Leite 4 Nr. 182

Nagoldcr Tagblatt »Der Ecsrllschaster'

Montag, den 8. August 1838

zahlreiche Anfälle übers Wochenende

Zwei Tote und mehrere Verletzte in Stuttgart

Stuttgart, 7. August. Am Samsragmittag erfolgte Ecke Jäger- und Kronenstraße zwischen einem Personenkraftwagen und einem Motor­rad ein Zusammenstoß, bei dem der Personen­kraftwagen und das Motorrad schwer beschä­dig! wurden. Der Motorradfahrer, ein 21 Jahre alter, in Bernhausen wohnhafter Student, erlitt hierbei einen komplizierten doppelten Unterschenkelbruch und sonstige leichtere Verletzungen.

Ecke Adolf-Hitler-Straße und Schloßplotz wurde ein verheirateter 57 Jahre alter Rad­fahrer von einem Personenkraftwagen angefah­ren und zu Fall gebracht. Der Radfahrer erlitt einen Unterschenkelbruch und wurde ins Katharinen-Hospital eingeliefert.

Am Abend stürzte in Stuttgart-Hofen ein bei Erntearbeiten beschäftigter 65 Jahre alter ver­heirateter Rentner rücklings vom Garben­wagen und zog sich hierbei schwere innere Ver­letzungen zu, die seine Einlieferung ins Kran­kenhaus in Bad Cannstatt notwendig machten. Ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, ist er an den Folgen dieser Verletzungen gestorben. Ein Verschulden dritter Per­sonen kommt nicht in Frage.

Am Sonntagvormittag endlich ist ein sechs Jahre altes Mädchen auf der Straße Gerlingen Weil im Dorf bei der Wolfbusch-Siedlung von einem Motorradfahrer tödlich über­fahren worden. Erhebungen über die Schukdfrage sind noch im Gauge.

Bei mehreren anderen Unfällen wurden Per­sonen. mehr oder weniger schwer verletzt.

Angetreuer Rechtsanwalt

Stuttgart, 7. August. Die Justizpresfestelle Stuttgart teilt mit: Rechtsanwalt G. von Nürtingen ist, weil er Mandantengelder gefährdet hat, von der Großen Strafkammer des Landgerichts Tübingen wegen Untreue in zwei Fällen verurteilt worden, und Zwar an Stelle an sich verwirkter Gefängnisstrafen von zwei Monaten und sechs Wochen zu Geld­strafen von 500 RM. und 250 RM. Der An­geklagte hatte gegen das Urteil Revision ein­gelegt. Das Reichsgericht hat nunmehr diese Revision als unbegründet verworfen, so' daß die Verurteilung rechtskräftig gewor­den ist.

Rötenberg, Kr. Oberndorf, 7. August. ^Sägewerk niedergebrannt.) Frei­tag früh entstand aus bisher noch unbekannter Ursache im Rötenberger Sägewerk ein Brand, der sich mit rasender Geschwindigkeit auf das ganze Werk ausdehnte. Das Werkbrannte völlignieder. Nur die Schnittholz-Stapel konnten gerettet werden. Ter Schaden ist beträchtlich.

Klnder-raAn verursacht Kurzschluß

Etzenrot bei Ettlingen, 7. August. Jetzt kommt wieder die Zeit heran, in der die Ju­gend ihre selbstgebastelten Drachen stet- gen läßt. Daß dieses Vergnügen auch mit großen Gefahren verbunden ist, zeigt ein Vorfall, der sich hier zutrug. Ein Drachen, den einige Jungen auf einer Wiese steigen ließen, wurde vom Wind in die Drähte einer Starkstromleitung getrieben. Die unvorsichtigen Jungen versuchten dann, den Drachen mit der Schnur herunterzuziehen. Dabei schoß Plötzlich eine mächtige Stich­flamme empor. Durch den Kurzschluß wur­den sämtliche Sicherungen im Transforma­torenhaus durchgeschlagen. Die Kinder blie­ben glücklicherweise ohne Schaden. Dieser Vorfall, der leicht schlimmere Folgen hätte haben können, gibt Veranlassung, die schon oft ausgesprochene Mahnung zu wieder­holen, keine Drachen in der Nähe von elek­trischen Leitungen steigen zu lassen.

