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Ragolder Tagblatt .Der VeseSfchaftrr-

Samstag. den 2. Juli 1438

Der «türkische Botschafter erklärte Pressever­tretern, daß die Verhandlungen zu einer voll- ständigen U eberein st immung ge­führt hätten. Wie weiter verlautet, werden die Verträge in Ankara paraphiert und unterzeich­net werden. Zur Unterzeichnung beabsichtigt der französische Außenminister, sich im Septem­ber nach der Türkei zu begeben.

Verstärkter Druck aus Dala-ier

Auch die bisenbahngewerkschasten mischen sich ein

Paris, 1. Juli. Nach der sozialdemokrati­schen Forderung nach Wiedereröffnung der Pyrenäengrenze und den täglichen Angriffen der Kommunisten gegen die Spanienpolitik Daladiers und Bonnets haben die Eisen- b a h n g e w e r k s ch a f t l e r, die dem mar­xistischen CGT.-Verband angehören, eben­falls die -Lefinnng der Phrenäengrenze ver­langt. In einer zweiten Entschließung for­dern sie unter plumpen Ausfällen gegen Deutschland, daß Frankreich dem Schicksal der T s ch e ch o - S l o w a k e i gegenüber nicht gleichgültig bleiben dürfe.

Frankreichs Absichten aus Spanien

Der Generalstab als treibende Kraft Rom, 1. Juli. Zur Haltung FrankreichS zum spanischen Bürgerkrieg erklärtT e - vere", die Solidarität mit Sowjetspanien lasse sich nicht nur lediglich auf ideologische Motive, sondern vielmehr in ebenso starkem Maße auf recht konkrete Absichten zurüü- führen. In der Tat stände zusammen mit den von Leon Blum und Jouhaux ange­führten Marxisten auch ein Teil des offiziel­len Frankreich, und zwar die Diplomatie und der Generalstab, aus seiten Sowjetspa­niens. Die Einstellung der aktiven politischen Kreise Frankreichs entspringe dem unabän­derlichen Grundsatz, an Frankreichs Grenzen möglichst nur Vasallen oder kleine und schwache Staaten als Nachbarn zu dulden. Während die französische Diplo­matie jenseits der Pyrenäen eine den Wei­sungen des Quai d'Orsey willig gehorchende katalanische Republik sehen möchte, trachte der französische Generalstab danach, Spa­nien in Zukunft als Brücke iür den Nachschub seiner Kolonialtrup­pen gebrauchen zu können. Hierzu geselle sich noch ein kaufmännisches Interesse, da es offenbar mehr einbringe, den spanischen Bürgerkrieg durch Wassentransporte an die Roten zu verlängern, als einen Beitrag zu einer europäischen Entspannung zu liefern.

Neuer su-eten-eutsKer Wahlsieg

Wieder drei SDP.-Bürgermeister gewählt

Warnsdorf, 1. Juli. Die Bürgermeisterwah­len in den sudetendeutschen Städten Teplitz, Deutsch-Gabel und Schluckenau, bestätigten den eindeutigen Sieg der Sudeten­deutschen Partei. Nicht nur die drei gewählten Bürgermeister, sondern auch deren Stell­vertreter und der größte Teil der Stadl­räte sind Angehörige der SDP.

