2. Seite Nr. 160

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter''

Mittwoch, de« 12. Zuli 1030

ErleichteMngen für den BolS§W-hMNgsd«

Stärkere Förderung der billigen Vierraum-Wohnung

Berlin, 11. Juli. Für den Bau von billigen Mietwohnungen (Bolkswohnungen) hat der Reichsarbeitsminister seit einigen Jahren laufend Reichsmittel zur Verfügung gestellt. Bisher find für über 150 000 solcher Wohnungen Reichsdarlehen bewil­ligt worden. Um diese Maßnahme weiterhin tatkräftig zu för­dern und ihre Durchführung möglichst zu erleichtern und zu verbessern, find die Grundsätze über die Verwendung der Reichs- nrrttel neu gestaltet worden. In Zukunft soll die Vierraum- Wohnung in stärkerem Matze als bisher gefördert werden. Sie ist nunmehr als Normalwohnung für eine Familie mit drei und mehr Kindern vorgesehen. Um den höheren Baukosten der Vierraum-Wohnung Rechnung zu tragen, ist die bisher allgemein 5060 RM. betragende Grenze der Herstellungskosten nunmehr auf 6000 RM. ohne Grund und Boden festgesetzt worden, wenn mehr als die Hälfte der Wohnungen eines Bau­vorhabens, Vierraum-Wohnungcn find. Im übrigen kann die Bewilligungdbehörde nach besonderer Dienstanweisung höhere Herstellungskosten zulassen, soweit die besonderen Verhältnisse es erfordern. Das Reichsdarlehen beträgt in der Regel wie bis­her 1500 RM. je Wohnung; für diese vorgesehene Vierraum- Wohnung können bis zu 2000 RM. Reichsdarlehen bewilligt werden.

Wege« des sozialen Zweckes der Volkswohnungen wird nach wie vor größter Wert darauf gelegt, daß die Miete für die in Aussicht genommenen Bevölkerungskreise auf die Dauer trag­bar ist. Die Miete soll daher nicht mehr als ein Fünftel des durchschnittlichen ReineinkommLNS betragen (Mietgrenze von 40 RM. monatlich). Ilm eine möglichst niedrige Miete zu er­zielen, werden die Reichsdarlehen zu besonders günstigen Be­dingungen zur Verfügung gestellt. Der Zinssatz von 3 v. H. kann bis auf 1 v. H. ermaß-werden, soweit es zur Tragbar­gestaltung der Miete notw--biz Die Reichsdarlehen wurden bisher den Gemeinden gewährt; d 'e konnten sie der Wohnungs­unternehmung weitergeben. Zur Vereinfachung des Verfahrens und Entlastung der Gemeinden können die Reichsmittel künftig unter gewissen Voraussetzungen unmittelbar dem Wohnungs­unternehmen selbst, in erster Linie gemeinnützigen, gewährt werden.

Trauerfeier für Fliegerhauptmann Wille

Brüssel, 11. Juli. Für den deutschen Fliegerhauptmann Wille, der am Sonntag bei dem internationalen Fliegertreffen in Evere bei Brüssel den Fliegerlod gefunden hat, wurde am Dienstag auf dem Militärflugplatz Evere eine ergreifende Trauerfeier abgehalten.

Hie Leiche des Offiziers war in einer würdig geschmückten Flugzeughalle, auf der die Reichsfahne und die belgische Na­tionalflagge halbmast wehten, aufgebahrt. Offiziere der belgi­schen Luftwaffe hielten die Ehrenwache. Der Sarg war einge­rahmt von wundervollen Kranzspenden des belgischen Königs »nd des Oberbefehlshabers der deutschen Luftwaffe, General- seldmarschall Göring. Der belgische Landesverteidigungsmini- fter Generalleutnant Denis hielt eine Ansprache, in der er das Mitgefühl der belgischen Wehrmacht an dem Verlust, der die deutsche Luftwaffe betroffen habe, zum Ausdruck brachte, »nd betonte, daß Hauptmann Wille im Dienste und für die Ehre seines Vaterlandes sein Leben hingegeben habe. General­oberst Milch dankte dem belgischen König für seine Anteil- «ahme, sodann dem Minister für die Landesverteidigung und den Befehlshabern der Luftwaffe für ihr kameradschaftliches Gedenken und ihre freundschaftliche Haltung. Anschließend wurde die Leiche des Fliegerhauptmanns Wille durch eine Ma­schine der deutschen Luftwaffe nach Deutschland überführt. Gleichzeitig starteten Generaloberst Milch mit seiner Do 17 und eure Kette der deutschen Kunstflugstaffel. Als besondere Ehrung gaben zwei Ketten Jagdflugzeuge der belgischen Luftwaffe über belgischem Gebiet dem toten deutschen Offizier das Ehrengeleit.

