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Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter*

Montag, de» IS. August izzz

General der Flieger Milch/dem Berliner Oberbürgermeister und Stadtpräsidenten Dr. LiPpert. dem Präsidenten des Aero-Klubs von Deutschland von Gronau und dem Botschafter der Bereinigten Staaten, Wil. son, herzlich begrüßt wurde. Die Reichs­hauptstadt bereitete..den tapferen Fliegern einen begeisterten Empfang.

Herzlicher Empfang

Trotz des starken Regens drängten die Tausende aus der regensicheren Halle des Empsangsgebäudes auf das Flugfeld. Mit Mühe konnte für die offiziellen Persönlich­keiten ein schmaler Durchgang offengehalten werden. Wenige Minuten vor 10 Uhr er­schien das viermotorige Flugzeug am west­lichen Himmel. Die Fliegerkapelle setzte mit einem Präsentiermarsch der Flieger ein. Um V.57 Uhr war die ..Condor"°Maschine un­mittelbar über dem Podium. Ein Sturm der Begeisterung und Freude brauste gen. Himmel. Noch eine Schleife über dem Flughafen dann setzte das große Flugzeug, an dessen Steuer man Flugkapitän Henke erkannte, zu einer mühelosen und glatten Landung an. Brausende Heilrufe und Tücher, winken begrüßte aufs neue die vier Be­satzungsmitglieder. als sie. mit stolzem und siegesfrohem Lachen, frisch rasiert und im schmucken Fliegerdreß der Maschine ent- stiegen.

Den ersten Willkommensgruß hatte man den Angehörigen der Flieger überlassen. Ihnen schlossen sich dann Staatssekretär Milch, Oberbürgermeister Dr. Lippert, Prä- sident von Gronau, der amerikanische Bot­schafter und alle übrigen Ehrengäste, die Vertreter der Lufthansa und die Kameraden an. Eine Fülle von Blumensträußen wurde überreicht.

Die Flieger und ihre Angehörigen wurden bann zu dem hohen Podium geleitet. Hier hielt im Austrage des Reichsministers der Luftfahrt Generalfeldmarschall Göring und zugleich im Namen der gesamten deutschen Luftfahrt

Slaakssekrekär General Milcy

die Begrüßungsansprache, in der er nach Worten des Willkommens ausführte, daß diese Männer zum ersten Male in der Ge­schichte der Luftfahrt einen Ohnehaltslug von

der Hauptstadt des Deutschen Reiches nach Neuyork und wieder zurück ausgeführt hät­ten. Diese erstmalige Leistung in der Luft­fahrt müsse um so höher bewertet werden.

als sie mit einem im Flugfernverkehr ein- gesetzten normale« Flugzeug durch- geführt wurde.

Ursprünglich sei ein Flug um die Welt geplant gewesen. Der WeltAug wurde jedoch nach dem Fluge des Amerikaners Hugher ausgegeben und man habe dann den Ohnehaltslug Berlin-Neuhork und zu- rück unternommen. Dieses Vorhaben sei fast auf die Minute genau ausgeführt worden.

Staatssekretär Milch gedachte der großen Verantwortung, die alle vier Männer der Besatzung, am Steuer, an den Motoren und an den Funkapparaten, auf sich genommen und so erfolgreich durchgeführt haben. Weiter gedachte der Staatssekretär mit dankbaren Wor­ten der herzlichen Aufnahme der deutschen Flieger in den Vereinigten Staaten.

Staatssekretär Milch verlas unter begeister­ter, freudiger Zustimmung ein Glückwunsch­telegramm des Reichsministers der Luftfahrt Generalfeldmarschall Göring und erklärte dazu, er glaube, der Reichsminister der Luftfahrt werde den Fliegern, die freiwillig und in so guter Kameradschaft diesen Flug begonnen und programmäßig zu Ende geführt hätten, ein neiljSZ Flugzeug zur Verfügung stellen, mit dein sie weitere Flüge unternehmen könn­ten, sobald sie wollten und wohin sie wollten.

Der Mrer gratuliert

Der Führer sandte an die erfolgreichen deutschen Ozeanflieger folgendes Telegramm: An die Besatzung der D-ÄCON Berlin, Haus der Flieger. Zu Ihrem glänzenden Erfolg spreche ich Ihnen meine Anerkennung und herzliche Glückwünsche aus. Adolf Hitler.

