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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Haben, weshalb sie die moralische Schuld jür die Weidinger Sittlichkeitsverbrechen trägt. Er klagt die bischöfliche Behörde an, daß sie selbst, als das gerichtliche Verfahren anhängig war. zu verheimlichen suchte, und daß der Generalvikar vonMeurers sich der Begünstigung schuldig gemacht hat. Sein Verhalten ist eine bewußte Irreführung der Staatsanwaltschaft gewesen.
Zum Strafantrag bemerkte der Staatsanwalt, daß dem Angeklagten wegen des vollständigen Versagens der Kirchenaussichtsbehörde weitgehend mildernde Umstände zugebilligt werden müßten. Er beantragte eine Gesamtzuchthausstrafe von sechs Jahren unter Anrechnung von einem Jahr der Untersuchungshaft, die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus fünf Jahre.
Statt Me - Ehebruch
Lizeaberickt der d'8-?re5se
äk. Düsseldorf, 19. Mai.
Nach vollständigem Geständnis des Ehebruches wurde der 55jährige römisch-katholische Pfarrgeistliche Rührig von der Großen Strafkammer in Düsseldorf zu vier Monaten Gefängnis unter Einrechnung der Untersuchungshaft verurteilt. Zu Rührig kam im April 1936 eine Ehefrau, deren Ehemann wegen eines Vergehens im Gefängnis saß, und bat um Hilfe. Zunächst erhielt sie von Rührig 10 RBt. zur Bezahlung der Miete. Als sie nach einiger Zeit wiederkam, zeigte er ihr das von ihm eingerichtete Psarrheim. In einem größeren Saal des Heimes erlaubte er sich Zärtlichkeiten, die schließlich zum Ehebruch führten.
Der Ehemann kehrte aus dem Gefängnis heim, hörte von dem Ehebruch und machte dem Pfarrer heftige Vorwürfe, der diese damit beantwortete, daß er gegen den betrogenen Ehemann Anzeige wegen Beleidigung, versuchter Erpressung und Nötigung erstattete, die Tatsache des vollzogenen Ehebruchs aber verschwieg. Erst die Kriminalpolizei stellte den Sachverhalt im Laufe ihrer Ermittlungen richtig, so daß nun gegen Pfarrer Rührig, der inzwischen seine Anzeige zurückgenommen hatte, ein Verfahren wegen w i i- sentlich falscher Anschuldigung eingeleitet werden konnte. In der Verhandlung gab der Pfarrer seinen Ehebruch restlos zu.
In Köln wurde der frühere Laienbruder des Klosters Knechtsteden, Heinrich Wies- do r s, wegen Vergehens gegen den 8 175 des Strafgesetzbuches zu l'/sjährigem Gefängnis und zu anschließender Unterbringung in eine Heil- und Pslegeanstalt mit der Empfehlung auf Entmannung verurteilt. Das Urteil befreit das Kölner Land von einem Unhold.
Mutter ermordet ihre beiden Kinder Neuyork, 19. Mai
In einem Walde bei Vrookhaven (Mississippi) fand man in einen Sack eingeschnürt die furchtbar verstümmelte Leiche eines sechsjährigen Mädchens. In einiger Entfernung davon lag ein vierjähriger Knabe, der durch zahlreiche Messerstiche am Kopf und Hals schwer verletzt war und später seinen Verletzungen erlag.
Die Kleider der beiden Kinder waren mit Benzin getränkt und Brennspuren wiesen darauf hin, daß versucht worden war, durch Verbrennen der Kindeskörper die Spuren der Tat zu verwischen. Unweit von dem Fundort der Leichen entdeckte man schließlich auch die Mordwerkzeuge, und zwar ein Fleischermesser, eine Schere und eine Axt. Die Polizei verhaftete die Mutter, die ihre Tat eingestand und erklärte, sie habe die beiden Kinder ermordet, weil ihr Geliebter nicht habe für sie sorgen wollen.