EDP duldet keine Scheinlösung

Festhalten an den Karlsbader Forderungen Prag, 1. Juli. In einer Vollsitzung des Parlamentarischen Klubs der Abgeordneten und Senatoren der Sudeteudeutfchen Partei und der Karpathendeutschen Partei gab der Abgeordnete Kundt einen Ueberblick über l die innerpolitische Entwicklung und das bis- ) herige Ergebnis der informativen Gespräche der Beauftragten Konrad HenleinS mit dem Ministerpräsidenten Dr. H o d z a. Er zeigte vor allem die Schwierigkeiten auf, die in der mangelhaften Vorbereitung der tschechi­schen öffentlichen Meinung und selbst der der Mitglieder der Regierung bestehen. Tie von Europa erwartete grundsätzliche Lösung der Nationalitätenfrage erfordere auch eine grundsätzliche Umstellung des politischen Denkens und der politischen Haltung auf tschechischer Seite. Nur so könne der not­wendige Umbau des Staates auf der Grund­lage der Gleichberechtigung der Völker und Volksgruppen nicht nur in Aussicht, sondern auch verwirklicht werden. Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, daß die Beauftragten Konrad Henleins niemals einen Zweckel über die Notwendigkeit dieses Umbaues im Sinne der acht Forderungen der Karlsbader Haupttagung arckkommen ließen, und daß das Sudetendeutschtum durch keinerlei Teillösung zufriedengestellt werden könnte.

Nationalttütenstatut noch nicht fertig

Sudetendeutsche Abordnung erhielt Teilstücke

Prag, 1. Juli. Wie man erfährt, hat Mini­sterpräsident Dr. Hodza am Donnerstag den Mitgliedern der sudetendeutschen Abord­nung Kundt und Dr. Rosche Teil- stücke aus dem Nationalitätenstatut der Re- gierung sowie den Entwurf des Sprachen­gesetzes übergeben. Der Hauptteil des Sta­tuts wird der Sudetendeutschen Parteierst in der nächsten Woche" übermittelt werden. Me es weiter heißt, soll dieser Hauptteil von t>en berufenen Fachleuten der Regierung noch nicht vollständig" ausgearbeitet sein- Tie Sudetendeutsche Partei hat zu dem ihr übergebenen Statuten-Teil noch keine Stel- lung genommen. Diese soll erst erfolgen, rvenn der ganze Entwurf vorliegen wird.

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Bekanntlich hat die SDP. in der letzten Sitzung ihres Parlamentarischen. Klubs noch­

mals klipp und klar zum Ausdruck gebracht, daß sie sich auf keinerlei Teillösung Anlassen werde. Der Hradschin weiß also, woran er ist. Wie lange noch will eigentlich Hodza seine Verschleppungstaktik fortsetzen?

Neunork - Komintern-Zentrale!

Ein Bolschewiken-Hauptling plaudert aus

Neuyork, l. Juli. In einem parlamenta­rischen Ausschuß, der sich mit der Unter­suchung der umstürzlerischen Umtriebe der Kommunisten befaßt, brachten die Aussagen des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Vereinigten Staaten, Eal B r o w- der, interessante Einblicke in die Arbeit der Bolschewisten. Browder mußte zugeben, daß die Kommunistische Partei Einheiten und Stellen in den Hospitälern, Internaten, Schulen, in den städtischen und staatlichen Gebäuden, sowie in den Stationen der Not­hilfe in Neuyork unterhält. Fast überall seien kommunistische Zeitungen und Litera­tur zu finden. Die Kommunisten in Neuyork würden sich, so erklärt der kommunistische Häuptling freimütig, der Hoffnung hingeben. Saß eines Tages Neuyork statt Moskau der Mittelpunkt der Komintern werde. Cs gebe keinen Unterschied zwischen dem russischen Kommunismus und dem amerikanischen, wie er hier geübt werde.

Höchsttomiage 45 «W rönnen

Neue Vereinbarung

Großbritannien Frankreich USA

London, 1. Juli. Marincminister Loo­per gab im Unterhaus dev Abschluß eines Uebereinko in mens zwischen Groß­britannien. Frankreich und den Bereinigten Ztaaten in Ergänzung des Flottenvertrages von 1936 bekannt. Danach wird die Höchstton­nage der Großkampfschckfe von 35 000 auf 45 000 Tonnen h e r a u f g e s e tz t, während als Höchstkaliber für schwere Geschütze 40,6 Zentimeter beibehatten werden sollen. Der Minister erklärte u. a., daß die obere Grenze von 45 000 Tonnen höher läge, als die britische Negierung es gewünscht bobe, Es handle sich hierbei jedoch um die niedr Ziffer, die sich i in dem Uebereinkommen a, c- erckclen lassen. H Duff Looper stellte dann fest, daß das neue i Abkommen das Ergebnis von Verhandlungen j über die Anwendung der Gleitklausel zwischen - den drei Staaten sei, wobei er erwähnte, daß i ein entsprechendes Abkommen auch mit ! Deutschland abgeschlossen worden sei. -