Hermann Görings Glückwunsch

Das Telegramm des Generalfeldmar­schalls Hermann Göringan die Ozeanflie­ger hat folgenden Wortlaut:Voll Stolz beglückwünsche ich Sie auf das herzlichste. Sie haben mit Ihrer bewunderungswür­digen Tat erneut dazu beigetragen. Deutsch­lands Können in der Luftfahrt vor aller Welt zu zeigen."

Balbo vom Führer empfangen .

Besuch auf dem Obersalzberg vorher von Rudolf Heß in München begrüßt

München, 14. August. Am Samstagmittag traf aus dem Flughafen München-Oberwie- senfeld Italiens Luftmarschall und Gouver­neur von Libyen. Jtalo Balbo. in der Hauptstadt der Bewegung ein. Er wurde auf dem Flugplatz vom Stellvertreter des Füh­rers, Neichsminister Rudolf H e ß, begrüßt. Der Marschall hatte die italienische Maschine selbst gesteuert. Als der italienische Gast mit Rudolf Heß den Wagen zur Fahrt in die Stadt bestieg, wzirde er von der zahlreich versammelten Bevölkerung der Hauptstadt der Bewegung herzlich begrüßt.

Der Führer empfing am Samstag- machmittag im Berghof auf dem Obersalz- berg bei Berchtesgaden Luftmarschall Jtalo Balbo. Im Anschluß an den Empfang fand Hn der Halle des Führerhauses ein Tee statt, an dem außer dem Führer und Marschall Balbo die Begleiter des Marschalls und eine Reihe deutscher Persönlichkeiten teilnahmen.

Von italienischer Seite waren u. a. an­wesend General Brigandi. Generalkonsul Baron Scola Camerini. Oberst Cagna so­wie der italienische Luftattachö in Berlin. General Liotta. Von deutscher Seite waren u. a. zugegen General der Flieger Sperrte, General der Artillerie Ritter von Schobert, Reichsjugendführer Baldur von Schirach, ferner der deutsche Luftattachs in Rom, Ge­neralmajor Freiherr von Bülow und Oberst­leutnant von Waldau sowie die persönlichen und militärischen Adjutanten des Führers.

Balbo auf der Rückreife

Im Anschluß an seinen Besuch beim Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf dem Ober- salzberg unternahm der italienische Luftmar­schall Jtalo Balbo eine Fahrt an den Tegern- fee und trat von dort aus mit dem Kraftwagen die Rückreise nach Italien an.

Wieder Konflikt um Eckangfeng

Rätselhafter Protest Litwinow-FinkelfteinS Moskau, 14. August. Am Samstagnach­mittag bat Außenmistister Litwinow-Finkel- stein den japanischen Botschafter Schigemitsu zu sich. Er Protestierte im Namen der So­wjetregierung dagegen, daß laut Meldungen des Generalstabes der fernöstlichen Roten Armee die japanischen Truppen sich in dem bisher umkämpften Gebiet von Schangfeng am Samstag angeblich eine neue Verletzung der Sowjetgrenzen hätten zuschulden kommen lasten. Tw Sowjetregie­rung sei der Ansicht, daß dieser von Lit- winow-Finkelstein im übrigen nicht naher geschilderte Vorfall eine Verletzung des Abkommens vom 10. August darstelle, worin beide Seiten über die Einstellung der Feind­seligkeiten unter Beibehaltung ihrer bisheri­gen Position übereingekommen seien. Litwi- now fügte hinzu, wenn sich dieser neue Zwischenfall nicht aufkläre, so würde sich die Sowjetunion nicht mehr als an das Ab­kommen gebunden halten können.

I Schigemitsu erklärte darauf, diesen Pro­test a b l e h n e n zumüffen. Der japa­nischen Botschaft in Moskau lägen keinerlei derartige Nachrichten vor. Alle Meldungen würden dagegen einstimmig die völlige Ein­stellung der militärischen Aktionen und die absolute Ruhe im Schangseng-Abschnitt be­stätigen, wo zwischen den beiderseitigen Un­terhändlern bereits ein vorläufiges Abkom­men erzielt worden fei.

Zwischenfall auf Sachalin

Von der Insel Sachalin wird von der ja- vanisch-fowjetrussischen Grenze ein neuer Grenzzwischenfall gemeldet. Eine sowjetrus- sifche Grenzwache beschoß das Mitglied des japanischen Reichstags Tashirogi, der von seinem Sohn und japanischen Grenz- volizisten begleitet war und die nordöstliche Grenze Sachalins besichtigte. Zwei japa­nische Polizisten wurden von den Sowjet- rusfen schwer verletzt. Von japanischer Seite wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Tashirogi und seine Begleitung die Grenze nicht überschritten hätten.

