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Donnerstag, den 30 . Zuni 1938
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Zweite Pflicht »er Fußgänger: Sie Zadldchn a-SSri dem lad'-
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„Sie siuS iovv schön braun!' hört mrn oü. „Uns ich liege jeden Mittag in der heißen Lvnne, iverüe rot wie ein Krebs, aber ich braune gar nicht.' Warum wird der eine so schön braun und der andere nur rot?
Die menschliche Haut besteht aus drei Hant- nchichten, der Oberhaut, der Lederhant und dem l'nterhautzellgewebe. Tie Oberhaut hat verschiedene Schichten von Zellen, die äußersten bilden die trockene Hornschicht und stoßen sich ständig ab, um immer wieder ergänzt zu werden, die inneren Zellen sind weicher. In ihnen sitzen außer anderen Organen die sogenannten Pigmentzellen — die F a r b st o f s t r ü ge r könnte man sie nennen. Menschen mit dunkler Haar- und Haut- iarbe, Südländer znm Beispiel, haben sehr viele Pigmentzellen, der nordische Menschentyp, besonders die rötlich-blonden, haben eine pigmentarme Haut.
Warum ist der nordische Typ von der Natur so stiefmütterlich mit Pigmentzellen bedacht worden? Weil er sie nicht braucht! Die nordischen Menschen leben in einem Klima, welches verhältnismäßig wenig Sonnentage im Jahr bringt und unter diesen Sonnentagen nur wenige, die man wirklich als übermäßig beiß bezeichnen könnte. Rothaarige mit anssallend weißer Haut haben aber meistens so gut wie keine Pigmentzellen, sie bekommen allenfalls Sommersprossen in reichlicher Menge, aber sie bräunen nicht. Es gibt auch einen bestimmten Tyv von Schwarzhaarigen mit sehr weißer Haut: auch diese werden kaum braun. .Bei solchen Menschen nt jede Mühe vergebens. Sie müssen eben ans da? Braunwerden verzichten. Me anderen Blonden, Braunen, Brünetten, Schwarzen und wie sie sein mögen, bekommen ihre Sommerfarbe, wenn sie sich genügend der Sonne, der Luft und dem Wetter anSietzen. Ja. Luft und Wetter bräunen auch, es muß nicht pralle Sonne lein. Wen sein Beruf oder . der Sport tagtäglich in? Freie führt, der bekommt eine bräunliche, wetterharts Haut.
Die pralle Sonne des Hochsommers ist es durchaus nicht, welche den gesunden „Teint' Hervorrust, am schnellsten wird man im ersten
Frühjahr oder noch besser in der Wintersonn« braun. Je kälter die Luft ist, desto dünner ist fie, desto besser dringen die ultravioletten Strahlen der Sonne durch, und diese bergen die Kraft, die gewünschte Farbe auf unserer Haut hervorzurnsen.
Die empfindliche Haut wird zunächst rot, das nennt man medizinisch eine Verbrennung ersten Grade?-, sie schmerzt, verursacht Hautjucken. nach kurzer Zeit schält sich die oberste Hautschickit ab und die alte Stnbenfarbe ist wieder da. Ein Glück noch, daß es nicht ,zn Verbrennungen zweiten Grades mit Blasenbildung gewannen ist. Da wären wir obn-- ärztliche Hille nicht davongekomm-n. denn wenn cie Blasenbildung größere Hant'lächen erarei't kann der Inland rcrbt geiäbrlich enden, bline Nierenreizung nach übertriebenem Sonnenbad :st keine Seltenheit. Gegen alle diese Neberbeanspruchnngen chützt das Training ans Sonne, da? man "ch ' durch Ultraviolettbestrahlungen mit der ' ü n >t l i ch e n H öhensvnne angedeiyen lasen kann. Im übrigen soll man nichts erzwingen wollen. Jeder bekommt schon die Farbe, di« 'einem Tvv entspricht. Und die nt auch di« 'chönüe. Ein Schwarzhaariger mag mit der Hautiarb? eine? Malaien noch ganz gut ansschen, tu einem blonden Menschen paßt besser ein gesund wirkendes helleres Braun, wie es sich bei einem nicht ''-vertriebenen Lujt- und Wassersport einslellt.