Wovon man spricht

Das ExplofionsimglLck in Spanien

15« Tote und 15V« Verletzte

Madrid, 11. Juli. Die Explosion, die den Ort Pernaranda de Bracamonte heimgesucht hat, hat fast die ganze Stadt vernichtet von 1300 Häusern wurden etwa 1100 zerstört. Die Einwohner des völlig geräumten Ortes wurden in Salamanca und Um­gebung untergebracht.

Die Explosion erfolgte zuerst in einem Lagerschuppen am Bahnhof, wo eine Ladung Sprengstoffe zum Transport bereit lag, und übertrug sich dann auf das Hauptsprengstofflager. Sämtliche Feuerwehren der Umgebung, ein Infanterie-Regiment sowie nach Tausenden zählende Freiwillige wurden für die Ret­tungsarbeiten eingesetzt. Ein weiteres Pulverlager konnte ge­rettet werden. >

Die Zahl der Opfer bei dem schweren Explosionsunglück von Penaranda de Bracamonte wird bisher auf 150 Tote und 1508 Verletzte geschätzt. Die Lösch- und Bergungsarbeiten dauern in unvermindertem Umfange an. Die zugunsten der Opfer in ganz Spanien eingeleitete nationale Sammlung brachte als ersten Beitrag eine Spende des Caudillo in Höhe von 200 000 Peseten. Die Verpflegung der Obdachlosen übernimmt die Sozialhilfe der Falange.

Flugzeugtragödie wird aufgeLZart

Berlin, 11. Juli. 2m vergangenen Jahre ist ein Flugzeug der Lins FrankfurtMailand beim Flug über die Alpen verschollen, ohne daß bisher eine Spur von dem Flugzeug oder den zehn Insassen gefunden werden konnte. Nun fanden am Sonntag vormittag Züricher Touristen im Bergell (Kamon Eraubünden) in 2700 Meter Höhe in der Rondasca-Gruppe, die die Grenze nach Italien bildet, Teile, die offenbar von einem Flugzeug stammen. Es handelt sich um Stücke Aluminiumbeschlag und Sperrholzplatten. Eine Suchkolonne fand denn auch noch die Ueberreste des verunglückten Flugzeuges im oberen Bondasca- tal, etwa 20 Kilometer südwestlick, des Silser Sees im Ober­engadin. Die Bergungsarbeiten, die von schweizerischer und deutscher Seite sofort ausgenommen wurden, werden wegen der Schwierigkeit des Geländes voraussichtlich längere Zeit in An­spruch nehmen.

Wirbelsturm in Padua

Mailand, 11. Juli. In Padua richtete ein Wirbelsturm großen Schaden an. Der Sturm brachte eine große im Bau befindliche Antogarge zum Einsturz. Hierbei wurden 20 im Innern der Halle beschäftigte« Arbeiter von de« Trümmer» verschüttet. Einer der Arbeiter wurde getötet, sieben verletzt. An anderen Stellen der Stadt wurden Bäume entwurzelt, Fensterscheiben eingedrückt und mehrere Dächer abgedeckt. Auch in der Um­gebung von Padua ereigneten sich schwere Schäden. Ein Haus in Pordenone wurde vollkommen zerstört.

Englischer Einkreisungsflug

Zwölf britische Bombengeschwader über Frankreich

London, 11. Juli. Am Dienstagmorgen um 8.30 Uhr überflog englische Blätter wiesen in Vormeldungen bereits auf den Charakter dieser Flüge als Einkreisungsdemonstration hin ein erstes britisches Bombengeschwader die britische Küste in Richtung Frankreich. Am Dienstag verließen insgesamt 12 Bom­bergeschwader mit etwa 150 bis 200 Maschinen England, um in Langstreckenflügen über Frankreich, zum Teil bis Bordeaux, Or­leans und Le Havre vorzustoßen.

