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Ragolder Lagblatt .Der Sesellschaftrr"

Neuer Vorstoß bei Zala-ier

Wegen Lefsnung der Pyrenäengrenze

Paris, 30. Juni. Der ständige Vcrwal- tungsausschuß der Sozialdemokrati­schen Partei beschloß, unter Leitung Leon Blums eine Abordnung zu Minister­präsident Daladier zu entsenden, um mit ihm noch einmal wegen der Verhältnisse an der Phrenäengrenze zu verhandeln.

Wie der Korrespondent desGiornale d^Jtalia" berichtet, sind die offiziösen Pariser Kreise überraschenderweise durch den neuerlichen Gedankenaustausch zwischen der englischen und italienischen Regierung in große Unruhe verseht worden. Man fürchte offenbar, daß die Besprechungen zu einer italienisch-englischen Wiederannäherung füh­ren könnten, bei der Frankreich ausgeschlos­sen oder doch zumindest beiseitegelasien werde.Teve r e" erklärt, da niemand das Schicksal der Roten aufhalten könne, erscheine aber das Vorgehen der französi­schen Linkskreise und der englischen Opposition gegen ihre eigene Negierung um so verwerflicher, denn eine Wiederauf­nahme der Konterbande über die Pyrenäen oder nach den rotspanischen Häfen wurde die Nationalen nur zu verschärften Gegenmaß­nahmen zwingen. An einer Verzögerung des für den europäischen Frieden so wichtigen Sieges der Nationalen hätten eben nur jene ein Interesse, die es sich zur Aufgabe mach- ten. Rotspanien verbluten zu lassen oder ans einen internationalen Zwischenfall zu lauern.

Luftangriff auf Barcelona

Greueltatrn der Roten aus Wut

Paris, 30. Juni, Einer Havasmeldung aus Barcelona zufolge haben am Tonners­tagvormittag zwei national s dä­nische Flug staffeln die militärischen Objekte der katalanischen Hauptstadt bom­bardiert. Der Sachschaden sollbeträchtlich" sein.

An der Teruel-Front b r a ch e n bolsche­wistische Tankangrifse uickcr schwe­ren Verlusten zusam m e n. Tie nationa­len Truppen befreiten 500 Personen, die in den Tälern des Cordalgebirges emgxschlol- sen waren. Bei Bechi liefen etwa 300 Zivi­listen zu den nationalspanischen Truppen über, die von furchtbaren Greuel- : taten der Bolschewisten berichten, die ihre : Wut über die Fortschritte der Francotrup- Den an der wehrlosen Bevölkerung aus- lassen.

In Casablanca kam cs zu Nadaufze- nen rotspanischer Clemens e, die Kirmesbesucher unter den RufenCg lebe d:e^ spanisch? Republik! Nieder mit dorn Faschismus?" anrempelten.

Londoner AusWuß über Seekontmlle

London, 30. Juni. Der Hau p t u n tza r-- aus schuß des Nich teinm-is chun gls- aus sch usses trat am Donnerstaguachnwt- tag zusammen, um sich mit der Frage der BLr- chchrkung der Seokantrolle und der Einsetzung von Beobachtern in spanischen IHüfen zu befas­sen. >Für kommenden Dienstag ist eine Voll­sitzung ^unberufen worben, in der.sämtliche Mächte ersiucht Vierden sollen, dem briti­schen P 1' a u z-ur Z u r ü ck.z i ech u-u g der Freiwilligen aus Spanien przufl immen.

Anf der Sitzung des Hauptunterausschuffes wurde ein ll e b e r e i n k o m m e n ii b,e r d i e ! Finanzierung des Planes zur Zurück- >. ziehung der FreiU ulligen ans Spanien erzielt. Nur einige Punkts', blieben noch operi, an denen > der Sowjetvertreter wiederum Einspruch er- j hob. Da dieser jedoch der einzige ist, der gegen- ^ über den letzten finanziellen Vorschlägen Hem-- i mings Einwendungen zu machen hatte, sind ! der 'Vorsitzende des HauptunteraussschusseA wie j auch dessen Mitglieder entschlossen, unter j Außerachtlassung der Sowjetop- j Position weiter zu arbeiten. :

AuögebvrMl in brr MennMrsvvlr j

Jerusalem, 30. Juni. Die Spannung in Palä­stina hält unvermindert an. In Tel Aviv kam es zu umfangreichen Demonstrationen der Juden, so dah die Polizei mit dem Gummiknüppel einfchrei- ten mutzte. 12 der Demonstranten wurden ver­letzt Die Polizei hat sich veranlaht gesehen, über diese jüdische Metropole ein Ausgehverbot für die Zeit von 19 bis 6 Uhr zu verhängen. Diese Mah­nahme geschieht damit in dieser Stadt zum ersten­mal.

