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Naaolder Taablatt »Der KekeMLakter

Freitag, den 12. Man 1 °,.

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Nummer 6

Temperatur: 39 Grad!

Zur Bekämpfung des Fiebers von Dr. med. H. Lauer.

Auch der Februar gehört zu den Monaten, in denen sich die Erkältungskrankheiten zu häufen pflegen. Und diese Erkrankungen gehen vielfach mit mehr oder weniger hohem Fieber einher, das als eines der ersten alarmierenden Krankheitszeichen die Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe bedingt.

Wenn man sich über das Wesen des Fiebers unter­richten will, mutz man zunächst etwas von der Tempera­turregelung bei Gesunden wissen. Wir unterscheiden Kalt- und Warmblütler. Der Frosch z. B. ein Kaltblütler, patzt sich stets der Temperatur seiner Umgebung an. Er wird mit den Schwankungen der Außentemperatur, je nachdem, kälter und wärmer: im Gegensatz zum Warmblütler, der dank seiner komplizierten Wärmeregulierung im Sommer wie im Winter die gleiche Körpertemperatur hat.

Der gesunde Mensch weist immer eine Achselhöhlen­temperatur von 36 bis 37 Grad auf. Zur Aufrechterhal­tung dieser Temperatur dient das Zusammenspiel zwischen Wärmebildung und Wärmeabgabe. Die Wärmebildung beruht auf der Verbrennung der Nahrungsstoffe im Kör- perinnern; je mehr verbrannt wird, desto mehr Wärme entsteht. Die Wärmeabgabe dagegen erfolgt durch die Hautoberfläche,' und zwar kommt durch die Erweiterung der Hautblutgefäße das Blut mit der kühleren Umgebung stärker in Berührung, oder aber es verdunstet Schweiß auf der Haut, wobei Wärme aus dem Körperinnern verbraucht und somit eine Abkühlung erzeugt wird.

Wärmebildung und Wärmeabgabe unterstehen nun einem Zentrum im Gehirn. Dieses Wärmezentrum wird durch die Temperatur des Blutes, das durch das Gehirn hindurchströmt, beeinflußt. Wenn das Blut kälter wird, so ordnet das Zentrum an, daß mehr Wärme gebildet wird, und die Haut weniger Wärme abgibt; wird das Blut wärmer, so gibt das Zentrum die gegenteiligen Befehle

aus. 2)re>er Mechanismus arbeitet so fern und so schnell, daß jede drohende Ueberhitzung oder Abkühlung verhütet wird, noch ehe sie durch eine Thermometermessung festge­stellt werden kann.

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olange also das Wärmezentrum unversehrt ist, bleibt -ch die Körpertemperatur gleich, kann also auch kein Fieber auftreten.

Das ändert sich in dem Augenblick, wenn das Wärme­zentrum gestört wird. Und eine solche Störung kann z. B. durch die Gifte der Bakterien, die für Erkältungs- und sonstige ansteckende Krankheiten verantwortlich sind, ver­ursacht werden. Dann wird das Wärmezentrum vergiftet; dadurch steigt die Bluttemperatur viel höher an, bevor der Mechanismus in Betrieb gesetzt wird, der weiteres Steigen verhindert. Dieser Zustand wird als Fieber be­zeichnet, in dem der Körper mehr als sonst verbrennt und zugleich sehr viel weniger Wärme abgibt.

Welche Bedeutung hat nun das Fieber für den Or­ganismus, ist es schädlich, ist es nützlich? In früheren Zeiten nahm man das elftere an und versuchte die ge­steigerte Temperatur zu senken. In neuerer Zeit ist man davon überzeugt, daß das Fieber als solches im allge­meinen unschädlich ist und daß es sich bei der Temperatur- ste'^erung um eine Heilmatznahme der Natur handelt. Mau nimmt an, daß die Temperaturerhöhung dazu diene, dem v stper in seinem Abwehrkampf gegen die Fieber erzeugen r Ursache, also z. B. gegen die eingedrungenen Krankheiu rreger, behilflich zu sein. Heutzutage wird so­gar das Fuber mitunter künstlich hervorgerufen, um Krankheiten ru beilen. So wird r. B. Gehirnerweichung

(progressive Paralyse), die bis vor etwa einem Jahrzehnt als unheilbar galt, vielfach dadurch außerordentlich gün­stig beeinflußt, daß hohes Fieber mit Hilfe einer Malaria­injektion erzeugt wird.

