er Gesellschackter

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Amtsblatt für die Stadt Nagold und Umgebung

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Die neuen Grenzen festgelegt !

Grenzen zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho-Slowakei festgelegt Wichtige Verkehrs- ! fragen geregelt Die beiderseits durchzusührende Räumung und BeseMng erfolgt am 24 . November

Berlin, 21. No». Zwischen der deutschen und der tschecho-slo» s walljcheu Negierung ist eine Einigung über di« Festsetzung der Grenze» zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho-Slowa- lischen Republik zustande gekommen. Da« Protokoll über dies« Einigung ist am 20. November in Berlin im Auswärtige» Amt nnterzeichuet worden

Gleichzeitig ist ein Vertrag Aber Staatsangehörigkeit»- und Optionssragen und eine Klärung über de» Schutz der beidersei­tigen Volksgruppen unterzeichnet worden.

Am Montag, dem 21. November, hat eine SitzungdesJn- ternationalen Ausschusses stattgefunden, der in dem Münchener Abkommen vom 29. September eingesetzt worden ist.

In der Sitzung wurde dem Internationalen Ausschuß die Eini­gung zwischen der deutschen und der tschecho-slowakischen Regie­rung über die Festlegung der endgültigen Grenze zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho-Slowakischen Republik zur Kenntnis gegeben, die der Ausschuß im Sinne der Ziffer 6 des Münchener Abkommens bestätigte.

Die nach den Erenzfestsetzungsprotokollen an einzelnen Stellen beiderseits durchzuführende Räumung und Besetzung er­folgt am 24. November.

Am Samstag, den 19. November, war bereits im Auswärtigen Amt eine Vereinbarung zwischen Deutschland und der Tschecho- Slowakei über eine aus tschecho-slowakischen» Staatsgebiet z« bauende Durchgangsautobahu als Verbindung von Schlesien z» der Ostmark und eine Verbindung über de» Bau eines Verbin- dnngskauals zwischen der Dona« «nd Oder unterzeichnet mor­den. Ferner ist der Ueberflugverkehr über tschecho-slowakisches Gebiet geregelt worden.

Hierzu schreibt das DNB.: Die deutsche Regierung hat den Eeneralinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Ing. Fritz Todt, die tschecho-slowakische Regierung den Minister für öffent­liche Arbeiten, Husacek, ermächtigt, mit den Vorbereitungen und den Vauarbeiten sofort zu beginnen.

Betreffend den Oder-Donau-Kcmal ist das Einvernehmen der deutschen und der tschecho-slowakischen Regierung über die grund­sätzlichen Fragen im Hinblick auf die gemeinsame Inangriff­nahme dieses Kanals erzielt worden. Zwecks Aufstellung der

tschechischen Grundlagen für Ban und Betrieb wird eine Sach­verständigenkommission znsammentrete». Lin späterer Anschluß der Elbe an den Kanal ist i» Aussicht genommen.

Die beiden Verkehrswege diene» der Erleichterung des Per­sonen- und Handelsverkehrs zwischen den beiden Teilen Deutsch­lands, die durch das tschecho-slowakische Staatsgebiet getrennt sind. Die getroffene Regelung und die vorgesehene Lösung befreit den deutschen Verkehr von zeitraubenden Formalitäten und stö­renden Kontrollen. Die Durchgangsautobahu mit Anschlüssen an das tschecho-slowakische Straßennetz soll dem gesamten deutschen und tschecho-slowakischen Kraftfahrzeugoerkehr kostenlos zur Ver­fügung stehen und dient somit der Förderung des Verkehrs zwi­schen beiden Ländern. Auf der Durchgangsautobahn, die exterritorial ist, wird ei» durch jegliche Paß- oder Zollkontrolle unbehinderter Verkehr von Breslau nach Wien auf dem kürzeste» Wege möglich sein.

Die Bauausführungen der geplanten Durchgangsautobahn und des Oder-Donau-Kanals bilden für die von der tschecho-slowaki­schen Regierung in Angriff genommene Bekämpfung der Ar­beitslosigkeit eine wesentliche Unterstützung.

