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Mittwoch. 7. April 1937

111. Jahrgang

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er Geselttcliatter

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Wischer WeDerlmd fordert deutsche Gebiete

Was sagt die polnische Regier«»- zu diesem Skandal?

Graudenz, 6. April.

Ter polnische Westverband veranstaltete in Graudenz im Rahmen seiner Pommerellen- Woche eine Großkundgebung, an der eine Reihe von offiziellen polnischen Organisatio­nen teilnahmen. In den Umzügen wurden, ohne daß die Polnische Polizei einschritt, Transparente mit Aufschriften getragen wie: Graudenz soll die künftige Hauptstadt der nichtbesreiten Gebiete werden". Auf einem anderen Transparent las man:Das Schl sch­auer Land mutz in den Schoß der Mutter zurückkehren." Weitere Schil­der verlangten die Einverleibung Masurens, Ermlands und des Weichsellandes in den polnischen Staat. Am Marktplatz war eine große Landkarte im Schaufenster einer Buch­handlung ausgestellt, in der die nach Ansicht des polnischen Westverbandes noch zu be-

Spätes Schuldbekenntnis aus Washington

Staatssekretär Hüll:Amerika hat der

Zusammenarbeit einen schweren Schlag

versetzt"

Washington,«. April.

Am Vorabend des 20. Jahrestages des Ein­tritts Amerikas in den Weltkrieg erhielt Ltaatssekretär Hüll in Neuyork von der Wilson-Stiftung die Woodrow - Wilson - Me­daille für seine Bemühungen um Abbau der internationalen Handelsschranken. In seiner Tankrcde führte Hüll u. a. aus: Wilson hat im Januar 1918 im Punkt 3 seiner Friedensvor­schläge die Niederlegung dieser Handelsschran­ken gefordert. Auf der Pariser Friedens­konferenz ist jedoch lediglich erreicht worden, daß die Sieger auf das wirtschaftliche Bündnis verzichteten, das sie sich 1916 versprochen hatten. Im übrigen aber hat der Vertrag Deutschland und dessen Verbündeten wirtschaft­liche Fesseln und Ungleichheit auferlegt und es hat bis 1925 gedauert, bis die wirtschaftliche Gleichberechtigung zwischen den Siegern und Besiegten wiederhergestellt wurde. Inzwischen haben die wirtschaftlich freien Nationen alle möglichen Handelsschranken errichtet und die Zentralmächte sind, sobald sie ihre Freiheit wiedererlangt hatten, in dieser Richtung ge­folgt. 1928istvonAmerikaeinschwc- rcr Schlag gegen die wirtschaft­liche Zusammenarbeit geführt worden und die Vereinigten Staa- tensinddaranschuld,datzbis1930 die Zollschranken immer höher wurden und eine Flutwelle extremer Schutz- Politik in der ganzen Welt in Gang kam. Es gibt nur einen Weg, eine Katastrophe abzu­wenden und das ist der, daß die gegeneinander rüstenden Nationen sich zu zielbewutzter ge­meinsamer Arbeit für die Wiederherstellung der internationalen Politischen und wirtschaft­lichen Beziehungen auf der Grundlage freund­schaftlicher Zusammenarbeit zusammenfinden.

Anläßlich des 20. Jahrestages des Ein­tritts der Vereinigten Staaten in den Welt- irieg stellt die Presse allgemein Vergleiche über die Gefühle des amerikanischen Volkes w damaliger Zeit gegenüber der heutigen Einstellung an. ..New Aork Post" erwähnt su einem Leitartikel die kürzlich erfolgte Rundfrage an die Bevölkerung, ob der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten ein Fehler gewesen sei. 70 vom Hundert, also nahezu dreiviertel der Gesamtbevölkerung, haben diese Frage mit Ja beantwortet. Der progressive republikanische Senator Nor- i i s. der seinerzeit gegen den Eintritt in den Kneg gestimmt hat, erklärte in der Presse­konferenz am Montag, daß die Beteiligung Vereinigten Staaten am Weltkrieg der größte Fehler gewesen ist, den diese Nation keinals begangen hat. Der Schritt hat nie­manden etwas Gutes gebracht und noch die Kinder der jetzt lebenden Generation werden unter diesem Fehler zu leiden haben.

freienden Gebiete, die bisher zu Deutschland gehören, in roter Farbe eingezeichnet waren. Auf der Kundgebung sprachen der Vizestadt- Präsident von Graudenz Michalowski, der Sejmabgeordneter und Präses des West- Verbandes ist, und einige andere Einwohner von Graudenz.

