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Nagolder Tagdlatt »Der Gesellschafter
Dienstag, den 18. Februar 1838
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Lm schönes Geschlecht
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Mit der Ernennung der in tanger, erfolgreicher Mädelarbeit stehenden fränkischen Ober- gausührerin Clementine zuCastell. schreibt oer Chef des Presse« und Propagandaamtes der Reichsjugendführung, Dr. Karl Lapper, wird ein weiterer Schritt für den organisatorischen Aufbau und die ideelle weltanschauliche Leistung des neuen BDM.-Werkes getan.
Die junge Mädelgeneration soll ein gläubi- geS, stolzes und schönes Geschlecht sein. Gläubig, weil sie Trägerin und Erhalten» deutscher Art und Sitte sein soll, stolz und schön, weil sie natürlich und weil sie gesund ist. Der BDM. verschreibt sich nicht, wie der Reichsjugendführer einmal sagte, dem verlorenen Ideal einer geschminkten und äußerlichen Schönheit, sondern ringt um jene ehrliche Schönheit, die in der harmonischen Durchbildung des Körpers und im edlen Dreiklang von Körper, Seele und Geist beschlossen liegt.
Wir wollen aber ruf der anderen Seite keineswegs die Behauptung aufstellen, daß ein durch Sport und Gesundheit anmutiges, schönes Geschlecht nur mit dem Tornister auf der Landstraße marschierend aufgezogen werden könnte. Die deutsche Mädelgeneration soll weder nach dem einen noch dem anderen Extrem hin erzogen werden; sie soll in einer Vielfältigkeit von Betätigungsmöglichkeiten, die das neue BDM.-Werk den individuellen Neigungen erschließt, sich bewegen können.
So sollen die heute bereits im BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" stehenden Mädel — es sind Mädel vom 17. bis 21. Lebensjahr — und die neuhinzukommenden Mädel dieser Jahrgänge in Arbeitsgemeinschaf, ten zusammengefaßt werden. An Arbeitsgemeinschaften, die von entsprechenden Fachkräften geleitet werden und mindestens zehn
Mädel, werde Schwester!
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Welcher Dienst könnte dem deutschen Mädel mehr liegen als der Schwesterndienst, sei es als NS.-Schwester in der Gemeinde, die Familie umsorgend und betreuend, sei es als freie Schwester im Kampf für die Gesundheit des Volkes oder als Rote- Kreuz-Schwester, die in jeder Notzeit, wenn sie gebraucht wird, selbstverständlich und schweigend ihre Pflicht tut.
Dieser Beruf ist nicht leicht, er fordert den ganzen Menschen. Aber dieser Einsatz, der eine starke Persönlichkeit fordert, findet seinen Dank in der Leistung und macht daher froh. Der Beruf der Schwester wird immer einer der vornehmsten Berufe des deutschen Mädels sein.
Angehörige umfassen sollen, werden vorerst solche für Leistungssport, Gymnastik, Tanz, Wertarbeit, Brauchtumsarbeit, Gesundheitsdienst, Spiel und Musik, Auslandskunde und Luftschutz errichtet. Um beispielsweise die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft Tanz zu er- läutern, wird es nicht nur ihre Aufgabe sein, den geselligen Tanz zu pflegen, sondern sich auch mit dem Kunsttanz zu befassen. Die Arbeitsgemeinschaft für Auslandskunde wiederum wird jene Mädel umschließen, die an der Auslandskunde besonders interessiert sind, die den Wunsch haben, ihre fremdsprachlichen Kenntnisse zu erweitern, und außerdem geeignet sind, sich im Rahmen der Auslandsarbeit der Hitler-Jugend einzusetzen.
Außer dem dreimal im Monat stattfindenden
Dienst in der Arbeitsgemeinschaft — zu dem sich ein Mädel für die Dauer eines Jahres verpflichtet — veranstalten die Angehörigen des BDM.-Werkes „Glaube und Schönheit" monatlich einmal einen Heimabend, der vorwiegend der weltanschaulichen Schulung dient.