MWe MMMn in Palästina

Englands Geduld findet ihre Belohnung Jerusalem, 30. Juni. Die antibriti. schen Kundgebungen der Palchtma- juden dauern weiterhin an. Aus allen Teilen des Landes mehren sich die Nachrichten über neue südische Unverschämtheiten gegenüber englischen Beamten und Dienststellen, deren Anordnungen mit Auflehnung oder passivem Widerstand beantwortet werden. Der Landesrabbi Herzog verweigerte mit dem Hinweis auf die Hinrichtung seines verbrecherischen Rassegenohen die Zeugen- aussage vor der Teilungskommission.

Auch aus anderen Ländern werden eng- landseindliche Judenausschreitungen gemel- det So wurden z. B. von unbekannten Ml- schen Tätern Fenster ch eiben des englischen Konsulats in Amster- dam einqeworfen. Der Ziegelstein, der dabei als Wurfgeschoß diente war m einem Protestaufruf derNiederländischen revisto- nistischen Juden" eingewickelt.

Aufregung über äen Fall Zanäys

Bruch der Abgeordneteurechte festgejtellt Luftverteidigungsplan verrate«

cg. London, 1. Juli. Der Privilegien-Aus- 'chuß, der in der Angelegenheit Sandys vor äirzem eingesetzt war, hat, wie Ministerpräsi­dent Chamberlain am Donnerstag im Unterhaus erklärte, festgestellt, daß eine Ver­letzung der Parlamentsrechte tatsächlich vor­liege. Das Komitee würde jedoch den Fall nicht weiter verfolgen. Der Ministerpräsident machte dann den Vorschlag, die ganze Ange­legenheit von einem S o n d e r k o m i t e e be­arbeiten zu lassen, das sich vor allem mit der grundsätzlichen Anwendung des Gesetzes zur Wahrung von Staatsgeheimnissen beschäftigen soll.

Kriegsminister Höre Belisha begrün­dete sein Vorgehen gegen Sandys, dessen Brief den gesamten Ln f t v e r t e i d i g u n g s p l a n einschließlich der Verteilung von Geschützen, ihre Zahl und ihre Herstellung enthalten habe. Diese streng vertraulichen Angaben hätte San­dys in einem einfachen Brief an den Kriegs­minister geschickt, ohne sich die Mühe zu ma­chen, ihn mitprivat" odervertraulich" zu bezeichnen. So seien die militärischen Geheim­nisse, die nur fünf Personen im Kriegsministe- cinm bekannt gewesen wären, erst durch alle Abteilungen seines Ministeriums gegangen

In einer sehr stürmischen Aussprache be­nutzte die Linke die Gelegenheit, heftige Vorwürfe gegen Höre Belisha zu richten. Sie wurde dabei von der Churchill- Gruppe unterstützt, die es darauf abgesehen hat, den Kriegsminister zu stürzen.

Schutzmaßnahmen für Höre BeNsha

Wie derDaily Telegraph" berichtet, ist dem Kriegsminister Höre Belisha ein S o u- Serbeamter Vvn Scotland Pard zu seinem Persönlichen Schutz zur Verfügung gestellt worden, da dem Kriegsminister Drohbriefe zugegangen seien. Auch das HauS des Ministers in Wimbledon hat eine be­sondere uniformierte Polizeiwache erhalten. Diese Maßnahmen stehen ur Verbindung mit dem Fall Sandys.

Revolutionär von SW. vergiftet?

Paris, 80. Juni. Bor einigen Tagen erweckte Ser plötzliche Tod des ehemaligen Revolutionärs Gilbot großes Aufsehen. Er hat im Laufe der 20 Jahre ein abenteuerliches Leben geführt. Be­kanntlich wurde er von Frankreich schon einmal in Abwesenheit wegen Desertion zum Tode verur­teilt, nachdem er nach Sowjetrutzland geflüchtet war. Später sprachen ihn die französischen Ge­richte wieder frei.

Nachdem Gilbot mit Moskau gebrochen hatte, veröffentlichte er seine beiden BücherDas Ende der Sowjets" undLenin ist kein Kommunist ge­wesen". die einen reißenden Absatz fanden. Bor einigen Tagen wurde Gilbot eine Begegnung mit angeblichen weiß - russischen Emigranten ange- boten, die tatsächlich' GPU.-Agenten waren. Nach einer kurzen Unterredung wurde Gilbot aus ein­mal so schlecht, daß er ins Krankenhaus ge­bracht werden mußte, wo er 20 Minuten später starb. Alles deutet daraus hin. daß die GPU. einen gefährlichen Gegner beseitigt hat. der z» tief hinter die Kulissen der Sowjets schaute.

