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Nagolder Tagdlatt „Der Gesellschafter"
Montag» den 21. November 1938
VfB. verliert eineu Punkt Sei Mm 94
Drei Vereine mit 1V:4 Punkten an der Spitze
Mit einem Schlage ist die diesjährige württembergische Fußball-Meisterschaft wieder so spannend wie nur möglich geworden. Der Kickerssieg über den VfB. am vergangenen Sonntag ließ die Lage sofort offener werden und nun sorgte diesmal der Almer FV. 94 mit einem 1:1 (0:0) gegen de« VfB. Stuttgart dafür, ! daß knapp vor dem Ende der ersten Runde drei Vereine punktgleich in Front liegen: Kickers, Böckingen und der VfB. mit je 10:4 Zählern. Der Pnnktoerlnst des VfB bei Alm 94 kam nicht ganz «»erwartet, da di» Kampfkraft des Meisters zur Zeit nicht ^ auf voller Höhe ist. Sensationell ist dagegen der 8:0 (4:0)-Sieg, . den die Stuttgarter Sportfreunde gegen de» Stuttgarter EL. ! erringen konnten. Auch der 4.-2 (2:1)-Erfolg, de» die EpVgg. j Bad Cannstatt beim ÄS. Fenerbach davontrageu konnte, ist « das Kapitel „Leberraschnngen" einzureihen.
Meisterschaftsspiele der Gauliga Sa» Württembergs
Almer FV. 94 — Vf«. Stuttgart 1K Stuttgarter EL — Sportfr. Stuttgart 62 SpV. Fenerbach — SpVgg. Bad Tannstatt 22.
Sa« Bade«
Phönix Karlsruhe — VfR. Mannheim 12 ÄS. Waldh^ff — Karlsruher FV. 2:1 VfL. Neckarau - 1. FL. Pforzheim 0:1.
«an Bayern-
Wacker München — M. Tepkitz (Jnbilänmsfpiek) 72 1. FE. Nürnberg — 1860 München 1 2 BC. Augsbnrg —. Bayer» München 22.
Sau Südwestr
FSV. Arankfirtt --- Ml. Saarbrücken 52.
Pflichtfpiele der Bezirksklaste Unterland: VfR. Heilbronn — FV. Kormvestheim 2:2, FV. Neckargartach — SpVgg. Lsperg 62.
Stnttgart: TSV. Münster — VfB. Obertürkheim 2:0, VfL. Böblingen — Allianz S tutt gart 22, FC. Arbach — Rormannia Gmünd 12, VfL. Eindelfingen — VfR. Gaisbnrg 2 2.
Zollern: SpFr. Eßlingen — SSV. Reutlingen 1:0, Eningen
— FV. Plochingen 32.
Schwarzwald: FV. Tuttlingen — FV. Ebingen 3:0, SpV. Spaichingen — FC. Menge» 62, TSV. Aistaig — VW. Echwen- llingen 0:1, SC. Schwenningen — EpVgg. Frendenstadt 1:1.
Alb: SpV. Göppingen — TSV. Mergelstetten 42, FL Geislingen — FC. Uhingen 12, VfL. Heidenheim — FL Eislingen 4:1, Luftwaffe Göppingen — Reichsbahn Al« 62.
Bode«see-Vorarlb«B: FL Vlndeuz — VW. Frirdrichshase» 4:3, FC. Lindenberg — SM. Weingarten 12» FL Wange« — SpV. Feldkirch 3:3, FT. Dornbirn — FL Lustena« 12.
» Bezlrkskl afse Baden
Staffel 1: Seckeuheim — Viernheim 1:1, Bricht — Weinheim 42, Friedrichsfeld — 07 Mannheim 12, Phönix Mannheim — Feudenheim 32, Reulutzheim — Heddesheim 42, Hockenheim — Ilvesheim 0:8.
