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Nagolver Tagblatt „Der Gesellschafter-
Dienstag, den 15. Februar 1832
uze Sowjetbevölkerung im Zustandd - r obilisicrung gehalten werden".
DaS „tragikomische Mißverständnis" scheint plso eher bei denen zu liegen, die an die -friedlichen Ziele" Moskaus glaubten, als bei den andern, die immer wieder die Weltöffentlichkeit auf die wahren Pläne der Sowiet- »ewaltigen hinwiesen. Besonders der letzte Satz lder den Ausbau der Streitkräfte und den uftand der Mobilisierung, in dem die Bevöl- lerunq gehalten werden müsse, ist mehr als aufschlußreich. Die Theorie der Weltrevolution scheint demnach immer rascher in diePraxis Lberzugehen. Und was man früher mehr oder horniger glücklich zu verschleiern suchte, das schreit nun Stalin offen und brutal in die Welt hinaus, eine Warnung für die, welche Mmer noch nicht begriffen haben, welches Spiel hinter den Eisenmauern des Kreml «spielt wird . . .
lLokfionow Chef der roten Luftflotte
Die sowjetamtliche „Jswestija" erwähnt beiläufig an versteckter Stelle, daß das Oberkommando über die gesamten sowjetischen Luft- ftreitkräfte gegenwärtig der Armeekorpskommandeur Loktionow ausübt. Loktionow, der bisher Befehlshaber im Militärbezirk Sowjetmittelasien war, hat also die Nachfolge de- verhafteten Armeekommandanten Alksnis als Chef der roten Militärluftflotte angetreten.
Der bekannte bolschewistische Diktator der Ukraine, Postychew, der schon vor einigen Monaten in Ungnade gefallen war und zuletzt nur noch den untergeordneten Posten eines ^Parteisekretärs für das Gebiet Samara beklei- !det hat, ist nun auch aus diesem Amt entfernt Worden. Damit ist der Stnr; Postychews, der erst im Januar ds. Is. auch formell ans dem „Politbüro" der bolschewistischen Partei ausgeschlossen worden war, endgültig besiegelt.
echkmftürme an -er Terueljront
Galamanca, 14. Februar. Heftige Schnee- stürme verhinderten am Montag die Fortisetzung der Operationen an der Ternel- ^ ront. Don militärischer Seite wird die große strategische Bedeutung der nationalen Er- olge rm Abschnitt de la Serena (Süd- armee) hervorgehoben, da von den eroberten Stellungen aus die noch in den Händen der Bolschewisten befindlichen Ortschaften Zala- mea, Campaniero. Castnera, Malpartida j und Esparrgosa mit Feuer belegt werden können. Mit den letzten Operationen wurde auch eine erhebliche Frontverkürzung erreicht.
Ambau der englischen Regierung
London, 14. Februar. Die Möglichkeit einer Regierungsumbildung kündigt „Daily Mail" an. j Das Blatt berichtet so von einem Vorschlag, einen ! zivilen Lustfahrtminister zu ernennen. Chamber- ^ lain werde die Gelegenheit benützen, um verschie- j Vene Umbesctzungcn und Neuernennungen vorzu- j nehmen. ES sei möglich, daß Luftfahrtministcr ; Lord Swinton das Marineministerium übernehmen werde und Hoarc-Belisha, der jetzt Kriegs- Minister ist. das Lüftsahrtministerium. Gegebenenfalls könnte auch Winston Churchill als Kriegsminister ins Kabinett kommen.
Akademie für ärztliche Fortbildung
Dresden, 13. Februar. Am Samstagnach- inittag wurde mit einer Feier im Festsaal des Deutschen Hygienemuseums die nenge- staltete Dresdener Akademie für ärztliche Fortbildung in Anwesenheit von Gauleiter und Neichsstatthalter Mutschmann eröffnet. Mit der Ueberführung der seit etwa hundert Jahren bestehenden Akademie in die Reichsärztekammer erhalte dieses Institut, wie der Banftragte des Reichärzteführers für das ärztliche Fortbildungswesen, Tr. Bloine- Berlin. bei der Eröffnung ausführte, eine vollkommen neue und in der Welt einzigartig dastehende Stellung und erfahre dä- mit einen wesentlichen organisatorischen Umbau. Die Dresdener Akademie werde sich insbesondere mit der „Natnrheilknnde im Nahmen der Gesamtmedizin" zu belasten haben. Was wir wollen nnd erstreben, sei ein Schaffen und Wirken, wie es beispielsweise im Rudolf-Heß-Krankenhans schon seil langem in Erscheinung getreten sei. Bewnßl sei daher die Akademie, deren Aufgabenbereich in erster Linie in der Fruchtbarmachung der Synthese zwischen Schnlmedi- zin und Naturheilkunde " in, Sinne des Rudolf-Heß-Kranken' wsten wor.
