Aus Stadt und Kreis Calw
> Der NeichsnähtMnd samme'.t
Lri der G.iustraßcnsannnlnng am Wochenenbr §>m nächsten Samstag und Sonntag findet in unserem Gau die Gauslraßcinamm- „!>g des KricgS-WHW l?ti/t2 ,tett Der Lei- tcr der Hnnptstelte Olgainsation des Gau- deaustrag.cn für das Wmterhilfswerk des GnueS Württemberg-Hohenzollern, Gauhaupt-
stellcnleiter Strödele. der die Eanitraven- ammlnng für unseren Gau fe'tzulcizc.i hatte, ivollte in diesem dritten Kriegswmtcr die Bedeutung der bäuerlichen Arbeit zur nuferen Daseinskampf hcransftellen. Er l'^j dabcr zwölf verschiedene Abzeichen enttver,en und herstcNeil. die einen Bauern .hinten» Pflug eine SkSB.-Haushalthilfe beim Melken einen Sämann, einen Schnitter, einen Bauern und eine Bäuerin beim Dreschen, einen Müller mit dem Mehlsack.'einen Winzer mit einer Bütte voll Trauben, eine Arbeitsmaid beim Füttern der Hühner, einen Bauern beim Kartoffelernten, eine Bäuerin, die ein Schwein füttert, einen Schäfer mit seinem Hund und eine Bäuerin mit zwei grone.n Brotlaiben unter den Armen darnellen. Lie Figuren sind farbige Fiachplait.ken., die ausgestellt werden können und sehr fein ausgc- fübrt sind. . , ,.
D"in «citgedanken der Sammlung entsprechend stellt der Reichsnährstand tue Sammler, das heisch, es werden nicht nur alle Amtswalter des Reichsnährstandes sammeln, sondern auch viele Bauern, Gärtner und Weingärtncr sowie auch die Bäcker, Metzger und Lebensmittelhändlcr, die Milch- und Eierbänd'er »sw., denn auch sie gehören fa dem Reichsnährstand an. Sie alle werden sich jede erdenkliche Mühe geben, ..ihre' Sammlung erfolgreich durchzufnhre» und werden dabei von NSB.-Waltern und WHW.-Hel-- fern nnterstützt. Die Volksgenossen unseres Gaues aber werden ihre Spenden so bemessen, das; unsere Wll-W-Ganstraße'isanim'ni'g einen Erfolg erreicht, aus den wir stolz sein können.
Die letzten Waggons verladen
Alle Wintersachcn für die Front aus dem Kreis
Calw snd unterwegs zu unseren Soldaten
Gestern sind auf dem Bahnhof Calw zwei Waggons mit Schneeschuhen und ein grosser Waggon mit Woll- und Wintersachen verladen worden. Die Ladungen waren die letzten der Wehrmacht übergebenen Bestände des Haupt- sammellagers unseres Kreises der Woll- und Wintersachensammlung für die Front. Was in den letzten Tagen in selbstlosem Einsatz von Männern und Frauen der Partei in dieser Hauvtsamwelst-lle an Arbeit geleistet worden ist. verdient höchste Anerkennung. Die 73 483 gespendeten Stücke der Sammlung mussten nochmals sortiert und verpackt werden, ehe sie der Wehrmacht überarbeit wurden. Das; diese
Samml' ng r-stlos bewältigt war. ist eine Leistung. auf welche alle Beteiligten stolz sein dürfen. S'e wurde vollbracht einzig und allein aus dem Willen heraus, den Männern der Front unver-üglich Hilfe zu bringen im Kampf gegen die Winteickälte.
Das Ernährungshilfswerk ruft
Nächste Woche Beginn der KLchcnabsälle- Sammlung für 43 Schweine In den letzten Tagen erhielten die Calwer Hausfrauen die bestellten EHW-Eimer ins Haus geliefert. Es ist aber noch eine große Anzahl von Häusern vorhanden, die keinen der vorschriftsmäßigen Eimer haben. Ihre Besitzer sind nochmals g-betcn, die Bestellung aus einen EHW.- Eimer sofort anfzugeben.
