Zwischen polarreSel und Tropenfomre

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OstLsien unter 6er Herrsekskt 6e» Asonsnn

Während aus den europäischen Schlachtfel­dern des Ostens Schnee und Eis Slrt und Uinfanli der Kainpjhandlungei, einschränken, ist j» den heissen Räumen Ostasiens ein neues Schlachtfeld entstanden, ebenso bat in den Wüsten Nordafrikas der Kamps an Heftigkeit zuge;;v;n»;ei;. Diese Gegenüberstellung zeigt wie sebr auch im Zeitalter des technisierte» Krieges der Panzer und der Flugzeuge, de; U-Boote und Schlachtschiffe Klima und Geo­graphie dcS Schlachtfeldes ibre Bedeut»»!), be­halten. Es war natürlich stets das Bemnben der Feldherren, die Gunst des.Klimas de, der Anlage ihrer strategischen Pläne zu beriick- sichtigen Ost zwingen aber höhere Notwendig­keiten der Kriegführung, neben dem Kamps gegen den menschlichen Gegner gleichzeitig auch den Kampf gegen feindliche Gewalten der Natur aufzunehmen. Wie ist es nun mit die­sen Bedingungen ans den neuen Kriegsschau­plätzen des Fernen Ostens bestellt?

Der rrste Zusammenstotz im Troprnraum

Zwischen den zwei »rohen Gegnern, die im ^ - gts

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über >6, 'BÜllioiien Quadratkilometer um­fassenden Meeresranm können sich daher theo­retisch die Schlachtfelder dieses Krieges ver­teilen. Das heisst, es kann nicht von vornher­ein ei» bestimmtes umgrenztes Gebiet wie im Landkrieg als Schlachtfeld angenommen wer­den, sondern da es sich hier im wesentliche» um einen Seekrieg handelt und auch da. wo Landoperationen durchgesührt werden, diese im Grunde genommen nur unter dem Ge­sichtswinkel der Seestrategie stehen, ist die Auswahl des Schlachtfeldes jeweils der Initiative der Partner überlassen. Dement­sprechend können diese Schlachtfelder beinahe in jede Klimazone, die unsere Erde kennt, verlegt werden. Nach amerikanischen stra­tegischen Plänen ist ein Anmarsch der USA.- Flotle sowohl über die alte Inselbrücke der Nleuten im Norden, wo bereits die kalten Polarnebel den grössten Teil des Jahres über die Sicht begrenzen, wie längs der amerika­nischen Stützpnnktlinie der Inselwelt des tro­pischen Südpazifiks möglich.

Die japanische Wehrmacht hat aber die Kriegsschauplätze bereits bestimmt. Angriffe de .- Flotte und Luftwaffe richteten sich einmal gegen die feindlichen Stützpunkte im Bereich der Inselwolken des mittleren und südlichen Pazifik, zum anderen gegen die Schlüssel­positionen des Gegners an den Südküsten des e.siatischen Festlandes. Ein Blick ans die Karte Vigt, das; all diese Brennpunkte im hei Heu »in um der Troven gelegen sind, etwa '«wische» dem 27. Grad nördlicher Breite und bem Aegnator.

In diesen Räumen kämpft der japanische Soldat. Unter welchen geographisch-klimati­schen Bedingungen ist er ausgewachsen? Die <2"n,r,fn!>isi>i,i e'strecke» sich un­gefähr vom 3l. Grad n. Br. bis zum 4P Grad n. --.-r. Las wnroe auf Europa übertragen etwa den Breiten zwischen Tripolis und Mai­land entsprechen. Trotz dieser weit südlichen Lage ist das Klima der japanischen Inseln weit härter als das des europäischen M i t t e l m e e r e s. Selbst die Südinsel Kinshin. die ihrem Begetations- bild nach bereits ganz den; subtropische» Raum angehört hat im Winter gelegentl che Fröste und Schneesakle zu verzeichnen. Auf der Höhe von Tokio bewegen sich die Iahres- extreme zwischen 34 Grad im Sommer und minus 6 Grad im Winter.

Japans Soldaten sind klimafest

Ans japanischem Boden sind der Teestrauch die Orangen, Zitronen und viele andere süd­liche Gewächse heimisch geworden. Der gebir­gige Charakter - bis zu 3<Mi Meter - er­hobt selbstverständlich die für dieke Breiten erstaunliche Härte des Klimas. Nichtsdesto­weniger kann man von einer klimatische» Be­günstigung dieses Insellandes sprechen.