Staffel 2: OS Heidelberg — Walldürn 42, Schwetzingen — Luiou Heidelberg 2:5, Kirchheim — ELerbach 7:2, Rohrbach — Plankstadt 2:2.
Staffel 3: BST. Pforzheim — Blankenloch 6:0, Phönix Würm
— FV. Niefern 12, SpVgg. Dillweißenstein — SpVgg. Söllingen 2:2, Frankonia Karlsruhe — VfR. Pforzheim 0:0, FL. Birkenfeld — FC. Unterreichenbach 52.
Staffel 4: FV. Daxlanden — Phönix Durmersheim 4:1, FV. Beiertheim — FV. Kuppenheim 3:4, Germ. Durlach — SpVgg. Weingarten 22, FC. Neureut — FE. Rüppurr 1:1, SpVgg. Baden-Baden — FV. Knielinge« 32. FV. Rastatt — FC. Ettlingen 5:4.
Staffel 5: Jahn Offenbnrg — FC. Gutach 2:4, Elgersweier — Achern 1:4, Lahr — Waldkirch 4:0, Emmendinge« — Endingen 4:0.
Staffel 6: Weil — Sportfr. Freiburg 3:1, Schopfheim — Lörrach 0:3, Tumringen — Rheinfelden 1:3.
Staffel 7: St. Georgen — Stockach 2:1, Donaueschingen — Eottmadingen 3:0, FE. Singen — FC. Villingeu 02, VfR. Konstanz — FC. Konstanz ausgefallen.
HandbaN ,
Sauliga Württemberg: TSV. Süßen — TEes. Stuttgart 62, ! TEem. Schwenningen — KSV. Zuffenhausen 6:5. Stuttgarter
Kickers — TV. Kornwestheim 14:6, TV. Altenstadt — Eßlinger TSV. 12:9.
Gau Baden: TE. Ketsch — Tschft. Durlach 13:4, FC. Freiburg — SpV. Waldhof 2:13, TSV. Oftersheim — TV. Weinheim 4:8, VfR. Mannheim — TV. Leutershausen 10:3.
Punktespiele der Vezirksklafse Neckar: VfL. Stammheim — TEem. Heilbronn 10:4, TV. Marbach — TV. Zuffenhausen 7:8, TV. Sontheim — TV. Oßweil 9:7. Eeorgii: TEem. Eßlingen — Stuttgarter TV. 7:11, SpEem. Fellbach — TV. Obereßlingen 8:3, TBd. Cannstatt — TV. Cannstatt 12:8, SpVgg. Cannstatt — PSV. Stuttgart 6:13, TB. Untertürkheim — SpEem. ^ Stuttgart 10:13. Zollern: TBd. Tailfingen — TV. Wettstetten 9:9. Schwarzwald: TGem. Schwenningen 2 — TEem. Schura 2:7, TEem. Trossingen — VfR. Schwenningen 6:8. Hohenstaufen: Tschft. Göppingen — FA. Göppingen 8:8, TV. Eislingen — TEem. Geislingen 8:5, ! TV. Weiler — TEV. Holzheim 6:4, TEem. Gmünd — TV. Hei- ! ningen 10:10. Donau: TV. Söflingen — TBd. Ulm 11:4, TV. j Ulm — Ulmer FV. 94 9:7, VfB. Friedrichshofen — TEem. Tett- ! nang 18:1.
i Handball der Frauen: TBd. Untertürkheim — TV. Cannstatt ! 0:13.