Die britische Regierung hat gleichzeitig allen Flottenmächten, mit denen sie in vertraglichen 'Beziehungen steht, mitteilen lassen, daß sie gegenwärtig kein G r o ß k a m p f s ch i f f, das 40 000 Tonnen überschreitet, zu bauen beabsich- j tige. Die beiden zurzeit auf Stapel liegenden f britischen Schiffe wurden 40,6-Zentimeter-Ge- ! schütze erhalten und nicht größer als 40000 j Tonnen werden. Es schweben auch Verhand- j lungen mit der Sowjetunion über den l Abschluß eines Abkommens über die Begren- I zung der Großkampfschiff-Tonnage ans 40 000 r Tonnen. Die Londoner Presse führt die neuen j Abmachungen einzig und allein auf die Hal- ? tung der Vereinigten Staaten zurück. j

Vorbereitungen zum ReiKsparteitug!

Dr. Ley in Nürnberg i

Nürnberg, 1. Juli. Die Organisa- s tionsle^tung für dieReichspar- j teitage nahm am Freitag die Arbeiten für Sen Reichsparteitag 1938 aus. Den feierlichen s Auftakt bildete ein Empfang, den der Fran- r kenführer Gauleiter Streicherim Sitzungs-, ! sank des Gauhauses dem Reichsorganisations- j leiter und seinen Mitarbeitern gab. Dr. Ley, von dem Frankenführer herzlich begrüßt, hob in einer kurzen Ansprache die in den vergange­nen Jahren gepflegte gute Zusammenarbeit hervor. Gauleiter Streicher unterstrich die Be­deutung der Arbeiten, die der Organisations­stab bis zu den großen Tagen im September zu leisten habe. Am Nachmittag trat die Organi­sationsleitung zu ihrer ersten traditionellen Arbeitssitzung zusammen.

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley be­schäftigte sich in dieser Arbeitssitzung in. längeren Ausführungen mit den einzelnen' Veranstaltungen des Neichsparteitags 1938 und legte abschließend die vom Führer be- fohlene Durchführung fest.

in

Arbeitsgemeinschaft für Wohnungswesen

In die von Dr. Ley verkündete Arbeitsgemein­schaft für Wohnungswesen in der Reichs- arbeitskammer (Reichsarbeitsgrmernschast) sind nunmehr maßgebliche Persönlichkeiten der am Wohnungswesen mittelbar oder unmittelbar be­teiligten Kreise als Mitglieder berufen worden.

Küsten-Aufklärungsstaffel besucht Estland

Auf Anordnung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe wird eine Küstenaufklärungsstaffel enen Flug nach Estland durchführen und üch vom 1. bis 5. Juli zu einem Freundschaftsbesuch in Reval aufhalten.

HI fährt nach Japan

Am 12. Juli treten 3» HJ.-Führer aus dem ganzen Reich eine halbjährige Fahrt nach Japan zum Zweck einer Studienreise durch da? befreun­dete Jnselreich im Fernen Osten an.

Drei Gauzeitungen in der Ostmark

Mit dem 1. Juli find drei groß« parteiamtliche Berlage und Tageszeitungen der NSDAP, in der Ostmark geschaffen worden, und zwar in Linz dieÄolksstimme". in Gral die zweimal täalicli

erscheinendeTagespost" und in Innsbruck sieInnsbrucker Nachrichten" mit ihrer Nachmit- wgsausgabeNeueste Zeitung".

