-4us 8tavi und Kreis Calw

Schulen bis auf weiteres geschlossen

. Die Schulen im Geschäftskreis der Mini- jfterialabteilung für die Höheren. Volks-

!und Fachschulen werden aus Anordnung des Kultministers ab heute Mon tag bis auf Weiteres geschlossen. Wo es die Kohlenversor­gung erlaubt, kann für die Volks-, Haupt- und Mittelschulen der Bezirksschulrat, für die Höheren und die Fachschulen der Schulleiter nach Zustimmung des Landrats und des Kreiskeiters die Fortführung.des Unterrichts anordnen. Die staatlichen A,malten mit Hei­men erhalten unmittelbare Weisung.

Unterlaßt ausschiebbare Reisen!

Infolge verschiedener Umstände bittet die Reichsbahn ihre Fahrgäste, in der kalten Jahreszeit unausschiebbare Reisen nur in be­sonders warmer Bekleidung zu unternehmen und ausschiebbare Reisen ganz zu unterlassen. Es ist ei» Zeichen wohlverstandener Volks­gemeinschaft. wenn die Sitzplätze körperlich Behinderten, Frauen und älteren Volksge­nossen überlassen werden. _

Bäuerliche Urkunden stärken den Sippengedanken

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Oberwaldach. In der vergangenen Woche hat hier die Gemeinde-Waschküche ihrer Bestimmung iibergeben werden können. Im Beisein von Ver­tretern des Staates und der Gemeinde übergab Bürgermeister Schwarz die Anlage den Frauen zur tatkräftigen Benützung. Kreisbanernführcr Kalmbach gab abschließend Auskunft über die Einrichtung, und die Fachwaltcrin Frl. Alber sprach über die Behandlung der Maschinen und ihre pflegliche Schonung. Am Mittag des glei­chen Tages wurde die Muttergemcinde Cresbach ausgesucht, um auch dort für die Errichtung einer Gemeinde-Waschküche einen geeigneten Raum ausfindig zu machen.

Unterjesingen. In der.Hauptversammlung des Obst- und Wembauvcreins wurde der Anbau von Sauerkirschen in der Hirschhaldc beschlossen, um das abgelegene, ehemalige Wcinbaugelände vor Verödung und Entwertung zu bewahren. Die Anlage umfaßt 11,38 Hektar mit 100 Par­zellen. Ein für den Bezirk Tübingen stattfinden­der Weinbatttag wird demnächst in Unterjesingen abgehaltcn.

Wochendienstplan der HI.

HJ.-Gcfolgschaft 1/401. Mittwoch: Antre­ten der gesamten Gefolgschaft um 20 Uhr an der Alten Post in tadelloser Winteruniform. Feder hat Schreibzeug mitzubringcn. Freitag: Sportdienst um 20 Uhr in der Turnhalle. Sani­tätsdienst um 20 Uhr im Salzkastcn. 2 ouu - tag: Sonntagsdienst. Antreten der gesamten Gefolgschaft um 9.30 Uhr auf dem Brühl. Win­teruniform mit warmer Unterkleidung.

DJ. Fähnlein 1 und 2/401. M ontag: An­treten des Führcrzngs um 19 Uhr auf d. Markt­platz. .Karte 1:100000 mitbringen. Mitt­woch: Um 15 Uhr tritt der gesamte Standort auf dem Brühl an.

BDM.-Mädelgruppe 1/401. Dienstag: Spicl- schar und FA.-Schar 20 Uhr Salzkasten. Frei­tag: Schar I und ll 20 Uhr Salzkasten.

JM.-Gruppc 1/401. Montag / DvnncrS - tag: Sportdicnstgrnppen fallen aus Ri itt - woch: FA.-Schar tr'tt um 10 Uhr am Salzka­sten an. Schar 1 um 11.30 Uhr; Schar 2 um 17 Uhr; Schar 3 um 10 Ilhr; Schar 4 um 14.30 Uhr. 18 Uhr Orchester im Salzkasten. Donners­tag: Führerinnendienst um 17.30 Uhr im Salz­kasten. Das Ansgemachte ist mitznbringen.