i
! Württemberg im SilSerWld-EMpiel
s Riederrhein in München-Gladbach 2:1 (v:v) geschlagen ! Der große Wurf ist geglückt. Die württembergische Hockey-Gaü- ! elf konnte das Wiederholungsspiel der Silberschild-Vorschluß- s runde in München-Gladbach vor 1000 Zuschauern gegen den Gau j Niederrhein mit 2:1 (0:0) gewinnen und zieht damit znm erste»
: Male in das Endspiel dieses traditionsreichen Hockey-Wettbe- , werbes ei». Voraussichtlich am 11. Dezember in Berlin wird das Finale steigen, in dem der Gau Brandenburg als vielfacher Sil- ! berschild-Gewinner und Pokalverteidiger der Gegner nuferer . Mannschaft ist. Das Spiel in Gladbach bestätigte erneut die große Form, in der sich unsere Hockeyspieler in dieser Saison be- - finden. Obwohl die Niederrhein-Mannschaft besser als in Stutt- z gart spielte, mußte sie sich verdient mit 2:1 Treffern geschlagen ! bekennen. Die Schwaben zeigten wieder ein? glänzende Gesamt- k leistnng.
^ Glanzvolle Wettkämpfe der Kuustkrastsportler
Die Reichswettkämpfe der Kunstkraftsportler, die am Samstag ^ und Sonntag in der Stuttgarter Eewerbehalle durchgeführt wurden, gestalteten sich zu einem ungeahnte« Erfolg für die Amateur-Artisten und den veranstaltenden KV. Untertürkheim. Am Samstagabend und Sonntagabend war die für solche Zwecke glänzend geeignete Eewerbehalle bis auf den letzten Platz ausverkauft und auch bei der Sonntagnachmittags-Veranstaltung drängten sich die Zuschauer in dichten Reihen. Dem über alle Erwarten starken Besuch entsprachen auch die sportlichen Leistungen, wohl selten noch gab es an dieser Stätte derartige Beifallsstürme. Es war wirklich staunenswert, was diese Kunstkraftsportler, die — wie Reichsfachamtssportwart Büttner-Nürnberg in seiner Eröffnungsansprache betonte — nicht des Geldes wegen, sondern aus reiner Liebe zur Artistik in unermüdlichem Training ihren Körper schulen — an akrobatischem und artistischem Können zeigten. Das Kampfgericht hatte seine Mühe, aus dieser Fülle vollendeter Leistungen die allerbesten herausznfin- den.
Die Ergebnisse bringen wir morgen.
Kurze Sportrrmdschair
Württembergs Fußball-Ganelf errang in Frankenthal vor 7000 Zuschauern einen knappen und glücklichen 1:0 (1:0)-Sieg über die Mannschaft des Gaues Südwest. Wörner-Southeim schoß schon in der 6. Minute der ersten Halbzeit de» stegbringenden Treffer.
Der 48. Fußball-Städiekamps Hamburg — Berlin sah vor 20 000 Zuschauern in Hamburg die Hanseaten mit 1:0 (0:0) siegreich. Das stegbringende Tor schoß der Hamburger Hösfmann.
Im Fußball-Länderkampf standen sich in Bologna vor 30 000 Zuschauern Italien und die Schweiz gegenüber. Die Italiener siegten mit 22 (0:0), obwohl sie auf ihre berühmten Innenstürmer Piola und Meazza verzichten mußten. Das Spiel der V- Mannschafteu beider Länder in Lugano endete vor 8000 Zuschauern torlos.
Die Eröffnungsrenneu der Stuttgarter Winterbahn in der
Stadthalle waren am Samstagabend von rund 4000 Zuschau-
Sport und Spiel
3. Fortsetzung
Nachdruck verboten
Herbert hatte sich dann einer kaufmännischen Tätigkeit zugewandt, aber Las war ihm schwer gefallen. Fräulein Doktor sollte doch begreifen, daß der junge Mann ebenso klug wie hübsch war. Da Schönheit eben auch ein Nachteil sein kann, war der junge Herbert aus die schiefe Ebene gekommen. Natürlich entschuldigte die Mutter ihren verwöhnten, geliebten Sohn, aber alle Beschönigungen konnten die Tatsache nicht verheimlichen, daß Herbert verschiedentlich seine kaufmännischen Stellungen wechselte und schließlich im Ausland eine Tätigkeit als Vertreter einer märchenhaften Firma antrat. Nach mehreren Jahren kam er zurück, und als einziges Gepäck trug er den Anzug, den er anhatte. Dafür aber wußte er viel zu erzählen, hatte er viel erlebt und gelernt, doch, als ihm ein Befirnnter eine bescheidene Stellung als Eeschäftsbote vorschlug, sagte er nicht nein. Er wollte ein neues Leben beginnen, und wirklich, im Verlause von mehreren Jahren hatte er es bis zum Abteilungsleiter einer großen Versicherungsfirma gebracht. Seine Mutter atmete schon auf, als plötzlich eine Frau in das Leben ihres Sohnes trat, und damit rückte die Katastrophe heran. .
