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Nr. 185

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Donnerstag, de« 11- August Igzz

Untersuchung ergab, daß der eigene Sohn die roh« Tat begangen hatte. Der Sohn kam ins HefLng- nis, während der alte Mann ins Krankenhaus ge­bracht werden mußte.

Präsident Roosevelt als Angler

Präsident Roosevelt ist in seinem Urlaub auf einem USA.-Kreuzer in die Südsee zum Fischen gefahren. Bei einer kleinen Insel hat er die Ankerkette einer altspanischen Galeone geangelt.

Lachse als Düngemittel

Der diesjährige LachSsang in Alaska ist so reich ausgefallen, daß die Lachse nicht alle ver- kauft werden konnten, sondern teilweise gemahlen und als Düngemittel benutzt werden mußten.

Dieewige" Sphinx droht zu verfallen

An dem Nacken der berühmten Sphinx von Gizeh hat sich ein klaffender Riß gebildet, der durch die Sprengwirkung des Wassers entstanden ist. Man hofft, die Sphinx durch Auszementieren noch einmal retten zu können.

NeoW-Wrrke nirdergebralmt

Großfeuer in Anhalt

kl i Z e n d e r i e k t äsr dl 8 - ? r e s 8 e rst. Köthen, 9. August. Die Neolithwerke in Trebbichau bei Aken in Anhalt sind durch Gxoßfeuer vernichtet worden. Das »Feuer entstand durch Funkenflug in der Schleiferei der Fabrik. Von ihm wurden sehr bald die Fabrikationsräume ersaßt, in denen Hochspannungs- und Isolierfabrikate her­gestellt werden. Die leichte Brennbarkeit der in diesem Werk verarbeiteten Materialien und die herrschende Hitze gaben dem Brand eine so große Mächtigkeit, daß die gesamten Fabrikationsräume vernichtet worden sind. Einem Masseneinsatz von Feuerwehren gelang es trotz des empfindlichen Wassermangels, die angrenzenden Wohngebäude zu retten.

Funkenflug setzt Weizenfeld in Brand

kligenbericdt äer X8-?r«88S rg. Görlitz, 9. August. Durch die seit langen Tagen anhaltende Hitze geriet in der Nähe von Pfasfendorf, nicht weit von der Görlitzer Landeskrone entfernt, ein etwa 12 Morgen großes Weizenfeld in Brand, dessen Getreide bereits gemäht und in Puppen zusammengestellt war. Trotz ver­zweifelter Arbeit war es nicht möglich, das Getreidefeld zu retten. Ohnmächtig mußte man Zusehen, wie das Feuer in breiter Front die Garben vernichtete, angefacht durch den heftigen Ostwind. Allem Anschein nach ist das Feuer durch Funken flug der Eisenbahn entstanden, denn auch die Böschung der vor­beiführenden Eisenbahnlinie zeigt weite Brandslächen.

Fünf Gebäude elngeafchert

Schwerin, 9. August. Auf dem ostwärts des Schweriner Sees gelegenen Gut Kritzow des Margarinesabrikanten Bremer-Hamburg brach Grotzfeuer aus. Beim Dreschen war ein Stroh­ballen des Höhenförderers auf das Schutzblech üer Maschine gefallen, das hierdurch verbogen wurde und durch Berührung mit dem laufen­den Schwungrad Funken hervorrief, die als­bald das Stroh in Brand setzten. Im selben Augenblick stand die große Getreide­scheune des Gutes in Hellen Flammen. Von hier aus sprang das Feuer auf die weiteren Wirtschaftsgebäude über. Auch zahlreiche Holz­mieten gingen in Flammen auf. Fünf große Wirtschaftsgebäude wurden ein Raub der Flammen. 2300 Zentner Erntevorräte sind vernichtet.

Mlan-lager für §3 eröffnet

Appell vor Baldur von Schirach

München, 9. August. Die Eröffnung des Hochlandlagers bei Königsdorf, an dem 2900 Hitlerjungen teilnehmen, fand am Dienstag durch einen Appell statt, den der Reichsjugendführer Baldur von Schirach rbhielt. Der Reichsjugendführer richtete bei üeser Gelegenheit an feine Kameraden eine Ansprache. Amerikanische Jungen, die iür einige Tage als Gäste am Lagerleben teilnehmen werden, wurden von ihm herz- lichst begrüßt.