Allerdings gibt es auch Fälle von fieberhaften Erkran­kungen, in denen des Guten zu viel getan wird und ein allzu hohes und allzu langes Fieber besteht. Eine solche Uebererwärmung kann gefährlich werden und ein solches Uebermaß wird vom Arzt dann durch ein bewährtes Fie­bermittel bekämpft.

Die Bedeutung der Fiebermittel liegt aber weiterhin vor allen Dingen darin, daß sie die Begleiterscheinungen der fieberhaften Ansteckung, die Unruhe, die Schlaflosig­keit, die rasenden Kopfschmerzen usw. recht günstig beein­flussen.

Der Hauptangriffspunkt der fieberbekämpfenden Me­dikamente ist das Wärmezentrum, das durch die Mittel gleichsam narkotisiert wird, so daß die fiebererzeugenden Krankheitsgifte ihren Einfluß auf das Zentrum verlieren. Im übrigen wirken aber auch alle Fiebermittel auf Groß­hirnteile, denen die Empfindungen unterstehen, betäubend ein, d. h. es kommt zur Schmerzstillung und Beruhigung.

Aber damit ist die Wirksamkeit der Fiebermittel noch nicht erschöpft: sie beeinflussen auch die Organe, die un­mittelbar am Wärmehaushalt beteiligt sind. Die Mittel der Antipiringruppe fördern die Wärmeabgabe durch Er­weiterung der Hautgefäße und dadurch verursachte Abküh­lung des Körpers; das Chinin dagegen hemmt unmittel­bar die Wärmebildung in den Geweben selbst.

Man kann also im allgemeinen sagen, daß die Fieber­mittel weniger der Herabsetzung des Fiebers dienen, son­dern meist den Zweck verfolgen, die quälendsten Begleit­erscheinungen des Fieberzustandes zu lindern.

Richtige Nagelpflege

Pflege der Nägel ist nicht nur Pflege derSchön­heit", sondern mehr noch Pflege derGesundheit". Sei es, um örtliche Nagelerkrankungen zu verhüten, sei es, um allgemein gesundheitsschädliche Verunreinigungen zu ent­fernen. Am besten mit Wasser, Seife und Nagelbürste; un­geeignet sind scharfe Instrumente, die leicht Verletzungen verursachen. Besser als Abschneiden des Nageloberhäut­chens ist es schon, dieses alltäglich zurückzuschieben; z. B. mit dem Handtuch, nachdem das Häutchen vorher im war­men Wasser erweicht ist. Nicht zu kurz schneide man die überstehenden Teile der Nagelplatte ab, aber auch nicht zu tief in die Winkel hinein; sonst rückt die Gefahr nahe, daß die Nägel einwachsen. Und ein eingewachsener Nagel, der vereitert, ist keine reine Freude und bedarf nicht selten schmerzhafter operativer Behandlung. Was vom Abschnei­den gilt, gilt gleichermaßen auch vom Abseilen. Abknab­bern der Nägel ist übrigens kein Bestandteil der Nagel­pflege, sondern ein Vorgang, der, wenn er sich hartnäckig wiederholt und erhält, die Aufmerksamkeit des Nerven-, des Seelenarztes erregen sollte. Und ebenso wenig gehört zur Pflege der Nägel das Beschmieren mit bunten Far­ben; nicht nur häßlich, geschmacklos und barbarisch ist dies; nein, die spirituösen Lacke trocknen auch die Nagelsubstanz ganz erheblich aus und bringen sie zum Splittern.

Wird die Hand viel gewaschen und neigen die Nägel von Hause aus zum Adsplittern, so ist es ratsam, mög­lichst nach jeder Waschung, zum mindesten aber regelmäßig des Abends vor dem Zubettegehen die Nägel sorgsam ein­zufetten.

Vom Brillentragen

Mancher unter uns hat scharfe Augen und sieht ausge­zeichnet. Vis er eines Tages in die Mitte vierzig kommt und nun auf einmal in der Ferne zwar alles noch ebenso scharf und genau erkennen kann, während das Lesen schwie­riger wird. Immer weiter muß er das Buch vom Auge abhalten, bis er doch den Arzt aufsucht, der ihm dann eine Lesebrille verschreibt. So jung er sich auch sonst fühlt, die Alterssichtigkeit hat sich eingestellt.

