«eite 6 — Nr. 78
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, Veit 2S. März 1938
Wie wird am 10.April abgestimmt?
Erläuterungen zur Volksabstimmung und Reichstagswahl
Amtlich wird zur Erläuterung der Verordnung des Reichsministers des Innern über die Volksabstimmung und - die Wahl noch folgendes mitgeteilt: An der Volksabstimmung und der'Reichstagswahl nehmen alle reichsdeutschen sowie alle österreichischen Stimmberechtigten teil. Der Stimmzettel hat für alle ein nnd denselben Wort- laut.
1. Reichsdeutsche, die ihren Wohnsitz oder kündigen Aufenthalt in Oesterreich haben, können oor den österreichischen Stimmbehörden ihre Stimme abgeben.
2. Oesterreichische Stimmberechtigte, die ihren Wohnsitz oder ständigen Aufenthalt im bisherigen Reichsgebiet haben, können oor den reichsdeutschen Stimmbehörden ihre Stimme abgeben.
3. Reichsdeutsche, die sich ani Wahltag in Oesterreich aufhalten, ohne dort ihren Wohnsitz oder ständigen Aufenthalt zu haben, also z. B. Reisende, können mit einem von der reichsdeutschen Heimatbehörde ausgestellten Stimmschein vor den österreichischen Stimmbehörden abstimmen.
4. Ebenso können ö st er r e i ch i s ch e Stimmberechtigte, die sich am Wahltag im bisherigen Reichsgebiet befinden, ohne dort ihren Wohnsitz oder ständigen Aufenthalt zu haben, vor den reichsdeutschen Stimmbehörden mit einem von der österreichischen Heimatbehörd« ausgestellten Stimmschein abstimmen.
5. Der einzige Unterschied bei der Abstimmung der reichsdeutschen und der österreichischen Volksgenossen ist der, daß die Reichsdeutschen mit einem weißen Stimmzettel abstimmen (auch wenn sie in Oesterreich abstimmen!) und daß die österreichischen Stimmberechtigten mit einem grünen Stimmzettel abstimmen (auch wenn sie im bisherigen Reichs- gebiet abstimmen).
6. Der Zweck dieser verschiedenen Farbe der Stimmzettel ist folgender: Bei der Ermittlung des Ergebnisses der Abstimmung über den Anschluß werden die gesamten Ja-Stimmen auf grünem Stimmzettel zusammengezählt, so daß das A b st i m m'ün g Leätgrb n r s der österreichischen Stimmberechtigten klar vorliegt, ohne daß die Stimmen von reichsdeutschen Stimmberechtigten irgendwie daraus eingewirkt haben.
7. Wie weiter eben bekanntgegeben wird, können die österreichischen Volksgenossen im alten Reichsgebiet nicht in jedem Abstimmungslokal ihre Stimme abgeben, sondern nur
n bestimmten hierfür besonders vorgesehenen: In jedem einzelnen Stadtkreis und am Sitze jeder Landkreisverwaltung ist ein Abstimmungsraum vorgesehen, in welchem auch österreichische Stimmberechtigte ihre Stimme (grüner Stimmzettel!) abgeben können. In Großstädten sind mehrere derartige Abstimmungsräume vorgesehen. Außer- dem kann aus einer größeren Zahl von Uebergangs- bahnhösen deS alten Reichsgebietes, die in der Tagespresse und auf den Bahnhöfen bekanntgegeben sind, der österreichische Stimmberechtigte ieine Stimme abgeben.
Der Wortlaut des Stimmzettels
Der Stimmzettel zur Volksabstimmung und zur Wahl trägt am Kops den Ausdruck: Volksabstimmung und Großdeutscher Reichstag. Darunter steht: Stimmzettel und hierunter die Frage:
Bist du mit der am 13. März 1938 vollzogenen Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich einverstanden und stimmst du für die List« unseres Führers Adolf Hitler?
Unter der Frage find dann die beiden Kreise sür das „Ja" und für das „Nein" angebracht.