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Alte Offiziere müiien gehen
Di« Verjüngung des Offizierskorps in NSA.
Ncuyork, 14. Februar. Im Zusammenhang mit den geplanten einschneidenden Verändern», gen in der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika, die auf eine Verjüngung hinauslaufen, berichtet die „New Aork Times" aus Washington, daß sich gegenwärtig mindestens 250 Offiziere der Armee ärztlichen Untersuchungen unterziehen müssen, die die betroffenen Offiziere wahrscheinlich für den Felddienst disqualifizieren werden. Die Untersuchungen erfolgen auf Grund einer Anordnung des Generalstabschefs Craig. Der Zweck der Untersuchungen fei die Verabschiedung der bejahrten und gebrechlichen Offiziere und ihre Ersetzung durch jüngere Kräfte der Bundesarmee. Das amerikanische Heer weist noch 4720 Offiziere auf, die während des Weltkriegs eingestellt wurden und jetzt durchschnittlich ^twa 47 Jahre alt sind. Die Offiziersgruppe, Die nach dem Weltkrieg ein trat, ist 5000 Köpfe stark.
Zlottenbasis Singapore ist sertiggestelll
Die halbe englische Flotte findet Pl
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og. London, 14. Februar. Am Montag ! wurde das „Gibraltar des Ostens", der neue i Flottenstützpunkt Englands, feierlich einge- l weiht. DaS neuerbaute Dock erhielt den Na- j men „König Georg VI.".
Die feit 1923 im Bau befindlichen, jetzt vollendeten riesigen Dockanlagen sind auf die Größe der modernsten Kriegsschiffe abgestimmt. Selbst Englands Riesenkreuzer „Hood" findet in dem etwa 400 Meter lau- i gen und 14 Meter tiefen Dock Aufnahme. Die Flottenstation kann die halbe englische Flotte aufnehmen und versorgen. Maßgebend für den Ausbau Singapores zu einer solch großzügigen Flottenbasis war die günstige Lage dieses Platzes auf der Mitte des Seeweges Kalkutta-Hongkong. Singapore ist der Knotenpunkt der Verbindungslinie zwischen Ostasien und Indien, außerdem hat es eine Schlüffelstellung auf dem Wege nach Australien und Neuseeland inne.
England hat in den letzten Jahren im Hin, blick auf die konflikt-schwangere Atmosphäre in Ostasien mit Beschleunigung Singapore ausgebaut. Der ursprüngliche Plan, dessen Verwirklichung 1923 begonnen, 1930 aber ausgefetzt worden war. wurde fast um die Hälfte erweitert. 15 Millionen Pfund hat Singapore bis jetzt gekostet. In einer Zeit derartiger Spannungen, wie sie den Fernen Osten gegenwärtig beherrschen, kommt der Flottenbasis in Singapore ganz besondere Bedeutung zu. Der Besitz von Werkstätten und Docks an dieser strategischen Schlüsselstellung Hinterindiens ermöglicht erst Operationen der britischen Schlachtslotte im Kriegsfall, denn der Weg zum nächsten Ne- Paraturdock in Malta wäre nicht nur zu weit, und würde reparationsbedürftige Schiffe allzulange von dem Operationsgebiet fernhalten, es wäre auch Kriegsschiffen, die durch eine Beschädigung einen größeren Tiefgang haben, unter Umständen unmöglich, den Suezkanal zu durchqueren. Erst jetzt betrachtet die britische Admiralität Vorder- indien, Hinterindien. Australien und Neu- seeland als gesichert.
Die Engländer schneiden Sapan
Keine Einladung zur Eröffnungsfeierlichkeit in Singapur
London, 14. Februar. In den britischen Pressemeldungen über die Vorbereitungen zu der heutigen festlichen Eröffnung des Kriegshafens Singapur heißt es. daß mehr als 12ÜVÜ prominente Persönlichkeiten von Großbritannien an den Festlichkeiten teilnehmen werden. Dagegen fei keinem Japaner erlaubt worden, an der Eröffnung teilzunehmen, mit Ausnahme des japa-, ntschen Generalkonsuls, der aus diplomatischen Gründen eingeladen worden sei.
Selbst die japanischen Pressevertreter seien ausgeschlossen worden. In ausländischen Kreisen wird diese Intoleranz der britischen Behörden getadelt. Niemand kann leugnen, so heißt es in den japanischen Zeitungsmeldungen, daß England jetzt versuche, Japan von der übrigen Welt zu isolieren, indem es eine gemeinsame Front mit Amerika, Frankreich und Holland schaffe.
