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Nr. 73
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Kirchenbesucher randalieren für Silo
ok. Wien, 6. April.
Im Anschluß an eine Gedächtnisfeier an- läßlich des l5. Todestages Kaiser Karls nn Stephansdom. an der u. a. die Erzherzöge Eugen und Anton, Vizekanzler Hülgerth, Vizebnrbermeister Lehr und Major a. D. Feh terlnahmen. veranstalteten mehrere hundert legitimistische Kirchenbesucher einen lärmenden Demonstrationszug durch die Kärntner Straße, wobei die Fahnenträger die bereits aufgerollte schwarzgelbe Fahne wieder entfalteten. Die Teilnehmer des Zuges, der auf der belebten Straße starkes Aussehen erregte, brachen immer wieder in demonstrative Rufe „Heil Otto!", „Wir wollen unfern Kaiser haben!" usw. aus und stimmten schließlich auch das Kaiserlied an.
Als der Zug in die Ringstraße einbiegen wollte, schritt die Polizei ein und zerstreute mit Gewalt die legitimist ischeuDemon st rauten, von denen sich eine Anzahl zur Wehr setzte und mit der Polizei ins Handgemenge kam. Die Vorfälle sind insofern bemerkenswert, als es sich um die erste öffentliche legitimistische Demonstration handelt, die ungesetzlichen Charakter hatte.
glaubt'Pertinax vom „Echo de Paris" an einen Auflösungsprozeß der Kleinen Entente. Eigenartig wirkt die Gegensätzlichkeit der Auffassungen der roten Bruder: Der sozialistische „Populaire" ergeht sich in schwungvollen ! Tiraden und bemüht sich krampfhaft, einen Gegensatz zwischen Regierung und Volk in Südslawien herzustellen, während die kommunistische „Humanite" am Bestehen einer Krise der Kleinen Entente festhält und einen Mißerfolg der französischen Diplomatie feststellt.
Eden schweigt M aus
London, 6. April.
Gleich zu Beginn der ersten Unterhaussitzung nach den Osterferien wurde Außenminister Eden über Spanien befragt. Er erklärte, daß er über die Erwägungen des Nichteinmischungsausschusses über die Frage der Zurückziehung ausländischer Freiwilliger aus Spanien, über die Frage der Erlaubnis an die englischen Freiwilligen, aus Spanien zurückzukehren, über den Zeitpunkt des Inkrafttretens des gesamten Ueberwachungs- Planes «nd über die internationale Lage, sowie über die Westluftpaktverhandlungen und über die Lage im Fernen Osten keine Erklärungen abgeben könne.
Hodza als Thronhelfer der Habsburger
Rückkehr Ottos nach Oesterreich als »Privatmann" .zugesichert — Geheimverhandlungen in Wie»
ok. Wien, 6. April.
Es ist in den Politisch interessierten Kreisen auch außerhalb des Donauraumes ausgefallen, daß der tschechoslowakische Ministerpräsident Dr. Hodza die Osterfeiertage auf dem Semmering, zwei Schnellzugsstunden von Wien, verbracht und zweimal, auf der Hin- wie auf der Rückfahrt, kurze Unterredungen mit dem österreichischen Bundeskanzler Dr. Schuschnigg in Wien hatte. In amtlichen österreichischen Kreisen hat man damals erklärt, daß diese Unterredungen „rein Privater Natur" gewesen seien.
Allmählich lüftet sich aber der Schleier. Heute weiß man es in Wien genau so wie in § Prag, daß die Unterredungen im engsten > Zusammenhang mit der Habs- > burgerfrage standen. Hodza — als Be- I vollmächtiger der französischen Politik im > Donauraum — hat die Zustimmung der Tschechoslowakei und Frankreichs zu einer - Rückkehr Ottos von Habsburg- ! Bourbon-Parma nach Oesterreich ! und die Zusage gebracht, daß den Habsburgern von dem ihnen im Jahre 1918 von den Tschechen enteigneten Riesenbesitz in der Tschechoslowakei ein beträchtlicher Teil zurückgegeben werden soll.
