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5. Seite — Nr. 180
Der Elim des 14. Juli
Sinnloses Mordn als Auftakt der französischen R-'volntwn
In Frankreich bereitet man Feiern zur 150. Wiederkehr des Ausbruchs der „Großen Revolution" vor.
Was geschah am 14. Juli? Im Juni 1789 gab Ludwig XVI. den Forderungen des dritten Standes nach. Die Nationalversammlung schlug eine neue Politik ein, aber den breiten Massen war das nicht genug. Es gärte in Paris in dem heißen Sommer des Jahres 1789. Allgemeine Unsicherheit herrschte. Gewissenlose Spekulanten trieben die Lebensmittelpreise in die Höhe, wovon in erster Linie die arme Bevölkerung betroffen wurde. Der Wert des Geldes sank von Tag zu Tag und unzählige Kleinbürger ständen vor dem Ruin. Waren das der Segen der angekündigten großen Zeit? Die Masten wurde unruhig und in Paris spitzte sich die Lage buchstäblich von Stunde zu Stunde zu. Aber nicht das nationale Frankreich marschierte. Lichtscheue Elemente, entlaufene Sträflinge und Wegelagerer stürmten nach der Hauptstadt, wo sie leichte Beute witterten. Schlagworte weltfremder Phantasten wurden zu Schlagworten des Pöbels. In Kaffees und Spielhäusern traten Typen aus, die wir heute Kaffeehausliteraten nennen und hielten aufrührerische Reden.
Die Regierung sah sich unter solchen Umständen gezwungen — sofern man von einer Regierung damals überhaupt noch sprechen konnte — Truppen nach Paris zusammenzuziehen. Das wurde als Drohung, die Nationalversammlung aufzulösen, aufgefaßt. Der volkstümliche Finanzminister Necker wurde verabschiedet, wodurch die Lage noch verzweifelter erschien. Am 12. Juli verbreitete sich das Gerücht, daß die königlichen Truppen aus Versailles gegen Paris marschierten. .2m Palais Royal gab der junge Advokat Camille Desmoulins, der beliebteste Redner des Tages, das Signal für den allgemeinen Aufstand. Seine Rede ist außerordentlich bezeichnend für die Gesinnung der demokratischen Befreier. Sie lautete wörtlich wie folgt:
„Eine reichere Beute hat noch niemals dem Sieger gewinkt. 40 000 Adelspaläste und Schlösser, zwei Fünftel von Frankreichs Erunbdbesitz find der Siegerpreis. Diejenigen, die sich als unsere Herren ausspielen, werden im Handumdrehen zu unseren Sklaven. Die Mitbürger, die ihr eigenes Interesse dem Interesse der Gemeinschaft vorziehen, werden vernichtet."
Eigenes Interesse? War es nicht vielmehr ein „eigenes Interesse", das die Führer der Revolution zur Beschlagnahme aller Schätze des verhaßten Adels veranlasse? Das Programm Desmoulins erinnert in interessanter Weise an das Programm Lenins, der die Parole ausgab: „Zum Raub das Geraubte".
In Paris begann der Kampf um die Macht. Die Nationalgarde wurde organisiert, während die Agitatoren aus dem Palais Royal jeder für sich Propaganda trieben. Bald waren die königlichen Truppen machtlos gegen das Aufgebot der Straße. Am 14. Juli ertönte der Ruf „Zur Bastille!". Die Bastille war eine königliche Festung aus dem 14. Jahrhundert, die bereits von Ludwig XVI. in ein Staaksgefängnis verwandelt worden war. Sie war mit nur einigen alten Kanonen bestückt. Am verhängnisvollen Tag barg sie in ihren Mauern nur einige überfllhrte Falschmünzer, einen Lebemann und einige Wahnsinnige, die man damals nicht in Krankenhäusern, sondern in Gefängnissen unterzubringen pflegte. Der Kommandant, de Launey, verfügte nur über 40 Schweizer Gardisten. Er empfing die Ausrührer höchst zuvorkommend und erklärte sich einverstanden, Abgeordnete durch die Festung zu führen, um sie davon zu überzeugen, daß kein einziger Gefangener unrechtmäßig gefangengehalten wurde.
Das paßte den Revolutionären nicht in den Plan. Sie erklärten, daß die Bastille als die Folterkammer der Tyrannen der Erde gleichgemacht werden sollte. Desertierte Soldaten, die mit in der Menge waren, organisierten den Sturm. Im Nu wurde de Launey und seine kleine Schar überwältigt. Der Kops des pflichtgetreuen Mannes wurde auf die Pike gesteckt und dem brüllenden Pöbel zugeführt. Mehrere Bürger, die sich über die Bluttat empörten, wurden auf der Stelle niedergemetzelt.