Alle vorläufigen Reichsbürger sind wahlberechtigt
Weiter hat der Reichsinnenminister Durchführungsbestimmungen zur Volksabstimmung und Wahl für das Reichsgebiet ohne Oesterreich erlassen. Wahlberechtigt sind darnach als vorläufige Reichsbürger: a) diejenigen deutschen Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes, die am 30. September 1935 das Reichs- tnaswahlrecbt beieiien haben also svätei'tens an
diesem Tage 20 Jahre alt waren, b) die staats- angehörigen jüdischen Mischlinge, die von einem der Nasse nach volljüdischen Großelternteil abstammen, o) die staatsangehörigen jüdischen Mischlinge, die von zwei der Rasse nach voll- jüdischen Grohelternteilen abstammen, sofern sie nicht entweder am 30. September 1935 der jüdischen Religionsgemeinschaft angehört haben oder nach dem 30. September 1935 in sie ausgenommen sind oder am 30. September 1935 mit einem Juden verheiratet haben. Auch sür die Gruppen zu b) und e) gilt das Mindestalter von 20 Jahren am 30. September 1935. Nach dem Gesetz über das Reichstagswahlreckt sind ferner solche Personen wahlberechtigt, die unter die Ziffern a) bis o) fallen würden, die aber erst nach dem 80. September 1935, jedoch spätestens am Wahltage, das 20. Lebensjahr vollendet haben bzw. vollenden.
Soweit Personen, die aus rassischen Gründen nicht wahlberechtigt sind, in den Listen noch geführt werden, weil ihre restlose Ausmerzung aus technischen Gründen bisher nicht möglich war, wird eineni Mißbrauch des Wahlrechts durch die Strafbestimmung im Gesetz über das Reichstagswahlrecht vorgebeugt. Die Bevölkerung wird durch die Presse entsprechend belehrt. Außerdem sind in jedem Wahllokal an auffallender Stelle Plakate anzubringen. Die Stimmlisten müssen zur Einsichtnahme am 2. und 3. April auch in den Abendstunden bereitliegen.
Stimmschein» find unentgeltlich auszustellen und portofrei zu übersenden. Wahl- hilse für Stimmberechtigte, die des Schreibens unkundig oder durch körperliche Leiden behindert sind, ist möglich. Soweit neue Stimmzettel-Umschläge beschafft werden mußten, tragen sie zum erstenmal das Hoheitszeichen des Reiches. Bei Oesterreichern, die im alten Reichsgebiet abstimmen wollen, ist die Stimmberechtigung zu prüfen.
Eonberbrlefmarke zur Volksabstimmung
Die "Deutsche Reichspost gibt anläßlich der Volksabstimmung über die Vereinigung des Landes Oesterreich mit dem Deutschen Reiche ein Sonderpostwertzeichen zu sechs Pfennig in dunkelgrüner Farbe heraus, das vom
8. April ab ausgegeben wird. Das Markenbild des neuen Postwertzeichens versinnbildlicht die Vereinigung des deutschen Volkes und stellt zwei Volksgenossen dar, die gemeinsam ein Hakenkreuzbanner tragen. Die Wertziffer sechs Pfennig steht in der rechten oberen Ecke der Marke; in der Umrahmung des Markenbildes befindet sich die Inschrift: ein Volk — ein Reich — ein Führer — 10. April 1938 und am unte- ren Rand die Angabe „Deutsches Reich". Das Markenbild wurde von Prof. Puschinger in Wien entworfen.
Mas keden interessiert
Reisegepäckversicherung in Oesterreich
Die zehntägigen Reisegepäckverstcherungskarlen für Deutschland und die Deutschland - Versicherungsscheine mit längerer Dauer der Europäischen Güter- und Reisegepäck-Versicherungs-AG. gelten mit sofortiger Wirkung ohne jeden Prämienzuschlag auch für Deutschland.
Wieder 420 Bauscheine sür HJ.-Heime
Der stellvertretende Leiter der Kommunaldienst- stelle der Reichsjugendführung Dr. Steimke teilt in der „NS. - Gemeinde" mit, daß bis Anfang Februar 1938 bereits wieder weitere 420 Bauscheine für HJ.-Heime erteilt werden konnten, die in jeder Hinficht den Arbeitsrichtlinien des Arbeitsausschusses sür HJ.- Heimbeschaffung genügen. 1400 weitere Anträge find in Bearbeitung.