Auto am Baum explodiert

Eine Frau tödlich verunglückt

k. igenderickt äsr X8-?rs88S vk. Halle, 9. August. Auf der Straße DelitzschLeipzig fuhr ein Personenkraft­wagen, der von dem fchwerkriegsbeschädig- ten Lehrer Bulst aus Zscherndorf gesteuert wurde, bei dem Dorfe Brodau in voller Fahrt gegen einen Baum. Im Augenblick des Anpralls explodierte der Ben­zintank und im Nu stand der ganze Wagen in Flammen. Der Fahrer eines nach­folgenden Wagens zog Bulst und dessen Ehefrau aus dem brennenden Auto. Tie Frau ist kurz danach im Delitzscher Kranken­haus gestorben, Bulst hat furchtbare Schnittwunden im Gesicht und an dem im Kriege schwer verletzten Bein einen Bruch erlitten und liegt in bedenklichem Zustande darnieder.

FranzöfWer Rekordomnibus

150 Kilometer Durchschnittsgeschwindigkeit

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gl. Paris, 9. August. Auf der 520 Kilometer langen Strecke ParisClermont soll in Kürze einneuerOmnibus-Typ eingesetzt wer­den, der sich sowohl durch seine Schnelligkeit, wie auch durch die Bequemlichkeit auszeichnen soll, die er den Reisenden bietet. Die Höchstge­

schwindigkeit des neuen zwölfzylindrigen, 400 ! PS. starken Waaens soll 150 Kilometer betra­gen. Die Strecke ParisClermont kann also in einer vierstündigen Fahrt zurückgelegt wer­den. Der Wagen hat eine Länge von 32 Bie­tern und ist für 40 Fahrgäste bestimmt, soll jedoch bis zu 125 aufnehmen können und trotz seiner Leichtigkeit auf der Landstraße so ruhig liegen, daß die Passagiere während der Fahrt schreiben können.

Sroßfeurr auf den Philippinen

2500 Häuser und Hütten zerstört

Manila, 9. August. Ein Großfeuer zerstörte in San Pablo in der Provinz Laguna über 500 Wohnhäuser. Das Rathaus, die städtische Markthalle und mehrere Geschäftsgebäude fie­len dem Feuer gleichfalls zum Opfer. 6000 Menschen wurden obdachlos. Der Brandscha­den wird auf über eine Million Dollar ge­schätzt. Ein zweites Großfeuer wütete im Tondo-Distrikt, wo 2000 Filippino-Hütten zerstört wurden. 12 000 Memmen wurden hier obdachlos, viele von ihnen erlitten Verletzun­gen.

Zrn eigenen Diener erMrssen

Tragischer Irrtum

TiZenderictit äer >'8?i-s88?

gl. Paris, 9. August. In dem kleinen fran­zösischen Ort Glaine-Montegut ereignete sich dieser Tage ein tragisches Unglück. Der Untersuchungsrichter Levadoux, einer der angesehensten Männer des kleinen Städtchens, erwachte in der Nacht Plötzlich dadurch, daß ein Mann sein Schlafzimmer betrat. Leva- dour, der einen Einbrecher vor sich glaubte, griff zum Revolver und schoß auf den Eindringling. Als er Licht machte, mußte er zu seiner größten Bestürzung fest- . stellen, daß er seinen eigenen Diener ! über den Haufen geschossen hatte. Der Un- § glückliche mar auf der «teile getötet worden. f

PslnWe Segelflieger verschollen

Sowjets hüllen sich in Schweigen

Warschau, 9. August. Die polnische Öf­fentlichkeit zeigt sich über daz Schicksal dreier polnischer Segelflieger beunruhigt, die während eines Uebungs- fluges in einen «türm gerieten und aus sowjetisches Gebiet abgetrieben wurden, wo sie voraussichtlich zur Notlan­dung gezwungen waren. Trotz eingehender Bemühungen der polnischen Grenzbehörden ist es bisher nicht gelungen, von sowjetischen Stellen irgendwelche Nachrichten über den Verbleib der polnischen Segelflieger zu er­halten. Die polnische Presse weist darauf hin, daß die sowjetischen Behörden entgegen den elementarsten Grundsätzen internationaler Höflichkeit und trotz Bestehens einer entspre­chenden gegenseitigen Abmachung bis jetzt:n einem unverständlichen Schweinen verharren.

