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Ragow« Tagblatt »Der vesellschaftrr'
D»m»erst»s, Leu 27. Fanuar 1!M
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Die deutsche frau
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6uch du kannst mitmachen!
Mn der Würde einer Mutter fällt so leicht unser Anspruch an eine fröhliche und aus- lasiene Stunde, wie wir sie so oft als junges iädchen und noch iw. ersten Jahr unserer Ehe, ehe das Aelteste sich anmeldete, erlebt haben. Gewiß spielt hier die Fülle der Arbeit und die Größe der Verantwortung eine entscheidende Rolle. Wir sind schwerfälliger gewor- den mit den Jahren, an Leib und Seele, und das sollte nicht sein. Wir wundern uns manchmal selbst darüber, daß wir so lange nicht mehr richtig gesungen haben, daß die lieben Schelmereien mit dem von der Arbeit heimkehrenden Mann so selten geworden sind. Und das sollte doch nicht lein!
Und nun erleben wir, daß die Jugend ringsherum sich leichten Herzens zu einem Tanzabend, zu einem Kostümfest verabredet, wie sie in dieser Zeit häufig sind. Ja, unsere beste Freundin erscheint eines Tages ganz aufgeregt und bittet uns um Rat bei der Wahl einer hübschen Maske. Früher haben wir miteinander gewetteifert, wenn es galt» das schönste Kostüm zu schneidern.
„Du hast doch aber auch Kinder? Wie kannst du dann tanzen gehen?"
„Ach, das ist gar nicht so schlimm! Vor allem gehört die Bereitschaft dazu, sich einmal wieder aus vollem Herzen freuen zu können, richtig wie ein Kind ausgelassen zu sein. Du sollst mal sehen, wie jung das macht. Ich habe einfach meine Mutter gebeten, die eine Nacht bei den Kindern zu bleiben. Walter und ich bringen sie noch zu Bett, und am nächsten Morgen sind wir ja wieder da."
„Wie denn — ihr wollt die ganze Nacht durch tanzen? Und erst in der Frühe nach Hause kommen?"
„Das haben wir allerdings vor. Schließlich sind wir ja noch lange keine alten Herrschaften. Oder fühlst du dich etwa nicht mehr fähig dam?"
Doch, wir fühlen nun wieder, daß wir dazu imstande wären. Die Freundin ist sogar noch ein halbes Jahr älter als wir, und Arbeit Hai sie genug in ihrem Haushalt, das müssen wir ehrlich zugeben. Schon strafft sich unsere Gestalt, schon überfliegen wir unseren Kleidervorrat, ob sich nicht ein Rock, ein luftiges Blüschen, ein buntes Tuch finden lassen, die man zum Kostüm zusammenstellen könnte, und schon wird auch unser Gang wieder beschwingter, wir summen eine Walzermelodie vor unS hin . . . und wetten wir, daß der Gatte nach dem ersten Erstaunen begeistert mit von der Vartie ist. wenn wir einfach bestimmen: „Du, nächsten Samstag gehen wir tanzen!"
Keine Angst vor Kunstdarm!
Wie alle „Ersatzstoffe", alle Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Wirtschaft begegnete auch der Kunstdarm häufig mißtrauischen Mienen. Ist er wirklich auch hygienisch genug, hält er das Wurstsleisch auch wirklich w frisch wie der Naturdarm?
Dabei spricht so viel für den Kunstdarm! Zunächst kann auch ein Ueberempfindlicher erwarten, daß die Wurstverarbeitung mit Kunstdarm tatsächlich alle hygienischen Gesichtspunkte berücksichtigt. Schmutzrückstände können hier
emfach nicht Vorkommen. Dann muß man aber auch die devisenpolitische Seite bei der Förderung der heimischen Kunstdarmindustrie und die Stärkung der wirtschaftlichen Unabhängig, keit beachten. Nicht weniger als 85 v. H. wurden bei der ausschließlichen Verarbeitung mit Naturdarm eingeführt. Das ist eine sehr hohe Zahl. Der Kunstdarm kann bereits wesentlich billiger hergestellt werden.