Todesstrafe gegen Polte beantragt
Unverschämte Aeutzerungen des Angeklagten
L i 8 e u b e r i c d t der dl 8 - ? r e s s s r. Berlin, 19. Mai.
Im Mordprozeß Polte, der das schwere Verbrechen an der im Februar 1935 in Spandau tot aufgefundenen Alma Garbe sühnen soll und schon seit vier Monaten vor dem Berliner Schwurgericht geführt wird, erhielt der Staatsanwalt das Wort zu einer Erwiderung auf die Schlußvorträge der Verteidiger der drei Angeklagten Paul Polte, Reinhard Benner und Harald Duerst. Er wandte sich vor allem gegen die Ausführungen des Verteidigers Poltes, der trotz der Fülle des zusammengetragenen und durch die Beweisaufnahme bestätigten Belastungsmaterials noch von einer nur auf „schwachen Füßen' stehenden Anklage gesprochen habe. Dabei umfaste die Anklageschrift allein 500 Seiten, wozu noch eine unübersehbare Fülle von Akten kämen. Der Strafantrag gegen Polte lautete wegen Ermordung aus Todesstrafe und dauernden Ehrverlust, sowie wegen Heiratsschwindeleien und sonstiger Straftaten auf weitere 15 Jahre Zucht- Haus, 10 Jahre Ehrverlust und Polizeiauf- Acht. Gegen die anderen Angeklagten wurden hohe Zuchthaus- und Gefängnisstrafen be- iantragt.
Im Anschluß an die Anträge des Staats
anwalts erhielten die Angeklagten das letzte Wort. Polte, der selbst beim Todesantrag des Staatsanwalts nicht mit der Wimper zuckte, erklärte in zynischem Tone, sich kurz fasten zu wollen und begann seine Ausführungen mit einem Angriff auf die Kriminalpolizei, die feine Alibis während der Mordnacht nicht ausreichend ! geprüft habe. Im übrigen wolle er nur zu ! der „angeblichen Mordsache' sprechen. Seine Unverschämtheit erreichte ihren Gipfel mit der Bemerkung, daß er den Glauben an die Gerechtigkeit nicht verloren und die Ansicht habe, noch ein nützliches Glied der mensch- lichen Gesellschaft zu werden. (!) In ähnlichem Tone äußerte sich auch der Angeklagte Benner. — Die Urteilsverkündung wird aus die nächste Woche festgesetzt.
Sie Welt ln wenigen Men
llebertragung der Trauerfeier iür die Toten des „Hindenburg"
Am Freitag, den 21. Mai, von 17 Uhr bis 17.40 Uhr wird von allen deutschen Sendern aus der Hapaghalle in Cuxhaven die Trauerfeier für die beim Untergang des Luftschiffes „Hinden- bürg' ums Leben gekommenen Mitgli^A Besatzung und Fahrgäste übertragM
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Der Vertreter des Führers bei der „Hindenburg"-Trauerfeier
Der Führer und Reichskanzler hat mit seiner Vertretung bei der am 21. Mai in Cuxhaven stattfindenden Trauerfeier für die Opfer des zerstörten Luftschiffes „Hindenburg" den Sraats- sekretär und Chef der Reichskanzlei. Dr. Lam- mers, beauftragt. (Erich Zander. Archiv. M.)
Flutwelle über Bad Blankenburg
Mehrere Dörfer überschwemmt SA., Arbeitsdienst und Militär alarmiert
Bad Blankenburg, l9. Mai.