H^s es nrcA/ alles Fid?
klangvollen Namen Brandani 87 Jahre alt geworden, und seine letzte längere Reise liegt nur ein paar Jahre zurück. Schon als junger Mensch wollte er seine gute Singstimme nicht immer nur vor seinen freunden hören lassen, sondern begann, mit der Laute auf dem Rücken von Ort zu Ort zu ziehen und die Leute mit den alten wehmütigen Weisen seiner Heimat oder den hinreißenden glutvollen Volksliedern zu begeistern. Er war auf seine Art einer der prominentesten Sänger, wenn er auch nicht in Konzertsälen, sondern in Torskneipen auftrat und nicht im eleganten O-Zug sondern aus Schusters Rappen einherzog. Bereits im Jahre 1900 hatte er Europa, beide Amerika und Asien kreuz und quer bereist und dabei nicht weniger als 140 000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Um die Jahrhundertwende erregte er mit seiner interessanten Erscheinung und seinen Lieder« aus der Pariser Weltausstellung Aussehen. Später legte er gut und gerne noch einmal ungefähr 20 000 Kilometer zurück, wobei er sich auf Europa beschränkte, so daß er nach der Kilomcterzahl gerechnet den Erdball viermal umrundet hat.
In Armenien glaubt man noch lebhaft an Zauberei. Da
Mit Gesang viermal um die Erde
Als der „letzte Trou- s badour" galt er de- ^ nen, die ihn kannten j und seine Lieder schätzten-, und nun ist dieser ! „Fahrende" des 20. Jahrhunderts, der mit !
seiner Laute durch die Welt gezogen ist, in -
Die
Tarnkappe
verkaufte ein jüdischer Händler den sjungen Bauern geheimnisvolle Tarnkappen. Er suchte die Tinger nicht stur an den Mann zu bringen, er wurde sie tatsächlich los! Tie Tarnkappen fanden sogar reißenden Absatz. Es gibt schließlich viele Gelegenheiten, bei denen man gerne ungesehen dabei sein mochte. Oder solche, bei denen man sich rasch unsichtbar und aus dem Staube machen möchte.. Kaum aber war eine solche Gelegenheit gekommen und probierten die Hingen Bauern die Zauberkraft ihrer für schweres Geld erworbenen Tarnkappe, da
seiner armseligen Holzhütte in einem Nest an der Riviera gestorben, die bebänderte Laute war sein einziger Nachlaß von einigem Wert. Immerhin ist dieser Italiener mit dem
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Sterte Pflicht «er Fußgänger: Sie Zadrdadn Ml kmz vo, oder
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' -irr-r KlrüSevbabn. ÜbersÄrettkll!
Die einfachen, leichten Sommerkleider wer- den immer besonders gerne getragen, wir- p ken sie doch in ihrer leicht sportlichen Note stets hübsch und jugendlich. Als Material jO werden vielfach die Unistoffe in schönen sat- U-, ken Tönen und dann die vielfarbig ge- , streiften und karierten Gewebe verwendet, die alljährlich unendlich viel neue Muster z / zeigen und durch die Neuartigkeit ihres Ge- webes entzücken. Neben Kunst- und Wasch- i W seid? werden dann vor allem für die einfachen Kleider die billigen Leinen- und Baumwollstoffe verarbeitet, während die echt sommerlichen Voile- und Georgette-Gewebe mehr für elegantere Kleidung Verwendung finden.
Die gestreiften und karierten Stoffe, die wegen ihrer leichten Verarbeitung besonders bevorzugt werden, wirken schon durch die verschiedene Stellung des Musters dekorativ, während die einfarbigen Stoffe fast immer eine Garnierung erfordern. Bei Leinen- und Baumwollstoffen wird vielfach durch Knöpfe
— vor allem durch die beliebten Holzknöpfe
— eine hübsche Wirkung erzielt, doch sieht
auch eine Verarbeitung zusammen mit ^ einem in sehr lebhaften Farben gestreiften Stofs ganz reizend aus. "
Eine ähnliche Wirkung erzielt man, wenn ,_...