Paris gehörte der Straße. Die Nationalversammlung, die in Versailles tagte, nahm jetzt scharf Stellung gegen die Königsmacht. Die Truppen wurden aus Paris zurückgezogen, die Lawine kam ins Rollen und der blutige Tanz der französischen Revolution, die man später die „Große" nennen sollte, nahm ihren Anfang. Die Mißwirtschaft von Jahrzehnten entlud sich in Strömen besten französischen Blutes.
Blitzschäden am Menschen
Beobachtungen über eine Gefahr auf freiem Felde
Der Blitz ist, nicht nur physikalisch, sondern vor allem physisch betrachtet, ein Inbegriff absoluter Zerstörung. Wo er hinschlägt, erwarten wir im allgsmenen nicht mehr den Fortbestand eines organischen Lebens; mit Recht, denn dort, wo der Strahl, das heißt der Hauptsunken einschlägt, schmilzt sogar das Gestein. Aber die Blitze sind sehr verschieden; es gibt ja auch sogenannte „kalte" Blitze, die durch ein ganzes Haus fahren können, ohne zu zünden, ja, ohne auch nur die'Zimm.ertapete zu verletzen, und solche, dir im zehntausendsten Teil einer Sekunde die grausigste Zerstörung anrichten.
Eine brauchbare Erklärung darüber kann heute noch niemand geben. Wir wissen wohl einiges über die elektrischen Daten, und darüber, daß es sich beim Blitz stets um viele Millionen Volt Spannung und um eine stattliche Ampere- :zahl handelt, aus denen sich Temperaturen von einigen tausend Grad ergeben. Daraus läßt sich die Arbeitsleistung '«jnes Blitzschlages errechnen; das aber geht vornehmlich nur den Physiker an, der auch einiges über die Entstehung dieser riesigen Entladungen und den Einfluß der Wolkenbeschaffenheit auf sie auszusagen weiß.
Mehr als dies alles interessiert aber die Wirkung des Blitzschlages auf den Menschen. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß er — zumeist handelt es sich um Landbevölkerung — nur von einem Nebenfunken getroffen wurde. Natürlich fragt zunächst die Medizin, wie eigentlich die Blitzschäden sich auswirken, ob auf das Nervensystem oder auf einzelne Eewebsarten.
Es gibt Blitzgeschädigte aller Altersklassen, auch Kinder sind dabei. Sie alle Haben den Unfall mit auffallender Uebereinstimmung erlebt und überstanden. Alle berichten, daß sie im fraglichen Augenblick Helle, meist rote Flammen um sich gesehen und daß sie einen stechenden Schwefel- oder Phosphörgeruch empfunden hätten. Darauf wären sie ausnahmslos in den Zustand einer Bewußtlosigkeit gefallen, dessen Dauer sehr verschieden lang war. Nach dem Erwa-
Naaolder Tagbl«tt »Der Gesellschafter*
cyen lagen ore Lelronenen — es waren, wie gejagt, Land- leute — zumeist auf freiem Felde und stellten in der Regel eine mehr oder weniger ausgedehnte Lähmung fest. Manche Verunglückte waren unfähig, sich zu erheben oder überhaupt nur sich zu rühren, andere hingegen standen auf und schleppten sich ins nächste Dorf. Gelegentlich waren Brandwunden entstanden. Die meisten der Verletzten sind eine beträchtliche Zeit über sehr benommen gewesen, ehe sie den Blitzschlagunfall an sich überhaupt begriffen hatten. Bei allen Geschädigten aber war eine Entleerung von Darm oder Blase erfolgt; jene jedoch, die keinerlei Verletzung erlitten und sich nur benommen auf dem Boden liegend wiedergefunden hatten, schlossen lediglich aus dieser unwillkürlichen Entleerung auf den Blitzschlag.
Sehr oft find aber auch Verletzungen entstanden, die nicht ! unmittelbar vom Blitz, sondern nur vom Luftdruck des Ein- I
Mittwoch, den 12, Juli 1S3S
In der Heimat des großen Freiheitskämpfers Andreas Hofer ist dieses Jahr das Freizeitlager des Bannes 401!
schlages herrllhrten. Es waren im allgemeinen Knochenbrüche, die von den eigentlichen „Blitz-Verletzungen" leicht abzugrenzen waren. Wie stark der Luftdruck in solchen Fällen sein kann, erklärte ein Bauarbeiter, dem die Jacke vom Leibe gerissen und in 25 Meter Entfernung aufgefunden wurde.