Bäuerliche Urkunden und Archivalien sind vor Verlust und Verderb zu schütze»

Der Paragr. 8 des Reichserbhofgesetzcs besagt, daß zum Hoszubehör auch die auf den Hof bezüg­lichen Urkunden, aus früheren Geschlechterfolgen stammende Fannlienbriefe, ferner Bilder mit Erinnerungswert, Geweihe und ähnliche auf den Hof und die darauf seßhafte Baucrnfamilie be­zügliche Erinnerungsstücke gehören. Diese Ur­kunden und Archivalien sind für die Aufstellung der Familien- und Hofgeschichtcn und für den Nachweis der Alt-üngesessenhcit unerläßlich. Sie stärken den Sippcngedanken.

Tie Urkunden und Archivalien dürfen daher auch nicht in irgendeiner beliebigen Ecke der Wohnung ausbewahrt werden, sondern gehören in eine ehrwürdige Truhe oder in einen Ahnen­schrein an einem Ehrenplatz der Wohnung, wo sie vor Verlust zu schützen sind. Wenn Urkunden aus ihrer unmittelbaren Verbundenheit mit dem Hof und der Sippe hcrausgclöst werden, dann sollten wenigstens Abschriften oder Photokopien auf dem Hofe bleiben. Die Uebcrnahme der bäuerlichen Urkunden und Archivalicn in die Staatsarchive ist nur dann anzustrebcn, wenn cs sich um schriftliche Quellen handelt, die einen ge­schichtlichen Wert für die Allgemeinheit darstel­len oder die am Ort ihrer bisherigen Aufbewah­rung gefährdet erscheinen. Die Staatsarchive ha­ben Interesse nur, wenn sich etwa auf einem al­ten Hof reichhaltiges Material findet, aus dem wichtige Zeugnisse für die Geschichte des Besitz­tums und der ländlichen oder sozialen Verhält­nisse entnommen werden könnten. An die Samm­lung einzelner Dokumente über bäuerliche Höfe und ihre Inhaber brauchen die Staatsarchive deshalb nicht zu denken, da die Entwürfe für die Urkunden vielfach in den behördlichen Akten der Archive enthalten sind. Im allgenieinen sollen die bäuerlichen Urkunden und Archivalien auf den Höfen bleiben.

Besonders ist bei einem Besitzwechsel oder auch bei Entrümpeluugsmaßnahmcn auf die vorhan­denen Urkunden und Archivalien zu achten. Sie können dabei leicht abhanden kommen oder ver­nichtet werden. Bei den Bestrebungen, die Ur­kunden und Archivalien ficherzustellen, helfen und beraten die Kreisbaucrnschaften.

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Wir wollen abwarten." Er trat wieder ans Fenster.Da sehen Sie doch die beiden sind sich schon recht einig", fuhr er fort, nach dem. Garten hinunterdeutend. Tatsächlich erblickte ich neben dem .Indischen Grabmal'. halb durch Ge­sträuch verdeckt, meine Base und den Würzbur- ger sehr nahe nebeneinander stehend und sicht- lich in eine Aussprache vertieft, bei der Dritte wahrscheinlich nur gestört hätten.Das junge Glück... und da wäre ich beinahe dazwischen­gekommen! Man soll niemals vergessen, daß man sich zur rechten Zeit bescheiden lernen muß. Tut man's doch, dann macht schon das Leben selber auf den Fehler -aufmerksam "

Er wandte sich zu mir um, legte seine Hand auf meine Schulter und sah mich fest an:Und was ist nun eigentlich mit Ihnen? War das nicht eben Fräulein Lindner, die mit Ihnen auf dem Gang war? Ja? Wenn mich nicht alles täuscht, dann sehen Sie doch das Mädel gern. Sie sind ja noch jung Sie haben doch mehr Aussichten als unsereiner!"

Das denken Sie vielleicht", gab ich düster zur Antwort.Ich war heute mit ihr fort. Drüben am Seeufer und dann sogar noch auf der Insel. Und bei dieser Gelegenheit erfuhr ich, daß sie heiraten wird."

Donnerwetter! und wen?"

Das weiß ich nicht. Ich interessiere mich auch gar nicht dafür."