Wie in ganz Ostasien wird auch das Klima Japans von den regel mähine» Mon­sun winden bestimmt, die im Sommer warm und feucht, unter dem Einfluss des warmen mit dem Golfstrom zu vergleichen- .Kuro Siwo" ans Südosten vom Ozean

den

zum Festlande und im Winter trocken und kalt von Nordwest ans dem asiatischen Kon­tinent wehen Diese regelmähigen Windbewc- gnngen, die nur in den Uebergangszeiten von Plötzlich nnstretenden Taifunen zerrisse» wer­den. tragen zur Stetigkeit des ostasiatischen

»nleren

Klimas bei Im Gegensatz zu de» Mittelmeer­ländern hat Japan feuchte warme Som­mer und trockene kalte Winter. Dieselben Monsunwinde. die das Klima der japanischen Inseln weitgehend lvstimmen und vor allem zur Fruchtbarkeit der dem Ozean zngewandte» Küsten der japanischen Inseln beitragen, beeinflusse» auch das Klima der südasiatischen Länder.

In der Fieberhölle Malaien

Der Ncbergang vom warmgemähigten Klima, dem die japanischen Inseln angehoren zum subtropischen und schliesslich zum tropi­schen Raum ist unter dem Einfluh des Mon­suns in Ostasien verwischt. Die einzelnen Klimazonen sind nicht scharf voneinander ge­trennt, wie beispielsweise auf der Westseite der enrasisch-afrikanischen Lnndmasje. Des­halb sind auch für die Menschen dieses ost- asiatischen Raumes die Uebergänge leichter zu überwinden.

Sehr viel ungünstiger als in Thailand lie­ge» die Verhältnisse auf der Malaien- Hal Hinsel. die mit ihrer südlichen Spitze beinahe den Aegnator erreicht und durchweg der immerfenchten äguatorialen Tropcnzone angebört. Das Klima gleicht hier durchaus den Verhältnissen auf der gegenüberliegenden, nur durch die schmale Strohe von Malakka ge­trennten Intel S u m a t r a. In S i n g a pn r. an der Südspitze der Malaien - Halbinsel herrscht das ganze Iabr über eine brütende Hitze. Der kälteste Monat ist der Januar mit einem Jahresmittel von 25>.6 Grad, der wärmste der Mai mit einem Jahresmittel von 27.6 Grad. Die mittlere Jahrestemperatur be­wegt sich zwischen 33 und 26 Grad.

Die ungesunde fenchtwarme Hitze wird selbst in den Höhenlagen der Gebirge nicht wesent­lich gemildert. Die Halbinsel wird in nord'üd- licher Richtung von mehreren Höhenzügen durchschnitten d>e sich znm Teil b's zn Höben von über 2666 Meter erheben. Die unweg­samen, von dichtem Dsthnnoel bedeckte» Ge­birge sowie versnmpste NeiäVder kannten aber den ungestümen Vormarsch der Japaner nicht aufhalten.

IVVV Inseln der Philippinen

Ausgesprochen tropisches Klima findet sich auch ans den Philippinen. Diese Insel­gruppe setzt sich ans 12 grösseren Hanvtinseln zusammen, dst von annähernd 1666 kleineren Inseln und Inselchen umgeben sind. Neberall herrscht gebirgiger Charakter. Ans den Hanpt- mseln erheben sich Höhen über mehrere tau­send Meter. Unzählige erloschene und noch tätiae Vulkane weisen daraus bin. das; auch die Philippinen wie alle den Pazifischen O'eg umrandenden Inseln vulkanischen Nr- ivrnngs sind. Das der geographisch"» Breite entsprechende tropische Klima ist

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derSpieß' nimmt sic Verteilung Ser langerwartetcn Zelöposi aus der keimst vor (PK Speck - k.p.)

durch den Einfluh des Ozeans abgemildert Auch hier bestimmen die Monsunwinde Trok- ken und Regenzeiten, die ie nach der Jahres­zeit an den Nord- und Südküsten der Insel verschieden sind. Gegenwärtig, in der Periode vom Oktober bis Avril, sind die Nord- und Ostküsten regenreich. In der Hauptstadt Manila werden mittlere Jahrestemperatu­ren zwischen 34 und 17 Grad gemessen. Häu­fige Taifune, vor allem in der Zeit des Mon­sunwechsels. machen die Gewässer um die Philippinen für die Schiffahrt gefährlich Schliehlich spielt im ostasiatischen Kriege die gewaltige Inselwelt des südlichen Pazifik eine Rolle, wo sich die Kraftlinien der in; Kamp; befindlichen Mächte begegnen und überichnei- den. Auch sie liegen der Breite nach aus­nahmslos im tropischen Klimagürtel unsere; Erde. Aber wie bereits auf den Philippinen beobachtet werden kann, wirkt sich hier der Ozean Hs onsoleicheitder »nd mildernder Fak­tor des Klimas ans. Dieses ist ebenso charak­teristisch ?r Hawai wie für all die anderen tausenden Inseln und Inse'chen, die man schlechtbin als das Südseevarndies zu bezeich­nen pflegt. Der vulkanische Charakter diese; Inseln, die einst von unterirdischen vulkani­schen Kräften ans der Tiefe des Ozeans empor- geboben wurden, sowie die Tassilne d--s Ozeans bilden die einzigen feindlichen Natnrkrä'te. mit denen die Bewohner derglücklichen Inseln" zu rechn-ni batten, deren Frieden fetzt der Donner der Schikssgeschütze und das Krachen der Bomben zerrissen hat.