In den meisten Fällen verschwinden die bei solchen Un- ! fällen entstandenen Gliederlähmungen völlig, zumindest s aber bessern sie sich um vieles. —il.
Wohin geht die deutsche Steinkohle?
Im Jahre 1938 wurden 37,6 Millionen Tonnen fester Brennstoffe im Werte von 497,6 Millionen RM. aus Deutschland ausgeführt. Rechnet man die geringfügige Einfuhr nach Deutschland ab, ergibt sich noch immer ein Ausfuhrüberschuß in Höhe von 406 Millionen RM. Wenn auch der Ausfuhrüberschuß mit annähernd einer halben Milliarde die vorjährige Höhe nicht erreicht hat, so ist er dennoch beträchtlich und zeigt, daß der deutsche Bergbau in der Devisenbeschaffung mit an erster Stelle steht. Wohin ist nun in der letzten Zeit die Hauptausfuhr an deutschen Brennstoffen gegangen? Darüber gibt folgende Zusammenstellung Aufschluß (in 1000 Tonnen):
Ausfuhr nach
Steinkohle
1938
Koks
Steinkohle
1937
Koks
Italien
7389
97
7930
169
Niederlande
6821
286
6835
361
Frankreich
5409
985
8015
2388
Belgien
3537
40
5325
96
Schweiz
793
541
823
167
Tschecho-Slowakei
' 785
107
56
2367
Luxemburg
46
1499
56
167
Brasilien
680
16
701
33
Schweden
653
577
632
873
Dänemark
594
478
648
518
Aegypten
302
11
624
13
Der größte Teil
der im Jahre
1938
geförderten 186 Mil-
lionen Tonnen Steinkohlen wurde im Jnlande verbraucht. Mehr als ein Drittel des gesamten Jnlandsaüsatzes ging allein an die Kokereien zur Weiterverarbeitung aus Koks und andere Nebenprodukte.
Olympische Spiele in Hslsi'.M
45 Länder nehmen daran teil Helsinki, 10. Juli. Das Organisationskamitee für die 12. Olympischen Spiele 1940 in Helsinki hat nun endgültig beschlossen, nach deutschem Vorbild einen F a ck o l st a s f e l l a u f von Griechenland nach Helsinki durchznsübren. Auch die Termine für die verschiedenen Vorführungen im Olympiastadion während der olympischen Festtage in Helsinki sind festgelegt worden. Bedauerlicherweise hat aber das Organ'.fationskomitee gleichzeitig auch entschieden, in Helsinki keine Wettbewerbe im Frauenturnen durchzuführen. Zur Teilnahme an den Spielen haken sich 15 Länder gemeldet. Darunter befindet sich auch Japan, dessen V'leiligung bisher noch unbestimmt war. Starker Olympiawille bsrrscht erfreulicherweise im Königreich Iran, das in Helsinki erstmals bei den Olympischen Spielen vertreten sein wird.
Südme?t-SA. fertig für Berlin!
Dis letzten Ausscheidungskämpfe Stuttgart, 10. Juli. Seit Monaten führt die SA.-Gruppe Südwest nach einem bestimmten System ihre Ausscheidungskämpfe für die Reichswettkämpfe der SA. in Berlin (21. bis 23. Juli) durch. Mit den am Sonntag in Stuttgart auf dem SA.-Sport- platz im Feuerbacher Tal durchgefllhrten Entscheidungen im Mannschafts-Fünfkampf, 400-Meter-Hindernislauf und in der 20mal->i-Runde-Hindernisstaffel sind die letzten Wettkämpfer und Mannschaften bestimmt, die für die Gruppe Südwest an den Berliner Wettkämpfen im Olympia-Stadion und im Erunewald teilnehmen. SA.-Obergruppenführer Ludin und Stabsführer Vrigadeführer Kraft wohnten diesen Wettkämpfen in Stuttgart bei.
Im Mannschafts-Fünfkampf waren die Standarten 109 Karlsruhe und 119 Stuttgart am Start. Schon im vergangenen Jahr haben die Karlsruher die Eruppenmannschaft für Berlin gestellt. Durch ihre ausgezeichneten und überzeugenden Leistungen haben sie sich diese Ehre erneut erkämpft.