Von einem schweren Unwetter wurde die Umgebung von Bad Blankenburg heimgesucht. Besonders die Orte im Ninnetal erlitten großen Schaden. Dort ging ein langanhaltender Wolken bruch nieder und die Fluten stürzten sich von Paulinzelle über Rottenbach, Milbitz, Leutnitz und Watzdorf nach Bad Blankenburg. Da auch von den Seitentälern große Wassermassen zugeführt wurden, waren die Dörfer in kurzer Zeit überschwemmt. Nach allen Orten der weiteren Umgebung wurde sofort Großalarm gegeben. Von Rudolstadt und Saalfeld gingen im Lastauto sofort Sanitäter. LA.. SS.. Technische Nothilfe und Truppenteile nach den bedrohten Orten. Um an die Häuser heranzukommen, mußten von der Saale Kähne herbeigeschafft werden. Ebenso wurden auch die Pontons der SA.-Pionier e in Rudolstadt und Saaleseld auf Lastkraftwagen herangeholt. Auch aus Weimar trafen Polizei und Dtilitär sowie Arbeitsdienst ein. Die Hilfskräfte konnten aber nur bis Bad Blankenburg kommen, Sa die Flutwelle sich inzwischen über Bad Blankenburg ergossen hatte und die gesamte Straße durch die genannten Orte nach Stadtilm einen einzigen reißenden Strom bildete. Ein Teil der Hilfsmannschaft mußte in kilometerlangem Umweg über Schwarzburg geleitet werden, um an die bedrohten Orte heranzukommen.
Zum Glück gelang es, alle bedrohten Menschen zu retten. Das Großvieh konnte in Sicherheit gebracht werden, jedoch ertrank viel Kleinvieh. Der Schadenan den Straßen, Fluren und Häusern, deren Wände zum Teil eingedrückt wurden, ist außerordentlich groß. Die Fernsprechleitungen waren eine Zeitlang unterbrochen. Der Eisenbahndamm der Strecke Saalfeld—Erfurt wurde von den Wassermassen unter- spült, so daß der Bahnverkehr vorübergehend eingestellt werden mußte.
Unwekkerverheerungen an der Danziger Grenze
Wie sich jetzt herausstellt, gehört das an den Pfingstfeiertagen über das Gebiet an der Danzig-panischen Grenze niedergegangene Unwetter zu den schwersten Wetterkatastrophen der etzten
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Jahrzehnte. In Gdingen waren die Straßen binnen kurzer Zeit in reißende Flüsse verwandelt und ein wahres Bombardement von eiergroßen Eis stücken löste einen heftigen Wolken bruch ab, der vor allem im Arbeitslosenviertel Unheil anrichtete. Die Bewohner der überschwemmten Häuser mußten in die höhergelegenen Stadtteile flüchten. Die Wvhnbaracken sind zum größten Teile zerstört. Vier Stunden lang tobte das Ungewitter. AchtzigBlitz sch läge zündeten in Gebäuden und Bäumen.
In der näheren Umgebung Gdingens haben die von den Höhen herabstürzenden Fluten die Aecker zerfurcht und die Saat völlig ausgewaschen. Die Eisenbahnlinie Gdingen—Danzig—Warschau ist in einer Breite von fast 3 Kilometer überschwemmt und unbrauchbar geworden. Militär ist zur Hilfeleistung alarmiert worden. Auch die Autostraße zwischen Danzig und Gdingen ist unbefahrbar. Eine erst vor kurzem gebaute Beton brücke bei Adlershorst konnte dem wilden Strom nicht mehr standhalten und stürzte ein.
SaksnisZ fliegt irZ Kilometer
Der zweite Wettbewerbstag auf dem Hornberg
Hornberg, 19. Mai. Der zweite Wettbewerbstag brachte ein etwas günstigeres Wetter als der erste, wenn es auch nicht gerade als gut anzusprechen war. Ter Start wurde um 9.00 Uhr sreigegeben, niemand wollte aber seine Meldung abgeben. Erst gegen 10.30 Uhr startete der erste Flugzeugschlepp und dann wurden aber in kürzester Zeit durch die beiden eingesetzten Schleppflugzeuge sämtliche 16 Maschinen gestartet, von denen aber nicht alle gleich auf den ersten Anhieb Anschluß fanden. Insgesamt flogen 15 Maschinen Ueberland und erflogen eine Gesamtslugstrecke von 1000 Kilometer. Der weiteste Flug des Tages wurde von Hakenjos, Ortsgruppe Schwenningen, ausgeführt mit 175 Kilometer nach Steinach an der Saale. Weitere bedeutende Flüge wurden ausgesührt von Knöpfle (Göppingen) nach Höchstädt a. d. Aich mit 130 Kilometer, Dornisch (Ludwigsburg) mit 110 Kilometer nach Neustadt a. d. Aich, Keidel (Augsburg) nach Würzburg 95 Kilometer, Treuberg (Schliersee) nach Mergentheim 80 Kilometer. Die anderen Flugzeugführer haben alle kürzere Strecken zurückgelegt. Der Tagespreis, Zielflug Frankfurt a. M., wurde gestern wieder nicht ausgeflogen. In der Bewertung stehen jetzt an erster Stelle Graf Treuberg (Schliersee) mit 652,98 Punkten, 2. Weihermüller (Aalen) mit 582,22 Punkten, 3. Hakenjos (Schwenningen) mit 293,05 Punkten,
