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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Donnerstag, de» 11. August 1S38

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Antragsformulare für KdF.-Volkswagen

Antragsformulare für die Bestellungen ^,üf die KdF. -Volkswagen liegen im Gau Württemberg-Hohenzollern bei der Gamvaltung »er DAF. und allen Kreiswaltungen auf. Di« Dienststellen der DAF. nehmen auch die ansgefüll- ten Anträge zur Weiterleitnng an und vermit- Mn die raschest mögliche Zustellung der Spar- karten für die KdF.-Wagen.

Kosten bei Aufforderung zum Vorstellen

Das Amt für Rechtsberatungsstellen im Zen- tralbüro der DAF. gibt ein Urteil eines Ar- beitsgerichts bekannt, das sich mit der Frage der Kosten anläßlich der Bewerbung be­schäftigt. Das Urteil sagt, daß ein Unternehmer, ver einen Bewerber zur Vorstellung anffordert. sie durch die Vorstellung entstehenden Kosten zu ersehen hat, und zwar ohne Rücksicht daraus, ob oie Vorstellung zu einer Anstellung führt oder nicht.

Laienkapellen werden Fachkapellen

Zur Förderung der Laienmusikpflege in den Ge­meinden ist eine Vereinbarung über die Berufung von Laienkapellen als Gemeindekapellen getroffen worden. Der Bürgermeister einer Gemeinde bis zu 20 000 Einwohnern, in deren Gebiet kein« geeignete Berufs- oder Lehrlings­kapelle besteht, kann danach einer im Ge­meindegebiet ansässigen Laienkapelle die Bezeich­nung Gemeinde- oder Fachkapelle verleihen, wenn das Mnsikbedürfnis der Gemeinde nicht durch eins in der Umgebung bestehende Berufskapelle befrie- digt werden kann. Die Verleihung darf nur an sine Kapelle erfolgen und wird urkundlich ieskgclegr.

Deutsche Erzeugnisse" für Bedarfs­deckungsscheine

Mit der Berechtigung, Bedarfsdeckungsscheine mr Ehestandsdarlehen entgegenzunehmen, sind der Einzelhandelsfirma bestimmte Verpflichtun­gen auferlegt. Zu diesen Verpflichtungen gehört, daßDeutsche Erzeugnisse" verkauft werden sollen. Da dieser Begriff zu verschiedenen Deutungen Anlatz geben könnte, hat der Reichsfinanzmini­ster auf Anfrage der Wirtschaftsgruppe Einzel­handel mitgeteilt, daß unter . Deutschen Erzeug­nissen" Waren zu verstehen seien, die in Deutschland h e r g e st e l l t werden. Es ist also der zollrechtlichc Begriff anznweiDen.

Zubringeschulen für Höhere Vollschulen

Im Rahmen der Neuordnung des Höheren Lchulwesens hatte der Reichserziehungsminister bestimmt, daß nicht voll aus-gebaute Schulen als Zubringeschulen für Vollschulen be­stehen sollen, um für die leistungsfähige ländliche Zugend den Zugang zur Höheren Schule in mög­lichst weitem Umfange sicherzustellen. Der Mini­ster gibt jetzt die näheren Bestimmungen für die Zubringeschulen bekannt. Die Zubringeschnls hat die gleichen Aufgaben wie die entsprechenden Klassen der Vollschule zu erfüllen. Tie dient Schülern, die gewillt und fähig sind, dis Höhere Schule bis zum Abschluß zu durchlaufen, und sie muß ihre Arbeit von vornherein so ausrichten. daß diese von einer Vollschule erfolgreich fortge­führt werden kann.

Förderung kinderreicher Landarbeiter

Ter Nerchsarbcitsminister hat die Dnrchfüh- rungsvorschriften über die Förderung des Lanö- arbeiterwohnnngsbaues zu Gunsten der kinder­reichen Landarbeiterfarmlien ergänzt. Das R e i ch s da r l e h e n erhöht sich für Familien mit vier zum elterlichen Haushalt gehörigen min-

Deutsche Ehrung kür den 75jähr. Henry Ford

Unser Bild berichtet von der Urbergabe des Groszkreuzes des Ordens vom Deutschen Adler, den der Führer dem bekannten Automobil-Industriellen Henry Ford an seinem. 75 Geburtstag verliehen hatte. Konsul Kapp aus Clevelanö irechis) und der deutsche Konhularvertreter in Detroit. Konsul Heiler < links) heften dem Jubilar die hohe Auszeichnung an.