Darre empfängt Kongreßteilnehmer

Im Rahmen des 12. Internationalen Garten- Saukongresses in Berlin empfing Reichsminister und Reichsbauernsührer Darre die Delegations- mhrer von 51 Nationen.

Sudetendeutsche in Berlin

714 sudetendeutsche Turner und Turnerinnen, die am Deutschen Turn- und Sportfest in Bres­lau teilgenommen und im Anschluß eine Fahrt durch Deutschland unternommen hatten, trafen von Koblenz kommend in Berlin ein.

Schönau ehrt Schlageter

Aus Anlaß des 44. Geburtstages Albert Leo Schlageters fand eine schlichte Gedenkfeier an sei­nem Grabe in Schönau statt. Der 84 Jahre alte Vater Schlageters wurde dabei vom Bürger­meister zum Ehrenbürger von Schönau ernannt.

Wiens Schupo ehrt die Julihelden

Zum Gedächtnis an die vier Schutzpolizeibeam- ten Josef Hackel, Franz Leeb, Erich Wohlrab und Ludwig Maitzel, die wegen ihrer Teilnahme an der nationalsozialistischen Julierhebung von Hen­kershand ermordet wurden, veranstaltete der Po­lizeipräsident in Wien am Jahrestag der Hin­richtung. dem 13. August, eine schlichte Gedenk­stunde mit Schweigemarsch.

Anschlußdenkmal wird Weihestätte

Das im Jahre 1931 als Anschlußdenkmal des Burgenlandes in der Gemeinde Oberschützen im südlichen Burgenlande errichtete Denkmal wurde jetzt von Landeshauptmann Dr. Portsch zur ersten nationalen Weihestätte der befreiten Ostmark ausgebaut.

Vier Bombenwürfe in Schanghai

Bier Bombenwürfe in Schanghai, durch die drei Chinesen getötet und 17 verletzt wurden, be­leuchtet die gespannt« Lage in dieser Stadt. Aus Anlaß des Jahrestages des Beginns des japa­nisch-chinesischen Krieges ist mit Terrorakten zu rechnen, deshalb haben die japanischen Behörden entsprechende Maßnahmen getroffen.

Rascher Vormarsch der Nationalen

wertvolle Bleibergwerke von den Franco Gruppen erobert

Badajoz, 14. August. Die Südarmee des General Oueipo de Llano hat heute ihre Offensive an der Estremadura-Front mit unverminderter Heftigkeit fortgesetzt. Ter Feind wurde trotz zähen Widerstandes zu- rückgeworfeu und die nationalen Truppen rückten fünf Kilometer weit vor. Es wurden zahlreiche bolschewistische Gefan­gene gemacht. Die nationalen Truppen stehen nunmehr unmittelbar in der Nähe der Provinz Ciudad New" .

Rote Greuelherrschaf! ^

Nach Eroberung des Ortes Eabeza del Duey werden Einzelheiten der Greuel- taten bekannt, die die Roten auch an d°r Estremadura-Front verübt haben. Im Orts- gefüngnis, im Kloster und im Hospital mären mehr als 2000 Gefangene untergebracht, dis wenige Stunden vor Einnahme der Stadt nach Ciudad Real verschleppt wurden. Die meisten Kirchen des Ortes sind zerstört. Mck Eabeza del Bncy haben die nationalen Tror- Pen auch wertvolle Bleibergwerke erobert, ferner gelangten große Rinder-, Schaf- und Schweineherden in ihren Besitz. Erschreckend groß ist die Zahl der von den roten Milizen vergewaltigten Kin­der zarten Alters, wie überhaupt die Zivil­bevölkerung von den Roten wie Sklaven be­handelt wurde.

Massenprozeß in Madrid

In Madrid wurde wiederum ein Riesen- vrozeß gegen 159 n a t i o n a l g e s i n n t e Männer und Frauen eröffnet, die wegen angeblicher Verschwörung gegen die Republik angcklagt sind. Sie waren erst kürz­lich von der neuorganisierten Tscheka ver­haftet worden. Ihr Los ist voransznsehen. da erst beim letzten derartigen Prozeß, der gegen 195 Angeklagte verhandelt wurde. 3 2 To­desurteile gefüllt worden waren, wäh­rend die anderen Angeklagten langjährige Zwangsarbeitsstrasen erhielten.