Seit einem Jahr ist die Erzeugung von uf d"2 -?> -
ist die
Kunstdarm aus: das Drei- bis Vierfache gestiegen, denn die Herstellungsmöglichkeiten wurden stetig ausgebaut, und die Erzeugnisse selbst wurden immer vollkommener. Aus drei verschiedenen Rohstoffen wird der Kunstdarm gewonnen, aus Holzzellulose, Lederabfällen und Naturseide. Süd- und Westdeutschland sind an dieser Industrie maßgebend beteiligt.
Schwester im Dienst am Volk
Ein hoher Auftrag und lohnender weiblicher Beruf
Es gibt wohl keinen unter uns, der nicht der aufopfernden und entsagungsvollen Arbeit der deutschen Schwester ehreMetige Achtung zollt. Aber obwohl es so ist. weil jeder von uns irgendwann einmal in seinem Leben das Wirken der deutschen Schwester an
Wir brauchen uns nur zu erinnern, daß vor kurzem der Neuaufbau des Roten Kreuzes gemeldet wurde, wie auch, daß die Zusammenfassung der sogenannten ..freien" Schwestern unter der Obhut des Hauptamtes für Bolks- wohlsahrl in der Reichsleitung der NSDAP.
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sich selbst, an einem Angehörigen oder an einem Kameraden gespürt hat. so sind doch die wenigsten des Weges und des Auftrages der deutschen Schwesternschaft bewußt.
Wollen wir uns über beides klar werden, so müssen wir zunächst umgrenzen, was unter dem Begriff der deutschen Schwestern- schaft zu verstehen ist. Dies ist nicht schwer.
Deutsche Käsetorten - in reicher ktuswahl
Sie sind hochwertige Bolksnahrungsmittel ' .
In seinen verschiedenen Käsesorten besitzt Deutschland ein Nahrungsmittel, dessen vermehrter Verbrauch aus volkswirtschaftlichen Gründen heute besonders erwünscht ist, weil zu seiner Herstellung ausländische Rohstoffe nicht benötigt werden. Insbesondere die Sauermilchkäse, deren Erzeugung der deutschen Milchwirtschaft eigentümlich ist, haben sich durch ihre Preiswürdigkeit, ihre Bekömmlichkeit und ihren hohen Eiweißgeh a l t die Stelle eines Volksnahrungsmittels erobert.
Diese Käseart, deren Ausgangsprodukt Quark ist, entsteht aus Milch, welche durch den natürlichen Säuerungsprozeß gedickt ist. Sie entlehnt ihre Bezeichnung teilweise der Landschaft, in der sie hauptsächlich erzeugt wird, wie es z. B. für den Harzer, Mainzer und Thüringer Käse zutrifft. Nach der Art der Formgebung heißen d e Sauermilchkäse auch Stangen-, Spitz-, Hand-, Faust- oder Korbkäse, dzw. Goldleisten.
Die Produktion von Sauermilchkäse betrug im Jahre 1936 rund 57 400 Tonnen, das sind 9100 Tonnen mehr als rm Vorjahr. Hiervon werden molkereimätzig nur etwa ein Zehntel (1935: 5840 Tonnen) hergestellt, während neun Zehntel in besonderen Sauermilchkäsereien erzeugt werden.
.Die zweite große Gruppe umfaßt den Labkäse (Süßmilchkäsei, der aus Milch gewonnen ivird. die mit Hilfe von Labferment „drck- ist. Der Labkäfe, besten Gesamtherstel
gelegt lunq i
ung im Jahre 1936 rund 150 725 Tonnen erreichte (25 400 Tonnen mehr als im Vorjahr), gliedert sich in Hartkäse und Weichkäse. Au der Gruppe der Hartkäse gehören in erster Linie der Emmentaler, ferner die halbfesten Schnlirtäse wie Holländer und Tilsiter. Die Er
zeugung dieses Käses st,eg im Jahre 1936 um 19 000 Tonnen auf 73 974 Tonnen.