SPS. erschießt mongolischen Minister

Tokio, 30. Juni. Aus der Außenmongolei wird berichtet, daß ein Minister der außenmongolischen Regierung, K i t s ch u s i n, sowie drei Staats­sekretäre des Kriegs- und Unterrichtsministe­riums von der Sowjetbotfchaft zu einer Reife nach Moskau eingeladen waren. Als sie die Grenze passiert hatten, wurden die Würdenträ­ger von der GPU. verhaftet und kurzerhand er­schossen. Die Angeklagten sollen cm der Spitze einer militärischen Organisation gestanden haben, die einen Aufstand gegen die Vorherrschaft der Sowjets vorbereitete.

Einigung Paris-Ankara

Roch kein türkischer Einmarsch in den Sandschak

Jstambul, 30. Juni. Entgegen der all­gemeinen Erwartung konnte Ministerpräsi­dent DjelalBaharinder Schlußsitzung der Nationalversammlung noch keine Mit­teilungen über den Einmarsch der türkischen Truppen in das Sandschakgebiet machen. Der Ministerpräsident bedauerte dies und erbat sich abschließendVollmachten, um den Freundschaftsvertrag mit Frankreich zu verlängern oder alle notwendigen Maß­nahmen für die nationale Verteidigung er­greifen zu können", die ihm auch unter stür­mischer Zustimmung des Hauses erteilt wurden. Nach einer Meldung ans Jeru­salem soll der Einmarsch der türkischen Trup­pen in den Sandschak frühestens nächste Woche erfolgen, da die Kasernen noch nicht vorbereitet sind.

Nach Pariser Meldungen haben die Ver­handlungen der Türkei mit Frankreich in allen zur Erörterung stehenden Punkten zu einer völligen Einigung geführt, deren Einzelheiten noch im Laufe dieser Woche bekanntgegeben werden sollen. Der Abschluß eines Abkommens stehe bevor.

Englands Everest-Expedition gab auf

VA. London. 80. Juni. Kapitän Oliver von der britischen Mount-Everest-Expedition ist nach Londoner Meldungen am Mittwoch in Cal: m - pong in Indien eingetroffen. Die übrigen Mit­glieder der Expedition werden in den nächsten zehn Tagen erwartet. Der Versuch, den Gipfel des Berges zu erreichen, ist gescheitert. Die Expe­dition ist bis zum Lager 6. etwa 700 Meter unter dem Gipfel, gelangt, aber durch den ungewöhn­lich frühen Beginn des Monsuns zur Umkehr ge­zwungen worden, nachdem eine Lawine beinahe vier Teilnehmer in die Tiefe gerissen hatte Es :st dies der fünfte englische Versuch, den höchsten Berg der Welt zu besteigen.

Ein 52 Meter hoher Staudamm

Schwammenauel, 30. Juni. Am Mittwochnach­mittag wurde die Ruhrtalsperre Schwammenauel in der Eifel durch Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft Darre feierlich eingeweiht. Am 2. Mai 1934 hatte Reichsorganifationsleiter Dr. Ley den Grundstein zu diesem für den gan­zen westlichen Grenzlandraum sehr bedeutungs­vollen Werk gelegt. In vierjähriger Bauzeit ha­ben über 14 000 Arbeiter in einer Million Tage­werke unermüdlich an dem gewaltigen. 350 Meter langen und 52 Meter hohen Staudamm gearbei­tet. Der Damm hat an feinem Fuß eine Breite von 340 Meter und verjüngt sich bis zur Krone, über die heute eine breite Fahrstraße führt, auf l0.50 Meter. 100 Millionen Kubikmeter Wasser werden sich nach endgültiger Füllung hinter die­sem Niesen?amm stauen. Der Sperrsee zieht sich über 20 Kit-.-.- er durch die Täler bin und be­deckt eine Fmche von 6,9 Ouadrattilomeler.

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Neues Armeekorps in Frankreich Nach einem im französischen Gesetzblatt veröffentlichten Erlaß stellt Frankreich ein neues Armeekorps auf, so daß es nunmehr deren 19 besitzt: ein weiterer Erlaß sieht die Verwendung von Eingeborenen in den Armeekorps gegebenen­falls auch in der Luftarmee, vor.