IranzoM-ltalienWeGrenzegesperrt

Rigorose Maßnahmen Frankreichs

Ligonberickt cker d«8-presss

gl. Paris, 14. August. Die Sperre der fran­zösisch-italienischen Grenze für jeden Reisever­kehr wurde vom französischen Außenminister durch ein Kommunique begründet. Die Maß­nahme der italienischen Regierung, die sich bekanntlich aus Devisenersparnisgründen zu einer Einschränkung des Reiseverkehrs von Italien nach Frankreich veranlaßt sah, sei als ein ausgesprochener antifranzösischer Schritt zu betrachten. Obwohl für diese Behauptung keine näheren Beweise erbracht werden konn­ten, beschloß der Quai d'Orsay alsRepres- salie, ab Samstag mittag 12 Uhr den gesamten Reiseverkehr von Frankreich nach Italien zu sperren. Gesellschaftsreisen wurden grundsätzlich verboten. Auch Einzelreisen sind in Zukunft nahezu völlig ausgeschlossen, da die Genehmigung zum Grenzübertritt von einem Sondervisnm abhängig gemacht wurde, das nur in dringendsten Fällen auf Grund eines aus­führlich begründeten Antrages hin ausgestellt wird. Dieses rigorose Vorgehen der französi­schen Regierung gegenüber Italien muß als ein weiteres Zeugnis der gegenwärtig gespann­ten Beziehungen zwischen Paris und Rom betrachtet werden.

Mnkönigliche" Residenten

Rumäniens neues Verwaltungsgesetz

Bukarest, 13. August. Heute mittag wurde rm Bukarester Königsschloß im Rahmen eines festlichen Staatsaktes, dem u. a. die gesamte Regierung, die Mitglieder des Kron- rates. Vertreter des obersten Kassations­hofes, des gesetzgebenden Rates und anderer Behörden beiwohnten, das neue Ver­waltungsgesetz feierlich verkündet. In­nenminister Calinescu überreichte dem Kö­nig einen Sonderdruck des neuen Gesetzes mit dem Dekret über die Verkündung des Gesetzes, das der König Unterzeichnete. Im Anschluß daran legten die Leiter der neu geschaffenen zehn Provinzen, die den Titelkönigliche Residenten" führen, in die Hände des Königs den Eid ab. Die könig­lichen Residenten haben ihre Sitze in folgen­den Städten: Krajowa. Bukarest, Konstanza. Galatz, Jassy, Kischineff. Czernowitz, Klau­senburg. Karlsburg und Temesvar.

Die Berwaltungsreform ist mit der Un­terzeichnung sofort in Kraft getreten. Der volle Wortlaut des Gesetzes dürfte in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

Varls betzt gegen Brüssel

Erpressungsmanöver mit Zuckerbrot und Pritsche

tzigenberidit 6 e i- N 8 - ? r e s s e

xst. Paris, 14. August. Seit einiger Zeit veginnt die Pariser Presse wieder, sich auf­fallend für Belgien zu interessieren, wobei jedoch nicht gesagt ist, daß man in Brüsseler Rcgierungskreisen von diesem Interesse allzu entzückt sein dürfte. Es handelt sich nämlich -ui eine anscheinend ganz systematisch angelegte Oimpagne, Belgien davon zu überzeugen, daß 1 unter allen Umständen seine Selbständig- ckSPolitik wieder aufgeben und sich erneut i n

französische Bündnisneh «j .:im müsse. Dabei scheut die Pariser PrG ^aar nicht davor zurück, sich in die belM Innenpolitik einzumischen und sich zum Wort, sichrer sogenannterwallonischer Unzufr:^ derer" zu macken, di-.- bekannt als Francs pbils das Land wieder au Paris keile» möchten.

Brand

zerltört Züvjührige Srhrotbolzkiribr

Unersetzliches Baudenkmal Oberschlesienz

k i g ea b s i-i c ö t der >1 8 - p c e z z?

soll. Gleiwitz, 14. August. Eine der älteste« Kirchen Oberschlesieys, die mehr als 500 Jahn alte Schrotholzkirche in Moschtzenitzj«, KreisRybnik, brannte vollständig nieder. / Das Feuer entstand aus eine bisher nicht fest, gestellte Weise Im Altarraum. Im Hand, umdrehen waren die durch die Hitze der letzte« Tage ausgedörrten Balken und Bretter ei« Raub der Flammen. Die sofort herbeigeeilt! Feuerwehr konnte nichts mehr ausrichten. Ist Schrotholzkirche ist bis zuletzt noch für Gatnz. dienstzwecke benutzt worden. Sie besaß eine« unschätzbaren kulturhistorische« Wert, war sie doch eine der wenigen noch vorhandenen Schrotholzkirchen LberschlesienS, die Zeugen einer einheitlichen Baugesinnung vor vielen hundert Jahren sind. Im Inner« vernichtete das Feuer außer dem Inventar verschiedene Dotationen in einem Gesamtwert von 50 000 RM.

