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Nr. 128
Nagolder Tagblatt ,Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 2. Juni ;,gzz
5. Pforzheimer Reit- und Spring-Turnier
Eines der größten Ereignisse der Stadt Pforzheim steht bevor. Zum fünfte» Mal wird das Pforzheimer Reit- und Springturnier in der Woche nach Pfingsten vom 9. 12. Juni wie alljährlich im Anschlag an das Wiesbadener Turnier stattfinden. Die Nennungen sind abgeschlossen und das Ergebnis kann als ganz hervorragend bezeichnet werden. Pforzheim hält sich an der Spitze der Turnierstädte. Das Nennungsergeünis übertrifft alle Erwartungen. Erstklassige Pferde und beste Reiter kommen zum Turnier. Moto: Krapf.
stoffen. Er ist als Muster für einen Erbhof gedacht und trägt in der Mitte einen riesigen Erntekranz aus bunten Sonnenblumen, in den vier Ecken bäuerliche Wappenfiguren und als Ornament Korngaben.
SMmgrsße schröpfte Angestellte
Propagandachef der Soldatenfront verhaftet
UiZenberickt cier Xä-kresse
etz. Wien, 31. Mai. Dem Landgericht wurde jetzt ein sauberer Schwindler eiugelie- fert, der als Propagandachef der „Soldatenfront" im z-chuschnigg-Oesterreich hinreichend Autorität besaß, um seine Gaunereien in aller Ruhe betreiben zu können. Karl Star- zinger, so heißt der Propagandachef er- öffnete eines schönen Tages ein Büro, um angeblich „Vorarbeiten" für einen Katalog verkäuflicher Baugründe zu tätigen. Die „Vorarbeiten" zu diesem mysteriösen Katalog bestanden im wesentlichen darin, daß der Prinzipal sich von jedem seiner An- gestellten ansehnliche Kautionen zahlen ließ und zudem bei ihnen Darlehen über Darlehen aufnahm. Natürlich war das Geld, als das Büro eines schönen Tages sang- und klanglos seine Pforten schloß auf Nimmerwiedersehen verloren. Um viele tausend Schilling sind auf diese Weise mittellose Angestellte von dem famosen Systembonzen geschröpft worden, der übrigens bereits einige Jahre zuvor wegen Kantionsschwindeleien drei Monate Arrest erhalten hatte. Was ihn ireilich an seiner Laufbahn in der „Soldaten- front" nicht gestört hat.
Schnee in den Bergen Die starken Schneefälle in den kehlen Tagen führten in den Alpen bis auf 1400 Meter zu beträchtlichen Neuschiieefällen: von Berchtesgaden bis zum Allgäu trugen die Gipfel Schnee.
Schule für Kolonialpioniere
Deutschlands einzige Kolonialschule in Wit- zenhausen an der Werra beging in Anwesenheit von Gauleiter Weiureich ihr 40jähriges Bestehen: die neue Aufgabe der Schule besteht darin, kolonialpolitisch geschulte Leute heranzubilden.
Leipzig wird Hafenstadt
Im Westen Leipzigs vollzog Oberbürgermeister Dönicke den ersten «Patenstich zum Ban eines Kanalhasens, der als Endhasen des Mittelland- -Hauptkanals die Reichsmessestadt an die deutschen Wasserstraßen anschließen wird; es handelt sich um ein 12-Millioncu-Projekt.
Zweiunddreißigfacher Großvater
Der Rentner Ernst Zühkle in Greiffen» berg (Uckermark) hat es zum Machen Großvater gebracht: seine fünf Söhne und vier Töchter haben insgesamt 20 Söhne und 12 Töchter, die ihn alle zu seinem 78. Geburtstag besuchten.
Die modernste Zahnklinik der Welt
Durch Reichserziehungsminister Rust wurde gestern in Rostock die neue Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieserkrankheiten ihrer Bestimmung übergeben. Sie ist die modernste Zahnklinik der Welt und arbeitet nach den Erfahrungen der neuesten Forschungen.
Stuttgart, 81. Mai. Wie w den vergangenen Jahren so iührt auch in diesem Sommer die Schwäbische Hitler-Jugend eine jugendeigene Ur- laubsgestaltung großen Stils durch. In ungefähr 4 0 Lagern und aus zahlreichen Groß- »ährten werden dis schwäbischen Hitler-Jungen und Pimpie große Teile ihrer deutschen Heimat erleben. Und dazu kommt noch eine stattliche Reihe von festen BDM.- und Jungmädellagern.