Tie Mästerei wird im Laufe der nächsten Woche ihren Betrieb aufnehmen und voraussichtlich am kommenden Montag mit dem Abholen der Küchen- und Nahrnngsmittelabfällc beginnen. Das Abholen der Abfälle erfolgt nach einem am kommenden Samstag im Anzeigenteil d-r „Schwarzwald-Wacht" veröffentlichten Plan 2mal in der Woche. Die Calwer Hausfrauen werden aebcten, bis dabin folaendc K ü ch e n a b f ä l l-c zu sammeln: Abfälle von Kartoff-ln, Gemüse, Sasat und Obst lroh oder gekocht), Fleisch-, Fis^abfä^e, Knochen. Eina-weide, Kaffeesatz, Speisereste, BrM- i'ud p^ackwarenreste (,ss»r Ars,
Dm stellen die Hausfrauen an
Samin-ltaoen oena" wie den . u leinwr vor ^-m Haus aus, loa er dann von dun m-t der Sammlung der p»,
anftrach"', Mang a-lcert wird. D'-se Mühe ma-l-en stch die Calwer Hanslrauen sicher aern-, Word',, si» doch in ein-": chalh»n Fahr c--ll,nals von d-n mst ihren Abfällen "efütterten Schweinen eö, sasfiaes Fs"'!ch erhalten.
Wachsende Miitterdienst-Arbeit
Kreistagung der Abteilung Mütterd'enst im Deutschen Frauenwcrk im Kreis Calw Die Abteilung Mütterdicnst im Deutschen Ü^!'7'werk veranstaltete am ll. Januar eine 1"lw, an der alle Haupt- und Lehrkräfte und Ortsabteili'ngs- -.-o Gr Es wurdm neue Wei-
!?ndrrs die im Winter immer
üb-r ^n/P vc 'l'- ausgegeben. Ein Referat ""d Schriften und aemein- sanies Liedersmoen gab»,, Anregung für die
des Gaustabes gab in Vertretung der Gg"ab- te,l'.ug8le,terin. Frl. Lamver t ein-n Ncber- blick über den belond-r-n E nwtz der Frau im Kr-eg und d»r dara"s sich ergebenden Notwen- dmkeit d-r Mntterd-enstarbeit, die den Frauen über d,(- fachlich»», Auweisi-n-en in Kinder- und Krankenpss-g-^ Erziel,ono^nsaaben. Hauswirtschaft und Nahen und Heimgestaltung hinaus
vor allem die Haltung und Kraft geben soll, sich in der heutigen Zeit zu bewähren.
Es konnte die erfreuliche Feststellung gemacht werden, daß trotz aller Kriegsschwierigkeiten die Mütterdienstarbeit im Kreis Calw ständig wächst und der Kreis der Frauen und Mädchen, die sich Rat und Hilfe in den Mütterdienstkursen holen, immer größer wird.
Nähkurs des Mütterdienstes in Neubulach
Im Dezember wurde in Neubulach von der Abteilung Mütterdienst im Deutschen Frauenwerk ein Nähkurs abgehalten. Durch die große Zahl der Teilnehmerinnen mußte der Kurs in Nachmittags- und Abendstunden geteilt werden. Als Lehrerin des Kurses war Frl. Braasch zugeteilt. Sie verstand es vorzüglich, den vielseitigen Wünschen und Anforderungen in allen Teilen gerecht zu werden. Der Abschlußabend im Gasthaus zur „Sonne" wurde durch die Ortsfrauenschaftsleiterin, Frau Schäfer, ein. geleitet, die Ausgestaltung des Abends lag in den Händen der Kreisabteilungsleiterin des Mütterdienstes, Frl. Heilbron.
Tic Besichtigung der ausgestellten, im Kurs gefertigten Sachen ließ erkennen, daß es Frl. Braasch in den wenigen Stunden gelungen ist, mit den Teilnehmerinnen nicht nur etwas
Brauchbares herzustellen, sondern — und das ist wohl das Wichtigere — diese zu lehren, wie aus allen unmcdernen, jedoch noch guten Kleidungsstücken wieder neue, dem heutigen Geschmack entsprechende Dinge entstehen können. — Gleichzeitig fand ein Abendnähkars des Mütterdienstes in Liebelsbcrg statt.
Me ist es
mit dem rümstanvigen Arlanb?