„Ich — ich will nichts Schlechtes von ihr sagen," sprach Frau Medow werter, „ich liege ja auf dem Sterbebett. Aber, sie hat keinen guten Einfluß auf ihn gehabt. Lisa Melrum heißt sie. und für Herbert war es ein Unglückstag, als er sie kennenlernte.
Natürlich, hübsch ist sie. Sehr hübsch und elegant. Doch ihr Charakter ist ganz anders. Sie hat Herbert gleich umgarnt, weil sie aus sein Geld abgesehen hatte. Und er
-er wollte sie sogar heiraten, er war ganz versessen
darauf. Ich bezweifle aber, ob sie auch so gedacht hatte.
Sie war dreiundzwanzig Jahre alt — ein paar Jahre jünger als Sie, Fräulein Doktor — und sie hatte Herbert bald so sehr in ihren Bann gezogen, daß er seine Arbeit vernachlässigte. Keinen Abend war er mehr zu Hause, immer in Tanzlokalen und Cafes, er machte ihr teuere Geschenke, schickte ihr Blumen und so weiter.
Darauf kam es ihr natürlich an: sie trieb ihn zu immer neuen Ausgaben, und der arme Junge wußte schließlich nicht mehr, wo er das viele Geld hernehmen sollte..."
Zum ersten Male unterbrach die Kranke ihre Erzählung, «nd Thea hatte das Gefühl, nun den wahren Grund für den seelischen Zusammenbruch der Patientin erfahren z« haben.
Es war nicht mehr viel zu erzählen. Herbert, der nun immerhin schon in den dreißiger Jahren stand, hatte Geld aus der Kasse genommen, erst wenig, dann mehr und schließlich einen größeren Betrag. Das Fehlen der Summe wurde entdeckt, die Firma erstattete Anzeige, und das Ende war die Verurteilung zu sechs Monaten Gefängnis.
„Und jetzt ist er hier im Gefängnis und verbüßt seine Strafe, Fräulein Doktor," fuhr Frau Medow fort. „Am vierten des kommenden Monats um neun Uhr früh wird er entlassen. Ich — ich wollte ihn abholen, aber nun — nun wird es wohl nicht mehr möglich sein. Und darum, Fräulein Doktor, darum wollte ich Sie bitten — herzlichst bitten, an meiner Stelle hinzugehen...
Holen Sie ihn bitte ab, wenn er herauskommt, und verhindern Sie, daß er, wenn er herauskommt, mit anderen, vor allem mit dem Mädchen, zusammenkommt. Hier ist ein kleines Paket, es enthält wichtige Papiere, einen Brief und ein Bild von ihm aus dem vorigen Sommer.
Ich lege alles auf den Tisch-und-und — grüßen
Sie meinen Jungen von mir. Sagen Sie ihm, was seine alte Mutter aus dem Sterbebett von ihm gesprochen hat-
Fräulein Doktor, er ist im Grunde nicht schlecht, das weiß ich. Nur leichtfertig! Vielleicht habe ich ihn zu sehr
s er« besucht. I« NWtelpMktt der Wettbewerbe standen ei« 70- ! Kilometer-Steherrennen um den „Großen Preis von Stuttgart"
> und ein Amatenr-Städtekampf zwischen München und Stuttgart. Bei de» Stehern siegte im Gesamtergebnis Umbenhauer- Nürnberg mit 7 Punkten von Schön-Wiesbaden mit 6 und Gilgen-Schweiz mit 5 Punkten. Der Städtekampf wurde von Stutt-
> gart sicher mit 7:5 Pnnkte» gewonnen.