Im ganzen Land liegen die Lagerplätze
Erstmals erfolgt in diesem Jahr ein jahrgang- . weiser Ausbau dieser Freizeitgestaltung. So-wer- I den die 10- und 11 jährigen Pimpfe nach dem Wil- len des Reichsjugendsührers feste Lager beziehen, für die 12- und 13jährigen Pimpfe werden wie- derum großanaelegte Zeltburgen erstellt, in denen bei frohem Spiel und guter Kameradschaft schkech- terdings alles geboten wird, was ein Jungenherz erfreut.
Diese Lager der Pimpfe sind verstreut m ganz Württemberg. Das Jungvolk des Bannes Groß- Stuttgart (119) bezieht beispielsweise vom 25. Jul, bis 21. August 1938 ein Lager bei I m m e n d i n - gen im sMichen Schwarzwald, in dem je 450 Pimpfe (für je 16 RM. einschließlich Fahrt) acht Tage verbringen werden. Ein weiteres Lager des Stuttgarter Jungvolks steht inDeggingen auf der Alb, das von ebenfalls insgesamt 1350 Jungen, verteilt auf 3 je achttägige Abschnitte, vom 26. Jul, bis 22. August (für je 13.50 RM. einschließlich Fahrt) besucht wird. Ein dritter Lagerplatz für die Pimpfe Groß-Stuttgarts liegt im Donautal bei Schloß Bronnen in der Nähe Beurons. Dort werden vom 27. Juli bis 24. August eben- falls in achttägigen Perioden je 350 Pimpfe (für 16 RM. einschließlich Fahrt) Erholung finden.
Während die Jungvolklager in nicht allzugroßer Entfernung vom Wohnort der Pimpfe durchgeführt werden, find für die 14- bis 16 jährigen Hitler-Jungen Lagerplätze in Gegenden vorgesehen, die in erheblich größerer Entfernung vom Bannsitz liegen. Die Heilbronner Hitler- Jugend z. B. hat ihr Lager bei Bregenz, das Lager der Hohenloher Hitler-Jugend liegt be, Waldhausen am Bodensee und die Tuttlmger HI bezieht ein Lager bei Garmifch-Par- tenkirchen. Um jedoch den Lagerteilnehmern das Erlebnis des ganzen Landstrichs zu geben. ,n dem das Lager jeweils errichtet ist. find die Tage der Ruhe des Sports, des Spiels und der Schu- lung aufgelockert durch Tagesfahrten ,n d,e nähere uiiü weitere Umgebung des Lagers.
Großfahrten im In-- und Ausland
Diese planmäßige alljährliche Erlebnissteigeruna
Weitblick eines Soldaten
In ganz kurzer Zeit haben rund tausend jüdische Einwanderer die 11S A. angelaufen. um sich für dauernd in diesem Lände der unbegrenzten Möglichkeiten niederzulafsen. Schließlich hat ja Neuyorks Oberbürgermeister Läguardia schon dafür gesorgt, ' daß es seinen Rassegenosfen hier nicht schlecht gehen wird, denn der Kongreß der USA. hat für die Begrüßung der jüdischen Einwanderer mehr als 70 000 Dollars zur Verfügung gestellt, damit sich diese quasi „zu Hause" fühlen.
Aber Amerika besteht nicht nur anS Männern vom Schlage Lagiiardias. Aus Atlanta ist die stimme eines Generals, der das 4. Armeekorps kommandiert, bis nach Neu- lwrk gedrungen die sich warnend gegen diese Einwanderung erhebt. Tiefe unerwünschten Gäste sollten alle erst sterilisiert werden. bevor sie das Schiff verlassen. Tns ist die Warnung eines Soldaten, der sie mildem Satz begründet: „Nur so können wir in wirksamer Weise unsere Zukunft schützen!" Dieser Soldat. Major-General von Horn Moseley, sieht, wohin die Entwicklung führt, wenn man die Staaten noch weiterhin verjuden läßt. Er hat als Soldat ein lehr feines Empfinden dafür, was die Art
wird gekrönt durch eine Reihe von Grotziayr- ten für die 17- bis 18jährigen, die sich über das ganze Großdeutsche Reich und über seine Grenzen hinaus erstrecken. Neben der von der Gebietssüh- rung durchgeführten Großfahrt in das Mosel- und Nheintal gehen von den 35 Bannsitzen aus zahlreiche Großfahrten nach allen Teilen des Reiches. Der Bann Groß-Stuttgart beispielsweise führt vom 14. bis 28. August eine Ostsee-Groß- sahrt durch, die mit einer dreitägigen Wanderung durch die Heide bei Celle beginnt und dann über Lübeck — Stralsund — Kolberg — Danzig bis nach, Riaa führt.