So sollen denn die Arbeitsgemeinschaften im BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" Zellen sein, in denen die letzte Formung der modernen
denischen Mädelerzieh,mg erfolgt. Mit nalia nalsozialistischem Elan wird diese Aufgabe nun. mehr von der Hitler-Jugend aufgegriffen und mit zäher Tatkraft verwirklicht werden; in wenigen Wochen schon werden in allen Ober- ganen des Reiches die Mädel im BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" sich neuen wahrhaft großzügigen Aufgaben widmen, deren letzte Sinngebung die Parole ist: ein gläubiges, schönes Geschlecht!
Sparbüchsen für das deutsche Volk
Zn der ersten Woche eines jeden Moncils sammelt die HI. Altmaterial
Die Hitler-Jugend stellt sich auch im neuen Jahre mit ihrer A l t m a t e r i a l f a m m - lung in den Dienst des Vierjahresplaues. Unter der Parole „Sammelt Altmaterial!" richtet sie einen Appell an die Oessentlichkeit.
deren tatkräftige Unterstützung sie erbittet. Ihre Sammeltätigkeit in den Haushaltungen gilt der Erfassung von Tuben, Flaschen- kapseln und Metallsolien. Ferner sind von der Reichsjugendführung „Rohstosfsparbüch-
fen" herausgegeben worden, die in den Betrieben, Kantinen und öffentlichen Lokalen aufgestellt werden.
Diese Sammelkästen, in die man die Tuben. Flaschenkapseln und Metallfolien Hineinwersen kann, sind im wahrsten Sinne des Wortes „Sparbüchsen für das deutsche Volk". Die Wiederverwertung des in ihnen angesammelten Altmaterials bildet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag in unserem Wirtschafrs- kampf. Durch die Verschwendung aller jener Stoffe, die früher als Abfälle be- handelt wurden, gingen und gehen noch der deutschen Wirtschaft Millionenwerte verloren. Der Appell der Hitler-Jugend richtet sich natürlich besonders an dieHau s- frauen, die es sich zum Grundsatz machen müssen, alles Altmaterial aufzuheben, damit es erfaßt werden kann. In der ersten Woche eines jeden Monats werden die angesammelten Altmetalle von den Hitlerjungen und BDM.-Mädeln abgeholt und den Altstofshändlern zugeführt, wobei der Erlös für die Einheiten der Hitler-Jugend verwen. det wird.
Ohne Schwester geht es nicht mehr..."
Erlebnisse der „Tante Elf riebe" bei ihrer Arbeit
Vor einiger Zeit hatten wir Gelegenheit, mit einer Gauvertrauensschwester der NSV. eine Rundfahrt durch ihren Bezirk zu machen. Wir fuhren durch die ländlichen Orte, die durch die großen Entfernungen für eine Schwester ein schwieriges Arbeitsfeld sind.
„Unsere Aufgabe liegt nicht so sehr darin, Kranke zu betreuen, als vielmehr darin, die Gesundheit zu erhalten", hatte die Gauvertrauensschwester beim Beginn unserer Fahrt gesagt. Wir sahen sehr bald ein, wie sehr sie d"rin recht hatte und wie notwendig diese Aufgabe etiva auf dem Gebiet der Säuglingspflege ist. „Man glaubt nicht, welchen zähen Kampf es z. B. schon manchmal kostet, eine Mutter dahin zu bringen, daß sie ihrem Kind statt der Ziegenmilch, die es offensichtlich nicht verträgt, einmal eine Zeitlang Kuhmilch gibt. Ziegenmilch hat sie eben im Haus, während sie Kuhmilch kaufen muß. Da darf man dann einfach nicht locker lassen", sagte eine 26jährige Schwester, die bereits ein Jahr in der Arbeit steht.