Nach einer Anordnung des Reichsarbeits- ministcrs ist für die Gefotgichaftsmitglleüer der privaten Wirtschaft sichergestellt, daß der Urlaubsanspruch l9Il nicht mit Ablauf des Kalenderiapres verfällt, sondern bis zum 30. Juni und. wenn besondere Umstände vorttegen, bis zum 30. Septemlier gegelien werden kam:. Auf keine» Fall verfällt der Urlaub vor dein >. Otlobcr I0l2. Unter allen Umständen 'ollen die Jugendlichen des Betriebes ihren Urlaub erhalten, ebenso ioll versucht werden, denjenigen Gefolgfchaftsmit- gliedern die Freizeit zu bewilligen, die bereits lOtO keinen Urlaub erhalten konnten. Die ausnahmsweise Abgeltung dcS Urlaubs l!>tl für Gefolgschastsmitglieder über l8 Jahren kommt nur dann in Frage, wenn die Kriegs- Verhältnisse die Gewährung der Freizeit bis zum 30. Juni nicht zulasten. Diese Abgeltung kann vom l. Juni ab erfolgen. Frühere Abgeltungen bedürfen der Genehmigung des zu- itnndigen Reichs- oder Sondertrenhäiiders. Für die Gefolgschastsmitglieder im öffentlichen Dienst ergeht eine besondere Regelung.
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Aldringer piff durch die Zähne. Er >ay sehr düster aus. „Das ist eine Neuigkeit! Da wollen wir Loch schnell einmal zu ihm und ihm Mitteilen, daß man in diesem Hause zehntaujend Mark gestohlen hat — ausgerechnet bei seiner Braut!"
Er ging schon zur Türe. Die Klöfsi.r wollte ihn aufhalten: Georg sei unpäßlich, man dürfe ihn nicht wecken, noch dazu mit einer solchen Nachricht! Sie schäme sich ja in Grund und Boden! Wir Männer widersprachen. Hier dürfe keine Sekunde verloren gehen. Der Diebstahl müsse nach den Angaben Fräulein Klösss zwischen gestern abend und der Stunde der Aufdeckung geschehen sein, denn vor ihrem Theaterbesuch halte sie nach einmal die Tasche mit den Scheinen in der Hand gehabt. Wer sei zur Zeit des Verbrechens im Hause gewe'en? Niemand als die Köchin Monika Echweighofer und Herr Lutz, der ja nicht mitgekommen sei. Was lag näher, als sich bei ihm zu erkundigen! Und dann nichts andere» als die Polizei verständigen!"
Hanne winde bleich wie die Wand. Die Po- li'ci! Um Eotteswillen! W-s würde Georg — Arbeit schon zwei Tage nach Abschluß Der Oberst gab mir einen Wink. Wir rannten
davon.
Da war das Zimmer des Herrn Georg Lutz aus Berlin. Ich klop'te. Nichts. Ich klapste stärker. Nichts. Noch stärker: das Pochen mußte einen Toten erwecken. Die Klöffin. die auf der Treppe stetzenneblieben war, rang die Hände. Wir sollten Rücksicht nehmen! Dort schliefe ein Kranker! ..Das werden wir gleich sehen, wer hier schläft", knurrte Aldringer. ..und ob hier überhaupt jemand schläft!" — Nebenan wurde eine Türe geäsinet: Frau Wallenäsicr erschien, vom Lärm geweckt, dann auch Lissy, und znm guten Schluß tauchte, schreckensbleich. Frau Fischbacher ans. Wir versuchten, zu erklären. Hanne heulte zum Steinerweichen. Immer noch schlug ich gegen die Türe, ohne von drinnen eine Antwort zu erhalten-
„Haben Sie keinen zweiten Schlüssel?" fragte der Oberst unsere Wirtin.
„Gerade zu dieser Tür nicht — wir müssen einen Schlosser holen lassen —"
„Soviel Zeit haben wir jetzt nicht. Los, Vrrg- meicr!"
Ich verstand. Zwei Schritte zurück, zwei Schritte vor, ein kleiner Schrei der Frauen, schon war es geschehen: Das Schloß gab lracheno nach, der Weg in das Zimmer war frei. Ich Halle es mir fast gedacht: Der Naum war leer. Das Bett stand unbenutzt Aldringer stürzte zum Schrank: Kein Anzug mehr, kein Mantel, keine Schuhe, sogar die Handtücher waren verschwunden! Es gab keinen Zweiscl — der wackere Herr Georg Lutz aus Berlin war ohne Abschied gegangen.
Der Oberst Inurrte. „Der Vogel ist ausgc- slogcn. Lisch dünkt", er wandte sich zurück an Hanne, die an allen Gliedern zitternd.-unter der Türe stand, „er weiß, wo die zehntausend Mark geblieben sind —"
„Um Gottes willen..."