Aebereinkommen VerttuPrag

Uebertragung von Postscheck- und Postsparguthaben auf deutsche Konten

Berlin, 21. No». Wie bereits bekanntgegeben worden ist, kön­nen seit dem 20. Oktober 1938 Bewohner der sudetendeutschen Ge­biete, die ein Sparkonto bei der Postsparkasse in Prag unterhal­ten haben, mit ihren bisherigen Postsparbüchern bei den Post­ämtern der sndetendeutschen Gebiete Einzahlunge» »nd Abhe­bungen vornehmen. Ferner können seit dem 10. November 1938 Bewohner der sudetendeutschen Gebiete, die bei der Postspar­kasse in Prag oder ihrer Zweigstelle in Brünn ein Postscheck­konto besitzen, die Uebertragung ihres Guthabens ganz oder teil­weise, höchstens jedoch in Höhe des am 10. Oktober vorhanden gewesenen Betrages, aus ein eigenes deutsches Postscheckkonto be­antragen. Die Umrechnung erfolgt zum Kurse von 100 Kc gleich 12 RM. Ueber die Art und Weise, wie die Postscheck- und Post­sparguthaben von der Postsparkasse in Prag und ihrer Zweig­stelle in Brünn auf die deutschen Postscheckämter und auf das Postsparkassenamt in Wien übertragen werden, ist am 18. No­vember 1938 zwischen dem Reichspostministerium in Berlin «nd der Postsparkasse in Prag ein Ueberemkommeu geschlossen wor­den.

italienische Abkommen. Spanien werde zweifellos den Haupt­punkt in den Erörterungen über die Beziehung-« zu Jtalie» bilden. Man könne auch annehmen, daß die vier Minister miü- tärische Fragen erörtern würden. In beiden Länder« habe ma« Fragen wegen der Lucken in der Rüstung gestellt, und Zweifel, los werde man den Versuch machen, die Zusammenarbeit Eng. lands und Frankreichs auf politischem Gebiet auf das der Wie­deraufrüstung. besonders in der Lust, auszudehnen. DerDaily Herald" ist der Ansicht, daß in erster Linie Luftverteidigungs­fragen erörtert werden würden, und daß England in Pari» darauf drängen werde, daß Frankreich sich auf den Vau von Vom- bern konzentriere. Auch die Frage der Seeverbindungswege werde erörtert werde«.

, Paris, 21. Nov. Der Londoner Berichterstatter desExcel- stör" erklärt zu dem bevorstehenden Pariser Besuch Chamber- lains und Halifax', die gemeinsamen französisch-englischen milr- tarischen Maßnahmen würde« de« ersten Platz bei den komme», den Unterredungen einnehmen. Die Minister der beide» Län­der würden außerdem über wirtschaftliche Fragen, Spanien »»d die französisch-italienischen Beziehungen verhandeln. Jnsbeso». dere scheine die Luftfahrt eine sehr heikle Aussprache notwendig zu machen. Englischerseits sei man beunruhigt über dir »»- genügende Erzeugung von Flugzeugen in FrankreiL

Sonntagsreden im Geiste von Dersgilles

Die Zwanzigjahrfeier« im Elsaß

Dom Elsaß, 21. Nov. Gelegentlich der Zwanzigjahrfeier der Besetzung Elsaß-Lothringens durch französische Truppen fanden in dieser Provinz verschiedene Kundgebungen statt, aus denen Mitglieder der Regierung oder andere bedeutende Persönlichkei­ten sprachen. Der stell». Ministerpräsident Chautemps hat sich nach Kalmar begeben, während Marschall Petain in Metz sprach. Beide Redner ergingen sich in der Hauptsache in Erinnerungen an den Sieg vor 20 Jahren, ohne auf die Be­dürfnisse des neugeordneteu Europas besondere Rücksicht z« nehmen.