Die neue SMWt beginn!

Lmidesbühne bringt auserlesenen S/wlpla»

Stuttgart, 9. August. Das soeben von der Württ. LandesbÄpre (Intendant Gottfried Haaß-Berkow) herausgegebene Jahresheft 1938 läßt in kurzen Umrissen einen Einblick tun in die Arbeit der Bühne während der ver­gangenen Spielzeit 1937/38, sowie in den wie­derum von hohem künstlerischem Wollen getra­genen Spielplan 1938/39. Im Lause der zu Ende gegangenen fünften Spielzeit wurden in 9-/5 Monaten an 103 Orten des schwäbischen Raumes einschließlich Vorarlberg nicht weniger als 389 Aufführungen heransgebracht. 3035 000 Kilonieter mußten mit dem moder­nen Thespiskarren, dem Omnibus und Last- ! kraftwagen, während dieser Zeit zurückgelegl f werden, um alle diese Spielorte programm- i müßig erfassen zu können. Es waren in erster ! Linie die Klassiker, die dem Spielplan das Ge-

öranäenburger Rrbeitsmänner bauen äas Reichsparleitagslager äer Württembergs!

Stuttgart,»/ Äug.Es ist Vas fünfte Reichspar- I teitagslager, Vas ich aufbaue", erklärte Gauausbil- ! dungSleiter H e n n e f a r t h, als er uns vnrch das . Lager führte. Vorläufig sieht manches noch einem Bauplatz ähnlich. Holzröste, Balken, Latten, Tom ^ röhren liegen neben- und aufeinander. Aber di« Mannschaftszelte stehen, die Baracke für die Lager- kommandantur steht, die Baracken des Frauen» Nigers wurden letztes Jahr erst gar nicht abge- brachen und die Tische und Bänke sind in ge­bohrten Löchern schon fest verankert. Vom Aus- maß der Arbeit macht man sich vielleicht dann eine ungefähre Vorstellung, wenn man erführt, daß zivei Lastwagen seit Wochen ununterbrochen rollen, um nur das gaueigene Material herbei- ziischasfen. Die Zelte und alles was dazu gehört nicht inbegriffen. Oder man schätzt diese Arbeit dann vielleicht richtig ein. wenn man erführt, daß in diesen tropenheißen Tagen das Thermometer an der sonnenbeschienenen Wand der Baracke bis 5:1 Grad Celsius hochklettert.

Natürlich ist wieder manches neu in der Lager­einrichtung, weil man aus jedem Jahr eine Menge Erfahrungen mit nach Hause nimmt. So stehen diesmal die ganzen Waschanlagen einschließlich der acht Duschen nicht mehr im Freien, sondern in einem Zelt. Der Grund: es können auch kalte Tage kommen. Pg. Hennesarth zeigt uns eine Zeichnung von der Waschanlage. Sie ist seine Er- sindnng und eine jener Kniffe, die nur dazu die­nen. den Aufenthalt im Lager noch angenehmer zu machen. Tie Waschrinne wurde gegen früher vertieft und so gebaut, daß der Politische Leiter sich nicht mehr die Kleidung naß spritzt. Außer­dem hängt ein Spiegel über jedem Platz. Von wegen der Bärte. 400 waschen oder schabe» sic!: hier zur gleichen Zeit. Außerdem steht rechts mw links der Waschbecken diesmal eine Kleiderablage. Für Tische und Bänke, an denen das Essen ein­genommen wird, wurde jene Stelle des Lagers ausgesucht, die den stärksten Graswuchs aufweisen kann. Jenseits des Stacheldrahts, der das Lager umsänmt, bietet ein Parkplatz 80 Fahrzeugen Platz. Tie Mannschaftszelte sind höher geworden. Bei 150 Zentimeter Seitenhöhe braucht keiner der 216 Bewohner eines Zeltes mehr kriechend in die Fallekriechen'.

