Teile 8 Nr. 11g

Nagold«! Tagblatr .Der Gesellschafter

Donnerstag, den 38. Juni 1838

Ueber eine halbe Million mit UäZ. ins Uuslanä

Auffchlußreiche Referate auf äem 3. WeltkongreßArbeit unä §reucke"

Rom, 28. Juni. Ter Tritte Weltkongreß Arbeit und Freude" setzte am Dienstag seine Arbeiten mit einer Vollsitzung fort. Neben zahlreichen in der Sozialpolitik ftih- rendeu Persönlichkeiten europäischer uud außereuropäischer Länder legten mehrere deutsche Redner vor diesem internationalen Forum die Gesichtspunkte dar, die in der deutschen F r e i z e i t g e st a l t u n g durchgeiührt sind und die sür immer die Sicherung des sozialen Friedens im deutschen Volk gewährleisten.

Senator Bodrero. Professor an de" Universität Padua, legte die Wesensgrund- züge des Dopolavoro dar: diese Frei­zeitorganisation erfasse nicht eine einzelne Klasse, etwa nur die Arbeiterschaft, sondern jeden Werktätigen und Schaffenden des fa­schistischen Imperiums.

Immer wieder von lebhafter Zustimmung unterbrochen, wandte sich der

Reicbssporlführer

von Tschammer und Osten

in seinem Referat besonders gegen die Be­hauptung der angeblichen Kulturfeindlichkeit des Sportes.

Die Erziehung zu einem wirklichen Sozialis­mus sei durch nichts besser zu gestalten als durch Leibesübungen, bei denen es ja keinerlei Unterschied des Standes oder der Herkunft gebe. Die nationalsozialistische Weltanschauung zähle zu ihren Fundamenten auch den Glauben an die gottgewollte Einheit und Vollkommenheit des Menschen in der Harmonie von Leib, Geist und Seele. Die Leibesübungen würden heute in Deutschland betrieben im steten Bewußtsein der Erfüllung einer Ptlicht gegenüber den Forderun­gen der nationalsozialistischen Weltanschauung. Von Tschammer uud Osten betonte das n n b e- dingte Prinzip der Freiwilligkeit des Sportes in Deutschland. Nur wenn der Mensch mit trendigem Herzen dabei sei. würden ihm LeibeSpbnngen die unermeßliche Freude schenken, die sie zu einem wertvollen Faktor der Freizeitgestaltung macht. Stark und fröhlich solle der neue deutsche Mensch werden: nicht aber weich und sentimental! DasVolk in Leibesübungen", so schloß der Neichsipvrt- führer,dieses unter höchstes Ziel, beginne Wirk­lichkeit zu werden, und aus allem wachse ein neues, stärkeres, gesünderes und frohes Ge­schlecht, fähig, die Zukunst Deutschlands sür alle Ewigkeit zu sichern."

Stürmische Kundgebungen grüßten dann die Vertreterin des nationalen Spanien,?. Bachille r. die davon sprach, wie die Re­gierung General Franeos schon während des blutigen Kampfes zur Vernichtung des Bol­schewismus daran geht, ein neues Spa­nien zu schaffen und neue sozialpolitische .Ideale Wirklichkeit werden zu lassen. Chiles- Vertreter Calvez stellte tost, daß die Welt bei ihrer Arbeit zur Schaffung der sozialen Gerechtigkeit die konstruktiven Wege, die mitKraft durch Freude" undTopo- lavoro" beschrittcn worden sind, allmählich immer mehr begreifen uud achten lernen werde.