Ostwärts Tasanrog, Charkow, Kursk und Orel

Verlauf cker Ootkronk seit V/oeltew unverändert - Oie 8o«rje<vor»1üüe ubZev»esei>

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7;vhrc »ei llmrineartilline zum Himmel (PK. Lujch)

s- In den Berichten der letzten Tage über die Kämpfe an der Ostfront werden nach längerer Zeit znm erstenmal wieder eine Reihe von Orten genannt, die eine genaue Vorstel­lung von dem Verlauf der Frontlinie vermitteln. Die Kampfhandlungen, über die berichtet wird, fanden ostwärts Taganrog ostwärts Charkow, ost­wärts Kursk, ostwärts Orel, im Raume von Kalnga »nd ostwärts Moshaisk statt. Eine ostwärts der genannten Orte gezogene Linie dürfte also ungefähr in grossen Zügen dem Verlauf der Front vom Asowschen Meer bis in den Raum von Moskau mit dem End­punkt ostwärts Moshaisk wiedergeben. Von hier ans verläuft die Front weiter über den Seeligerfee den Ilmensee bis nach Schliisselbnrg und Le­ningrad. Ans diesen Darlegungen geht hervor dass entgegen russischen Meldungen Charkow nach wie vor in deutscher Hand ist lind westlich der Front liegt. Wenn man hier die gezogene Frontlinie mit dem Frontverlnnf ver­gleicht. so bestätigt es sich eindeutig, das; lediglich die an einzelnen Stellen weil »orgesriebenen deutschen Angriffskeile zurückgezo­gen worden sind. Diese Beweanng verfolgte be­kanntlich den Zweck, die deutsche Angrisfsfront zu verkürzen und sie. dank der hierdurch in einigen Abschnitten erfolgten Rück­verlegung. den besonderen Verhältnissen des Wwwr- krieges nnznpassen. Wenn die Sowiets mit ihren starke,; Angriffe;; die noch anhalten. die deutsche Frontverkürznng zn stören Nichten, so haben sie hierbei wie von deutsche; 'Seite erneut erklärt wird, zwar schwerste Ver­luste erlitten, aber nirgends die angestrebte strategische Entscheidung erreicht. Alle Ver­suche, die deutsche Front zu durchbrechen »nd Mit einem solchen Durchbruch operative Mög Uchkeiten grösseren Ansmnsses zn gewinne» und gescheitert. Der sowjetische Druck ans die deutsche Front hat vielmehr lediglich jenen

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Geländegewinn e'.ngebracht, der den Sowjets infolge der deutschen Fro»tk-'rres'"r obuebin zugeialleii wär-. Plan hat im übrigen aus deutscher Seite den Eindruck dag der L.ww»,g, des offensiver NachdrängeiiS der Soivjeis an einigen Fro.tabschnitten bereits nnchgelasien hat. Auch o i der finnischen Front ist in kei­ner Weife eine Aeicherung der Lage euige- tretew

Gestörte Idy'le auf Mataia

Oer 8uitsn von Jakore Kitter enttäuscht

Sir Ibrahim. Sultan von Ioborc, hat noch im vergangene» Monat 225,666 Pfund für den englischen Kriegsfchatz geopfert. Sein Staat Io ho re bildet die Südspitze der Halbinsel Malaia und ist nur durch einen 1.6 Kilometer breiten Meeresarm von der kleinen Insel ge­trennt, auf der Singapur liegt. Das Ovier des Sultans war eine noble Geste kür die Engländer zn einer Zeit, in der sie durch die Versenkung der SchlachtschiffePrince of Wales" undResolnte" schwer getroffen waren.