In einer Resolution wird u. a. folgendes erklärt:Die Bewohner der Stadt Grau­denz werden wie bisher, so auch weiter, die Wacht an der Weichsel halten und die Inter- essen von Nation und Staat auf der pom- merelliichen Erde schützen. Ausrecht­erhalten bleibt in seinem gan- zen Umfange das nicht reali­sierte Recht Polens auf. die nicht­befreiten Gebiete. Wie nicht den Lauf der Weichsel, so könne man auch nicht die Forderungen und Bestrebungen der pol­nischen Nation zur Vereinigung aller pol- nischen. bisher unbefreiten Länder in den Grenzen des Staates aufhalten. Ten Lands­leuten daselbst und besonders im Ermland und Masuren senden wir Worte der Be­grüßung und der Zuversicht und ermuntern sie zu dem Aushalten, wie zu dem Augenblick, wo mit Gottes Hilfe für sie das Morgenrot der Freiheit leuchtet."

Es werden dann noch Kampsforderungen gegen die deutsche Minderheit in Pomme­rellen ausgesprochen.

Dazu schreibt derDeutsche Dienst" u. a.: Man darf gespannt sein, was die amtlichen polnischen Stellen zu dieser geradezu skanda­

lösen Resolution und zu dieser Kundgebung sagen werden. Wenn in Deutschland in die- ser Form in einer öffentlichen Kundgebung eines großen Verbandes unter den Augen der Regierung durch den Bürgermeister einer Stadt in dieser Form Forderunaen auf große polnische Gebiete angemeldet würden und ferner entsprechende Landkarten ausgestellt und Transparente angebracht würden, wie Wir fordern Pommerellen und ganz Posen zurück",Wir verlangen die Rückgabe Ost­oberschlesiens" oderWir grüßen die Mil­lionen unerlöster deutscher Brüder in Posen und Pommerellen", dann würden mit Recht die polnischen Stellen dagegen Protest er­heben und das als einen sehr unfreund­lichen Akt und eine Einmischung in die inne­ren Verhältnisse Polens betrachten. Das gleiche Echo muß natürlich eine derartige Kundgebung in Deutschland haben und alle jene Preise in Polen, die guten Willens sind, werden zweifellos der deutschen Bevölkerung die Berechtigung ihrer außerordentlichen Empörung nicht abstreiten. Man darf nur hoffen, daß sie stark genug sind, auch die entsprechenden Maßnahmen gegen derartige Hetzer und Schreier zu veranlassen und solche Elemente wie den Vizebürgermeister von Graudenz ein für alle Mal aus der Politik zu entfernen, zumal sie dem polnischen Staat mit ihrer chauvinistischen Kundgebung keinen Dienst geleistet haben.

Man darf das um so mehr hoffen, als schon die Bezeichnungunerlöster Gebiete" in -einer kleinen Zeitschrift oder die andeu­tungsweise Anführung der ehemaligen deut. schen Reichsgrenzen auf einer alten Land­karte polnische Stellen bereits zu energischen Protesten in Deutschland zu veranlassen pflegen.

Tag md Mt Luftangriffe ia Waziristan

Scharfe Maßnahmen gegen die Aufständischen

6A. London, 6. April.