'Re'ichsamtsleüer Claus Selzner

behandelteDeutschlands neue Arbeitsordnung". .Klassenstreit und Klassenhaß, so betonte er, störten das nationale Arbeitsleben, also das soziale und das wirtschaftliche Leben gleichermaßen. Sie ent­ständen nicht, wenn man ihre Ursachen 'erkenne und beseitige.Wir Deutschen haben dieie Ur­sachen gesucht und gesunden, danach verchbren und so Streu und Haß im Volke schwinden 'eher,. Schicksals g e m einichast brachte »ns die gläubige Arbeiterpartei. Volksgemeinschaft gab uns ein bottendes Arbeftcrtnm, L e i st n n g s- gemeinschast schilt notwendige Arbeitskraft. B e t r i e b s g e m e i n s ch a t t erzeugte ver­trauende Arbcits'rende. Wer die Harmonie ans Arbeit und Freude wolle, verhindere den Krieg, der immer nur aus Streit und Haß entstehe: Wir­kungen also ans Ursachen, die wir kannten, und die zu beseitigen in die Hand der vernünftigen Menschen in einem jeden Volk gegeben sei.

Nach Darlecmnacn weiterer Redner aus

Italien. Rumänien. England. Portugal. Griechenland-. Schweden und Japan gab

Reichsamtsleiter Dr. Lasfererih

einen stolzen Ueberblick über die gewaltigen Leistungen, die die nationalsozialistische Ge­meinschaftKraft durch Freude" aufzuwei- sen hat.

Seit mehr als vier Jahren arbeite die NSG. Kraft durch Freude", und seit mehr als vier Iah- ren würden am einer bisher nie dagewesenen Grundlage die Freuden des Lebens Millionen von Volksgenossen erschlossen, die wegen ihres gerin­gen Einkommens bisher an ihnen vorübergehen mußten. Tr. Lasserentz schilderte im einzelnen die Leistungen der deutschen Freizeitgestaltung, wobei er besonders die ,.Krast-dnrch-Freilde"-Reisen her- ansstellte. Insgesamt hätten 30 000 ..Kdstb'-Ur- lanber an den Fahrten in? Mittelmeer lind rund lim Italien teilgenommen. Ebenio hat- ten auch 30 000 Italiener Tent'chland besucht. Weiter hob er die wichtige Mission hervor, die mft pen AnSlandsrei'en der deutschen Arbeiter

erfüllt wird.Untere Arbeiter, dis wir mitKraft- durch-Ire»de"-Tchsssen ins Ausland fahren lasten, sind Sendboten der Freundschaft, und wir wissen, daß wir keine besseren Vertreter bnben. um Beziehungen von Volk zu Volk zu schassen, die in ihrer menschlichen Herzlichkeit eine Wunder- bare Ergänzung zu der großen Politik der Regie­rungen darstellen. Ueber 500 000 Deutsche seien berefts über die Grenze in andere Länder gefah­ren »nd ungeheuer bereichert in ihre Heimat zn- rückgekehrt. Schon in allernächster Zeit würden wir mit unseren Schissen noch weiter fahren als bisher Mittelmeerreisen mit Landungen in Afrika würden zum ständigen Programm ge­hören und im kommenden Jahr würden unsere Schifte erstmalig Häsen m I n g o s l a w i e n u n d Griechenland anlansen. Wenn in zwei Jah­ren der Weltkongreß wieder zusammentrete, wür- den wir mit einer weiteren Spitzenleistung ans- ivarten können.Wir werden dann mit unserer aesamtenKdF."-Flotte Tausende von deutschen ArbeUern ans eine Weltreise schicken und sie zu den Olpmpischen Spielen nach Tokio bringen."

Als letzter deutscher Redner sprach Hanbtschrift- leiter Walter Kiehl über die in Deutschland er­scheinende ZeitschriftFreude und Arbeit".

Der Mittwoch bringt die feierliche Schlußsitzung des Weltkongresses, aus der n. cr. Tr. Ley das Wort ergreifen wird.