Sir Ibrahim fühlte sich immer schon mit England verbunden und hat bereits früher Millionenbeträge für den Ausbau der Festung Singapur zugeneuert. Der Inhaber des Thro­nes von Iohore kann sich diese grohznglge freiwillige Kriegssteucr ohne grosse Muhe lei­sten. Der Staat Iohore ist schuldenfrei, der Etat ausgeglichen, die Ausfuhr in guten Jah­ren um Millionen Pfund grösser als die Ein­fuhr. Auf der das Land durchanerenden Eisen­bahn. die an die Negierung der föderierten Malaienstaa>'i; verpachtet ist. fährt man käst 266 Kilon;eter durch reiche Kautschukplan­tagen. Hunderttausende von Hektar Nrwa>d und Dschungel können noch in fruchttragende. Tropenpslanzungen verwandelt werden

Iohore hat mit >6 666 Quadratkilometer fast die Grösse der Provinz Westfalen. Während aber die prenssische Provinz mehr als 5,666 666 Einwohner beherbergt, kommen auk Io>'rc nur 631 666. Die Malaien, die ursprünglichen Herren deS Landes, ha'ten gerade nocy mit 286 666 die Halste der Bevölkerung, während der einivandernde kleissige und betriebsame Chinese mit 275,666 Seelen sich iedes Jahr breiter macht. Dazu kommen 65,6l>6 Tamilen ans dein südlichen Vorderindien. Die Tamilen sind »wist Arbfiwr in Gwmi>''a>;w"en. während die Chinesen die schwere, aber besser bezahlte Arbeit in den Ziiiiigruben vorziegen. im übrigen einen grossen Teil des Kleinhan­dels wie des Grosshandels beherrschen und ;n weitem Mas; an der P'antaaewirtichast und dem Zinnbergbau als Willensstärke Unterneh­mer bet-üligt sind ^er Ma'aie bäis nw'st nach an dem Grundsatz fest, nur so viel zn arbeiten, als unbedingt notwendig ist. >;m keine beschei­denen Bedürfnisse zu befriedigen.

Von seiner Istana ans dem SnEan»»;ast im ma'aiiscku'n Poksdam. der kleinen Nesidenz- denzstadt Iobore Bahru, lenkt der Lnndes- vater Sir Ibrahim, lohal de» Anregungen seines amtlichen ennlischen Beraters folgend, mit dem ans den Ed'ei; des Landes zusam­mengesetzten Staatsrat lind deni Gesetzgeben­den Ausschuss d-e Geschicke seines Landes. Friedlich banse» Malaien. Chinesen und In­der in seinem Lande zickammen. und verges­sen sind die Zeiten, a's Iobore ein mäcbtiaes Kaikerreicb war dessen Gesch'chle in siäi'd aen Fehden und Elgn/ämpsen mit Blut gelchrir- b--n wurde. Ein B"d ans Tausendundeiner Nacht, weil» der Sultan Ibrahim in der malerischen historischen Tracht eines malai­ischen Fürsten ans dem sagenhaften goldenen Tbron, der allerdings wollt nur stark ver­goldet sein dürste nach altem historischem Zeremoniell einen Staatsakt vornimmt Aber S>r Ibrabim bat noch ein -weites Gesicht. Das deuten schon die modernen Möbel an. die leider die schöne orienta>iiche Architektur des Pa'astes stören. Da er Mit­glied der vornehmsten englischen Kinds ist, konnte man ihn sehr häufig als vollendeten Svortsmann im modern--» karierten Anzug auf dem Rennvlatz von Singapur keben wo er seine Rennpferde laufe!; lies; und sich nur durch seine dunklere Hautfarbe von dein lan­desüblichen ennlischen Gent" unterschied Er batte eine glückliche Svntbese gesunden um den Forderungen seiner S ellung als malai- ssck>rr Fürst nute; d"n Fittichen des eng1"chen Machthabers nachznkommen. Mit dem Idnll in Mn'aia wird es aber auch ba>d ans kein. Der Misserfolg der englischen Was>en wa> nir ibn eine bittere Enttäuschung. In wenigen Wochen haben die Japaner das Sonnenbnn» ner von der siamesisch-malaiischen Grenze im Norden über 666 Kilometer bis in sein Land getragen.

Der S^aat Iohore ist heute daS Glacis der Festung Singapur. Von hier ans werden die Javaner die Belagerung der enalischen Ba­stion an der Malakka-Strasse >» Szene setzen. Die Blicke der ganze» Welt sind jetzt ans den Ansniarkch de; japanische» Armee im Borge- lände der Festung S iianvur. den, wichtigsten und letzten Bollwerk des englischen Imperia­lismus in Ostasien. gerichtet. Das Drama des N-edergangs der englischen Herrschaft in Lst- asien nähert sich einem Höhepunkt.