Proteststurm gegen die Venzinpreisschraube

Die neueste Benzinpreiserhöhung in Frank­reich hat einen wahren Hagel von Protesten aller beteiligten Kreise ausgelöst: infolge des durch die dauernden Preissteigerungen verursach­ten Rückgangs an Betriebsstoff hat der Staat in Sen letzten vier Monaten 80 Millionen Franken an Betriebsstoffsteuer eingebüßt.

Hodgson wieder in London

Der britische Agent in Salamanca, Sir Robert Hodgson. traf gestern in London mit der Antwort General Francos auf die britische Note wegen der Luftangriffe auf englische Schiffe ein.

Berlin, 30. Juni. Im Rahmen der zurzeit in Berlin stattfindenden Tagung des Inter­nationalen Normenausschusses, der JFNSA. (International Federation os che National Standardizing Asociation) waren die Ta­gungsteilnehmer zu einem Bankett imHaus der Flieger" eingeladen, auf dem Reichswirt, schastsminister Funk eine Begrüßungsan­sprache hielt.

Der Minister ging aus die lügenhaften Prefsenachrichten ein. die in manchen der ausländischen Gäste wohl die Meinung her­vorgerufen hätten, hier ein Land zu finden, in dem nicht nur Werkstoffe genormt wür- den, sondern auch die Menschen und die Gei st er genormt seien. Diese Mei. nung und der falsche Begriff von einer Uniformierung" beruhe aus einem Irrtum, der nur aus einer unrichtigen Einstellung der tiefgehenden Wandlung zu erklären sei. die das deutsche Volk und das deutsche Staatswefen in Verfolg der nationalsoziali­stischen Revolution durchgemacht haben. Die gesunde persönliche Initiative könne sich heute genau wie einst entfalten, aber nicht mehr im Kampf gegen andere Einzelinteressen im eigenen Volk, sondern im Kampf für die gemeinsamen Interessen aller Deutschen.

Aus dieser Einstellung heraus ergebe sich auch unser Verhältnis zur Normung, wie sie von dem deutschen Normenausschuß betrieben

Zinnvolle Oränung cker äevtschen Normung

Neichswirlschastsminisler vr. §unk gegen ckie Märchen von äerUniformierung"

unck Autarkie

werde. Die Regierung lege in großen Richt­linien den Kurs fest, der dem ausgerichteten Ziel zustrebe, im übrigen bemühe sie sich, alle Kräfte frei zu machen, die gewillt und fähig seien, diesem Ziel zuzusteuern. Vielen werde kaum bewußt, wie tief die Normung in das täglicheLeben eingreife und uns auf un­serem ganzen Lebensweg begleitet: von der Ge­burtsanzeige und der Wiege bis zur Aschen­urne, die in Deutschland genormt seien. In über 6000 Blättern des deutschen Normenwer­kes seien die täglich genormten Wege einer sinnvollen Ordnung unterworfen.

Der Reichswirtschaftsminister berichtigte in diesem Zusammenhang eine andere falsche Vorstellung, nämlich das Märchen von der deutschen Autarkie. Die Schwierigkei­ten im Außenhandel sämtlicher Länder im ver­gangenen Jahrzehnt hätten uns veranlaßt, un­sere eigenen Wege zu gehen. Dies habe zu einer Umstellung unseres Außenhandels ge­führt, eine Erscheinung, die übrigens nicht nur Deutschland eigentümlich ist. Nichts sei so falsch, wie uns daraus den Vorwurf des Autarkiestrebens zu machen. Selbstversorgung sei etwas grundsätzlich anderes als Autarkie als Selbstgenügsamkeit und selbst­genügsam wolle Deutschland durchaus nicht sein. Die Erzählung von einer deutschen Autar. tie sei also ein Märchen und nicht einmal ein schönes.

Freitag, den l. Juli 1938

Das Risiko ist zu groß

Die englische Versicherungsgesellschaft Lloyd? hat die Versicherungsprämien für die englischen Schisse, die nach Spanien fahren, auf die Nach­richten über die letzten Bombardierungen aufs neue erhöht.

De Valera wieder Ministerpräsident

Das neugewählte irische Parlament, der Dar l. hat in seiner gestrigen ersten Sitzung de Valera wieder zum Premierminister gewählt und darauf­hin vom Staatspräsidenten, formell zum Mini­sterpräsidenten ernannt.

Luftverkehrstagung

Unter Teilnahme von 53 Vertretern auS 20 Ländern, darunter Deutschland, begann gestern in Budapest die 30. Tagung der euopäischen Luftverkehrsgesellschaften.

Polens Pläne zur See

BeimTag des Heeres" in Gdingen forderte Ser polnische General Kwasneiwski eine stärkere Rüstung zur See; es sollen' jährlich 50 Millionen Zloty für die Kriegsmarine ausgegeben werden, um die Tonnage von 17 000 auf 50 000 Tonne« zu bringen.