Der Oberst sah gerade so aus, als wollte er mir seine Teilnahme zu einem schweren Verlust aussprcchcn.Dann sind wir also fst so etwas wie Leldensgenossen", meinte er betrübt.Das hatte ich dem Trotzkops gar nicht zugetraut. Hier tat sie doch immer, als dürfe sie keiner auch nur richtig ansehen- Und was machen Sie jetzt?"

Ich gehe fort. Nach Agram."

Menichcnskind! Das ist das Mädel doch nicht wert, daß Sie die Heimat verlaßen!"

Doch", antwortete ich leise, und nun war es mir wirklich, als käme das heulende Elend über mich,doch. Leider. Soviel ist... so viel war sie mir wert." Damit ging ich. Aldringer ver­suchte mich nicht zuriickzuhalten.

Lin t»L»tervr Uonisu von tturlolt

liv Rnyrr K.8. ßlüneiisn 1910

Nähr- und Wehrstand gehören zusammen

General Oßwald und Landesbauernführer Arnold anf einem Kameradschaftsabend in Oehringen

Oehringen, 25. Januar. Auf Einladung deS Befehlshabers im Wehrkreis V und im Elsaß, General der Infanterie Oßwald, finden im Januar und Februar in allen Kreisen des Befehlsbereiches Kameradschaftsabende statt, anf denen die Wehrmacht eine größere Anzahl von Bauern und Landwirten zu Gaste lädt, um der Verbundenheit von Wehrstand und Nährstaiid gerade jetzt im Kriege besonderen Ausdruck zu geben. Anf einem dieser Kamerad- fchastsabende, der am Sonntag in Oehringen stnttfand, war General der Infanterie Oh­io n l d in Begleitung von Landesbauernführer Arnold und mehreren Offizieren seines Stabes erschienen.

In einer Ansprache würdigte General Oßwald die Leistungen der schwäbischen Bauern in diesem Kriege. Wenn der schwä­bische Soldat, so führte er u. a. aus, wie im Weltkrieg so auch in diesem Krieg ganz Be­sonderes vollbracht habe, so sind hieran in erster Linie unsere schwäbischen Bauern be­teiligt, die als tapfere Soldaten für den Bo­den kämpfen, um den sie sonst als Bauern mit dem Pflug gerungen. Daneben mußte im Interesse der Ernährung von Volk und Heimat ans dem deutschen Boden mit ver­ringerten Arbeitskräften wenn möglich noch mehr herausgewirtschaftet werden, als in Friedenszeiten. Das ist vor allem das Ver­dienst der Landfran. Die Wehrmacht tue alles, um nach besten Kräften die Schwierig­es')/" in der Landwirtschaft vermindern zu 5« im vergangenen Jahre

in 687 357 Arbeitstagen 48019 Soldaten iin reis V bei der Heu-, Getreide- und 6 »'?.'Aernte eingesetzt während l569 Pferde "" 21 >03 Tagen snr die Landwirtschaft ge- arbeitet haben. Auch be, der kommenden Ernte soll die Landwirtschaft im Rahmen des Mög­lichen unterstützt werden. Mit dem Blick aus unsere Kameraden an der Front wird die Heimat auch weiterhin hart und entschlossen ihre Pflicht bis zum Endsieg tun.

In kurzen Worten dankte Landesbauernfiih- rer Arnold im Namen der Bauernschaft für die Veranstaltung dieser Kameradschaftsabende Und betonte, dag Wehrstand und Nährstand «mammenaeliören. nnd daß nur enae Zusam­

menarbeit die Arbeit jedes Einzelnen mit Er­folg kröne. Im weiteren Verlaus des Kame- rabschaftsabends, an dem auch 20 verwundete Soldaten vom Rcservelazarett Heilbronn teil- nahmen. wickelte sich ein reichhaltiges Pro­gramm ab, das von den Mädeln der Land- franenschulc Kupferzell, den Soldaten des Wehrmeldeamtes Oehringen und einem Streichorchester des Musikkorps eines Jnsan- tcrieersatzregimentes bestritten wurde. ^