„Und die Miele hat er auch nicht bezahlt!" kreischte Frau Fischbachcr. „So ein gemeiner Mensch!"
Aldringer strich sich mit der Faust über einen nicht vorhandenen Lollbart. „Schimpfen hilit jetzt n-chts. Lutz ist fort. Wahrscheinlich ist er nur deshalb nicht zu der Ausführung gegangen, weil er unsere Abwesenheit zu dem für ihn ja sehr leichten Diebstahl des Geldes ausniitzcn' wollte", er unterbrach sich, denn die Klösjin weinte zum Steinerweichen- „Mit einem Wort: Ein Verbrecher. Da haben wir nichts mehr zu tun, da muß die Polizei her. Ich werde telephonieren. Man muß sich sofort auf die Spur machen —"
„Haben Sie kein Bild von. ihm?", wandte ich mich an die Hamburgerin.
„Nein... nein... er gab mir ja nie eines ...aber ich habe ihn einmal geknipst, draußen im Garten, und auch das. . erlaubte er nur-., weil ich sagte, daß kein Film... im Apparat sei..
„Er wird schon gewußt haben, warum man ihn nicht photographieren sollte!" Der Oberst kochte förmlich vor Wut.
Ich Zog Hanne mit mir. „Geben Sie mir den Film. Jkh entwickle ihn sofort. Vis der Eondarm konimt, jetzt mitten in der Nacht, ist die Kopie fertig. Ich versteh' mich darauf. Wir dürfen keine Zeit verlieren!"
- kann doch nicht wahr sein —"
„Doch, doch, es ist wahr. Wenn wir Ihnen auch den Bräutigam nicht retten wollen, so doch Ihr Geld- Denken S.e an Ihre Mutter, an oas Haus an der Unterelbe — kommen Sie. Hanne, ich bitte Sie. Jede Minute ist wichtig."
Sie folgte mir widerstrebend. Ich nahm den halboordrauchten Film aus der Kamera und lies mit ihm in Len Keller, wo es noch aus des seligen Maurermeisters Zeiten so etwas wie eine Dunkelkammer gab. Ich selbst hatte hier unten schon mehrere Ausnahmen entwickelt. Unterwegs nahm ich mir Lissy Bill vor. „Ich bitte Sie sehr, nehmen Sie sich um Fräulein Klösf an", raunte ich ihr zu. „Man rv.oiß nie. was so ein dummes Ding in seiner Enttäuschung macht. Neben Sie ihr gut zu. Und gehen Sie keinen Schritt von ihrer Seite!"
„Verlassen Sie sich auf mich." — Ich rannte schon die Kellertreppe hinunter.
Gerade, als der Gendarm Benno Gasteiger im Hause erschien, kam ich wieder zum Lichte zurück — und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn es war inzwilchen Heller Morgen geworden. Der. Oberst und ich machten die nötigen Angaben, nachdem sich Hanne mit der Lilly zurUckge-oacn und gebeten hatte, sie. wenn irgend möglich, nicht mit Fragen zu belästigen — das Ganze wäre schon schrecklich genug. Der Verirctcr der öffentlichen Sicherheit machte ein außerordentlich wichtiges Gesicht: dieses wäre ein äußerst peinlicher Fall, der große Umsicht und Geschwindigkeit erfordere und den er selbstverständlich sofort an die zuständigen Stellen weiterleiten werde. Zufrieden nahm er die noch feuchten Abzüae ans rne'ner Hand entgeaen. Was? Das wäre dieser Lutz? Aber der habe doch ein Verhältnis gehabt mit der Zigarren- acsihäitsinhaberin Maria Vogler ans Höcht- laching! Er habe dach die zwei mehr als einmal in trgntem Gcsvräch beobachtet! Also, nicht wahr, hier handle es sich niöalichcrmei'f um so etwas wie einen gerissenen Heirnts'chwindler, wenn er sich sic-t st'-ag. außerdienstlich, diese Vermutung gestatten dürfe!