Diese Mission Hodzas in Wien steht äußerlich wohl im Widerspruch zu der amtlichen Erklärung anläßlich des Besuches des rumänischen Ministerpräsidenten Tatares cu in Prag, die sich in scharfen Worten gegen jeden Versuch einer Wiedereinsetzung der Habsburger wendete; tatsächlich aber sollte sie dem tschechoslowakischen Ministerpräsidenten nur als Alibi dienen. Otto wird nach den Wiener Vereinbarungen zunächst nur als Privatmann nach Oesterreich zurückkehren; wenn, so rechnet man, sich die übrige interessierte Welt an die Anwesenheit des Thronanwärters in Oesterreich allmählich gewöhnt hat, dann wird er sich zum Erzherzog oder König und Kaiser wandeln, um die Aufgabe zu übernehmen, die ihm die Freimaurer und der Politische Katholizismus zugedacht haben: Repräsentant eines reichs- seindlichen Kurses zu sein.
Habsburg war aber nicht der einzige Gegenstand der Wiener Besprechungen: Kurz vor Hodza waren auch die sogenannten „deutschen" Minister der Tschechoslowakei, der Marxist E z e ch und der Landbündler Spina, in Wien, um sich Unterstützung für den Kampf ihrer Splitterparteien gegen die Sudetendeutsche Partei Konrad Henleins zu holen. Diese Henlein - feindlichen Bestrebungen fanden nicht nur bei dem tschechischen Agrarier Hodza, sondern auch bei den Wiener Klerikalen volles Verständnis und in dem Dr. Schuschnigg nahestehenden Wiener „Neuigkeits-Welt-Blatt" mehren sich in letzter Zeit überraschend tschechenfreundliche Aufsätze, die aus der Feder des neuernannten Hauptschriftleiters der Prager christlichsozialen „Deutschen Presse". L u st i g - P r e a n, stammen, der als Sohn des österreichischen Generals und Legitimistenführers. aber auch als Theaterdirektor hinreichend bekannt ist..
Auf einen Nenner gebracht: Es handelt sich um „Donauraum-Pläne", die nichts anderes sind als eine Spekulation auf die Uneinigkeit des Deutschtums inner- und außerhalb der Reichsgrenzen, eine Spekulation, die uns heute wenig aussichtsreich erscheint.
Zwischen Wunsch und Enttäuschung
Pariser Presse zum Belgrader Besuch Beneschs X Paris, 6. April.
Die Pariser Presse, die mit gespannter Aufmerksamkeit den Aufenthalt des tschechoslowakischen Staatspräsidenten Dr. Benesch in Belgrad verfolgt, kann sich über die bisherigen Ergebnisse dieses Besuchs nicht ganz einigen. Während „Oeuvre" von „nötigen Schlußfolgerungen" berichtet, die die Tschechoslowakei ziehen wolle, wenn der südslawisch-italienische Vertrag eine Sonderpolitik einleiten sollte,
Eis wurden gefaßt...
Paris, 6. April.
Der „Freiwilligen"-Schmuggel nach dem bolschewistischen Teil Spaniens über die französische Pyrenäengrenze auf allerlei Schleichwegen blüht. Zum Beweis dafür dient, daß am Montag drei Sowjetrussen und acht andere Ausländer, die unter Führung von Franzosen über die Grenze zu kommen versuchten, von französischen Grenzgendarmen abgesaßt wurden. Bei der bekannten Einstellung gewisser südfranzösischer Behörden kann man sich ausrechnen, wieviel solche Moskausöldlinge nicht erwischt werden.
Die römische „Tribuna" fordert in diesem Zusammenhang die Feststellung der Verantwortlichen für eine Lage, die sich jeden Tag verschlechtert und den Nichteinmischungsverpflichtungen jede Wirksamkeit nimmt, da der § Bürgerkrieg in Spanien „durch die weit ver- > zweigte und undurchsichtige Verschwörung,
! die die Regierung Blum angezettelt hat und ^ weiter fördert", geschürt wird
i Rette Eüfte"
i Paris, 6. April.
j Die nach der Einnahme von Jrun und San Sebastian durch die nationalen Truppen nach Frankreich geflüchteten Bolschewisten bereiten der französischen Polizei viel Aerger. Unter den in den letzten Wochen wegen Einbruchs und ähnlicher Vergehen Verhaf- tetenim südwestlichen Frankreich befindet sich eine große Zahl dieser Elemente. Nicht genug damit, ist jetzt die Polizei von Bordeaux einer Bande spanischer Bolschewisten auf die Spur gekommen, deren Mitglieder, obschon sie ancn lich mittel- und arbeitslos sind, in den Waffen- geschäften der Stadt Revolver und Munition einkauften. Es wurden über 30 Verhaftung? vorgenommen. Die Verhafteten gaben selbst verständlich keine Auskunft über die Empfänger dieser Waffen, man macht sich jedoch in Frankreich keine Illusionen über den Weg, den sie genommen haben bezw. noch nehmen werden.