der einfarbige Stoff in der gleichen oder in einer abstehenden Farbe durchgesteppt wird, MtzM
wie es unsere Abbildung zeigt. Bei dieser Art der Verarbeitung hat man noch den Vorzug, daß sich derartige Kleider stets leicht waschen ! und bügeln lassen. W-
Die Röcke zeigen keine große Abwandlung ^ von der Verarbeitung des Vorjahres, neuartig ^ sind nur die Schlitze. Sa
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! mußten sie erkennen, daß sie einem Betrüger aufgesessen waren. Gemeinsam machten sie sich dann auf die Suche nach dem Juden, aber der war nicht mehr zu finden. Der mußte die richtige Tarnkuppe besessen haben.
KamMiele der schwäbischen SS
Am Freitagvormittag ringen die besten Gefolgschaft?- und Fähnlein-Mannschaften aller 35 Banne im Mannschaftsmehrkampf nicht nur um den Titel des Gebietsmeisters, sondern auch gleichzeitig um die Zulassung zu den Kampf- spielen der Hitler-Jugend, die in Nürnberg während des Reichsparteitages stattfinden. Favorit ist die Gefolgschaft 56 vom Bann 119 lStutt- gart), die beim Reichssportwettkampf trotz Regen- Wetters über 3100 Punkte errungen, hat.
Abseits des eigentlichen Kampfgeländes, des Lannstatter Wasens, treffen sich am Sonntag. 7 Uhr, die 30 besten Jugendradmhrer des Gebiets. Sie bestreiten ein 30 - K i l o me t e r - S t r a- ßenrennen und ermitteln dabei den Gebietsmeister. Start und Ziel ist das Glcmseck.
Auch alle 35 B T M. - U n t e r g a u e entsenden zu den Kampfspielen ihre besten JM.-Gruppen- mannschaft und BDM.-Gruppenmannschaft. Bon den in jeder Mannschaft antretenden 11 Mädeln werden die 10 besten gewertet. Bei den Jung- müdeln geben wir den Unterganen Stuttgart, Heilbronn, Ulm und Ebingen die besten Aussichten. Bei dem Mannschaftskampf des BDM. dürften ebenfalls wieder die Untergaue, die wir oben nannten, die anssichtsreichsten sein, doch gesellen sich dazu noch die Unie-z.-.w Waiblingen und Tübingen.
Gemeinsam mit HI. uv' DJ. werden im Jn- selbad Untertürkheim Sie Schwimmmettkämpfe des BDM. und des IM. durchgeführt. Auf den Tennisplätzen der Adol'-Hitler-Kampfbahn werden Einzel- und Doppe! sviel« für BDM. von Freitagvormittag bis Sonntagvormittag abgewickel! Das Florettfechten um den ObergaumeisterUte! Ludet am Freitag in der Adols-Hitler-Kampfhah' statt.
Copyright by: Romanverlag Greiser Rastatt lBadeuj 76
„Habe ich denn auch ein Wunder getan?" Ihr Herz schlug schneller bei dieser Frage.
„Ja!" lachte er herzlich. „Ein großes Wunder!" Sie haben aus dem alten groben Doktor Rübezahl wieder einen jungen Kerl gemacht! Morgen lasse ich mir den Vollbart abnehmen!"
Verblüfft sah sie ihm nach, einen Augenblick lang -etwas betroffen, aber dann lachte sie herzlich,
„Was gibt es, Inspektor?"
Schumert meldete sich: „Sie wollten mit Kollegen 'Marquart sprechen? Der ist nicht mehr da! Sensation, Herr Doktor! Frank, der gesuchte Mörder, ist wieder aufgetaucht! Hier in Kollmenbergen, unweit der Werke, hat inan ihn gesehen. Kollege Marquart hat die Werke absperren lassen, er vermutet, daß Frank einen Schlupfwinkel in den Werken bezogen hat!"
„Das ist allerdings sensationell! Dann werden wir ihn fassen!"
„Marquart legt Wert auf Ihre Mithilfe, Herr Doktor! Vielleicht kommen Sie nach den Werken! Ich fahre jetzt auch hin!"
„Gut! In einer Viertelstunde bin ich dort!"