Ein spannendes Rennen, das immer wieder begeisterte Zuschauer findet, ist die 20mal-1<-Runde-Hindernisstaffel. Jede Mannschaft fetzt sich aus einem Führer und 49 Mann zusammen vxd hat als Hindernisse eine 1.80 Meter hohe Wand und spanische Reiter zu überwinden. Nach den gezeigten Leistungen haben sich für die Siegermannschaft der Gruppe Südwest Wettkämpfer aus den Standorten 120 Ulm, 121 Schwöb. Gmünd, 119 und 413 Stuttgart, 113 Freiöurg und 142 Säckingen qualifiziert. Als letzter Wettbewerb wurde der 400-Mcter-Hindernislauf ausgetragen. In der Siegermannschaft sind vertreten die Standarten 121 Schwb. Gmünd, 247 Eßlingen, 119 und 413 Stuttgart. SA.-Obergruppenführer Ludin sprach den Wettkämpfern seine Anerkennung für ihren hervorragenden Einsatz aus.
Das IsrgendherbergswerL
245 SÜÜ Uebernachtungen 1838 Stuttgart, 10. Juli. 2m Landesverband Schwaben waren zu Beginn des Jahres 1939 81 Jugendherbergen vorhanden. Die Zahl der Uebernachtungsgelegenheiten in Betten mit Decken stieg von 4065 auf 4075, die in Lagern mit Decken von 1146 auf 1222 und die Zahl der Notlager mit Decken von 1088 auf 1162. Die Uebernachtungsziffer erreichte rund 245 900 gegen 244 400 im Vorjahr. Davon entfielen 153 500 auf männliche und 92 400 auf weibliche Personen. Erfreulich hoch war wiederum die Inanspruchnahme der Deutschen Jugendherbergen durch ausländische Jugendwanderer. So hielten in den Jugendherbergen des Landesverbandes Schwaben im letzten Jahre trotz der mannigfachen außenpolitischen Spannungen 5500 ausländische Jugend- wanderer Einkehr. Die Hitlerjugend war mit 46 Prozent an den ilebernnchtungen beteiligt, auf Schulen entfielen 13 Prozent und auf jugendliche Einzelwanderer 31 Prozent. An Ferienlagern beteiligten sich von HI. und BDM. 24 000, von NSV. 15 700, an Schullandheimlagern 12 500 und an sonstigen Schu- lungslagern aller Art rund 16 000 Personen.
Die ineisten Uebernachtungen hatten folgende zehn Jugendherbergen: Stuttgart 31 000, Tübingen 21 500. Ulm 20 600.
Friedrichshafen 19 600, Aalen 18 600, Freudenstadt 9800, Heilbronn 8500, Reutlingen 7000, Mergentheim und Gaildorf je
5000.
Neckarsulm, 10. Juki. (Motorradunsall.) Einem Zusammenstoß zweier Motorräder, der sich am Samstagabend auf der Neuenstädter Straße ereignete, fiel ein Menschenleben zum Opfer. Während der Fahrer des einen Kraftrads, der 28 Jahre alte Straßenwart Alfons Müller aus Dahenfeld, mit einem Achselbeinbruch und einer Bein- wunde noch glimpflich davonkom, erlitt der 35 Jahre alte Max Häußler von Neuenstadt so schwere Verletzungen, daß er noch in der gleichen Nacht starb. Der Verstorbene, der verheiratet war und drei unmündige Kinder hinterlätzt, war in der Stanzerei der NSU.-Werke beschäftigt.
Neckarhaufen, 10. Juli. (Von Pferd zu Tode geschlagen.) Das vierjährige Söhnchen der'Familie Herold wurde von dem Huf eines ausschlagenden Pferdes tödlich getroffen.
Wsinsberg, 10. Juli. (100 - I a h r f e i e r.) Am Samstag und Sonntag gaben sich die Sänger des Kreises Heil- hronn ein Stelldichein, das umso festlicher verlief, als gleichzeitig damit die Jubelfeier des hundertjährigen Bestehens des Weinsberger Gesangvereins „Liederkranz Urbanus" verbunden war. Die Veranstaltungen wurden am Samstagabend mit einem großen Festkonzert in der Hildt- halle eröffnet, bei dem neben den zahlreichen Vertretern von Partei. Staat und Wehrmacht auch dis 93jährige, kürzlich aus Südamerika in ihre Heimat zurückgekehrte Kerner- Enkelin, Frau Pullmann-Kerner, eine besondere Begrüßung durch Rektor Ottersbach erfuhr. Stellvertretender Kreisfllhrer Haußmann nahm, nachdem Ortsgruppenleiter Schreiber für' die Partei und Bürgermeister Weinbrenner für die Stadt Weinsberg die Glückwünsche ausgesprochen hatten, die Ehrung des Jubelvereins durch Ueberreichung des Ehrenbriefes vor. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen des Sonntag standen — nach einer Gefallenenehrung am Kriegerdenkmal und einem von 19 Vereinen beschickten Werlungssingen in der Hildthalle — der prächtige Festzug und die Großkundgebung auf dem Festplatz. Zu den Sängern sprach auf dem Festplatz der Schirmherr des Sängerund Liederfestes, Krsisleiier Drauz-Heilbronn. Mit einer Burgbeleuchtung nahmen die Veranstaltungen einen stimmungsvollen Ausklavg.
