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Nagolder TagblattDer Gesellschafter-

Freitag, den 7. Januar 1838

Nr. 8

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Nienhagen und Wietze unsere ertragreichsten Erdölfelder der Provinz Hannover

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von den großen Aufgaben die sich dre deutsche Wirtschaftsführung zur Sicherung der heimischen ProduktionSgrundlagen ge­stellt hat ist in den letzten Monaten erne wichtige Leilausgabe um ein erhebliches Stück ihrer Lösung nähergebrachk worden. Durch die Errichtung einer neuen großen Erdöl-Raffinerie ist es gelungen in der Selbstversorgung Deutschlands mit hoch­wertigen Schmierölen einen beacht­lichen Schritt vorwärtszukommen. Das neue Werk, dre Nerag Gewerkschaft Neue Erdöl-Raffinerie in Misburg bei Hannover, hat die Ausgabe. Schmieröle aller Art. vor allem aber große Mengen von hochwertigen Motorülen. die den besten ausländischen Er. Zeugnissen ebenbürtig sind, aus unserem deutschen Erdöl herziistellen.

Mehr als zwei Drittel de? gesamten Be- darfS an Motorölen werden von nun an durch heimische Erzeugung gedeckt. Namens sich der deutsche Kraftfahrer wird diese Ent­wicklung sehr begrüßen, denn durch die An­wendung der neuesten und vollkommensten HerarbeikingSverfahren kann ihm jetzt ein deutsches Autovl in großen Mengen zur Beifügung gestellt werden. daS besser ist als viele der bisher benutzten Auslands­erzeugnisse.

Lurch di» Errichtung der neuen Schmier- Slraffinerie ist so in der deutschen Eigen- Versorgung mit hochwertigen Schmierstoffen bereits ein ganz bedeutender Fortschritt er­zielt worden. Die deutsche Erdölindustrie besitzt aber darüber hinaus noch die begrün­dete Hoffnung, daß es ihr im Lause der ge- planten Weiterentwicklung zusammen mit Ser anderweitigen Erzeugung hochviskoser Oele insbesondere in den Hydrier, und Fischer-Tropsch-Anlagen gelingen wird, Deutschland in absehbarer Zeit zur rest- osen Ei g e n v e r s o r g u n g für seinen

bekannte deutsche Erdölfelder durch ihren Beitrag die Gesamtsörderung beeinflußt. Die Auffindung und Erschließung dieser wertvollen neuen Erdölvorkommen ist vor allem dadurch möglich geworden daß dre nationalsozialistische Regierung die Wich- tigkeit unseres Erdöls für die deutsche Wirt- schuft im ganzen Umfange erkannte und ein großzügiges Programm für die Turchfor. schung Deutschlands nach Erdölvorkommen aufstellte und tatkrästig in Angriff nahm. Das Reich entschloß sich im Rahmen dieses Programms für sogenannte Reichsboh. rungen. die in neuen, unerschlossenen Ge. bieten medergebracht werden, unter bestimm­ten Bedingungen staatliche Darlehen zu ge- währen, um so den Unternehmer von dem außerordentlich hohen Risiko, das mit der. artigen Außenbohrungen verbunden rst. wenigstens teilweise zu entlasten. Der große Erfolg, den diese vielfachen Bemühungen bis. her schon zu verzeichnen haben, ist aus dem Schaubild deS untenstehenden Kreises zu er­sehen.

Trotz deS dauernden Ansteigens der Ge. samtförderzahl haben im Jahre 1936 die neuen Felder, d. h. insbesondere diejenigen von Hoheneggelsen. Mölme. Heide Gifhorn. Fall st ein und Baden de- reits fast 10 Prozent der ganzen deutschen Fördermenge geliefert. Zu diesen neuerschlos. senen Erdölfeldern ist in den letzten Mona- ten noch das Feld Reitbrook südöstlich von Hamburg hinzugetreten, das ganz besonders gute Aussichten verspricht.