Washington gegen jedes Zugeständnis
Washington, 14. Februar. Im Staatsdepartement wurde am Montag erklärt, daß die japanische Antwortnote zunächst mit der Marineleitung und dem Weißen Hans besprochen und dann — entsprechend den Bestimmungen des Londoner Flottenvertrages von 1936 — Gegenstand von Konsultationen mit England und Frankreich sein werde. Man sei darüber unterrichtet, daß Japan heute genau wie 1936 in London ein Abkommen nur unterzeichnen würde, wenn ihm darin völlige Gleichheit bezüglich der Global- Tonnage zugestanden wird, an Stelle des früheren Verhältnisses von fünf amerikanischen und fünf britischen zu drei japanischen Kriegs- schiffen. In Washington ist man genau wie 1936 auch jetzt fest entschlossen, ein derartiges Zugeständnis nicht zu geben, denn man behauptet, „daß Flottengleichheit Japan den Angriff gegen Amerika ermöglichen würde" (als ob es sonst nichts zu tun hätte. D. Schr.).
Japan? Haltung und seine Ablehnung, daS Schiffsbauprogramm bekanntzugeben, werden von den römischen Abendblättern mit vollem Verständnis als durchaus berechtigt gewürdigt. Der Direktor des „Giornale d'Jtälia" erklärt in diesem Zusammenhang, Japan habe für fein Stillschweigen gute Gründe. ES betrachte sich nicht an die Londoner Abkommen von 1936 gebunden und befinde sich andererseits der feindseligen Politik einer Koalition der Vereinigten Staaten, Englands und Frankreichs gegenüber. Diese Politik sei in den Drohungen Roosevelts in Chikago und in der Haltung der Delegierten auf der Brüsseler Konferenz, die der italienische Vertreter vergeblich verworfen habe, klar zum Ausdruck gekommen.
Gemeiner Verräter hingerWet
Berlin, 14. Februar. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der am 15. September 1937 vom Volksgerichtshof zum Tode und zum dauernden Ehrverlust verurteilte üljähriae Karl Bischofs ist am Montagmorgen hingerichtet worden.
Ter Verurteilte betrieb einen Hausierhandel in der Nähe der Grenze und befaßte sich mit Schmuggeln. Durch seine häufigen
tz Zst England jetzt beruhigt?
Grenzübertritte wurden die au 8 känd'i - schen Grenzbeamten auf ihn aufmerksam und führten ihn dem fremden Spionagedienst zu. In dessen Auftrag unternahm Bischofs zahlreiche Ausspähungsreisen, auf denen er mit großem Elser gegen geringen Verräterlohn Standorte und der Verteidigung von Land und Volk dienende mili. tärische Anlagen und Einrichtungen des deutschen GrenzlandeS auszukundschaften suchte
Der deutsche Spionageabwehrdienst sorgt dafür, daß jeden, der sich mit Spionage in Deutschland befaßt, die verdiente Strafe er- eilt, den einen früher, den anderen später. Es mag hieran für den, der irgendwie mit dem ausländischen Nachrichtendienst in Berührung kommt, aber seinem Volk die Treue halten will, die dringende Mahnung geknüpft werden, sobald wie irgend möglich der deutschen Polizei Anzeige zu erstatten. Er erfüllt damit nicht nur eine selbstverständliche vaterländische Pflicht, sondern sichert auch sich selbst und seine Familie vor allen Folgen, die eine Nichterfüllung der An- zeigepflicht oder eine Aufnahme von Beziehungen zur ausländischen Spionage nach sich ziehen.
„Ohne M" - für einen Franken
Bewegung abseits der Parteien
bligenderickt der ti8-?rss8e
Al. Paris, 14. Februar. Eine interessante neue Bewegung abseits der politischen Parteien und Weltanschauungsgruppen ist in Frankreich ins Leben getreten. Sie ver- wendet als Schlagwort, das zugleich ihr ganzes Programm darstellt, die Losung „Ohne Haß". Sie will durch diese Parole eine Entgiftung der innerfranzösischen - Kämpfe anstreben und sie gewissermaßen in sine höhere Sphäre verpflanzen. Als Mittel ist dazu ein Abzeichen auserkoren worden, das lediglich die Anfangsbuchstaben „S. H." (von „Sans Haine" gleich „Ohne Haß") aufweist. Das erste der neuen Abzeichen ist dem Präsidenten der Republik. L e b r u n, übermittelt worden. Die Tageszeitung „Journal". die sich zur Trägerin des neuen Gedankens gemacht hat, ist ferner an eine Reihe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens herangetreten, um sie zu Schirmherren zu gewinnen.