Künzelsa«, 10. Juli. (V o n d e r N u f b a u s ch u l e.) In feiner Eigenschaft als Inspekteur der württembergischen Aufbauschulen besichtigte SA.-Obergruppenführer Ludin am Montag die Aofbauschule Künzelsau, die im ehemaligen Schloß untergebracht ist. Der Schulleiter, Studienrat Schütz, führte ihn durch die erneuerten, zweckmäßig modernen Räume und Einrichtungen der Schule, die bis jetzt drei Klassen beherbergt. Regierunqsdirektor Drück wohnte der Besichtigung bei. Die Einweihung der Ausbauschule Künzelsau, für die eine Reihe einzelner Gebäude gegenwärtig im Bau begriffen ist, wird voraussichtlich im Herbst stattfinden. 2m Anschluß an die Besichtigung, über deren Ergebnis Obergruppenführer Ludin äußerst befriedigt war, erfolgte eine gemeinsame Besprechung über die künftige Arbeitsweise der Aufbaufchule.
Afperg, Kr. Ludwigsburg, 10. Juli. (Schubart- feier.) Aus Anlaß der 200. Wiederkehr des Geburtstages des schwäbischen Dichters und Musikers Christian Friedrich Daniel Schubart findet am Sonntag, den 16. Juli, 17 Uhr auf dem Hohenasperg eine Feier statt, nahe dem Schubartgefängnis. Wer die Schubartfeier besuchen will, der darf auch nicht versäumen, den erst seit kurzer Zeit wieder der Allgemeinheit zur Besichtigung freigegebenen und mit allerlei Geräten und Waffen aus früherer Zeit ausgestatte- tsn Kasematten, einen Besuch abzustatten. In einem dieser Räume befindet sich zur Zeit auch eine Schubart-Ausstel- lung. Interessante Bilder aus der Schubartzeit sind auch in der „Schubartstube" zu sehen.
Bessere Gestaltung des Zeuschen Reiseandenkens
Der bei der Reichskammer der Bildenden Künste bestehende „Ausschuß für Reiseandenken", dem neben der Rcichskammer die Reichsgruppen Industrie und Handel sowie der Reichsausschuß ! für den deutschen Fremdenverkehr angehören, ist zufammcngefaßt worden und steht nunmehr als selbständige Beratungsstelle der gesamten Reiseandenken erzeugenden Industrie und dein Handel zur Verfügung. Der Ausschuß wird in gemeinsamer Arbeit aller Beteiligten Richtlinien für die Fabrikation der Reiseandenken aufstcllen und für ihre kulturelle Verbesserung Sorge tragen. Er ist für das gesamte Gebiet der Reiseandenken'.ndustrie und des Handels in kultureller Hinsicht allein zustäning.
Verhütet Selbstentzündungsschäden!
? Dnmer wieder muß in diesen Sommertagen auf die Gefahr der f S^bstentzündung von gelagertem Heu hingewiesen werden. Der : Schaden, der dem deutschen Volk durch Selbstentzündungsbrand- H schöben und durch Entwertung des Futters bei nicht zum Brand s führender Uebergärung entsteht, wird mit mehr als 25 Millionen t RM. jährlich veranschlagt, nicht eingerechnet die Brandschäden ) an sonstigem Eebäudeinhalt und an den Gebäuden selbst, r Wie die Erfahrungen zeigen, lassen sich solche Schäden durcb H Aufklärung und geeignete Bekämpfungsinaßnahmen erhebliw ? mindern. Sehr wichtig ist die Verwendung von sogenannten i Heustocksonden. Mit deren Hilfe ist cs möglich, im Innern aus z der tiefsten Heumieten usw. die Temperaturen zu messen und 4 die vorhandenen Gefahren zu ermitteln, um danach die ersorder- « lichen Abwehrmaßnahmen einzuleiten. Notwendig ist, daß di? ! Heu- und Hafervorräte nach ihrer Einbringung in die Scheunen j oder Mieten auf verdächtige Erscheinungen beobachtet werden.
! und jeder Bauer die äußerlich sichtbaren Warnungszeichen kennt i Verdächtig sind: 1. Muffiger, brandiger oder stechender (sauer ^ licher) Geruch, 2. sichtbare Dampf- oder Raucherschsinuugen.