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Nr. 128
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, Sen 2. Juni 1938
Der rmerfS-tte Vertrag
vie 8 Iovaken
20 lokre um die Seldstrervaltung betrogen
Bereits am 22. Oktober 1915 war in Cleveland zwischen SlowakennndTschechen vereinbart worden, datz beide Völker nach dem erwarteten Zusammenbruch der Donaumonarchie sich zu erneni föderativen Staats- wcsen zusammenschließen würden. Nachdem Masaryk im Jahre 1918 in Chikago und in Pittsburg in vertraulichen Sitzungen nochmals die Autonomieforderung der Slowaken anerkannt hatte, wurde am 30. Mai 1918 in Pittsbnrg erneut ein Vertrag geschlossen, um dessen Verwirklichung die Slowaken heute noch kämpfen. Die Reise amerikanischer Slowaken mit dem Vertrag-Original lenkt die Aufmerksamkeit weiter Kreise in diesen Tagen der zwanzigjährigen Wiederkehr des Vertragsschlusses auf dies Dokument tschechischer Willkür.
Der Hauptpunkt des Pittsburger Vertrages lautet: „Wir genehmigen das politische Programm, das eure Vereinigung der Tschechen und Slowaken in einem unabhängigen Staate, bestehend aus den böhmischen Ländern und der Slowakei, anstrebt. Die Slowakei wird ihre eigene Verwaltung, ein eigenes Parlament und eigene Gerichte haben. Die slowakische Sprache wird die Amtssprache in den Schulen, vor Gerichten und tm öffentlichen Leben sein." Das bedeutet also, wie Masaryk am Vorabend des Vertragsschlusses sagte: „Die Slowakei wird nicht von Prag aus regiert, sondern in der Slowakei verwaltet werden."
Tie Innehaltung des Vertrages hätte den Slowaken die endliche Erfüllung ihrer politischen Wünsche gebracht. Denn das Schicksal hatte es den Slowaken versagt, m einem eigenen Staate seine politische Gestalt zu gewinnen. Von 1025 bis 1918 hatte das Gebiet der heutigen Slowakei zu Ungarn gehört. In der Zeit um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts, als die deutsche Bewegung zu einem Erwachen der Völker führte, begann sich auch im Slowakenvolk allmählich ein eigenes Volksbewußtsein zu formen.
Die Ausrichtung dieses erwachenden slowakischen Volksbewußtsein auf politische Ziele kam erst verhältnismäßig spät. Denn sich über die bestehenden religiösen Gegensätze, die Slowaken hatten zunächst die Aufgabe, sich über die bestehenden religiösen Gegensätze, Katholizismus und Protestantismus, zu finden und sich eine eigene Schriftsprache zu schaffen. Durch die hussitische Bewegung und hernach durch die Reformation hatte bei den Slowaken, soweit sie Protestanten waren, die tschechische Sprache als Kirchen- und damit als Gelehrtensprache Eingang gefunden. Indessen hielt die katholische Geistlichkeit an der in Ungarn als Intelligenzsprache geltenden lateinischen Sprache fest.
Ungefähr um 1848 beginnt das slowakische Dolksbewußtsein Politisch zu werden. Hierzu tragen die allgemeinen Zeitströmungen und ferner die Tatsache bei, daß die Ungarn ihren Staat zu madjarisieren begannen und daß andererseits Wien, um den ungarischen Reichspartner zu schwächen, die Eigenheiten der Völker, so auch die der Slowaken gegen ihn förderte. Von Wien her wurde den Slowaken ein eigenes Schulwesen geschaffen, in dem freilich tschechisch unterrichtet wurde. Dies, wie auch die Tatsache, daß die Tschechen zuweilen die Slowaken gegen das Madsarentum unterstützten, ließen also für einige Zeit das Tschechische in den Wettbewerb um die Anerkennung als Hochsprache treten.
Die nach dem österreich-ungarischen Ausgleich verschärft einsetzende Madjarisieruugs- iendenz, die den Slowaken schließlich ihr ganzes mühsam errichtetes Schulwesen raubte, trug dazu bei, daß die politischen Forderungen, die ursprünglich nur auf Wahrung der kulturellen Eigenart gerichtet waren, mehr und mehr auf völlige Autonomie hinzielten. Die neunziger Jahre brachten erneut eine Annäherung der Tschechen und Slowaken. 1896 wird auf Masaryks Betreiben in Prag die tschechoslowakische Jednota gegründet. Fortan glaubte ein Teil der Slowaken, in einem tschechoslowakischen Staat die Erfüllung seiner Wünsche erreichen zu können.