Das Abzeichen soll zum Preise von einem Franken überall in Frankreich verlaust wer- den. Etwaige Ueberschüsse sollen dem Roten Kreuz znfließen. Wenn sich die durch die neue Bewegung angestrebte Gesinnung nicht nur aus die Innen-, sondern auch auf die Außenpolitik ausdehnen ließe, wäre» vielleicht ganz erfreuliche Fortschritte zu erwarten. Aber selbst in bezug aus die innerfrnn- zösische Wirkung ist man vielfach skeptisch. In der Tat, es wird sür ein einfaches Ab- zeichen schwer sein. Tatsachen und Gesinnungen zu ändern. Karikaturen zeigen bereits höfliche Briganten, die ihren Opfern in Zn- kunft nur noch im Schutze des Zeichens „S. H." das Geld abnehmen nnd von jenen, die natürlich auch das ..S. H." im Knopfloch tragen, als einzige Antwort ein gütiges Lächeln erwarten.
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Dr. Goebbels ehrt alte Kämpfer
Dr. Goebbels überreichte in Berlin den Parteigenossen Staatssekretär Hanke, Ministerialrat Haegert, Polizeipräsident Gras Hell- dorf, ff-Gruppenführer Moder und Ortsgruppenleiter Wollenberg das Goldene Parteiabzeichen.
Tee-Empfang der japanischen Botschaft
Bei einem Tee-Empsang der japanischen Botschaft in Berlin war das diplomatische KorpS sehr stark vertreten. Von deutscher Seite waren u. a. Reichsaußenminister von Ribbentrop anwesend.
Krosigk in Finnland
Der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwe- rin von Krosigk, wurde m Helsinski herzlich empfangen. Er stattete dem Staatspräsidenten, dem Außen- und Finanzminister Besuche ab
Großer Preis für die Lufthansa
Die Deutsche Lufthansa hat für ihre Ausstel- lungs-Erzeugnisse auf der Pariser Ausstellung einen Grand Prix erhalten. Anerkannt wurden vor allen Dingen dir Darstellung des Lufthansa- Fernstreckenverkehrs.
Siedlungen für Waldarbeiter
Durch einen Erlaß des Reichsforstmeisters wird jetzt auch für Waldarbeiter die Wohnungsfrage energisch angepackt. Jeder Waldarbeiter soll auf eigenem Grund und Boden wohnen, wenn er nicht eine Werkwohnung besitzt. Dir Errichtung von Eigenheimen wird vom Reich großzügig gefördert. Bis Ende 1938 soll im Durchschnitt in jeder Revierförsterei ein Eigenheim erstellt und bezogen sein.
Rückgang deS Privatvermögens in Holland
Nach offiziellen statistischen Angaben verringerte sich die Gesamthöhe der niederländischen Vermögen in den letzten sieben Jahren um 4,6 Milliarden Gulden, während die Einkommen in den letzten sechs Jahren um 1.7 Milliarden Gulden zurückgingen. Im Jahre 1S3S/S7 wurden in den Niederlanden S2K Millionäre gezählt.
Rotspanischer Hetzfilm i» Brüssel
Bei der Vorführung de- Film- „Spanische Erde", der im Auftrag Mexikanischer Inter
essenten vor kurzem in Rol>panien gedreht wurde und der als Agitation für die spanischen Bol- schewisten wirken soll, kam es in einem Lichtspieltheater in Brüssel zu Zwischenfällen. Mit- glieder der „Lögion Nationale" protestieren gegen die Vorführung und sangen nationalistische Lieder.
Wieder eine Hetzmeldung entlarvt
Die von Reuter aus Aden verbreitete» Gerüchte über angebliche Aufstände in Aethiopien werden von zuständiger italienischer Seite als völlig frei erfunden bezeichnet und entschieden dementiert.
Neue Brotpreiserhöhung in Bordeaux
In Bordeaux wird mit Wirkung vom 15. Fe- bruar der Preis sür ein Kilogramm Brot er- »ent erhöht nnd zwar ans 2,75 Franken, ein neuer „Erfolg" des Sozialprogramms der Volksfront-Regierung.
Estland Protestiert in Moskau
Der estländische Gesandte in Moskau ist beauftragt worden, bei den Sowjets Protest wegen der Vorfälle aus dem Peipo-See zu erheben. In der gleichen Angelegenheit hat auch der jvwjetrusjische Gesandte in Reval der estnischen Regierung eine „Protestnote" überreicht.