(Associated Preß-M.)

derjährigen Kinder um bis zu 300 Mark und für jedes weitere minderjährige Kind um bis zu 100 RM. Die Turchführungsbehörden werden er­mächtigt, für kinderreiche Familien den Zinssatz des Reichsdarlehens bei wirtschaftlicher Notlage des Antragstellers bis auf 1 Prozent unter Bei­behaltung eines- Tilgungssatzes von 1 Prozent und einer Laufzeit von 46 Jahren elf Monaten herabzuietzen. Weiter hat sich der Reichs-ernäh- rungsminister im Einvernehmen mit dem Reichs- sinanzminister damit einverstanden erklärt, daß die Enrichtungs-darlehen an kinderreiche Neubauern, alw an Neubauern mit vier oder mehr Kindern, allgemein statt mit 4 Prozent nur mit 2 Prozent getilgt zu werden brauchen.

Amtlicher Grotzmarkt für Getreide und Futter­mittel, Stuttgart, vom 9. August. Das- Geschäft in Getreide neuer Ernte kommt nur langsam in Gang. Die Mühlen erhalten für den Monat August nochmals Zuteilungen in Weizen und Roggen. Jnöustriegerste wird laufend ausgenom­men, während das Braugerstengeichaft wegen der fehlenden Bezugsscheine noch nicht eingesetzt hat. In F u t i e r g e r st e kann der Bedar' gedeckt werden; Futtsryafer ist weniger angeboten. Mehl und Mühlennachprodukte haben »aufeuSen Abzug. Wir notieren je 100 Kilogramm frei ver­laden Bollbahnstation: Weizen, württ., durch­schnittliche Beschaffenheit, 75/77 Kilogramm

W. 14, Angustvreis. E.zeugerfestvreis 10.70 RM., W 16 Augustpreis 10.90 RM., W. 17 Angustpreis 20 RM.. W. 18 Anmstpreis 20.10 RM.', W. 19 Angustpreis 20.30 RM.: Roggen, durchschnitt­liche Beschaffenheit. 70 72 Kilogramm. R. 18. Augustpreis 18.50 RM. R. >9 Auaustprei-I 18.70 RM.: Fntkergerste. durchschnittliche Beschaf­fenheit, 59/60 Kilogramm G. 7 vom 10. Juli bis 31. August 1938 Erzeugerfestpreis 16.20 RM

G. 8 vom 10. Juli bis 31. August 1938 Erzeuger- sestpreis 16.50 RM.: Jndustriegerste Mindest­gewicht 68 Kilogramm G. 7 vom 10. Juli bis 31. August 1938 Erzeugfestpreis 18.20 RM.. G. 8 vom 10. Juli bis 31. August 1938 Erzeugerfest­preis 18.50 NM.; Futterhafer, durchschnittliche Beschaffenheit. 46/49 Kilogramm H. 11 vom 10. bis 31. August Erzeugerfestpreis 16.60 RM.,

H. 14 vom 10. bis 31. August Erzeugersestpreis 17.10 RM. Für Heu und Stroh gelten in Zu­kunft die in der Anordnung der Hauptvereini­gung der Deutschen Getreide- und Futtermittel- Wirtschaft vom 1. Juti 1938 Abschn. 6 festgelegten Bestimmungen. Als- vorläufige Erzeugerpreise werden notiert: Wiesenheu: a> W i e s e n h e u, handelsüblich, gesund, trocken mit Besatz (bis etwa >/H an minderwertigen Gräsern 4 bis 5 RM., b> Wiesenheu. gut. gesund, trocken, mit unerheb­lichem Besatz (bis etwa ein Zehntel) an minder­wertigen Gräsern 4.60 bis- 5.60 RM.. c) Acker- und Feldheu (Süßheu), angesätes Futterheu, gut, gesund, trocken, ohne nennenswerten Besatz ni minderwertigen Gräsern 5 bis 6 RM.: Lu­zerns, Esparsette: a> gesund, trocken, han­delsüblich mit bis etwa einem Drittel vollwerti­gem Gräserdurchwuchs 6 bis 7 RM.. b) gut, ge­sund, trocken, schöne Farbe mit bis etwa einem Zehntel vollwertigem Graierdurchwuchs 6.40 bis 7.40 NM.i Kleeheu: a) gesund, trocken, han­delsüblich mit bis etwa einem Drittel vollwerti­gem Gräserdurchwuchs 5 bis 6 NM., b) gut, ge­sund, trocken, schöne Farbe mit bis etwa einem Zehntel vollwertigem Gräserdurchwuchs 5,60 bis