Unsere ^asvI»I»N88iiIv
Deutsche Segelfliegerei in Argentinien. In
Buenos Aires haben die im üeutschorgentintschen Pfavfinderbund zusammengesaßten deutschen Jun- gen eine Segelslug-Modellbaugruppe gegründet, in der unter sachkundiger Leitung Flugmodelle angefertigt werden und durch die der Bedanke der Segelfliegerei auch in Süd- Amerika verbreitet werden soll. Im kommenden Jahr« hoffen die Jungen bereits Probeslüge mit Kegels»
ielbstgeoauten
können.
Segelflugzeuge» vornehmen zu
Gründung einer indianischen Pfadfinderorgani- iation in USA. gn Ser anglikanischen Schule der Ortschaft Fort Georges in Nordamerika ist kürzlich eine Psadfindervereinigung der mann- liehen Jugend dieser Schule ins Leben gerusen worden. Es ist dies die erste indianische Pfad- niidcrorganisakion. Die neue Organisation wurde der obersten Kommandantur der amerikanische» Pfadfinder in Montreal angeschlossen.
Militärische Ausbildung tschechischer Pfadfinder. Unter dem Vorsitz des Präsidenten des Tschechischen Psadsinderverbandes fand eine Tagung aller Pfadfinder-Jnstrukteure statt, auf »er der Beschluß gefaßt wurde, in Zukunft die mtli- lärische Ausbildung systematisch auf breitester Grundlage burchzuführen Sie soll den Unterricht im Schießen. Handgranatemversen. Jin-Jitju. in Kampsspielen und Kampfübungen »«siiffen.
Auch in Lettland militärische Jugenderziehung.
Im lettischen Verordnungsblatt sind kürzlich die vom Kriegs-, Bildung?-. Landwirtschafts, und Finanzminister bestätigten AussührungSbestim- mungen über die militärische Erziehung der In- gend und de» militärischen Unterricht in den Grundschulen. Fachschulen und ähnlichen Lehr- anstalten veröffentlicht worden. Die militärische Erziehung besteht aus militärisch-ethischer und militärisch-körperlicher Erziehung und dauert ununterbrochen die ganze Schulzeit hindurch an. Auch die Lehrer find zur Teilnahme an diesen Lehrgängen verpflichtet.
Schiilerunisorm in Riga eingeführt. Die Schulbehörden der Rigaer Mittelschulen haben angeordnet. daß die Schüler und Schülerinnen in Uniform zu erscheinen haben. Für die Jungen ist ein schwarzer Anzug mit einem Lackgürtel und eine dunkle Samtmütze mit dem Abzeichen der Schule vorgeschrieben, für die Mädel ein blaues Kleid mit schwarzer Schürze.
Zahlen, die zu denken geben. Im vorigen Frühjahr standen 41 5SS osfenen Lehrstellen in der Landwirtschaft nur 6782 Anträge aus Abschluß von Lehrverträgen gegenüber. In diesem Jahr gilt es. eine große Zahl Jungen und Mädchen sür die Landarbeitslehre und die ländliche Haus- arbeitslehre zu gewinnen, welche die Grundlage sür alle landwirtschaftlichen Berufe, die nunmehr als gelernte anerkannt find, bilden.
Wir kamen in ein kleines HauS, in dem eine
Mutter zu Bett lag, zum erstenmal seit Tagen wieder fieberfrei. „Ja, ja, wenn wir die Schwester nicht, gehabt hätten", sagte sie immer wie. der, „e.
.eine bezahlte Pflegerin hätten wir ja niemals nehmen können. Wir haben in drei Jahren drei Kühe ' zusammengespart und müssen jetzt noch das Pferd bezahlen — da können wir sonst nichts zurücklegen." — „In solchen Fällen freut man sich besonders über seinen Beruf", sagte Schwester Elfriede, als wir wieder draußen waren. „Wenn man sieht, wie man mithelfen kann, das mühsam Aufgebaute zusammenzuhalten; denn unvorhergesehene Ausgaben würden die Arbeit von Jahren mit einem Schlage zerstören."