! Mit dem „Kamps der Matadoren" beendete am Samstag ^ abend vor ausverkausten Rängen die Berliner Deutschlandhalle ^ vorerst ihre Saison. Die Bahn soll nach einer mehrwöchigen ^ Pause erst wieder im kommenden Jahr eingebaut werden. Rach ! vier Vorläufen über 20 Kilometer qualifizierte« sich Hoffinann, Metze, Stach und Eabard für die Entscheidung, in der Weltmeister Metze dann der überlegene Mann war.
Mit einem Schweizer Sieg endete das internattonale Radball- Turnier in Singen am Hohentwiel. Osterwalder-Eabler gewannen ihre sämtlichen Spiele und siegten mit 6:0 Punkten vor Schulze-Rudolf (Chemnitz) mit 4:2 Punkten, Vreitenmester- Mechler (Schweiz) mit 2:4 Punkten und Kaiser-Stöckli (Konstanz) mit 0:6 Punkten.
In der Gau-Mannschaftsmeisterschaft der Boxe« mußte die Staffel der SpVgg. Prag in Ludwigsburg mit 9:7 Punkten die erste Niederlage einsteckeu. Die Entscheidung darüber, wer Meister wird, fällt nun erst am kommenden Freitag beim Kampf Ludwigsburg — Germania Stuttgart.
*
Prag gibt Bersss-Fuhball aus. Vom Tschechoslowakischen Fuß- dalloerband ist augeordnet worden, daß alle Verträge von Berufsspielern bis spätestens 15. Mai 1939 ablaufe« müsse«. Mit diesem Zeitpunkt wird das Verufsspiel in der Tschechoslowakei abgeschafft werden. Der Neuaufbau des Sports in der Tschecho- stowakei gibt Veranlassung zu dieser Maßnahme, bei der auch mitgesproche« haben dürste, daß fast alle Vereine stark verschuldet sind.
Kleine Nachrichten ans aller WM
Staatsbesuch des französischen Präsidenten in London. Der Staatsbesuch des französischen Präsidenten Lebrnn in London wird vom 21. bis 24. März nächsten Jahres statt- sinden.
Elf Tote in Istanbul. Wie eine amtliche Mitteilung besagt, entstand vor dem Palast Dolma Vagtsche, in dem Ata- türk aufgebahrt wird, ein riesiges Gedränge. Hunderttausend« wollten von ihrem toten Herrscher Abschied nehmen, wobei die Polizeiketten durchbrochen wurden und die Massen auf einmal zu dem Katafalk fluteten. Dabei kamen elf , Personen, zumeist Frauen, ums Leben, die von der : Menge zu Boden getreten und dabei gequetscht oder zer - ! trampelt wurden.
! Unfall französischer Militärflieger. Im Verlauf von Luft- ! Übungen stießen unweit des Flugplatzes von Etampes zwei i Militärmaschinen in 200 Meter Höhe zusammen. Eine der j Maschinen stürzte ab. Der Flugzeuglenker war auf der . Stelle tot. Das andere Flugzeug konnte mit großer Mühe > den Flugplatz erreichen.
Bombenflugzeug in Honolulu abgestürzt. In Honolulu l flog während einer nächtlichen Landungsübung ein großes ! Marinebombenflugzeug gegen ein Bootshaus am dortigen ! Hasen. Das Flugzeug stürzte ab, wobei zwei Flieger ge- i tötet und fünf verletzt wurden.