Erste Ostmark-DAF-Tchulungsburg

In der ersten Tagung der Kreisschulungsbeauf- tragten der DAF. (Gau Niederdonau) wurde mit- mitgeteilt. daß bereits Mitte Juli die erste Schu- Mngsburg der DAF. in der Ostmark durch Dr. Ley in Schwechat eröffnet werden wird.

Erinnerungsmal für Wollersdorf

Reichskommissar Gauleiter Bürckel hat unter den bildenden Ostmark-Künstlern einen Wett­bewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Erinnerungsmal in Wöllersdorf ausge­schrieben.

Fest aller Deutschen" genehmigt

Nach einer amtlichen Bekanntmachung aus Prag ist dasFest aller Deutschen" einschließlich des beabsichtigten Aufmarsches in Komotschau oon der Behörde genehmigt worden.

Ungarische Minister in Rom

Ministerpräsident Im redy und Außenmini- ster von Kanya werden sich in der zweiten Zulihälfte zu einem offiziellen Besuch nach Rom begeben.

Hodgson bei Halifax

Der britische Botschafter in Salamauca, Sic Robert Rodgsou, der am Donnerstag die Antwort Francas auf die britische Note wegen der Bom­benangriffe nach London brachte, hat geiler» den Außenminister Lord Halifax ausgesucht.

21 Anhänger Codreanus verurteilt

Dom Bukarest er Militärgericht wurden nach mehrtägiger Verhandlung 21 führend« An­bänger Codreanus verurteilt; 14 Angeklagte, dar­unter der Vorsitzende der ParteiAlles für da» Land", Clime, wurden wegen Aufwiegelung gegen die soziale Ordnung und wegen Zugehörigkeit zu ,'iner verbotenen Vereinigung zu je sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Lutze bei der italienischen Kriegsmarine

Stabschef Lutze und die SA.-Abordnung wohnte n Begleitung des Generalstabschsfs der Faichisti- chen Miliz. Genera! Russo. Boriührungen der Kriegsmarine in La Spezia bei.

steinwürfe auf eine englische Gesandtschaft

In der englischen Gesandtschaft in Kowno wurde durch Steinwürie ein Fenster eingeworfen. Es soll sich um einen Juden handeln, der dadurch -einen Protest gegen die Hinrichtung eines Juden bekunden wollte.

Rote Manöver an der polnischen Grenze

Nach Meldung eines finnischen Blattes plant Sowjetrußland an der polnischen und rumänischen Grenze sehr große Manöver, die üch auf die Dauer von zwei Monaten erstrecken -ollen und an denen sich 2,5 Millionen Soldaten, 2000 Flugzeuge und große Tanks- und Artillerie- oerbände beteiligen werden.

Anti-Stalin-Sender noch in Betrieb

Nach Meldungen aus den baltischen Staa­ten ist der Anti-Stalin-Sender immer noch in Betrieb. Er konnte dieser Tage wiederum deut­lich gehört werden.

Frankreich von Negern überschwemmt

Paris, 1. Juli. Frankreich hat beschlossen, in noch stärkerem Maße als bisher farbige Truppen ruch im europäischen Frankreich einzusetzen und die bisher noch aufrechterhalieiien Unterschiede allmählich zu beseitigen. Der Kriegsminister j bat die Bevollmächtigung erhalten. Eingeborene aus den Kolonien nach Bedarf ,n Truppenteile und Dienststellen Europüilch-Frankreichs einzuset­zen. einschließlich der Luftwaiie. in der es bisher keine Farbigen gab. Dieie Maßnahme wird ' mit den geburtenschwachen Jahrgängen begründet, j Die Verwaltung der farbigen Truvpen wird de- ! zentralisiert, und geht auf die normalen ört- I Achen Dienststellen über, so daß die farbigen den S weißen Truppen verwaltiingSgemäß und kom- ! mandomäßig vollständig gleichgestellt sind.

j 2üü Hektar Wald serMts;

j Paris, 30, Juni. Seit der Nacht zum Donners­tag wütet in der Nähe von Brignoles im Departe- z ment Var ein großer Waldbrand, der sich, durch beitigen Nordwsstwind angefachi, aur eine zwei- ! einhalb Kilometer ltinge Front auSoede-'M hat. i Bis jetzt sind 200 Hektar Wald vernichtet worden.