Einkreisungsdemonstration im Luftraum London, 11. Juli. Wie derEvening Standard" über Cham- berlains Geheimnisse zu wissen glaubt, sollen die Luftfahrtmi­nisterien Englands und Frankreichs zur Zeit eine Anregung prüfen, daß britischen Bombenflugzeugen erlaubt werden soll, Ausbildungsflüge über französischem Gebiet aus­zuführen. Es sei auch vorgeschlagen worden, aüsgewählten eng­lischen Bombengeschwadern und Jagdfliegern die Möglichkeit zum Landen und zur Demonstration dadurch zu geben, daß sie befreundete Kontinentalmächte besuchten. Während der zweite Vorschlag sich im Anfangsstadium der Prüfung befinde, seien die Erörterungen über den ersteren Vorschlag schon ziemlich weit vorgeschritten.Preß Association" meldet in diesem Zu­sammenhang, daß in wenigen Tagen die ersten Ausbildungs­flüge von Flugzeugen der britischen Luftwaffe nach Frankreich beginnen. Es werde sich dabei um 150 bis 200 Maschinen han­deln, die nach dem Südwesten Frankreichs fliegen sollen. Der Plan sei auf Gegenseitigkeit abgeschlossen, sodaß später auch französische Flugzeuge über England fliegen werden.

GirOaMs SIMM

Britisches tl,»behagen über die Entwickln«« in Fsrnost

London, 11. Juli. Die Berichte der englischen Presse aus dem? Fernen Osten verraten sichtlich das Unbehagen, mit dem die bri-, rische Oeffenttichkeit die Vorgänge dort weiter verfolgt. Zu den-' Meldungen über die geringen Aussichten für die baldige Er­öffnung der britisch-japanischen Verhandlungen in Tokio und vas Umsichgreifen der antibritischen Bewegung im Fernen Osten kommt heute für die britische Oeffenttichkeit die schockierende Nachricht hinzu, daß der seit dem 26. Mai in japanischer Hast befindliche britische Militärattache in China. Oberst Spears, der liegen Spionageverdacht festgenomme» worden war. vor ein Kriegsgericht gestellt werde.Daily Telegraph" meldet ferner, vaß die Japaner jetzt in Schanghai ähnlich vorgingen wie in Tientsin und drei britische Fabriken mit Stacheldraht um­zäunt worden seien. Die antibritische Propaganda werde immer stärker. In den Provinzen Schantung und Hunan bereite man einen. Wirtschaftsboykott vor.

ArELrMschs Kundgebungen in Tsingtau

Schanghai, 11. Juli. In Tsingtau fanden am Dienstag große gegen England gerichtete Kundgebungen statt. Tausende von antienglischen Flugblättern wurden durch Chinesen verteilt. Chinesische Demonstranten bewarfen das englische Generalkonsu­lat und englische Banken mit Steinen und Feuerwerkskörpern. Schließlich rückte ein japanisches Len ' korps an, um dis Gebäude vor größeren Schäden zu I

Zwei elektrische Züge zusammengestotzen

Mannheim, 11. Juli. Ein schwerer Zusammenstoß zwischen zwei elektrischen Zügen der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft er­eignete sich auf der Heidelberger Strecke unmittelbar beim Mann­heimer Stadion. Von dem Mannheimer Vorort Seckenheim war ordnungsemäß ein aus einem Doppelwagen bestehender Halbzug abgelassen worden. Als dieser Personenzug die Riedbahn-llntsr- führung etwa 4 Kilometer von seiner Zielstation Mannheim- Friedrichsbriicke entfernt passierte, kam auf dem gleichen Gleis ein aus Triebwagen und leeren Güterwagen bestehender Leerzug entgegen. Durch das Bauwerk der Unterführung und eine Eleis- kriimmung in der Senke der Unterführung ist an der Unfallstslle die Strecke nur auf geringe Entfernung übersichtlich, so daß die Fahrer der beiden Züge erst im letzten Augenblick auf die drohende Gefahr aufmerksam wurden. Beide Züge wurden scharf abgebremst, wobei es dem Fahrer des Personenzuges gelang, sein Fahrzeug noch vor dem Zusammenstoß zum Halten zu brin­gen. Der andere Zug fuhr aber mit voller Wucht auf, und da der Halbzug eine Stahlbaukonstruktion hatte, schob sich dieser in den leichter gebauten Triebwagen des Materialzuges. Von der Wucht des Aufpralls kann man sich ein Bild machen, wenn man hört, daß der Triebwagen des Halbzuges sich 4 Meter weit in den anderen Zug hineingeschoben hatte. Durch Berufsfeuerwehr, Rotes Kreuz und Krankenwagen eines Werkes wurden ins­gesamt 23 Schwer- und Leichtverletzte ins Mann­heimer Städtische Krankenhaus eingeliefert. Unter den Schwer­verletzten befindet sich auch der Fahrer des Leerzuges, während der andere Fahrer keine Verletzungen erlitt. Ueber die Ursache des Zusammenstoßes erfahren wir, daß der Leerzug bereits an der Station Friedrichsbrücke auf das falsche Gleis geleitet wurde und auf dem falschen Gleis die ganze Strecke bis zur Unfallstelle zuriicklegte.