Kameradschaftsabend in Stuttgart ^

Die enge Verbundenheit zwischen Wehrstand und Nährstand fand auch aus einem Kamerad­schaftsabend von Wchrmachtsdienststellen des Standorts Stuttgart mit der Kreisbauern­schaft Stuttgart sinnfällig Ausdruck. Dem Abend wohnten u. a. Kreisleiter Fischer, Hauptstabsleiter Landwirtschaftsdirektor von Wedelstädt, der Direktor der Landwirtschaft­lichen Hochschule Hohenheim, Professor Dr. Zimmermann bei. Oberst Stahl hieß die Teilnehmer im Namen des Befehlshabers des Wehrkreises herzlich willkommen. Aus dem Urguell ewigen Bauerntums kämen die hohen Erbgüter unserer Raffe: Wehrhaftigkeit. Schicksaltrotz, Heimattreue und Ewigkeits- glaubcn. Oberst Stahl schloß seine kernige An­sprache mit dem Gelöbnis, daß Bauern und Soldaten auch weiterhin ihre Pflicht tun würden, und mit dem begeistert aufgenomme­nen Gruß an den Führer. Oberst Werner beschäftigte sich mit einer Reihe von wichtigen, das Wehrverhältnis betreffende Fragen. Wehr­stand und Nährstand wollten in verständnis­voller Zusammenarbeit znm Wöhle der Hei­mat. zur Erhaltung der Schlagkraft der kämp­fenden Truppe und zur Erringung des End­sieges alle Schwierigkeiten Überdrucken. Krcis- bauernführer Schmalzriedt stellte in sei­nen Dankeswortcn fest, daß die Zusammen­arbeit zwischen der Krelsbanernschaft und den Wehrmachtsdienststellen außerordentlich gut sei. Oberleutnant S. gab einen anregenden ErlebnisberichtPanzer in Afrika", der von Lichtbildern wirksam unterstützt wurde. Flotte Weisen eines Streichorchesters der Wehrmacht und frische Soldatenlieder, vorgctragen von einer Singabteilung der Wehrmacht, umrahm­ten den Abend.

Drüben in meinem Zimmer setzte ich mich hin une schrieb einen Brief nach Agram des In­halts, daß ich fest Zusage und mich freue, die sicher sehr interessante Stelle antreten zu dür­fen. Heber eine Woche würde ich mich melden.

Langsam ging ich dann die Treppe hinunter. Die Halle war leer. Später wollte ich noch ins Dorf und den Brief aufgeben. Im Speisesaal sah ein Herr, der mir bekannt vorkam: er stand sofort auf, als ich eintrat, ging aus mich zu und streckte mir die Hand entgegen. Es war nun erkannte ich ihn erst Herr Lindner- Ich glaube, es ist doch ganz gut, daß ich ge­kommen bin!" sagte er lächelnd, mir einen Stuhl anbietend.Ich muß schon sagen, lieber Herr Kollege, daß die jungen Leute van heut­zutage reichlich kompliziert sind. Zu meiner Zeit ging die Sache rascher und einfacher."

Ich verstehe kein Wort!"

Das ist es ja eben. Doris hat mir gerade eine kleine Geschichte erzählt.... Sie waren doch heute mit ihr fort, nicht wahr? Genau so hatte ich es mit ihr ausgemacht, gestern, als ich mit ihr in München beisammen war. Als sie mir beichtete, daß sie einen gewkss«, Martin Berg- ineier sehr gerne hat"

Herr Lindner!"

Schweigen Sic. Als sie mir das also ge­stand, da hatte sie nur die eine Sorge: Wie mach' ich ihm das klar? Er selbst sagt ja doch nichts. So wurden Sie nämlich eingeschätzt, lie­ber Kollege, und ich sehe schon, nicht einmal mit Unrecht. Ich riet ihr: Sei lieb zu ihm. Fahre mit W" Sec sonst irgendwohin, wo es schon ist. Wenn er ein Herz im Leibe hat und du dein Gefühl ein ganz klein wenig merken läßt, dann versteht er schon, um was es geht, und das übrige gibt sich dann von selbst. Wie mir Doris ^Zahlte, hat sie sich auch alle Mühe gegeben" --Das glauben Sie vielleicht! In Wirklich- m Kksagt, daß sie heiraten wolle!" Will sie ja auch. Ihr Fehler war nur, daß Sie nicht fragten, wer denn der künftige Gemahl sein sollte. Dann hätte sich die Geschichte näm. lich rasch geklärt... und jetzt verstehen Sie mich wohl, was? Es ist nur gut, daß ich schnell noch hierhergefahren bin und nicht gleich nach Hause! Am Ende wäret ihr zwei niemals zusam- mengekommen!"