Bei den Weichkäsen, von denen in demselben Jahre 76 751 Tonnen, das sind 6400 Tonnen mehr als im Vorfahr, erzeugt wurden, handelt es sich um die sogenannten Frühstückskäse sowie um Rahm- und Doppelrahmkäse, Camembert, Steinbuscher, Limburger, Roma- dur usw. Gerade diese Weichkäse können insofern zur Erleichterung unserer Versorgungslage beitragen als auf Grund ihres hohen Fettgehaltes und ihrer guten Srre'chfähigkeit eine vermehrte Verwendung als Brotaufstrich — wohlgemerkt ohne Butter — orchebracht ist. Dies ist schon deswegen erwünscht, weil in allen anderen Ländern außer Deutschland von jeher diese Käse nur mit Brot genossen werden.
Alle diese Käsesorten, insbesondere die minderfetten Käse, haben sich seit langem durch ihren Wohlgeschmack viele Freunde gewoimen. Ihr Verzehr sollte aber noch weiter gesteigert werden, denn sie sind durch ihren hohen Eiweißgehalt besonders wertvoll für die menschliche Ernährung. Daneben verdient schließlich der vollfetre Hartkäse weitere Beachtung. Dank der Maßnahmen des Reichsnährstandes, so stellt der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes fest, macht die inländische Käseerze u° g v n g, deren Wert mit etwa 183 Mill. RM. zu veranschlagen ist. heute 85 v. H. des Verbrauchs aus. während es 1932 nur 72 v. H. waren. Eine weitere Zunahme des Käseverzehrs erscheint durchaus möglich, wenn man bedenkt, daß die Kopfquote pro Jahr in Deutschland nur 3,7 Kilogramm (ohne Quark) beträgt, während es in Frankreich — um nur ein Beispiel zu nennen — annähernd 7 Kilogramm sind.
bereits seit geraumer Zeit vollzogen ist, so daß nunmehr zusammen mit der Nachfolge- rm der „Braunen Schwestern" oder der „Note-Hakenkreuz-Schwestern" eine straffe Dreigliederung der deutschen Schwesternschaft in der „NS.-Schwesternschüft", der „Rote. Kreuz - Schwesternschaft" und dem „Reichsbund der freien Schwestern und Pflegerinnen" geschaffen wurde.
Ist somit umgrenzt, was unter der deut- schen Schwesternschaft zu verstehen ist. so ist der Weg, den diese drei durchaus eigenständig gewachsenen Schwesternorgani- sationen gegangen sind, leicht zu überblicken.
Die älteste deutsche Schwesternorganisation ist die des Noten Kreuzes. Sie ist aus einem im Jahre 1859 geborenen Gedanken an einen „freiwilligen, organisierten Krankenpflegedienst aus dem Schlachtfelde für Verwundete und Sterbende" entstanden. Wenn sich aber auch die Schwesternschaft des Roten Kreuzes im Krieg und Frieden jederzeit dem deutschen Volke zur Verfügung stellte, so ergab sich doch schon in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Notwendigkeit, dieser Schwesternschaft des Roten Kreuzes, vor allem aber den konfessionellen Schwesternschaften eine freie Schwe- sternschaft zur Seite zu stellen.
Die zeitlich letzte Organisation der deutschen Schwesternschaft ist die „N S.-S chw e- ster n sch a f t". die — wie schon erwähnt — aus den „Braunen Schwestern" oder „Rote-Hakenkreuz-Schwestern hervorgegangen ist. Es waren dies nationalsozialistische Schwestern, die sich während der Kampfzeit der Bewegung in allen deutschen Gauen zusammengefunden hatten, um sich der verwundeten SA.°Männer und bedürftiger Parteigenossen anzunehmen. Als Gründungstag der „NS.-Schwesternschast" ist der 17. Mai 1934 anzusehen, an dem sie offiziell bestätigt wurde.
Jede dieser drei Schwesternorganisationen hat auf dem von ihr beschrittenen Wege unendlich segensreiche und treue Arbeit für die ihr anvertrauten Pfleglinge und Schützlinge geleistet.
Der Auftrag, der fortab unterschiedslos die Richtschnur aller deutschen Schwesternarbeit ist. ist ein dreifacher. Er besteht einmal in der alten Aufgabe des Krankenpfleg e 0 i e n st e s. zum zweiten in der vorbeugenden Gesunderhaltung und drittens in der weltanschaulichen
Gradschrift einer jungen Muttee
von Rudolf Btnöing
Erde, o Erde, sei leicht - Tch war dir nicht schwer.