Die Spliinx, ckie tanze Xeit versetiüttet «ar, unck nun ru reikaiien ckrobt

Oie Rälselfrau äer Mäste

Oie Sphinx vom Sanä beäroht Aegyptischer Aberglaube

Tie L-Phinx ist in Gefahr! Dieses steinge­wordene Symbol der Ewigkeit, das den Jahrtausenden siegreich zu trotzen schien, ist nun von der Herrin jeglichen Menschen­werkes. der Zeit, bedroht. Die Verwüstun­gen, die die letzten Jahrhunderte an dem «teinkoloß angerichtet hatten, haben nun­mehr einen Grad erreicht, der den weiteren Bestand des über 50 Meter hohen Götzen­bildes ernstlich in Frage stellt. Mit dem Verfall der Sphinx von Memphis würde das Nilland eines seiner altehrwürdiaen Wahr­zeichen einbüßen und die Welt ein Knltnr- doknment verlieren, daS im Verein mit den Pyramiden der Pharaonen längst zum In­begriff entschwundener altägyptischer Herr- licykeit geworden ist.

Wie ein steinernes Gespenst ragt inmitten der Wüste die riesige Gestalt der Sphinx von Memphis empor: halb Frau, halb Löwe, Kopf und Brust nach dem Schönheitsideal Altägyptens geformt, die Löwengestalt mit den nntergeschlagenen Hinterbeinen als Symbol majestätischer Ruhe ersonnen. Das ganze Standbild ist aus dem Felsen gehauen: ein Fabelwesen, geboren aus den mythischen

manches zu erzählen weiß, sind sreiticy an diesem gigantischen Steinbild nicht spurlos vorübergegangen. Der Wüstensand erwies sich zunächst als ein unerbittlicher Feind der Sphinx. Der Wind, der rings um das Postament immer wieder Sandhügel aus­türmte, vermochte in ein oder zwei Jahr­hunderten freilich auch nicht den Oberteil des Postamentes, geschweige denn das Monn- ment selbst zu verschütten. In vielen Jahr­hunderten wuchsen aber diese kleinen Sand-

Vorstellungen verklungener Zeiten. Dieser Zphinrmythos zog einst die halbe Knltur- ivelt in seinen Bann. Für Aegypten wurde die Sphynx die Hüterin der Totenstätte oder der Schutzgeist der Tempel. Ganze Alleen solcher riesigen Sphinxe führten zum Ein­rang der Heiligtümer. Für Griechenland war sie die mystische Tochter einer Schlange, die den Menschen tödliche Rätsel zu lösen anfgegebcn hatte, bis ihr Geheimnis von Oedipus durchschaut und sie selbst von dem schlauesten der Griechen besiegt wurde. Unter allen bildlichen Darstellungen, und es gibt deren tausende, ist die Sphinx ans den Gräberfeldern von McmPhiS die gewaltigste. Mit ihrem riesenhaften Ausmaß, ihre Höhe von 55 Metern, ist sie die kolossalste Statue der Antike.

Die Jahrtausende seit den Lebzeiten des ! Erbauers der Sphinx, von dem Herodat

Hausen zu Sandbergen heran und drohten das Monument zu begraben. Daher erwies es sich schon ieit jeher als notwendig, von Zeit zu Zeit die Sandmassen rund um die Sphinx zu entfernen, um das mystische Götterbild von diesem würgenden Feind zu befreien.

Schon vor langer Zeit siel dann die N a s e der Sphinx einem Anschlag zum Opier. Dieser Anschlag wurde nie restlos aufge­klärt. Es läßt sich nur vermuten, daß irgend­welche nomadisierenden Banditenstämm? gerade die Nase des altehrwürdiaen Monu­ments zum Ziel ihrer Schützenübun- g e n gemacht hatten. Dieser Schaden wurde dann auch in der »Folgezeit nie ganz behoben. Zahlreiche Einschußöffnungen zeigten sich fer­ner in den Haarlocken des steinernen Franen- kopses. An dieser Partie des Monuments setzten die natürlichen Verwüstungen, die die Jahrhunderte an der Sphinr angerichtet hat- ten, mit besonderer Unerbittlichkeit ein. Der Kopf begann allmählich zu zerbröckeln: während die Löwengestalt selbst den Ein­wirkungen von Wind und Gewittern erfolg­reichen Widerstand leistete, erwies sich der Aöps «lZ der schwächlichste Teil des altägyp­tischen Götzen-.-. Vergebens wurden mächtige stählerne Spangen angelegt, um die zer­bröckelnden Stcinblöcke znsammenzuhaltsn. Ter Verfall machte in den letzten Jahren weitere Fortschritte und hat nunmehr einen Hochgrad erreicht, der die Stabilität des Monuments und insbesondere die des Kopfes der Sphinx auf das ernsteste bedroht.