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Motorölbedarf und später auch zur völligen Unabhängigkeit in seinem gesamten Der- brauch an hochwertigen Schmierölen zu oev- helfen.

Entwicklung der Erdölindustrie

Die ältesten und ertragreich­sten Erdölfelder Deutschlands liegen in der Provinz Hannover bei N i r n h a ge n, W i etze-S tei n r de und Oberberg. Berkhöpen. Hier, und zwar bei Wietze im Allertal ist im April 1858 auch die erste deutsche Bohrung medergebracht worden, die zugleich die erste Erdölbohrung der Welt war. Die weitere Bohrtätigkeit entwickelte sich sann freilich nur langsam und von einer eigentlichen deutschen Erdölindustrie kann vor der Jahrhundertwende kaum die Rede kein. Ihren höchsten Vorkriegsstand erreichte die deutsche Erdölgewinnung im Jahre 1999, m dem rund II4 000 Tonnen gefördert wur- Sen. In den daraus folgenden Jahren, und auch während des Weltkrieges, sanken die Förderzahlen ständig ab. um 1920 mit einer Förderung von 35 »00 Tonnen wieder ihren Tiefstand zu erreichen. Von 1921 an setzte sann wieder ein anfänglich allerdings nur langsamer, aber stetiger Anstieg der deut­schen Förderung ein. der zur Hauptsache durch fortschreitende Entwicklung des Nien- hagener Feldes verursacht wurde. Hier hatte im Jahre !920 die Gewerkschaft Elwerath Gerechtiame übernommen und war durch er­folgreiche Austchlußarbeiten in wenigen Iah- ren zum führenden Unternehmen dieses Ge­bietes und später zur größten deutschen Erd- öl-Gesellschast überhaupi geworden. Als es chr 1928 gelang, das erdölreiche sogenannte Rordfeld bei Nienhagen zu erschließen, wirkte sich dies in den folgenden Jahren in einem außerordentlich starken, sprunghasten An­steigen der deutschen Geiamstördernna aus.

Große Erfolge der Reichsbohrungen

Seit dem Jahre 1932 hat die deutsch« Erdölförderung weitere erhebliche Fort» schritte gemacht. Tie jährliche Förderzahl ist Sank der regen Bohrtätigkeit und der wesent­lich verbesserten Bohr, und Fördereinrichtun» a»n unterdessen von 200000 auf 450 000 Tonnen gestiegen. Erfreulicherweise find an dieser Aufwärtsentwicklung nicht nur die altbekannten deutschen Erddlgebiet, von Nienhagen. Wietze und Oberberg-BerkhSpen beteiligt, sondern in immer stärkerem Matze haben auch «««schlossen«, bisher

Künstliche Gewinnung von Benzin

Um die Entwicklungsmöglichkeiten, die in unserer deutschen Erdölindustrie liegen, rich. tig beurteilen zu können, muß man berück- sichtigen, daß die früher bereits beträchtliche Vorratshaltung in den Oellagerstüt- ten in den letzten Jahren unge- mein gesteigert worden ist.

Wenn es so, trotz dieser außer, ordentlich gesteigerten Vorrats­haltung. auch gelungen ist. im Jahre 1936 mehr als die dop­pelte Menge Erdöl im Vergleich zu der Förderung von vor fünf Jahren aus dem deutschen Boden herauszuholen, so find wir doch noch weit davon entfernt, un­seren sehr hohen Verbrauch an Erdölerzeugnissen aus eigenem Oelvorkommen zu decken. Unserer Erdölgewinnung von 450 000 Tonnen im Jahre 1936 steht ein deutscher Verbrauch von etwas mehr als 4 000 000 Tonnen an fertigen Erdölerzeugnissen außer Heizöl und Bitumen im gleichen Jahre gegenüber.