Der gute Gasreigcr sprach lediglich das aus. ttvas wir anderen uns längst dachten. Hann« Kläff tat mir bitlcr leid- Diese Enttäusch«-:? mußte ihr schwer zu schasse» machen. Hosicntlici erwischte man den Minder noch. De er da« Gelb durchgcbracht hatte.
s>Is der Gendarm uruer Mitnahme oer Aufnahmen gegangen war, herrschte düstere Stimmung in der Pension. Frau Fischbacher jammerte, zum ersten Male im Laufe ihrer langen Bermietertätigleit passiere ihr so etwas: der Oberst schwor bei allen ihm bekannten Kriegs» göttcrn, daß er im gegebenen Falle bereit sei. Liefen Lutz bei lebendigem Leibe zu rösten: der Schriftsteller Leutgeb versprach, aus der Sache eine tragische Novelle zu machen, und Frau Wallcnösser erging sich in dunklen Erinnerungen über einen ähnlichen Fall, der sich in ihrer Jugendzeit ereignet habe — er mußte also ziemlich lange znrückliegen. Auch Doris, sehr bleich und dadurch rührend hilflos anzusehen, nahm Anteil an der schrecklichen Geschichte. Der einzige, der fehlte, war Vrügel, der höchstwahrscheinlich infolge seines Bisrkonsums in einen abgrundtiefen Schlaf gesunken war.
Aldringer erinnerte sich daran, daß er in München einen guten Freund bei der Polizei, direttion habe: mit dem müsse er sofort reden. Ob ich noch ein Bild habe? — Nein, aber n:t» falls wäre ja leicht eine weitere Kopie anzu- sertigen. Das mit den Aufnahmen sei ein ans, gezeichneter Gedanke von mir gewesen, lobt« Arau Wallenöfser, und sogar Doris würdigt« mich eines anerkennenden Lächelns. Frau Fijck> bacher gab ihre Absicht kund, zp Fräulein Kläff zu gehen und dort gemeinsam mit Lissy nach Möglichkeit Trost zu spenden. Mochte sie: es konnte nichts schaden. Ich selbst war. elMich gesprochen, höchst müde und machte daraus auch kein Hehl: Zuerst „Therefcs Opfergang", dann die Auseinandersetzung mit Adrian, und zum. Schluß noch der Diebstahl, da» genügte wohl in so kurzer Aufeinanderfolge!
Es war sieben Uhr. als Ich mich ins Bett legte. Das letzte, was ich Härte, mar die aus d::ir Erdgeschoß herauf'lingsnde Stimme Aldringors. der mtt seinem Freund in München telephonierte.
Als ich erwachte, war es schon Mittag. Eben scholl der sonore Nnf des Nicjengongs durch bas Haus. Er-chroüen sprang ich aus den Federn und brauchte geraume Zeit, bis ich mir d.e letzten Ereignisse ins Gedächtnis zuri ckrief. Selten hatte ich mich so rasch angezogcn wie diesmal. Man war bereits beim Essen, als ich er'chien. Dir Runde war heute nur klein — der Oberst Und Noscmaric, der Landshutcr, der einen sehr verkaterten Eindruck machte, Fräulein Bill, der Schriftsteller aus Thüringen und Frau Wallen- öfscr. Oben am Tischende thronte mit traucr- umflortem Gesicht unsere gute Wirtin- Dit Klössin und Doris Lindner fehlten.
Ich fragte, ob man von Gasteiger schon irgend etwas erfahren habe. — Nein. Aber der Oberst konnte Mitteilen, daß man aus München einen Spezialisten zur solche Fälle senden und diesen aus die Spur Hetzen meide. Man sei gerade setzt besonder» schars auf Heiratsschwindler und ähnliches Gelichter. Fräulein Hanne habe sich entschuldigen lassen: das arme Mädchen leide schrecklich unter diesem jähen Sturz in die Harle Wirklichkeit. Ucbrigens wolle Frau Wallenäffer ihr am Nachmittag Gesellschaft loisto». Man dürfe sie jetzt nicht allein lassen. Fräulein Lind, ner, fuhr der Oberst fort, indem er mich v.r- dächtig anblinzelte, sei mit dem Zohn-Uhr--; :g nach München gefahren. Iawobl. E.'-ich, nncksi dem ich ins Bett gegangen wäre, hatte der Bare einen Eilb'-icf gebracht, dessen Absender ibr Vater gewesen sei: der habe nämlich schon wieder ganz zufällig in München zu tun u:L daher seine Tochter gebeten, ihn, wenn mäz> lich, dv't zu b»':ichcn. Natürlich hätte sie es getan. Man misse leider nicht, wann sie znrück- komme, aber das wäre ja auch nicht so wichtig, oder h»be vielleicht gar jemand ein besonderes Interesse daran?
f^ortsetziing f igt.)