tSeit Wochen sind wieder die schwersten Kämpfe in der Nordwestecke von Britisch- Jndien im Gange. Die Aufstandsbewsgung hat allem Anschein nach genährt von Moskauer Agenten in der letzten Zeit immer weiter um sich gegriffen, so daß die britischen Behörden sich gezwungen sahen, an der Grenze von Waziristan in Bannu fol­gendes zu verkünden:Es ist beschlossen wor­den, vom 6. April an diejenigen Personen, die sich im Gebiet von Kaishora. Shaktu. Algad und Arsaklot befinden, mit Flug­zeugen anzugreifen. Diese An­griffe werden bis aus weitere Weisung Tag und Nacht fortge­setzt werden. Diejenigen, die ihre Kinder und Herden retten wollen, müssen daher das Gebiet verlassen und dürfen nicht zurück­kehren. bis es als sicher erklärt worden ist." Außer dieser für die Schärfe des Kolonial­krieges zeugenden Maßnahme hat der bri­tische Resident dem Ausschuß der Stammes­häuptlinge von Waziristan mitgeteilt, daß der Tore-Khel-Stamm für die weitere Betätigung des Fakirs von Jpi verantwortlich gemacht wird. Welcher Angehörige dieses Stammes im Gebiet von Bannu Razmak angetroffen wird, muß von den Regierungsstreitkrästen verhaftet werden.

*

Damit ist derewige Krieg", der immer wieder an die Grenzen des britischen Macht­bereiches brandet, in ein neues Stadium ge­treten. Seitdem die Briten hier erschienen sind, führen die etwa 60 000 Mann starken mohammedanischen Bergstämme einen er­barmungslosen Feldzug gegen die britischen Soldaten, die sie mit Urkraft und ohne Gnade hassen. Dieser Haß richtet sich gegen alles Nichtmohammedanische. Tausende von britischen, aber auch indischen Soldaten haben hier in den Felsschluchten des Khaiber- passes ihr Leben verloren gegen einen Feind, der die heimtückischsten Mittel erfindet. Ganze schwerbewaffnete Kolonnen der Eng­länder und Brito-Jnder sind hier schon in Hinterhalte gelockt und vernichtet worden.

Die Hauptwaffe der Briten gegen diesen fanatischsten aller Feinde ist der Straßen­bau. Kraftwagenstraßen sind das einzige

Mittel, in jedes bedrohte Gebiet rasch starke Streitkräfte zu entsenden. Aber hinter jedem Arbeiter muß hier ein Soldat mit schuß­bereitem Karabiner hocken. Nicht immer be­merken diese Wächter den Feind rechtzeitig, der plötzlich hinter Felsen auftaucht, mord­gierig, rachedurstig. Selbst die zahlreichen kleinen Forts, die die Straße zum Khaiber- paß säumen, sind vor Uebersällen nicht sicher.

Führer des Kampfes, der seit Mai vori­gen Jahres mit besonderer Schärfe neu ent­rannt ist. ist der geheimnisvolle Fakir von Jpi. Der einstige Kameltreiber wird heute derheimliche König von Nordwestindien" genannt, dessen Ziel die völlige Ausrottung der Briten und Hindus inseinem" Gebiet ist. Genaues über ihn weiß man nicht auch der Intelligence Service Großbritan­niens nicht. Die einen erzählen, er sei ein riesiger Mann von Ueberlebensgröße mit schwarzen und brennenden Augen und einem riesigen weißen Bart, die andern schildern ihn als einen Dreißigjährigen, der euro­päische Kleidung trägt und erst vor zwei Jahren hierher gekommen ist. Am nächsten der Wahrheit dürften die kommen, die ihn

für einen rassinierten Agenten der Komin­tern halten.

Die Frage ist. ob Fliegerbomben und Gasgranaten. Gesteinsbohrer und Spreng­kapseln und Betonstraßendecken die Wildheit dieses Landes und seiner Bewohner besiegen können, von dem eine alte indische Legende erzählt:Als Gott die Welt schuf, schüttete er über die Erde Bäume. Flüsse, Seen und was es sonst noch an schönen Dingen gibt, aus. Zuletzt aber schuf Gott das Grenzland an der Nordwestecke Indiens, da war nichts mehr übrig als Felsen und Stein..."

Ein- wir alle wahnsinnig?"

London, 6. April.