Hellmuth Hirtb t

Stuttgart, 1. Juli. Im Alter von 52 Jah­ren ist Hellmuth Hirth, der bekannte und erfolgreiche Flieger und Flugmotoren- lonstrukteur gestorben. Hirth wurde als Sohn des berühmten Erfinders und Konstrukteurs Albert Hirth, des Begründers der Fortuna- werke in Stuttgart-Bad Cannstatt und der Albert-Hirth°AG. in Stuttgart-Zuffenhausen im 24. April 1886 in Heilbronn geboren. Hellmuth Hirth, ein Bruder des bekannten Segelfliegers Wolf Hirth, hatte von seinem Vater neben der technischen Begabung auch das zähe Turchhalten zur Erreichung eines Zieles geerbt. Nach dem Besuch der Fried- 'ckch-Eugen-Necrlschule und der Maschinen­bauschule in Stuttgart arbeitete er schon mit 17 Jahren in der weltbekannten Nähmaschi- uenfabrik Singer und beim großen Erfinder Edison. Schon im Frühjahr 1911 legte er auf einer Numpler-Tanbe sein Pilotenexamen ab, und am 7. Juni 1911 gelangte er zu internationalem Ruf durch die Aufstellung cines Welthöhenrekords mit Passagieren; er erreichte damals eine Höhe von 1680 Meter, seitdem gehörte er in der Vorkriegszeit zu den erfolgreichsten und bekanntesten Fliegern, an allen nationalen und internationalen Flugwettbewerben nahm er erfolgreich teil; -eine flugtechnische Laufbahn war eine der glänzendsten in der Frühzeit des Flugsports. Diesen seinen rühmlich bekannten Namen gat er im Felde zu neuen Ehren gebracht.

Nach dem Krieg trat Hirth in die väter­lichen Werke ein und arbeitete in seiner eige­nen Versuchswerkstatt in Stuttgart an selbst­gestellten besonderen Aufgaben, u. a. an dem Problem der Verwendbarkeit von Elektro- inetall für die Maschinenfabrikation und an Verbesserungen der von seinem Vater erwor­benen Patente. Vor allem lag ihm hierbei daran, dieHirthsche Kurbelw-elle" für Flug- zeugmotoren verwendbar zu gestalten. Aus diesen Versuchen ist die Konstruktion des Hi r t h--Mo to r s" erstanden; dieser Mo­tor, auf Grund von Hirths eigenen flug­technischen Erfahrungen konstruiert, hat sich voll bewährt und ist für Sportflugzeuge ein- geführt. Er wird in der Hirth-Motoren- G. m. b. H. in Zuffenhausen gebaut, die unter Hellmuth Hirths persönlicher Leitung stand.

Die Landeshauptstadt meldet

Oberbürgermeister Dr. Strölin hat an Darre aus Anlaß seiner fünfjährigen Tätigkeit als Reichsminister der Ernährung und Land­wirtschaft ein Glückwunschtelegramm übermittelt.

In Stuttgart findet am 11. und 12. Juli wie­der ein zweitägiger Lehrkurs über gä­rungslose Früchteverwertung statt. In der Hauptsache wird die Süßmostbereitung im Haushalt behandelt. Anmeldungen an den Württ. Landesobstverein Stuttgart, Marienstraße 29.

Nehren Kr. Tübingen, 1. Juli. (Tödlich verunglückt.) Beim Ueberqueren der Reichsstraße stieß Hauptlehrer Galt auf sei­nem Leichtmotorrad mit einem Auto zusammen. Er stürzte so schwer, daß seine Ver­letzungen nach wenigen Minuten seinen Tod herbeiführten. Der Autofahrer versuchte ver­geblich, das Unglück noch im letzten Augenblick zu vermeiden, und geriet dadurch mit seinem Wagen in den Straßengraben.