Für bas im Bierjahresplan liegende Be­streben. uns in der Treibstoff, und Ölver­sorgung unabhängig zu machen, ist es des- halb ein glücklicher Umstand, daß gerade in den letzten Jahren die künstliche Ge­winnung von Benzin und Gasöl aus Stein- und Braunkohle große tech­nische Fortschritte aufzuweisen hat, so daß unsere Kraststoffversorgung durch den groß­zügigen Ausbau dieser Verfahren eine starke Entlastung erfahren kann. Dem deutschen Erdöl aber mußte im Rahmen dieses Gesamt­planes der deutschen Treibstoff- und Oelwirt- schast daS Gebiet zugewiesen werden, aus dem es technisch und wirtschaftlich am schwersten durch künstliche Erzeugnisse ersetzt werden kann, und das ist die Herstellung von hochwertigen Schmierölen. Auf diesem beschränkten Gebiet spielt es dann freilich eine bedeutende und für die deutsche Eigenversorgung entscheidend« Rolle.

Das geförderte Erdöl, das tief dunkelgrün anssieht und leicht zähflüssig ist. wird aus

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dem Verarbeitungswerk gebracht. Bevor eS nun aus der eigentlichen

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SchnuerölgewiN' nung zugesüyrtwird, gelangt es zunächst in die sogenannte Top-Anlage, in der in schonender Weife das von Natur aus im Erdöl vorhan­dene Benzin und Petroleum abdestil­liert wird. Zusam­men mit den von anderen Gesellschaf­ten aus deutschen Rohstoffen heige- stellten Petroleum­mengen ist nach In- betriebnahme der Nerag heute deutsche Leuchtpetroleumbedars mischen Erzeugung gedeckt.

Das von Benzin und Petroleum befreite Erdöl wird nun der eigentlichen Lchmiervl- verarbeitung zugeführt, die in einer doppelstufigen Hochvakuumdestilla- tion beginnt. Hier werden die ver­schieden hock siedenden und damit auch verschieden zähflüssigen Teile oder Fraktionen des OeleS von­einander getrennt. In der Vakuum­destillation können folgende Frak- tionen gewonnen werden: Gasöl. leichtes und schweres Spindelöl. Spezialöle aller Art, Maschinenöle sowie Motorenöle für Otto-, Die­sel. und Glugmotoren; als Rück­stand verbleibt Asphalt. Das Gasöl wird als Dieselkraftstoff ver­wendet; der Asphalt kann der Ver- krackung und Benzingewinnung zu- geführt werden. Alle übrigen Er- .

zeugnisse der Destillation gelangen getrennt voneinander zur weiteren Behandlung in die Raffinations. ,

anlage. .

Die Raffination, die gerade für die deutschen Oele von ganz be- sonderer Bedeutung ist. hat die Aufgabe, alle diejenigen Bestand- teile aus den Oelen zu entfernen, die für die Schmiereigenschaften und die Beständigkeit der Oele un­erwünscht sind. Gute Schmierfähig, keit, große Beständigkeit und flache Viskositätskurve, d. h. geringe Ab­hängigkeit der Zähflüssigkeit von der Temperatur, sind die besonders bei Autoölen hochgeschätzten Eigen­schaften, die die Raffination mit selektiven Lösungsmitteln Oelen verleiht.

An die Raffination schließt sich im arbeitungsgang die Bleicherde handlung an, der ja nach Bedarf eine leichte Säurebehandlung in einer frisugen-Anlage vorangeschickt werden

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et nötig ist, auch zur Entsäuerung der Oele.

Der letzte und sehr wichtige Teil der Schmiergewinnung rst die Entparafsi - n i e r u n g. Sie muß vorgenommen werden, um die in den meisten Oelen von Natur aus vorhandenen, schon bei gewöhnlicher Außen­temperatur sestwerden- den Parafsinbestandteile zu entfernen und den Oelen dadurch die je nach dem Verwendungs­zweck erforderliche mehr oder minder große Kälte, beständigkeit zu geben.

Das deutsche Oel ist ziemlich reich an solchen hochstockenden Paraffin, bestandteilen; man kann deshalb bei seiner Ver­arbeitung diese leider recht kostspielige Be- keinem Falle entbehren, jedoch die Entparaffime-

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So schwierig sich . . .

rung in ihrer Durchführung häufig gestaltet, so einfach ist sie in ihren Grundzügen. Das an sich fertige Oel wird leichtflüssig gemacht

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Ver- - B e- auch Zen­kann.