Kommunistische Schmutzfinken hinterließen nach einem Ägitationszug durch die Umgebung von Rochefort ihre „Visitenkarten" an den Gehöften von 29 Bauern, deren nationale Gesinnung in der Gegend bekannt war. Die Vorderfronten der Gebäude wurden völlig mit Farbe beschmiert, wobei „Hammer und Sichel" nicht fehlten. Um das Maß voll zu machen, warfen die Jünger Moskaus schließlich ihren Farbentopf in einen Brunnen, dessen Wasser dadurch ungenießbar gemacht wurde.
Mola fordert zur Übergabe auf
Vitoria, 6. April
General Mola richtete nach der schweren Niederlage der baskischen Separatisten bei Ochandiano einen Aufruf an die Basken, der in Tausenden von Stücken über der Bilbaofront abgeworsen wurde: „Ich habe mich entschlossen, dem Krieg in Nordspanien ein Ende zu bereiten. Das Leben und das Eigentum aller wird respektiert, die die Waffen niederlegen und sich ergeben. Ausgenommen sind lediglich die Urheber der Mordtaten. Sollte der Widerstand nicht sofort aufgegeben werden, so werde ich die Provinz Biscaya zugrunde richten. Zuerst werde ich gegen die Kriegsindustrie Vorgehen. Reichliche Mittel stehen mir hierzu zur Verfügung."
..Moskau kommandiert"
X Paris, 6. April.
Die Pariser Rechtspresse stellt ziemlich einheitlich fest, daß die Erhebung der Anklage gegen die Führer der Französischen Sozialpartei de la Rocque, Äbg. Hb arnegar ah usw. wegen „Zusammenrottungen" (bei der Prinzenparkkundgebung) und angeblicher Wiederherstellung eines aufgelösten Kampfbundes die Erfüllung des von den marxistischen Gewerkschaften gestellten Ultimatums ist. „Bei Licht gesehen, ist es Moskau, das kommandiert!" stellt der „Jour" fest und de Kerillis überschüttet die Regie
rung im „Echo de Paris" mit beißendem
Spott: „Eine feige Kapitulation bereitete andere Kapitulationen vor. Die Negierung wird aber vielleicht schon morgen die unangenehme Neberraschung erleben, daß sie nicht nur für ihre Gegner eine furchtbare Waffe schmiedete, sondern sogar die Boraussetzungen für einen französischen Faschismus schuf."
Auch vier Arbeiter eingelaben
London, 6. April.
Die Einladungen zur Teilnahme au den englischen Krönungsfeierlichkeiten sind nunmehr gedruckt worden. Dabei wurde bekannt, daß der König Persönlich vier A n g e h ö r i g e d e s Ä r b e i t e r st a n d e s eingeladcn hat, und zwar einen Arbeiter, eine Arbeiterin und zwei Hilfsarbeiter. Tie Arbeiter sind verschiedenen Beruisgrupven entnommen und sollen die Verwmdeuheit des Königs mit den Betrieben zeigen.
Politische Kurznachrichten
Der Bayerische Oberste Rechnungshof
ist mit 1. April in eine Außenabteilung des Rechnungshofes des Deutschen Reiches umgewandelt worden. Reich und Länder arbeiten vom Rechnungsjahr 1937 ab in ihrer Haushalts-, Wirt- schafts- und Kassenführung nach einheitlichen Vorschriften und werden nach einheitlichen Vorschriften geprüft.
Landarbeit ersetzt Arbeitsdienst
Diejenigen Mädchen über 16 Jahren werden nicht mehr zur Ableistung der künftigen Arbeitsdienst- Pflicht der weiblichen Jugend herangezogen werden, die vor dem 1. November 1938 mindestens 9 Monate L a n d d i e n st geleistet haben.
Reichsminister Rust in Athen
Reichsminister Rust ist in Athen eingetrossen und wurde vom griechischen Kultusminister Geor- gakopoulvs willkommen geheißen. In Abwesenheit des Königs Georg ll. wurde er vom Kronprinzen Paul in Audienz empfangen. Reichsminister Rust wird am 10. April die durch eine Führerspende ermöglichte Wiederaufnahme der Ausgrabungen m Olympia eröffnen.
Deutsch-chilenische Freundschaft
Die unter Führung des Oberkvmmandierenden der chilenischen Luftstreitkräfte General Ara- cena stehende Kommission stattete am Dienstag vormittag dem Reichsluftfahrtministerium ihren Besuch ab. General Aracena dankte für die freundliche Begrüßung und die Aufnahme, die er als einen Beweis für die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Chile gerade auch auf dem Gebiet der Wehrmacht Gezeichnete. Er erinnerte daran, daß mit dem Aufbau des chilenischen Heeres die Namen deutscher Offiziere verknüpft seien.