Es werden erwartet: 4000 Marschteilnehmer. 500, die nicht beim Marsch dabei sind. 5d« Frauen, und noch Studenten. Das bedeutet: über 4000 Strohlager Herrichten, ebensoviele Kopf- pnlster mit Stroh stopfen, Verpflegung berechnen und bereitstellen. Vom letzteren nicht zu viel und nicht zu wenig. Das ist allein schon ein Kunst, stück. Außerdem bedeutet es: diese Tausende fr unterbringen. daß allen hygienischen Ansprüche,: Genüge getan wird. An dem ziemlich umfang­reichengewissen" Ort haben die Männer deZ Neichsarbeitsdienstes eine 32 Kubikmeter fassende Grube ausgehoben. Das Wasch- und Spülwasser gibt die Wasserspülung ab für den diesmal mi, Tonrinnen ausgelegten Grund dieses in der Lagersprache mitDonnerbalken" be,zeichneten Einrichtung. Noch fehlt das große Bierzelt mil seinen 20 ans 40 Meter. Noch fehlt der Pionier- sturm Talmühle, der jedes Jahr mit dabei sein muß. um die großen fahrbaren Küchen des Gnnes zu bedienen und um die technische Einrichtung des Lagers zu vollenden. Und es fehlen noch die Schwaben auf dem weiten Gelände. Aber bis sie anrücken, ist auch alles andere da.'

Noch schnell hinüber ins Frauenlager. Tag für Tig steigt jetzt dort ein Wasserstrahl in die Luft. Wo Sand war, ist grüner Rasen, der gepflegt sein will. Sogar Blumen werden in den nächsten Tagen noch angepflanzt. Und ein Weg, der durch das von drei Baracken gebildete Viereck führt, wird mit Solnhofener Platten ausgelegt. Außer­dem hat jede Lazerteilnehmerin diesmal einen kleinen Schrank für Kleider und Wäsche. Ein Holzzaun tritt an die Stelle des unfreundlichen Stacheldrahtes. Und die Aborte, 18 an der Zahl, haben regelrechte Sitze und jeder ist völlig ge­trennt vom andern.

Die Fürther SA. schiebt Wache. Der Nrbeits- dienst aus Brandenburg baut auf. Und die Schwa- ben, die als einziger Gau ihre Politischen Leiter seit fünf Jahren in Lager unterbringen, gaben die Pläne dazu. Da kann man getrost Vorschuß, lorbeeren verteilen im Hinblick auf die dieses Jahr zum erstenmal durchgesührte Bewertung der Politischen Leiter, ihres Lagers, ihres Auftretens, ihres Marsches usw. Unter den letzten ist unser Gau sicher nicht,

Oauau8biI<lang8leiter Uenneksetll, äe« l.sitsr äe8 2eItMtzer8 äer Württemberger unä k'elänici.aer Lblsrt, äs88sn ^rbsit8msnner ä»8 l-agsr aukdausa. Bild: Harren-Nürnbers

KM?

präge gaben. Daneben wurden aber auch Wersx zeitgenössischer Autoren in den Spielplan aus­genommen und erfolgreich zur Aufführung g«. bracht.

Wohlgerüstet durch einen sorgfältig a u s g e w ä h l t e n, vielseitiges, Spielplan und einen leistungsfähige,, Spielkörper beginnt die Württ. Landesbühue in Bälde die neue Spielzeit 1938/39. Vorge­sehen sind die Schauspiele, Trauerspiele u,>) Lustspiele:Wilhelm Tell" von Schiller,Eg- mont" von Goethe,Kaufmann von Venedig" von Shakespeare,Pygmalion" von Shaw, Das kleine Hofkonzert" von Verhoeven und Impekoven,Lody" von Heuer,Der Hof" von Weißhardt,Der Reiter" von Zerkauten, Kampf um Afrika" von Vogt,Mein Sohn, der Herr Minister" von Birabsan undMar- gnertte durch Drei" von Schwiefert, ferner das KriminalstückParkstraße 13" von Jvers, das BolksstückDer Goldene Kranz" von Huth und die PossePension Schöller" von Lauft. Außerdem ist für die Kleinbühne derUrfaust" von Goethe und das LustspielFrontgockel" von Fritz in Bearbeitung.