Marschall Petain sprach von Metz als dem Symbol der französischenVerteidigung gegen den Germanismus" und setzte sich sodann für eine Politik im Sinne der französischen Vormacht­stellung vom Jahre 1918 ei». Chautemps formulierte hypo­thetische Voraussetzungen, um erklären zu können, daß die fran­zösische Demokratie jeden Angriff des Auslandes auf den Staat abwehren werde, obwohl er kurz zuvor zugegeben hatte, daß man in den Grenzprovinzen außerordentliche Vorsicht bei allen Reden walten lassen müsse, damit es nicht zu bedauerlichen Mißver­ständnissen komme

Moskau fSr die»erfolgte«- Sude»

Das englisch-französische Ministertreffen

Militärische Zusammenarbeit als Hauptgesprächsthema

London, 21. Nov. Die bevorstehende Pariser Reise Chamber- lains rückt das englisch-französische Verhältnis in den Vorder­grund des Interesses der Blätter. Der diplomatische Korrespon­dent derSunday Times" weist darauf hin, daß das Zusammen­treffen, das voraussichtlich am Donnerstag zu einerintimeren Aussprache" führen werde, die erste Zusammenkunft zwischen dem Premierminister Englands und Frankreichs seit München sei. In Paris würden in erster Liniegemeinsame Verteidi­gungsprobleme" besprochen werden. Seit Monaten sei die Fühlung zwischen dem britischen und dem französi­schen General st ab sehr eng gewesen und man könne an­nehmen, daß alle strategischen Fragen in der letzten Zeit genau überprüft worden seien und zwar insbesondere im Licht der letzten Krise. Auf der Grundlage dieser Berichte der britischen Sachverständigen würden etwaige Entscheidungen beruhen, zu denen es etwa kommen sollte. In London sei man außerordent­lich besorgt wegen der Schwäch ederfranzösischenLuft- streitkräfte. Man glaubte in London, daß es von größter Bedeutung für beide Länder sei, daß die französische Produktion an Flugzeugen schnell vergrößert werde. Die Frage der Zu­sammenarbeit müsse insbesondere im Lichte der kürzlichen bri­tischen Beschlüsse geprüft werden, sich auf Jagdflugzeuge zu kon­zentrieren. Frankreich habe bisher grundsätzlich Jagdflugzeuge gebaut, da es gewußt habe, daß die französischen Flughäfen für eine große britische Bomberflotte zur Verfügung stehen würden. Zu Land stehe Frankreich einer neuen Lage gegenüber, da es sich nicht mehr auf 40 tschechische Divisionen verlassen könne. Frankreich wünsche daher Zusicherungen auf Stel­lung einer größeren britischen Expeditions­mach t zu erhalten, als man sie bisher für den Notfall in Eng­land in Aussicht genommen habe.

2m Hintergrund dieser Verhandlungen, so schreibt das Blatt weiter, würden auch die deutsch-französischen und italienisch­französischen Beziehungen stehen. Die letzten seien trotz der An­erkennung Abessiniensweit davon entfernt, zufriedenstellend zu sein". Aehnlich äußert sich der diplomatische Korrespondent desObserver", der jedoch «. a. noch folgendes berichtet: Das ursprüngliche Ziel der britisch-französischen Zusammenkunft sei die Koordinierung der Politik der Aufrüstung und Befriedung gewesen. Dieses Programmhabe man jedoch ändern muffen". Paris habe klargestellt, daß die französische Regie- runggegenwärtignichtgeneigtsci,irgendeine weitere Vefriedungsmöglichkeit zu erörtern".

London, 21. Nov. Der bevorstehende Besuch von Premier­minister Chamberlain und Außenminister Lord Halifax in Paris nimmt in starkem Maße das Interesse der Londoner Blätter in silnspruch. Der di"lomati'che Korrespondent derTimes" sagt n. a, daß dieser Besuch seit München der erste Schritt vorwärts lei. Die Szene habe sich seit München durch verschiedene Er­eignisse geändert. Das Blatt verweist in diesem Zusammenhang auf den englisch-amerikanischen Handelsvertrag und das englisch-

lleble Ereuelhetze der Sowjetbliitter

Moskau, 21. Nov. Die energischen Maßnahmen Deutschlands und anderer Staaten gegen das schmarotzende und völkerver­hetzende Judentum haben die Sowjetpreffe auf den Plan geru­fen, die seit einigen Tagen unter riesigen Schlagzeilen eine Ent­lastungsoffensive für die,, armen verfolgten Juden" durchzuführen versucht. Diese mit wüstem Geschimpfe gegen die autoritären Staaten und übelsten Ereuelmeldungen arbeitende Kampagne läßt wieder einmal schlagartig den engen und unlöslichen Zusammenhang zwischen Judentum und Bol­schewismus erkennen. Jeder Schlag gegen die Weltstellung Ju­das ist gleichzeitig ein Schlag gegen die bolschewistische Weltpest, und jeder Schritt gegen die jüdische Entfremdung wird daher zu einem vordringlichen Thema der bolschewistischen Agitation.