Heilbronn, 1. Juli. (D i eb i s cher Land­streicher.) .Seit längerer Zeit treibt hier

ein Dieb sein Unwesen. Er hat es auf in Kel­lern und Untergeschoßränmen lagernde Lebens­mittel oder ans Vesperbrot und Mostkrüge ab­gesehen, die von Weingartnern vor Beginn der 'Arbeit in den Weinberghäuschen abgelegt wer­den. Es handelt sich vermutlich um den bereits polizei-bekannten 46jährigen Georg Kaiser, der zuletzt in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Sontheim in Arbeit stand.

Saiilgan, 1. Juli. (Viehseuche ver­heimlicht.) Weacn Verheimlichung der Maul- und Klauenseuche wurde der Bauer Ignaz (Kaiser ans EberSbach in S ch n tz- haft genommen.

Skand der Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgeb ro­ch e n in EckartZhausen, Kreis Hall: Bergenweiler. Kreis Heidenheim; Sulmingen, Kreis Laupheim; Rottum und Schemmerberg, Kreis Biberach; und in Hengstfeld, Kreis Gerabronn.

Die Seuche ist erlvschen in Türkheim. Kr. Gerabronn; Lehr, Kreis Ulm: und Dätzingen Kr. Teabronn: Lehr, Kreis Nlm; und Dätzingen. Kr. Böblingen.

^ Saulgau, 1. Juli. (Todes stürz vom Heu stock.) Vor einigen Tagen war im Marbach der 80jährige Landwirt Peter Schobloch beim Heuabladen aus einer Höhe von 2V- Meter vom Heustock gefallen. Den da­bei erlittenen Verletzungen ist Schobloch am Donnerstag erlegen.

Das Reutlinger Technikum war im Som­mersemester des abgelausenen Jahres von 243 und im Wintersemester von 264 Schülern be­sucht.

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Wie zielbewußt sich die Bauern und Land­wirte in Eningen, Kreis Reutlingen, an der Lrzeugungsschlacht beteiligen, geht daraus hervor, daß in diesem Frühjahr zehn neue Dunglegen er­baut und seit einem Jahr rund 600 Obstbäume gepflanzt wurden.

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Das neuerstellte Rottweiler Milchwerk wurde am 1. Juni in Betrieb genommen. Sein, Einzugsgebiet umfaßt 108 Gemeinden, die täglich 40 000 Liter Milch in das Werk einliefern werden.

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Im Trockenraum der, Wolldeckenfabrik in Wer! der Stadt, in dem sich gerade Wolle zum Trocknen befand, brach am Mittwoch auf bi» jetzt noch unbekannte Weise Feuer aus. Dichter Qualm erschwerte die Löscharbeiten, die von der Feuerwehr alsbald ausgenommen wurden. Al» das flache Dach aufgeriffen worden war. konnte man des Feuers Herr werden.

In Ballendorf, Kreis Ulm, wurde Post­bote Georg Oechsle zu Grab getragen, der wäh­rend seiner 31 Dienstjahre eine Strecke von 200 000 Kilometer, das ist der fünffache Erd um­sang, zurückgelegt Hut.

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Das Geologisch - Paläontologische Institut der Universität Tübingen hat einen neuen Sau­rier-Saal erhalten.

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Im Dachstock der Oberschule für Jungen in Schwenningen brach im Chemiesaal durch Selbstentzüdung, die bei Verbindung von Sal- petersSuregasen mit Phosphor entstanden war. ei« Brand aus. der jedoch rasch gelöscht werden konnte.

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In den letzten vier Jahren hat die Gemeind« Truchtelfingen, Kreis Sigmaringen, für 100 aao Mark öffentliche Aufträge vergeben und damit die wirtschaftliche Existenz ihrer Einwoh­ner weitgehend gefördert.