Eine Reihe von N u s l a n d s i a h r t e n ergänzen dieses aroßaimelegte Bild. Ter Bann Groß- Stuttgart (119) führt vom 4. bis 14. Juli 40 Hit. ler-Jungen (für je 65 RM.) nach den Niederlanden und Belgien. Eine andere Aus- landsfahrt von 30 Stuttgarter Hitler-Jungen führt nach Italien, berührt die Städte Mai- land und Genua. Durch umfassendste Vorderen tungen in Arbeitsgemeinschaften wird dafür Sorge getragen, daß alle diese Auslandsreisen ein wirklichkeitsnahes und politisches Bildungserlebnis vermitteln.
Auch der BDM hat große Plane
Ebenso steht der Fahrtenplan des BDM.-Ober- gaues Württemberg fest. Sein großer Mittelpunkt ist das Ziel, in diesem Sommer zum erstenmal die Mädel des gesamten württembergischen BDM. in Hunderten von Fahrtengruppen durch das Schwa- benland zu führen. So werden im Zeitraum vom 12. Juli bis 1. September in achttägigem Abstand jeweils 35 Fahrtengruppen (zum Teil mußten schon Parallel-Fahrten eingeschoben werden) starten, von denen jede Gruppe ein anderes Gebiet des schwäbischen Landes durchwandert. Da diese 35 Fahrten jeweils siebenmal nacheinander durch- gesührt werden, besteht für die Urlaubsregelung der Mädel in den Betrieben keinerlei Hindernis.
Der Preis, in dem Verpflegung, Uebernachtung. Bahnfahrten innerhalb der Strecke und Besich- tigungen inbegriffen sind, übersteigt nie die Grenze von 13 RM. Damit d,e Mädel wieder srisch und erholt in den Alltag zurückkommen, find jeweils 2 bis 3 Ruhetage eingebaut; gewandert werden durchschnittlich nur 12 lös 15 Kilometer am Tage!
Außer diesen Fahrten innerhalb des Schwaben- landes sind noch acht Groß führten an den Rhein, in die fränkische Schweiz, ins Wetterstein- Gebirge in die Alpen und in den Bayerischen Wald vorgesehen Daneben aber stehen den ganzen Sommer über drei Mädel-Freizeit-Lager nir solche Mädel bereit, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mit aus Fahrt können.
genossen des Herrn Läguardia in den Slaa- ten anrichten werden, und wie sie auch alles daran setzen werden, zahlenmäßig so stark zu sein, daß sie aus alle Dinge des öffentlichen Lebens Einfluß gewinnen. Das nationalsozialistische Deutschland hat sich aus der gleichen Erkenntnis heraus bereits in der Gegenwart geschützt, indem es einfach keine Inden mehr hereinläßt.
sches aut Rom. wird im Hafen von Genua eine Flotte von 20 Schissen die Anker lichten, um zu Beginn des 17. faschistischen Jahres 15 000 italienische Auswanderer mit all ihrem Hab und Gut nach Libyen zu bringen. Es sind insgesamt 3000 italienische Familien, die am 30. Oktober in Tripolis und B e ii g a s i an Land gehen werden und die den Zug jener Massensiedlerströms eröffnen, der für die Folgezeit das charakteristische Merkmal der italienischen Kolonial- und Expansionspolitik bilden wird. Ihnen sollen den italienischen Plänen gemäß zwei Jahre später rund 35 000 Personen folgen, während zu dieser Zeit bereits die ersten Siedlerströme nach Abessinien geleitet werden. Diese Daten werden in der Geschichte Italiens grundlegend werden: die italienischen Auswandererströme gehen nunmehr in die überseeischen Länder unter eigener Flagge. Das bedeutet, daß jährlich auch nach Festsetzung der Einwanderungs- yuoten in den überseeischen Ländern Italien nicht mehr Zehntausende von Jtaliern verloren gehen. Die Auswanderung von Italienern zum Zwecke der Arbeit ins Ausland, die nicht wieder zurückkehrten, betrug 1930: 50 000, 1934: 18 000 und 1936: 9000.