Firmen wenden: MmaMM

Ausführlich meldet in letzter Zeit die deutsche Presse ül^r den Umfang der Hilfsmaßnahmen des WHW. und der NSV., die die allerdrin­gendste Not unserer deutschen Volksgenossen in Oesterreich lindern sollen. Millionen Mar! sind bis heute von der Reichsleitnng des WHW. und der NSV. für die deutsche Ostmark auf- gewendet worden. Daß sich der Gau Würt­temberg an den Hilfsmaßnahmen beson­ders vorbildlich beteiligt hat, ist ebenfalls bekannt. Allein ans unserem Kau sind 5 Mil­lionen Mark in die deutsche Ostmark geflossen.

Nun hat die NS-Bolkswohlfahrt ihre Maß­nahmen im Altreich selbstverständlich trotzdem sortznführen. Die in Angriff genommene Ar­beit zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit des deutschen Volkes auf lange Sicht, die insbesondere im HilfsiverkMutter und Kind" zum Ausdruck kommt, darf auf kei­nen Fall unterbrochen werden. Niemand aber kann sein Geld zweimal ansgeben. Und so hat der Reichsschatzmeister der NSDAP, der NS- Volkswohlfahrt genehmigt, daß sie, um ihre Hilfe für die Ostmark weiter durchführen zu können und damit sie rrotzdem auch die im Alr- reich notwendigen Maßnahmen weiter durck- sühren kann, diedeutsch e.n Firmen n m einen Beitrag sür die Ostmark- Hilfe bittet. So erhielt im Gau Württemberg- Hohenzollern jede deutsche Firma ein Schreiben des Ganamts für Bolkswohlfahrt in dem sie gebeten wird, ihre im Winterhilfswerk wieder­holt bewiesene Opferfrendigkeit auch für dieses Gemeinschaftswerk der Ostmarkhilfe zu bekun­den.

MuWMlen für MM M Mk

Für die musikalische Erziehung des deutschen Volkes wird jetzt eine neue Grundlage geschaf­fen: In städtischen Jngendmusikschulen wer­den die 8- bis 21jährigen die - musikalische Grunderziehung in einem stufenweisen Ans- öildnngsgang erfahren, während die Musik­schulen des Deutschen Volksbildungswerkes die Musikschuluna der Erwachsenen durchführen. Zu den Lehrgängen in den städtischen Jnqend- mnsikschulen sind vom 10. Lebensjahr ab nur Angehörige des Jungvolks und der Jungmädel zugelassen. DaS Programm der Jugendmusikschulen beginnt mit der Pflege des Volksliedes. In der zweiten Stufe, vom 10. Lebensjahr ab, ist das Erler­nen eines Musikinstrumentes vorgesehen. Die nächsten Stufen bringen dann einen Ausbau des Erlernten, eine Ausweitung des Lieder­schatzes und anderes.

'Auch cm, den Humor brauchten die Deutschlandsahrer nicht zu verzichten

Ein lustiges Bild von der Etappe der Deutschlandfahrer nach Homburg. In dieser drolligen Verkleidung sorgte einer Ser Betreuer der Radfahrer sür die Unterhaltung. (Schirnsr-M.j

(Zeichnungen D. AschauScher!-M.

Blusen aus Resten umsonst!

Wenn dir die Bluse so gefällt. So kauf sie doch vom Haushaltsgeld ! Du weißt, daß ich dir reichlich gab. Wo ist es bin? InsGroschengrab"?

Hierin rubt manches schöne Geld! Kartoffelschalen, dick gepellt, Verdorb'ne Reste, jämmerlich. Hermine hör' und bess're dich!"