Das mich noch dunkel umschleicht:
5ch bin'» nicht mehr.
Kalle, zerfalle, o Leib:
Heilig Entblößen!
Lieber der Mutter, dem Deib schwebt das Erlösen.
Schüchtern aus schüchternen Krumen steigt es hinaus und ln seligen Blumen stehe ich aut.
Erziehung des deutschen Volkes, vor allem seiner Mütter und Kinder, als Trägerinnen und Zukunft des deutschen Blutes.
Dieser Auftrag der deutschen Schwesternschaft wandelte auch das Wesen der deutschen Schwester grundsätzlich! Aus der barmherzige» Samariterin ist nun der weibliche Soldat des Führers geworden.
Diese Vertiefung des Schwesieruberuses — des Glauben« können wir alle sein! — wird auch dahin führen, daß aus den Reihen der deutschen weiblichen Jugend, zumal aus den Reihen des Bundes Deutscher Mädel und des weiblichen Arbeitsdienstes, auch der Nachwuchs kommen wird, dessen die deutsche Schwesternschaft zur Erfüllung des ihr erteilten Auftrages in erhöhtem Maße bedarß Unnötig zu sagen oder des längeren auszuführen, daß der ideelle Einsatz der deutschen Mädchen und Frauen seinen Ausgleich in einer über die Lebensbedürfnisse hinausreichende Versorgung für die Zeit des Dienstes und Alters findet.
Letzter Sinn des Auftrages der deutschen Schwesternschaft ist und bleibt aber der eines Ehrendien si es an: deutschen Volke, so daß der Satz sich aus? neue bewahrheitet: ..Neben der Ausgabe als Mutter hat die Frau keine schönere und weiblichere Betätigung als im Beruf der Schwester."
l)r. br. kubeallez:
Haben schlechte Schüler
Lrfolg im Leben?
Immer noch kann man sehr häufig die Meinung hören, daß gute L-chüler im Leben schlechter abschneiden als Menschen, deren Schulleistuugeu schlecht waren. Man führt gewöhnlich eine Reihe von Kronzeugen für diese „Weisheit" auf. Männer, die große Gelehrte oder Künstler waren und die in der Schule versagten. Aber solche Ausnahmen lassen sich nicht verallgemeinern. In Schweden hat man kürzlich eine sehr interessante Untersuchung vorgenommen: Der Werdegang aller Absolventen des Gotenburger Gymnasiums wurde von einer Jury bi? zum Jahre 1909 begutachtet. Es wurde hierbei . mit aller Entschiedenheit festgestellt, daß, je besser der Schüler in der Schule vorwärts- kommt, desto größer seine Aussichten sind, im Leben weiterzukommen. Nur wenige Fälle wurden beobachtet, in denen schlechte Schüler erst nach der Schulzeit zu „Genies" heran- wuchsen.
Rinderpest erschwert Heirat
Die letzte Rinderpest, die in Britisch-Kenia die Viehbestände dezimiert hat, Hai gleichzeitig das Heiraten erschwert. Die Ochsen und Kühe sind im Preis gestiegen; da in Afrika der Bräutigam seinem künftigen Schwiegervater die Mitgift in Rindern zu zahlen hat, ist es für ihn schwerer geworden, das Kaufgeld aufzubringen. Aus diesem Grund — so stellen die englischen Verwaltungsbehörden fest — ist di« Zahl der Heiraten in den von Rinderpest befallenen Gegenden jetzt um etwa ein Drittel zurückgegangen.
Sv reinigt man Glühbirnen
Elektrische Birnen büßen mit der Zeit durch den an ihnen hastenden Staub und Schmutz an Leuchtkraft ein. Darum soll man die Birnen ab und zu
ausschiauven und mit einem weichen Lappen unl" Spiritus reimgen. Man soll sich aber dabei vor^ sehen und nicht die Fassung mit Spiritus sench machen, da sich sonst der Kitt zwischen Glas mit