I. 60 RM.. Stroh, Erzeugerpreis, drahtgepreßt, 2 pelzspreu, Erzeugerpreis 1,20 bis 1,50 RM.. die Preise gelten je 100 Kilogramm waggonfrei lose verladen Erzeugerstation. Mehl Notie­rung im Gebiet des Getrsidewirtschaftsverban- des Württemberg: Preise für 100 Kilogramm, zu­züglich 0.50 RM. Frachtausgleich frei Empfangs­station. Weizenmehl mit einer Beimischung von 20 Prozent Kernen oder amtlich anerkanntem Kle- osrweizen 1.25 RM. per 100 Kilogramm Auf­schlag, mit einer Beimischung von kleberreichem Auslandweizen 1.50 NM. per 100 Kilogramm Ausschlag iür Ttipe 812. Reines Kernenmehl 1.50 RM. per 100 Kilogramm Auischlag auf die jeweilige Type. Wsizenmekil Basis-Type 812 alte Festprsisgebiste W. 8 bis 15. August 1938 28.45 NM.. W. 10 28.95 RM.. W. 14 29.20 RM.. W. 17 29.20 NM.: Roggenmehl Basis Type 997 ab 1. Juli 1938 N. 13 23.30 RM R. 19 23.50

Zeichnung: Manfred Schmidt

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Irgendwas stimmt bestimmt nicht mit ihm!" meinte auch Klaus.

Dann machten sich beide wieder über ihre Kar­toffeln her.

Hein verputzte die seinen drin im Zimmer. Daß ihn die Kameraden auch noch auslachten, war für ihn das Schlimmste. Er durfte ihnen gar nichts von seinem Pech erzählen, sonst würden sie es ihm wochenlang bei jeder Gelegenheit unter die Nase reiben. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen! Er mutzte eine glaubhafte Ausrede für fein langes Ausbleiben finden. Antje fiel ihm ein. Vielleicht konnte er ihnen weismachen, datz sie der Grund seiner langen Abwesen­heit gewesen war.

Nachdem er sich ein wenig die Stiefel gesäubert hatte, begab er sich sofort über den Hof und klopfte an Antjes Fenster. Hoffentlich traf er sie an. Aber er hatte Pech. Da schleuderte er mitzmutig vor das Tor und sah über den Marktplatz. Vor der Bürgermeisterei wurden aller­lei Lebensmittel abgeladen, die Hein schon reizen konnten.

Da kam der Wachtmeister Leo Riesenthal aus Gam- Persburg, einer kleinen mitteldeutschen Stadt, der die Trainkolonne, die hier lag, befehligte, an dem Hause vorbei.

Wie aus dem Ei gepellt, in eleganter Uniform, die uoch verdammt nach Garnison roch!

Hein hatte ein Gefühl für Unterschiede und taxierte sofort richtig:Garnisonhengst! Frisch in die Etappe Verfrachter! Bildet sich ein, datz er den Krieg mitmacht, wenn eine Fliegerbombe im Umkreis von zehn Meilen hernnterpurzelt."

Und er hatte recht! Riesenthal war vor vierzehn Tagen aus Halle gekommen.

Hein musterte, wie es seine Art war, den Wacht­meister ziemlich genau, daß der stirnrunzelnd stehen- blisb.

Einen Augenblick überlegte der Garnisonsoldat, ob er weitergehen oder den Kerl mit der frechen Visage anschnauzen sollt.-.

Hein spürte das und grinste stärker.

Da blieb der Wachtmeister stehen und sagte schneidig: Warum grinsen Sie mich so an?"

Ich?" entgegnete Hein sch inheilig.Ach, ich guck über'n Markt, was da drüben für leckere Sächelchen ab­geladen werden!"

Immer das Fressen im Kopfe!" rügte Riessnthal kopfschüttelnd.Sie als deutscher Soldat sollten sich der hohen Miss'...:..."

Alles konnte Hein ertragen, nur Phrasen nicht. Er war Soldat und tat seine Pflicht! Aber ohne Phrasen! Wenn ihm was nicht paßte oder über war, dann konnte er herzhaft schimpfen und das machte in ihm alles wieder frei, deswegen blieb er aber trotzdem der pflichtgetreue Soldat.