Zum Schutze der Bügel und der Pflanzen
Mit Rücksicht auf den Vogelschutz ist es vom 15. März bis 80. September in der freien Natur verboten, Hecken aller Art abzuhauen oder
»u roden, dürres GraS und Hecken abzubrennen sowie Rohr- und Schilfbestände (abgesehen von Fischereigewässern oder von behördlich genehmigten Kulturarbeiten) zu beseitigen. Zum Schutze der Pflanzen in der freien Natur ist cs verboten, wildwachsende Pflanzen mißbräuchlich zu nutzen oder ihre Bestände zu verwüsten sowie die geschützten Pflanzenarten zu beschädigen oder von ihrem Standort zu entfernen. Ferner ist eS verboten, von Bäumen und Sträucherti in Feld nnd Wald unbefugt größere Mengen Schmuckreisig zu entnehmen. Die Mitnahme eines bescheidenen HandstraußeS wird nicht beanstandet. Besonderer Schonung bedürfen die Kätzchenblütler mit Rück- sicht auf die Bienenweide. Wer wildwachsende Pflanzen nicht geschützter Arten oder Teile von solchen für den Handel oder für gewerbliche Zwecke sammelt, muß einen Erlaubnisschein mit sich führen, der genaue Einzelangaben enthält
Soeben erschien:
Führerbotschaft an Volk unck Welt
Reichstagsrede vom 20. Febr. 1038 Der Appell an die Welt zur Vernunft und Besinnung!
Für 20 H stets vorrätig in der
Buchhandlung Zaiser, Nagold.
Bei Hackfrüchten nicht an Dünge« sparen
Der Hackfruchtbau erfordert wohl einen hohen Arbeitsaufwand, aber er bringt auch die Höchst- ertrüge von der Flächeneinheit und erhöht vor allem dann die Erträge der bäuerlichen Wirtschaft in besonderem Maße, wenn an Düngung nicht gespart wird. Landwirtschaftsrat Claudius Martini spricht am Mittwoch, 30. März, um 11.80 Uhr im „Bauernkalender" des Reichssenders Stuttgart darüber.
Arbeitsersparnis in der Parzellenwirtschaft
Häufig liegen in den Landesbauernschaften Baden und Württemberg die einzelnen Parzellen zerstreut in der ganzen Dorfgemarkung, so daß ein Bauer oder Landwirt, der nun nicht Planmäßig dieselben Früchte wenigstens benachbart anbaut, seine Arbeit durch willkürlichen Anbau noch sehr vermehrt. So gibt es auch in der Parzellenwirtschaft diese und andere Arbeitsersparnisse, über die am Mittwoch, 8 0. März, um 11.45 Uhr Landesökonomierat Foß-Herrenberg im „Bauernkalender" deS Reichssenders Stuttgart spricht.
Marmelade! Marmelade!
DaS Wort Marmelade hatte einst einen wenig guten Klang. DaS war auch kaum verwunderlich; denn das, was damals in den Zeiten schwerster Not unter diesem Namen gegessen wurde, war weder besonders wohlschmeckend, noch gesund und nahrhaft. Diese Marmelade — daS wird heute auch wohl der Letzte gemerkt haben — hat jedoch nichts gemein mit dem, was heute als Marmelade im Handel ist. Bei unserer Marmelade handelt es sich vielmehr um ein Erzeugnis, das nicht nur feinschmeckend, sondern auch im höchsten Grade nahrhaft «nd gesund ist. Die nunmehr auch für das Wirtschaftsjahr 1937/38 durch- gesührte Marmeladen-Vrrbilligungs- Aktion sorgt jedoch dafür, daß dieses hochwertige Erzeugnis auch von jedem Volksgenossen gekauft und verwertet werden kann. Die Verbilligung wurde in diesem Wirtschaftsjahr gewährt sür Pflaumenmus, Vierfruchtmarmelade, Gemischtmarmelade, Apselnachpreßgelee, Apfelkraut, Erdbeerapfelmarmelade, Apfelgelee mit Himbeersaft, Apfelgelee mit Erdbeersaft und Himbeer- apselmarmelade. Eine ständige Oualitätsüber- wachung seitens der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft sorgt dafür, daß diese Marmeladen in stetig gleichbleibender Güte erzeugt werden. Für die Hausfrau bietet sich hier also eine günstige Gelegenheit, ein Brotaufstrichmittel zu verwenden, das allen gut schmeckt und dazu auch noch nahrhaft und gesund ist.
