Smetana. 18.45 Aus Zeit und Leben, 19.00 Drei Tanzkapellen, 19.30 Kleine musikalische Formenlehre, 19.45 Kurzberichts, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, anschließend: Hier spricht die Reichs­gartenschau, 20.15 Sonne um jeden Preis!. 21.15 Unterhal­tungskonzert, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. Wet­ter- und Sportbericht, württembergische und badische Sportvor­schau. 22.30 Kammermusik, 23.00 Musik zur Unterhaltung. 24.00 Nachtmusik.

Samstag, 18. Juli: 5.45 Morgenlied. Zeitangabe, Wetterbe­richt, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Evmnaitik, 6.30 Musik am Morgen, Frühnach­richten. 8.00 Wasserstandsmeldunqen. Wetterbericht, Marktbe­richte, 8.10 Gymnastik, 8.30Wohl bekomm's", 9.20 Für Dich da­heim, lO.Otb Justus von Liebiq. 11.30 Volksmusik und Bauern­kalender mit Wetterberich. 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrich­ten des Drabtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskon­zert 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 Bunte Volksmusik,.15.00 Gute Laune!, 16.00 Anno dazumal, 17.30 Drei Walzer, 18.00Tonbericht der Woche". 19.00 Operettenreigen, 19 45 Die Sielgefährten, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dien­stes ?0.15 Bunlc-r Tau,abend. 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wette'-- und Sportbericht, 22.30 Wir bitten zum Tanz, "4.00 Nachtmusik.

lLäßt sich denken. Und Baron Facius hat sich zu Ihnen auch nie in diesem Sinne geäußert?"

Nein, niemals. Nur einmal, ich erinnere mich jetzt, sagte er so was, als wenn Heinold sich darüber auf­geregt hätte, daß er so viel Geld ausgibt..."

Aber das wäre doch noch kein Grund zur Feind­schaft. Oder gar zu einem Mord ..."

Overbeck hat an der Fortsetzung der Unterhaltung jetzt nicht mehr viel Interesse, er überlegt sich, wie er­den Rückzug antreten kann.

Aber auch da wieder kommt ihm Lizzy entgegen. Vielleicht fühlt sie sich in seiner Gesellschaft nicht mehr so recht wohl, weil sie ihn ja jetzt für einen guten Be­kannten der Freunde halten muß. Oder sie hat wieder Lust zum Tanzen bekommen. Jedenfalls entdeckt sie plötzlich an einem anderen Tische gute Bekannte, die sie unbedingt sofort begrüßen mutz. !

Für Overbeck ist das ein willkommener Anlaß, sich zu verabschieden.

Ick hätte ohnehin nicht mehr so lange bleiben können, Kindchen", meint er,ich kann meinen Schofför nicht so lange warten lassen, ich Hab' noch 'ne ziemlich weite Heimfahrt..."

Ter eigene Wagen existiert natürlich nur in seiner Phantasie, und die Heimfahrt tritt er mit der Tram­bahn an. Aber das ist seine Sache und geht die schöne Lizzy nichts an. -

' 8 .

Heinold von Rögg versucht, durch das hochangebrachte ! Fenster seiner Zelle einen Blick ins Freie zu gewinnen.

Nichts sieht er, als in einiger Entfernung ein nüch- I ternes graues Schieferdach mit ein Paar Schornsteinen. ! i Nichts weiter, keinen Baum, kein frisches Grün. Uner- j träglich scheint ihm die Haft, jetzt erst fühlt er, wie sehr j ! er doch mit dem Lande verbunden ist. Er ersehnt das i Ende seiner Haft, weil ihm die freie Natur fehlt, in ! der er sonst geweidwerkt hat. Aber auf der anderen Seite weiß er sich überzeugt, daß kein Druck ihn be- ; wegen kann, über jene Dinge zu sprechen, über die zu l ! schweigen er Adalbert von Facius versprochen hat. !

Mögen sie ihn Jahre hindurch einkerkern, er wird ! schweigen. Mögen sie ihn verurteilen... ach was, so z schnell geht das auch nicht, man mutz ihm ja Nachweisen, daß er die Tat vollbracht habe, und er ist ja unschuldig.

Das Quietschen der Tür und das Knarren des Schlos- j fes reißt ihn aus seinen düsteren Gedanken. Kommissar j Overbeck tritt ein. i

Nach kurzem Gruß beginnt der Beamte zu fragen: !

Herr von Rögg, haben Sie sich nicht doch entschloß > sen, uns Ihr Geheimnis zu enthüllen?" ^

Rögg schüttelt unmutig den Kopf.

Daß Sie mich immer wieder fragen, wo Sie doch wissen, daß es zwecklos ist!"

Sie könnten Ihre Lage vielleicht sehr schnell än­dern ..."

Darauf kommt es nicht an."

Na, wenn Sie nichts verraten wollen, dann lassen Sie mich wenigstens fragen..."

Tun Sie es doch!"

Im Mittelpunkt Ihrer Auseinandersetzung mit Baron Facius und der sich anschließenden gegenseitigen Feindseligkeit stand eine Fran..."

Heinold lacht.

Wenn einer nicht weiterkommt in seiner Unter­suchung, dann zitiert er als letzte Rettung stets die Franzosen: Cherchez la femme! So steht es wenigstens immer in den Kriminalromanen, die ich gelesen habe..."

Also geben Sie es zu?"

Heinold verneint fast belustigt.

Das eine kann ich Ihnen sagen, ohne daß ich meinem Wort untreu werde, Herr Kommissar, eine Frau hat in unserer Auseinandersetzung überhaupt keine Rolle ge­spielt. Das dürfen Sie glauben: es ging nicht um eine Frau. Ihre Parole versagt in diesem Fall..."

Also eine Auseinandersetzung gab es..."

Das bestritt ich ja nie, das erwähnte ich vorhin erst wiederholt!"

Und wenn ich nicht ganz irre, fand sie im Maxim oder wenigstens anschließend an einen Besuch oder ein Zusammentreffen im Maxim statt..."

Wieder falsch! Wo die Auseinander; ttfand,

kann ich Ihnen sehr genau sagen: in i ievier.

Wenn Sie wollen, führe ich Sie bereitw an Ort und Stelle... aber das hilft Ihnen auch um-t weiter, meine ich."

Richtig, um den Ort brauchen wir uns nicht zu streiten, er ist schließlich gleichgültig. Mir geht es um den Inhalt der Auseinandersetzung, nicht um ihren äußeren Verlauf."

Wenn Sie den erforschen oder erraten wollen was anderes als das bleibt Ihnen wohl nicht übrig, dann lassen Sie das .Cherchez la femme' fallen, den guten Rat gebe ich Ihnen ..."

Overbeck scheint bei diesen überzeugt vorgetragenen Worten ein wenig seine Sicherheit zu verlieren. Aber er faßt sich doch wieder.

Wenn ich Ihnen nun einen Namen sagen würde?"

Nennen Sie ihn doch, ich bin neugierig."

Sagen wir mal... Lizzy!"

(Torilelniiw folgt)