Wüstenstreisen amSowjetparadies"

Nach polnischen Meldungen Planen die Sowjst- rassen, einen zehn Kilometer breiten Streifen längs der Westgrenze der Sowjetunion von Gebäuden und "Bäumen glattzurasieren, um dir Flucht aus demSowjetparadies" zu erschweren.

Waziristanstämme an Afghanistans Grekze

An der indischen Nordwestgrenze kam es zu blutigen Kämpfen zwischen Waziristanstümmen u:.d afghanischen Stämmen, bei denen mehr als loo Angehörige des Suleman-Khan-Stammes ge­fallen sind.

Stehendes Heer für Jndochina?

Das französische Kolonialministerium beabsich­tigt die Aufstellung eines stehenden Heer/s in I n- öochina, um die Kolonie ohne Hilfe von außen verteidigen zu können.

Deutsche Schule in Soerabaja

Nach niederländischen Blüttermeldungen trifft die deutsche Kolonie in Soerabaja (Java) Vorbereitungen zur Schaffung einer deutschen Schule.

Kein Recht zur Einmischung

Die nationalistische japanische Vereinigung Meirinhai" erklärt, Frankreich und England Hüt­ten kein Recht zur Einschaltung in der Hai- nan-Frage, und fordert vom Kabinett die entschiedene Zurückweisung jeglicher Einmischung.

Touaumont für Touristen gesperrt

Das Fort Donaumonl wurde jetzt für Touristen gesperrt, da die Befestigungen von Ver­dun weiter ausgebaut werden.

Salzburg stellte einen Rekord auf

Krankenkassenmitglieder um 92 v. H. mehr

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eis. Salzburg, 30. Juni. Am Tage der Vereinigung Oesterreichs mit dem Reich hatten die beiden Salzburger Arbeiter­krankenkassen (Vereinskasse und Ar­beiterkasse) 17 407 Pflichtversicherte Mitglie» der. Bis zum 25. Juni stieg diese Ziffer auf 33 439. Das ist eine in der Ostmark und im Gesamtreich wohl einzigdastehende Zunahme von 92 v. H. 16 032 wurden neu in Arbeit gebracht und darunter Tausende, die jahrelang arbeitslos waren.

Sie Straßenränder Götze WgerWet

Berlin, 30. Juni. Am Donnerstag früh sind die Gebrüder Walter und Max ötze hingerichtet worden, die vom Sondergericht in Berlin am 24. Juni zum Tode verurteilt worden sind. Sie haben in der Zeit von November 1934 bis zum Ja- nuar 1938 zahlreiche Raubüberfälle ins­besondere durch Stellen von Autofallen auf Kraftwagen, Tankstellen und Stations­kassen der Reichsbahn verübt. Dabei haben sie von den mitgeführten Schußwaffen rück­sichtslos Gebrauch gemacht und mehrere Personen schwer verletzt. Walter Götze hat ferner den Polizeioberwachtmeister Hermann und den Maschinenarbeiter Bruno Lis er­mordet.

Die Todesstrafe für die Straßenräuber wird dem gesunden und natürlichen Volks, empfinden gerecht. Wir brauchen das eigentlich nicht besonders zu betonen. Denn Humanitätsduselei ist gegenüber Halunken, die in so niederträchtiger Weise ihre Opfer ausplünderten und bedrohten, völlig fehl am Platze. Der nationalsozialistische Staat hat mit dem raschen Vollzug des Urteils dargetan, daß er energisch und schnell gegen das Untermenfchentum eingreist und es aus der Gemeinschaft des Volkes, der es ganz und gar unwürdig ist, ausmerzt.

Wpstlichrr Sondersegen für 8 Zloty!

Oizenberickt äer C8-?rs8»s

rp. Warschau, 30. Juni. In Zusammen­hang mit der Uebersührung der Reliquie des jüngsten polnischen Heiligen Bo- bola von Rom nach Warschau hat der Papst für alle katholischen Polen seinen Segen genehmigt. Der päpstliche Segen ist erhältlich in der Gestalt eines Formulars, das außer dem päpstlichen Segensspruch die Photographie des Papstes und ein Bild des Heiligen trägt. Das Organisationskomitee für die Uebersührung des Heiligen Bobola weist darauf hin, daß das Formular mit dem päpstlichen Sondersegen in drei Farben künstlerisch ausgeführt sei, und for­dert alle polnischen Katholiken auf, das Blatt für 6 Zloty zu erwerben.

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