Unter dieser Ueberschrift wendet sich Sir Philipp Gibbs imSnnday Chronicle" gegen die in vielen Ländern herrschende Kriegspsychose ohne ihre jüdischen Ur­heber zu nennen und fragt, wer denn der Feind Englands sei. Nach den Zeitungen und Behauptungen der Politiker soll es das Deutsche Reich sein. Er weiß aber, daß das deutsche Volk willig und bemüht ist, die Freundschaft mit England herbeizuführen. England ist heute beim ganzen deutschen Volk beliebter als in irgendeinem anderen Lande. Was hindert England, fragt Gibbs. mit diesem deutschen Volk Freundschaft zu schließen? Er glaubt, daß die ganze Gefahr in Europa durch eine Politik beseitigt wer­den kann, die aus mehr Mut und weniger blauen Tunst ausbaut. Wenn Groß­britannien ihn nicht herausfor­dert. dann wird es überhaupt nicht zum nächsten Krieg kommen. Es gibt keine andere Lösung als den Frieden mit dem Deutschen Reich.

Pakte unter dem Druck Frankreichs

^ 08 . London, 6. April.

Nach derDaily Mail" mußte Rumänien unter dem Truck Frankreichs, das eine starke finanzielle Stellung in Rumänien besitzt, eine Reihe von Verträgen schließen: So mit Sow­jetrußland und der Tschechoslowakei über die Einfuhr von kriegswichtigen Rohstoffen in diese Länder über die rumänischen Schwarze- Meer-Häsen, über die Errichtung eines Zweigbetriebes der Skoda-Werke in Rumä­nien, über Durchmarsch rechte für die Rote und die tschechoslowaki­sche Armee durch rumänisches Ge­biet. Frankreich hat die Bürgschaft für die Einhaltung dieser Verträge übernommen.

Dr. Lev nach Italien eingeladen

X Berlin, 7. April.

Auf Einladung der italienischen Regierung wird Reichsleiter Dr. Ley morgen eine zehn­tägige Jtalienreise antreten, um die Einrich­tungen der faschistischen Partei, der Koopera­tionen und verschiedene Betriebe kennenzu­lernen und mit italienischen Arbeitern und Betriebsführern Fühlung zu nehmen. In Rom werden Mussolini, der Parteisekretär Starace und Außenminister Graf Ciano den Reichsleiter der NSDAP, und Reichsleiter der DAF. empfangen.

SWdll HMie Stalins SchrW ab

Einflußnahme der Rote« Armee auf die Sowjetverwattrrug

rp. Warschau, 6. April.

Der Verhaftung des früheren GPU.-Chefs und Postkommissars Herschel Jagoda. die in ganz Sowjetrußland ungeheures Auf­sehen erregt hat, ist nach einer sowjetamt­lichen Mitteilung sehr rasch die Ernennung des Nachfolgers im Postkommissariat gefolgt, die um so bezeichnender ist, als sie ein Mann der Noten Armee, Chalepski, erhielt. Zu seinen Stellvertretern wurden neu ernannt Wladimir Romanowski und Wladimir P o l o n s k i.

Der unmittelbare Anlaß zur Verhaftung des einst so allmächtigen Jagoda sollen Unterschlagungen sein, die Jeschow bei der Nebernahme der GPU. aufdeckte. Jagoda soll einen Betrag von 800 000 Dollar ins Ausland verschoben haben. Das Ent­scheidende dürste aber gewesen sein, daß er

die Ferngespräche der Mitglieder des Polit­büros, auch Stalins, planmäßig abhören ließ. Bei der Haussuchung soll eine dicke Mappe mit Aufzeichnungen über den Inhalt der Ferngespräche der bedeutendsten Männer des Kremls gesunden worden sein. Mit Ja­goda wurden zahlreiche Beamte des Post­kommissariats, aber auch zahlreiche GPU.- Beamte, verhaftet.

Herschel Jagoda stammt wie sein Rasse- genösse Finkelstein - Litwinow aus Bialystok in Polen. Ursprünglich bildete er sich zum Uhrmacher aus, wurde 1906 Kommunist, nachdem er Maxim Gorki kennen gekrnt hatte und heiratete Swerdlows Tochter. Nach Swerdlows Tod, dem Jagoda seine Karriere im Nätcstaat verdankte, verließ er seine Frau. 1927 bi?, 1934 gehörte Jaaoda zu den engsten Mitarbeitern Stalins.