Als jetzt der Garnisonhengst so hohe Worte heraus- znschleudern bereit war, da packte Hein die Wut.

Mensch, mach nich so 'n blöden Zinnober!" rief er dem Wachtmeister zu, daß der zunächst keine Worte fand.

Bis er hochrot vor Zorn Hein anbrüllte:Was fällt Ihnen ein, mich zu duzen! Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben? Soll ich Sie melden? Nehmen Sie die Knochen zusammen, wenn Sie mit mir reden!"

Das war nun zuviel. Hein brach in ein tolles Ge­lächter aus.

Schon wollte der Wachtmeister wieder loslegen, da erschien Leutnant Dierk. Der Wachtmeister nahm Hal­tung ein, aber Dierk winkte sofort ab.

Was gibt's?" fragte der Leutnant ruhig.

Herr Leutnant... ich... ich muß mich beschweren, dieser unverschämte Kerl..."

... ist unser Kamerad Hein Lammers", fiel ihm der Leutnant kühl ins Wort,der seit Jahren in meiner Kompanie ist und immer seine Pflicht getan hat. Zwi­schen Front und Etappe bestehen etwas anders Auf­fassungen über Disziplin. Herr Wachtmeister. Wir kommen nicht in die Etappe, um als Frontsoldaten anzugeben und in jedem, der hier seinen Dienst tut, einen Drückeberger zu sehen. Wir wissen, daß der Dienst hier genau so nötig sein kann. Nur ist er un­gefährlicher! Aber was ich unter allen Umständen ver­lange, ist, daß Sie mir meine Leute in Ruhe lassen! Sie brauchen nichts zu sagen, ich habe dem ganzen Wortwechsel zugehört. Hein Lammers hat Sie nicht gereizt. Ich danke!"

Mit hochrotem Kopf zog sich der Wachtmeister

zurück und Hein sagte empört:Strammstehen sollt ich, Herr Leutnant! Vor dem Garnisonhengst! Und... und... von der hohen Mission wollt er mir was er­zählen! Ich mein, ich bin 'n Soldat... und das ist doch woll genug!"

Richtig, Hein!" bemerkte Leutnant Dierk,ist auch genug! Aber tu mir eins zu Gefallen! Fordere die Etappenleute nicht raus!"

Hein schlenderte indessen wieder zurück auf den Hof und klopfte abermals an Antjes Fenster. Und diesmal hatte er Glück. Keine zwei Sekunden, da ging auch schon das Fenster auf und Antje steckte ihre Stupsnase heraus.

Fein hast's hier!" Er sah sich neugierig in dem Zimmer um.Und so ganz allein!... Aus die Dauer aber langweilig, nöch?"

Er legte den Arm um sie und zog sie an sich.

Du!" zierte sich Antje.Wenn jemand kommt!"

Wer soll da schon kommen...? übrigens, ich Hab' jetzt Zeit! Wollen wir nicht so'n büschen spazieren­gehn?"

Wenn du hübsch artig dabei bist..."

Antje unterbrach sich jäh, stieß Hein von sich und zog sich rasch vom Fenster zurück. Vom Torweg her kamen Stimmen und Schritte. Hein langte sich geistes­gegenwärtig einen Besen, der an der Mauer lehnte und begann eifrig den Hof zu fegen.

Um die Ecke kam... der Herr Major. Hinter ihm die Ordonnanz Meier. Hein na/m stramme Haltung an. Freundlich grüßte der Major und ging in das Haus, in dem Antje wohnte. Hinter ihm her Meier. Er trug den Hasen, ihn an beiden Ohren haltend. Hern sah ihm mit großen Augen nach.

Mein Hase!" murmelte er.

Die Galle kam ihm hoch. Ta führte man ihm seinen Hasen, den er geschossen hatte, auch noch dicht vor der Nase vorbei! Bevor er gefressen wurde!

Monsieur ,wuleh-wuh'!"

Hein schrak auf und wandte sich Antje zu, di« wieder ans Fenster gekommen war.

Ich komme sofort! Gehen wir gleich, ehe der Major zurückkehrt!" sagte Antje.

Mein Häschen, mein goldiges, sei nicht böse!" bat Hein, dem ganz andere Gedanken durch den Kopf gingen.Ich kann jetzt nickt! Sväcer hole ich dich ab!"

(Fortsetzung folgt).