Platz für 30 000 Italiener
Diese 15 000 Auswanderer werden aller Wahrscheinlichkeit der italienischen Kolonie Libyen ein Geschenk 'mitbringen: das. der vollständigen Eingliederung in verwaltungspolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht in das Mutterland und Auf- ; Hebung des Kolonie-Statuts. Italien wird dann fortan aus 98 Provinzen bestehen, da zu den vorhandenen 94 Provinzen die libyschen hinzutreten. und zwar: Tripolis, Misurata, Bengali und D e r n a. Diese vollständige Eingliederung Libyens in das Mutterland wird in politischer und strategischer Hinsicht überaus bedeutungsvoll sein. Ihre größte Bedeutung wird sie jedoch für die Politik Italiens gegenüber den mohammedanischen Völkern haben, da die 736 000 Mohammedaner Libyens unter der italienischen Flagge die fast vollständige Gleichberechtigung gewinnen, was bereits propagandistisch Italiens Jslampolitik merkbar gegenüber der von Frank- reich in Tunis, von England in Palästina betriebenen Politik unterscheiden wird. Notwendig dazu ist, daß das italienische Element in Libyen selbst zahlenmäßig stark vermehrt wird, daS heißt, daß der gegenwärtige Zustand, wo auf 772 000 Eingeborene in Libyen 66 000 Europäer kommen, zugunsten der letzteren ge- ändert wird.
Nach italienischen Berechnungen bietet die Cyrenaika allein für 300000 italienische Siedler Platz. Obwohl es fraglich ist, ob diese Ziffer jemals erreicht wird — die Siedlungen erfordern durch die Erbohrung von Brunnen ein nicht unerhebliches Kapital — ist die rechtliche Grundlage für die Siedlung insofern günstig, als auch nach mohammedanischem Recht der Grund und Boden Staatseigentum ist und nur die Weiderechte in den zu besiedelnden Gegenden abgelöst werden müssen. Die italienische Regierung hat bereits bekanntgegeben, daß die Ein ge- boreuen durch die Siedlung nichtbe- nachteiligt werden, da ihnen dieselben Möglichkeiten zur Siedlung offenstehen wie den italienischen > Einwanderern selbst. Kann Italien diese Pläne in Libyen verwirklichen, so ergibt sich, daß sich zwischen Tunesien und Aegypten in Nordafrika fortan eine Hochburg der „Jtalienitä" erheben wird, deren politische, kulturelle und wirtschaftliche Ausstrahlungen einen wichtigen Beitrag zu der beherrschenden Stellung Roms im Mittelmeer liefern werden.
Set-MeimerSA Schützen ausgezeichnet
Heidenheim, 31. Mai. Den Wehrsportkämp- fen der SA.-Standarte 127 wohnte u. a. auch Obergruppenführer Ludin bei. Er nahm die Gelegenheit wahr, der H e ß p o k a l - S ch i e sp Mannschaft der Standarte, deren Schütze» alle aus Heidenheim stammen, und die 3 Mai hintereinander Reichssieger wurden, die wertvolle Trophäe zu überreichen, die nun endgültig in Heidenheim bleibt. Beim Standarte,i- sportfest waren 2000 SA.-Männer der Kreise Heidenheim, Göppingen und Münsingen zugegen.
Die Heidenheimer Marine-HI., die schon im Vorjahr Gebietssieger und sogar Reichssieger im Reichssportwettkampf wurde, konnte am Sonntag wiederum die G e b i e t s Meisterschaft erringen und sich dadurch vor Stuttgart, Ulm, Heilbronn usw. den Weg zur Reichz- mcisterschaft ebnen. Sie hat in Kiel im Juni den Preis des Admirals Trotha zu verteidigen.
Oehringen, 31. Mai. lTer Kreis baut drei HI.-Heime.) Ter Zweckverband Oehringen für HJ.-Heimbeschasfung konnte daizk eines beträchtlichen Zuschusses vom Ueberlandwerk Hohenlohe-O-ehringen außer- den zunächst vorgesehenen zwei HJ.-Heimen noch den Bau eines weiteren Heimes beschließen. Der Zuschuß, der durch die Jni- iiative von Kreisleiter Tr. Dietrich st-ei. gemacht werden konnte, beträgt 50 000 Mark. Tie drei HJ.-Heime werden nun in Bretzfeld, Ohrnberg und «stndeldorf erstellt werden.