Memmingen, 9. August. (Vom Regen in die Traufe.) In einer lauen Maien­nacht kam es einem Reisensburger. der etwas zu tief rns Glas gesehen hatte, in den Sinn, seiner Tante einStändchen" zu bringen. Der liebevolle Neffe schlug dabei der Frau, die sich seinen Lärm verbat, mit einem Knüppel aus den Kopf. Gegen die vier Tage Haft, die ihm wegen seiner rohen Tat zudiktiert wurden, erhob er Ein­spruch mit demErfolg", daß er zu einer Gefängnisstrafe von 2V? Mona- t e n verurteilt wurde. Auch mit dieser «träfe gab er sich nicht zufrieden und legte Berufung ein. Jetzt verurteilte ihn die Strafkammer Memmingen zu vier Monaten Ge­fängnis und vier Wochen Haft. Obendrein wurde er sofort verhaftet.

Wer eine MersWieMM

Die Heeresunterossizierschulen stellen rm Herbst 1939 Freiwillige als Unteroffi­ziernachwuchs für die Truppenteile des Heeres ein. Tie Ausbildung in den Un­terossizierschulen dauert zwei Jahre. Kosten entstehen für den Bewerber nicht. Bei Be­währung erfolgt nach Beendigung der Aus- bildung Beförderung zum Unteroffizier und Versetzung zu einem Truppenteil. Voraus­setzung für die Einstellung ist, daß der Be­werber in der Zeit zwischen dem 15. Oktober 1919 und dem 15. Oktober 1922 geboren ish die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt; wehrwürdig ist; tauglich für den Wehrdienst ist (erforderliche Mindestgröße 165 Zenti­meter, Brillenträger, Abiturienten und Be­werber, die bereits gedient haben, könne« nicht eingestellt werden); deutschen oder art- verwandten Blutes ist; gerichtlich nicht vor. bestraft und auch sonst unbescholten ist: un­verheiratet ist: seine Arbeitsdienstpflicht er­füllt hat tbei Annahme als Freiwilliger wird die Heranziehung zum Reichsarbeits­dienst behördlicherseits veranlaßt. Irgend­welche besondere Schritte des Bewerbers selbst sind hierzu nicht erforderlich): die schriftliche, amtlich beglaubigte Einwilli­gungserklärung seines gesetzlichen Vertreters zum freiwilligen Eintritt vorlegt: notwen­dige Zahnbehandlung vor der Einstellung durchgesührt hat.

Die Einstellung kann erfolgen bei den Unterossizierschulen Potsdam, S igmari n- gen und Frankenstein (Schlesien). Bewer­bungen für die Einstellung, in eine der vor­stehenden Unterosfizierschule sind umgehend nur an die Nnteroftizierschule Potsdam in Potsdam-Eiche zu riechen.

Ein bemerkenswertes Wett

Handel mit Juden verstößt gegen Standesehtt

Gin bemerkenswertes Urteil fällte ein Amts­gericht, als ein Landwirt Klage erhoben hatte, weil ihm ans einer Zuchtviehschau die Aus­bezahlung eines seiner Zuchtleistung zuerkanii- ten Geldpreises versagt wurde, weil er mit Juden in Geschäftsbeziehungen stand. In der richterlichen Entscheidung heißt es u. a.: Durch seine Geschäftsbeziehungen mit einem nichtarischen Händler hat der Kläger gegen die Standesehre eines deutschen Bauern verstoßen. Es ist hierbei völlig gleichgültig, ob es sich nur um einen Verkauf an den jüdischen Händler handelt oder um einen Kauf. Sinn und Zweck der Bestrebungen des Staates und der Partei sind, den Stau und den Hof des deutschen Bauern rein j» halten von jüdischen Händlern, ans Gründen, die wohl heutzutage als allgemein bekannt vor­ausgesetzt werden können. Wer guten Willens ist, kann ohne jüdische Viehhändler auskom- men, ohne dabei irgendwelche wirtschaftlichen Nachteile zu erfahren. Wem es an dieser Ge­sinnung mangelt, und wer den Bestrebungen des Reichsnährstandes ans Entfernung des nichtarischen Händlertums derart entgegen­wirkt, kann unmöglich Träger einer Auszeia!' nung des Reichsnährstandes oder eines W angegliederten Verbandes sein.

Die Gesinnung, die aus dem Verhalten d:s Klägers spricht, nämlich seine Einstellung pst Juünfrage, ist eine wesentliche Eigenschaft, so daß der Beklagte die Zuerkennung des Geu- preises mit Erfolg wegen Irrtums anfechte» kann."