4. Beck (Hornberg) mit 249,43 Punkten,
5. Keidel (Augsburg) mit 147,99 Punkten.
Prozeß gegen Anton Schupp und Genossen begann
Ulm, 19. Mai. Dienstagnachmittag begann vor der Zweiten Großen Strafkammer in Ulm die Verhandlung gegen Anton Schupp, Wolsgang Schupp, Anton Schupp, jr., und Anton Halbig, alle in Dietenheim, Kreis Laupheim wohnhaft, die des Betruges angeklagt sind. Für die Verhandlung sind acht bis zehn Tage in Aussicht genommen. Geladen sind 33 Zeugen und ein Sachverständiger, außerdem wurden drei Verteidiger gestellt.
Nach der Anklageschrift wird den Angeklagten zur Last gelegt, daß sie teils allein, teils gemeinschaftlich durch Vorspiegelung falscher Tatsachen andere in ihrem Vermögen geschädigt und Privaturkunden gefälscht hätten. Anton Halbig wird beschuldigt, den Angeklagten mit Rat und Tat zur Seite gestanden und Hilfe geleistet zu haben.
Anton Schupp war alleiniger Inhaber der von ibm 1908 gegründeten Spinnerei Anton
_F reitag , den 21. Mai Uz?
! Schupp. Da der Besitzer als tüchtiger G°, l schäftsmann galt, entwickelte sich das Geschäft im Anfang rasch und gut, bis später Rückschlä-w eintraten, die insbesondere durch Ueberschwem- j mungs- und Brandunglücke, durch den Krieg und die darauffolgende Inflation verschärft wurden. ^
Die Hauptanklage geht dahin, daß die Angeklagten die Verhältnisse der Firma den Geld^ gebern gegenüber günstiger dargestelli hätten als sie tatsächlich gewesen seien. Sie sollen einzelnen Geldgebern auch eine auf falschen Zahlen anfgebaute Bilanz vorgelegt haben. Außer dem sollen sie Sicherungen in Aussicht gestellt haben, die sie nicht zu leisten imstande gewesen wären, ja die überhaupt nicht vorhanden ae- wesen sein sollen. Auf diese Weise haben sie die Geldgeber zur Hergabe von Darlehen, von Gefälligkeitswechseln, zur Gewährung und Verlängerung von Krediten und zur Boranszah. lung von erst später zu liefernden Waren veranlaßt.
Der Hauptleidtragende ist ein Ingenieur aus Berlin mit einem Darlehen von 65 000 RM und zahlreichen Gefälligkeitswechseln. Weiter sind stark in Mitleidenschaft gezogen ein Handwerker aus Dietenheim, Sparkassen und eine größere Anzahl von Firmen. Der Schaden der einzelnen Firmen ist sehr unterschiedlich und schwankt zwischen 1000 bis 65 000 RM.
Wer fahrt mit zur See?
Herrliche Ferienfahrten der NSG. „Kraft durch Freude" stehen im Fahrtenprogramm noch offen. Die Nordsee kann man sich auswählen oder auch die Ostsee. Und es werden Tage sein, die man so schnell nicht wieder vergißt — Tage voll Schönheit und Freude! Feder kann mitkommen, um hinausznschwim- men in das herrliche Meer, sich im sonnenheißen Sand bräunen zu lassen oder um mit dem Fischkutter eine ferne Insel anzusteuern, von hungrigen Mövenschwärmen umkreist...