IrurL
Der Reichsivirtschaftsminister hat bestimmt, laß sich in Zukunft Lehrlinge, die sich ireiw i l l i g zum Eintritt in die Wehrmacht oder Waffen-^ stellen, unter bestimmten Voraussetzungen vorzeitig der Le hr - rbschlußprüsung unterziehen können.
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Der Neichsfiiinnzmiiiister hat entschieden, laß die Kosten der Herrjchtnng von i! n i t > ch n tz ra ii m e n »ach den Richtlinien >es Rcichslnftfahrtnnnisters durch das Finnnz- »iit -n erstatten sind. Dazu gehören die Kosten iir die Bcinstoiie. die für die L>errichlnng vc- 'chafft werden müssen.
Der NeichSliiftsahrttniiiister hat zu der Zragc Stellung genommen, ob ein Mieter in Hinblick auf etwa ciiitrctende Lnftangriifs- chäden vervilichlet ist. bei längerer Abweien- jcit seine W a h n u n g S i ch l ü s s c l in erreichbarer Nähe zu Hallen. Danach must eS edein Wohniingsiiihaeer überlasten bleiben, m igener Veraiitworiung die Schlüssel einer in ^cr Nabe wohnenden Person a„?iivertranen. -.icic Maßnahme zieht irgendwelche Nachteile >e> der Entschädigung von Lnstaiigrifsen nicht, inch »ch.
Neuerung all 1. Fcäruar
Ans Wunsch a -s Kreisi» der Postsparcr werden vom 1. Februnr ao die Briese der Postsstnrer nn das Postsparknssenamt in Wien bei Benutzung der aintlichen Poslsparkaiien- brie,Umschläge gebührenfrei befördert. Unklarheit besteht vielfach noch über die Gutschrift der Z i u s cir in den Postsparbüchern. Dm Zinsen, für Einlagen bei der Postspar- kage, die bekanntlich 2,M vom Hunderl betragen, werden dem Posisvarkon.o deS Sparers zu Beginn jedes Ingres guigcfchr.ebcn und als Einlage verzinst. Ncoerstcigen die Zinsen den Betrag von 50 Mari, so übersendet Las Postiparkaifenamt in Wien dem Sparer ohne Aufforderung eine Zinfcnanwciiiiiig. die zur Eintragung in das Postsparbuni am
düng einer Zinsanweisiüig bcantranen. ! ir -der Ziniengubsthrift auf Len Postsparkoiuen ändert ficy durch diese Regelung nichts, da die Zln,cn auch ostne Eintragung im Postsparbuch mtt dem Beginn jedes Jahres als Eintage behandelt und daher verzinst werden.
Wo fehlt noch die Znckersparkasse?
nsg. Die gute Hnnssran erkennt man nn der richtigen Einteilung. Sobald sie den Ge- sälzvorrat anbricht, beginnt sie von neuem eine Zuckersparkassc für dien ä ch ste Ob st- c r n te anznlcge ». Schon setzt wird sie iür den Sommer Zucker sparen. Wir wissen ja alle, wie bei Beginn der Obsternte plötzlich Zucker in grösseren Mengen gebraucht wird. Auch dann, wenn man die bekannten ..Pfund- au'-Pinnd-Rezepte" etwas abwandelt, wird noch mehr Zucker gebraucht, alö man zur Verwendung hat. wenn man eben nicht beizeiten vorgciorgt bat. Dafür einige Ratschläge:
Jetzt im Winter verbrauchen wir die eingemachte Marmelade, kaufen vielleicht »och etwas dazu, nebmen im übriarn aber ans die Karten nach Möglichkeit Zucker. Von diesem wird sofort ein gewisser Anteil „in die Zucker- spar.afie" gelegk. Dieic ist ein großer Lei- iienbentel oder sie besteht ans leeren Einmachgläsern und Por-cllandasen. Trockene und staubfreie Aufbewahrung des Zuckers ist -in selbstverständliches Erfordernis. Was wir setzt an Zucker ein sparen, k o m m t uns s p ä t e r z u g u t e. J»i Augenblick spüre» wir eS kaum, wenn nicht ganz ko viel Zucker zur Verfügung steht, wie tatsächlich eingeknuft wurde, da die schwäbischen Hausfrauen mehr salzige als süße Svenen znbereitcn »»d daher trotz aller küßen Mabl- ieiten immer noch genug Zucker im HauS haben, ohne an der falschen Stelle sparen zn müsse». Denn falsch wäre es tatsächlich, jetzt fast ganz auf Zucker zu verz-chten. der für unsere Eristihrung notwendig ist.