Diplomatenempfänge beim Führer

Berchtesgaden» 21. Nov. Der Führer und Reichskanzler em­pfing Montag auf dem Berghof zur Entgegennahme des Beglau­bigungsschreibens den neu ernannten kaiserlich japanische» Botschafter Generalleutnant Oshima, der als japanischer Militärattache bereits seit mehr als vier Jahren in Deutschland tätig gewesen ist.

Der Botschafter überreichte das kaiserliche Handschrei8«l mit einer Rede in deutscher Sprache, in der es heißt:

Daß der unerschütterliche Glaube Eurer Exzellenz im Verein mit dem absoluten Vertrauen des deutschen Volkes in so kurzer Zeit Großdeutschland geschaffen hat, kann kein Volk mit größerer Hochachtung schätze« als gerade das japanische, da wir eine der deutschen parallele Weltanschauung haben. Wir teile« auch die Freude des deutschen Volkes, da wir auf das Engste mit Deutsch­land befreundet sind. Ich habe dies in den vergangenen vierein­halb Jahren mit eigenen Augen verfolgen können, und wenn ich daran denke, was ich in dieser Zeit hier erlebte, so fühle ich mich aus das Tiefste ergriffen. Es bedeutet daher für mich ein großes Glück, daß ich nunmehr weiter in Deutschland arbeiten darf, und zwar gerade in dieser Zeit, welche charakterisiert ist durch den vor zwei Jahren erfolgten Abschluß des deutsch-japanischen Abkom­mens gegen die Kommunistische Internationale, durch eine im­mer engere Gestaltung der freundschaftlichen Beziehungen zwi­schen Deutschland und Japan und durch das Wachsen der Sym­pathie und des Verständnisses, das Japan im deutschen Volk fin­det. Ich bin fest entschlossen, meine ganze Person dafür cinzu- setzen, daß meine hohe Mission ihr hehres Ziel erreicht, und mit

allen meinen K,ästen an dem weiteren Ausbau dieser glückver­heißenden Beziehungen zu arbeiten.

Während meiner Dienstzeit als Militärattache hatte ich die unvtergeßliche Ehre, von Eurer Exzellenz mit Auszeichnung be­handelt zu werden, sowie freundlichen Beistand bei den Regie­rungsstellen zu finden. In meiner neue« Stellung ist es mei» sehnlichster Wunsch, auch weiterhin auf das geneigte Wohlwol­len Eurer Exzellenz rechnen zu dürfen sowie freundliche Sympa­thie und Unterstützung seitens aller Kreise des deutschen Volke» M erfahre».

Was mich mit besonderer Freude erfüllt hat, war die «mfriH- tige herzliche Kameradschaft, die mir die deutsche Wehrmacht, deren Schlagkraft und traditionelle Manneszucht ich auf da» Höchste bewundere, stets entgegenbracht hat. Es ist mir ein Her­zensbedürfnis, bei dieser Gelegenheit Eurer Exzellenz als de« Obersten Befehlshaber der Wehrmacht dafür meinen ergebenste» Dank auszusprechen.

Gleichzeitig beehre ich mich, Eurer Exzellenz das Allerhöchst« Handschreiben zu behändigen, durch welches die Abberufung mei­nes Vorgängers, des Herrn Shigenori Togo, notifiziert wird.

Der Führer und Reichskanzler antwortete «. a.: Bon Ihren anerkennende» Worten über die Entwicklung des Deut­schen Reiches und der deutschen Wehrmacht habe ich danSar Kenntnis genommen. Die einheitliche Ausrichtung des deutsche» Volkes auf seine großen nationalen Aufgaben, der wir diese Entwicklung verdanken, findet ihre Parallele in dem Geist de» japanischen Volkes, das unter der weisen Führung seines Kaiser­hauses in den letzten Jahrzehnten einen so bewundernswerte»