Anschlag nufEtfenbabnzug in Belgien
Mehrere Personen verletzt
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b^. Brüssel, 14. Februar. Nachdem erst vor wenigen Tagen ein Anschlag auf den internationalen Schnellzug Amsterdam-Brüs- sel-Paris bei Bergen versucht wurde, der glücklicherweise scheiterte, wurde jetzt der Zug Vergeu-Charleroi bei einer Stundeugeschwin- digkeit von 70 Kilometer durch ein aut die Schienen gelegtes Hindernis zur Entgleisung gebracht. Man nimmt an, daß es sich in beiden Fällen um die gleichen Täter Han- delt, von denen bisher noch jede Spur fehlt. Bei der Entgleisung des Zuges Bergen-Char- leroi wurden mehrere Personen verletzt.
Gelbfieber in FranzöftM-Afrtta
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dg. Brüssel, 14. Februar. Nach Meldungen aus Belgisch-Kongv wurden in B a n- gni (Französisch-Aeqnatvrialafrika) Fälle von Gelbfieber festgesteilt. Auch in Bel- gisch-Kongo ist Gelbfieber in vier Fällen aufgetreten. Die belgischen Kvlonialbehör- deiü haben daraufhin" umfangreiche Ablper- rnngsmaßnahmen dnrchaesnhrt und um das seuchenverdächtige Gebiet eine „Gesund- heitszone" gelegt. Spezialisten sind im Flugzeug in das betreffende Gebiet entsandt worden.
Eine Tote und ein Schwerverletzter
Danzig, 14. Februar. Am Montag ereignete sich im Borort Oliva in einer leerstehenden Wohnung, die erst in den nächsten Tagen bezogen werden sollte, eine Gasexplosion. Tie Wvhnnngsinhaberin hatte mit dem Einrüumen von Möbeln begonnen und anscheinend den Gashahn offen- gelassen. Ter Hans m e ister bemerkte am Montag früh bei seinem Kontroll- gang Gasgeruch nnd zündete vermutlich ein Feuerzeug an, um nach der Ursache zu forschen, wobei die Explosion erfolgte. Er wurde gegen eine Tür geschlendert nnd schwer verletzt. Die Fenster wurden mit den Nahmen heransgerissen. Eine Wand, die einstürzte, siel über einer in der Neben- Wohnung schlafenden Frau zusammen, so daß sie von den herabsallenden Steinen getötet wurde. Der schwerverletzte Hausmeister wurde in ein Krankenhaus ein- geliesert.
Saana Rettich fliegt Hubschrauber
Berlin, 14, Februar. Im Rahmen der großen Revue der Deutschlandhalle, die am nächsten Samstag bei der großen Autoschau zum ersten Male ausgeführt wird, soll der Berliner Hubschrauber U1V 61, das Flugzeug, das nicht nur senkrecht steigen und landen, sondern auch im Schrittempo geflogen werden kann, den Berlinern erstmalig vörgeführt werden. Diese Flugzeugsensation wird durch die deutsche Segefliege- rin, Flugkapitän Hanna Neitsch, gezeigt werden. Nachdem am Samstag bereits die ersten Probeflüge des Hubschraubers in der Deutschland h a l l e stattgesunden hatten, machte» gestern Hanna Reitsch nnd der Chefpilot der Flugzeugfirma Fvcke weitere Versuche, die alle zur größten Zufriedenheit verliefen. Zum ersten Male in der Geschichte der Fliegerei wurde ein Flugzeug in einer geschlossenen Halle ausprobiert. Es flog langsam und sicher durch den gewaltigen Bau. Diese Flüge durch die Teutichlaudhalle werden bei jeder Nevue-Vvrschau gezeigt werdem
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Seltsames Ergebnis bei der Musterung
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m. Bielefeld, 14. Februar. Zwei Bielefelder Zwillingsbrüder, die jetzt in das Alter gekommen sind, wo jeder junge deutsche Mann den feldgrauen Rock anzieht, erlebten dieser Tage eine große (Überraschung. ES stellte sich nämlich bei der Musterung heraus, daß nur der eine von ihnen sür würdig befunden wurde, dem Vaterland zwei Jahre laug zu dienen, während der andere nur eine Hebung von wenigen Wochen zu machen brauchte. Des Rätsels Lösung ist die: Di« Zwillinge erblickten das Licht der Welt in der Nacht v o m 3 1. Dezember 191-^ zum 1. Januar 1914, Der eine von ihnen kam zehn Minuten, bevor das alte Jahr zu Ende ging, zur Welt, sein Bruder 15 Minuten später, also 5 Minuten nach 0 Uhr und damit im Jahre 1914.