Zu zwei Fahrten, die im Juni durchgesühn werden, können noch weitere Meldungen eni- gegengenommen werden. Die eine führt nach dem Nordseebad Büsum in Holstein. Fahrtbeginn 10. Juni, Rückkehr am 20. Juni. Der letzte Tag wird in Hamburg verbracht mi) durch Stadtrundfahrt und Hafenbesichtigung ausgefüllt sein. Teilnehmerpreis 45.60 RM.
Tie zweite Fahrt zeigt den Teilnehmern die mecklenburgische Ostseeküik Aufnahmeorte sind Trengsee, Brunshaupn und Graal. Die Fahrt dauert vom 18. K 29. Juni. Leilnehmerpreis 44.60 NM. K- umgänglich ist uns der Urlaub für die Erhaltung der Schaffenskraft. Und immer wieder wird darauf hingewtesen, daß der Urlaub nicht gewährt wird, um möglichst plan- und nutzlos einige freie Tage zu verbringen. Die Zeit des Urlaubs soll vielmehr so ausgefüllt sein, daß aus Ablenkung von dem Einerlei des Alltagsschasfens und in einer möglichst veränderten landschaftlichen Umgebung wirkliche Erholung wird. Äe Möglichkeiten zu schaffen, die auch noch bei bescheidenen Mitteln gangbar sind, da- ist aber eine der Hauptaufgaben der NS^e- meinschaft „Kraft durch Freude".
Unter diesem Titel hat die Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, eine Flugschrift herausgegeben, die dazu bestimmt ist. eine neuartige und wirksame Sparpropaganda einzuleiten. Sie bringt an der Spitze einen Aussatz des Leiters der Kommission für Wirtschaftspolitik, Bernhard Köhler, über die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit des Sparens. Er bezeichne! es als einen der verhängnisvollsten, gefährlichsten und heinitückischsten Jrrtümer, das das Sparen und Sparenmüssen ein Zeichen der Not sei. Nur ein jüdisches Gehirn komie auf die Lehre kommen, daß der Wohlstand eines Volkes seinen besten Ansdruck in möglichst beschleunigtem Umsatz verkäuflicher Güter findet. Der Maßstab wirtschaftlicher Blüte lag für dieses Denken in der Höhe der Börsen- und Handelsumsätze, und mit HW dieses Umsatzfimmels wurde der Ausräube- rungsfeldzug gegen die deutsche Volkswirtschaft geführt. Nur damit lasse sich Vermögen und Wohlstand beim einzelnen Volksgenossen erzielen, daß der Nutzen der einmal geleisteten Arbeit so groß wie möglich ist. Köhler betont, daß Sparen zum Arbeiten gehört, wie die Frau zum Mann. Wieviel billiger müsse das Kapital für andere Aufgaben der Volkswirtschaft werden, wenn wir erst einmal gelernt hätten, ganz grundsätzlich Verbrauch, Hausrat und Verbesserung der eigenen Lebensumstände aus eigenen Ersparnissen zu finanziere si. Sparen heiße nicht entbehren, sondern nur wirtschaften, Bewegungsfreiheit und Reichtum vorbereiten.
Niemals dürfe Sparsinn und Sparsamkeit das Kennzeichen kleiner Leute, Verschwendung und Vergeudung das Kennzeichen der „oberen" Schichten sein. Nur aus der Spar' samkeit des Volkes könne sein Wohlstand erstehen. Jeder müsse daran Mithelfern Und wenn es nichts anderes wäre als die größte Vorsicht beim Einkauf, die Ablehnung des Schundes, die Ablehnung einer zu teuren Ware und die Ablehnung des Leihhauses, denn mit einem solchen Grad der Vernunft gegen Raubbau uiw Uebervorteilung jeder Art setzten wir auch die Daumenschrauben denen an, die heme noch den starken Bedarf des Volkes als
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