Kleine Nachrichten ans Mer Wett

Deutsche Fernsehausstellung in Chile. Am Montagabend wurde die deutsche Fernsehausstellung in Santiago eröff­net, die von der Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost veranstaltet wird. Es handelt sich dabei um die gleiche Aus­stellung, die bei dem Weltpostkongreß in Buenos Aires er­folgreich gezeigt wurde und gegenwärtig auch in Rio de Janeiro läuft.

Der frühere amerikanische Botschafter in Berlin, William Dodd, liegt mit einer fortschreitenden Eehirnlähmung schwer erkrankt im jüdischen Sinaihospital zu Neuyork.

Internationaler technischer und chemischer Kongreß. Im Beisein des Reichsverwesers wurde am Montag in Budapest der 6. Internationale technische und chemische Kongreß der landwirtschaftlichen Industrien feierlich eröffnet. 38 Na­tionen haben mehr als 500 Delegierte zu dem Kongreß ent­sandt. Die deutsche Delegation steht unter Führung des Mi­nisterialdirigenten im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Ludwig Schuster.

Benzinschiff in Flammen. In der Einfahrt zum Nord­ostseekanal bei Vrunsbüttelkoog geriet das schwedische Mo­torschiffNobleß" aus noch unbekannter Ursache in Brand. Der Brand war außerordentlich gefährlich, da das Schiff Denzinfässer geladen hatte. Das brennende Schiff war nicht zu retten. Es wurde manöverierunfähig gegen das Schleu­sentor gedrückt und ist später vollkommen ausgebrannt und gesunken. Drei Mann der Besatzung mußten mit schweren Brandverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Sevilla meldet 53 Grad im Schatten. In Sevilla herrschte am Montag eine seit über fünf Jahren nicht mehr erlebte Hitze. Das Thermometer zeigte 53 Grad Celsius im Schat­ten.

Stuttgart, 11. Juli. (Die Stuttgarter Feuer­weh r.) Die Stuttgarter Feuerwehr wurde im Monat Juni 45 Mal alarmiert. Sie hatte 26 Brände abzulöschen, von denen 3 Groß-, 6 Mittel- und 17 Kleinfeuer (hierunter ein Schornsteinbrand und 1 Explosion) waren. Zu Hilfeleistun­gen sonstiger Art wurde die Feuerwehr in 15 Fällen geru­fen. 535 Kranke wurden befördert.

Belgische Schriftleiter. Zwölf belgische Schrift­leiter.,die am, Sonntaa in Berlin eintrafen, um von dort aus eme lltägige Studienreise durch Deutschland zu un­ternehmen, werden auch der Stadt der Ausländsdeutschen und der Reichsgartenschau einen Besuch abstatten.

Tödlich abgestürzt. Am Dienstag früh hat eine Frau im 4. Stock eines Hauses am Kernerplatz Fenster ge­putzt. Dabei ist sie ausgerutscht und auf den Gehweg ge, fallen. Sie war sofort tot.

! Neuseeländischer Minister in Württemberg

z Stuttgart, 11. Juli. Der neuseeländische Minister für Forst- i wesen, Siedlung und Reiseverkehr, F. Langstone. der von ! dem neuseeländischen Handelskommissar für Europa E. W. i Glinkard, Brüssel, begleitet wird, weilt auf Einladung des ! Reichsforstmeisters in der Zeit vom 11. bis 14. Juli ds. Js. in den Wäldern Württembergs, um dort die Hauptholz- , arten Deutschland und besonders markante Punkte des Landes Württemberg kennenzulernen. ,, ,,

! Neue Pläne sür die SolitLde-NeMsireLe

! nsg. Stuttgart, 11. Juli. Der Führer der Motorgruppe Süd­west, Obergruppenführer W a g e n e r, hat sich zur Aufgabe ge­stellt, das alte traditionelle Solitiide-Rennen, das in den letz- s ten Jahren leider nicht mehr stattfand, wieder aufleben zu las- 'i ien. Nach Vorlage der Pläne ist der Führer des Deutschen ' Kraftfahrsports, Korpsfiihrer Hühnlein, am Dienstag vom ^ Großen Preis von Frankreich aus Reims kommend, mit seinem Flugzeug in Böblingen gelandet, wo ihm Obergruppen-

- sichrer Wagener seine Absichten über die Wiederaufnahme des i Solitiide-Rennens vortrug. Der Korpsführer setzte den Stabs- ^ sichrer der Obersten Nationalen Sportbehörde, Brigadeführer ; von Bayer-Ehrenüsrg, vom Flugzeug ab und beauftragte ihn,

! mit dem Sportstab unter Führung von Obergruppenführer Wa- ! gencr eine eingehende Besichtigung der Solitiide- ! Renn st recke vorzunehmen.