In einem anderen Hause war der Mann am Tag vorher gestorben, die Frau selbst auch nicht gesund. Im Wagen spielte ein dreijähriges Kind mit einer alten Puppe. Als die Schwester eintrat, hellte sich selbst das Gesicht der schwarzgekleideten Frau auf. Das Kind streckte der „Tante Elfriede" die Aermchen entgegen. Es wußte genau, daß sie immer, wenn auch nur für zwei Minuten, Zeit hatte, mit ihm zu spielen. Sie kam diesmal, um sich zu verabschieden, da sie selbst einen Erholungsurlaub antrat. Trotz der eigenen Trauer fand die Frau noch Worte des Dankes. „Wenn Sie nur wiederkommen, Schwester! Wir haben uns so an Sie gewöhnt. Ohne Sie geht es nicht mehr — das sagte mein Mann noch am letzten Abend." —
„Wie erfahren Sie eigentlich von diesen Krankheitsfällen?" fragten wir eine andere Schwester, „Sie haben doch kein Telephon!" — „Nein, aber die Leute rufen mich einfach an, wenn ich mit dem Rad vorbeifahre. Oft holen sie mich auch bei Unglücksfällen. In allem muß man ihnen raten und helfen können. Es hält oft sehr schwer, sie von der Notwendigkeit, einen Arzt zu Rate zu ziehen, zu überzeugen."
Selbstverständlich muß eine Gemeindeschwester auch in allen hauswirtschaftlichen Dingen erfahren sein. Sie soll natürlich im allgemeinen nicht im Haushalt arbeiten, aber es kommen Fälle vor, in denen es notwendig ist. „Wenn Sie heute morgen gekommen wären, hätten Sie mich an der Waschdütte gefunden", sagte eine junge Schwester. Sie pflegte eine kranke Frau; niemand war zur Hilfe zu bekommen, und die Wäsche mußte »ewaschen werden, da in der kinderreichen Familie von Hemdchen. Höschen, Handtüchern nicht mehr als je drei Stück vorhanden waren. Es war für sie selbstverständlich, einzuspringen.
Go fiel Herbert Norkus
Es ist Sonntag, der 24. Januar 1932.
Grau und frostig hängt der Morgen zwischen den Häusern. Die Jungen haben Befehl be- kommen, Flugblätter zu verteilen. Sie schleichen hinauf in das oberste Stockwerk der Häuser, rasen dann die Treppen herab, und ein Flugblatt nach dem andern fällt in die Briefkästen.
Es geh! auf acht Uhr zu. Langsam wird ei hell auf der Straße. Die Milchjungen kommen, hin und wieder schimpft ein Frühaufsteher hinter den Zettelverteilern her. Aber die lachen und freuen sich über die Wut der Hausbewoh. ner, wenn sie die verhaßten Flugblätter im Briefkasten finden werden. So rennen sie treppauf und treppab, verlassen sich auf die Schnelligkeit ihrer Beine und auf die Kameraden, die unten vor der Tür auf Wache stehen.
Unruhig wandern die beiden Wachen vor den Haustüren auf und ab. Es wird Zeit, die Zei- telverteilung abzubrechen. Die Häuser werden lebendig, und Moskau läßt nicht mit sich spaßen.
Der Ueberfall
Da, was ist das? Aus de»: Schatten der gegenüberliegenden Hauswand lösen sich zwanzig oder dreißig Burschen und kommen über den Fahrdamm auf die Wachen zu, die Mütze tief in das Gesicht gezogen, beide Hände in den Hosentaschen. Die Jungen stutzen. Das sind keine verspäteten Heimkehrer, das ist Moskau.
Die Burschen haben die ganze Nacht in den Kneipen gehockt, haben gesoffen und gelärmt. Da sind einige gekommen und haben ihnen zugeflüstert, daß die Nazis in ihrer Straße Zettel verteilen, in ihrer Straße, in ihrem Beusel- kietz.