Auf den Warschauer Hochschulen
die wegen jüdischer Provokationen längere Zeit geschlossen waren, kam es sofort nach Wiederaufnahme der Vorlesungen zu neuen Ausschreitungen, wobei Tränengas und Stinkbomben verwendet wurden. Der stellvertretende Kultusminister kündigte in einer Rundfunkrede energische Maßnahmen zur Unterdrückung der Unruhen an.
Jeder siebte tschechoslowakische Arbeiter ist arbeitslos
und den in Arbeit stehenden geht es — bei einem Hungerlohn von 17 Tschechenkronen (etwa 1,45 RM.) wöchentlich — kaum besonders gut. Eine amtliche Statistik teilt mit, daß der Geburtenüberschuß, von 66 000 im Jahre 193S auf 62 000 1936 zurückging.
„Einheitsfront" gescheitert
Einen Antrag auf Bereinigung mit der Kommunistenpartei lehnte die sozialistische Partei Neuseelands mit der Begründung ab, das Wirken des Kommunismus in europäischen Ländern genüge vollkommen, um eine engere Arbeit mit ihm abzulehnen.
Spionageabwehr in Polen
In einem sechs Kilometer breiten Streifen längs der polnischen Grenzen dürfen die Bewohner weder Fernsprecher und Rundfunkgeräte noch Brieftauben halten. Alle Fenster in Richtung zur Grenze müssen während der Dunkelheit abgedichtet sein.
Deutsch-italienische Filmzusammenarbeit
Im Rahmen einer längeren Unterredung zwischen Reichsminister Dr. Goebbels und dem italienischen Generalinspektor Luigi Fred di wurden Fragen der deutsch-italienischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Filmes besprochen.
Sühne für Rotmord
Im Mordprozeß gegen 14 Berliner Kommunisten beantragte der Staatsanwalt Gefängnis- bzw. Zuchthausstrafen von 5 bis 14 Jahren und in drei Fällen die Todesstrafe. Als erschwerend nahm er an, daß bei dem Ueberfall aus das Lokal, in das 12 Schüsse wahllos hineingefeuert wurden, ein völlig unbeteiligter Volksgenosse getötet und drei "andere Gäste verletzt wurden.
Der belgische Ministerpräsident
van Zeelandhat mit Zustimmung des Ministerrats über den Wunsch der Regierungen Frankreichs und Großbritanniens die Aufgabe übernommen, eine Untersuchung über die Möglich, leiten einer allgemeinen Herabsetzung der Handelsbeschränkungen einzuleiten.
Gesandter von Mackensen
ist vom ungarischen Neichsverweser Admiral von Horthy mit dem Ungarischen Verdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet worden.
Die Einführung des Arierparagraphen
ist von der Generalversammlung des Aerztever- Landes des kongreßpolnischen Bezirks und vom Zentralverband des Gastwirtsgewerbes gefordert worden.
Mittwoch, de« 7. Avril ^
Württemberg
Sk größte Hundeausstellung des Kontinents "
Der Neichsverband für das Deutle Hundewesen (RDH.) hält seine große Jalir^ ausstellnng, die durch die Teilnahme wkl reicher ausländischer kynologischex Zentrale» starken internationalen Einschlag erball-» Hai, in M ü nchena in 2 4./2 5. April cck Der Meldeschluß ist ans den 12. April feste/ setzt. Die Ausstellung wird vom Reich°ni,s stellungswart des RDH., Fr. B grill-' Stuttgart-W., Rotenwaldstraße 83 a sprecher 61 437, geleitet. '
Der Führer und Reichskanzler, der Reichs und Preußische Minister des Innern, d» Neichskriegsminister, der Neichsarbeitsnüni. ster, die Lände^regierungen. der Reichsstaj^ Halter von Bahern, der Bayerische TiaM. minister, welcher die Ausstellung beschirmt die Stadt der Bewegung, das Verwaltung amt des Reichsbanernführers. der Präsident des Neichsverbandes Deutscher Kleintierzüch. ter, sowie dieser selbst, haben Ehrenpreise in großer Zahl bewilligt. Ter Ehrenpreis des Führers fällt an die beste Zuchtgruppe d« Ausstellnng. Diese ist insgesamt mit 75 W Reichsmark an Preisen aller Art. darunter über 1000 Ehrenpreise ausgestattet.