75 Mim« Deutsche dMkll de« Mer!
GasWtteimlirlivnislrmre verlängert
Die Geltungsdauer der Verordnung des WirtschafSministeriums über Gaststüttener- laubn-issperre vom 10. März 1933, durch die mit Rücksicht auf die Uebersetzung des Gaststättengewerbes die Errichtung neuer Gast- und S ch a n k w i r t sch a f t e n sowie die Ausdehnung bestehender Betriebe aus nicht zugelassene Arten von Getränken oder auf nicht zugelassene Räume zunächst auf die Dauer von drei Jahren verboten und die im Jahre 1936 auf weitere zwei Jahre verlängert worden ist, läuft am 31. März ab. Da sich inzwischen die Verhältnisse nicht wesentlich geändert haben, hat der Württ. Wirtschaftsminister die Dauer des Verbots bis zum 31. März 1940 weiterverlängert. Die Anordnung ist im „Regierungs-Anzeiger für Württemberg" vom 26. März Nr. 36 veröffentlicht.
Sie Welt in Mützen Zeilen
200-Jahr-Feier im Herkulaneum
Die italienische Regierung hat beschlossen, den 200. Jahrestag des Beginns der Ausgrabungen in Herkulaneum im Rahmen einer festlichen Gedenkstunde zu feiern.
Millionendiebstahl in Vicenza
Im Erzbischofpalast von Vicenza (Italien- Würde in der Nacht zum Freitag eingebrochen. Den Dieben, von denen jede Spur fehlt, fielen Wertstücke im Gesamtwerte von rund einer Million Lire in die Hände.
Feuerwehrlöschzug verunglückt
Bei Lyon durchbrach ein mit 14 Feuerwehrleuten besetzter Löschzug in voller Fahrt die Wand eines Hauses und fuhr in eine Apotheke hinein. Vier Feuerwehrleute wurden lebensgefährlich verletzt.
Erben eines Oesterreichers gesucht
Wie aus Sao Paulo (Brasilien) berichtet wird, sucht das dortige Zivilgericht nach den Erben eines dort gestorbenen Oesterreichers, später naturalisierten Amerikaners Joseph Ä o i r e r. Die Nachkommen sollen sämtlich in Deutsch Oesterreich und Amerika wohnhaft sein.
Jungstorch flog 10 000 Kilometer Bei der Vogelwarte Helgoland ging die Mitteilung ein. daß ein am 27. Juni 1937 in Helm- siebt bei Gardelegen beringter Storch im Januar in Lilongwe (Nyassaland) tot aufgefunden wurde. Er war von einem Geier geschlagen. Die Fundstelle liegt an der Südgrenze unserer ehemaligen Kolonie Ostafrika. Demnach hat der Storch eine Flugstrecke von etwa 10 000 Kilometer zurückgelegt.
bei G. W. Zaiser. Nagold
„Wie haben Sie eigentlich Ihren Nachbar daran gewöhnt, daß er darauf achtet, daß seine Hühner nicht auf Ihr Grundstück kommen?"
„Ganz einfach! Ich legte abends immer heimlich Eier auf meinen Rasen und holte sie, wenn ich wußte, daß er in seinem Garten war und es sehen mußte, ins Haus."
Er (überrascht): „Was hast du denn da? Einen künstlichen Arm?"
Sie: „Ja, in der Königstraße war gerade ein Ausverkauf und da ..."
Er: „Bist du irrsinnig? Was sollen wir denn damit?"
Sie (weinend): „Ich dachte, weil du doch gestern sagtest, du wolltest ein Auto kaufen!"
*
„Weiß dein Zukünftiger, wie alt du bist?"
„Zum Teil!"
E Der gute
Copyright by: Nomanverlag Greiser Rastatt (Bade«)
6
„Kaum! Der Blutverlust ist «in so großer und die Brüche so komplizierter Art, daß mit dem Schlimmsten zu rechnen ist. Außerdem muß erst festgestellt werden, wa- der Mann für innere Verletzungen erlitten hat."
„Furchtbar!" sagte Frank Prinxheim leise, aber der Arzt hatte das Gefühl, als wenn der Schmerz geheuchelt sei. Wahrscheinlich sorgte sich dieser Neffe des Chefs nur um sich, fürchtete unangenehme Untersuchungen.
' Kurzerhand ging Dr. Feldhammer zum Apparat und rief die Polizei an. Nach einer Viertelstunde waren drei Beamte da uich begannen di« Untersuchung.
Dr. Feldhammer ließ sie allein, der Chauffeur fuhr ihn zum Ratskeller. Er hatte das Bedürfnis nach einer Entspannung und als er das GlaS Rotwein trank, da tat es ihm außerordentlich wohl.
Eine knappe Stunde blieb er mit Görtz zusammen, um sich dann nach seiner Wohnung zu begeben.