: Starke Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche auch in
der Schweiz. Die Maul- und Klauenseuche nimmt nach den ! Mitteilungen des Eidgen. Veterrnäramtes immer be- ! ängstigenderen Umfang an. Am 13. November waren ins- ! gesamt 1218 Ställe mit 17 300 Rindern, 14 400 Schweinen ! und 800 Ziegen und Schafen verseucht. Wiederum steht der : Kanton Bern mit den Erkrankungen an der Spitze. In der Ostschweiz, die bisher mehr verschont blieb, ist die Seuche nun auch in stärkerem Maße eingezogen, das gleiche gilt von den Kantonen Schaffhausen und Appenzell. Ein großer Teil der erkrankten Tiere wurde notaeschlachtet.
Notspamscher Dampfer gekapert. Auf der Höhe von Casablanca wurde nach französischer Meldung von dem nationalspanischen Kreuzer „Jaime II." der rotspanische Dampfer „Elvira" aufgebracht und mit elf Manu Besatzung in den Hafen von Leuta geleitet.
Autounfall. Nachts ereignete sich auf der Straße Chemnitz—Niederwiesa ein schwerer Verkehrsunfall, wobei zwei Menschen den Tod fanden. Drei junge Männer, die vorher in mehreren Bierlokalen gezecht hatten, befanden sich mit einem Mietkraftwagen auf der Fahrt nach Oederan. In Flur bei Niederwiesa stießen sie mit einem entgegenkommenden Lastkraftwagen zusammen. Durch den Anprall wurde der Mietwagen gegen einen Baum geschleudert und stürzte in den Straßengraben. Dabei wurde der Wage« vollständig zertrümmert und der Fahrer sowie ein Mitfahrer sofort durch Schädelbruch getötet.
verwöhnt. Er kann nvch alles wieder gutmachen. Er kann noch ein Mann werden. Ich bin sogar fest davon überzeugt
-Sie schlagen mir die Bitte nicht ab, nicht wahr,
Fräulein Doktor? Sie sind immer so freundlich zu mir gewesen und darum... nicht wahr. Sie tun es? Sie gehen hin zu dem Jungen-!"
„Aber, Frau Medow," rief Thea aus, „ich kenne ihn ja gar nicht. Wir sind uns vollkommen fremd. Wie kann ich..."
„Fräulein Doktor, rücken Sie bitte das Licht zurecht, daß ich Ihnen in die Augen sehen kann."
Thea tat es und Frau Medow sagte, nachdem sie sie angesehen hatte:
„Sie sind eine Acrztin. Fräulein Doktor — eine Aerztin im schönsten Sinne des Wortes — für Leib und Seele." Sie schwieg einen Augenblick, beide sahen sich fest an und dann fuhr die Kranke fort: „Mein Junge ist ohne einen Rückhalt verloren. Vielleicht... vielleicht kann ein einziges Wort von Ihnen ihn retten. Lassen Sie mich nicht im Stich, Fräulein Doktor. Ich flehe Sie an, bitte-"
Sie weinte nicht, keine Träne war in ihren Augen, aber ihr Blick war unendlich traurig und hoffnungslos.
Thea schwankte nicht mehr.
„Beruhigen Sie sich, Frau Medow," sagte sie, wieder ihre Hand pressend, „ich gehe hin, ich verspreche es Ihnen. Ich will versuchen, meinen Einfluß geltend zu machen, und tun was ich kann. Und nun — legen Sie sich wieder zurück — es wird alles sein — wie Sie es wollen-"
„Vielen Dank," flüsterte die Kranke und ein Lächeln trat um ihren Mund. „Ich wußte ja, Sie würden es tun. Und — und seien Sie nicht hart zu ihm. Im Guten ist bei ihm alles zu erreichen. Vielleicht wird er zuerst etwas abweisend sein, aber, lassen Sie sich dadurch nicht einschüchtern. Dort ist ja sein Bild, und den Tag, an dem er entlassen wird, habe ich noch auf einen Zettel geschrieben. Und nun — vielen Dank noch einmal, mein liebes Fräulein
Doktor — Gott lohne Ihnen alles-"
Fortsetzung folgt.