Bis in die Mitte vierzig kommen etwa 66 bis 70 Pro­zent aller Menschen ohne Augenglas aus; d. h. die Augen­linse normalsichtiger Personen kann sich so stark wölben, daß das Sehen in der Nähe ohne Schwierigkeiten vor sich geht. Nach dem 45. Lebensjahr läßt aber diese Fähigkeit der Linse allmählich nach; der sogenannte Nahpunkt rückt immer weiter vom Auge weg und die Gegenstände müssen immer weiter vom Auge entfernt gehalten werden, um sie genau zu erkennen. Dieser Zustand, der bei allen normal­sichtigen Personen im Laufe der Jahre auftreten muß, diese Weitsichtigkeit wird Alterssichtigkeit genannt, die also auf der Unfähigkeit der Linse, sich ausreichend zum Nahesehen zu wölben, beruht. Alterssichtige Menschen, die in der Nähe sehen und arbeiten müssen, brauchen unbe­dingt eine Brille mit Konvexgläsern. Die Ansicht, daß durch frühzeitiges Tragen von Gläsern die Augen ver­

wöhnt werden, ist völlig abwegig. Die Alterssichtigkeit kommt unweigerlich mit und ohne Brille, und es ist sinnlos, sich durch Ablehnen der Brille die Arbeit zu erschweren, und dadurch unter Kopfschmerzen, Arbeitsun­lust und sonstigen Störungen bei der Naharbeit zu leiden.

Eines Tages trifft nun der Weitsichtige einen Bekann­ten, der ihm erzählt, daß er trotz seiner 70 Jahre noch ohne Brille lesen kann, der andere leidet eben an Kurz­sichtigkeit, bei der schon die Linse seit langem ständig anormal stark gekrümmt ist und so die im Alter ausfal-

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lende Wölbungsfähigkeit auf diese Weise ausgleicht. Also alte Leute, die zum Nahesehen keine Brille brauchen, sind schon seit langem nicht normalsichtig. Da zum Jndieferne- sehen die Linse sich nicht krümmen muß, so brauchen Alters­sichtige mit sonst normalen Augen hierzu kein Augenglas, das eben der Kurzsichtige zu diesem Zwecke benötigt. Also jedem seine Brille!

Wie süßt man Diabetiker-Kompotte?

Daß verbotene Früchte am besten schmecken, empfindet in hohem Maße auch der Diabetiker. Da gerade ihm der Arzt in vielen Fällen den Genuß süßer Speisen untersagt, hat er ein starkes Verlangen danach. In zedem Haushalt, in dem ein Diabetiker zu betreuen ist, erhebt sich daher die Frage, wie man sein Süßbedürfnis stillen kann, ohne gegen die ärztlichen Richtlinien zu verstoßen.

Der Diabetes mellitus beruht auf einem Versagen der Bauchspeicheldrüse. In gesundem Zustand sondert diese ein Hormon Insulin genannt ab, das mit zur Ver­wertung der- mit der Nahrung aufgenommenen Kohlehy- drate und zur Aufspeicherung des daraus gebildeten Trau­benzuckers dient. Ist die Bauchspeicheldrüse krank, so schei­det sie nicht genügend Insulin aus, um den Traubenzucker aufzuspeichern. Dieser tritt daher ins Blut über und wird mit dem Harn ausgeschieden! Der Mensch hat Diabetes.

Bei der Behandlung sucht der Arzt zunächst die er­krankt^ Bauchspeicheldrüse durch eine besondere Diät zu schonen. Meist schränkt er die Kohlehydrate der Nahrung wesentlich ein oder verbietet sie ganz. Dadurch kann sich die Bauchspeicheldrüse erholen und ihre Leistungsfähigkeit wieder steigern.

Die Beschränkung der Kohlehydrate wirkt sich nun so aus, daß aus dem Speisezettel süße Speisen fast ganz ver­schwinden oder auf jeden Fall äußerst eingeschränkt wer­den müssen. Der Diabetiker, der aber jahrelang an Süßes gewohnt war, hat nach wie vor ein starkes Verlangen nach süßen Speisen und Getränken und zur Zeit der frischen Früchte auch nach Obstkompotten. Gerade in diesen Wo­chen, wo die Hausfrau den ersten jungen Rhabarber aus den Tisch bringt, dem bald Stachelbeeren, Erdbeeren und andere Früchte folgen, würde sich der Diabetiker besonders unglücklich fühlen, wenn es kein Süßmittel gäbe, das es ermöglicht, auch für ihn Frühjahrskompotte zuzubereiten. Verwendet die Hausfrau Süßstoff, so kann auch der Dia­betiker die damit gesüßten Kompotte, soweit sie den Richt­linien des Arztes entsprechen, genießen.

Auch in der Kost für Fettjüchtige, manche Magen- und Darmkranke, Eicht- und Rheumaleidende leistet Süßstoff als nährwertfreies Süßmittel gute Dienste. Selbstverständ­lich bestehen keine Bedenken, den Süßstoff auch allgemein für die Kost von Gesunden zu verwenden.

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