Wir zwei?"

Jawohl. Ihr zwei. Und jetzt gehen Sie hinauf und klopfen an und holen Sie die Frage nmh, die Sie heute nachmittag vergessen haben.

" Das weitere hörte ich nicht mehr. Was soll man noch erzählen? Genug, es wurde der schönste Abend meines Lebens. Noch einmal saß die ganM Pensionsgrsellschaft ein­trächtig beisammen. Frau Fischbacher strahlte in heiterstem Glanze, der Schriftsteller aus Thü­ringen hatte eineOde auf das junge Glück" versaßt, und Herr Jaud, der wie von ungefähr hercinplatzte, versprach nach Anhörung des Tat­bestandes. daß er sein nächstes StückDie Li-- bespension", oder, als unsere Wirtin das ent­rüstet ablchnte,Zwei frohe Paare" nennen wolle. Denn, um der Wahrheit die Ehre zu ge- ben, wir waren nicht allein, Doris und.ich, uns gegenüber saßen Rosemarie und der jetzt gar mcht mehr so schüchterne Filialleiter aus Kitzingen am Main. Der Oberst hatte alle zu Wein und Champagner eingeladen: er hatte, Frau «ftschbacher gegenüber, das andere Tisch, ende für sich und übcrbot sich gemeinsam mit Dons' Vater an witzigen Reden und Trink, prüchen auf die jungen Paare. Sogar die Klöf- in vernichte fröhlich zu sein, wenn es auch nicht ganz gelingen wollte. Frau Wallenöffer, in einem birkengrünen Moireekleid mit rotscidcnen Puffcirmcln, saß steif und würdig umher und er­zählte es jedem, der es wissen wällte, daß sie das Ganze längst geahnt und üur deshalb nichts ge­sagt habe, weil sie keine Spaßverderberin sein wollte.

Kegen elf Uhr merkte ich. daß Aldringer ver­schwunden war. Ich ging in den eisten Stock hinauf und klopfte an sein Zimmer. Als ich keine Antwort erhielt, versuchte ich mein Glück so: es war nicht abgeschlossen. Der Oberst stand unter der Verandatllr und sah in die vom milden Mondlicht erhellte Landschaft hinaus-Ach. Bergmeicr, Sie!" sagte er, mich erkennend.Ich dachte, Ihr Platz wäre heute unten!"

Ich habe Sie vermißt"

Ich bin schon vor einer halben Stunde weg. Aus die Dauer tauge ich nicht zum Spaß­macher ... wenigstens heute nicht. Ich habe einen Brief geschrieben nach München, daß ich den mir angebotenen Posten übernehme, unter der Vor­aussetzung, daß ich nach Würzbiirg komme. Da

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habe ich eine große Ausgabe, junger Freuns. >>« wird mich das vergessen lehren... lind das. glaube ich, habe ich in der nächsten Zeit, sehr, sehr nötig"

Ich wollte antworten, aber er gab mir durch eine Handbewegung zu verstehen, daß er allein sein wolle. Unter der Türe sagte ich gute Nacht. Nun wandte auch er sich noch einmal nach mir um, versuchte zu lächeln und trat dann ganz auf den Ballon hinaus. Im Silberlicht des Nacht- gestirns glänzte sein Haar schneeweiß.

Sechs Wochen später gab es eine Doppelhoch- zeit, denn Rosemarie und Franz Hornung hei­rateten gemeinsam mit uns in München. Die halbe Pension Almenrausch. so wie sie sich in je, neu Sommcrtagen zusammengefunden hatte, war zu Gaste.