Die Slowaken, die im Oktobet 1918 die Tschechen als Brüder in, ihrem Land begrüßt haben, machten aber schon in den ersten Lebensmonaten des neuen Staates soenttäuschte Erfahrungen mit dem Prager Zentralismus, daß 1919 Pater Hlinka, der Führer der slowakischen Volkspartei, in Paris bei den Alliierten die.slowakische Autonomie freilich vergeblich durchzusetzen suchte. Seither ringen slowakisches Volksbewußtsein und Prager Zentralismus miteinander.
Dazu kommt heute noch, daß die Slowakei keineswegsgewillt ist, dieSowjer- freund schaft der Tschechen mitzumachen. Die Slowaken sehen ihre Aufgabe nicht darin, Brücke zwischen West und Ost — was praktisch bedeutet, Aufmarschgebiet für einen russischen Durchbruch nach dem Westen — zu sein, sondern vielmehr darin, zwischen Nord und Sud, zwischen Ungarn und Polen zu vermitteln. In dem Maße, in dem die Hoffnung auf Autonomie im tschechischen Staatsverband sinkt, mehren sich übrigens die slowakischen Stimmen, die die Zukunft der Slowakei als autonomes Gebiet in einem größeren Polen oder Ungarn sehen.
Festlicher Empfang für die Handwerksvertrcter im Charlottenburger Schloß
Zn Ehren der Vertreter des deutschen und ausländischen Handwerks fand am Montag abend in den herrlichen Sälen des Charlottenburger Schlosses ein großer Empfang statt, dem auch Reichsminister Dr. Goebbels mit seiner Gattin beiwohnte. Unsere Bilder zeigen den Reichs- minister, wie er l links) die Gattin des Präsidenten der rumänischen Arbeitskammer Mollin llinks) begrüßt. Rechts Dr. Goebbels und seine Gattin im Gespräch mit Albrecht Schoenhals und Frau während des Empfanges. Im Vordergrund der Präsident der Internationalen Handwerkszentrale Professor Buronzo-Italien. tScherl Vilderdienst-M i
Die well in wenigen Zeilen
Mm Volkswagen zum „Wilhelm Gufttoff"
Große Leistungsschau von „KdF" in Hamburg
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Kt. Hamburg, 31. Mai. Nur noch wenige Tage trennen uns von der großen Reichs- tagung der N S G. „Kraft durch Freude" in Hamburg, die vom 9. bis l2. Juni dnrchgesührt wird. Neben dem einzigartigen FestumZug dessen künstlerische Gestaltung Benno von Arendt übernommen hat. wird ein weiterer Anziehungspunkt der Reichstagung die große Leistungsschau von „KdF." in den Hamburger Zoohallen sein. In seiner einzigartigen und erschöpfenden Darstellung zeigt hrer das deutsche Freizeitwerk seine vielfältige Arbeit.
Eine große Ehreuhalle wird die Fahnen der Nationen aufnchmen. Bon hier aus gelangt man in den Hauptsaal, dessen Stirnwand das Zeichen der NSG. „Kraft durch Freude" ausweist, während zu beiden Seiten eine Tafel der Musterbetriebe und eine Darstellung des Gaudiploms, von DAF.-Fahnen flankiert, zur Aufstellung gelangen werden. Dazu kommt ein Modell der Volkswagenfabrik in Fallersleben: wakr- scheinlich werden hier auch die ersten drei fertiggestellten Volkswagen zu sehen sein. Von einem großen Modell der Inneneinrichtung des „Wilhelm Gusl- loff" wird der nächste Saal beherrscht. In anderen Sälen wird über die Landreisen mit „KdF." ein umfassender Ueberblick gegeben. Die Wände sim „Rügen-Saal", der das gewaltige Modell des künftigen „KdF."-Bades Rügen aufnchmen wird, sind Plastisch gestaltet. „Schönheit der Arbeit" zeigt eine in Originalgröße aus- gesührte Musterkantine, an die sich die Darstellung einer Bibliothek des Volksbildungswerkes mit Bücherausgabe anschließt. Im Saal der Neichsautobahn veranschaulichen Modelle die Unterkunftsbaracken. Autvbahn- bühnen usw.
Einen überraschenden Einblick, wie man
l die Arbeitsstätten künstlerisch ausstatten j kann, wird die Schau .,K u n st u ndKu n st- . h a n d w e r k i n d e n B e t r i e b e n" .geben. ! Eine weitere Halle ist der „Unterbringung aus deutschen Seeschiffen" gewidmet. Daran schließt sich „Das schöne Dor f". das in > anschaulicher Weise die Möglichkeiten auf- j zeigen wird, wie modernste Hygiene bei Erhaltung der bäuerlichen Tradition zu erreichen ist.