Die zwei Jungen an den Haustüren flüstern miteinander. Die Kameraden müssen gewarnt werden, aber die Burschen haben sie schon erreicht, einer brüllt: „Nehmt die Hände aus den Taschen!" Plötzlich hält einer der Jungen eine Pistole in der Hand, schießt, die Burschen weichen zurück, lassen die beiden entkommen. Aber da ist ja noch einer der den Warnschuß der Kameraden nicht gehört oder nicht verstanden hat. Die dreißig jungen Burschen sind keine Menschen mehr, sind nur noch Wut sind Haß. Der Alkohol, die Untätigkeit, das ganze graue Elend tobt in ihnen, macht sie zu Bestien, zu feigen, hinterhältigen Hunden. Und jetzt sehen sie sich einem gegenüber, der, trotzdem es ihn. genau so schlecht geht wie ihnen, nicht so gewor den ist wie sie, der sich sauber kleidet, der nich'- mit ihnen säuft und sich nicht mit ihnen in den Hausfluren herumdrückt. Da, die ersten haben ihn erreicht. Er macht sich frei, fällt hin. Wieder sind einige bei ihm. Verfluchter Hund, der sich auch jetzt noch lvehrt. Sie bauen ans ihn ein .. . lassen die Messer aufschnappen . . . Der Junge rafft sich wieder auf, rennt wieder los rüttelt an verschlossenen Türen. Alles ist ver scklossen, Herbert Norkus, Türen und Herzen. Hier lebt kein Mitleid mehr, nicht mit dir. nicht mit deinem alten Vater. Hier rast der Blutrausch der Masse, dieser feigen, hündischen Masse, die vor einem Schuß aus dem Revolver des Polizisten, dessen Tschako irgendwo hinten in der Straße auftaucht, verschwinden würde. Aber dieser Sonntag kennt kein Mitleid, Herbert Norkus.
Me Meute sticht ihn zusammen
Wie ein Wahnsinniger rüttelt der Junge cur einer Tür. Die Meute holt ihn ein, er renn: wieder zurück, klammert sich an einem Laternenpfahl fest. Da wird es ihm ganz langsam dunkel und rot vor den Augen. Er sinkt zusammen, fühlt Wohl kaum noch die Messer., fühlt wohl kaum noch, daß man ihm das Gesicht zertritt. Die Burschen haben ihn in einen Hausflur geschleppt. Einmal noch ringt siä das Leben durch, bettelt, winselt um Hilfe. Vor einer Wohnungstür bleibt der Junge liegen, will klingeln . . . aber kraftlos haut die Hand- gegen die Wand . . . fällt zurück. .
Alles ist ohne Mitleid, Herbert Norkus, alles. Oben in den Wohnungen räkeln sich die Menschen in ihren Betten. Frauen stehen an den Fenstern, sehen die Blutlachen auf der Straße, sehen die Burschen davon gehen, wissen, daß jetzt in einem dunklen Hausflur ein Kind stirbt, das auch eine Mutter hat, einen Vater, vielleicht Geschwister. Niemand kümmert sich dar- um. Der Blutrausch der Masse feiert Triumphe ... da verstummt alles Mitleid. Da will man gar nicht helfen, selbst wenn man könnte, ebensowenig wie man weiß, warum man diesen Jungen haßt, der bis zur Unkenntlichkeit zerstochen und zertreten sein Leben aus- haucht.
Nach einer Weile findet ihn die Polizei, sehen ihn die Kameraden, verständigt man einen alten müden Vater. Man bringt ihn ins Kran^ kenhaus, aber es ist alles vergebens.
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Niemand von den Kameraden draußen im Reich kannte dich, Herbert Norkus. Nun warst du ihnen plötzlich der gute Kamerad, Warp Bruder. In deinem Namen hat sich die Revolution der Jugend erfüllt. Dein Name soll für ewig das Sinnbild von zweiundzwanzig gefallenen Jungen sein, Sinnbild des Kampfes- einer Generation. Dafür stehen wir ein, Herbert NorkuS.