Die Bleicherdebehandlung dient zur aushellung. Geruchsverbesserung und.

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Durch die Entparaffinierung haben di« Schmieröle ihre endgültige verkaufsfertige Beschaffenheit erhalten. Es ist dann lediglich noch die genaue Einstellung der Oele aus die von den Verbrauchern geforderte Zähflüssig­keit erforderlich, dre durch sorgfälnges, vom Laboratorium überwachtes Zusammen­mischen der jeweils dafür geeigneten Oele erfolgt.

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Die Saarpfalz plant einen Kanal zum Rhein

Reustadt a. d. Wein, trotze. St. Dezember.

Im Vordergrund der politischen Arbeit des Gaues Saarpfalz 1937 stand das unablässige Be­mühen. durch schrittweise» Vollzug notwendiger und inzwischen möglich gewordener Rückglie- derungsmatznahmen das soziale Recht des braven saarländische» Arbeiters zu verwirk­lichen. Bedeutsame Etappe» auf diesem Wege waren die Lohnangleichnng im Saarland, die Einführung der achtstündigen Schicht mit ent­sprechender Mehrentlohnung im saarländischen Bergbau und schließlich die gesetzliche Einführung

der Feiertagsbezahlung, womit Hermann Vöring de» eineinhalbjährigen Kampf des Gaues Saar­pfalz um einen Rechtsanspruch des deutschen Ar­beiters mit Erfolg krönte.

Damit ist der saarländische Arbeiter in seinem Einkommensverhältnis dem Arbeiter in den übri­gen deutschen Wirtschaftsgebieten gleichgestellt und wird es für alle Zeiten bleiben. Nach dem nun die Emkommensverhältnisse der schaffenden Menschen an der Saar angeglichen worden find, ergibt sich als nächste Aufgabe, die Voraussetzun­gen für eine endgültige Gesundung der saarlän­dischen Wirtschaft zu schaffen. Das ist aber nur möglich, wenn der Saarpfalz-Rhiin- Kanal gebaut wird.

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In politischer Hinsicht bedeutet der Kanal eine noch engere Verbindung des saarländischen Volks­tums mit den Menschen im innerdeutschen Raum. Wichtiger noch als die politischen Erwägungen sprechen jedoch die wirtschastlichen Notwendig­keiten sür den Anschluß des Gaues Saarpfalz an der deutschen Wasserstraße mit. weil es dabei in des Wortes vollem Sinne um eine Lebens­frage des Saarlandes geht. Der Wegfall von Elsaß-Lothringen hat die zentrale Lage des Saarlandes beseitigt und es aus einen Kreissek­tor. den innerdeutschen Markt beschränkt. Infolge der verhältnismäßig hohen Eisenbahnfracht er­gibt sich gerade bei bergbaulichen und schwer- industriellen Rohstoffen und Erzeugnissen ein frachtpolitischer Nachteil gegenüber dem Ruhr­gebiet, dom der Wasserweg nach Süddeutschkand zur Verfügung steht. Der Saarpsalz-Rhein-Kanal wird den Frachtvorsprung des Ruhrgebietes mit einem Schlage beseitigen und der Saarwirtschast einen sicheren Absatzmarkt in Süddeutschland er- schließen. Die Probleme der Linienführung des Kanals, der technischen Durchführung, der aus­reichenden Inanspruchnahme der Anlagen sind gelöst. ES bedarf nur eiues Befehles des Führers und der Kanalbau kann beginnen. Der ganze Gau Süarvfalz hofft, daß dieser Befehl noch i» Jahre ItzS« erteilt werden wird.

Anzeigenpreise: ? nim-Zeilc od. deren Familien-. Vereine Anzeigen sowie <- 5 Pfennig. Text Für das Erscheim gen in bestimmten an besonderen Plä (bewähr überno»

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