Betrieb führt mit „Wilhelm Suftloff"
Dreitägige Seereise der gesamten Gefolgschaft
ki i 8 s n b s r i c v 1 der X 8 - ? c e 8 8 e kt. Hamburg, 31. Mai. Auf einer Aus- flugsfahrt der Betricdsgemeinschast „Deut- f ch e r R i n g" gab Generaldirektor Kra ° t o ch will bekannt, daß aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums der Versicherungs- gcscllschast im Herbst eine dreitägige Seereise der gesamten Gefolgschaft mit dem ,.KdF."-Schisf „Wilhelm Gnstloff" durch- gcsührt wird. Es ist das erstemal, daß ein Betrieb ein ganzes Schiff von der Größe des „Wilhelm Gustlosf" für seine Gefolgschaft chartert.
Fahrten auf Rhein und Senau
Gesellschaftsfahrten Köln — Wien ckv. Köln, 31. Mai. Tie beiden größten Personen-Schissahrtsgesellschaften von Rhein und Donau haben sich zusammengetan, um zwischen ihren beiden Stromgebieten einen planmäßigen Reiseverkehr für deutsche und ausländische Reisegruppen zu entwickeln. Köln und Wien sind die Ausgangspunkte. Mainz und Pafsau zunächst die Endpunkte der Schiffahrt. Solange zwischen diesen beiden Städten eine Wasserverbindung noch nicht möglich ist, soll die Zwischenstrecke im wesentlichen mit Kraftwagen zurückgelcgt werden. Dabei wird den Reisenden aus Hin- und Rückfahrt eine Reihe der schönsten süddeutschen Städte, wie Miltenberg, Werthcim, Rothenburg o. T., Nürnberg, Regensburg, München. Ulm, Stuttgart und Heidelberg gezeigt. Ein
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Ungarns Industrieminister in Berlin
Der ungarische Industrieminister Vornemisco traf in Berlin zu einem mehrtägigen Aufenthalt ein. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley begrüßte den ungarischen East mit seinem Stabe am Bahnhof. Der Minister wird auch die Internationale Handwerksausstellung besichtigen.
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mehrtägiger Ausenlhatt in Wien ermöglicht ein gründliches Kennenlernen dieser Stadt. Zu Pfingsten beginnt die erste Gcsellschafts- iahrt. der bis zum Herbst weitere Reisen in acht- oder vierzehntägigem Abstand folgen sollen.
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Der neue erfolgreiche Vormarsch der National-Spanier bei Teruel
Durch eine große Offensivbewegung der nationalen Truppen ist die bolschewistische Front von Teruel bis an die Küste des Mittelmeers an mehreren Stellen durchbrochen worden. Aus der wichtigen Straße von Treuel nach Valencia drangen die National-Spanier bis nach Puebla de Valverde vor. (Scherl Bilderdienst-M.)
Feuerwehr rettet gewichtige Frau
Durch den Fußboden in den Keller gestürzt
Ligevbsriodt 6er X8-?re88e kt. Hamburg, 31. Mai. Die Feuerwehr wurde am Montag zu einer Hilfeleistung ganz eigener Art gerufen. Eine Frau, die über das beachtliche Gewicht von drei Zenr. neru verfügt, ivar durch den Fußboden ihrer im Erdgeschoß liegenden Wohnung gebrochen und in den Keller gestürzt. Ter sofort herbei- gerufene Arzt stellte einen Knöchelbruch bei der Verunglückten fest. Der Abtransport der Frau machte aber Schwierigkeiten, weil die Ausgänge wie auch die Fenster sich als zu eng erwiesen. Die Feuerwehr mußte schließlich mit Krankenwagen und einem Pionierwagen aurücken, um Hilfe zu bringen, was nach dem Durchsägen einiger Balkenlage« auch gelang.
Ein Mulzenstab für Ar. 8eh
Teppich aus deutschen Rohstoffen als Geschenk
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cg. Breslau, ZI. Mai. Nach dem Abschluß der großen Reichstaguug des Fachamtes Textil und der Wirlschastsgruppe Textilindustrie in Breslau wurden Dr. Ley zahl, reiche Ehrungen zuteil. Die Trachtengruppe des Eulengebirges ernannte den Reichsorganisationsleiter . zu ihrem Ehrenpräsidenten, weil sie ihm die Anregung, die alten Trachten wieder zu tragen, verdankt, und überreichte ihm zugleich einen ivertvollen geschnitzten Schul- zenstab, in dessen abschraubbarem Knauf die Ernennungsurkunde verborgen ist. Ferner erhielt Dr. Lei) eine Mappe mit künstlerischen Arbeiterphotographien aus dem Gemein- schastslager Straus. Die Textilwirtschaft machte ihm ein wundervolles Geschenk in Gestalt eines riesigen handgewebten Teppichs aus rein deutschen Roh-
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