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nsg. Stuttgart, 11. Juli. (In die R e i ch s f u g e n d- l führung berufe n.) Der Reichsjugendführer hat den ! Leiter der Presse- und Propagandaabteilung des Gebietes i Württemberg (20) der HI., Vannführer Gustav Memmin- ! ger zum stellv. Chef des Presse- und Propagandaamtes der s Reichsjugendführung berufen. Damit hat die von Vann- s führer Memminger als Abteilungsleiter Presse und Propa- ; ganda in der Gebietsführung und als Hauotschriftleiter der Reichssturmfahne", dem Kampfblatt der schwäbischen Hit­ler-Jugend, geleistete Arbeit eine sichtbare Anerkennung gefunden. Nach dem Dienst in der Formation seit 1930 war er aktiver Formationsführer, bis er im Februar 1934 in die Gebietsführung berufen wurde.

Marbach, 11. Juli. (Ungekochte Enteneier.) Mit Vergiftungserfcheinungen wurde eine hiesige Einwohnerin ins Krankenhaus eingeliefert; die Aerzte stellten fest, daß die Vergiftung auf den Genuß ungekochter Enteneier zurück- zuführen war.

§ Ulm, 11. Juli. (Selbstmord aus Angst.) Nachts fuhr ein junger Mann in einem mit fünf Personen besetz­ten Kraftwagen von Donaustetten in Richtung Ulm. Of­fenbar ist der junge Mann zu schnell gefahren, denn plötz­lich landete das Fahrzeug im Straßengraben. Alle fünf Personen wurden verletzt. Der Fahrer selbst kam heil da­von. Er betrachtete sich das Unglück, ging ein Stück an der ! Donau entlang und erhängte sich dann an einem leeren § Heuheinzen.

! Nördlingen, 11. Juli. (Gewitter mit Hagel- s schlag.) In den Nachmittagsstunden des Sonntags ging i über mehreren Gemeinden des südlichen und östlichen Rie- i ses ein schweres Gewitter nieder. Der Hagelschlag, der da-

- mit verbunden war, richtete auf den Feldern beträchtlichen Schaden an. Nach einer vorläufigen Schätzung dürften 50

s Prozent der Ernte als verloren gelten.

! Wangen i. A., 11. Juli. (Langfinger erwischt.)

Kürzlich hatte ein gewisser Josef Leising seinem Bauern in z Dsuchelried einen Geldbetrag von 3080 RM. gestohlen. Der ! Polizei ist es nunmehr gelungen, den Täter in Augsburg j dingfest zu machen. Er hatte noch 2588 RM. bei sich, den Rest von rund 500 RM. will er durchgebracht haben.

Unterriexingen, Kr. Ludwigsburg, 11. Juli. (Tragi­scher Todesfall.) Auf tragische Weise kam der 36jäh- rigo Arbeiter Jakob Rein zu Tode. Er hatte bei einem Sturz mit dem Motorrad in der vergangenen Woche wohl Kopfverletzungen erlitten, ihnen aber keine Bedeutung wei­ter bsigemessen. Nach Tagen spürte er aber doch Schmer­zen, ging zum Arzt, mußte zu seiner Ueberraschung erfah­ren, daß er einen Schädelbruch davongetragen und oben­drein sich eine Lungenentzündung zugezogen hatte, worauf die lleberführung in das Bietigheimer Krankenhaus er­folgte. Am Samstag ist Rein dort feinen Verletzungen er­legen; er hinterläßt Frau und Kind.

Leonberg, 11. Juli. (Zusammen stoß.) Am Sonntag prallte auf der Straßenkreuzung Rutesheimer-Eebershei- mer Straße ein Personenkraftwagen mit einem Motorrad zusammen. Der Motorradlenker und sein Beifahrer, di« beide in Friolzheim wohnen, wurden schwer verletzt in das Kreiskrankenhaus gebracht. .