*
Als Feldhammer wieder gehen wollt«, da beschloß er, erst einmal mit Prinxheim zu sprechen. Er rief ihn an und meldete ihm, daß Frank wieder in Kollmenbergen festgestellt worden sei.
„Eine Teufelei ist im Gange, Herr von Prinxheim!
^ Das habe ich im Gefühl! Sagen Sie mir, wo kann der j Verbrecher den meisten Schaden anrichten? Ich Habs im Gefühl, dort müssen wir ihn suchen."
Es kam nicht gleich eine Antwort.
Prinxheim schien schwer betroffen zu sein, es dauerte lange, bis eine Antwort kam.
„Um Gotteswillen, Herr Doktor... ich... fürchte... das Schlimmste! Im... im... roten Hause... wo das große Oellager ist... wenn er das... zur Explosion bringt... dann ist Kollmenbergen gewesen!"
„Das große Oellager?" fragte Feldhammer hastig.
„Ja... wo ... das Nitroglyzerin unter Wasser liegt."
Da begriff der Arzt alles. Er warf den Hörer auf die Gabel und stürzte aus dem Hause. Er schwang sich aus das Fahrrad und trat wie ein Besessener in die Pedale.
Nur wenige Minuten brauchte er, da hatte er das Werk erreicht.
Werkpolizei stand an dem großen Tor. Als sie den Arzt erkannten, ließen sie ihn sofort ein.
„Wo ist Kommissar Marquart?" rief Feldhammer.
Ein Polizeibeamter trat heran. „Ah, Herr Doktor..! Herr Marquart durchsucht das Gebäude!"
Feldhammer nickte hastig und fragte einen von der Werkpolizei.
„Wo ist das rote Haus?" fragte der Arzt.
„Ganz am Ende, an der Nordseite! Die Gasse entlang und dann rechts einbiegen!"
„Wer verwaltet das rote Haus?"
„Inspektor Krug, er wohnt im Hause! Er ist Junggeselle! Etwas wunderlich!"
„Können Sie mich nach dem roten Haus begleiten?"
„Selbstverständlich, Herr Doktor!" sagte der Arbeiter von der Werkpolizei eifrig.
Der Arzt wandte sich hastig an den Polizisten.
„Haben Sie einen Revolver?"
„Ja, aber...!"
„Ich muß ihn haben! Geben Sie ihn mir! Verschaffen Sie sich eine andere Waffe! Es ist vielleicht notwendig!"
So dringend sprach Feldhammer, daß ihm der Polizist die Waffe gab.
Dr. Feldhammer sah nach, ob sie gesichert war, dann schwang er sich aufs Rad. Der Werkpolizist folgte seinem Beispiele und fuhr mit ihm die Gasse entlang.
Unterwegs fragte der Arzt: „Wissen Sie, ob das rote Haus schon durchsucht worden ist?"
„Nein! Das liegt so abseits, das kommt sicher zuletzt dran! Vermuten Sie, daß der Verbrecher dort sein kann?"
„Ja, ja, nur dort!" ,
4 -
Sie hatten das rote Haus erreicht und zogen di« Klingel. Aber niemand kam, um zu öffnen.
„Wir müssen hinein!" sagte Feldhammer verbisse''.
„Durchs Fenster, Herr Doktor! Ich hebe Sie hoch. Sie ziehen mich nach!"
Das geschah auch und nach wenigen Augenblicken standen sie in dem kleinen Büro, das leer war.
- Rasch schritt der Arzt, gefolgt von seinem Begleiter, nach der Tür und trat hinaus auf den Korridor.
„Herr Krug!" rief er laut.
Aber alles blieb still.
Noch einmal wurde gerufen, aber niemand meldete
sich.
Da suchten sie den Inspektor in seiner Wohnung. Sie schritten durch ein kleines Vorzimmer, kamen in eine größere Stube... und da stockte der Fuß.
Denn am Boden lag ein Mensch, tot oder bewußtlos.
Der Arzt sprang rasch hinzu und riß die leblose Gestalt hoch, untersuchte den alten Mann und horchte das Herz ab. Es schlug noch. Anscheinend war der Mann niedergeschlagen worden.
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