Alles hilft mit bet der Ernte

Waiblingen, 7. August. Der Kreisleitcr ord­nete au, daß zur Bergung der Ernte alle verfügbaren Arbeitskräfte einzusetzen seien. Demgemäß wurden in den letzten Tagen sämtliche Kommunalbeamte des Kreises sowie die Lehrer angewiesen, sich für die Erntehilfe zur Verfügung zu stellen. Der Einsatz sämtlicher Kräfte ist im hiesigen Kreis besonders wichtig, da in den Kleinbetrieben fast nirgends Maschinen zur Verfügung stehen und daher die gesamte Erntearbeit von Hand zu leisten ist, außerdem sind in den meisten Ortschaften die Landwirte gleichzeitig Wein­gärtner und dürfen über die Erntezeit ihre Weinberge nicht vernachlässigen.

Blaubeurcn, 7. August. Es ist nicht die erste Beleidigungsklage, die dieser Tage vor dem Blaubeurer Strafrichter verhandelt wurde, weil der Götz von anno dazumal in einer begreiflichen Wut einen inzwischen in die Geschichte eingegangenen Krastausdruck prägte und den nun auch ein verheirateter Mann von hier glaubte einem Amtsboten so ohne weiteres ins Gesicht schleudern zu kön­nen. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man diesenGruß" einem ganzprivat" entbietet oder einer Amtsperson. Dieser wird vielmehr dafür eine Strafe von 25 RM. zu bezahlen baden.

Kind verschluckt Natronlauge

Buchau, Kr. Riedlingen, 7. August, Einem vierjährigen Kind in Oggelshausen fiel Natronlauge, die zur Desinfektion ge­gen die Viehseuche verwandt wird, in die Finger^ Las ahnungslose Kind nahm von dem stark ätzenden Mittel etwas in den Mund. Mit schweren i n n e r e n V e r b r e n- nungen mußte es in das Krankenhaus eingeliescrt werden. Dort liegt es schwer darnieder.

Saulgau, 7. August. (Gefängnis we° genVergehensgegendieSeuchen- b e st i m m u n g e n.) Ein älterer Landwirt, der trotz des strengen Verbots und der wie­derholten Warnungen ohne dringenden Grnnd das wegen Maul- und Klauenseuche gesperrte Gehöft verlassen hatte, wurde vom Gericht zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Ter Anklagevertreter geißelte das unverantwortliche Verhalten des Angeklagten.

Eßlingen, 7. August. (G r o ß f e u e r in einem Sägewerk.) In dem in der Neckarstraße gelegenen Tampsfügewerk der Firma Gottlob Schäfer brach in der Nacht zum Samstag kurz nach zwei Uhr auf bis jetzt noch nicht geklärte Weise ein Brand aus. Das Innere des Hauses ist fast voll­ständig ausgebrannt. Es war ein großes Glück, daß Windstille herrschte und so ein Uebergreifen auf die Nachbargebäude ver­hindert werden konnte.

Wald (Hohenzollern), 7. August. (Altes Ku lturdenkmalinstandgesetz t.)Der staatliche Teil des alten Kloster- oebäuües, das unter Denkmalschutz steht, wurde instandgesetzt. Wie man hört, soll auch der unter fürstlicher Verwaltung stehende Teil des alten Kulturdenkmals neu hergerichtet werden.

Ein alS Erntehelfer beschäftigter Wehrnmchts- angehvriger versank beim Baden im Kocher plötz­lich an einer tiefen Stelle. Zwei junge Leute aus Forchtenberg Kreis Oehringeu. bemühten sich sofort um die Rettung des Ertrinkenden, Ihre Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. Der Soldat mußte in das Krankenhaus gebracht wer­den.

In einem Siedlergarten im Stadtteil Schnaitheim wurde dieser Tage eine dunkel­rote Dahlie fcstgestellt. die aus einem Stengel zwer vollkommene Blüten trieb. Der betreffende Siedler ist als Blumenzüchter bekannt. Er hat jetzt eine blaue Rose gezüchtet, die allgemeine Bewunderung erreg'

Beim Baden im Gschwender See sank der 17 Jahre alte Schreinerlehrling Wilhelm Maier aus Hiutersteinenberg au einer tiefen Stelle des Sees plötzlich unter. Als er nicht mehr zum Bor- ichein kam. wurde »ach ihm sofort gesucht. Er konnte jedoch nur »och als Leiche geborgen wer- den.

Wo der Rundfunk heute steht

In diesen Tagen treffen aus allen Teilen des Reiches tausende und aber tausende deutsche Volksgenossen in Berlin ein, um zu sehen und zu hören, was der RundfunkNeues und Besse­res" geschaffen hat. Es spricht sehr für die Güte und Vollkommenheit der Deutschen Rundfunk­geräte, daß dieselben hckute in über 7l> ver­schiedenen Ländern Absatz finden.