In der Ferne verklang das Klappern der Hufe der Pferde, die ein gutes Tempo eiuschlugen, denn der Stall rief.
»
' Kate, Dr. Feldhammers Schwester, empfing den Bruder aufatmend. Sie war unvermählt und ihr Leben ging in den Sorgen um den Bruder auf. Die große, stattliche Frau, die die Dreißig weit überschritten hatte, war keine Schönheit, aber wenn man sie ansah, wenn m a» j» da» g ütige . ebens o geistvoll abgeklärte wie müt
terliche Gesicht sah, dann mutzte man ihr gut sein.
Sie war ein Bild wundervollster Gesundheit, Kraft und Güte atmete jede Bewegung an ihr. Im Gegensatz zum Bruder war sie ruhig, fein und ausgleichettd. Sie wußte, welch großer Arzt der Bruder war und sie war mit der beglückenden Lebensaufgabe, ihm ein Helfer zu sein, restlos zufrieden.
Der Verlobte war ihr durch eine« Unglücksfall verloren gegangen, nnd obwohl viel« Männer um sie warben, sie fand sich z« Seinem mÄ> blieb bet dem Bruder.
„Ach... daß d« da bist...!" sagte fi« aufatmend und glücklich. „Da» war ja ein unruhiger Tag!"
„Sagen wir . . . Nacht, Kate!" entgegnet« Helmer etwas müde.
„War die Frau Görtz so sehr kvank?"
„Bewahre! Nicht das Geringste fehlte ihrl Verkorkster Magen!"
„O Gott! Die arme Frank"
„Wieso? Ach so, du meinst, ich... nckr W di« Grobheit durchgegangen?"
„Jst's nicht so?" fragte sie Ncheknd.
„Ja," gestand er. „Es ist so! Aber ich konnte nicht anders! Wenn ich diese Art Frauen sehe, zu nichüs ans der Welt nütze? Förmlich aüsgequollen vor Dünkel und Eitelkeit, mit einer Angst um das bißchen Ich... da kann ich nicht anders! Da muß es »aus! Ich war sehr grob! Sie verlangte, daß ich gnädig« Krau zu ihr sage! Sie sei gewohnt, daß man gnädige Fra« M ihr sagte!"
Um Kates Lippen zuckte ein Lachen. „Und... was hast du da gesagt?"
„Ganz einfach! Von dem Leide« könne ich sie nicht erlösen!"
Kate schüttelte lächelnd den Kops. „Ach, Junge . . . du bist ein Hitzkopf! Mit der Schwester deines Brot
herrn springst du so um! Du machst dir dein Leben nicht leicht, Bruder!"
„Ob leicht oder schwer! Was sein muß, muß sein!"
2 .
Am anderen Morgen war Helmer noch todmüde, als ihn die Schwester weckte, aber er herrschte über seinen Körper mit einer eisernen Energie. Er sprang sofort aus den Federn, duschte sich eiskalt ab und frottierte sich dann ein paar Minuten, so daß er bald fühlte, wie ihm das Blut wohlig durch die Adern rann.
Der Kopf war klar und die Augen blickten hell wie immer.
Als er das Wohnzimmer betrat, dampfte schon der Kaffee auf dem Tische und Helmer aß und trank mit gutem Appetit.
Er war an diesem Morgen sehr schweigsam. Seine Gedanken gingen immer wieder zurück zu dem grausigen Erlebnis um Mitternacht, er sah den aus st) furchtbar« Weise Zugerichteten deutlich vor sich.
Kate störte ihn nicht in seinem Nachdenken.
Erst als er eine Bewegung tat, die sie richtig deutet«, mit der er sich von den (" .danken frei machte, da schob sie ihm das Besuchsbuch hin.
Dr. Helmer überflog es und nickte. „Hm... langt zu! Dieser nasse, wetterwendische Mai hat's in sich...! ES ist doch vernünftig, daß ich mit der Sprechstunde um 7 Uhr früh beginne. Fällt zwar ganz aus dem Rahmen meiner Kollegen, aber für Kollmsnbergen war die frühe Sprechstunde zweckmäßig."
Von 7 bis 6 Uhr hielt er sie ab, um dann die B» suche zu machen. Es sei aber gleich bemerkt, daß er vor 11 Uhr kaum dazu kam.
-st ^
Der erste Patient trat über die Schwelle.
. Wvrfletzuug i »kat.)