Lebensgefährliche Bullenjagd
Lauffen a. N„ 6. April
Ein nicht alltäglicher Vorfall ereignete sich in der Bahuhofstraße. Ein junger Bulle, der von zwei Metzgern zur Waage gebrecht wurde, riß aus und sprang in wilden Sprüngen stadteinwärts. Nach vieler Mühe konnte er endlich eingefangen und in einem Stall untergebracht werden. Im Stall zertrümmerte er den Holztrog und flüchtete dann mit einem Stück des Troges. Nun setzte die Jagd nach ihm ein, bei der es lebensgefährlich zuging. Schließlich verfing sich das widerspenstige Tier an einen: Tvreinsahrtspsostcn. Mit List gelang es daun, dem Bullen eine Blende über die Augen zu binden und einen weiteren Fallstrick anzulegen. Ter Transport znm Schlachthaus war nicht einfach, denn mehr als zmanzigmal mußte von den Fallstricken Gebrauch gemacht werden. Im Schlachthaus selbst versuchte er nochmals auszubrechen, konnte aber durch die Metzgergesellen mit einem Schießapparat ins Jenseits befördert werden.
Heidenheim, 5. April. (D i e M a r k u n gs- pfühle sind gefallen.) Mergelstetten und Heidenheim sind nun in einer Ztaöt- gemeinde vereinigt. Der Akt der Eingemeindung, wurde in einer Feier, an der die gesamte Bevölkerung der beiden bisherigen Gemeinden stärksten Anteil nahm, sehr eindrucksvoll gestaltet. An der einstigen Gemeindegrenze waren Markungsvsähle mif- gerichtet, die die Wappen beider Gemeinden trugen. Züge der Formationen der Partei aus Mergelstetten und Heidenheim zogen gleichzeitig zu dieser errichteten einstigen Markungsgrenze. Die Bürgermeister und Natsherren von Mergelstetten und Heidm- heim traten an die Schranke der Markungspfähle. Fanfarenstöße des Jungvolks kündeten den Beginn der Feier. Die Markungspfähle wurden ausgerissen und umgelegt. Oberbürgermeister Tr. Meier und Bürgermeister Langensee reichten sich über die Schranke hinweg dir Hand. Kreisleiter Meier entzündete nach seiner Ansprache mit seiner Fackel die Schlagbäume, um damit in dieser symbolischen Handlung den Geist der Einigkeit und gemeinsamen Zusammenarbeit znm Ausdruck zu bringen. — Die Gesamtgemeinde Heidenheim zählt nunmehr über 26 000 Einwohner ihre Markungsfläche beträgt jetzt 6541 Hektar.
Trossingen, Kreis Tuttlingen, 6. April. (Pg. Rapp Bürgermeister von Fluorn.) Werksührer Balthas Rapp ° Schwenningen, ein alter Vorkämpfer des Nationalsozialismus, früher Ortsgruppenleiter der NSDAP, in Talheim und bekannt durch seine Reden in Hunderten von Versammlungen, wurde zum Bürgermeister von Fluorn, Kr. Oberndorf, berufen.
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Trossingen, Kr. Tuttlingen, 6. April. (Kinder setzen I u ng P fl a n z u n g i n Brand.) Im Gewand Ebnisbrunnen-Hon- richen setzten Kinder eine Jungpslanzung. die mit Fichten und Forchen ausgesetzt war, in Brand. Es wurden etwa 30 Ar vier- bis fünfjährige Jungpflanzen vernichtet. Da für derartige Schäden nach dem Gesetz dw Eltern der Kinder in vollem Umfange hastbar sind, sollte alles geschehen, um die Kinder vor dem fahrlässigen Spielen mit Streichhölzern zu bewahren.
Lauchert in Hohenzollern, 6. April. (Unfug mit E rd str a h l en.) In hiesiger Gegend machen sich in der Bevölkerung geschäftstüchtige Personen bemerkbar, die versuchen, Abschirmvorrichtungen zum Schutze gegen „gefahrbringende Erdstrahlen" rm Preise Mischen 40 bis 350 RM. zu verkaufen. Jede für solche Gegenstände ausgegebene Mark ist unnütz vertan, da gefahrbringende Erdstrahlen bisher in keinem Falle wirklich nachgewiesen werden konnten und die angebotenen Apparate in ihrer Aufmachung amy gar nicht in der Lage wären, irgendwelche Abwehr zu bieten.
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An der am Necka brach kür, W sta uegende ' Gräben schwemmt
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