Hat schon der Volksempfänger vor Jahren - in der ganzen Welt berechtigtes Aufsehen er- ! regt, so ist durch die Schaffung desDeut- ' schon K l e i n e m p f ä n g e r s" zu RM. La­

der letzte Volksgenosse in der Lage, am Rund­funk teilzuhaben. Der millionenfach bewährte VE. Ml erscheint in wesentlich verbesserter Ausführung und ist mit einem klangvollen, dynamischen Lautsprecher ausgerüstet.

Rundfunkhören ist billiger ge­worden ! Nicht nur, daß die Preise der Ge­räte wesentlich gesenkt wurden, sondern eine Reihe von Geräten macht von der Stromspar­schaltung Gebrauch. Wird bei diesen Empfängern nicht größte Lautstärke eingestellt, so kann bei Betätigung des Sparschalters der Stromver­brauch fast auf die Hälfte des Normalverbrau- chcs reduziert werden.

Für RM. 205. bekommt man heute einen hochwertigen deutschen Vollsuper. Also nicht einen sogenannten Kleinsuper, bei dem hinten und vorne gespart ist, sondern ein gutes, trenn­scharfes Gerät, dessen automatischer Schwund­ausgleich auch in schwierigen Fällen sicher arbei­tet. Und die ganz großen Apparate haben es erst recht in sich! Ganz natürliche, lebendige Klangwiedergabe und eine Reichweite, die über den Ozean weggeht. Steht doch das beste Rund­funkgerät der Erde in Berlin. Wer in einem ungestörten Raum ein einziges Musikstück von diesem Gerät gehört hat, der weiß, warum es auf der Weltausstellung mit dem Grand Prix ausgezeichnet wurde, warum Eesandschaften und Maharadschas sich um den Kauf dieses Empfän­gers bemühten.

Rundfunk ist eine Sache des Ohres! Deshalb ist es gut, daß die Rundfunkhändler auch hier wieder vorgesorgt haben. Die interessantesten und besten Modelle finden Sie in jedem gut geleiteten Fachgeschäft und was besonders wich­tig ist, mit neutralen, fachmännischen Erklärun­gen.

Viel Glück zum fröhlichen Rundfunk-Kauf!

E. M.

Gestorbene-. Elisabeth«: Kathr. Theurer geb. Henßler, 80 I., S iim m e r s-f e l d / Her­mann Karl Bilharz, 70 I-, Hirsau.

Wetterbericht des RelchsmettcrdienUes Ausaabeort Stuttgart

Ter in den Samstagnachmittagsstnndm erfolgte Einbruch kühlerer Luftmassen' war von zahlreichen Gewitterbildungeu begleite!. Obwohl dahinter Druckanstieg eingesetzt hat, wird die mit einzelnen Flächenstörnngen von Westen hex ansteigende feuchte Luft noch zu Bewölkung und Gewitterneigung Anlaß geben.

Wettervorhersage für Montag: heiter bis bewölkt und Neigung zu einzelne« Gewitter­bildungen bzw. Gewitterniederschlägen. Winde j aus wechselnden Richtungen, Temperatur ! wenig verändert, zeitweise schwül.

Druck und Verlag des Gesellschafters:

E. W. Zaiser, Inh. Karl Zaiser. Nagold, Verantwortlich für den gesamten Inhalt j Hans Kurth, Nagold.

DA. VII. 38: 2833.

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1528

Nagold, den 6. August 1938

o k sN » vcas r k oris

Todes-Anzeige

Gott dem Allmächtigen hat es,gefallen, nach seinem unersorschlichen Ratschluß meinen lie­ben, treubesorgten, unvergeßlichen Gatten

Jakob Merklek»

Landwirt und Bienenzüchter

nach längerer, schwerer, in Geduld ertragener Krankheit im Alter von 84 Jahren zu sich in die ewige Heimat zu nehmen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen und mit tiefem Schmerz die geprüfte Gattin

Katharine Merklein

Beerdigung Dienstag 14 Uhr vom Trauerhause.

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sjlnsern Ltukrickligsn Osnst kür alle lIsbs unü Isilnsüme, clis wir wäürenci üsr Krsnküsit und beim stlinsckSiäsn unseres lieben Vaters erlabren üurkten.

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dlsgolct, 6. August 1936.zg

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