Elger-Bezwinger heimgekekrr

k. München, 14. August. Nach ihrer Äk- reise auf dem DampferColumbias", de« die vier Bezwinger der Eiger-Nordwand auf Einladung des Führers im Anschluß an die Breslauer Tage unternommen hatten, st«) sie wieder in ihrer Heimat eingetrosse«. Ludwig Bürg und Ändert Heckmair la«. deten mit dem aus Berlin kommende« Abenbflugzeug auf Oberwiesenfeld. Tie bei­den Wiener Heinrich Harrers und Fitz Kasparek trafen, von Vertretern ihm aVterstadt herzlich willkommen geheißen, i« Aspern ein.

Die Strapazen der Eigerbesteigung st«) kaum mehr wahrzunehmen, so frisch und er­holt sehen die kühnen Bergsteiger aus. Nur. wenn Vörg von den Erlebnissen in der Wa«) berichtet, da zuckt es ängstlich in den Auge« der Mutter aus. Und doch ist sie so stolz a«s ihrenWiggerl" der schon mit 14 Jahre« seine Liebe zu den Bergen entdeckte. ..Aber' s meint sie treuherzig,für die nächste Zeit tat's jetzt mal lang'n". Vörg und Heckmaii lachen sich an, denn sie wissen, daß ihr We­in diesen Tagen zur Or d e n s b u r g S o nt- hofen führt, wo sie als Sportlehrer tätig sein werden. Auch die Wiener erzählten be. geistert von den vergangenen Tagen un) Wochen. Das schönste Erlebnis und der hm- lichste Lohn ihrer Bergfahrt aber bleiben die festlichen Tage in Breslau beim Turn- im) Sportfest und der Empfang beim Führer. Fritz Kasparek, der arbeitslos war. bei« durch Vermittlung von Bürgermeister T:.- Jng. Neubachex eine Stelle zugesichert.

Verheerende Echneestürme ln CnMi

Ligendericki 6er b>8-k-resss

eg. London, 14. August. England leide! seil zwei Tagen unter geradezu grotesken Wewl- gegensätzen, wie sie in diesem Ausmaß kau«! jemals festgestellt werden konnten. Währe«! an der Südküste eine tropische Hitze herrscht gingen über Ijorkshire und Teilen von Norsol! schwere Schnee- und Hagelstürme nieder begleitet von Gewittern. In einzelnen Gegen­den erreichte die Schneehöhe bis z« 60 Zentimeter. Die Getreideernte ü völlig vernichtet. Auch auf den Kartoffelfelder« wurde ungeheurer Schaden angttichtet, d« durch das Hochwasser infolge der Schneeschmch die Kartoffeln aus der Erde gespült und fort- gerissen wurden. Tausende von Fensterscheibe« wurden durch den Hagelschlag zertrümmert Auf den Landstraßen mußten zahlreiche Kraft- Wagen aus dem Schnee ausgeschaufelt werde«.

Sefüngiliswürter bestochen >

Skandal im Gefängnis von Poissy

gl. Paris, 14. August. Im Zentralgefängni- von Poissy ist man einer einträglichen Neben; Verdienstquelle eines Gefangenenwärters aus die Spur gekommen, die diesem innerhalb M vier Monaten rund 1000 Franke« ein gebracht hat. Seit geraumer Zeit er­hielt der Aufseher Geldanweisungen über Beträge von 50 bis 100 Franken zugestellt deren Häufigkeit schließlich den Verdacht des Gefängnisleitung erweckten. Der Beamte P" zu, daß die Gelder ihm von Verwandten oder Freunden der Häftlinge zugeschickt worde« seien, damit er diesen dafür kleineAnnehm­lichkeiten", vor allem Tabak, gewähre. W Provision" hat der Aufseher von jeder Summ nicht weniger als 75 v. H. für sich behalte«, was er damit entschuldigte, daß sein kleine» Gehalt nicht ausreiche, um seine Familie jt ernähren.

Rücktritt des australischen Außenministers

Es wird mit dem Rücktritt des Außenminister s Hughes und einer Umbildung des austrabM Kabinetts gerechnet. Hughes unternahm kürM scharfe Angriffe gegen das britische Domini««' Ministerium.