Göppingen, 80. Mai. <D a S „N ä t i o n a l. fest" würde gefeiert.) Am Montag fand wieder der jährliche „Nationalfeiertag' in Göppingen statt. Vormittags waren alle Schulkinder in den Ludwigsanlagen versain- melt, gemeinsam wurde das Mittagessen ein. genommen und mittags dann der große Fest- zug mit seinen kostümierten Gruppest durch die ganze Stadt geführt. Nachmittags war dann wieder ein großes Volksfest mit Tänzen, Neigen, Sportvorführungen und allen lustigen Zutaten eines Rummelplatzes.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem oie Siedlungsform. Tie ursprünglich in Libyen eingeschlagene Siedlung-Politik, die des Groß- grundbesitzes, wie er sich etwa in der Gegend um Bares darstellt, ist zugunsten der ,.K l c i n s i e d- l u n g" aufgegeben worden. Maßgebend sind bevölkerungspolitische und wirtschaftliche Gründe. Die Tatsache, daß bisher etwa nur 10 000 Italiener in Libyen auf eigener Scholle ieben. dis überwiegende Mehrzahl der anderen Angestellte auf den Großfarmer! sind, widerspricht den faschistischen Anschauungen über Siedlung, da der Großgrundbesitz von dem Faschismus bekämpft wird.
Der Eiuwand, daß nur der Großgrundbesitz in Libyen wirtschaftlich sei, wird durch die blühenden Siedlerdörfer in der Cyrenaika widerlegt. In Zukunft wird der italienische Siedler in Leu trockenen Gebieten über ein Farmgelände von 50 Hektar, in den wasserreichen Gegenden von ll> bis 20 Hektar verfügen können. Jede Farm wird mit Farmgebäude (4 Zimmer, Bad. Küche), Stall und Vorratsgebäude versehen. Die Durchsetz u l t t s k o st e n dafür werden auf 150 000 Lire berechnet, die bei 2prozentiger Verzinsung innerhalb von 35 Jahren abgetragen werden. Der Boden wird nach einer festgelegten Anzahl von Iah- ren Eigentum des Siedlers, wobei dis Art der Bewirtschaftung und der erzielte Erfolg berücksichtigt werden. Der Entzug schlecht und nachlässig geführter Farmen durch den Staat ist möglich.
Siedler sollen Faschisten sein
Die Auswahl der Siedler nach Libyen wird neuerdings sehr sorgfältig gehandhabt. Maßgebend ist nicht die Größe des Vermögens — das in den meisten Fällen nicht vorhanden ist —, sondern die Gesundheit und der Kinderreichtum der Familien. Ledige sollen im allgemeinen zur Siedlung nicht zugelassen werden. Grundbedingung ist, daß die Familien aus der Landwirtschaft kommen und nach Möglichkeit Erfahrungen von Bewässerungssystemen in trockenen Gebieten bereits sammelten. Die Familienväter sollen Faschisten sein. Sollte diese Bedingung nicht erfüllt sein, so ist Vorausset- zung, daß die Kinder in die faschistischen Jugendorganisationen eingeschrieben sind.
Da sie mit ihren Landsleuten zusammen bleiben, unter der eigenen Flagge leben und sie Behörden in Libyen ihnen vorbildlich mit Rat und Tat zur Seite stehen, entbehrt die'Auswanderung der Siedler aus Italien des schmerzlichen Charakters, den sie bei den Auswanderungen in der vorfaschistischen Zeit trug. Die kurze Entfernung vom Mutterland tut ein übriges. Vor allem aber bleiben die 3000 Familien mit insgesamt 15 000 Menschen in den eigens für sie errichteten sieben Siedl ungsdörsern zusammen, in denen der Staat Kirche, Schule, Krankenhaus, Postamt, Polizeistation, den Markt und ein kleines Hotel mit Gastwirtschaft vor dem Eintreffen der Siedler errichtet.
Deutsche Linoleum-Werk« AG., Berlin. Dis HB. genehmigte einstimmig den Abschluß über das Geschäftsjahr 1987 mit wieder 10 v. H. D i- vidende und hieß die dem neuen Aktienrecht angepaßten Satzungen gut. Damit ist beschlossen, den Sitz der Gesellschaft von Berlin nach Bietigheim zu verlegen. Zur Entwicklung des Geschäfts im neuen Jahr wurde berichtet, daß das Unternehmen mit Aufträgen sehr gut versehen sei und daß die Rohstoffversorgung wesentlich gebessert sei. ,
Der Fahrtenplan cker HI. ist fertig
Lager in Oesterreich — Srotzfahrten nach Riga, Italien, Süäslawien, Rumänien
Nieäerlanäe uriä Belgien
Oie Ruswanäerung äer 15 000
Line Ruswanäererflotte von 20 Schiffen — 3m Oktober 3000 Familien von Italien
nach Lydien
Loiiäeräieiist >Ier d-8 veezss Am 28. Oktober, dem 16. Jahrestag des Mar-
Farmen von 30 Hektar