Nur einer fehlte: Der Oberst-

Während des Mittagessens erschie i ein Bote und brachte einen Brief, einen Brief an Frau Rosemarie Hornung, geborene Lenz. Ich saß so' nahe neben ihr schließlich war die schöne Braut ja nach wie vor meine Base! daß ich. auf ihre Aufforderung hin. mitlesen konnte. Das Schreiben war nur kurz.Es tut mir leid, daß ich an Ihrem Hochzeitstage nicht zugegen sein kann", hieß es darin,aber gerade heute habe ich hier, in Würzburg, einen sehr wichtigen Ter­min. Ich wünsche Ihnen, liebste Frau Roft- marie, alles Gute. Keiner wünscht das viel­leicht so aufrichtig wie ich. Nehmen Sie als Geschenk aus meiner Hand das Zaubcrschlößchen entgegen... Sie missen ja, was ich damit meine. Ich habe veranlaßt, daß das Schild an der Türe entfernt wurde, und wenn Sie hoffentlich bald dort zu East weilen, so können Sie sehen,' daß es von jetzt abHaus Roseinarie" heißt. Mögen Sie glückliche Stunden darin ver­leben.

Mir selbst geht es gut. Ich habe hier viel Ar­beit und etliche gute Freunde: es läßt sich cnis- halten.

Und nun Gott befohlen! Grüßen Sie auch Ihren Mann von mir und vergessen Sie selbst nicht ganz Ihren alten Oberst Aldringer."

Es hat ihm doch sehr weh getan", sagte Rosc- marie, als sie zu Ende gelesen hatte. Und che sie sich's versah, blitzte eine Träne in ihren Augen und fiel herab und gerade auf das zarte weiße Hochzeitskleid

Gott sei Dank sah das niemano außer mir, nicht einmal Doris. Und das wollte immerhin etwas heißen!

lSchlutz.)

Li»

! Die Arbeitsmaiden. die nach Ablei- > stung der Arbcitsdienstpflicht auf weitere sechs Monate zum Kriegshilssdienst ver­pflichtet worden sind, gehören auch während der Dauer des Kriegshilssdiensres zu dem Haushalt, dem sie während der Ableistung der aktiven Ärbeitsdienstpflicht angehört haben. Der Weitergewährung der Kinderermä­ßigung für Arbeitsmaiden steht also nichts im Wege.

Polen die ,n der Land- und Forstwirt­schaft beschäftigt sind, haben grundsätzlichen Anspruch auk Vergütung nur für die tatsächlich geleistete Arbeit. Die Fortzah­lung des Arbeitsverdienstes ohne Arbeitslei­stung ist im allgemeinen unzulässig. Bei Wahr­nehmung amtlicher Termine 'Gerichtsterminc) und bei ärztlicher Untersuchung infolge un­verschuldeten Betriebsunfalles bestellt ein An­spruch auf Freizeit jedoch kein Rechtsanspruch auf Fortzahlung des Lohnes.

Neues aus aller Welt

Großfeuer ln einem Schloß

Einer der wertvollen deutschen Burghöfe,' das Schloß Wernberg bei Weiden (Baye­rische Ostmark) wurde mit seinem alten Teil ein Raub der Flammen. Der Schaden ist sehr groß, da das Schloß reiche knnsthistorische Altertümer barg. Bereits im 13. Jahrhundert wurde der Burghof mit seinen herrlichen Ar­kaden urkundlich verzeichnet. Er gehörte da­mals dem Landgrafen von Lenchtenberg.

Belm Spatzenschießen ein Mädchen getötet

In Lampersdorf bei Hilpoltstein (Mit­telfranken) Wollte ein zwölfjähriger Junge mit einem Flobertgewehr Sperlinge schießen. Mit einem Schuß traf er jedoch in das Fenster des Nachbarhauses und verletzte eine Vierzehn­jährige tödlich, während ihr Bruder durch Glassplitter eine schwere Augenverletzung er­litt.

Mit der Zunge festgefroren

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Eigenartiger Gastod einer Familie

In einer Wohnung in Hindenburg wurden ein Grubenarbeiter, seine Ehefrau und deren Freundin tot aufgcsundcu. Nach den polizeilichen Ermittlungen sind die drei Personen an einer Gasvergiftung gestorben. Durch einen Bruch der Gasleitung auf dem nicht unterkellerten Grundstück war Gas durch das Erdreich und die Dielen gedrungen und hatte die drei Menschen im Schlaf überrascht.